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Zwischen zwei Seelen

von

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Seele 100

 

Du...hast die Erde in die Luft gejagt, nicht wahr?“

 

Abermals hörte ich meine eigene Stimme jene eine Wahrheit über meine Lippen bringen, an die ich nicht glauben wollte. Jenes Eine, was ich mir niemals zu träumen gewagt hatte und langsam aus seinen dunklen Schatten schlich. Langsam seine Dämonen mit sich brachte, welche lüstern nach diesem letzten Rest an Vertrauen griffen und es Stück für Stück aus meiner Seele rissen.

 

Bravo, ich bin beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass du von alleine darauf kommst.“, hörte ich Kumari abermals in meiner Erinnerung sprechen. Hämisch lächelnd, kalte Augen nur auf mich gerichtet und aus einem verzweifelten Blick sah ich zu ihr. Nicht glauben wollend, was sich vor mir offenbarte und dennoch war es so.

Dennoch war die Wahrheit so unausweichlich wie noch nie. So wahr wie noch nie und somit konnte ich nichts anders tun, als sie hinzunehmen. Auch wenn ich mich mit jeder Faser meines Körpers dagegen wehrte.

 

Wie hätte ich dich sonst umstimmen sollen, sich meiner Sache anzuschließen? Manchmal muss man eben Prioritäten setzten, selbst wenn es den Tod von so vielen bedeutet!“

 

Dort stand sie vor mir.

Jene Eine, von der ich immer annahm, dass sie anders wäre, als so viele Herrscher, die ich bereits kennenlernte.

Sie, die dafür geboren war Recht und Ordnung zu wahren, die Schwachen zu schützen und alles Leid zu vertreiben, das in unseren Welten innewohnte, schien ebenso langsam ihrer eigenen zu verfallen.

Habgier und der Wille alles zu besitzen und einen jeden zu kontrollieren schienen wohl langsam jeden Geist zu vergiften, auch wenn der Träger dessen sich einst geschworen hatte, nicht solche Wege einzuschlagen, so tat er es am Ende dennoch.

Doch so funktionierte Macht nun mal.

Macht war unberechenbar.

Macht war käuflich und ließ uns zu Monstern werden.

Sie ließ uns morden.

Das Recht des Freien nehmen und damit zeitgleich alle Prinzipien, denen wir uns auferlegten.

Macht war des Friedens größter Feind und abermals hielt ich das Orakel von Zountek an meinem eisernen Gürtel gut geschützt. Versteckt vor gierigen Augen, doch wieder lenkte sich Kumaris starrer Blick auf mich, der nichts als Spotte in sich trug und jene eine Verachtung, die sie mir schon immer entgegen gebracht hatte.

 

„Ich sage es zum letzten Mal: Gib mir das Orakel, Vegeta. Oder du wirst die Konsequenzen für dein Handeln tragen!“, ließ sie mich mit starrer Miene wissen und forderte mich dann mit ausgestreckter Hand auf, ihr das goldene Artefakt auszuhändigen. Doch regte ich mich kein Stück.

Konnte nichts anderes tun als auf meine Gegenüber zu starren und wollte nur noch klang heimlich, still und leise, dass ich aus diesem Alptraum erwachte.

Doch leider war er bittere Realität.

Leider musste ich der Wahrheit ins Auge sehen und dennoch wollte ich dies mit keinem Mal.

Ich wollte nicht glauben, dass sich Kumari so sehr verändert hatte, all dies wahrscheinlich geplant hatte; von Anfang an und langsam schüttelte ich den Kopf, nur um ihrer Aufforderung die Stirn zu bieten.

Denn langsam verschwand das Lächeln auf Kumaris Zügen und ließ nichts als monotone Stille wiederkehren.

 

„So muss es nicht enden, Vegeta.“, flüsterte sie leise bis gar streng und trat dann abermals auf mich zu.

„Wir wissen beide wie das ausgehen wird. Wer von uns beiden als Verlierer aus diesem Kampf hervorgehen wird und ich will dir... nur ungern...weh tun!“, triefte ihre besorgte Stimme nur vor so voller Hohn und Spotte und wieder schüttelte ich den Kopf. Wich abermals vor ihr zurück und ging nun meinerseits in Verteidigungsposition.

