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Harry Potter - Shinobi at Hogwarts

von

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Zwei Ninjas im Ligusterweg

Es war früh am Morgen als sich Albus Dumbledore auf den Weg in die Kerker machte um Severus Snape zu suchen. Es war erst kurz vor acht Uhr, doch der Schulleiter wusste, dass sein Lehrer für Zaubertränke schon wach war. Morgens war es eben am ruhigsten und so konnte Severus eben am besten arbeiten. Meist stand er sogar viel früher auf als Albus selbst und dieser wusste nicht, ob er sich nicht doch noch mehr Sorgen um seinen ehemaligen Schüler machen musste, als er es sowieso schon tat. Er wünschte sich, dass Severus ein wenig mehr Schlaf finden würde, doch das erlaubte dieser sich selbst nicht.
 

Der dunkle Lord verlangte in regelmäßigen Abständen teuflische Tränke für Folter und Verhör und um weiterhin den Spion spielen zu können, musste Severus diese abliefern. Doch damit sich diese Tränke nicht negativ auf ihre Seite auswirkten, braute Severus jedes Mal noch ein Gegengift für den Orden. Zusätzlich musste er die Heiltränke für die Opfer des Krieges zusammen mischen, die Poppy von ihm verlangte.
 

Albus hatte seinem Tränkemeister schon öfter angeboten einen anderen Lehrer einzustellen, doch das lehnte dieser strickt ab. Er wusste nicht genau, ob Severus tatsächlich selbst daran glaubte, es wäre besser so, damit der der dunkle Lord keinen Verdacht schöpfte, sondern nicht zugab, dass er eigentlich ganz gerne unterrichtete.
 

Doch in der nächsten Zeit würde Severus das Brauen wohl sein lassen müssen, dachte sich der Schulleiter und klopfte an die Kerkertür, bevor er eintrat. Die Ninjas würden heute Harry abholen und zum Haus des Ordens bringen, doch alleine wollte er sie beim besten Willen nicht losschicken. Sie wirkten nicht ganz so kaltherzig wie er es befürchtet hatte, doch so groß war sein Vertrauen dann doch noch nicht, dass er sie auf die fremde Muggelwelt loslassen würde, um Harry abzuholen.
 

Der Junge würde den Gestalten vermutlich nicht einmal glauben, dass sie in seinem Auftrag unterwegs waren und die Ninjas einfach angreifen. Was dann passieren würde, das wagte sich Albus Dumbledore nicht einmal vorzustellen.
 

Es war besser, wenn Severus mitgehen würde. Ihm traute er es zu, dass er es mit den Ninjas aufnehmen könnte, sollte tatsächlich etwas passieren. Er selbst musste hier bleiben, da sich die Ninjas aufteilen wollten. Eine Gruppe wollte das Schloss und die Umgebung untersuchen, die andere Gruppe sollte Harry abholen. Sie hatten gestern Abend noch darüber geredet.
 

Albus hatte den Ninjas kurz erklärt, warum Harry für sie so wichtig war, doch einen Teil hatte wohl wissentlich ihnen verschwiegen, denn Shinobi glaubten nicht an Prophezeiungen. Ihr Handeln stützte sich auf Fakten und auf ihren Vertrag. Genau deswegen würden sie Harry selbst ganz gewiss nichts tun. Zu genau wusste Albus Dumbledore, dass das erfüllen einer Mission Ninjas heilig war.
 

Der schwarzhaarige Tränkemeister sah nur kurz auf, als der Schulleiter herein trat, wandte sich dann sofort wieder seinem Trank zu. Er beugte sich über den Kessel, rührte ihn um, bevor er ein paar Zutaten hinein warf. Gleichzeitig murmelte er eine kaum verständliche Begrüßung. Der Schulleiter nahm es ihm nicht übel, sondern lächelte nur freundlich. Er wusste doch, dass Severus beim Brauen seiner Tränke immer höchst konzentriert war.
 

„Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Severus“, sprach Dumbledore und schob sich ein Zitronenbrausebonbon in den Mund.
 

„Guten Morgen, Schulleiter! Was verschlägt Sie so früh hierher?“, fragte der Angesprochene aus reiner Höflichkeit und Respekt vor dem Schulleiter zurück. Er richtete sich darauf ein, seine Arbeit hier einstweilen unterbrechen zu müssen, denn warum sonst, wenn nicht für eine besondere Aufgabe, wäre der Schulleiter hier herunter gekommen?
 

„Wie kommst du mit deiner Arbeit voran, mein Junge?“
 

Severus überging das ‚mein Junge‘, schon zu sehr hatte er sich daran gewöhnt, dass der Schulleiter ihn so ansprach.
 

„Ganz gut. Die Aufträge, die ich vom Dunklen Lord erhalten habe, sind alle erledigt. Die Gegengifte werde ich, wie üblich, Poppy schicken. Das hier ist nur ein einfacher Heiltrank für den Vorrat im nächsten Schuljahr.“
 

„Also könntest du ihn für eine Weile allein lassen und etwas für mich erledigen?“
 

Severus wusste sofort, dass der Schulleiter wieder irgendeine Absicht verfolgte und richtete sich darauf ein, wieder seinen geliebten Kerker einst weilen Kerker sein zu lassen.
 

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte er deswegen. Er wollte es gleich wissen, damit er sich darauf vorbereiten konnte. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass es diesmal ein wenig anderes werden würde, als sonst.
 

„Weiß du Severus, das Schuljahr fängt bald wieder an und es Zeit, dass wir Harry von seinen Verwandten wegholen.“
 

„Potter!“, schnaubte Severus verächtlich. Er wusste, dass er eigentlich nicht mehr das Recht hatte so verächtlich über Potter zu denken, aber die erste Reaktion auf den Namen war seit je her die dieselbe.
 

„Ich soll den Jungen also abholen und ins Ordenshaus bringen?“
 

„Ganz genau Severus, aber du wirst nicht alleine gehen.“
 

Überrascht sah Severus Snape auf. Zweifelte der Schulleiter jetzt schon an seiner Kompetenz? Er konnte den Potter Jungen wohl besser verteidigen als irgendwer sonst. Außer dem Schulleiter selbst sicherlich.
 

„Nein es ist anders, als du denkst, mein Junge. Ich stelle deine Fähigkeiten nicht in Frage, ich brauche sie!“
 

Verwundert zog Severus die rechte Augenbraue nach oben. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten?
 

