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Zwischen zwei Seelen

von

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Seele 39

Bulmas erkennenden Blick zu sehen, der langsam mehr denn je einer blinden Enttäuschung wich, welche nur alleine mir galt, tat mehr weh, als ich angenommen hatte und benommen sah ich zu Boden.

Schluckte den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, der mehr denn je schwer in meiner Kehle lag und nicht mehr von mir weichen würde. Denn ich schien genau zu wissen, dass sie sich erinnerte.

Zurück an jene eine Zeit, als ich sie doch wahrlich von mir stoßen wollte. Zeigen wollte, dass ich längst nicht dieses eine Wesen war, das sie immer in mir sah, doch leider hatte all mein innerer Hass und Zwiespalt nichts gebracht. Hatte nicht geholfen, sie von mir fern zu halten, sondern mehr denn je in meine Arme getrieben. Denn, zugegeben...

Damals wollte ich das wirklich.

Wollte ihr eine Seite von mir zeigen, die ich tief in meinem Inneren versteckte und mich Bulma wahrlich zu hassen lernen sollte. Das war damals mein einziges Bestreben gewesen; in diesen drei Jahren, die nicht gut für meine Gefährtin sein würden, weil ich nicht gut genug für sie war.

Doch scheiterte ich kläglich.

Verlor mein einziges Ziel aus den Augen und wohin hatte uns das nun geführt?

In nichts als Verderben.

In nichts als blinden Tot, denn ich hätte meine Aufgabe besser ausführen sollen.

Hätte diesen gottverdammten Planeten der Tshehemen mit einem einzelnen Schlag zerstören sollen, doch was mich damals geritten hatte einen Teil dieser verfluchten Rasse auch noch am Leben und zeitgleich damit meinen ganzen Zorn spüren zu lassen, konnte ich nicht sagen.

Es war als wäre ich nicht ich selbst gewesen.

Getrieben von Rache über meine lange Pein, hatte ich nur noch einen Weg gekannt. Nur noch ein Ziel verfolgt, doch dieses hatte mich so wahrhaft unachtsam werden lassen. Ja gar so völlig selbstsüchtig und am liebsten würde ich mir für diesen törichten Fehler selbst in den Hintern treten.

Hatte ich wirklich angenommen, dass er das nicht auf sich sitzen lassen würde? Das er nicht nach mir suchen würde, nachdem ich fast sein ganzes Volk und seinen Bruder auf dem Gewissen hatte?!?

Zugegeben, ich... attackierte damals nur Rith selbst. Das Gefängnis in welchem man mich gefangen hielt und brannte es fast bis auf seine Grundmauern nieder.

Von nichts getrieben als Hass und gieriger Selbstsucht lenkte ich damit den ganzen Zorn seinerseits auf mich und hatte mit keinem Mal in meinem Größenwahn bedacht, dass Wut nur zu neuer führen würde.

Dass einem eine blinde Rache nichts als nur neues Verderben brachte und somit war der gestrige Angriff....

Gar der eventuelle Untergang der Menschheit hier und heute alleine meine Schuld. Der Tod Bulmas Eltern mehr als nur meine Schuld und wieder konnte ich meinen Blick nicht auf meine Gefährtin lenken, aus Angst was ich in diesen wunderschönen blauen Augen sehen würde.

Denn sie schien zu ahnen....

Schien genau zu wissen, was sich so langsam hinter meinem ganzen Geheimnis um das Brandmal versteckte und somit war es auch so unnötig geworden, weiter zu schweigen.

Unsere Welt galt sowieso schon für verloren und langsam fing ich an, den linken Ärmel meines Hemdes aufzuknöpfen, während ich ein allerletztes Mal tief Luft holte. Zu lügen war definitiv nicht mehr notwendig und nur alleine die Wahrheit musste her.

Das schien ich meiner Gefährtin langsam mehr als nur schuldig zu sein, nicht wahr?
 

„Das Kàunà Strìipes ist ihre Erfindung...“, begann meine Stimme wie von selbst zu sprechen und mit einem letzten Ruck zog ich den Ärmel nach unten. Hob meinen Arm mit der Innenseite nach vorne und streckte ihn in die Mitte.

