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Grym Travel

Institut der anderen Art
von

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Adjö Förbi

In der Abenddämmerung konnte man im schwachen Licht der Straßenlaternen eine Silhouette eines Jungen erkennen, der mit Tüten unter den Armen die Straße entlang eilte. Schwarze Wolken schmückten den Himmel und verfinsterten das Land schneller, als die Sonne ganz am Horizont verschwinden konnte. Die ersten Regentropfen suchten ihren Weg zur Erde, bis aus ein paar Tropfen ganze Eimer wurden. Das Geräusch von Schritten, die in Pfützen traten und das von prasselnden Regentropfen, umhüllte die schwach beleuchtete Umgebung.
 

Eben noch Sonnenschein und nun strömender Regen. Das war ja mal wieder typisch. Gerade, als ich den Laden verlassen hatte, musste es ja anfangen zu regnen. Das Glück stand mal wieder auf meiner Seite wie sonst auch immer, aber egal. Mein Name ist Lasse Nyberg und wie man vielleicht erahnen kann, kommt mein Name aus dem schwedischen und ich bin überraschender Weise auch einer, aber kein Alter, damit das gleich klar ist. Mit meiner Mutter und meinen großen Bruder, bewohnen wir ein kleines Haus am Rande eines Waldes, was sich am Ende dieser Straße befindet, auf der ich schon die ganze Zeit vor dem strömenden Regen fliehe. In der Nähe unseres Hauses befindet sich ein kleines Dorf namens Skövde, was euch vermutlich nicht bekannt vorkommt. Es ist eine ziemlich heruntergekommene Gegend, aber das hat irgendwie auch seinen ganz eigenen Scharm.

In nicht weiter Ferne, konnte man schon ein kleines rotes Haus erkennen und die beleuchteten Fenster. Aus dem Schornstein, stieg ein leichter Rauch in den Himmel, der vom Winde verweht wurde. Meine Kleidung triefte schon förmlich vom Regenwasser und meine blonden Haare klebten mir im Nacken, so wie an der Stirn. An sich habe ich nichts gegen Regentage, aber nur wenn ich in meinem Bett liege und mich den Geräuschen hingeben kann. Nicht wenn er mich bis auf die Knochen durchnässt. Am Gartentor angekommen, verharrte ich für einen Moment, als aus dem Inneren des Hauses Schreie zuhören waren und Gegenstände zu Bruch gingen. Was war denn da los? Leicht panisch rannte ich zur Tür und lauschte noch einmal. Die Tüten lagen einfach auf der Wiese, weil ich sie durch meine panische Reaktion einfach fallen gelassen habe. Den Türknauf schon in der Hand verharrte ich abermals, da ein unbekanntes Geräusch an meine Ohren dringt. Die Schreie kamen eindeutig von meiner Mutter, aber das andere war für mich undefinierbar. Das ist kein Mensch. Vorsichtig öffnete ich die Tür, um einen Blick ins Innere erhaschen zu können. Meine Augen weiteten sich, als sich mir der Raum offenbarte. Meine Mutter lag am Boden und schlug mit einer Pfanne um sich, um die Angriffe des Gegners abzublocken. Ihr Gegner war aber kein Mensch, sondern ein Tier. Ein riesiger Fellknäul befand sich über meiner Mutter und schnappte immer wieder nach Ihr.

„Mutter!“ rief ich leicht panisch und wollte gerade ansetzen ihr zu helfen, als sich das Tier plötzlich auf mich konzentrierte. Erst jetzt konnte ich feststellen um was es sich bei dem Tier handelte. Die Geräusche von vorhin, kamen von dem Tier vor mir. Mit großen gelben Augen wurde ich betrachtet. Ein sehr großer Wolf stand mit fletschenden Zähnen vor mir, aber dieser hier sah nicht aus, wie die anderen Wölfe, die man hier ab und zu zu Gesicht bekam. Dieser war eindeutig zu groß, für die lebende Rasse in dieser Gegend. Instinktiv ging ich einen Schritt zurück um kurz danach die Haustür in meinen Rücken zu spüren. Sollte ich fliehen? Nein, ich konnte meine Mutter nicht alleine mit diesen Biest zurück lassen.

