Zum Inhalt der Seite

Beautiful Lies

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 3

„Hh…“

Um den blassen Körper legen sich starke Arme.

„Aah…!“

Ein sanfter Biss in den Nacken, dann ein Stoß.

„Kosuke…!“
 


 

Langsam öffnete er seine tiefblauen Augen. Er wurde von rubinroten, warmen Augen beobachtet.

„Du hast aber im Schlaf gestöhnt!“, Daisuke lag neben ihm auf der Seite und grinste ihn an. „Guten Morgen“, hauchte er und küsste Satoshi sanft auf die Lippen.

Daisuke lag in Satoshis Bett. Nicht zum ersten Mal.

Daisuke.

Nicht Kosuke.

„Morgen.“
 


 

Es waren schon einige Tage nach dem verhängnisvollen Partyabend vergangen. Und ja, seit dem waren beide in sowas wie einer Beziehung. Sie schliefen miteinander. Niemand wusste davon. Daisuke liebte den blauhaarigen Schönling, doch das sprach er nur einmal aus – auf der Party in seiner Trunkenheit. Aber vergessen hatte er das nicht.

Satoshi mochte Daisuke wirklich sehr. Er fühlte sich zu ihm hingezogen. Daisukes Körper ist so… erwachsen und sexy geworden. Er liebte es in Daisukes Armen zu liegen, von ihm begehrt und geliebt zu werden. Das wurde der Hikari-Junge in all den Jahren noch nie. Die Mädchen, die für ihn schwärmten, waren nicht sein Fall – schon alleine deswegen, weil sie weiblich waren. Und jene Männer, die Interesse an ihm zeigten, konnten in Satoshi keine emotionale Regung auslösen.

Aber Daisuke war anders. Er war schon immer süß, sympathisch und aufmerksam. Aber nach all den Jahren ist er – ja, er ist zu einem richtigen Liebhaber geworden, um den man sich riss.

Liebe war für Satoshi schon im Spiel. Zumindest ab dem Zeitpunkt, als sich beide so nahe gekommen waren. Zärtlichkeiten, Berührungen und eben auch Sex haben ihm im Leben bis jetzt gefehlt. Seit jener Nacht wurde ihm das gegeben. Doch den Vater seines Freundes konnte er nicht vergessen. Selbst seine Träume wurden von ihm beherrscht.
 


 

„Du siehst in letzter Zeit so glücklich aus, Daisuke“, begann sein Vater Sonntagmorgen am Frühstückstisch die Unterhaltung und lächelte.

Dies veranlasste Daisuke dazu, sich an seinem Tee zu verschlucken. „W-wie meinst du das?“, fragte er verlegen und stellte die Tasse ab.

„Genau so, wie ich es gesagt habe?“, schmunzelte Kosuke und schlug die Zeitung um. „Dieses Gesicht kenne ich. Hast du dich verliebt?“

„Paps!“, Daisuke sah ihn entgeistert an, „Frag doch nicht sowas peinliches!“

„Was? Mein Dai-chan verliebt?“ Emiko kam hellhörig geworden in die Küche hinein und sah Daisuke mit großen Augen an.

„Mama…!“

„Nichts da ‚Mama‘! Nun sag schon, wer ist sie?“, Emiko wurde immer neugieriger und setze sich an den Tisch.

„N-naja…“, stotterte Daisuke kleinlaut und knibbelte unter dem Tisch angespannt mit den Fingern. „Habe ich-… Wer sagt denn, … dass… eine… also, sie…“

„Höh?“, Emiko blinzelte abwartend, wenn auch ohne Durchblick mit den Augen.

Kosuke nahm ganz entspannt einen Schluck Kaffee. Das konnte dauern.

Oh Mann, das brauchte Daisuke nun gar nicht. Zwei neugierige Elternteile, die sich mit Vorliebe in sein Leben einmischten. Die ihm sagten, was richtig und falsch, was gut und schlecht war.

„Irgendwann stelle ich sie euch mal vor“, log Daisuke mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, aber er lächelte, wie es der normale Durchschnittsjunge tat, der eine FreundIN und keinen Freund mit nach Hause bringen würde.

„Oh schön. Sag mir, wenn es so weit ist! Dann kocht Towa-chan uns was feines!“

Und wieder nickte Daisuke lächelnd mit einem flauen Gefühl im Magen.

Kosuke schwieg zu alldem und vergrub seinen Kopf wieder in der Sonntagszeitung.
 