Bereit jenen einen Wahnsinn zu bestreiten, welcher hier und heute und zu dieser Stunde geboren wurde.

 

„Du willst also spielen, Vegeta?!?“, flüsterte die Stimme meiner Gegenüber leise und abermals drang ein belustigtes Kichern an mein Ohr, während die Bershabesh nun ihrerseits in Position ging und unbewusst jene einen Worte wählte, die ich schon ein Mal und in einer mir fernen Vergangenheit gehört hatte. Worte, die ich dachte, längst vergessen zu haben, doch leider hier und heute realisieren musste, dass ich dies wohl niemals würde.

Denn alles schien sich zu wiederholen.

Unser Leben sowie unsere Vergangenheit.

Stück für Stück bis gar....

 

...in alle Ewigkeit.

 

 

~*~

 

Du willst also spielen, Vegeta?!? Na gut. Dann spielen wir!“

 

Ihre Stimme war wie ein Echo.

Wie das Rufen des Windes, welches ferner denn je sein einsames Klagelied über den Horizont verbreitete. Trotzend jenem einem Sturme, der schon bald heraufziehen würde und unsere Welten damit in nichts als Unwissenheit stürzte.

Doch etwas war gewiss: Mein Schmerz hatte erst begonnen und somit holte Kumari zum ersten Schlag aus.

 

Ihr drittes Auge leuchtete, schien verbunden mit ihrer Kraft zu sein und auch wenn ich dieses Phänomen schon von unseren vergangenen Trainingseinheiten kannte, so schien ich dennoch angespannt. So schien es mich immer noch zu überraschen und somit wich ich nur noch zur Seite aus, als die Bershabesh auch schon bei mir war. Schnell wie der Blitz und ich nur noch diesen einen Luftzug spürte, bevor ihre geballte Faust in den Boden krachte.

Doch sofort setzte sie nach und ich hatte gerade noch genug Zeit, mich erneut in der Luft zur Seite zu drehen und dennoch traf mich ihr zweiter Schlag gekonnt. Mitten in die ungeschützte Seite und haltlos krachte ich in die Fließen unter mir, bis sie zersprangen und steinerne Funken um mich herum in die Lüfte flogen. Doch sofort rappelte ich mich wieder auf, während eine weitere Salve hemmungsloser Schläge auf mich niederprasselten und somit versuchte ich Raum zwischen der Shiva und mich zu bekommen.

Abstand, sodass ich kurz verschnaufen konnte, denn ich wusste, dass dieser Kampf kein Zuckerschlecken werden würde und dennoch....

Ich wollte nicht kämpfen.

Wollte nicht die Hand gegen sie erheben, denn ich hatte eine Kumari erlebt, die durchaus auch anders sein konnte.

Eine, die einfühlsam war.

Eine, die mir in einem schwachen Moment ihr wahres Wesen zeigte und auch mich somit wissen ließ, dass wir uns im Grunde mehr als nur ähnlich waren - wenn nicht sogar gleich. Zwei Seelen, welche in ihrem eigenen Schicksal gefangen waren. Zwei Seelen, die zwischen den Welten hin und her wandelten, weil sie nicht anders konnten und alleine von den Machenschaften anderer dazu gezwungen wurden ihr eigenes Leid zu ertragen. Seelen, die kein eigenes Leben hatten, sondern nur von anderen benutzt wurden und wieder warf ich einen traurigen Blick auf meine Gegenüber, während zornige Augen die meinen erwiderten.

 

Kumari....

Das ist... doch Wahnsinn.

 

„Ich dachte, du würdest die Sache ernster nehmen!“, rief sie mir zu und spannte abermals ihre Arme an, bevor sich ein zynisches Grinsen auf ihre Lippen legte.

„Aber wahrscheinlich erwarte ich von so jemandem wie dir, einfach – zu viel!“

Und damit holte sie zur zweiten Attacke aus.

Diesmal öffnete sich das dritte Auge auf ihrer Stirn nur halb, während die Pupille im Inneren abermals zu leuchten begann und somit konnte ich wieder nur noch zur Seite springen, bevor eine Salve reiner Energiegeschosse auf mich niederregnete.