Vor wenigen Augenblicken, lag in dem Blick des Tieres, eine enorme Wut und Aggression, aber jetzt war davon nichts mehr zu sehen. Wenn man die Augen genauer betrachtete, könnte man denken, dass nun etwas von Vergebung in ihnen lag. Warum kam mir dieser Blick nur so bekannt vor?

Mutter! Erst jetzt bemerkte ich, dass Sie aufgestanden war und sich langsam dem Wolf näherte. Mit der Pfanne ausholend schlug Sie den Wolf nieder, der mit einem leisen Winseln zu Boden krachte.
 

Verblüfft sah ich zuerst das Tier und dann meine Mutter an, die sich mir ein paar Schritte genähert hat, sodass ich ihr direkt in die Augen sehen konnte. Es lag ein merkwürdiges Schweigen in der Luft, so wie der leichte Geruch von Blut, dass aus der Wunde des Wolfes ran. ‚Ist er Tod‘?, fragte ich mich selbst.

„Lasse, du musst verschwinden. Flieh zu deiner Tante nach Kurina und sag ihr, dass es soweit ist.“, sagte sie mit einer Stimme die keine Widerrede duldete, was ich auch nicht tat, da ich durch diese Erkenntnis zu schockiert war, um irgendwas zu sagen.

Warum sollte ich fliehen? Meine Mutter verschwand für einen Moment im Wohnzimmer, um kurz danach mit einen Rucksack vor mir wieder aufzutauchen. Mein Körper fühlte sich noch immer nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen. Den Rucksack nur unbewusst in die Hand nehmend, gingen meine Mutter und ich vor die Tür und standen nun im Regen. Noch immer verstand ich nicht ganz, weswegen ich fliehen musste. Das was in unserem Haus lag, war eindeutig nicht normal, also warum sollte ich meine Mutter damit alleine lassen. Vorhin kam mir auch der Gedanke zu fliehen, aber das meine eigene Mutter, dass nun wirklich von mir verlangte, wollte mir einfach nicht in den Sinn kommen. Aus irgendeinen Grund, kam mir das bewusstlose Tier auch sehr vertraut vor, weswegen ich auf keinen Fall jetzt gehen wollte. Jetzt, wo sich mein Bewusstsein wieder in meinen Kopf ausbreitete, schlug ich vor Wut den Arm von meiner Mutter, den sie schützend über meine Schultern gelegt hatte beiseite und sah sie mit funkelnden Augen an. Wie konnte sie bitte so etwas verlangen? In solch einer Situation.

„Nein Mutter, ich bleibe. Das dort hinten ist nicht normal“ brüllte ich sie fast an, da der Regen meine Worte teilweise verschluckte und zeigte mit meiner Hand zum Haus. Sie folgte meiner Hand und ließ langsam den Kopf zu Boden sinken. Es tat mir jetzt schon fast leid, meine Mutter so angeschrien zu haben, da es sonst nicht meine Art war, laut zu werden. Wie sagte sie immer so schön. Mein Bruder ist das impulsive Feuer und ich das stille Wasser. Irgendwie war es merkwürdig. Vorhin war mein Bruder noch zuhause, aber wenn man ihn brauchte war er immer verschwunden.
 

In meine Gedanken versunken merkte ich nicht, dass sich meine Mutter zu mir umdrehte und mich in Richtung Gartentor schubste. Leider verlor ich das Gleichgewicht, stolperte über eine Wurzel eines Baumes und fiel ungebremst auf den Boden. Meinen Hintern noch immer reibend ging meine Mutter wieder Richtung Haus.

