Zum Inhalt der Seite

Zwischen zwei Seelen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seele 40

Meine Kehle brannte.

Schweiß benetzte meine Stirn, rann mir über die Haut, doch wischte ich ihn mit keinem Mal fort. 

Ja zuckte nicht ein Mal mit der Wimper, als besagte salzige Flüssigkeit über meine linke Wange lief, eben jene Stelle passierte, an der mich Bulmas flache ausgestreckte Hand berührte, doch war es wie sonst keine liebkosende Geste gewesen.

Nein, eher im Gegenteil.

Ihr Schlag thronte immer noch auf meiner Haut, brannte lichterloh denn je und kurz dachte ich doch wahrhaftig, man würde das rote Glühen bis in weite Ferne sehen können. Doch war die Nacht finster, genauso wie meine Gedanken selbst und wieder vergrub ich diese in nichts als Zweifel.

In nichts als Schuld, denn genaugenommen hatte ich die schallende Ohrfeige meiner Gefährtin mehr als nur verdient. 

Denn es war meine Schuld, dass er fort war. 

Dass sich unser Sohn in den Händen derer befand, denn ich hatte sie am Leben gelassen und wieder preschte ich durch den Wald.

Noch feuchtes Gestrüpp dorniger Büsche riss mir die Haut in Gesicht und Armen blutig, doch merkte ich diese Pein mit keinem Mal.

Auch nicht all den Schmerz meiner linken Gesichtshälfte, denn ohne Ki war ich so verletzlich, wie jeder andere auch. Wie ein – erbärmlicher Mensch und solch einer hatte es geschafft mir wahrlich den halben Kiefer auszuschlagen. Auch wenn dieser erbärmliche Mensch meine Gefährtin war – sie hatte im Affekt gehandelt.

Das versuchte ich mir einzureden, während ich die Verfolgung unserer Feinde aufnahm. Eher meiner ganz persönlichen Feinde, doch konnte mein wirrer Geist immer nur an die letzten vergangenen Minuten denken.
 

Denn es waren die Schlimmsten meines Lebens gewesen. 
 

~*~
 

„Was soll das heißen, sie haben Trunks?“, hörte ich meine Gefährtin wispern, während ihre Stimme mehr denn je zerbrach und ihr Körper neben mir zu zittern begann.

Leise in die Stille hinein, jener einen Panik gleich, doch konnte ich nur noch auf den Sohn meines letzten Rassenmitgliedes starren und wie dieser immer noch nach Atem rang.

Sich blasse Tränen seine Wangen hinunterzogen und er versuchte jenen einen blinden Schock zu begreifen, der ihn heimsuchte, wie ein nie endender Alptraum. Doch auch der meine schien zu bestehen und ließ mich unfähig zu atmen, zurück.

Ließ mich alleine in einer Höhle stehen, während pures Eis durch meinen Körper jagte und ich dennoch zu fallen drohte. Mitten in ein dunkles Loch so ohne Wiederkehr und wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten.

Korun-Kàn....

Jetzt bist du zu weit gegangen.

Ein für alle Mal. 
 

Scharf sog ich die Luft ein, während ich stumm zur Seite starrte. Mitten am Geschehen vorbei, wie Kakarotts Erdenfrau den Tränen nahe auf ihren Sohn zu stolperte und ihn beschützend in ihre Arme nahm.

Ich sah meinen langjährigen Rivalen selbst und wie er als ein mir nun guter Freund ebenfalls zu Boden ging. Seinen Sohn an den Schultern packte und verzweifelt versuchte Einzelheiten zu erhaschen, wobei er mir nichts vormachen musste, dank seiner Sorgen, die nichts als Lügen waren. 

In solch einer Situation wurden wir alle selbstlos und er wollte sich in erster Linie nur vergewissern, dass sein jüngster Sprössling wohl auf war.

Was man von dem meinen nicht behaupten konnte und wieder folgten meine Augen stummer Dunkelheit.

Lenkten sich dann auf meine Gefährtin, welche bebend versuchte ihr Zittern zu unterdrücken und ich dennoch unter stummen Schluchzern sehen konnte, dass sie weinte.