Doch war der Angriff noch lange nicht beendet und während die Welt um mich herum detonierte und ich schon bald nichts als so beißenden Rauch und Ruß in meiner Kehle schmeckte, rappelte ich mich erneut auf, kam auf meine Beine und rannte los. Floh, vor dem, was mich die Bershabesh an Macht wissen ließ und wieder holte sie aus.

„Hör auf wegzulaufen und kämpfe endlich!“, hörte ich ihre Stimme zornig und über all die Explosionen hinweg und schon bald begann die Erde unter mir zu beben, während mich weitere Ki Geschosse ihrerseits verfolgten und dicht hinter mir einschlugen.

Wieder schaffte ich es ihnen nur knapp auszuweichen und schon bald schrie meine Lunge um Gnade. Nach Luft und nach freiem Atem, denn mehr denn je wurde es trübe stickig in Kumaris Hallen und abermals hallte ein verräterisches Dröhnen durch die Statik, welche durch der Shivas Angriffe mehr als nur mitgenommen war.

Nicht mehr lange und der Raum würde in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Eines, das man einfach so und spielend leicht nur anzuhauchen brauchte, bevor es an wahrer Stärke verlor und in sich zusammenbrach.

Mit Leichtigkeit aus dieser Welt beseitigt und ich wollte nicht wissen, was passieren würde wenn einer der Tower der Instanzgebäude in sich zusammenfiel.

Sah... sie all dies etwa nicht?!?

Oder war die oberste Shiva schon so sehr von ihrer Macht besessen, dass sie nicht ein Mal mehr mitbekam, wie sie ihr eigenes Reich in Schutt und Asche legte?!?

 

„Es reicht mir langsam mit dir!“, hörte ich ein gefährlich Zischen plötzlich zwischen den Detonationen hinweg und abermals sah ich hinter mich, während ich weiteren Geschossen auswich und sich nichts als Ruß und Rauch vor meine Augen legte. Doch dort, wo die Shiva einst gestanden hatte, war sie nicht mehr und gerade als ich das Unausweichliche realisierte, spürte ich nur noch einen Luftzug vor mir und wurde plötzlich hart an der Kehle gepackt und nach oben in die Höhe gerissen.

 

„Du bist zu langsam und konzentrierst dich nicht auf die wesentlichen Dinge. Wie oft habe ich dir das schon gesagt?!?“, hörte ich ihre Stimme gehässig kichern und abermals verstärkte sich der Druck auf meine Kehle, während mich Kumari mit einem ausgestreckten Arm in die Höhe hievte, als wäre es das Leichteste auf der Welt.

Verzweifelt rang ich nach Atem, doch war ihr Griff einfach zu stark und wieder versuchte ich mich daraus zu lösen, doch vergebens. Ver.... Verdammt...

Ich hatte... nicht aufgepasst, doch so leicht gab ich nicht auf.

Auch nicht mein stummes Versprechen, das ich mir gegeben hatte; nämlich diese Sache ein für alle Mal zu beenden und gerade, als die oberste Shiva wieder zum Schlag ausholen wollte, sammelte ich etwas Ki in meiner freien Hand und holte aus.

 

Mein Geschoss traf eine Säule direkt über ihr und erschrocken sah die oberste Shiva auf, als steinerne Trümmer auf sie niederfielen. Sofort entließ sie mich aus ihrem Griff, nur um sich selbst in Sicherheit zu bringen und abermals schaffte ich es nach Atem ringend, Raum zwischen uns beide zu bekommen, während eisklare, blaue Augen auf mir ruhten. Wieso... ich nicht richtig kämpfte, las ich in ihrem Blick, der mehr denn je wütend auf mich gerichtet war, doch ich hatte meine guten Gründe dafür. Früher oder später würde sie es schon verstehen, wenn dieser ganze Wahnsinn nur endlich aufhören würde. Wenn sie endlich wieder die Alte werden würde und wieder warf ich einen kurzen Blick auf das Orakel an meiner Hüfte.

Dass so ein unbedeutendes Ding so ein Chaos anrichten konnte. War es.... das wirklich wert?

All dieses Chaos, Schmerz und Leid?!?