Nun schien mich kein Stoff mehr vor neugierigen Augen zu schützen.

Keiner meiner weißen Handschuhe, die ich nur deswegen immer trug davor, dass ich eigentlich nichts als ein Gebranntmarkter war.

Ein Gefangener.

Ein Sklave.

Dieses Siegel würde mir auf ewig als Fluch auf meinem Körper liegen und zeigen, dass auch ich zu Fall gebracht werden konnte. Dass man es geschafft hatte mich zu brechen. Mich, der sich eigentlich immer geschworen hatte ein freier Mann zu sein, verlor sich nun in nichts, als seiner eigenen Erbärmlichkeit.

Achtest du mich jetzt immer noch, Bulma?

Oder bin ich dir nur etwa meines Mitleides wegen etwas wert?!?

Meine Stimme zitterte, während ich weiter sprach und nur auf verbrannte Haut meines linken Armes starrte. Die Blicke der anderen regelrecht ausblendete und mich nur auf meine eigene Stimme konzentrierte.

Eine, die mir dennoch und in diesem Moment so völlig fremd erschien.
 

„Natürlich und wie nicht anders zu erwarten, ging bei dieser Mission etwas schief, wie alles was Freezers Handschrift trug und somit und wer hätte es gedacht, ließ mich dieser Bastard von Eliteeinheit im Stich.“

Wütend verzogen sich meine Augen zu Schlitzen und selbst jetzt und nachdem so viel an Zeit vergangen war, konnte ich immer noch jene eine Wut in meinem Körper spüren, die mich damals an nichts als Rache denken ließ. Oh ja....

Wie sehr ich es damals genossen hatte Jeeze auf Namek die letzte Ehre zu erweisen, konnte sich wahrlich niemand vorstellen und ohne es zu merken, zog sich ein zufriedenes Grinsen über meine Lippen. Ein so Eiskaltes, doch wurde es schnell von neuen Worten meinerseits vertrieben.

„Er verzog sich mit dem Orakel nach Zyr, flüchtete in das All und ließ mich am Boden zurück. Blutend und verletzt, nachdem mich das Gift einer Falle außer Gefecht gesetzt hatte und somit... erwachte ich in einer Zelle und hinter Gittern.“

Jenes eine wiederzugeben, was mich so lange Jahre quälte und selbst jetzt noch in manchen Nächten als Alptraum heimsuchte, war nur schwer über meine Lippen zu bringen. Nur schwer erneut wiederzugeben und dennoch gab es jetzt kein Zurück mehr.

Denn ich hatte begonnen.

Hatte mir selbst versprochen keine Lügen mehr bestehen zu lassen und wieder lenkte ich meine Augen auf verbrannte Formen meiner Haut.

Mir fremde Symbole und Ziffern, die ich immer noch nicht entschlüsseln konnte und wagte kaum Blickkontakt mit den anderen zu halten.

Nicht, dass es mir peinlich war, aber dennoch mehr als nur unangenehm so viel von mir preis zu geben, das nichts als Schande in sich trug und ich mir verboten hatte, jemals auch nur wieder ein Wort darüber zu verlieren.

Doch es gab wohl keinen anderen Weg und vielleicht war das hier der meine, einen alten Fehler wieder gut zu machen. Um... es besser zu machen und ein für alle Mal zu beenden.
 

„Dieses Siegel brennt sich in die Haut und blockiert deinen Ki. Somit war meinen Flucht von Rith zuerst so aussichtslos, dass ich wahrlich schon an ein Aufgeben dachte.“, flüsterte ich heißer, denn das war ein Punkt über den ich nur selten sprach.

Mein eigenes Scheitern einzugestehen war so, als würde ich mich selbst aufgeben und ein Stück meiner Seele verkaufen.

All die Jahre hatte ich gekämpft.

All die Jahre versucht mein eigener Herr zu werden, doch schien es mir wohl nicht bestimmt zu sein, in Freiheit zu leben.

Bis zu jenem einen Tag, als ich sie kennenlernte.