„Weißt du, gestern Abend sind die Herren Ninja angekommen und da es ihre besondere Aufgabe ist, das Schloss und Harry zu beschützten, ist es am besten, wenn die beiden Parteien sich früh aneinander gewöhnen.“
 

Der Schulleiter wollte schon weiter reden, aber er wurde von Severus Snape unterbrochen.
 

„Gestern Abend schon? Warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt? Dann waren sie ja ganz alleine mit diesen … unbekannten Gestalten.“
 

Zuerst hatte Severus ‘schreckliche‘ Gestalten sagen wollen, doch das wäre vielleicht beleidigend dem Schulleiter gegenüber gewesen. Im selben Moment erkannte Severus Snape, wie dumm seine Aussage eben gewesen war. Wenn sich jemand wohl effektiv gegen die Ninja verteidigen konnte, dann ja wohl Albus Dumbledore.
 

Leicht beschämt brach er ab, bedeutete dem anderen Mann, fortzufahren und murmelte zudem noch eine Entschuldigung, die der Schulleiter lächelnd annahm.
 

„Wie gesagt die Ninja sind gestern Abend angekommen und wir haben uns darauf geeinigt, dass zwei von ihnen mitgehen und Harry abholen, die anderen werden sich das Schloss ansehen und gegebenenfalls schon weitere Schutzmaßnahmen errichten.“
 

„Sie sind schon im Schloss?“, fragte Severus ein wenig entgeistert. Er war heute zum Frühstück und zur Bibliothek gelaufen, während diese Gestalten im Schloss herum schlichen? Was wäre geschehen, wenn er ihnen auf unerwartete Weise begegnet wäre? Er hätte sie aus dem Schloss geflucht, so viel war sicher. Doch Albus Dumbledore schüttelte den Kopf.
 

„Nein. Sie zogen es vor, draußen zu übernachten. Sie sind das wohl gewöhnt und der Gedanke in einem so riesigen und fremden Gebäude zu schlafen fanden sie wohl beunruhigend, Sie sagten, dass sie es zuerst lieber ein wenig erkunden möchten.“
 

Das hatte nun Albus selbst nicht ganz verstanden, schob das aber auf die Vorsichtigkeit der Ninjas. Aber er hatte ihnen angeboten, sich Decken von Hagrid zu besorgen. Als er sie zum Tor gebracht hatte, hatte er beobachten können, wie sie anscheinend wirklich sich in die Baumkronen am Waldrand zurückzogen und dort schliefen. Da unterbrach Severus den Gedankengang von Albus Dumbledore durch eine Frage.
 

„Wie viele Ninja sind es eigentlich, die sich dann in unserem Schloss aufhalten?“
 

„Fünf Stück“
 

„Fünf?“
 

„Ja“
 

Severus wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Einerseits war er froh, dass es nicht so viele waren, andererseits waren ihm das schon wieder fünf Stück zuviel. Er mochte den Gedanken nicht, dass andere ihm die Aufgabe abnahmen das Schloss zu beschützten. Und außerdem, wie wollten fünf Menschen ganz alleine ein so riesiges Schloss bewachen und beschützen?
 

Er runzelte die Stirn. Wenn es gut lief wäre das eine Arbeitserleichterung, weil sie dann nachts nicht mehr so viel die Gänge kontrollieren mussten.
 

„Fünf also“, murmelte er vor sich hin. „Gut ich mache es. Ich hole den Potter Jungen ab. Wo sind diese Ninjas?“
 

„Sie warten draußen.“
 

Albus Dumbledore drehte sich um und verließ den Kerker, der Tränkemeister folgte ihm. Severus war wild entschlossen diese Ninja genausten zu inspizieren. Er mochte den Potter Jungen zwar nicht, aber besser als wenn er in die Hände dieser Fremden fiel, denen er auf keinen Fall nur irgendwie im Ansatz vertrauen wollte.
 

-
 

Sasuke fand sich in der fremd ländischsten Gegend wieder, die er je gesehen hatte. Sie hatten draußen vor dem Wald gewartet bis Albus Dumbledore und ein weiterer Mann, der aussah wie eine zu groß geratene Fledermaus, auf sie zu gekommen war. Der Schulleiter hatte kurz erklärt worum es ging. Er wollte das einer der Lehrer ‚Professor Snape‘ mit ihnen mit ging, wenn sie die Schutzperson abholen und in den nächsten Unterschlupf bringen sollten.
 

Der alte Mann hatte seine Argumente damit begründet, dass die Person Fremden nicht trauen und sie womöglich angreifen würde, weswegen es besser war, dass jemand mit ging den ihre Schutzperson kannte. Doch Sasuke konnte sich denken, dass der Schulleiter einfach auch es aus reiner Vorsicht getan und einen seiner Leute mitgeschickt hatte. Also war das wohl so etwas wie eine Vertrauensprüfung für Neji und ihn, denn sicherlich würde dieser Snape jeden ihrer Schritte genau überwachen.
 

Wenn er es sogar extrem betrachtete, dann war das auch eine Vertrauensprüfung für ihn selbst. Auf keiner seiner Missionen in der Vergangenheit war er alleine oder nur mit jemandem zu zweit gewesen seit er nach Konoha zurückgekehrt war. Das war also das erste Mal und Sasuke war sich sicher, dass er Probleme bekommen würde, wenn er sich nicht benahm.
 

Wahrscheinlich hatte sein Meister deswegen Neji mitgeschickt, denn mit dem Hyuuga kam er immer noch am besten zurecht. Sakura schwärmte für ihn und würde sich eher auf ihn als auf die Mission konzentrieren. Mit Naruto konnte Sasuke zurzeit überhaupt nicht umgehen, weswegen die Mission im Moment von vorne herein zum Scheitern verurteilt wäre, hätte Kakashi-sensei sie zusammen losgeschickt.
 

Bald würde man sie sicherlich der Zusammenarbeit wegen mal alleine losschicken, doch noch war die Zeit noch nicht reif dafür. Der Uchiha hatte heute morgen das Gefühl gehabt, dass sein Sensei am liebsten mitgekommen wäre, doch als Ältester und als Leiter der Gruppe musste er sich um die Erkundung und den Schutz des Schlosses kümmern.
 

Sasuke widmete sich nun wieder seiner Umgebung und schalt sich dafür, dass er sich hatte ablenken lassen. Zwar war diese Mission einfacher als erwartet, weil Dumbledore-sama ihnen den Weg erleichtert hatte. Man konnte es nur mit dem Teleportieren der Ninjas Vergleichen. Neji und er hatten sich an Professor Snapes Robe festhalten sollen. Dann war auf einmal alles schwarz geworden, es hatte sich angefühlt, als würden sie von allen Seiten zusammengepresst und im nächsten Augenblick hatten sie dann hier gestanden. Der Ausdruck ‚hier‘ war ein wenig schwer zu definieren.
 