 

„Das führt doch zu nichts, Kumari!“, rief ich über das Dröhnen fallender Mauern hinweg und erschrak selbst, wie schwach meine Stimme klang. Hatten mich ihre wenigen Hiebe schon so sehr geschwächt?!? Oder war es etwas anderes, was mich mehr denn je in die Knie zwang?!?

Denn ja...

Auch, wenn ich nicht immer mit meiner Gegenüber einer Meinung war, so hatte sie dennoch meinen ganzen Respekt verdient.

Klang heimlich, still und leise.

Das und jenes eine Gefühl, das ich erst auf der Erde kennenlernte und einst dachte, niemals wieder mein Eigen zu nennen. Etwas, das ich mir einst verboten hatte, doch nur mit der Zeit neu finden konnte und wieder warf ich einen mitleidigen Blick auf meine Gegenüber.

„Ist es all das wert, Kuamri?!?“, fragte ich ehrlich und ließ dann meine Deckung fallen. Breitete meine Arme aus und deutete somit auf all das Chaos, das sie in dieser kurzer Zeit angerichtet hatte. Auf die Trümmer ihrer Hallen, auf das klaffende Loch in der Wand, welches frische Nachtluft mit meinen Haaren spielen ließ und mich zeitgleich so sehr fröstelnd. Doch war mir dies momentan mehr als nur gleichgültig.

„Ist dir deine falsche Macht mehr wert, als deine eigenen Regeln und Prinzipien? Was für ein Herrscher willst du sein, wenn du dir das Herrschen nur mit Blut verdienst?!?“

 

Ich spürte ihren Zorn.

Mehr denn je durch den Boden der Halle bebend und wieder dröhnten die Wände und Mauern verräterisch, während sich langsam Risse durch deren Oberfläche zogen.

„Du wagst es...“, hörte ich es eisern zischen, während sich blaue Augen zu Schlitzen verengten und abermals straffte die Bershabesh ihren Körper.

„Du weißt nicht, wen du vor dir hast!“, hörte ich das Zittern in ihrer Stimme, doch schüttelte ich langsam den Kopf und ließ meine Arme dann ganz sinken. Hoffend, dass sie so zur Vernunft kommen würde und endlich sah, dass ihr dieser Weg so nichts bringen würde, außer nur neues Leid und Pein.

„Doch, das weiß ich ganz genau. Denn im Grunde sind du und ich uns sehr ähnlich. Auch wenn du das vielleicht nicht hören willst.“, sprach ich weiter. Mit ruhiger Stimme, doch wieder verengten sich blaue Augen vor lauter Zorn.

„Das glaubst aber auch nur du. Du kannst eine Shiva nicht mit einem elenden Saiyajin vergleichen!“, hörte ich ihre Stimme nur noch flüstern, während sich dann das dritte Auge auf ihrer Stirn plötzlich vollkommen öffnete. Mich ein helles Licht plötzlich zu blenden schien und verbissen hielt ich mir beide Hände schützend vor die Augen, während ich verzweifelt versuchte etwas zu erkennen.

Wieder stieß ein Beben durch die Erde, das mich erneut meinen festen Stand verlieren ließ, während die Luft um mich herum plötzlich immer heißer und heißer wurde.

Und dann ging alles ziemlich schnell.

 

Ich wollte ausweichen, doch war es zu spät, während ein helles Licht meine Gegenüber umhüllte und ihre Augen somit zu leuchten schienen. Sich mehr denn je dieses in ihrem dritten Auge zu bündeln schien und sich dann plötzlich auf mich lenkte. Kalt, war jener einen Blick den mir Kumari nun schenkte. Ein Blick, der nichts Warmes in sich trug; keine Güte und keine Liebe.

Nichts, was eine oberste Shiva einst beherbergen sollte und somit konnte ich einfach nicht mehr ausweichen, während ihr Angriff plötzlich all seine Macht frei ließ und auf mich zuschoss. Mächtiger, als ich mir es jemals vorstellen; ja gar schneller als ich es erahnen konnte und somit erfasste mich ihr Strahl komplett und mit ganzer Kraft.

 

Ich spürte nichts mehr außer diesen einen Schmerz, der wie ein flammendes Feuer durch meinen Körper schoss, während um mich herum die Welt zu explodieren schien.