Dieses eine blauhaarige Wesen, das mich nicht von vorne rein verurteilt hatte, wie all die anderen, sondern verstehen wollte, wer ich wirklich war.

Und was aus mir gemacht wurde.
 

Unsicher zuckten meine Lider, lugte ich zur Seite, doch konnte ich Bulma immer noch nicht in die Augen sehen.

Mein Kopf glühte, fühlte sich irgendwie heiß an und am liebsten würde ich sofort in nichts als Dunkelheit verschwinden. Doch sie lächelte nur.

Legte mir nach einem kurzen Zögern eine Hand auf die meine und begann dann beruhigend über meine Haut zu streichen.

Wieder sah ich nur auf meine Hände.

Wieso war sie... so gut zu mit?

Wieso verachtete sie mich nicht, nach allem was sie nun zu hören bekam?

Ich war Abschaum.

Widerlicher Abschaum, den man einfach nur hassen konnte und der solch eine Qual sein Leben lang wahrlich und so wirklich verdient hatte.

Das... ließ man mich jedenfalls glauben. Somit auch ich selbst und dennoch schien jener eine Gedanke keinesfalls in Bulmas Augen zu liegen.

Nein.

Eher lag in ihrem Blick so viel an ehrlicher Liebe und Güte, dass mir abermals schwindelig wurde und ich sie einfach nur anstarren konnte.

Hatte..

Hatte ich sie wirklich verdient oder war das nur wieder ein perfides Spiel meines Schicksales selbst, mein Leben in nichts als Sand verlaufen zu lassen?

Hatte ich endlich meinen Frieden mit ihr gefunden?
 

„Aber... wie konntest du damals fliehen, wenn dieses Siegel anscheinend immer noch intakt ist? Und wieso sind wir ebenfalls davon betroffen, obwohl wir diese Tshehemen mit keinem Mal getroffen haben? Kein Mal auf unserem Körper tragen?!?“, riss mich Kakarotts Stimme aus den Gedanken und verklärt sah ich auf. Innerlich dankbar, dass er mit seinem Zweifel die meinen überdeckte. Mich ablenkte, sodass ich kurz erschöpft aus seufzen konnte und richtete mich dann auf. Entzog meine Hand aus Bulmas Griff uns legte sie wieder auf verbrannte Haut an meinem Unterarm.

„Immer noch intakt, trifft es nicht ganz, Kakarott.“, begann meine Stimme zu sprechen und eindringlich sah ich ihm in die Augen.

„Ich floh damals, da hast du recht – sonst wäre ich jetzt wohl nicht hier. Nicht aber ohne fremde Hilfe, denn meinen Ki hatte ich bis dahin immer noch nicht zurück.“, begann ich zu erzählen, während sich meine Augen zu Schlitzen verengten.

Und habe ich bis jetzt immer noch nicht, dachte ich bitter, denn das Siegel selbst hatte ich trotz aller Bemühungen nicht von meiner Haut entfernen können. Zwar... schaffte ich es damals und unter etlichen Qualen durch die Verwandlung in einen Oozaru meinen Ki zurück zu bekommen, aber schien dieser immer noch versiebt zu sein. Doch... wieso es gerade hier und heute wieder ausbrach und seine ganze Macht entfaltete, konnte ich mir nicht erklären. Aber ich hatte da so eine leise Vermutung.
 

„Was Euch betrifft....“, lenkte ich das Gespräch wieder ein und hatte damit alle Aufmerksamkeit auf mir.

„... so kann ich nur raten. Aber ich denke, sie müssen diese Art der Technik irgendwie weiter entwickelt haben. In eine Art Maschine, die irgendwelche Strahlen aussendet um die Überfälle auf Planeten leichter zu machen. Was auch immer. Wer weiß, was in diesen kranken Köpfen schon vorgeht.“, seufzte ich müde.

Auch wenn ich bis jetzt geschlafen hatte, diese Auffrischung alter Ereignisse erschöpfen mich so ungemein und kurz wischte ich mir mit einer Hand über die Augen. Ich fühlte mich ausgelaugt.