Die Art, wie sie ihre Hände dicht um ihren Körper schlang und betreten zur Seite sah, während sie so verzweifelt versuchte stark zu sein, zerbrach mir innerlich das Herz. Ebenso ihr Flüstern, das mehr denn je einem Wimmern glich, als uns Kakarotts Sohn die Einzelheiten erzählte und berichtete, dass sie im Schatten des Waldes entdeckt worden waren. 

Sie hatten einen zweiten Ausweg aus der Höhle gefunden, während wir in unsere Gespräche vertieft waren, die sie nicht hören sollten. 

Wären sie mal besser bei uns geblieben, kam es mir fieberhaft in den Sinn, doch mit dem nächsten Atemzug, dass uns keine andere Wahl geblieben war. Eher mein verdammter Stolz, der wiedermal alles in Verderben stürzte und zu meiner Liste, welche das Überleben der Tshehemen beinhaltete, genauso wie die Zerstörung der Erde und der Menschheit, kam wohl nun auch die Entführung meines Sohnes hinzu.

Mitten in finstere Klauen, die ich eigentlich nur tot sehen wollte und nur in der Vergangenheit einst die Möglichkeiten dazu gehabt hatte.

Doch war ich zu selbstlos gewesen. 

Hatte nur an mein eigenes Vergnügen gedacht und niemals an die Konsequenzen die daraus entstehen konnte.

Vegeta – schön blöd, würde ich mal so frei behaupten und wieder ballten sich meine Hände zu Fäusten.
 

„Es... tut mir so leid.“, hörte ich eine erstickte Kinderstimme weinen und riss mich damit aus meinen eigenen Gedanken.

„Wir... hätten besser aufpassen müssen. Ich... hätte besser aufpassen müssen.“, schluchzte es wieder und tröstend nahm Chi-Chi ihren Sohn in die Arme.

Versuchte zu beruhigen wo sie konnte, doch in solch einer Situation schien es keine Worte zu geben, die Trost bringen konnten und somit lauschte ich dem ganzen bestehendem Schmerz.

Hörte die Stimme meiner Frau und wie sie vor lauter Zorn erbebte. Wie etliche Flüche über ihre Lippen wanderten, sie erneut von nichts als einem zornigen Schauer heimgesucht wurde und sich so ehrliche Tränen über ihre Wangen zogen.

Wie... sagte sie einst zu mir?

Sie war eine Mutter und nur Mütter würden jenen einen Schmerz verstehen, den man ihren Kinder zufügte.

Ich glaube, jetzt schien ich langsam zu verstehen und endlich rührte ich mich.

Trat einige Schritte auf meine Gefährtin zu, streckte die Hand aus um ihr diese auf die Schulter zu legen. Um eine bestehende Wut zu bremsen, die in ihrer ganzen Raserei zu nichts als falschen Entscheidungen führen sollte, doch war dies das wohl Schlechteste was ich hätte tun können.

Denn gerade als ich ihren Namen aussprach, wirbelte sie herum und ein widerliches Klatschen erfüllte die Stille. Hallte von steinigen Wänden wieder und ließ mit einem Mal nichts als Ruhe einkehren.
 

„Fass mich nicht an!“, wimmerte Bulma ehrlich und für einen kurzen Moment konnte ich nur noch ein ziehende Brennen auf meiner linken Wange spüren.

Doch war dies nichts, verglichen mit dem hasserfüllten Blick, den sie mir nun schenkte.

Der mich in ihrer ganzen Wut mit nichts als Schuld bestrafte und in diesem Moment fühlte ich mich auch so. Schuldig, weil ich im Grunde derjenige gewesen war, der unseren Sohn in dieses Schicksal ausgeliefert hatte, nur weil ich Korun-Kàn am Leben ließ.

Ihn und seine ganze verdammte Brut.

Auch wenn ich damals dachte, fast alle getötet zu haben.

Doch plötzlich wich Bulmas Wut so ehrlicher Trauer und damit kam all der Schmerz.