Denn es war als würde ich brennen.

Als würden sich tausend Mächte auf meinen Körper legen und mir somit die Luft aus den Lungen pressen, während ich selbst zu Boden gedrückt wurde und alles letzten Endes in einem lauten Knall explodierte.

Meine Haut brannte.

Mein Körper schmerzte.

Schien gar so endlos schwer zu sein und während ich verzweifelt versuchte meine Orientierung wieder zu bekommen und sich der Rauch langsam vor meiner Sicht verzog, hörte ich durch das Dröhnen der Detonation hinweg, ihre Schritte. Langsam auf mich hinzutretend und zaghaft versuchte ich meine Augen zu öffnen und durch eine dicke Nebelwand etwas zu erkennen.

Ich sah an mir herunter und während ich um mich herum nichts als steinerne Trümmer erblickte, Fetzen meines Gi´s und gar mein eigenes Blut langsam in den Boden sickernd, wusste ich, dass ich verloren hatte.

Denn mit so einem Angriff hatte ich nicht gerechnet.

Niemals, in meinem ganzen Leben nicht und plötzlich hörte ich ein leises Kichern durch die Stille wandern, als die Shiva aus dem Nebel trat und somit vor mir stehen blieb.

 

„Das war ein Táchaw'ráh. Auch Böser Blick in anderen Kulturen genannt und auch eure Menschen müssten ihn kennen. Hat er sich ein Mal auf jemanden fokussiert, sind die Ausmaße verheerend und kann somit nicht umkehrbar gemacht werden.“, säuselte ihre Stimme fast schon lieblich und wieder versuchte ich aufzustehen. Gar einen meiner Arme zu bewegen, doch war mir, als wäre alle Kraft aus meinem Körper gewichen und kraftlos ließ ich meinen Kopf zurück auf steinerne Trümmer sinken.

Verdammt...

Wer hätte gedacht, dass sie solch ein Ass im Ärmel hatte?

 

„Wahrlich, es tut mir in der Seele weh, dich so zu sehen, Vegeta. Aber du wolltest ja nicht hören...“, drang abermals Kumaris Stimme an mein Ohr und aus erschöpften Augen sah ich mit an, wie sie sich langsam an meiner Seite nach unten kniete. Gar einen urteilslosen Blick über meinen mehr als nur zerschundenen Körper warf und wieder versuchte ich meinen Arm zu heben, doch vergebens.

Doch wieder drang an Kichern an mein Ohr.

„Versuche es gar nicht erst. Ein Angriff meines Auges genügt, dir sämtliche Kräfte zu rauben. Ich dachte nicht, dass es so leicht sein würde, dir das Orakel abzunehmen.“, lächelte sie wieder eiskalt und wieder schnellte ihre Hand nach vorne, umfasste meine Kehle und drückte zu.

 

Abermals rang ich nach Atem, doch dieses Mal hatte ich nichts mehr, was ich ihr entgegensetzten konnte und wieder verstärkte sie den Griff auf meine Kehle. Meine Sicht wurde trübe. Mehr denn je verschwommen und verzweifelt hob ich einen Arm, legte meine Hand um die ihre und sah der obersten Shiva in die Augen. Mit jener einen Schwäche, die in diesem Moment zeitgleich meine größte Stärke war.

„K... Kumari...“, brachte ich nur noch zitternd über meine Lippen, während meine Sicht abermals trübe wurde und ich dennoch das helle Blau ihrer Augen suchte.

 

Doch dann...

 

„Wieso....“, hörte ich plötzlich ihr schwaches Flüstern, während sich abermals der Griff um meinen Hals verstärkte und ich nur noch ein schwaches Röcheln zu Stande brachte. Ich aber dennoch den Blick nicht von meiner Gegenüber nehmen konnte und plötzlich fühlte ich etwas Nasses auf meine Wange fallen.

Wieder.... und wieder.

„Wieso....kämpfst du nicht endlich? Wieso... machst du es mir nur so leicht?!?“, hörte ich ihre Stimme brechen, während sich zeitgleich Kumaris Griff verstärkte und ich helle Tränen in ihren Augen schimmern sehen konnte. Tränen, die langsam ihr Gefängnis zu verlassen schienen und ihren einsamen Weg in die Freiheit suchten. Tränen, die die Wahrheit sprachen und erst jetzt wurde mir klar, was sich langsam und mit der Zeit zwischen uns entwickelt hatte. Etwas, was meine Gegenüber immer abstreiten wollte; ich ebenso, aber dies niemals so wirklich konnte.