Wahrlich nur noch ausgelaugt und wünschte mir, dass dieses Gespräch mit einem Mal beendet war, doch leider gab es da noch so viele Fragen.

Fragen, die meinen Gegenüber mehr denn je im Gesicht geschrieben standen und seufzend setzte ich mich abermals in eine bequeme Sitzposition.

Wissend, dass es noch ein sehr langer Tag werden würde.
 

Aber wir hatten ja jetzt so massig an Zeit, nicht wahr?
 

~*~
 

Ich erzählte alles, was für unsere jetzige Situation von Nöten war. Ließ alles noch ein Mal Revue passieren, was ich dachte, dass es uns helfen könnte und mehr denn je sah ich in geschockte Gesichter.

Dabei... erzählte ich nicht ein Mal das Schlimmste.

Nicht, dass ich gefoltert wurde.

Nicht an Essen und Trinken beraubt um damals den dortigen Aufenthalt meines Meisters; was demnach Freezer war, oder den meiner Basis preis zu geben. Zyr in dem Fall, doch hatten mich Freezers... Methoden eisiges Schweigen gelehrt. Hatte mir eingebläut, wie man in eisiger Folter den Mund halten konnte und somit hatte ich den Tshehemen damals nichts erzählt. Rein gar nichts.

Kein Laut kam über meine Lippen, auch wenn es ein paar mal sehr knapp geworden wäre. Denn die Versuchung endlich dem anhaltenden Schmerz, Hunger und Durst nachzugeben, war zu groß gewesen. Wenn da nicht ein gewisser jemand gewesen wäre, der mir geholfen hätte...

Esrás, du armer Irrer.

Ich hoffe, dass sie im Jenseits noch ein gutes Plätzchen für dich übrig hatten, oder ob du elender Spinner nicht doch noch in der Hölle gelandet bist.

Zu verdenken wäre es ihm nicht, denn alleine schon sein loses Mundwerk gehörte verboten und verbannt bis in alle Ewigkeit. Denn gefunden hatte ich ihn damals nicht, als ich nach Rith zurückkehrte um es zu zerstören und mein altes Versprechen ihm gegenüber einzulösen. Einen Blutsschwur vergisst ein Saiyajin nicht. Niemals in seinem ganzen Leben, doch leider war ich miserabel im Einhalten solcher Dinge und Esrás damalige Zelle leer gewesen.

Aber das war nun so lange her.

Entsprach einer ganz anderen Geschichte. Gehörte hier nicht her, würde mich erneut nur ablenken und wieso ich gerade jetzt an eben jenen Tshehemen dachte, der mir damals half aus einem eisigen Gefängnis zu entkommen; obwohl er selbst zurückbleiben würde, konnte ich mir nicht erklären.

Aber dennoch huschte ein kurzes Lächeln über meine Lippen, wenn auch ein zynisches und abermals schüttelte ich den Kopf.

Ja, armer Irrer.

Das konnte man wahrlich laut sagen.

Aber ein Irrer, den man einfach gern haben musste.
 

„Hier, trink etwas.“, weckte mich Bulmas Stimme aus meinen Gedanken und langsam sah ich auf, als sie mir eine kleine Feldflasche mit Wasser reichte.

Hatte sie wohl von dem Erdenweib bekommen und wortlos nahm ich ein paar Schlucke, bevor ein tiefes Schweigen die Höhle erfüllte.

Alle Fragen schienen beendet zu sein, jedenfalls ließ ich es auslaufen, denn alles was Kakarott und die anderen wissen mussten, hatte ich ihnen erzählt.

Sie sollten nicht alles über mich wissen.

Sollten nicht jeden Wink meiner Vergangenheit kennen, denn diese war etwas, mit dem ich nicht sonderlich prahlte, gab es dort nichts um sich mit Ruhm und Reichtum zu schmücken.

Ja....

Meine Vergangenheit galt es, so schnell wie möglich wieder zu vergessen hatte man von ihr erfahren und während ich mich langsam auf die Beine hievte und Bulmas ganze Gutmütigkeit mir zu helfen abblockte, verzog ich mich in tiefe Schatten zurück.

Denn ich wollte alleine sein.