 

Ein Kuss in den Nacken. „Hallo, Satoshi!“, begrüßte Daisuke seinen Freund, der bereits in der Pause auf dem Dach des Schulgebäudes saß, und setzte sich neben ihm hin.

„Hallo“, grüßte er ihn knapp und lehnte sich bei ihm an.

„Kommst du heute Abend mit den anderen und mir ins Nya’ichi was trinken? Wir wollen auch Billard spielen.“

„Hmm…“, Satoshi sah nachdenklich gen Himmel und überlegte hin und her. Eigentlich waren diese Club- und Kneipengänge nichts für ihn. Für Daisuke jedoch sprang er manchmal über seinen Schatten.

„Und?“

„Ich bin dabei.“

„Okay“, Daisuke lächelte, „Ich hole dich um 20:00 Uhr ab, okay?“

„In Ordnung.“
 


 

Der Abend war ganz nett. Satoshi stach alle im Billard aus und versenkte eine Kugel nach der Anderen, sodass er aus Rücksicht einige Runden aussetze, um den anderen Jungs auch mal eine Chance auf den Sieg zu gewähren. In diesen Billadpausen widmete er sich seinen Cocktails und Bieren, die er langsam trank und beobachtete Daisuke ausgiebig bei seinen mittelmäßigen Spielerfolgen.

Die Location war ganz angenehm – nicht so riesig und unpersönlich, keine zu laute oder total freakige Musik.
 

Daisuke setzte sich neben ihm hin. „Lass uns tanzen!“

Langsam rollten Satoshis Augen mit einem „Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt“-Blick zu dem Rotschopf hinüber.

Als Antwort zog Daisuke eine Schnute: „Och bitte~!“

„Keine Lust“, erwiderte Satoshi und trank sein Bier.

„Das sagst du auch immer zum Morgensex. Und dann hast du doch deinen Spaß!“

Prompt verschluckte der Blauhaarige sich und hustete, da wurde er schon von seinem breit grinsenden Partner auf die Tanzfläche gezogen.
 

Satoshi stand etwas steif da und steckte die Hände in die Hosentasche, während Daisuke sich zur Musik bewegte und ja, … doch, er versuchte, Satoshi zu animieren. Das Schauspiel sah er sich natürlich gerne an.

„Komm schon, du musst dich natürlich mit bewegen!“

„Ich passe. Du kannst es besser“, sprach er mit einem Grinsend auf den Lippen.

„Hmpf…!“, Daisuke zog Satoshis Hände aus den Taschen und bewegte somit schon einmal seine Arme zu der Musik. „Guck? Das ist doch gar nicht so schwer!“

„Mein Widerwille hat auch nichts mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun, Daisuke.“ Mit diesen Worten zog er Daisuke näher an sich heran. Langsam bewegte er sich zur Musik und einzelne hellblaue Haarsträhnen taten es ihm gleich.
 

Es war eng auf der Tanzfläche. Es war dunkel. Dann und wann blitzten Lichter auf. Jeder tanzte für sich.

Zögernd, sich versichernd, dass auch ja niemand hinsah, legte Daisuke seine Hände an Satoshis schmale Hüfte. Beide wippten sinnlich weiter zur Musik.

Der Hikari hob eine Hand, legte sie an Daisukes Nacken und kraulte sanft durch sein Haar.
 

„Na, guck sich das einer an, Riku!“, sagte Risa aufgeregt und zog an Rikus Oberteil.

„Was ist denn?!“, gab Riku etwas genervt zurück. Den ganzen Abend schon war Risa auf Dark-Abklatsch-Jagd und zeigte so auf ziemlich jeden Kerl, der in Frage kam oder nicht in Frage kam. Mindestens eine Begründung gab es auch noch.

„Daah! Sieh mal! Da tanzen Daisuke und Satoshi!“, Risa zeigte mit dem Finger durch die Menge auf die beiden. „Das sieht doch total… schwul aus… Findest du nicht?“

Riku stutzte. Ja, es sah wirklich nicht „rein freundschaftlich, ehahaha (Daisukes Worte)“ aus.

Und dann diese Blicke, die sich die beiden zuwarfen. Wie anzüglich! So voller Gefühl?

Doch viel wichtiger war: Sie wurde also gegen ein männliches Modell ausgetauscht, hm…? Gut, es war schon etwas länger zwischen ihnen aus. Aber sie kann ihn doch nicht so negativ geprägt haben, dass er jetzt sogar ans andere Ufer gewechselt hat?!
 


 

Mitten in der Nacht betraten die Jungs Satoshis Apartment. Sich stürmisch küssend und mit den Händen auf Erkundungstour gehend.