Der Ort erinnerte Sasuke an die Stadtteile von Konoha, wo ausschließlich normale Leute und keine Ninjas lebten. Kleine Vorgärten und ordentliche ein Familienhäuser waren hier das vorherrschende Merkmal. Er sah sich ein wenig um, als sie die Straße entlang liefen und dann im Schatten eines Baumes stehen blieben.
 

Alles war gleich und man konnte sich anscheinend nur durch die Straßennamen zu Recht finden. Ansonsten schien dieser Vorort das reinste Labyrinth zu sein. Aber Sasuke wandte sich von der Umgebung ab, es war nicht wichtig. Erwartungsvoll sah der Uchiha den Lehrer an, der sich zu ihnen wandte.
 

„Hört“, sprach er mit kalter Stimme, „Ich weiß nicht, wie das in eurer Kultur üblich ist, aber die Menschen, die hier leben, wissen nicht, dass es so etwas wie Magie oder dergleichen gibt. Seit sehr langer Zeit schon verstecken sich die Zauberer vor ihnen, denn sie wollen kein Aufsehen erregen. Menschen glauben nicht an Magie oder derartige Vorfälle. Deswegen belegt euch jetzt entweder mit einem Tarnzauber oder Ähnlichem, damit wir nicht erkannt werden, sollte uns jemand begegnen.“
 

Sasuke empfand es als befremdlich sich in einer einfachen Wohngegend verstecken zu müssen und ein Blick hinüber zu Neji zeigte ihm, dass dieser ähnlich denken musste. Außerdem verstand er nicht ganz, was der Professor mit einem Tarnzauber meinte. Er beobachtete fasziniert zusammen mit Neji, wie der Zauberer einen länglichen Holzstab hervor zog, auf sich richtete und dazu ein paar Worte murmelte. Die Ninjas konnten fühlen, wie etwas Seltsames vorging und dann legte sich eine Art Chakra-Hülle um den Professor.
 

Nun konnte sich Sasuke vorstellen, dass normale Menschen mit ungeschulten Fähigkeiten wirkliche Probleme hatten, etwas zu sehen. Snape hatte sich mit einer Genjutsu belegt, die Sasuke dank seiner geschulten Augen auch ohne das Sharingan einigermaßen durchbrechen konnte.
 

Sasuke sah Neji an, der zuerst ein paar Mal verwundert geblinzelt hatte. Doch scheinbar konnte er ihn immer noch wahrnehmen. Der Zauberer schien allerdings verärgert, dass seine Begleiter noch keine Anstalten gemacht hatten, ihm zu gehorchen. Taten sie das mit Absicht? Wollten sie ihn ärgern?
 

„Was soll das?“, fuhr Snape die beiden maskierten Ninja an. „Ich hatte doch gesagt, dass wir uns tarnen müssen!“
 

„Ninja werden nicht gesehen, wenn sie es nicht wollen“, antwortete nun der mit dem kurzen schwarzen Haar.
 

Snape störte es, das diese Bengel sich so arrogant verhielten. Dabei waren sie gerade mal so alt, dass sie noch seine Schüler sein könnten. Lächerlich. Snape schnaubte abwertend. Er konnte diese Ninja schon jetzt nicht leiden.
 

„Ach ja? Ich wünschte ihr wärt nicht da und dennoch sehe ich euch. Was für ein großartiges Talent“, meinte der Tränkemeister spöttisch, der nicht einsah, dass er sich von Halbwüchsigen belehren lassen sollte.
 

„Wir sind ANBU!“, meinte nun der zweite Ninja und ehe Snape es sich versah, hatte er ein Messer an der Kehle. Es war sichtlich bloß eine Unterstreichung, doch es demonstrierte sehr gut die Mittel und Wege, zu was Ninja fähig waren.
 

Severus grummelte abfällig, drehte sich dann aber einfach um als Neji das Kunai wieder runter nahm und machte sich auf zu Potters Haus. Als er sich nach einigen Minuten umdrehte um zu sehen, ob die beiden Ninjas ihm auch folgten, stellte er verwundert fest, dass er diese nicht erblicken konnte. Er hörte nicht einmal Schritte, die ihm folgten. Auf einmal fand er das unheimlich, denn so konnten sie ihn angreifen ohne dass er sie ausmachen konnte. Gehörte das zu den Talenten eines Ninja? Severus schüttelte leicht den Kopf.
 

Was für Fähigkeiten sie wohl noch besaßen?
 

Äußerlich unberührt lief er weiter. Nicht die geringste Emotion zeigte sich auf Snapes Gesicht, trotzdem wirkte es finster. So lief er durch die Straßen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie in die Nähe des Ligusterweg kamen. Aus Sicherheitsgründen hatte man sie angewiesen, in einem sehr verlassenen Ortsteil zu apperieren, um die Leute nicht zu erschrecken. Das hatte dann immer einen längeren Fußmarsch zur Folge, doch über so etwas würde sich Severus Snape nie beschweren.
 

Im letzten Jahr hatten die Muggel genug durch die Zauberer und Todesser abgekommen und es war noch nicht einmal ihre Schuld. Da musste man nicht noch mehr Aufsehen erregen, als nötig.
 

Aber fast angewidert verzog er das Gesicht, als er dann vor dem Gartentor von Ligusterweg Nummer 4 stand. Es war so typisch. Mehr Muggel konnten diese Menschen hier gar nicht mehr sein. Allein der Gedanke, hier vielleicht mehrere Jahre seines Lebens zubringen zu müssen, erfüllte ihn mit Grauen. Nun gut, Potter hatte damals keine andere Wahl gehabt, zu mal er ja noch ein Baby gewesen war, als er hierher kam. Außerdem schien Potter selbst nicht sehr begeistert von seinem jährlichen Aufenthalt hier zu sein, wenn er in den Sommerferien zurückkehren musste.
 

Plötzlich fragte sich Severus, warum der Junge überhaupt noch hier war. Schließlich war er inzwischen volljährig und hätte dieses Haus ganz einfach verlassen können. Doch der Tränkemeister ahnte, dass da der Schulleiter mal wieder seine Finger mit ihm Spiel hatte.
 

Snape blickte in den Vorgarten hinein und hoffte irgendwo den Potter Jungen zu finden. Er verspürte wirklich nicht viel Lust darauf, sich mit diesen unmöglichen Muggeln abgeben zu müssen. Doch gerade als er erkannte, dass ihm wohl nichts anderes übrig blieb, als zu klingen, bemerkte er, dass jemand neben ihm stand. Er fuhr herum, bereit seinen Zauberstab zu ziehen, doch er stockte, als er einen der beiden Ninjas sah.
 