„Lasse, du bist für mich gestorben. Vergiss das alle hier, hast du verstanden?“ sagte sie in einen ernsten Ton, verschwand im Haus und schloss die Tür. Verwirrt saß ich auf den Boden und sah ihr nach. ‚Das ist nicht meine Mutter!‘, ging es mir durch den Kopf und ich lief zwei Schritte auf das Haus zu. Ein Geräusch einer Waffe, ließ mich in der Bewegung verharren. Eine Person stand am Fenster und richtete unser Jagdgewehr in der Hand genau auf mich.

„Verschwinde, oder ich muss dich töten“ Angst und noch mehr Verwirrung machten sich in mir breit, aber ich befolgte die Anweisung und verließ das Grundstück mit kleinen Schritten. Was sollte das denn? Erst soll ich fliehen, dann bin ich für sie gestorben und nun wollte Sie mich sogar umbringen, da kann irgendwas nicht stimmen. Das ist nicht meine Mutter, aber warum verhält sie sich auf einmal so merkwürdig, und was ist jetzt mit dem Wolf? Der Regen prasselte weiterhin auf die Erde, sowie auf mein Haupt nieder. Gewittergrollen unterspielte den Regen und perfektionierte somit eine unheimliche Nacht, die übers Land zog.
 

Klatschnass erreichte ich irgendwann die Bushaltestelle und stieg in den letzten Bus Richtung Norden. In der hinteren Reihe, setzte ich mich ans Fenster, trocknete meine Haare, so gut es ging mit meinen Pullover ab, setzte mir meine Kopfhörer auf, lauschte der Musik und beobachtete die trübe Umgebung. Zwischen den Wolken, lugte manchmal der leuchtende Vollmond hervor. Fließendes Wasser an der Scheibe, ließ die äußere Umgebung verschwimmen und manchmal wenn ein Blitz die Umgebung erhellte, glitzerten die Tropfen des Regens wie Diamanten.

Klare Gedanken konnte ich nicht fassen, weswegen mir nichts anderes übrig blieb, als mich irgendwie abzulenken. Den Rucksack öffnend, durchsuchte ich ihn nach irgendetwas, was vielleicht Ablenkung verschaffen könnte. Fand aber nichts anderes, als eine Wasserflasche, trockene Kleidung, Hygieneutensilien und einen Brief der noch nicht geöffnet wurde. Einen neuen, trockenen Pullover anziehend, nahm ich auch den Brief aus der Tasche. Nach mehrmaligem Wenden des Briefes erkannte ich, dass der für mich bestimmt war. Warum hat mir den vorher keiner gegeben? Der Brief besaß keinen Absender oder eine Briefmarke. Daraus konnte ich nur schließen, dass dieser persönlich abgeholt oder gebracht worden sein musste. Vorsichtig den Brief öffnend, löste sich eine graue Staubwolke die etwas glitzerte und mich einhüllte. Was war das? Nach vergeblichen davontreiben des Staubes, legte dieser sich und machte nun den Blick frei für den wahren Inhalt: Geld. Meine Augen weiteten sich, als mir bewusst wurde, wie viel Geld sich in dem Umschlag befand. Obwohl es Euro waren und keine Kronen, hatten sie einen großen Wert. Jedoch breitete sich nun eine andere Frage in meinem Kopf aus. Warum fuhr ich nochmal zu meiner Tante?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sakura_Kuromi
2015-05-27T17:29:45+00:00 27.05.2015 19:29
Hallo^^
Ich mache mich auch endlich mal ans Kommentieren und bin schon auf deine Geschichte gespannt, da sie ja auch im Bereich Skandinavien spielt ;)

Also zuerst muss ich sagen, dass mir der Anfang sehr gut gefiel. Zumindest mich hast du damit gleich in deine Geschichte reingezogen^^