Die Schuhe landeten irgendwo im Flur und beide stolperten weiter durch die Wohnung. Daisukes Hemd flatterte zu Boden, dann Satoshis Pullover – seine Brille befand sich noch da drin.

Mit der einen Hand öffnete Daisuke geschickt Satoshis Hose und mit der anderen drückte er Satoshis Oberkörper gegen die Wand.

Nach Luft ringend, nach mehr verlangend küssten sie sich immer heißer und inniger. Satoshis biss ihm neckend in die Unterlippe und vergrub seine Hand fest in Daisukes Haar.
 

Dieser kniete sich runter und zog zeitgleich Satoshis Beinbekleidung herunter.

Mit heißen Fingerspitzen streichelte er die Innenseite seines Schenkels ab und auf, eher er Satoshis erregtes Glied umschloss.

Mit der Zungenspitze leckte er kreisförmig über seine Hoden, um Satoshi ein tiefes Stöhnen zu entlocken.
 

Danach leckte Daisuke seinen Schaft hinauf. Nochmal. Und nochmal. Nur um den blauhaarigen Jungen vor ihm stöhnen zu hören und warten zu lassen.

Endlich legte sich die warme Mundhöhle um Satoshis Glied, nahm ihn immer mehr und mehr auf. Daisuke bewegte seinen Kopf vor und zurück, ließ dabei keine Stelle von seiner Zunge unberührt. Sobald er den Kopf zurückzog, saugte er.

Das gefiel Satoshi, denn sein Keuchen wurde immer lauter und unregelmäßiger: „Daisuke… hha… auf’s Bett…!“

„Oh nein…“, Daisuke richtete sich auf und klatschte Satoshi klangvoll auf seinen Po. „Dreh dich um und streck deinen süßen Hintern aus“, hauchte Daisuke ihm zu und liebkoste dabei den blassen Hals.

Bei dieser Wortwahl stieg Satoshi die Hitze nur noch mehr ins Gesicht. Wenn Daisuke richtig rattig und zudem angeheitert war, konnte er ganz schön schmutzig werden.
 

Ein zärtlicher Kuss, ein Biss in Daisukes Zungenspitze und Satoshi drehte sich um.

Er konnte sich auf was gefasst machen…
 


 

Die Tage vergingen.

Etwas lag in der Luft…
 

Es war Samstag, etwa 09:15 Uhr, also beschloss Daisuke seinen Schlaf abzubrechen, sein Bett zu machen und sich anzuziehen. Seine Mutter dürfte schon vom Markteinkauf zurück sein oder jede Minute zurück kommen, damit alle gemeinsam frühstücken könnten.
 

Er ging die Treppen runter und gesellte sich mit einem fröhlichen „Guten Morgen, Paps! Guten Morgen, Opa!“ an den Küchentisch.

„Morgen, Junge“, grüßte Daiki zurück und nahm einen Schluck Tee, „Möchtest du auch Tee trinken?“ Als Antwort bekam er ein Nicken.

„Guten Morgen“, murmelte Kosuke hinter der Zeitung hervor, „Gut geschlafen?“

„Ja, danke“, Daisuke nahm seinem Opa die Tasse mit heißem Tee ab und pustete ein wenig.

Es vergingen einige ruhige Minuten und alle widmeten sich ihrem Tun.
 

Doch plötzlich ging mit einem Rumms die Haustür auf, hochhackige Schuhe stöckelten wütend durch das Haus. Towa versuchte immer wieder kleinlaut und mit aufgeregter Stimme, die Hausherrin zu besänftigen.

„A-aber das kann auch nur ei-ein Scherz gewesen sein! Ein Missverständnis!“

„Missverständnis?!“, keifte Emiko aufgebracht, sodass Towa vor Schreck eine der Einkaufstüten fallen ließ.

„Daisuke!“, rief sie mit lauter Stimme und stand auch schon in der Küchentür, „Was muss ich da von Harada Riku hören?!“

Die Niwa-Männer sahen sie planlos an, dann ruhten alle Blicke auf Daisuke.

„Du und dieser Hikari-Bengel??!“

Kapitel 4

Daisuke blieb ein Kloß im Hals stecken.

Sie schien es zu wissen. Aber von Riku? Sprach es sich schon herum?

Dabei haben sie immer darauf geachtet, dass es nicht aufflog und selbst, wenn er abends mit Satoshi wegging, da… da wäre es möglich gewesen, dass man sie gesehen hatte. Auf der Tanzfläche. Ob Harada-san dabei war?
 

