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Aufgewachsen unter Trümmern

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Rith ~19~ : ...und die Welt in Trümmern steht...


 

Aufgewachsen unter Trümmern

Kapitel 38 – Rith 19:

...und die Welt in Trümmern steht...


 

Es war so verdammt wichtig, dass er verstand, wie aussichtslos seine Lage war.

Es mehr als nur bedeutend, ja gar von höchster Natur war, dass er begriff; mit diesem dimensionalen und manchmal viel zu feurigem Temperament, welches ich mehr denn je verfluchte, als es mit offenen Armen in Empfang zu nehmen, in welch neues Chaos sich dieser Saiyajin abermals gestürzt hatte. Doch leider schien Vegetas Geist heute gegen ihn zu arbeiten und wieder sah er mich einfach nur und weiterhin ausdruckslos an.

Schienen jene einen, müden Augen erneut diese eine Ahnungslosigkeit auszudrücken, gepaart mit einer ungeahnten Verwirrung, die ich eigentlich nicht in ihm wecken wollte und wieder entrang sich ein schwaches Keuchen meiner Kehle.

Wahrlich.

Momentan schien er wie vor den Kopf gestoßen.

Ja gar zu keinem weiteren Gedanken oder neuen Handlungen mehr fähig und wütend ballte ich meine zitternden Hände zu Fäusten – auch wenn es schmerzte.

Verdammt noch mal.

Eigentlich sollte doch ich derjenige von uns sein, dessen Geist so langsam dem reinen Wahnsinn und der endlosen Trübsinnigkeit verfiel, doch gerade in diesem Moment, schien mich der Saiyajin noch in meinem eigenen Spiel zu übertreffen.

Das konnte wahrlich einfach nicht sein.
 

„Manjéth!“, knurrte ich wieder zischend, fast schon boshaft gleich und fuhr mir dann ein Mal kurz durch die Haare. „Denem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, glaub ich nich, dass de mich in irgend ner Form verstanden hast.“
 

Augenblicklich zogen sich fragwürdige Augen zusammen und kurz wollte ich wirklich grinsen, als ich sah, wie eine altbekannte Sturheit in Vegetas Züge glitt und er herausfordernd die Augenbrauen zusammen zog.

´Na also, geht doch´, dachte ich seufzend und weit aus froh darüber, dass der Saiyajin langsam, aus welcher Starre auch immer, zu erwachen schien, setzte ich mich auf.

Sein Alptraum, oder eher gesagt die blinden Handlungen, welche er aufgrund dessen durchgeführt hatten, saß mir immer noch schwer in den Knochen und gerade noch so konnte ich ein schwaches Keuchen unterdrücken, als abermals ein heller Schmerz durch meine Glieder fuhr.

Auch wenn er keinen Ki mehr hatte, zuschlagen konnte Vegeta alle mal und wieder wischte ich mir eine handvoll Blut von aufgeplatzten Lippen und sah auf meine Hände.

Wahrlich, wenn er dieses eine Feuer nutzen würde um sich endlich ein Mal auf die wichtigen Dinge konzentrieren zu können, müsste ich jetzt nicht so große Töne spucken. Müsste ich nicht so große Reden halten, und dem Saiyajin mehr und mehr verständlich machen, um was es genau hier eigentlich ging.
 

Das Béthlam-Asylum war keine gewöhnliche ´Klinik`. 

War kein gewöhnlicher Ort, an den man jemanden steckte, wollte man ihn der Öffentlichkeit entziehen und zu einem geheilten Wesen werden lassen.

Nein.

Diese kalten und grauen Gitterstäbe, aus denen es kein Entrinnen mehr gab, waren eine Welt des Grauens. 

Ein Sein, das jegliche Angst deines Körpers gar spottend witzeln ließ und mehr denn je eine innere Furcht weckte.

Ängste, die du noch nie kanntest.

Innere Panik verbreitend, die du dachtest nie zu spüren und so tief in deiner Seele lagen, dass sie reinen Wahnsinn versprachen.

Nein.

Dieser Ort bedeutete Abgeschiedenheit. 

Bedeutete das Ende der Straße, das Ende des Weges und dem dunklen Abgrund so nahe, in welchen niemals wieder auch nur ein Funken Licht fallen würde.

Denn ich war einst ein Teil davon gewesen.

Sah mit meinen eigenen Augen, wie die vielen der dortigen Insassen langsam das Lebenslicht aus einem gebrochenen Körper gequetscht wurde, bis nichts mehr blieb, als eine kalte, leblose Hülle.

Ja gar...

Ein Wesen ohne Verstand. 

Ein Wesen ohne jegliche Wiederkehr und einem lebendem Geist, der sich so wunderbar entwickeln konnte.

Wer einst glaubte, Rith könne jemanden brechen, der hatte noch nicht eben jenes Asylum erlebt, in welches man nun auch den Saiyajin stecken wollte - aus welchen banalen Gründen auch immer.

Korun-Kán lechzte sich regelrecht die Zunge, das wusste ich und war so gut zu spüren, dass es mir augenblicklich neue Gänsehaut bescherte und wieder ließ ich meine Gedanken wandern.

Egal, welchen Wahnsinn er sich auch ausgedacht haben mochte diesen Saiyajin sein Eigen nennen zu können, er würde es ausspielen. Denn sein Bruder war nun und momentan nicht mehr vor Ort, um die Dinge nach seinen Vorstellungen regeln zu können.

Eine Sache, die mir mehr Angst in die Knochen jagte, als mir lieb gewesen wäre und wieder unterdrückte ich einen eisigen Schauer, welcher so schemenhaft meine Seele benetzte und sie nicht mehr freilassen wollte.

`Tháem, du Oberst aller Arschlöcher, was hasste dir nur dabei gedacht?´, seufzte ich innerlich und schüttelte wieder den Kopf.

Doch die Beweggründe meines einstigen Herrschers waren mir mehr als egal geworden, denn sein Geist war vergiftet und schon von Anfang an.

Schon damals und einst, als unser Planet vor Reichtum und Anmut erblühte, hatte ich mich ihm widersetzt, also würde ich es auch jetzt wieder tun.

Immer und immer wieder, selbst wenn das meinen Tod bedeuten sollte.

Selbst, da mein damaliges Vergehen sofortige Verbannung mit sich getragen hatte und ich sofort aus dem Residentenhaus geschleift wurde; somit jegliche Stellung verlor, der ich einst inne wohnte, so begleiteten mich die Hasstiraden immer noch.

Bis heute.

Ein Kämpfer, der einst so hingebungsvoll für unsren alten König kämpfte, war nun nichts weiter als eine Witzfigur und das nur, weil ich mich der neuen Herrschaft dieser kranken Bruderschaft nicht beugen wollte.

Gegen sie rebellierte, mich auflehnte und damit ein ganzes Volk zu spalten schien.

Wahrlich, wer immer diese dunklen Teufel in die obere Besatzung hatte wählen lassen, war entweder völlig geisteskrank oder dumm genug, die Warnungen nicht zu sehen, welche so haltlos hinter verschlossenen Türen lagen.

Aber das war jetzt auch egal.

Alles war egal geworden und nur der jetzige Moment zählte.

Vielleicht, dachte ich abermals und warf einen schnellen, gar flüchtigen Blick auf den Saiyajin vor mir, welcher mich immer noch fragend musterte und wohl oder übel auf eine Erklärung wartete, würde er unsere aller Rettung sein. Vielleicht würde er endlich diese eine Erlösung bürgen, auf die mein Volk und der Rest unserer kläglich kleinen Rebellion so unverfroren hoffte, doch dafür und das er unser aller Retter werden konnte – musste er sich erst ein Mal selbst befreien.

Und damit meinte ich nicht diesen kalten Ort, der ihn zwar fesselte und momentan als einzige Last erschien, welchen er aber durchaus überleben konnte.

Nein.

Das meinte ich nicht.

Sondern Freezer selbst.

Doch das wiederum entsprach einer völlig anderen Geschichte und gehörte hier nicht hin.

In keinster Weise.
 

Wieder sahen grüne Augen auf mein Gegenüber und erwiderten jenen einen sturen Blick, der für mich fast schon zur Gewohnheit geworden war.

Immer noch palaverte Korun-Kán über jene einen Dinge, die er so dringend durchsetzten wollte, doch schienen die Berater des obersten Tháem bei weitem nicht überzeugt.

Erst jetzt hatte ich verstanden, das der ältere Tsheheme seinem Bruder nicht vollkommene Macht geschenkt hatte, sondern sich immer noch ein Hintertürchen offen heilt. Ließ drei seiner besten Berater inne wohnen, ließ sie zurück auf Rith, als er seine kleine Reise angetreten hatte; welche ihn in Wahrheit in die Irre führen sollte und jegliche Taten seines Bruders unter strengen Augen überwachen ließ.

Denn erst jetzt erkannte ich dir drei anderen Tshehemen, welche in einem dichten Kreis um den jüngsten Kriegslord standen und abermals in meiner Heimatsprache diskutierten. 

Wohl wollten sie entscheiden, ob es wirklich plausibel war, ja gar von Nöten, dem Saiyajin solch einer Folter auszusetzen.

Vielleicht würde der oberste Tháem noch weitere Fragen an ihn haben, sollte er wiederkehren (...was ich natürlich nicht hoffte und hoffentlich war Vegeta dann schon über alle Berge), dann aber den Saiyajin in einem Zustand wiederfinden sollte, der mehr Lethargie als ein feuriges Leben beschrieb. Dann würde er sicherlich nicht gerade begeistert davon sein und diesen Hass würde ich nicht ausbaden wollen.

Deswegen vielleicht seine Absicherung.

Weil er seinen Bruder kannte.

Ihn und seine kleinen, kranken Perversitäten, die in keiner Form zu seinem sonst so ruhigen Gegenstück standen.

Wie bereits erwähnt. 

Korun-Kán war unberechenbarer als alles was ich bisher kannte, war gar der Teufel in Person und dieses eine Schicksal wollte ich den Saiyajin nicht spüren lassen.

Es reichte schon völlig aus, wenn ich einst durch diese kalte Hölle gehen musste und beinahe mehr als nur meinen Verstand dabei verloren hatte.

Mehr als nur mein Leben hinter mir ließ, da mir sonst keine andere Wahl gelassen wurde und wieder sah ich auf den schmächtigen Jungen vor mir.

`Würdest du es überstehen, Vegeta?`, dachte ich zweifelnd und besah mir den jungen Saiyajin genauer.

Er sah schrecklich aus und wahrlich könnte man meinen, das er schon längst im Béthlam-Asylum innewohnte, doch erst jetzt viel mir auf, welchen Schaden Rith wirklich angerichtet hatte. Welche Wunden dieser karge Fels in eine starke Seele ritze, die nicht mehr viel an Schmerz würde aushalten können, bevor sie letzten Endes - brach. 

Das hatte ich heute gesehen und würde es hoffentlich niemals wieder müssen.
 

Am Schlimmsten war wohl, unter all den Wunden, neuen Narben und altem getrocknetem Blut, sein niedriges Gewicht, das für einen Saiyajin mehr als nur erniedrigend sein musste, denn eigentlich sah man nur noch diesen Hauch an Ansatz von Muskeln, welcher dieses Kriegervolk zu solcher Größe verholfen hatte.

Man sah Vegeta die Ausgezehrtheit förmlich an und ich konnte schwören, dass er noch mal einiges an Masse verloren hatte, als zu Beginn unserer ersten Begegnung.

Hunger war wahrlich das höchste Hab und Gut, mit dem man diesen Saiyajin langsam foltern konnte. 

Mit dem man ihn brechen konnte und nach seinen Vorstellungen tanzen ließ und bestimmt, anders konnte es nicht sein, bediente sich Freezer ebenfalls jener einen Lösung, die für ihn mehr als nur eine Bereicherung war.

Hungern bedeutete Kontrolle.

Und wer die Kontrolle hatte, besaß bekanntlich die ganze Welt.

Nur so konnte die Echse die wachsende Stärke dieser Krieger im Zaum halten und spottend wanderte abermals ein entrüstetes Schnauben über meine Lippen.

Ein waghalsiger Plan, den sich die Echse da ausgedacht hatte, würde er sich sicherlich damit eines Tages ins eigenen Fleisch schneiden. 

Aber er schien wohl Vegetas Stärke zu kennen und seinen endlosen Willen niemals aufzugeben. 

Zu trotzen jeglicher Macht, die sich ihm beraubte nur um sich dann irgendwie gegen sie zu erheben.

Weiter zu machen, obwohl der Schaden schon längst angerichtet war und selbst jetzt, da dieser Saiyajin nur noch ein Schatten seiner selbst war, glühte ein loderndes Feuer so brennend in diesen dunkelbraunen Augen, dass es mir abermals neue Gänsehaut bescherte.

Wahrlich, er war für mehr bestimmt.

Nicht für dieses eine Schicksal, das ihm Freezer oder Rith selbst auferlegen wollte.

Sondern sein Eigenes.

Hoffentlich würde er es eines Tages auch erfüllen können.

Das wünschte ich ihm von ganzem Herzen.

Immer noch verharrte ich in stummen Schwiegen, als ich auf den Saiyajin starrte und meine Gedanken wandern ließ.

Ihm nicht jenes eine Schicksal wünschte, das ihn im Béthlem-Asylum zu erwarten drohte und endlich rührte ich mich.
 

„Der Teklant is in dener Tasche, falls du´s noch nich bemerkt haben solltest. Ich hoffe du weißt ihn auch zu nutzen.“, sagte ich trocken und deutete dann mit einer raschen Bewegung auf eben jene Stelle die ich meinte.

Sofort begrüßte mich abermals ein sturer Blick, der mehr Beleidigung mit sich trug als alles andere und wieder konnte ich ein Lächeln nicht mehr unterdrücken und ließ es hinaus.

Wohl schien er zu denken, ich würde ihn verspotten, aber lieber ich erkundigte mich über jene einen Dinge, die diesem Saiyajin wahrlich das Leben retten konnten, als nur tatenlos zuzusehen, wie er in sein eigenes Verderben rannte.

Schade, dass mir nicht mehr Zeit mit ihm gegönnt wurde, denn langsam fing es an, richtig Spaß mit ihm zu machen.

Wahrlich, ich würde ihn vermissen, diesen kleinen Quälgeist, der nicht locker ließ. Der seine eigenen sturen Ziele verfolgte und immer, auch wen die Situation noch so aussichtslos war, nie die Hoffnung verlor. 

Auch wenn es manches Mal ein schwerer Weg sein würde.

„Sieh mich nich so an, dat war nur ne ernste Frage gewesen, Manjéth. Man wird sie ja wohl noch mal stellen dürfen.“, wehrte ich mit erhobenen Händen ab, als ich sah, wie mein Gegenüber abermals den Mund öffnen wollte um mir irgendeinen Konter entgegen zu schmettern, der es wahrlich in sich hatte und wieder schüttelte ich grinsend den Kopf.

Wirklich, ich würde ihn vermissen.

„Ich hab dir die Stelle markiert, von der de abspringen musst. Is kein sonderlich großes Zeichen, also rate ich dir, die Augen offen zu halten.“, flüsterte ich wieder und war wirklich gewillt loszulachen, anhand seines Gesichtsausdruckes, der nun einfach nicht mehr zu toppen galt.

„W...was hast du...Wann hast du....“, kam wieder jenes eine geflüsterte Zischen, welches mich so wahrhaft sehen ließ, dass Vegeta momentan nicht wirklich Herr seiner Gedanken war und ihm alles viel zu schnell ging.

Eher viel zu viel wurde.

Eine Sache, die der Saiyajin noch lernen musste. 

Die Dinge schneller zu analysieren, welche ihm das Leben oder ihn gar aus einer unangenehmen Situation retten konnte. Doch immerhin... er war nicht dumm.

War nicht auf den Kopf gefallen, ich meine, wer sich solch einen Plan in dieser kurzen Zeit unter solchenBedingungen ausdenken konnte, hatte wirklich etwas auf dem Kasten, aber manches Mal schien man dennoch jene eine Unsicherheit zu spüren, die er ablegen musste.

Musste um zu überleben.

`Ich hoffe nur für dich, Vegeta, dass de en schneller Lerner bist.´, dachte ich wieder und fuhr mir dann mit einer Hand durch das wirre Haar.

Aber wie gesagt....

Wir, beziehungsweise, er hatte keine Zeit mehr und wieder nahm ich den Saiyajin vor mir, erneut ins Gericht.

„Steiler 90 Grad Winkel, vielleicht en bissl mehr, dann dürfste die Felsen gerade noch so verfehlen. Is ne waghalsige Aktion und ich garantiere für nichts, musst also trotzdem die Augen offen halten.“, brachte ich abermals über zitternde Lippen.

„Wie... woher weißt du das?“, fragte mich augenblicklich eine mehr als heißere Stimme und wieder sah ich kurz zu Korun-Kán, um mich auch ja zu vergewissern, dass er von unserer kleinen Unterhaltung auch nichts mitbekam. 

Sah in diesen strengen Zügen, dass mir langsam aber sicher wirklich die Zeit aus den Händen zu rieseln schien und unterdrückte ein schwaches Keuchen.

„Keine Zeit für langatmige Erklärungen, Manjéth. Hab die Feuersteine genutzt, wenn de´s genau wissen willst. Einen zur Ablenkung der Wache un den anderen letztendlich für ne gute Sicht, als ich dich zurück zur Zelle geschleift hab.“

Wahrlich, sein Gesicht war pures Gold wert, doch leider war jetzt nicht der richtige Moment, um gar in ein stummen Gelächter auszubrechen und wieder sah ich in einen, nun lasst es mich so ausdrücken, geschocktes Augenpaar, als endlich der Groschen fiel.

„Du... du hast das gewusst?“, fragte der Saiyajin abermals heißer und deutete dann kurz auf besagte Gruppe der Tshehemen, die sich nun langsam zu lösen schien.

Game over, würd ich dann mal sagen.

Jetzt begann es, spannend zu werden.

„All das hier?!?“

Beiläufig zuckte ich mit den Schultern und mahnte mein Gegenüberm doch bitte leiser zu sein.

„Sagen wir mal so, ich hatte nen Verdacht.“

„Einen Verdacht....“, strafte mich abermals ein strenger Blick und eine dazugehörige hochgezogene Augenbraue und mürrisch verfinsterten sich Vegetas Züge.

„Ich soll also meine einzige Chance zwecks eines Verdachtes deinerseits...“

Holla, das war ja fast beleidigend, wie er jene Worte betonte und nun war ich an der Reihe eine entrüstete Grimasse zu ziehen. Das tat ja fast schon weh, Manjéth. 

Aber nur fast. 

„....so einfach aufs Spiel setzten?!?.“, beendete er seine wirklich gut begründete Frage und wieder sah ich meinen Vordermann einfach nur an.

„Dir bleibt kene andere Wahl, Manjéth.“

Eine Antwort, die er sicherlich nicht hören wollte und entrüstet, gar ein trotziges Schnauben vernarbte Lippen verlassend, wandte sich der Saiyajin ab.

„Jetzt oder nie, bevor du vielleicht.....“

Erneut sah ich meinen Vordermann einfach nur an, hoffend, dass Vegeta den Wink meiner Anspielung verstehen würde. Hoffend, dass er begriff, was ihn gleich erwarten sollte, denn ich kannte Korun-Kán. 

Kannte seine Spiele und sein Durchsetzungsvermögen, das sicherlich gefruchtet zu haben schien und die Berater seines Bruders vom Gegenteil überzeugte, denn plötzlich versagten mir so sehr vertraute Stimmen, als die Unterhaltung (...Diskussion traf es wohl eher) endete und ließ eine einzige Ruhe in den Raum einkehren.
 

„...nich mehr die Zeit zum Handeln hast.“, beendete ich meinen Satz und bereitete mich nun auf das vor, was kommen sollte. Wissend, dass es schmerzlicher nicht sein würde und insgeheim bereute ich es, den Saiyajin nicht früher gewarnt zu haben.

Doch würde ihn meine Warnung, ja gar mein haltloses Einschreiten selbst, auch nicht vor dem Einen retten können, was ihn nun erwarten sollte.
 

`Ich hoffe nur, Manjéth, dass sich all die Mühe eines Tages lohnt, die ich so hingebungsvoll in dich setzte.´, dachte ich abermals und warf dann einen kurzen Blick auf das kleine Tuch, welches immer noch um meinen rechten Unterarm gewickelt war und mir der Saiyajin als eine Art der stumme Gegenleistung gegeben hatte. 

Welches mehr und mehr sein Wort beschrieb, mich eines Tages aus diesem steinernen Gefängnis befreien zu können und wieder strich ich kurz, ja gar fast schon ehrfürchtig, über jenen einen dunklen Stoff, der solch eine Bedeutung mit sich trug.

Ja. 

Er würde mich eines Tages hier raus holen, das hatte er versprochen. Hatte es gar zugestanden.

Würde diesen einen Sprunge wagen, den sich keiner von uns einst erträumte und stumm flog ein weiterer hoffnungsvoller Blick auf meinen Vordermann.

Ja, er würde mich retten. 

Das musste er einfach, denn er hatte mir sein Wort gegeben. Hatte es mit einem einst saiyanischen Schwur besiegelt, also musste wohl hinter dieser einen Verbindung doch mehr stecken, als ich einst zu Anfang dachte. Denn Vegeta lebte und liebte seine Traditionen – wieso sollte er nicht. Immerhin war er der Thronfolger und Erbe eines gesamten Planeten...auch wenn sein Volk vor langer Zeit gegangen war.

Doch leider, würde ich eines noch bitter lernen müssen. 

Lernen in meiner eigenen, kleinen Welt; deren wundersame Schicksalsschläge ich jetzt noch nicht kannte und wohl erst in ferner Zukunft kennen lernen würde: Dass Vegeta, manche seiner Versprechen, nicht einhalten würde.
 

Keines davon.
 

~*~
 

Bevor ich nicht mehr die Zeit... zum... Handeln hatte?

Mal ehrlich, hörte sich dieser Tsheheme eigentlich mal selbst reden? Wusste er, wie vollkommen sinnlos seine ganzen Wörter gerade waren und absolut keinen Sinn ergaben?!?

Keine Zeit zum Handeln?!?

Wahrlich, eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, dass sich Esrás Gehirnmasse wohl doch von der einer Erbse zu unterscheiden schien, aber momentan waren seine Andeutungen in keinster Weise hilfreich.

Absolut nicht und wieder versuchte ich seine längst gesprochenen Worte auf mich wirken zu lassen.

Keine Zeit mehr....

Was meinte er nur damit?!?
 

Überlegend zogen sich dunkle Augenpaare zusammen und sahen auf meine eigenen Hände.

Wahrlich, ich verstand diese Andeutungen nicht, bis in keinster Weise kaum. Bis vor einigen Minuten war mein Geist noch in einer, nun ja sagen wir mal eher lächerlich, leichtfertigen Schwärze gefangen gewesen, als das Hier und Jetzt begreifen zu können. 

Ja verdammt noch Mal. 

Bis vor wenigen Minuten war ich stark der Annahme, dass dieser bescheuerte Oberst mein einzigstes Problem war und nun stellte sich heraus, dass dieser einen Bruder hatte?

Und auch noch ausgerechnet einen, der mir mehr Ärger als sein Vorgänger zu bereiten schien und meine Flucht abermals auf eine eher unlösbare Probe stellte?

Jetzt mal ehrlich.

Irgendwo war das doch nicht mehr fair. 

Absolut nicht mehr.
 

Esrás Worte hatten etwas in mir geweckt, was ein gewagtes Unbegreifen weniger zu beschreiben schien und alles eigentlich nur noch schlimmer machte.

Mein einstiger Mitgefangener sprach in Rätseln und wieder fuhr eine Hand in eine meiner Hosentaschen und fühlten sofort das kleine, eckige Gehäuse des Teklanten unter meinen Fingerkuppen. 

Ob ich wüsste, wie man dieses Ding bediente? 

Sag mal, wollte er mich beleidigen?!? 

Wieso sollte ich bitteschön dann ausgerechnet mein Leben für jenes eine Stück Blech aufs Spiel setzten, wenn ich dessen Bedienung in keinster Weise kannte? Das war doch mehr als nur hirnrissig und das wusste er.

Natürlich wusste ich, was ein Teklant war, noch wie er zu funktionieren schien. Wirklich, was dachte sich dieser Tsheheme dabei nur?

Hielt er mich für so waghalsig und das ich etwa nicht wusste was ich tat?!?

Doch eigentlich war Esrás Angst begründet.

Immer noch schien mein Geist in einem wirren Spiel aus Lug und Trug festzustecken und abermals schüttelte ich leicht den Kopf. Hoffend, dass so der ewige Schwindel verschwinden würde und fuhr mir dann kurz durch sprödes Haar.

Mein Ausbruch in der Arena....

Wieder ein Rätsel mehr, das es galt zu lösen.

Das so bitter hinter kalten Mauern gefangen schien, sodass ein Vorankommen schier unmöglich geworden war und wieder durchforstete ich meinen wirren Geist nach Erinnerungen. 

An Rückblenden, die mich jenes eine Chaos beschreiben ließen, welches nun so unverfroren in meiner Seele hockte, doch fand ich keinen Anklang. 

Fand kein Anfang vom Ende und nur noch vage konnte ich ein schwaches Seufzen unterdrücken.

Doch wie Esrás bereits sagte, ich hatte keine Zeit mehr.

Schien diese wohl noch nie besessen zu haben und während ich weiterhin fieberhaft überlegte, welche Markierung der Tsheheme gemeint hatte und wie um Himmels willen ich dort hin gelangen sollte, jetzt und unter den strengen Augen der Anderen, trat ein Schatten auf mich zu.
 

„Plauderstunde beendet, mein kleiner saiyanischer Freund.“, hörte ich nur noch eine dunkle Stimme berauschend kichern, bevor man mich abermals am Kragen meines schwarzen Shirts packte und plötzlich in die Höhe zog.

Augenblicklich wollte ein geschocktes Keuchen meiner Kehle entweichen doch hielt ich es eisern zurück. 

Hielt es hinter seinen kalten Schranken und sah in purpurfarbene Augen. Glitzernde Opale so wollend, gar fordernd auf mich gerichtet.

So beherrscht dieses eine Sein, was dennoch wie eine feurige Flamme tänzelte und wieder wollte ein Stöhnen weichen. Wollte jener eine Laut über meine Lippen wandern, als mich Tháems Bruder fester in die Höhe zog und ich schon bald frei baumelnd und in der Luft gefangen, den Boden kaum mehr mit meinen eigenen Füßen berühren konnte.

`Wenigstens wirst du nicht mehr gewürgt, Vegeta!`, dachte ich spottend und kurz kam so etwas wie ein leises abgehacktes Lachen über meine Lippen.

Na wenigstens etwas.

„Weiß nich was in deiner jetzigen Situation so lustig zu sein scheint, Saiyajin.“, kam es gar drohend aus einer eisigen Fratze und wieder musterten mich helle Opale genau.

„Von deinem jämmerlichen Standpunkt aus, kannste dir keine Patzer mehr erlauben.“, lachte Korun-Kán abermals und belächelte mein stummes Schwiegen still.

„Letzte Chance, bevor ich langsam die Geduld verliere und lass dir eins gesagt sein, Saiyajin: Das geht ziemlich schnell.“

Streng, gar eisern verbissen sah ich ihn einfach nur an.

Ignorierte den ziehenden Schmerz, der sich augenblicklich durch meinen ganzen Körper zog und brach dennoch den Blickkontakt zu diesem Wesen in keinster Weise ab.

Denn Aufgeben bedeutete Schwäche.

Wer alle Mauern fallen ließ, der hatte wahrlich nichts mehr, auf das er hoffen konnte und langsam konnte ich sehen, wie sich abermals eine viel zu schnelle Wut in des Tshehemen Züge legte. 

Wie blanke Gelassenheit schlagartig in einer wilden Flamme unterging und ein entrüstetes Knirschen, gar ein frustrierter Laut der Abneigung, die Stille durchbrach.

Sicherlich und wollte ich Esrás Beurteilung ein mal glauben schenken... Korun-Kán war unberechenbar. Doch leider, oder eher zu meinem Glück, schien er keinen langen Atem zu besitzen. Hatte nicht jene eine Ausdauer, mit der er die Dinge abwarten konnte und vielleicht war das ja - seine größte Schwäche.

Eine Idee, ja gar ein Hirngespinst, das ich mir noch merken, ja gar sie im Hinterkopf behalten sollte, doch wieder unterbrach mich einen dunkle Stimme und knurrend sah ich auf.

„Spiele nicht mit meiner Geduld, Freundchen. Vielleicht und wenn du dich kooperativer zeigst, wird deine Qual leichter ausfallen. Also, ein aller letztes Mal...“, zischte eben jene Stimme wieder drohend auf und fieberhaft versuchte ich den Schauer zu unterdrücken, der sich schleier- wie gar geisterhaft, durch meinen ganzen Körper zog.
 

„Wem dienst du wirklich?!? Ich glaube nämlich fast, dass du weit aus mehr zu verbergen scheinst, als du den Anschein machst.“

Wieder strafte mich jener eine dunkle Blick, welcher nichts als Willenlosigkeit versprach und dieses Wesen vor mir so uneinschätzbar machte. Dennoch wollte und konnte ich mich nicht von seinen Machenschaften beeinflussen lassen. Konnte mich nicht so völlig blind jenen einen Worten hingeben, mit denen er nur bezweckte eine weitere innere Angst in meiner Seele wecken zu wollen und wieder tat ich etwas, was ich vielleicht erst ein Mal hätte genauer überdenken sollen. Doch leider und wie so oft, würde mich dieses eine Temperament meinerseits, noch in Teufels Küche bringen.
 

Ich spuckte ihm mitten ins Gesicht und damit seine ganze Schande besiegelnd.

Jegliche Abscheu und reine Willensstärke mit dieser einen Geste zeigend, dass es sofort eine weitere Zornesader auf dunkler Haut weckte, während ein Grölen durch die Meute der anderen Gefangenen ging. 

Niemand schien sich dem Oberhaupt so widersetzten zu wollen, gar so offensichtlich den offenen Kampf anzusagen und langsam wischte sich mein Gegenüber besagte Schande aus einer steinernen Maske. 

Wäre ja noch schöner, wenn ich mich ihm so hingebungsvoll aufopfern würde. Diesem einen kleinen Jüngling, der wahrlich und bestimmt noch nie in seinem Leben hart gearbeitet hatte, ja nicht ein Mal das Wort Aufopferung kannte. So einem würde ich niemals Respekt zollen, eigentlich gar niemandem außer mir selbst und wieder verengte sich glitzerndes Purpur in eine Fratze des reinen Hasses.
 

„Das hättest du nicht tun sollen, Saiyajin!“
 

Ich hörte Esrás überraschtes Keuchen. 

Hörte, dass dazu gepaarte, hellen Klatschen und ich musste nicht den Kopf wenden um zu sehen, dass sich mein einstiger Mitgefangener womöglich die flache Hand mit einem gestöhnten Augenrollen an die Stirn geschlagen hatte.

Nein, das hatte er sicherlich nicht mit Handeln gemeint, aber ich konnte mein Temperament nicht zügeln. Konnte diese Ungerechtigkeit einfach nicht auf mir sitzen lassen.

Niemals wieder würde ich mich unterwerfen.

Niemals.

Freezer war vielleicht ein anderes Kaliber, erforderte mehr Geschick und Willenskraft, als ich momentan aufbringen konnte, aber dieser Tsheheme hier, war mir so unbedeutend wie der Dreck unter meinen Schuhen.

War mir so völlig gleich wie der Abschaum dieses ganzen Planeten und wieder wollte ich zum Konter ansetzten. Bereit diesmal auch einen Schlag folgen zu lassen, der zwar keinen Ki besaß, aber dennoch durchaus Schaden anrichten konnte, doch würde es nie dazu kommen.

Denn mit dieser einen Tat hatte ich mein Schicksal besiegelt und von nun an drehte sich das Rad wie von selbst.

Schlug jegliche, einen Richtungen ein, die man in keinster Weise mehr kontrollieren konnte, sondern nur noch das akzeptieren musste, was unter einem geebnetem Weg gegeben war. 

Was so offenkundig vor uns lag, dass man nicht mehr den Blick davon abwenden konnte und alles was ich spürte, bevor sich ein eisiger Schmerz in meinem Inneren ausbreitete, war ein kalter Luftzug, als man mich erneut zu Boden schmetterte.

„Dich werde ich lehren!“ raunte der schmächtige Tsheheme und kurz wenn auch nur flüchtig, fühlte ich mich an eine einstige Folter Freezers zurückerinnert.

Oder an die seiner Untergebenen: Zarbon, Dodoria... wie man´s nimmt. Zu dieser Art der Geschichten hatte ich jegliche Erinnerung verloren, tanze gar schwindend in meinem Geist, oder war es gar Rith selbst, was mich alles Grauen meiner geplagten Welt vergessen ließ, doch war all das, mehr als gleichgültig geworden. 

Es war egal geworden, wer die aller erste Tat ausführte, denn nur das Hier und Jetzt zählte.

Nur noch das, was folgen sollte und das...

War Schmerz.

Ein Schmerz, der tiefer ging.
 

„Dreckiges Gesocks!!!“, donnerte eine erboste Stimme und ich konnte noch gerade ein Mal aufsehen, konnte meinen Blick noch ein Mal über eine hasserfüllte Fratze wallten lassen, bevor mich eine geballte Faust mitten im Gesicht traf.

„Windend im Dreck und trotzdem keinen Respekt. Elendes Nichts!!!“

Wieder fand ein Schlag sein Ziel und unaufhörlich floss mein Blut.

Wahrlich ich wusste nicht, wie viele Schläge ich noch verkraften konnte. Wie viel Blut mein geprellter Körper noch entbehren konnte, bevor er letzten Endes endlich sein Ende einforderte. Sich Ruhe wünschte, nach all dieser Qual, die er erlitten hatte, doch war es nicht mein Sein, gar meine Seele, die litt. Sondern nur die Hülle.

Schmerzen konnte ich ertragen.

Neues Leid erdulden und unweit noch mehr Narben auf meiner Haut tragen.

All das war unbedeutend und weit aus mehr von Nutzen, konnte ich das schützen, was mir das Wichtigste geworden war.

Mein Stolz.

Stolz, alles zu geben was ich hatte.

Ehre, da ich sonst nichts mehr besaß, was mich gar ehrenvoll werden ließ und letzten Endes wusste ich nicht wie viel Kraft ich aufbringen konnte, um jene einen Tat nun auszuführen, die Esrás ebenfalls und sicherlichnicht mit Handeln gemeint hatte, die ich aber fast schon wie von selbst ausführte.
 

Laut war das Krachen als mein Tritt sein Ziel fand und den Tshehemen über mir augenblicklich schmerzhaft aufheulen ließ.

`Wohl bekomms.´, dachte ich abermals spottend und kurz huschte ein schwaches Grinsen über meine Lippen, als sich mein Gegenüber schmerzlich das Auge hielt, an dem ich ihn getroffen hatte und augenblicklich ein zorniges Knurren durch die Stille brach.

„Bastard!!!“, schrie der Tsheheme wieder und ich hatte gerade noch Zeit mich zur Seite zu rollen, bevor eine geballte Faust auch schon zu Boden krachte.

Ich wusste nicht, wieso ich rebellierte. Wieso ich diesen Kampf gestartet hatte, doch mein Körper reagierte wie von selbst.

Vollführte gar eigenständig jene einen Taten, die mein klarer Verstand niemals geäußert hätte, die in meiner Seele brannte. Jede einzelne Faser meines Seins schrie nach Vergeltung. Schrie nach diesem einen, inneren Feuer, was ewig in mir innewohnte, gar meine ganze Seele beschrieb und wieder folgte ein Schlag, der nichts als Leere fand.

Doch beim nächsten Mal hatte ich leider nicht mehr so viel Glück.

„Mir mein Gesicht zu entstellen, widerliches Aas. Dafür sollst du leiden!“, donnerte abermals eine rauchige Stimme über mich hinweg und mit einem Mal kam der Schmerz.

Kam mit aller Macht zurück, als mich ein weiterer Schlag am Kopf traf, diesmal an der rechten Schläfe und ich augenblicklich zu Boden ging.

`Is eh nix Besonderes, deine widerliche Visage.`, wollte ich ihm entgegen bringen doch ließ es der plötzlich auftretende Schwindel einfach nicht zu, welcher mich so plötzlich zu übermannen schien, dass ich nicht ein Mal mehr blinzeln konnte.

Immer mehr schien sich der Boden unter mir zu drehen und fiebrig versuchte ich bei Besinnung zu bleiben.

Etliche Schläge auf den Kopf waren wohl auch für einen Dickschädel wie mir eindeutig zu viel geworden und benommen hielt ich mir die pochende Schläfe. 

Völlig ignorierend, als sich Korun-Kán erneut über mir aufbaute und eine weitere Qual walten ließ, welcher sich nicht ein mal sein durchtriebener Bruder bedient hatte.
 

Der Tritt auf meinen Schweif kam so überraschend, dass ich das Wimmern einfach nicht mehr unterdrücken konnte, welches augenblicklich über aufgeplatzte Lippen wanderte und keuchend sackte ich zusammen.
 

„Tut das etwa weh, Saiyajin?!?“, lachte mein Gegenüber spottend und wieder wollte ich einen kläglichen Schmerzenslaut unterbinden; wollte ihn gar unterdrücken, doch abermals wurde der Tritt auf meinen Muzuhára fester und wieder zuckte ich zusammen.

Ließ mich völliges Schwarz vor meinen Augen sehen und die hellen Sterne mehr als nur begrüßen, welche nun gar neckisch tanzend vor meine Augen traten.

„Das tut mir aber leid!“, drang eine höhnische Stimme an mein Ohr und genau hörte ich all den Spott der ihr innewohnte. Verbissen krampfte ich mich erneut zusammen. 

Versuchend das wilde Feuer aus meinem Körper zu vertreiben, welches augenblicklich sämtliche Nerven lähmte und mich windend vor Schmerz und einer neuen Pein, am Boden zurück ließ – doch konnte ich nicht.

Verdammt, wieso hatte ich meinen Schweif nicht auch sonst wie immer schützend um meine Hüfte gebunden?

Wieso war ich nur so unachtsam gewesen?!?
 

„Der Ort an den ich dich nun stecke, wird dir diese Flausen schon noch aus dem Kopf treiben, Saiyajin.“
 

Wieder ein Dröhnen in der Stille und verklärt sah ich auf. Zu geschwächt um den Blick zu schärfen oder gar um mich bewegen zu können.

Diese hinterhältige Attacke hatte mich alles gekostet und ich selbst noch nicht ein mal gewusst, dass man mich so einfach in die Knie zwingen konnte. Vielleicht lag das auch mit meinem Ki Verlust zusammen, wer wusste das schon, aber momentan war mir dieser Umstand so völlig egal geworden.

Nur alleinig dieser Schmerz sollte aufhören.

Bitte endlich aufhören.

Ich sah aus verschleierten Augen, wie sich der Tsheheme zu mir hinunter kniete, sich abermals über mich beugte und eine widerliche Pranke in mein Haar krallte, während die andere damit beschäftigt war nach irgendwas in seiner Hosentasche zu suchen.
 

„Nur für den Fall, dass du auf dem Weg dorthin wieder so ein Chaos anrichten willst, gibt’s ne kleine Medizin dagegen.“, lachte er eisig und förderte dann eine kleine Spritze zu Tage.

Sofort begann mein Herz mehr zu klopfen als sonst und eine widerliche Trockenheit legte sich so plötzlich in meine Kehle, dass ich nicht ein Mal mehr schlucken konnte.

„Dürftest den Wirkstoff sogar kennen, Saiyajin. Hast ihn nämlich schon ein Mal zu spüren bekommen.“.

Wieder ein Lachen in der Stille, als sich eisige Klauen aus meinem Haar lösten und spielerisch schnippte der Tsheheme mit beiden Fingern gegen die Kanüle um das letzte bisschen Luft entweichen zu lassen, die in ihr inne wohnte. Wollte mich dieser Irre wohl nicht an einem Embolus sterben lassen. Pff. Hätte er lieber mal, dann wäre diese ganze Qual endlich vorbei.

`Das Gift des Tshokan-Baumes´, dachte ich gequält und erinnerte mich sofort an all den Schmerz zurück. 

Riss geschockt die Augen auf, als ein eiskalter Schauer meinen Rücken hinunter jagte und mein Körper nur noch eine einzige Reaktion kannte.

Flucht.

Flucht, da ich dieses Grauen schon ein mal miterlebt hatte und ich nur noch vage bei Verstand geblieben war, ja gar – bei Bewusstsein.
 

„Umfunktioniert, reagiert es im Kreislauf des Opfers wie ein Sedativum, wirst also von deiner kleinen Reise nicht viel mitbekommen, Saiyajin.“, kicherte Korun-Kán erneut und wieder wollte ich mich wehren. Wollte so eisig die Flucht ergreifen, doch immer noch schrie mein Körper all seine Qualen hinaus.

Das widerliche Pochen meines Muzuharas hatte nicht nachgelassen und kläglich, immerwährend und fortlebend, rann ein heller Schmerz meine ganzen Nerven empor. Schrie schrill in meinen Ohren und augenblicklich wollte ich die Hände schützend an meine Schläfen legen, doch konnte ich mich nicht rühren.

Kurz wenn auch nur flüchtig warf ich einen schwachen Blick auf den immer noch am Boden sitzenden Tshehemen und erwiderte ein sorgenvolles Grün seiner Augen.

`Das also hatte Esrás mit: Keine Zeit zum Handeln mehr gemeint´, dachte ich trübe, doch wurde ich wieder unterbrochen, als sich abermals dunkle Klauen in mein Haar gruben und meinen Kopf abrupt nach hinten riss.
 

„Mit Verlaub Ìmperor Korun-Kán...“, erklang die Stimme einer der Wachen und kurz hielt eben Genannter in seiner Bewegung inne, mir die Spritze in den Hals zu rammen und knurrend sah der jüngster Herrscher über kalten Fels auf.

Ich wollte mich wehren.

Wollte definitiv mein eisiges Feuer erneut aufflammen lassen, doch war der Schmerz immer noch zu dumpf in meinem Körper gefangen und ließ mich jegliche Handlung nur noch vage bis fast gar nicht mehr ausführen.

„Was denn noch, ihr jämmerlichen Waschlappen!?“

Wieder folgte ein Augenrollen und gleichgültiger denn je, sah Kuron-Kán zur Seite. 

„Ich dachte das alles sei geklärt!“, zischte er drohend und wandte dann purpurne Opale erneut seinen Gefolgsleuten zu.

„Ich an eurer Stelle würde meine Autorität nicht in Frage stellen. Nur weil euch mein Bruder angeheuert hat mich zu überwachen, sollt ihr euch nicht in Sicherheit wiegen, euch alles erlauben zu können. Keine Sorge. Unsrem kleinen Freund hier wird schon nichts geschehen...“, lachte des Tháem jüngster Bruder boshaft und ich konnte nur noch fühlen, wie der Griff in mein Haar fester wurde und augenblicklich entlockte sich meinen Lippen ein schwaches, gerauntes Keuchen.

Verdammter Mist.

Damit hatte ich nicht gerechnet.
 

„Mein Bruder braucht keine Angst zu haben. Wenn er wiederkommen sollte und trotz allem weitere Fragen an ihn haben wird, weiß er ja, wo er den Saiyajin findet. Aber ich werde dieses törichte Verhalten nicht mehr länger auf mir sitzen lassen. Nicht dass unser kleiner saiyanischer Freund noch eine Revolte unter den anderen Mitgefangenen anzettelt, nicht wahr?!?“
 

Kurzerhand strich eine Klaue gar neckisch schleppend über meine Wange und angewidert, hoffend, dass ich mich somit seiner Berührung entziehen konnte, wandte ich den Kopf zur Seite.

Dieses Scheusal.

Sollte ich wiederkehren, war er der Erste der an sein jämmerliches Schicksal glauben musste. 

Er sollte den Tod als Erster von Allen spüren.

Das und meinen blanken, kalten Hass.
 

„Béthlam wird gut auf ihn aufpassen, keine Angst. Seinen Geist werde ich vorerst am Leben lassen...“, zischte Korun-Kán gehässig wieder und nahm dann die Spritze erneut in seine Hände. Setzte sie so nahe an einer meiner Adern an, dass ich augenblicklich zusammenzucken wollte, doch konnte ich mich nicht rühren.

Gefesselt am Boden, da all seine Kraft über mir hungerte, wie ein ausgezehrtes, wildes Tier. In die Enge getrieben durch eine weitere Pranke, die abermals ihren Weg in mein Haar fand und meinen Kopf erneut zur Seite riss.
 

„...nur seinen Körper nicht!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2014-10-24T21:54:13+00:00 24.10.2014 23:54
So da bin ich mal wieder^^ bin schon fleißig am aufholen mit dem Lesen^^
Ich finds zur zeit immer noch sau spannend und total geil geschreiben...hoffe immer das mein Herz mal nich stehn bleibt, denn die Qual und die Schmerzen, welche hier beschrieben wern, sind total gut umschrieben, fühle mich da irgendwie beteiligt....gruselig!!...aber GUT!!
Lass noch Liebe Grüße da!!!


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