Zudem finde ich den leicht zynischen Unterton recht amüsant wie er von seinem "Glück" redet. Ich glaube wenn das so weitergeht werde ich noch viel Freude beim Lesen deiner Geschichte haben :)

Aus dem Schornstein, stieg ein leichter Rauch in den Himmel, der [...]"
Wird das Komma nach dem Schornstein wirklich gebraucht? Ich bin selbst keine große Leuchte wenn es um Kommatas geht, aber über dieses Komma bin ich eben bei lesen gestolpert. (geht vielleicht aber auch nur mir so^^°)

"Ein riesiger Fellnknäul", ein herrllicher Schmunzler wenn ich das mal anmerken darf ^^

Du startest ja gleich schön spannend durch. Oje der arme Wolf wurde mit einer Pfanne niedergestreckt... Nunja, die Panik der Mutter ist ja aber auch verständlich.
Na die Mutter scheint ja zu wissen was los ist. "Es ist soweit", da bin ich ja mal gespannt was denn da begonnen hat^^
Der Wolf wird wohl der Bruder sein und die Mutter ist ja auch sehr nett mit ihrem "du bist für mich gestorben"

Vergiss das alle hier, hast du verstanden?
bei dem alle fehlt wohl ein s am Ende ;)

Na bei dem Verhalten der Mutter ist ja was faul... Der arme Wolf (ich nehme an dass es sein Bruder ist) mit ihr alleine zu lassen... Ich bin mir nicht sicher wer von beiden in größerer Gefahr ist xD


Also alles in allem ein gelungener Auftakt zu deiner Geschichte die mich dazu einlädt weiter zu lesen. Mir gefällt dein Schreibstil und wie lebendig es durch die kleinen Beschreibungen wirkt ohne überladen zu sein.

Ich hoffe du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen und er hilft dir ^^

Viele liebe Grüße Sakura Kuromi

♪♫
Antwort von:  Wernes23
27.05.2015 22:10
Danke für den Kommentar.
Eigentlich wurde die Geschichte Beta gelesen, aber anscheind haben sich doch Fehler rein geschlichen

Leider muss ich dir auch sagen, dass die Geschichte recht schnell endet. Aufgrung von Zeitmangel musste ich diese erstmal pausieren und hoffe, dass ich irgendwann weiter schreiben kann.

Lg Wernes^^
Antwort von:  Sakura_Kuromi
28.05.2015 16:22
Ja, das kenne ich leider... Ich habe auch fast alles pausiert oder eines sogar abgebrochen weil ich zu viel auf einmal begonnen hatte.

Wäre aber schön wenn du weiterschreibst. Zumindest ich würde auf jeden Fall weiterlesen ;)

Viele liebe Grüße Sakura Kuromi
Antwort von:  Wernes23
29.05.2015 14:34
Mh ja so war es auch bei mir...

Mh okay, vielleicht lässt sich ja da was machen^^
Von:  DieJESSYcA
2014-09-14T09:51:30+00:00 14.09.2014 11:51
Hallo Wernes^^
(endlich ein Kommentar von mir xD yeah)

ich greife erstmal kurz Enricos Lieblingsthema auf: die Füllworte^^
Sind mir auch aufgefallen. z.B. das Wort "schon" könnte man an ein paar Stellen streichen.
Hier mein Tipp: Mach mal "Strg" und "f" und gib "schon" ein, so findest du sie schnell und kannst prüfen, ob du das Wort an dieser Stelle tatsächlich brauchst, oder ob es nur ein Füllwort ist.
Optional geht das natürlich auch mit jedem anderen Wort^^

Und jetzt was von mir:

Was ich mich grundsätzlich frage, auch im Bezug auf meine eigne Geschichte, nach dem Prolog aus der Ich-Perspektive geschrieben sein wird: Die Zeitform. Also ich habs selbst beim Schreiben gemerkt, man verfällt gelegentlich ins Präsens^^' Ist dir auch ab und an passiert.
z.B. "da ein unbekanntes Geräusch an meine Ohren dringt" --> müsste "drang" sein.
"Das ist kein Mensch." --> war kein Mensch.
Ich glaube das irritierende ist (als Autor), dass man manchmal den Gedanken der gerade im Moment stattfindet niederschreibt, und es deswegen im Präsens formuliert. Aber ich denke, dass es entweder auch im Präteritum, oder als eindeutiger Gedanke geschrieben sein müsste.