 

Es war....

 

Plötzlich zuckte meine Gegenüber zusammen, während sie panisch die Augen aufriss und ein reißendes Geräusch durch die Stille zu hören war. Ein Geräusch, das mir mit einem Mal alle Nackenhaare aufstellte und langsam spürte ich, wie sich der harte Griff um meine Kehle lockerte. Wie ich endlich wieder nach Luft schnappen konnte und dennoch konnte ich mich nicht rühren, aus Angst was ich vor mir sah.

Denn es war ein Rinnsaal an Blut, der Kumari über helle Lippen lief. Blut, was ebenso aus einer klaffenden Wunde in ihrer Brust zu Boden tropfte, während sich eine silberne Klinge durch ihre Haut bohrte und durch ihre Knochen schälte. Durchbohrt von keinem anderen als jener einen Person, die anscheinend schon länger in den Schatten weilte.

Eine Person, die ich diese Bürde am wenigsten zugetraut hätte und dennoch überraschte sie mich immer wieder.

Eine Person, die auf mich acht gegeben hatte seitdem ich ein kleiner Junge war. Eine, die mich großgezogen hatte, eine die mich das Lieben lernte und jede Hürde für mich opfern würde, die es zu opfern galt. Selbst wenn sie dafür die letzte Überlebende ihres Volkes töten musste.

Und somit – ihr Zuhause.

 

„Fayeth....“, flüsterte meine Stimme heißer, bis gar fast erstickt und wieder versuchte ich den Kloß zu vertreiben, der meine Kehle staubig trocken werden ließ. Doch konnte ich ihn einfach nicht vertreiben, während meine Augen mir mehr denn je ein grausames Bild zeigten.

Ich sah wie meine Bershabesh erschrocken die Klinge jenes magischen Dolches aus dem Körper ihrer Shiva zog, mit dem sie mir das Leben rettete. Ein anderes im Gegenzug dafür auslöschte und letzten Endes ließ sie ihre Waffe ganz zu Boden fallen. Ich sah, wie sie geschockt beide Hände an den Mund presste, während sie erschrocken nach hinten taumelte und versuchte festen Fuß zu fassen, während eigene Tränen des Entsetzens in ihren Augen brannten.

Und ich sah Kumari selbst und wie sie benommen ihre Hand von meiner Kehle löste, nur um sie an ihre eigene Brust zu legen, in deren Mitte nichts weiter als ein klaffendes Loch thronte. Genau dort wo ein Mal ihr Herz gewesen war und noch ehe die Bershabesh zu Boden sacken konnte; mehr denn je mit einem erschöpften Lächeln auf den Lippen, kam ich auf meine Beine und rannte los.

 

„K...Kumari!!!“, hallte mein Schrei durch die Stille wieder und somit war ich schneller denn je an ihrer Seite und stützte ihren Kopf in meine Hände, während sie zu Boden fiel. Jeder Schmerz vergessen, der durch meinen Körper jagte und sich mit nichts als so endloser Reue vermischte, während ich abermals meinen Blick nicht von all dem Blut nehmen konnte, das aus ihrem Körper floss und langsam in den Boden sickerte.

Doch sie konnte nicht anders, als zu lächeln.

Traurig zu lächeln und während ich in jener einen Ohnmacht weilte, die mich nur hilflos zusehen ließ, hörte ich ihre Stimme. Ein mir aller letztes Mal, bevor sie in ihren eigenen Tränen unterging.

 

„Was soll... dieser besorgte Blick, Saiyajin?“, hörte ich ihre Stimme mehr denn je einem Flüstern gleich und abermals stahl sich eine einsame Träne aus ihren Lidern.