All die Hilflosigkeit, welche sie mit einem Mal befallen hatte und schluchzend ging sie zu Boden.

Doch ich rappelte mich auf.

Ließ das Brennen auf meiner Wange eine Warnung sein, noch mehr zu erhalten, sollte ich es wagen mit leeren Händen wiederzukehren und damit hatte ich einen Entschluss gefasst. Bestrebter denn je und somit wandte ich mich ab. 

Warf meiner Frau einen allerletzten Blick zu, so dass ich dieses Bild für ewig in meinem Herzen tragen würde.

Nicht vergessen sollte, wie wichtig mein jetziger Sieg sein würde und somit trugen mich meine Beine fort.

Hinaus aus der Höhle, während ich wütend meine Handschuhe straffte und Kakarotts panisches Rufen überhörte.

Bulma...

Nie wieder will ich, dass du mich so ansiehst.

Nie wieder mit diesem hasserfüllten Blick, der nichts als Kälte bringt. Nie wieder mit nichts als Schuld in deinen Augen – denn so sollst du keinesfalls von mir denken.

Bulma....

Eines verspreche ich dir.

Ich werde dir unseren Sohn wiederbringen.

Selbst wenn das bedeutet, dass ich durch die Hölle gehen muss.
 

Und das werde ich wahrhaftig.
 

 

~*~

 

 
 

Wieder peitschte mir ein Zweig ins Gesicht und riss mir die Haut blutig, doch störte mich dies nicht besonders. Ich wollte nur noch eines.

So schnell wie möglich die Verfolgung aufnehmen und somit stolperte ich durch den dunklen Wald.

Die Nacht war eingekehrt und machte die Suche schwieriger. Keinesfalls aber unmöglicher für mich und wieder erinnerte ich mich an mein stummes Versprechen zurück, das ich Bulma gegeben hatte, als ich die Höhle verlassen hatte und mich nichts als ihr verzweifeltes Weinen begleitete.

Ich werde dir unseren Sohn wiederbringen.

Ja, das werde ich wahrhaftig und wieder stieß ich das Gestrüpp der Büsche zur Seite und rannte durch das Unterholz.

Wohin wusste ich nicht, doch hatte ich eine leise Ahnung, wo genau sich ein Außenposten der Tshehemen befinden musste. Nämlich nahe der Stadt, am Ausgang des Waldes und dort wollte ich auch hin.

Dort musste sich sicherlich mein Sohn aufhalten und wieder rannte ich über schlammige Wege und dichtes Unterholz.
 

„Vegeta, nicht so schnell!“, hörte ich Kakarott neben mir ächzen, wie ein Fisch außer Wasser, doch beachtete ich ihn nicht weiter.

Keiner hatte ihm gesagt, dass er mitkommen musste. Ich am allerwenigsten und dennoch schien dieser Idiot von einem Saiyajin immer das Gegenteil von dem zu tun, was man von ihm wollte. 

Eine ziemlich kurzlebige Angewohnheit, Kakarott, wenn du willst, das man dir mehr Beachtung schenkt. Ich an deiner Stelle würde kehrt machen, denn von den Dingen, die hier am laufen sind, hast du sowieso keine Ahnung und dennoch wusste ich, dass er dies niemals tun würde.

Umkehren, denn dazu schien er wohl immer noch diesen einen Hehl der Freundschaft zu mir zu hegen, den ich wahrscheinlich niemals in meinem Leben begreifen würde.

Denn mich konnte man nur hassen.

Selbst meine eigenen Gefährtin tat dies im Moment und wieder versetzte mir Bulmas kalter Blick einen ebenso kalten Stich in mein Herz.

Doch erbost schüttelte ich den Kopf, presste beide Kiefer aufeinander, bis meine Zähen knirschten und rannte weiter. Jene einen Gedanken verdrängend, die mich so schwach werden ließen und verschob sie auf später.

Auf das danach, wenn alles wieder in Ordnung war, mein Sohn in unseren Armen und diese Tshehemen von der Erde vertrieben. Doch...

Wie sollte ich das ohne Ki anstellen?

Wieder eine Frage, die mich ratlos wie noch nie zurück ließ, doch wollte ich mich jetzt nicht damit befassen.

Erstmal die Basis finden, alles andere konnte warten.

Improvisation nannte sich das und von eben jener schien ich massenweise zu besitzen. Hatte früher und unter Freezers Regime doch auch immer ganz gut geklappt und etwas Altbewährtes sollte man bekannter Weise nicht ändern.

Never end a running system, sagte man auf manchen Teilen der Erde. In der Sprache meiner Frau und zynisch grinsend zog ich eine Grimasse.

Doch war mir gar nicht nach lachen zumute und jene eine Regung erstarb mit einem Mal auf meinen Zügen, als ich abermals den anderen Saiyajin neben mir hören konnte.

Kakarott....

Die Worte: Halte dich raus, scheinst du wohl mit keinem Mal zu kennen.

Kein Wunder, dachte ich spottend und schwelgte kurz in Erinnerungen. Bei dem Bruder....
 

„Sicher, dass wir richtig sind? Ihre Raumschiffe könnten überall sein.“, fragte er mich heißer erstickt, denn ohne unseren Ki schien alles deutlich mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Auch wenn unser Körper eigentlich an diese Art der Anspannung gewöhnt waren, Ki-los zu sein trug mehr Schmerz in sich als angenommen. Es war fast so, als würde man ständig deinen Körper in zwei Teile reißen. Als würde ein brennendes Feuer unaufhörlich in deinem Inneren lodern und alles verbrennen, was dessen Flammen zu fassen bekam.

Genervt rollte ich mit den Augen und sah stur gerade aus. Meinem einstigen Rivalen keinen Blickkontakt gebend.

„Wusste nicht, dass es ein Wir gibt.“ raunte ich ihm abfällig zu und wich dann in meinem schnellen Sprint einem Baum aus, nur um mich dann in den Schatten der Kronen zu halten.

„Geh zurück, Kakarott! Das ist nicht deine Angelegenheit“, befahl ich ihm strenger denn je, doch natürlich schien er mit keinem Mal auf mich zu hören. Schien nichts von all dem zu tun, sondern nur stur mit dem Kopf zu schütteln.

Es war, als würde ich gegen eine Wand reden und abermals packte mich nichts als Wut, als ich seine nächsten Worte höre.

„Vergiss es, Vegeta. Ich lasse dich das nicht alleine durchstehen. Nicht, als Freu-“.

Doch weiter kam er nicht.

Mit einem Mal bleib ich stehen, wirbelte herum und riss ihn mit einem gekonnten Schlag von den Füßen.

Eher rammte ich ihm meine Faust so fest ins Gesicht wie ich konnte und hörte nur noch das widerliche Knacksen der Knochen durch den Wald tanzen.

Hatte ihm sicherlich die Nase gebrochen, doch würde dieser Dickkopf das schon überleben und verwirrt sah er zu mir auf.

Nicht minder verstehend, wieso ich das getan hatte und wütend baute ich mich vor ihm auf.

„Wie viele Schläge willst du noch einstecken, bis du begreifst? Bin mir nämlich nicht sicher ob das dein Gesicht noch länger aushält.“, raunte ich ihm zu und verzog dann gefährlich meine Augen zu Schlitzen.

Immer noch sah er mich einfach nur an, während ihm frisches Blut über die Lippen lief. Dann hinab über sein Kinn und langsam zu Boden tropfte.

Im Erdreich seines geliebten Planeten zu versickern schien und wieder beugte ich mich zu ihm herab.

Packte mein letztes Rassenmitglied am Kragen seines Gi´s und zog ihn zu mir nach oben.

Musste ihm wohl einbläuen den Rückzug anzutreten und wenn er eben nicht begreifen wollte, blieb mir einfach keine andere Wahl.

„Ich sage es nur ein Mal, sodass dein Spatzenhirn auch ja genug Zeit hat, meine Worte zu verstehen. Halte dich raus!“, zischte ich drohend und sah wieder in einen geschockten Blick.

„Das hier ist meine Angelegenheit. Du Vollidiot versaust es nur und bist sowieso zu nichts zu gebrauchen.“, kam es abermals eisig über meine Lippen und wieder krallten sich meine Finger fester in seinen Gi.

„Wagst du es, mir zu folgen, wird das hier nicht der einzige Schlag, der in deiner Visage landet! Wage es, diese Drohung zu missachten und ich reiße dir alle Gliedmaßen einzeln aus. Mit oder ohne Ki. Glaub mir, das schaffe ich auch so. “, ließ meine Stimme drohend verlauten und halte in einem eisigen Zischen von den Bäumen wieder.

„Und jetzt mach, dass du weg kommst!“, stieß ich eisig hervor, zog mein verdutztes Gegenüber auf die Beine, nur um ihn dann von mir zu stoßen.

Sofort fiel er wieder zu Boden, schien nur vage den blinden Schock vertreiben zu können, welchen ich ihm auf erzwängte und abermals sahen mich dunkle Augen verständnislos an. Doch tat ich dann etwas, was mir als letzter Trumpf erschien.

„Verschwinde, Kakarott!“, wiederholte ich wieder und sah meinem Gegenüber eisig entgegen.
 

„Das ist ein Befehl.“
 

~*~
 

Eigentlich funktionierte das nie, denn niemals hatte er in der Vergangenheit auf mich gehört, beorderte ich ihm etwas zu, doch diesmal hatte ich die Überraschung auf meiner Seite.

Somit blieb Kakarott an Ort und Stelle, mir gar schon dümmlich hinterher gaffend, als dass er sich rühren konnte und somit verschwand ich schneller im Schatten des Waldes, als mir lieb war.

Als ihm lieb war, aber so war es eindeutig besser.

Denn das hier war meine Sache.

Mein Fehler, den ich wieder gut machen wollte und außerdem brauchte ich jemanden, der auf Bulma aufpassen würde, sollte ich – scheitern.

Sollte irgendetwas schief gehen und das tat es ständig. Schien mir zu oft in meinem Leben zu widerfahren und schon bald verschluckte mich die Kühle des Waldes. Lenkte mich von all meinen finsteren Gedanken ab, die mich weiterhin nur quälen würden und dachte nur an meine bevorstehende Mission.

Bulmas Handabdruck schien langsam auf meiner Haut zu verschwinden; jedenfalls spürte ich das Brennen derer nicht mehr, aber immer noch jenes eine Prickeln, dass diese Ohrfeige in mir geweckt hatte.

Diesen Schlag würde ich wohl so schnell nicht mehr vergessen, weder noch jenes eine Gefühl, das sie in mir weckte – denn nie hatte sie die Hand gegen mich erhoben.

Jedenfalls nicht so und wieder fühlte ich mich elender, als ich sowieso schon tat. 

Ihr Hass war schlimmer, als jede Folter auf Erden und schien mich selbst bis in meine Träume zu begleiten, doch gehörte dies hier und im Moment, nicht hin.

Nur alleine die Rettung meines Sohnes hatte an Bedeutung gewonnen und endlich; und nach vergangenen Minuten, die sich eher wie quälend lange Stunden anfühlten, erreichte ich das Ende des Waldes.

Und sah auf ein Bild des Grauens.
 

Die westliche Hauptstadt lag in nichts als Trümmern.

Nur vereinzelt stachen Ruinen der Wolkenkratzer aus einem Krater brennendem Gesteins in den dunklen Nachthimmel empor und geschockt duckte ich mich in dunkle Büsche hinweg. Begab mich abermals in die Schatten der Bäume, doch schien es meinem Körper mehr denn je so völlig schwerzufallen, sich zu bewegen und wieder konnte ich nicht anders, als auf den Ort meines Zuhauses zu starren. Ein Ort, der nun nichts weiter als eine felsige Wüstenlandschaft war und niemals mehr von dieser wunderbaren Stadt zollte, die einst die Heimat meiner Gefährtin war - und auch die meine.

Zitternd ballten sich meine Hände zu Fäusten, ließ den Blick wandern und endlich sah ich sie.

Sah diese eine Basis, die ich so lange schon gesucht hatte und nun hoffte, meinen Sohn zu finden.

Doch alles sprach dafür.

Erstens, war es das einzige Schiff weit und breit. Kleiner als das, was hitzige Strahlen aus dem Himmel schickte und uns nichts als ins Verderben stürzte.

Außerdem tummelten sich mehr Wachposten vor der Rampe, als ich zählen konnte und wütend verengten sich meine Augen zu Schlitzen.

Okay, Vegeta....

Wie... willst du das anstellen?
 

„Sind das etwa alles Tshehemen?“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und erschrocken wirbelte ich herum.

Sah zur Seite, schon die Arme zum Angriff erhoben, doch sah ich niemand anderen als...

„Kakarott!“, zischte ich eisig und duckte mich wieder in die Schatten der Bäume. Doch packte ich mein Rassenmitglied mehr denn je am Kragen und zog ihn zu mir herunter.

„Was willst du hier? Ich sagte doch du sollst verschwinden!“

„Sicher?“, beäugte mich eine hochgezogene Augenbraue. Abwehrend hob mein Gegenüber die Hände und schälte sich somit aus meinem Griff.

„Kann mich gar nicht daran erinnern, dass du das gesagt hattest.“, grinste er mir zu und wütend stieß ich ihn von mir.

Dieses.... Argh!

War ja klar, dass er mir folgen würde und dennoch hatte ich damit gerechnet, dass er dies eben nicht tun würde. Dass er endlich ein Mal, nur ein einziges Mal auf mich hören würde, doch wiedermal unterschätze ich mein letztes Rassenmitglied. Wiedermal lag ich mit seiner Art so völlig falsch und grummelnd starrte ich in die Dunkelheit vor mir. 

„Das sind natürlich nicht alles Tshehemen.“, beantwortete ich Kakarotts Frage nach einer Weile während ich stumm das rege Treiben vor mir beobachtete.

Wachposten kamen und gingen.

Stellten sich in Position und schienen irgendetwas miteinander zu besprechen, was ich noch nicht hören konnte und abermals verfluchte ich dieses elende Pack für seine Gabe, Ki zu blockieren.

So konnte ich nicht hören; ja gar sie belauschen, ob Trunks auch wirklich bei ihnen war – ich musste einfach näher ran. Doch leider gab uns unser Versteck im dichten Dickicht keine andere Möglichkeit und wütend schnaubte ich all meinen Frust hinaus.

„Bei einer Invasion ist es wichtig, Ressourcen zu wahren und Prioritäten zu setzten. Die Vorhut ist ersetzbar. Die eigenen Männer nicht. Erste Regel in der Kriegskunst und auch wohl mit unter die leichteste.“, gab ich meinem Nebenmann zu verstehen und hatte damit Kakarotts ganze Aufmerksamkeit auf mir.

„Bei einem Screening kommt es darauf an, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Jegliche Vernunft und Moral an eigenen Werten auszuschalten und wie ein... Tier zu handeln. Gar wie – ein Monster. Glaub mir, die Drahtzieher dieser ganzen Aktion sitzen sich schön den Arsch platt, während andere die Drecksarbeit machen und mehr denn je ihr Leben aufs Spiel setzten.“ 

Weder noch ihre ganze Ehre, dachte ich spottend und verzog dann mürrisch das Gesicht. Konnte meinem Nebenmann nicht mehr in die Augen sehen und starrte somit zu Boden, als Vergangenes mich wieder einholte. Denn auch ich hatte einst ein Mal so gehandelt.

Doch dann....

„Lernt man so etwas... bei Freezer?“, fragte er mich ehrlich heraus und lange schwieg ich, bevor ich ihm eine Antwort schuldete.

„Du hast... ja gar keine Ahnung.“, flüsterte ich und irgendwie klang meine Stimme bedrückender, als sie sollte. Trauriger als ich wollte und wütend ballte ich abermals meine Hände zu Fäuste und versuchte das Zittern meines Körpers zu ignorieren.

Doch scheiterte ich so kläglich.

All die Jahre war es ruhig geblieben.

All die Jahre still in meinem Inneren, diese eine Zeit, die ich unter Freezers Macht mein Leben nannte.

Alle inneren Dämonen zerrissen, welche die Echse in mir weckte, doch nun schien alles wieder da zu sein.

All das Blut.

All die Angst und innere Zerrissenheit. 

Denn eigentlich... war ich nichts als ein Monster und würde auch immer eines sein. Egal wie viele Leben ich rettete, oder gar versuchte es besser zu machen.

Die Sünden der Vergangenheit holen uns wohl immer wieder ein – bis sie beglichen sind.

Doch wann... war das?

Niemals, wie es mir scheint.
 

„Vergiss es, Vegeta.“, hörte ich prompt neben mir und verwirrt sah ich meinen Gegenüber an.

„Ich hab... doch gar nichts gesagt!“, brachte ich stutzig hervor und meinen Nebenmann damit zum Schmunzeln.

Wahrlich, es geschah nicht oft, dass man mich so aus dem Konzept brachte, dementsprechend glühte auch mein Kopf und abermals brachte ich ein zorniges Knurren über meine Lippen.

Doch Kakarott lachte nur.

„Ich sehe dir deinen Plan an der Nasenspitze an und ich sage – Nein. Keine gute Idee.“

Wieder ließ er mich verwirrt zurück und dementsprechend konnte ich Kakarott nur überrascht ansehen.

Was... sollte das?

Hatte er den Verstand verloren?

Ich vielleicht nicht doch zu fest zugeschlagen?!?

Sicherlich hatte ich das und zornig sah ich ihn an.

„Sich von mir getarnt als einer ihrer Wachleute....“, kurz zeigte er mit einem schwachen Kopfnicken auf vermummte Männer. Versteckt unter einer klobigen Rüstung mit schwarzem Helm, die sicherlich keine Tshehemen waren, sonder irgend einer anderen Rasse angehörten und eben jenen Vortrupp bildeten, der für die oberste Regentschaft unnütz geworden war, sollte es ernst werden.

„...gefangen nehmen zu lassen, nur dass du in Trunks Nähe bist, ist keine gute Idee.“, sprach er diese auch sogleich aus.

„Wie willst du ihn retten, wenn du selbst in Ketten liegst?“

Verdutzt sah ich ihn an.

Zugegeben, diesen Plan hatte ich wirklich im Kopf, aber stand noch nicht zu hundert Prozent fest und kurz, wenn auch nur flüchtig, spürte ich einen schwachen Flug von Stolz durch meinen Körper wallen.

Wenn auch nur für einen Moment.

„Dann überzeug mich.“, blaffte ich barsch, verschränkte dann die Arme vor der Brust und sah abermals auf die Basis zurück.

„Vielleicht hat der Herr auf den billigen Plätzen, eine bessere Idee!“

Wahrlich, das hatte er wohl in der Tat und noch während ich Kakarotts überzeugtes Grinsen sah, dass mehr denn je einem wallendem Triumphe glich, bereute ich meine Worte schon jetzt.

Denn wie hatte ich ein Mal zu ihm gesagt?

Ich habe nur Ärger wenn ich auf die höre.

Oh ja, das hatte ich wahrhaftig und das Wort Ärger würde da noch untertrieben sein.
 

Aber so was von.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und zügig geht es weiter. ^^ Will endlich mit der eigentlichen Kapitelanzahl aufholen und aufschließen, deswegen gibt es hier fast einen nun täglichen Upload. :)
Nun.. es wird spannend und bleibt spannend. Vegeta und Goku mal wieder "On tour" und zusammen auf Mission? Das kann ja nur Ärger bedeuten und zu Vegetas Leidwesen sogar so unweit viel. :) Hoffe das kapitel hat euch gefallen, bsi zum nächsten Mal ^^
LG Eure Red Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sanguisdeci
2015-06-15T11:13:34+00:00 15.06.2015 13:13
Jeden Tag? *-* Au ja, au ja *hibbel*


Zurück