Meine Korrekturvorschläge für Tipp und Wiederholungsfehler lasse ich dir gleich per ENS zukommen^^

Hier jetzt nur noch meine Eindrücke:

Bis auf ein paar Kleinigkeiten finde ich, dass der Prolog wirklich gut gelungen ist.
Ich habe mich eigentlich eher selten mal an einem zu langen Satz aufgehalten und konnte wunderbar flüssig durchlesen :)
Hat Spaß gemacht^^
Ich mag vor allem auch deine lockere Art zu schreiben. Also ich weiß nicht, ob das das richtige Wort dafür ist xD Jedenfalls wirkt es auf mich sehr frisch und lebendig.

Der arme Lasse tut mir ja schon leid. Er hat auf einen Schlag seine Familie verloren und ist wohl noch viel zu verstört, als dass ihm das klar werden kann.


Das Einzige, was mir wirklich irgendwie negativ aufgefallen ist, ist dass du häufig solche Formulierungen wie "Dieses und jenes tuend, machte ich das und das" benutzt. Dieses "tuend" stört mich ein bisschen. Es ist zwar nicht falsch, aber beim Lesen kommt es mir komisch vor. Kann natürlich auch einfach nur mein persönlicher Geschmack sein^^'

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts von Enricos Anmerkungen wiederholt o.o
Falls doch: einfach ignorieren^^

Liebe Grüße
Von:  Enrico
2014-09-07T06:42:41+00:00 07.09.2014 08:42
Goten Morgen Wernes,

Jetzt habe ich mir mal die Zeit für deine Geschichte genommen.

In der Abenddämmerung konnte man im schwachen Licht der Straßenlaternen eine Silhouette eines Jungen erkennen, der mit Tüten unter den Armen die Straße entlang eilte. Schwarze Wolken schmückten den Himmel und verfinsterten das Land schneller, als die Sonne ganz am Horizont verschwinden konnte. Die ersten Regentropfen suchten ihren Weg zur Erde, bis aus ein paar Tropfen ganze Eimer wurden. Das Geräusch von Schritten, die in Pfützen traten und das von prasselnden Regentropfen, umhüllte die schwach beleuchtete Umgebung.
Du hast hier sehr viele Wortwiederholungen drin, darüber bin ich etwas gestolpert. Auch sind deine ersten Sätze etwas kompliziert verpackt. Der Einstieg wirkt im Ganzen etwas holprig. Aber ich glaube so ziemlich jeder Autor hat mit den ersten drei Sätzen einer Geschichte zu kämpfen. Tu mich da auch immer schwer. Wenn der Text einmal läuft gehts dann meistens.
Da du im zweiten Abschnitt auch noch komplett die Perspektive wechselst und er auch um längen besser beschrieben ist, kannst du den ersten eigentlich weglassen. Alles weitere folgt und deine ersten Sätze sind so gut wie überflüssig.

Leicht panisch rannte ich zur Tür und lauschte noch einmal. Die Tüten lagen einfach auf der Wiese, weil ich sie durch meine panische Reaktion einfach fallen gelassen habe.
Erst mal das leicht streichen. Entweder er ist panisch oder er ist es nicht. Versuche als Autor klare Aussagen zu treffen. Mit dem leicht relativierst du die Panik so weit das es nicht mehr dramatisch ist. Du hast oft solche Adjektive drin auch beim leichten Rauch, der aus dem Schornstein kommt. Dünn hätte ich vielleicht noch verstanden, aber leicht passt da nicht.
Zum zweiten beschreibst du das Fallenlassen der Tüten erst im Nachgang. Dreh die beiden Aussagen. Erst fallen lassen dann zur Tür. Ersten läuft es so nun mal chronologisch ab und zweitens ist dein Leser mitten im Geschehen dabei und bvetrachtet es nicht im Nachgang.