Wollte dieses ganze Chaos für mich begreifen und wortlos spürte ich die Blicke meiner Gefährtin, welche mir traurig hinterher sah.

Dafür musste ich mich nicht ein Mal umdrehen, das spürte ich auch so.
 

Zu wissen, dass man alles in seinem Leben falsch gemacht hatte, obwohl man dennoch die ganze Zeit vom Guten in eben jenem überzeugt war, schmerzte. Riss ein tiefes Loch in meine Seele und wütend entlegte ich mich meiner alten Kleidung. Zog mir meinen dunkelblauen Gi über und seufzte zufrieden aus.

Endlich wieder jenen einen vertrauten Stoffe auf meiner Haut zu spüren tat so ungemein gut und wütend knüllte ich dieses lächerliche Hemd plus Hose von gestern zusammen und warf es zu Boden.

Ich hielt nicht viel von solchen Dingen, aber Bulma hatte es etwas bedeutet und ich wollte ihr endlich mal eine Freude machen. Oder... so etwas Ähnliches.

Doch wo ist diese Freude jetzt, Vegeta?

Jedenfalls nicht hier, das kann ich dir sagen.

Weißt du, was hier in Wahrheit ist?

Hier ist nur Tod und Verderben.

Weder noch so etwas wie eine Zukunft.

Hier ist nur Tod und Schmerz.

Wütend verzog ich meine Augen zu Schlitzen, ballte behandschuhte Hände zu Fäuste und sah in die Dunkelheit.

Ich hörte ein Rascheln hinter mir.

Spürte wie mir jemand plötzlich eine Hand auf die Schulter legte und instinktiv drehte ich mich sofort um.

Hielt beide Hände und reinster Routine gleich vor der Körper, während ich in einer Millisekunde angreifen würde – auch wenn ich keinen Ki mehr hatte. Schmerzen würde es alle mal.

Doch hielt ich erschrocken inne, als ich in mir vertraute, blaue Augen blickte, welche mich ebenfalls überrascht bis gar schockiert ansahen und sofort ließ ich meine Hände sinken, mit denen ich zum Angriff übergehen wollte.

Das musste ich Bulma wohl noch beibringen.

Sich nicht an mich heranzuschleichen, denn alte Erzählungen hatten auch eine so alte Angst in mir geweckt. Ein altes Verhalten, das ich so nicht einfach ablegen konnte, auch wenn man es von mir verlangte und trotz allem würde ich ihr nie etwas antun können.

Und dennoch hätte ich es beinahe getan....
 

„Was willst du hier?“, raunte ich stattdessen und drehte mich dann beleidigt um. Verschränkte vor lauter Zorn die Hände vor der Brust und sah zur Seite, doch hörte ich nur ihr liebevolles Lachen.

Ich knurrte, doch wieso ich auf ein Mal so sauer war, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.

Vielleicht war es der Umstand, dass ich meine Vergangenheit nicht mehr verstecken konnte.

Dass ich es den anderen erzählen musste oder dann doch eingeräumt hatte, nichts als Fehler begangen zu haben und wieder zogen sich meine Augenbrauen fester zusammen, bis ich nur noch bunte Flecken vor eben jenen sah und der Boden unter mir mehr und mehr zu verschwimmen schien.

Oh ja, ich war wütend.

Aber wohl am meisten auf mich selbst, doch wie immer ließ ich das an anderen aus. Wahrlich eine dumme Angewohnheit, aber ablegen würde ich es wohl niemals können. Auch das nicht.
 

„Und wo soll ich deiner Meinung nach dann hingehen? Unsere Behausung ist ja ein wahres Prachtexemplar an Größe.“, lächelte mir Bulma ehrlich zu und weckte damit meinen ganzen Zorn noch mehr.

Wie sie es immer schaffte in den unmöglichsten Situationen die Ruhe zu bewahren, ging einfach nicht in meinen Verstand. Wie sie es schaffte alles nicht so schlimm zu sehen und sehen zu lassen, wie es in Wahrheit war, glich einer Meisterleistung. Und war dennoch momentan so völlig unangebracht.