„Emiko, Kind, was ist denn los?“, Daiki sah sie fragend an und deutete auf den freien Stuhl neben ihm. „Setz sich erst einmal. Du bist ja total außer Atem.“

„Nein, Vater! Ich werde mich jetzt nicht setzen!“, sie ging um den Tisch herum und baute sich vor Daisuke auf: „Nun sag doch was dazu!“

Kosuke faltete die Zeitung zusammen und legte sie beiseite. So hatte er seine Frau noch nie gesehen. So wütend und zornig…

„Was willst du denn hören?“, fragte Daisuke mit ruhiger Stimme, aber unter dem Tisch ballte er seine Hände angespannt zu Fäusten. Ihm wurde richtig heiß.

„Stimmt es, dass du was mit Satoshi hast?“ Sie sah ihn durchdringend in die Augen. Auf der Suche nach einer Antwort, die ihr Gemüt beruhigen würde.

Kosuke musterte Daisuke gespannt, aber wenig überrascht.

„Mum… Satoshi und ich…“, der Rotschopf suchte noch nach den passenden Worten. Doch welche waren passend? Was sie hören wollte, wäre nur eine Lüge und wenn er die Wahrheit sagen würde, … wäre es doch das einzig richtige.

„Ja, du hast Recht… Satoshi und ich sind zusammen.“

Kurz und knapp kam die Antwort, die jedem Anwesenden die Augen weiten ließ.

„Was? Mein Enkel und der… der Hikari-Junge?“, murmelte Daiki in sein Bart hinein. „Gut, Nachkommen brauchen wir ja nicht mehr, um das Erbe der Niwa-Familie weiterzureichen, um gegen die Hikari-Fami-“

„Stopp!!“, schrie Emiko dazwischen. „Vater, dich hat keiner gefragt! Und was dich angeht, Daisuke…“, sie sah verletzt zu ihm herunter, zog dann angewidert die Mundwinkel nach unten: „So habe ich dich nicht erzogen, Daisuke…! Und dann auch noch ausgerechnet er!“

Das reichte ihm. Klar, dass Daisuke nicht schwul erzogen wurde. Sowas passiert einfach. Wo die Liebe hinfällt. Und ihm war klar, dass seine Mutter keine Party schmeißen würde. Aber das…?

„Ja, ausgerechnet Satoshi! Aber ich bin ganz glücklich mit ihm! Und das, obwohl du mich nicht zu einem schrecklichen, schwulen Jungen erzogen hast!“

Nun stand Daisuke auf und schob den Stuhl an den Tisch.

„Wie lange schon?! Wie lange belügst du uns schon??“

Daisuke sah sie entrüstet an. „Du sagst es so, als hätte es mir Spaß gemacht, es zu verheimlichen…“

„Wie lange treibt ihr schon euer dreckiges Spiel?!!“, schrie Emiko und fing an zu weinen.

„Unser dreckiges Spiel…?“

„Emiko, beruhig dich…!“, versuchte Kosuke sanft auf sie einzureden und trat ihr zur Seite.

„Lass mich, Kosuke!“, unsanft schob sie ihn weg und sah ihren Sohn wütend an. „Seit wann treibt ihr euer dreckiges Spiel?!“

„Weißt du was…?“, setzte Daisuke an und nahm seinen Mut zusammen. Für sich und seine Sexualität. Für Satoshi. Für ihr gemeinsames Recht.

„Wir treiben kein Spiel, sondern wir treiben es miteinander – wie jedes normale Paar auch! Und wir haben Sex seit 2 Monaten, drei Wochen und fünf Tagen! Und ich liebe es, mit Satoshi zu schlafen! Ich liebe Satoshi!“

Sie holte aus und gab ihm eine schmerzhafte Ohrfeige. „Wie kannst du nur so etwas sagen?! Ekelhaft…!“, und während Emiko das sagte, ließ sie ihre Tränen laufen. „Auf dein Zimmer, Daisuke!“

„Nein!“

„Sofort!!“

Daisuke verließ die Küche, stapfte durch das Haus, zog sich Schuhe und Jacke an und verließ das Haus. Ohne Türknallen. Über solchen Dingen stand er.

Nun würde er zu Satoshi gehen und ihm all das erzählen, was passierte… Er hoffte auf ein offenes Ohr, eine starke Schulter zum Anlehnen… und eine Bleibe.
 