Meine Mutter lag am Boden und schlug mit einer Pfanne um sich, um die Angriffe des Gegners abzublocken. Ihr Gegner war aber kein Mensch, sondern ein Tier
Zwei mal Gegner, so kurz hintereinander. Vielleicht fällt dir da noch ein anderes Wort ein. Angreifer würde zum Beispiel passen.

„Mutter!“ rief ich leicht panisch und wollte gerade ansetzen ihr zu helfen, als sich das Tier plötzlich auf mich konzentrierte.
Mhm, das leicht ist dein Lieblingswort oder^^? Ich glaube nicht das ich in der Situation leicht panisch wäre. Allgemein hätte ich wahrscheinlich nicht so lange vor der Tür ausgehart und auch die Schreie der Mutter schon viel früher als die der Mutter idendiviziert immerhin kennt man ja die Stimmen der eigenen Familie gut. Ich glaube wenn ich meine Mutter derart schreien gehört hätte ich hätte auch alles stehen und liegen gelassen und sofort die Tür aufgerissen.

Wenn man die Augen genauer betrachtete, könnte man denken, dass nun etwas von Vergebung in ihnen lag.
Du schreibst hier in der Ich-Perpektive und wirst hier auf einmal allgemein. Besser könnte ich mitfühlen, wenn dein Protagonist es ist, der betrachtet. Ich schreib den Satz mal um, damit du merkst was ich meine:
Ich betrachte seine gelben Augen, in ihnen kann ich Vergebung und Wohlwollen lesen.
Jetzt ist es dein Plot der diesen Moment erlebt.

Erst jetzt bemerkte ich, dass Sie aufgestanden war und sich langsam dem Wolf näherte. Mit der Pfanne ausholend schlug Sie den Wolf nieder, der mit einem leisen Winseln zu Boden krachte.
Hier musste ich echt lachen. Hab sie mir richtig gut vorstellen können. So ganz langsam hinschleichend und dann zack mit der Pfanne eine drüber.^^

Verblüfft sah ich zuerst das Tier und dann meine Mutter an, die sich mir ein paar Schritte genähert hat, sodass ich ihr direkt in die Augen sehen konnte. Es lag ein merkwürdiges Schweigen in der Luft, so wie der leichte Geruch von Blut, dass aus der Wunde des Wolfes ran.
Du machst ziemlich lange Schachtelsätze. Was noch nicht mal ganz das Problem ist, sondern das du zu viele Informationen da hinein packst. Man weiß meist am Ende des Satzes schon gar nicht mehr worum es am Anfang ging, um es übertrieben auszudrücken. Besser ist du gönnst jeder Information einen eigenen Satz, so kannst du auch eine bessere Beschreibung einfließen lassen. Ich versuch mich mal an einem Beispiel:
Erstaunt sah ich von meiner Mutter zu dem Tier. Ich hatte nicht erwartet, dass sie so mutig sein konnte. Sie kommt einige Schritte zu mir und ich kann erleichtert erkennen, dass sie unverletzt ist. Wir betrachten Schweigend den am Boden liegenden Wolf. Aus einer großen Platzwunde am Kopf lief sein Blut auf unsere Dielen.

sagte sie mit einer Stimme die keine Widerrede duldete, was ich auch nicht tat, da ich durch diese Erkenntnis zu schockiert war, um irgendwas zu sagen.
Gleiches Problem, viele Aussagen in nur einem Satz. Gönn der Situation die Zeit die sie brauch um sich zu entwickeln.