Severus fragte sich, warum er ihn nicht wahrgenommen hatte, denn auf Grund seiner jahrelangen Erfahrung hätte er das eigentlich müssen. Dazu ihn zu fragen, woher der Andere so plötzlich kam, kam er nicht, denn der Ninja meinte:
 

„Hier liegt eine starke Barriere um dieses Haus.“
 

„Natürlich. Albus Dumbledore hat sie geschaffen.“
 

Neji schwieg und erwiderte nichts darauf. Er wollte keinen Streit provozieren. Dieser Mann schien viel von Dumbledore-sama zu halten, deswegen würde er nichts tun, was den Zauberer denken lassen könnte, Neji wollte seine Ehre in Frage stellen.
 

„Wo ist denn dein Freund?“, wurde Neji nun gefragt.
 

Leicht angesäuert erwiderte der Hyuuga, während er mit dem Finger auf das Haus deutete: „Uchiha ist nicht mein Freund. Wir sind in demselben Team, mehr nicht. Im Moment ist er wohl in dem Haus da um die Zielperson ein wenig zu beobachten!“
 

Severus Snape ging nicht weiter darauf ein, dass die beiden Ninja sich nicht mochten. Umso besser, wenn sie sich gegenseitig bekämpften. Viel mehr erschreckte ihn doch der Gedanke, dass eine dieser Gestalten da im Haus herum schlich. Als er losstürmen und Potter da herausholen wollte, wurde er von Neji aufgehalten.
 

-
 

„Uchiha weiß was er tut, er will nur sich ein wenig mit der Zielperson vertraut machen, ehe diese uns begegnet.“
 

Widerwillig hielt Severus Snape sich zurück. Es war wohl besser, den Potter Jungen nicht zu überrumpeln. Er hatte im letzten Schuljahr gesehen, zu was der Junge fähig war.
 

Leise schlich sich Sasuke durch das Haus. Besser gesagt, er robbte an der Decke entlang. Er hatte sich trotzdem mit einer Genjutsu belegt, damit ihn niemand wahrnehmen konnte. Auch wenn er nicht damit rechnete, das normale Leute auf den Gedanken kämen, dass jemand an ihrer Decke herum kroch. An jedem Raum an dem Sasuke vorbei kam, lugte er kurz herein auf der Suche nach der Zielperson.
 

Laut dem Schulleiter hatte der Junge sein Zimmer im oberen Stockwerk. Bisher hatte er nur eine Frau in der Küche gesehen, die mit dem Abwasch beschäftigt war. Sie hatte Sasuke nicht bemerkt und er selbst hatte ihr Gesicht nicht sehen können. So war er weiter gerobbt, weg von dem offenen Fenster, durch das er herein gekommen war.
 

Erst eine ganze Weile später fand er eine Tür, hinter der Bewegung wahrnehmen konnte. Scheinbar waren das die einzigen Personen hier im Haus. Dabei war Platz für vier. Doch das musste ihn ja nichts angehen. Mehr ärgerte es ihn, dass die Tür verschlossen war. Es wäre auffällig, wenn er sie öffnen würde. Leise schwang sich Sasuke von der Decke und betrat das Zimmer neben an. Es sah verwaist auf und allerhand Zeugs lag hier rum. Er lief zum Fenster, öffnete es und kletterte auf den Sims.
 

Mit einer Hand verschloss Sasuke das Fenster von außen wieder so gut es ging, dann schätzte er die Entfernung zum anderen Fensterbrett ab, das zu dem Zimmer mit der verschlossenen Tür gehören musste. Es waren vielleicht etwas über zwei Meter. Also nichts, was ein Ninja nicht schaffen könnte. So sprang der Uchiha und landete sicher auf den Ballen. Er presste sich an die Rückwand des Hauses und lugte dann vorsichtig in das Zimmer hinein.
 

-
 

Harry war gerade dabei seinen Koffer zu packen. Vor ein paar Tagen war ein Brief von Professor Dumbledore gekommen, dass er heute um zehn Uhr abgeholt werden würde. Er musste sich ein wenig ranhalten, wenn er das schaffen wollte. Leicht entmutigt besah er sich das Chaos in dem Zimmer. Mit Zauberei würde das so einfach sein. Aber nein, Harry Potter durfte ja nicht. Professor Dumbledore hatte ihn darauf hingewiesen, dass es besser sei, zum Schutz, das Zaubern so weit wie möglich zu unterlassen, ehe er nicht in Hogwarts war. Zumindest solange, bis er nicht mehr unter Aufsicht des Ministeriums stand. Verärgert schmiss Harry seine Hose in den Koffer, als er daran dachte.
 

Die Abteilung für Sicherheit hatte nach dem letzten Schuljahr gemeint, dass Voldemort ihn vielleicht durch seinen Zauberstab ausfindig machen konnte, da sie ja ein und denselben Kern besaßen. Deswegen konnte er jetzt immer noch nicht zaubern, obwohl er jetzt volljährig geworden war. Selbst die Party hatte auf Grund seiner Sicherheit ausfallen müssen. Darüber war er ja sogar noch ganz froh gewesen. Ihm war nicht wirklich nach feiern zu mute. Nicht nach den letzten Ereignissen.
 

Ein trauriger Ausdruck legte sich in Harrys Augen und er hielt beim Packen inne. Schmerz wallte in ihm auf. Wieder hatte er Menschen verloren. Direkt vor seinen Augen. Er hatte sie nicht beschützen können und es war seine Schuld gewesen. Sein Herz krampfte sich zusammen und eine Träne lief aus Harrys Augenwinkel die Wange hinunter. Sie tropfte auf das Kleidungsstück, dass er in der Hand hielt. Warum hatte das passieren müssen.
 

#
 

Harry stürzte auf die Person zu, die am Boden lag und sich anschickte, sich aufzurichten. Er kniete neben den Jungen, dessen Kleidung mit Blut getränkt war, und griff seine Hand.
 

„Blaise. Nein! Nicht bewegen. Du musst durchhalten. Bald ist Hilfe da!“
 

Der Angesprochene versuchte die Hand weg zuschlagen, doch dafür reichte die verbliebene Kraft nicht aus.
 

„Harry!“, flüsterte der Slytherin leise.
 