Wieder stieß ein eisiges Brummen durch die Stille, doch schien dies Bulma mit keinem Mal zu stören, sondern lief sie wieder auf mich zu. Doch ich ein Stück von ihr weg.

Enttäuscht ließ sie ihre Hand sinken, mit der sie mir wohl abermals über die Wange streichen wollte und endlich konnte ich jenen einen Schmerz in ihren Augen sehen.

Aber ich...

Ich... wollte meine Ruhe haben.

Musste erst mal das Chaos in meinem Kopf begreifen, wahrlich mich selbst und meine Gedanken ordnen, bevor ich einen weiteren fassen konnte.

Dabei konnte ich ihr selbstloses Wesen mit keinem Mal gebrauchen und abermals zitterte mein Körper vor unterdrückter Wut.

Meine Wunden schmerzten, doch versuchte ich sie zu ignorieren. Meine Schulter brannte wie die Hölle und erinnerte mich an jenen einen Schmerz, als ich damals; ebenfalls auf Rith, geflohen war.

Ich mich von eisigen Klippen stürzte nur um zu entkommen und mir dann dennoch die rechte Schulter gebrochen hatte.

Schien wohl jetzt durch den Ki-Verlust und meiner geglückten Landung wieder auszubrechen und seufzend hielt ich mir die rechte Seite.

Aber der Schmerz war es wert.

Er ließ mich wenigstens wissen, am Leben und im Hier und Jetzt zu sein. Etwas Besseres konnte ich für einen klaren Kopf wohl kaum gebrauchen und wieder wandte ich mich entrüstet ab, als Bulma näher auf mich zu trat.

Ich spürte, wie sie ihre Lippen bewegen wollte.

Gar diese eine endlose Frage in ihren Augen stand, was denn nur los mit mir war und wieso ich mich zur Hölle jetzt auf ein Mal so benahm.

So abweisend.

So... kalt.

Doch plötzlich wurden wir in unserem Tun unterbrochen, als ich schnelle Fußschritte hören konnte, die aus dem Dunkeln der Höhle kamen.

Schnelle Fußschritte, die ins Straucheln gerieten und nervös spannte ich die Muskeln an.

Ich hatte mitbekommen, dass meine Gefährtin unseren Sohn und Kakarotts Brut fortgeschickt hatte, nur um meiner Seele Frieden zu geben. Etwas, wofür ich ihr schon dankbar war, denn auch noch jene eine Schwäche; ja gar Schande vor meinem eigenen Sohn preis zu geben, war für mich die Hölle auf Erden, doch weckte es leider auch ein so ungeahntes Gefühl in mir.

Etwas, das sich tief in meinem Magen bildete, diesen sich verräterisch zusammenziehen ließ und wieder starrte ich in die Dunkelheit vor mir.

Die Anderen traten neben mich, doch sprach keiner ein Wort. Außer Kakarott, der nach dem Namen seines Sohnes rief und dann trat er in helles Licht.

Doch nur Son-Goten alleine.

Von meinem Sohn fehlte jede Spur und damit ging nichts als kaltes Eis durch meinen Körper.

Denn ich wusste, was das zu bedeuten hatte.

Auch der Schock in des kleinen Jungen Augen, welcher langsam purer Angst wich. Er sich fahrig den Schweiß von der Stirn wischte und unter zittrigen Händen versuchte sich zu beruhigen.

Auch die nächsten Worte, gesprochen über blasse Lippen, die sich mehr denn je in blindem Schock versprachen. Doch dies was uns Son-Goten nun zu sagen hatte, würde ich mein Lebtag nicht vergessen.

Denn irgendwo hatte ich damit gerechnet und dennoch ließ es mich zeitgleich mehr als nur atemlos zurück, weil ich gehofft hatte, dass es nie eintreffen würde.
 

„Sie haben Trunks.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sanguisdeci
2015-06-14T20:34:00+00:00 14.06.2015 22:34
Deine Kapitel enden immerzu sehr gemein, denn sie lassen mich mit Anspannung und ungeduldiger Neugierde zurück ^^ Wie gehts weiter? *quengel*


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