Mein Körper fühlte sich noch immer nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen.
Du meinst eher er fühlt sich nicht in der Lage, oder? Ich würde es nicht auf den Körper beziehen.

aber das meine eigene Mutter, dass nun wirklich von mir verlangte, wollte mir einfach nicht in den Sinn kommen.
In den Sinn kommen einen Gedanken du meintest sicher es wollte ihm nicht in den Kopf gehen. Oder?

„Nein Mutter, ich bleibe. Das dort hinten ist nicht normal“ brüllte ich sie fast an, da der Regen meine Worte teilweise verschluckte
Ich glaube nicht, dass der Regen der Grund für die Lautstärke ist, sonder sein Wut, oder?


Mein Bruder ist das impulsive Feuer und ich das stille Wasser. Irgendwie war es merkwürdig. Vorhin war mein Bruder noch zuhause, aber wenn man ihn brauchte war er immer verschwunden.
Warum ahne ich nur, dass der arme niedergeschlagene Wolf, sein Bruder ist^^?

Leider verlor ich das Gleichgewicht, stolperte über eine Wurzel eines Baumes und fiel ungebremst auf den Boden. Meinen Hintern noch immer reibend ging meine Mutter wieder Richtung Haus.
Sicher das er auf den Hintern gefallen ist? Schubs in den Rücken Wurzel, da fällt man nach vorn, oder? Das Leider würde ich streichen. Ist ein unnötiges Füllwort.

Eine Person stand am Fenster und richtete unser Jagdgewehr in der Hand genau auf mich.
Das war doch sicher seine Mutter, oder? Die sollte er aus der Entfernung erkennen. Also wieder ein Fall von klare Aussagen machen.

Klatschnass erreichte ich irgendwann die Bushaltestelle und stieg in den letzten Bus Richtung Norden. In der hinteren Reihe, setzte ich mich ans Fenster, trocknete meine Haare, so gut es ging mit meinen Pullover ab, setzte mir meine Kopfhörer auf, lauschte der Musik und beobachtete die trübe Umgebung. Zwischen den Wolken, lugte manchmal der leuchtende Vollmond hervor. Fließendes Wasser an der Scheibe, ließ die äußere Umgebung verschwimmen und manchmal wenn ein Blitz die Umgebung erhellte, glitzerten die Tropfen des Regens wie DIAMANTEN.
Die Sätze hier sind wieder sehr lang.

Nach mehrmaligem Wenden des Briefes erkannte ich, dass der für mich bestimmt war.
1. Woran erkennt er das?
2. Das müsste ihm auch vorher klar sein. Immerhin hat seine Mutter ihm den Rucksack gegeben, also ist klar, das der Inhalt und somit auch der Brief für ihn bestimmt ist.

Der Brief besaß keinen Absender oder eine Briefmarke. Daraus konnte ich nur schließen, dass dieser persönlich abgeholt oder gebracht worden sein musste.
Warum kommt eigentlich überhaupt nicht der Gedanke auf, dass der Brief und dessen Inhalt von seiner Mutter kommen. Immerhin hat sie ihm den Rucksack gegeben.

Obwohl es Euro waren und keine Kronen, hatten sie einen großen Wert. Jedoch breitete sich nun eine andere Frage in meinem Kopf aus.
Nenne eine Zahl, wenn auch nur eine geschätzt. Einen groben Überblick verschafft man sich schnell. Viel ist ja für jeden etwas anderes, also auch hier wieder konkret werden.

So das erst mal zu den Dingen die mir aufgefallen sind.
Allgemein habe ich den Eindruck, diese Geschichte ist noch in der Entwicklung. So als wenn du gerade deine Gedanken dazu zum ersten Mal aufgeschrieben hast. Es ist alles noch recht chaotisch und du scheinst auch noch nicht zu wissen, wohin dich die Geschichte führen wird. Das ist aber normal, sollte es wirklich so sein wie ich vermute. Dann muss sie sich erst mal entwickeln. Ich hoffe das meine Fragestellungen dir helfen werden, sie auszubauen.