„Durchhalten Zabini. Du hast gesagt, du würdest mir helfen, Malfoy in den Arsch zu treten. Erinnerst du dich? Wie soll ich das machen, wenn du jetzt stirbst?“
 

Die Mundwinkel zuckten kurz nach oben, als Blaise sich daran erinnerte. Es schien irgendwie eine Ewigkeit her zu sein, dabei war das doch erst vor ein paar Stunden gewesen, oder? Müde senkten sich seine Lider ein wenig. Er wusste, dass er nicht überleben würde. Er konnte fühlen, wie das Leben aus ihm wich.
 

„He … ich fürchte, das musst du alleine tun, Harry-Spatz. Du musst dich jetzt um ihn kümmern, hörst du? Ja? Ich werde es nicht mehr können.“
 

„Hey, nicht wegtreten.“
 

„Gib es auf Harry. Es ist vorbei. Für mich jedenfalls. Geh und rette die Anderen, die noch da drin sind.“
 

Blaise wusste, das er das noch erledigen musste. Harry durfte jetzt nicht wegen ihm zurückbleiben.
 

„Aber …“
 

„Keine Widerrede! Ich würde es dir nie verzeihen, wenn du das nicht tust. Denk daran, was ich dir gesagt habe: Du musst nur den richtigen Weg finden. Und jetzt lauf.“
 

„Ich komme wieder, Blaise. Und nicht sterben!“
 

Harry lief den langen dunklen Gang hinunter und musste der Versuchung widerstehen, nicht zurück zu blicken und sofort wieder umzudrehen. Der Gedanke, dass der Slytherin jetzt da blutend am Boden lag, behagte ihm gar nicht. Aber er wusste, dass der Andere Recht hatte. Die Erstklässler da unten brauchten seine Hilfe dringender. Harry rannte schneller. Er musste es schaffen.
 

„Warte auf mich, Blaise!“
 

#
 

Er hatte es nicht geschafft. Als er zurückkam war Blaise tot gewesen. Harry vergrub sein Gesicht in seinen Händen um sich zu beruhigen. Es brachte nichts, sich jetzt so aufzuspielen. Blaise hätte das nicht gewollt. Dank dem letzten Schuljahr hatte er ein bisschen Einblick in das Leben des Slytherin bekommen. Bei einem anderen Menschen hätte er gesagt, Blaise wäre sein Freund gewesen, aber dieser hatte das immer irgendwie anders ausgedrückt. ‚Es gibt keine Freundschaft zwischen Gryffindors und Slytherins. Alles, nur keine Freundschaft‘ hatte er immer gesagt und dabei gegrinst, wenn sie alleine gewesen waren.
 

Harry seufzte und machte sich weiter ans Packen. Er stopfte gerade das Elixier ‘Traum weg‘ in eine Ecke und dankte Remus dafür, dass dieser ihm seien Rationen immer regelmäßig schickte. Ohne das wäre er kaum in der Lage eine Nacht ruhig durch zu schlafen. Wenn er in Hogwarts war, brauchte er unbedingt neues. Er wollte ja seine Zimmerkameraden nicht ständig aufwecken, so wie im letzten Jahr.
 

Es war ihm egal, dass man den Trank nicht zu oft trinken sollte, aber er war ja gerade für Leute wie ihn geschaffen worden. Zwar wurde einem zusammen mit dem Trank auch eine Therapie verordnet damit man die Dosierung mit dem Fortschritt der eigentlichen Sitzungen herab senken konnte. Doch Harry hatte keine Zeit um sich ins St. Mungos einliefern zu lassen. Voldemort würde nicht ruhen und in Hogwarts war er immer noch am sichersten. Er musste anders mit seinen Problemen fertig werden.
 

Es dauerte noch eine ganze Weile bis er seinen Koffer gepackt hatte. Am Schluss sah sich Harry noch einmal in seinem Zimmer um. Ja. So war es gut. Für einen Augenblick wurde ihm klar, dass er wahrscheinlich nie wieder hierher zurückkehren würde. Sollte er darum trauen? Nein. Er würde diesen Ort sicherlich nicht vermissen. Harry griff sich seine Jacke, zog sie an und hob dann seinen Koffer an. Er war froh, dass dieser magisch verzaubert war, denn ansonsten wäre er wohl nicht in der Lage gewesen ihn zu tragen. Er blickte auf die Uhr. Viertel vor zehn. In Ordnung.
 

Das war genug Zeit, um sich von Tante Petunia zu verabschieden. Es behagte Harry nicht, aber er hatte das Gefühl, dass es sein musste. Soviel war er der Schwester seiner Mutter schuldig. Harry hievte den Koffer die Treppe herunter und stellte ihn dann im Flur ab. Er entdeckte seine Tante in der Küche.
 

„Tante Petunia?“
 

Seine Tante drehte sich zu ihm um, sah ihn fragend an, um zu sehen, was er wollte. Sie betrachtete ihn kurz. Ihr Neffe war hoch gewachsen und ein ganzes Stück größer als sie. Seine schwarzen Haare fielen unordentlich wie immer herunter und bildeten das Chaos auf seinem Kopf. Die Strähnen waren lang genug um die Blitznarbe zu verdecken, worüber ihr Neffe wohl mehr als nur froh war.
 

Sie selbst fand die Narbe inzwischen mehr als nur unheimlich, denn sie war nicht mehr wie früher nur ein feiner dünner Strich. Fast einen ganzen Zentimeter war sie breit, ausgefranst an den Seiten und sehr blass im Gegensatz zu der eher dunkleren Haut Harrys.
 

Auch Dudleys alte Klamotten hatte er abgelegt, sondern sich in einem normalen Kaufhaus billige Kleidung besorgt. Meistens trug er die Brille, doch sie wusste, dass ihr Neffe sich auch Kontaktlinsen gekauft hatte. Sie wären im Kampf praktischen und weniger gefährlich, wie er gemeint hatte.
 

„Ja, Harry? Wie kann ich dir helfen?“
 

„Ich gehe jetzt, Tante!“
 

Er sagte es vollkommen ruhig und in diesem Moment wurde sie sich bewusst, wie erwachsen ihr Neffe doch geworden war. Gar nichts mehr im Vergleich zu dem kleinen schmalen Jungen, den sie vor einigen Jahren zum Bahnhof gebracht hatten, damit dieser genau wie seine Mutter nach Hogwarts fahren konnte.
 

Sie hatte ihre Schwester damals beneidet und Petunia bedauerte ihr Verhalten ihrem Neffen gegenüber. Der Junge hatte wie sie eine Verwandte verloren und aus ihrer Trauer und ihrer Wut heraus, dass sie ihrer Schwester nicht hatte helfen können, hatte sie es an den Jungen ausgelassen, den sie hätte lieben sollen. Ob Lily ihr das irgendwann einmal verzeihen würde?
 