„Ist es nicht das, was du wolltest? Wie glaubst du... wäre diese Sache ausgegangen? Jetzt... sind wir quitt....“, hörte ich ihr Röcheln, das immer leiser und leiser wurde. Sah jene einen Tränen, die auch einst mal meine Haut benetzten sich versieben und während die oberste Shiva langsam aus dieser Welt entfloh und in eine andere überging; sah ich, wie ihr Haar langsam an Leuchtkraft verlor. Wie es mehr denn je matt und spröde wurde, gar so endlos fade bis aschgrau. So wie damals, als man mir Fayeth beraubt hatte und erst das Schluchzen dieser, weckte mich endlich aus meiner Starre.

Benommen sah ich auf.

 

Sie war zu Boden gesackt, besagte Waffe neben ihr ruhend, mit der sie die schwerste aller Bürden auf sich genommen hatte, während helle Tränen über ihre Wangen liefen.

Ich sah den Schock in ihren Augen, die Blässe in ihrem Gesicht und während ich versuchte das Warum zu verstehen, nahm sie mir diese Aufgabe ab.

„Niemand....hat das Recht dir etwas anzutun...Weißt du noch?“, hörte ich ihr Flüstern und wurde prompt an damals erinnert. An jene eine Zeit, als ich Berkesk halb ins Koma schlug nur um sie vor seiner Wut zu beschützen und genau jene einen Worte wählte, die sie nun ebenfalls die meinen werden ließ.

„Ich habe damals ein Versprechen gegeben: Alles für dich zu tun und alles für dich aufzugeben, nur um dich zu schützen. Daran halte ich fest. Ein Leben lang, selbst wenn ich dafür durch die Hölle gehen muss.“

 

Wieder verließen stumme Tränen ihre Augen, während sie verzweifelt zu begreifen versuchte, was soeben geschehen war, doch schienen wir beide gefangen in jener einen Starre zu sein, die in diesem Moment ebenso mehr als nur tröstlich war. Denn es war vorbei.

Endlich vorbei; auch wenn ich mir den Ausgang dieser ganzen Geschichte anders vorgestellt hatte. Niemals mit so etwas gerechnet hatte und gerade als ich meine Hand über Kumaris Augen legen wollte um sie zu schließen und um ihr somit die letzte Ehre zu erweisen; sah ich, wie das dritte Auge auf ihrer Stirn langsam zu verschwinden schien.

 

Was zum....

 

Ein plötzlicher Schmerzensschrei ließ mich auffahren.

Ließ mich den Umstand vergessen, dass sich die Tore zu Kumaris Hallen mit voller Wucht öffneten und wir unerwarteten Besuch bekamen, sondern sah nur zu meiner Bershabesh und wie sie sich schmerzerfüllt zusammen krümmte. Beide Hände an ihre eigene Stirn presste und somit entließ ich Kumari aus meinem Griff und eilte zu ihr so schnell ich konnte.

„Fayeth.... Was ist los mit dir?“, rief ich mehr denn je besorgt und nahm sie in die Arme.

Versuchte Trost zu spenden wo ich nur konnte. Gar zu begreifen was hier vor meinen eigenen Augen geschah und hilflos sah ich zum Eingang der Hallen. Auf Kumaris einstige Wärter und Berater, die einfach nur urteilslos im Raume standen und jene eine Szene stumm zu bewerten schienen, welche sich ihnen offenbarte. Die keine Strafe offen legten, da es in ihren Augen keine zu beanstanden galt und somit lagen meine Augen auf den Personen hinter ihnen. Auf Kakarott, der mit einem blassen Gesicht zu ihnen getreten war. Die Situation richtig zu deuten schien und jenen einen Blicke walten ließ, den ich so sehr an ihm zu hassen lernte.

Ein Blick der sagte, dass es notwendig gewesen war, auch wenn er es zu tiefst bedauerte. Ein Blick, der mich wissen ließ, nichts ändern zu können, so gern ich es dennoch wollte. Mich somit wissen ließ hilflos all dem gegenüber zu stehen und gerade als ich meine Lippen zu einer Frage formen wollte, riss mich abermals Fayeth´s qualvolles Wimmern aus meiner Starre. Doch war es ein Wimmern, das langsam zu verenden schien und somit richtete sie sich in meinen Armen auf. Geschwächt von jenem einen, was ich schon bald erfahren würde. Etwas, das mich sogleich in so neue Ohnmachten fallen ließ und geschockt wollte ich weichen, doch konnte ich nicht, als ich ein kleines Mal, ähnlich der Form eines Auges auf ihrer Stirn erkennen konnte.

 

Was...

Was ging hier vor?!?

 

„Der Zyklus ist vollbracht....“, beantwortete man meine stumme Frage und wieder ließ mich die dunkle Stimme einer der Berater erschrocken zusammenfahren. Zitternd hielt ich Fayeth in meinem Griff und konnte den Blick nur schwer von jenem einen nehmen, das uns gar hier und heute in die Schatten stellte.

„Ein altes Regime einer Shiva beendet und mit ihrem Ableben ein neues geboren. Das Dritte Auge ist übertragen worden. Somit auch all seine Macht und jene eine Aufgabe, die ihm damit innewohnt.“, ließ man uns wissen und geschockt sah ich auf die Bershabesh in meinen Armen, welcher langsam bewusst zu werden schien, was hier soeben geschah. Gar welcher Aufgabe sie sich selbst gestellt hatte - ein Leben lang und ohne danach zu fragen.

 

„Ich kann das nicht, Vegeta...“, flüsterte sie heißer, während das Mal auf ihrer Stirn langsam zu verblassen schien und eine dumpfe Farbe angenommen hatte. Erschrocken sah mir Fayeth in die Augen und zum allerersten Mal sah ich dort nichts als helle Angst in blaue Opalen brennen. Etwas, das mir mehr denn je die Kehle zuschnürte und benommen von jenen Wegen, die sich mir hier nun offenbarten, verstärkte ich meinen Griff, welcher meine Bershabesh behütet hielt und dennoch nicht viel ausrichten konnte. Denn hier und heute wusste ich, dass nichts mehr so sein würde, wie es einst mal war. Dass sich mit den heutigen Ereignissen alles wandeln würde. Ihr Leben...

Mein Leben....

Und alles, was sich in diesem befand.

Eine oberste Shiva Iva´s....

Ja...

Selbst ich hatte diese Bürde verstanden und wieder sah ich nichts als Entsetzten in Fayeth´s Augen brennen, als ich ihr beruhigende Worte entgegenbrachte. Wissend, dass diese trotzdem scheitern würden.

 

„Ich lasse mir was einfallen, Fayeth....“, betonte ich zuversichtlich und dennoch wankten meine Worte. Schienen rissiger denn je, denn wie sollte ich etwas bewerkstelligen, an das ich nicht ein Mal selbst mehr glaubte? Etwas, das mich von nun an so sehr zweifeln ließ, gar allen Mut entnahm und wieder folgte ich Fayeth´s Tränen stumm mit meinen Blicken.

Wie sagte sie noch einst...

 

Sie war nicht zum Herrschen geboren.

 

Ja...

Diese Bürde verstand ich sehr wohl am allerbesten und dennoch konnte man manchmal seinem Schicksal nicht entfliehen. Und trotzdem konnte und wollte ich dieses mit keinem Mal für sie akzeptieren.

Ja, Fayeth...

Ich lasse mir etwas einfallen.

 

Selbst wenn es bedeutete, dass ich dabei über meine eigenen Grenzen gehen muss.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)

Tut mir leid, dass das neuste Kapitel jetzt doch so lange gedauert hat, aber irgendwie wollte das Schreiben nicht so richtig und die Blockade war leider einfach da. >.< Hätte mir etwas anderes gewünscht, aber am Ende will man denke ich, alles einfach nur richtig machen und verbaut sich dabei trotzdem etwas. XD
Nun folgt nur noch ein Kapitel, was zeitgleich der Epilog ist, von dem her bleibt es nochmal ein bisschen spannend. :) Hoffe das Lesen hat euch gefallen und diesmal bemühe ich mich den aller letzen Teil dieser Story nicht sich über Wochen ziehen zu lassen.

Liebe Grüße und bis zum Finale
Eure Red Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blueberry21
2016-03-03T21:03:07+00:00 03.03.2016 22:03
Megaaaaaaaa!!!!! Endlich hat Kumari mal jemand das Handwerk gelegt! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mitgefiebert habe XD
Ganz großartig geschrieben. Ich freue mich schon auf das letzte Kapitel <3


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