„Emiko, du warst viel zu streng zu dem Jungen“, sprach Daiki und verschränkte die Arme locker vor der Brust, „Er versteht doch jetzt die Welt nicht mehr.“

„Und was ist mit mir?! Ich soll das von jetzt auf gleich einfach so verstehen und hinnehmen?! Du hast doch gehört, was Daisuke für-… für Dinge gesagt hat.“

„Wir stecken aber nicht in seiner Haut, Emiko“, fügte nun Kosuke hinzu. „Denkst du nicht, er hat schon vieles mit sich ausmachen müssen? Wer weiß, wie schwer das war… Und was seine Freunde erst dazu sagten – falls sie es wissen. Das ist nicht ganz so einfach für einen jungen Mann! Man verleugnet sich selbst.“

„Ach, Kosuke…Nimm ihn nicht in Schutz! Er ist nur so geworden, weil du so selten für ihn da warst! So konnte er gar nicht zu einem richtigen Mann werden!“ Nun schluchzte sie wieder in ihr Tuch und atmete tief mit bebender Brust durch.

„Niemand trägt daran Schuld oder hätte das auch nur irgendwie beeinflussen können!“, erwiderte Kosuke energisch und stand auf, „Ist es nur wegen Satoshi? Oder kannst du den Gedanken wirklich nicht ertragen? Kannst du unseren Sohn nicht ertragen?“

Mit einem letzten tiefen Schluchzen verstummte Emiko und sah ihren Mann schweigend an. Nichts sagend. Doch dann zog sie die Augenbrauen tief in die Stirn zusammen: „Hör auf damit, Kosuke! Du hast doch gar keine Ahnung!!“ Mit der Faust schlug sie wütend auf den Tisch und stürmte aus der Küche, „Er soll erst nach Hause kommen, wenn er wieder bei Sinnen ist! Er ließ ja gar nicht mit sich reden! Gott, er kommt ganz nach dir, Kosuke! Ganz nach dir!“ Man hörte Emiko nur noch durch das Haus rufen, bis sie die Schlafzimmertür ins Schloss fallen ließ, sich mit der Stirn gegen die Tür lehnte und anfing zu weinen. Sie legte sich die zitternden Hände ins Gesicht und schluchzte tief.
 


 

Satoshi öffnete Daisuke etwas überrascht die Haustür. Erwartet hatte er ihn eigentlich erst heute Nachmittag.

„Hi“, lächelte Daisuke matt und umarmte Satoshi kurz, küsste ihn dabei auf die Wange, „Kann ich reinkommen?“

Der Blauhaarige trat beiseite, „Klar.“

Daisuke schloss hinter sich die Tür und ging mit Satoshi ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzten.

„Was ist los?“, Satoshi winkelte ein Bein an und sah aus den Augenwinkeln fragend in Daisukes rote Augen.

„Hmh…“, nun musste Daisuke verhalten schmunzeln. „Wo soll ich anfangen…?“ Suchenden Blickes sah er an die weiße Decke und lehnte sich zurück. Er musste sich zusammenreißen, nicht zu weinen, sich nicht von seinen Emotionen übermannen zu lassen. Er schwieg und atmete gedämpft aus.

Sein Freund spürte, dass das, was Daisuke beschäftigte, keine Kleinigkeit sein konnte. Er legte eine Hand auf Daisukes glühend heiße Hand und sprach mit sanfter Stimme: „Du kannst mit mir über alles reden.“

„Das weiß ich doch…“, ruhelos wanderten Daisukes Augen über den Boden. „Eben hat… Meine Mutter ist…“, resigniert brach er ab und atmete aus. „Sie ist gegen unsere Beziehung…!“

Satoshi sah ihn perplex an: „Du hast ihr von uns erzählt?“

„Irgendwie hat sie über uns Bescheid gewusst und mich heute zur Rede gestellt…“ In Erinnerung an die Backpfeife rieb sich Daisuke über die Wange.

Er erzählte Satoshi, was gesagt wurde, was geschah… und fand Trost an seiner Schulter.

Zurück nach Hause wollte er nicht. Er war ja unerwünscht. Eine schwule Sau, wie seine Mutter ihn nicht haben wollte. Gut, dann brauchte sie ihn gar nicht mehr zurück zu nehmen.

Satoshi wollte ihn nämlich haben.
 

Auch in dieser Nacht spendete er Daisuke bis zu später Stunde Trost. Er küsste und massierte ihn, ließ ihn wissen, dass Satoshi ihn genauso wollte und liebte, wie er war. Und er streichelte ihn in den Schlaf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück