„Erklär mir das!“, verlangte sie und donnerte das Beweisstück auf seinen Schreibtisch hinab. Ein Zittern ging durch das Holz, Gebäckstücke flogen durch die Luft, krümelten auf seine Akte und klatschten in das Tintenfass.
Rodolphus verzog angewidert das Gesicht. Er hasste diesen Spitznamen und sein Bruder wusste das. Er benutzte ihn nur, damit er schneller lief. Eine Taktik, die erschreckender Weise auch noch aufging.
Als Albus Dumbledore, Mafiaoberhaupt des Phönixordens, sie anheuert, ihm den Kopf von Tom Marvolo Riddle zu bringen, dem Don der Todesser, fühlt sie den altbekannten Nervenkitzel durch ihre Venen rasen. Sie nimmt das Geld und geht.
Vorsichtig betrachtete Delphi ihre Nase im Spiegel. Wieder einmal hatte sie einen Albtraum gehabt – doch war es nicht mehr gewesen als das: Ein Albtraum.
Bartemius saß gelangweilt in einer Ecke des tropfenden Kessels. Es war einer dieser Tage, wo er einfach nur weg wollte, weg von seinen Pflichten, der Schule, seinem Vater, einfach weg von Allem. Seit sein Vater im Ministerium befördert wurde,....
Plötzlich wurde der Griff fester und ehe Barty es sich versah, hatte Bellatrix ihn dicht zu sich gezogen. „Ihr müsst nur etwas sagen“, flüsterte sie, „dann kann ich euch zeigen, was ihr wissen wollt.“
Bellatrix rannte durch die Gänge. Sie rannte so schnell, dass sie bereits heftig keuchte, doch sie lief weiter. Die Gänge von Hogwarts erschienen der Slytherin so unendlich. Es war viel zu viele, als dass man sie hätte zählen können.
Es war bereits schon weit nach Mitternacht und im Gemeinschaftsraum war es totenstill. Nur die letzte Glut im Kamin knisterte leise vor sich hin.
Warum hatte er ihr das angetan?
"Du weißt, dass ich dir immer gern Gesellschaft leiste", murmelte sie, "Ich bin gerne hier, ich mag die Bücher und die Fragen und ich ... Ich mag dich, Rodolphus."
Schnell rannte er auf das große, massive Tor zu. Der eisige Wind streifte
sein Gesicht und seine Augen waren gerötet, ebenso wie seine Nase. Sein Haar
war nass vom herunterfallenden Schnee.
„Ich lasse mir von einem Halbblut wie dir keine Anweisungen geben“, erklärte Rabastan da stolz.
Unwillkürlich sah Rodolphus von seiner Lektüre auf. Sein Blick wanderte zu seinem Hauslehrer, dem jegliche Fassung zu entgleiten schien.
„Lumos!“ In der Dunkelheit klang ihre Stimme lauter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Gleißend hell leuchtete ihr Zauberstab auf. Das Licht schmerzte in ihren Augen, aber sie glaubte Rodolphus ausmachen zu können.
Der Raum war dunkel und stickig. Die abgestandene Luft und die Maske erschwerten ihr das Atmen, doch sie nahm es in Kauf. Sie kannte dieses Gefühl nur allzu gut, immerhin schnürten Korsett und Mieder ihr ständig die Rippen zusammen.
Ein Ritter stand, fern seiner Heimat,
an der Burg des Feindes Wacht.
Lang die Stunden seiner Lauer,
schwer sein Herz -
Sehnsucht entfacht.
Rudolphus strich sich seufzend durchs dunkelbraune Haar.
Hast du ihn geliebt? - Ja. - Mehr als alles auf der Welt? -
Ja. - Wolltest du ihn beschützen? - Ja. - Mit deinem Leben? - Ja. - Weil du ihn geliebt hast? - Ja. - Und hat er dich auch geliebt?
"Ich fühle mich manchmal verlassen."
"Warum? Ich bin doch da...."
Sein Blick war schwer einzuschätzen, er zog eine kurze Grimasse.
"Nicht, wenn er da ist."