Stilistisch ist mir aufgefallen, dass du sehr viele unnötige Füllwörter verwendest und meist viele Infos in nur einen Satz packst. Beinah so, als wenn du beim Schreiben nicht mit deinen Gedanken mithalten konntest. Das geht mir auch oft so, manchmal muss man sich selbst ausbremsen^^. Auch fehlen mir manchmal logische Gedankengänge deines Protagonisten. Einmal wo er extrem lange brauch ins Haus zu gehen oder später als er im Bus sitzt und den Brief findet. Auch hast du wirklich viele Wortwiederholungen drin. Hast du dieses Kapitel eigentlich schon mal korrektur gelesen, oder nur aufgeschrieben und hochgeladen?

Zum Inhalt:
Die Geschichte selbst finde ich sehr spannend. Besonders das du zwar nicht sagst das es sein Bruder ist, aber es irgendwie ganz geschickt andeutest^^. Auch wie die Mutter ihn aus dem Haus wirft und das er nun zu seiner Tante muss. Nur fehlen mir hier noch ein bisschen nachvollziehbare Gefühle. Da solltest du dich noch mal versuchen in deinen Protagonisten hinein zu denken. Wie ist es von der Mutter aus dem Haus geworfen zu werden, obwohl man Angst haben muss, das der Wolf aufwacht und sie frisst. Das dürfte ein ganz schönes Gefühlschaos sein, was aber so gar nicht in deiner Geschichte bisher rüber kommt.

Ich hoffe ich konnte dir helfen und habe dich jetzt nicht ganz damit erschlagen. Nimm dir einfach was du brauchen kannst und vergiss den Rest.

♪♫
Antwort von:  Wernes23
07.09.2014 19:35
Ich bedanke mich für deinen sehr ausführlischen Kommentar und kann dir sagen, dass ich mit Fukuro-chan zusammen daran arbeite. Der porlog wurde eigentlich schon verbessert und neu hoch geladen, aber nun gut. Ich gebe mir mühe, die angesprochenden Punkte zu berücksichtigen.

Wie ich schon sagte, ich bin eher Leser als Schreiber, habe mich aber trotzdem dran versucht. Zwischen dieser und deiner liegen Welten, aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden. ;)

Fukuro-chan wird mir da bestimmt weiter helfen, das Sie die Story auch interessant findet.
Antwort von:  DieJESSYcA
14.09.2014 11:39
So, ich habe jetzt auch mal gelesen, und werde gleich meinen Kommentar posten^^ Da ich aber nicht unbedingt was doppelt erwähnen will, habe ich mir erstmal Enricos Kommentar durchgelesen^^

Bei den meisten Dingen geb ich ihm Recht. Füllwörter und so (auch eines meiner Probleme xD)
Die langen Schachtelsätze sind mir ehrlich gesagt fast nicht aufgefallen, aber nach Enricos Kommentar hab ich es auch gemerkt^^' Könnte man wohl noch optimieren, aber bis auf einen hat es mich kaum gestört^^

Wo ich allerdings widersprechen muss:
Eine Person stand am Fenster und richtete unser Jagdgewehr in der Hand genau auf mich.
Das war doch sicher seine Mutter, oder? Die sollte er aus der Entfernung erkennen. Also wieder ein Fall von klare Aussagen machen.
--> Ich finde es okay, wenn du schreibst, dass es eine Person war. Schließlich glaubt er nicht, dass es überhaupt noch seine Mutter ist, so wie sie sich verhält u.u Für einen Moment dachte ich zwar auch erst, dass es jemand anderes wäre, aber wenn man drüber nachdenkt, dann gibt es schon Sinn. Also, finde ich zumindest^^


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