Petunia nickte auf Harry Aussage.
 

„Möchtest du noch etwas essen bevor du aufbrichst?“
 

Harry schüttelte den Kopf.
 

„Danke nein.“
 

Sie sahen sich eine Weile lang still an. Sie konnten nicht viel mit sich anfangen, dafür war in der Vergangenheit zu viel geschehen. Dennoch konnten sie nicht so auseinander gehen, wie sie sich das bis vor ein paar Monaten vorgestellt hatten. Harry ergriff als erster das Wort.
 

„Weiß du was, Tante Petunia? Ich hätte nie geglaubt, dass ich das einmal sagen würde, aber irgendwie hat es mir in den letzten Wochen gefallen. Diese Sommerferien waren die angenehmsten Wochen in den ganzen Jahren.“
 

„Es liegt daran, dass Vernon und Dudley nicht da sind, oder?“
 

Harry nickte. Er wusste, dass das seiner Tante jetzt weh tat, aber belügen konnte er sie nicht. Zu groß war sein Hass auf die beiden männlichen Dursleys.
 

„Es tut mir leid“, meinte Harry leise.
 

Petunia schüttelte den Kopf.
 

„Das muss es nicht Harry. Du hast allen Grund dazu. Tut mir leid, dass ich das erst nach Vernons Tod erkannt habe.“
 

Harry senkte den Kopf als er an seinen Onkel dachte. Es war im März gewesen, als er von Professor Dumbledore in dessen Büro gerufen wurde. Der besorgte und traurige Ausdruck hatte ihn so erschreckt, dass er zunächst geglaubt hatte, dass irgendetwas sehr schreckliches passiert sei. Aber der Schulleiter hatte ihn beruhigen können. Mit der Zaubererwelt sei nichts geschehen.
 

Aber wer anderes wäre gestorben.

Dann hatte der Schulleiter ihm von dem Tod seines Onkels berichtet. Harry war geschockt gewesen. Im waren viele Bilder in seinen Kopf geschossen. Wie Todesser die gesamte Familie Dursley ermordeten und ähnliche Dinge. Sofort hatte Harry sich Vorwürfe gemacht. Er mochte seine Verwandten nicht, aber er hatte deswegen nie gewollt, dass sie Voldemort in die Hände fielen.
 

Umso überraschter war er über die Nachricht des tatsächlichen Todes von Vernon Dursley gewesen. Sein Onkel war an einem Herzinfarkt gestorben. Durch die ungesunde Ernährung hatten es seine Organe nicht mehr mitgemacht. Für Dudley hingegen gab es noch Hoffnung und war sofort in eine Klinik eingewiesen worden. Petunia hatte man das Sorgerecht entzogen, weil man sie für den Zustand ihres Sohnes verantwortlich machte. Sie durfte ihn noch nicht einmal besuchen. Demnach hatte seine Tante auf einen Schlag ihre Familie verloren.
 

Harry war das Wochenende darauf sofort zu seiner Tante gereist und hatte sich ein wenig um sie gekümmert. Er hatte ihr geholfen alles für die Beerdigung vorzubreiten und hatte ihr sogar beigewohnt. Nach außen hin hatte er den braven und besorgten Neffen gespielt. Das hatte nicht nur die Nachbarn, sondern auch Petunia überzeugt.
 

Sie war von Harrys Sorge gerührt gewesen, der sich tatsächlich schuldig fühlte. Denn er war nicht so gehässig, als das er seiner Tante das Leid gönnte, das sie durch litt.
 

Deswegen war Harry ein paar Tage länger geblieben als ursprünglich beabsichtigt. Am Tag vor seiner Abreise hatten sie dann miteinander geredet. Seine Tante hatte sich bei ihm für ihr Verhalten entschuldigt und ihm gedankt, dass er für sie da gewesen war. Um sich zu erholen, hatte Petunia dann beschlossen eine entfernte Verwandte zu besuchen, die Harry allerdings nie kennen gelernt hatte.
 

Zurück in Hogwarts hatte Harry dann mit seinen Gefühlen kämpfen müssen.
 

Es trauerte nicht darum, dass vor allem Dudley endlich aus seinem Leben getreten war. Auch an Vernon verschwendete er keine Gedanken mehr, doch seltsam war es trotzdem gewesen. Er hatte lange darüber nachgedacht, was er nun von ihnen halten sollte, weil sie doch eben irgendwo seine Verwandten waren.
 

Auch nach guten Seiten hatte er gesucht, doch schnell hatte er es bleiben lassen, denn er wollte mit einer möglichen Enttäuschung nicht den Frieden gefährden, der durch die Tage mit Petunia geschaffen worden war.
 

Als Ergebnis war Harry schlussendlich klar geworden, dass die Welt sich nicht nur auf ihn und die Zaubererwelt konzentrierte. Seit dem fiel es ihm auch sehr viel einfacher mit seiner Berühmtheit zu leben. Ihm war klar geworden, dass die Menschen einen Namen brauchten, an dem sie sich fest klammern konnten. Im konnte doch egal sein, was für eine Rolle er in der Welt von Anderen spielte.
 

„Harry?“, riss seine Tante ihn aus seinen Gedanken, „Sehen wir uns noch einmal wieder?“
 

Harry antwortete zuerst nicht. Er war froh, die Wogen der Vergangenheit geglättet zu haben. Doch eigentlich erwarten ihn in der Zaubererwelt genug Probleme, als das er noch Zeit dafür haben würde seine Tante zu besuchen.
 

„Ich denke, wenn das Schuljahr vorbei ist, werde ich noch einmal kurz vorbei kommen. Was danach ist weiß ich nicht. Je nach dem wie weit fortgeschritten der Krieg ist.“
 

Seine Tante lächelte und reichte ihm zum Abschied die Hand. Der junge Mann ergriff sie.
 

„Auf Wiedersehen, Harry.“
 

„Auf Wiedersehen, Tante Petunia!“
 

Das Letzte was sie von ihm sah ehe die Haustür zuviel, war sein breiter Rücken, der so viel Last zu Schultern hatte.
 

-
 

Sasuke landete hinten im Garten als er vom Fensterbrett sprang. Er hatte genug gesehen. Schon nach ein paar Minuten hatte er sich ein Bild von dem Jungen machen können. Er hatte ihn in einer gewissen Art und Weise bemerkenswert gefunden. Den Snape von eben hatte er einfach nur als arrogant, aber ansonsten nichts Besonderes empfunden. Bei diesem Jungen hier war das anderes. Hier konnte er sich wirklich vorstellen, was man unter ‚Zauberer‘ verstand.
 

Es war nicht einmal seine Art oder sein Verhalten gewesen, was ihm aufgefallen war. So gesehen, war dieser Junge eher verschlossen und chaotisch. Aber seine Seele war anders. Nur so konnte es Sasuke beschreiben. Als Anbu wäre es lächerlich, so zu denken, doch Sasuke wusste, dass er damit Recht hatte.
 

Er hatte versucht etwas über den Jungen zu erfahren, während er ihn beobachtet hatte, doch das war schwerer als gedacht gewesen. Denn auch wenn er festgestellt hatte, dass dieser Junge für seine Verhältnisse schon viel Schreckliches erlebt hatte, so konnte er jetzt nicht sagen, ob er deswegen ein Mensch mit guten oder mit schlechten Einstellungen war. Auf den ersten Blick schien er ein recht freundliches und fröhliches Gemüt zu haben, doch auf den zweiten Blick sah man den Schatten in den grünen Augen.
 

Ein wenig wie bei Naruto, dachte sich Sasuke, verbot sich den Gedanken aber gleich wieder. Es wäre jetzt nicht hilfreich über Naruto nachzudenken.
 

Schnell bewegte sich Sasuke um das Haus herum und näherte sich dann Neji und dem Professor, der sehr finster drein blickte und ihn mit seinen Blicken aufspießen wollte. Als Ninja und Uchiha ließ ihn dieser leicht gekühlte Blick vollkommen kalt, was den Zauberer wohl zusätzlich in Rage brachte, aber es gab wohl kaum jemanden, der so kalt, ausdruckslos und mörderisch gucken konnte, wie Sasuke.
 

„Was hast du erfahren, Uchiha?“, fragte nun Neji und Sasuke rief sich in Erinnerung, das Hyuugas in der Regel mehr oder weniger immun gegen die kalten Blicke von Uchihas waren.
 

„Er ist beim Packen. Bald dürfte er raus kommen, ich habe meinen Posten verlassen, als er die Treppe hinunter ging.“
 

Sasuke fragte sich, wieso Neji ihn das überhaupt fragte, denn schließlich sollte er das mit seinem Byakugan am besten sehen können und diese magische Barriere war lange nicht so stark wie die im Schloss. Entweder er hatte es getan um dem Zauberer über seinen Stolz hinweg zu helfen, indem er für ihn fragte, oder aber er hatte es getan um mal wieder ganz korrekt zu sein und ja dem Bericht folgen zu können. Nein, Vertrauen bekam er keines von Neji.
 

Etwas, das er eigentlich auch nicht erwarten durfte, wie er sich schmerzhaft erinnerte. Dennoch fragte sich Sasuke, warum sie ihm dann offiziell vergeben hatten, als er zurückkam. Lange musste sich Sasuke darüber aber keine Gedanken machen, denn wie er es prophezeit hatte, ging schon kurz darauf die Haustür auf und Harry Potter trat heraus.
 

Dieser sah er verwundert drein, als er Professor Snape erblickte. So zügig wie er mit dem Koffer konnte, lief er den Gartenweg hinunter und begrüßte seinen Lehrer höflich, so wie es sich gehörte.
 

„Guten Morgen, Professor Snape.“
 

„Potter“, kam es zurück.
 

Harry kannte den Tonfall zur Genüge. In diesem einen Wort war die Begrüßung, das Fragen nach dem Wohlbefinden und ein ‚Schön dich zu sehen‘ enthalten. Deswegen nickte Harry als Antwort nur. Neji und Sasuke allerdings fanden diese Unterhaltung sehr befremdlich. Aber dachten gleichzeitig, das dieses kühle Verhalten, dass ihnen bis jetzt entgegen gebracht wurde, vielleicht eine Charaktereigenschaft dieses Mannes war und nicht wegen ihnen, weil sie Ninja waren.
 

Nun fielen Harry die beiden Fremden auf, die hinter Snape standen. Er musterte sie eingehend. Beide waren sehr fremdartig gekleidet. Gemeinsam war auf jedenfalls ihre überwiegend dunkle Kleidung. Denn zumindest waren die Hosen schwarz, so wie die Handschuhe die Masken, die bis über die Nase gingen und die Stirnbänder, die beide dasselbe Symbol trugen. Gehörten die zusammen?
 

Harry besah sich den einen genauer. Er war ihm ins Auge gefallen, weil seine Augen vollkommen weiß waren. Dennoch schienen sie ihn genau zu mustern und wenn er genau hinsah, dann konnte Harry wirklich auch die Pupille und die Iris erkennen. Die Haare waren lang und schwarz. Sie fielen glatt an den Seiten herunter und ließen den Mann wie einen wissenden Weisen Wirken, wenn er nur nicht so jung gewesen wäre. Die Augen erinnerten ihn ein bisschen an die von Professor Moody, mit seinem magischen Auge. Sein Oberhemd war weiß und die Ärmel gingen ihm zu den Handgelenken.
 

Außerdem wirkte der Stoff beider Gestalten relativ dick dafür, dass es Sommer war. Aber er erschien auch sehr resistent zu sein. Harry wandte sich nun dem Anderen zu. Der hatte die Arme ineinander verschränkt und schien fast verächtlich auf ihn herunter zu sehen. Das Hemd, das er trug, war dunkelblau, sodass das gesamte Wesen dieses Mannes sehr finster wirkte, doch am meisten zogen Harry die schwarzen Augen an. Er hatte noch nie in solche Augen geblickt.
 

Dann endlich wendete er sich Professor Snape zu. Harry erkannte im Vergleich, dass die beiden Gestalten weit aus jünger sein mussten, als sein Lehrer. Dieser sah verdrießlich drein, weil Harry sich seiner Meinung nach zu ausgiebig ablenken ließ.
 

„Professor Snape? Wer sind die Männer?“
 

Sehr drängte sich in Harry der Gedanke auf, dass diese eine neue Art von Todesser sein könnten. Sie hatten bisher noch kein Wort gesagt und sehr Vertrauens erweckend wirkten sie auch nicht. Doch wirklich bedrohlich waren sie nun wiederum auch nicht, denn auf Harry machten sie nicht den Eindruck, als wollten sie seinen Lehrer von ihnen erdolchen.
 

„Wächter! Sie werden Hogwarts bewachen.“, kam es Professor Snape zurück.
 

Er hatte nicht vor, Potter zu erzählen, wer diese beiden Gestalten waren. Einmal nicht, weil es absolut unnötig war den Schüler zu beunruhigen und auch nicht, weil Potter sicherlich versuchen würde, den Ninjas noch näher zu kommen, in der Hoffnung, er könnte etwas von ihnen lernen. Da wollte der Tränkemeister nun gar nicht. Solange er diese Ninjas nicht für vertrauenswürdig hielt, würde kein Schüler - egal ob Gryffindor oder Slytherin - den Ninjas zu Nahe kommen. Sollte Dumbledore erklären, was mit diesen Gestalten auf sich hatte.
 

„Aha“, antwortete Harry nur. Von den Wächtern kam keine Reaktion, außer das sie abwesend nickten. Irgendwie konnte er schon fast fühlen, dass Snape etwas gegen diese Wächter hatte, auch wenn es dafür auf den ersten Blick keinen Grund dafür gab. Um das Thema zu wechseln, das den Lehrer für Zaubertränke sichtlich missmutig stimmte, fragte er: „Wohin nun?“
 

„Zum Grimmauld Platz!“
 

Harry Entfuhr ein leises Grollen. Er mochte diesen Ort nicht. Er war grau, düster und er erinnerte ihn an Sirius. Aber es war nun mal der sicherste Ort neben Hogwarts und außerdem das Hauptquartier. Harry fragte sich, wie sie wohl hinkommen würden. Die Gestalten wirkten nicht wie normale Zauberer also konnten sie vielleicht auch nicht apperieren, zum Fliegen auf Besen war es zu hell und der fahrende Ritter war zu unsicher.
 

Auch fragte sich Harry, ob diesmal wirklich nur vier Personen waren. Die letzten beiden Male hatte ihn immer ein gesamtes Geschwader begleitete, um ihn zu beschützen. Wenn sich hier nicht noch irgendwo ein paar Leute versteckten, dann konnte es nur zwei Bedeutungen dafür geben. Entweder man bekam endlich Vertrauen in seine Fähigkeiten oder diese Wächter waren so gut, dass ein weiterer Begleitschutz nicht nötig war. Harry vermutete, dass es ein wenig von beidem war. Denn seit er im letzten Jahr die Todesser aufgehalten hatte, die versucht hatten Hogwarts anzugreifen, hatte der Orden des Phönix einsehen müssen, dass er mehr drauf hatte als sie ihm zugedacht hatten.
 

Als Snape keine Antwort gab, sondern sich einfach umdrehte, folgte ihm Harry und zog den Koffer hinter sich her. Die Wächter liefen hinter ihm, doch man bemerkte ihre Anwesenheit kaum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (30)
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Von:  Monny
2008-08-23T15:00:05+00:00 23.08.2008 17:00
Oh man wie cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  sunrise92
2008-05-17T20:20:16+00:00 17.05.2008 22:20
hat sich harry ja doch noch ganz gut mit seiner tante verstehen können..
das man das allerdings erst kann, wenn die beiden männer weg sind, is scheiße -.-
und vernon deswegen sterben musste, is auch scheiße, obwohl ich ihn eigentlich überhaupt nicht gemocht habe..
aber naja..

und harry hat ja ganz schön ruhig auf die beiden Ninja's reagiert ^^
hätte gedacht, er zückt sofort seinen zauberstab oder so xD

aber naja ^^
bis zum nächsten kapi *knuff*
Von: abgemeldet
2008-04-29T19:08:26+00:00 29.04.2008 21:08
oi ^^
Also das du super schreibst hab ich glaub schon mal erwähnt, oder?
Ich hätte gerne gesehen wie Tante Petunia Harry mal nicht böse angesehen hat! >_<
Und wie Harry Sasu und Neji angesehen hat! Kann ich mir gut vorstellen!

Mach weiter so! ^.^

LG Naruto_lover
Von:  Frozen-Crusade
2007-06-21T18:27:01+00:00 21.06.2007 20:27
hey geil die kapis werden ja immer läner
*staun*
o.o
mach dir nichts draus das es immer so lange dauert
is ja auch klar
so was braucht zeit
aber du auf dem geländer von hogwarts kann man nicht apperieren is nach zu lesen in der geschichte von hogwarts
*grins*
da war doch noch was was ich erwähnen wollte o.O?
ach keine ahnugn
auf jedenfall gut geschrieben
*augen zwinker*
*wink*
man liest sich
*auch verpufft*
Von:  Grace200
2007-04-12T01:18:28+00:00 12.04.2007 03:18
hey die story ist echt gut würde mich freuen wenn es bald weiter geht^^
Von:  Yoku_Soichi
2007-04-08T00:07:12+00:00 08.04.2007 02:07
Die Storry ist der Hammmer!
Dein Schreibstil gefellt mir sehr!

Schreib doch büdde schnell weiter... ^-^

LG
Von: abgemeldet
2007-04-06T20:51:23+00:00 06.04.2007 22:51
Deine FF ist totale Klasse!
Du hast einen coolen Schreibstil und sehr gute Ideen - Shinobi at Hogwarts ist eine meiner Lieblings-FF´s und ich schaue so gut wie jeden Tag herein, ob´s denn endlich ein neues Kapi gibt ^.^
Bis zum nächsten Pitel
Mera-Kitsune
Von:  KaeAskavi
2007-04-05T11:46:27+00:00 05.04.2007 13:46
hi~
Wah ich hab grad ebend beemrkt das es (endlich) mal wieder nen neus Kappi gibt
Dies ist meine absolute Lieblings FF
besonders da mir die Idee und der Schreibstil sehr gefällt x3
na dann...
öhm..
ich hoffe mal es geht bald weiter xD


KaeAskavi
Von:  Lethrblaka
2007-03-25T12:42:30+00:00 25.03.2007 14:42
alsoooo, hallo erstma^^
ich find deine ff echt klasse und hatte sie schon mal i-wann auf yaoi gefunden aber dann wurde meine festplatte gelöscht und alle meine lesezeichen waren weg =.=
Jetzt hab ich sie gestern auf yaoi wiedergefunden und dann hier geguckt, ob du se hier auch hochgeladen hast, weil ich yaoi net wirklich leiden kann und mexx viel unkomplizierter finde^^
naja, ich hoffe einfach mal, dass du das nächste kappi schnell schreibst und uns daran teilhaben lässt^^
LG Blue-Ocean

PS: ne ENS musst du mir nich schicken^^
Von: abgemeldet
2007-03-14T06:27:48+00:00 14.03.2007 07:27
eine tolle ff.
sehr gut beschrieben und spannend. werden sie alle noch freunde? kann es fast nicht glauben naruto und harry eine ff ich glaub ich flipp aus.
schreib schnell weiter.


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