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The Lay of a Broken Winged Sparrow

von

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Kapitel II

Auch wenn ich denke das der Schmerz mich früher oder später geweckt hätte, war es doch das Licht; eine gleissende Supernova, ein Feuerwerk, konzentriert und um ein vielfaches verstärkt, das mein Blut kochen liess und meine Augen blendete. Ich erwachte quälend langsam, wurde meinem Körper Stück für Stück, meiner Umgebung Zentimeter für Zentimeter gewahr. Das erste was ich tat als ich wieder zu minimaler Regung fähig war, war die Reflexe meiner Finger und Zehen zu testen. Als dies problemlos klappte, rollte ich mich herum und kroch hinaus aus dem Licht, mein Bein schmerzend, dumpf zuerst und schliesslich stechend wie Messer.

 

Messer – die Messerschwingen des Gerfalken, und der zertrümmerte Käfig, die unterbrochene Reise –

 

Ich stöhnte. Nein, es gab keine Hoffnung alles geträumt zu haben.

 

Ich zog mich zurück in eine kleine, ein wenig abgedunkelte Ecke, schützte meine Augen mit den Händen vor dem hellen Licht und begann mein Gefängnis zu untersuchen. Die Wände waren aus weissem Stein, mehr als zweimal so hoch wie ich gross war, abgeschlossen durch ein gewaltiges, in Holz gefasstes Glasfenster. Die Sonne brannte am Himmel, heller als ich sie jemals gesehen hatte, ein Stern, gefangen und dort angebracht um mich zu quälen; Ich konnte nicht länger als ein paar Augenblicke gen Himmel schauen ohne das meine Augen tränten, und so begnügte ich mich damit alles andere zu begutachten das ich finden konnte. Eine massive Tür, Holz mit gusseisernen Scharnieren, weiss lackiert. Kein Fenster wie in asmodischen Gefängnissen, nur dieses eine Tor ohne Griff oder Klinke, stark und undurchdringlich. Im Ganzen maß der Raum vielleicht acht mal acht Fuss in den Ecken und sicher das doppelte an Höhe, genug um aufrecht zu stehen und sich zu strecken und herumzulaufen, doch nicht mehr.

 

Keine Pritsche mit der ich mich hätte ersticken können, keine Schüssel mit Suppe um mich darin zu ertränken. Ich verfluchte die Elyos für diese Folter, mich an einem solch hellen Ort zu sperren, und nur Aion wusste wie lange ich hier ausharren musste bis schliesslich jemand kam um nach mir zu sehen.

 

Das Bein jedenfalls war gut versorgt, verbunden mit Stoff der nur an einer Stelle blutig war wo ich mir vermutlich durch die Bewegung einen Faden aufgerissen haben musste. Ich spürte kein Brennen, also war es nicht entzündet, doch ich hatte keine Ahnung wie lange ich bewusstlos gewesen war. Es konnten Stunden sein, vielleicht sogar Tage. Meine Schulter pulsierte gemeinsam mit dem dumpfen Schmerz in meinem Bein, die ältere Wunde erwacht durch die unsanfte Reise hierher. Sie erinnerte mich nun an die Gefahren die es mit sich brachte als Sterbliche inmitten der Angelegenheiten von Daeva zu stehen, so ungewollt ich auch hineingeraten war.

 

Zusammengerollt in meiner schattigen Ecke mit nichts anderem als Zeitvertreib als zu warten, döste ich vor mich hin, die Wärme trug ihren Teil zu meiner Schläfrigkeit bei, wenn sie nicht gerade versuchte mich zu rösten. Die Sonne über mir schien sich niemals zu bewegen, bis sie mit einem mal ein wenig blasser war, nicht mehr ganz so sehr auf das Glasdach brannte. Ich vermutete das die elysische Nacht nicht viel anders als der asmodische Tag war, auf ihre eigene Art: während in meiner Heimat die Sonne niemals wirklich aufging, ging sie in Elysea niemals wirklich unter, sondern verlor lediglich an Kraft.

 

Die Jadeperlen waren wieder fort. Ich trauerte noch einmal um ihren Verlust, vermutete sie auf der hektischen Reise zum Portal verloren zu haben.

 

Ich konnte keinen Laut durch die Steinmauern vernehmen, kein Signal das mich darauf vorbereitete als die weisse Tür aufschwang und den Blick auf zwei nur zu bekannte Gesichter frei gab: die scharfen Züge des Gerfalken und den blonden Zauberer, der eine so gewaltige Kraft ausstrahlte das selbst ich Schwierigkeiten hatte sie nicht zu spüren. Ich schaffte es mich aufrecht zu setzen, die Augen noch immer mit beiden Händen geschützt, das verletzte Bein unter mir verborgen; Ich wog meine Chancen ab an ihnen vorbei zu kommen und die Tür zu erreichen, alle Muskeln zum zerreissen gespannt, doch der kleine Funke Hoffnung erlosch als ich die Gruppe Soldaten hinter ihnen sah und die weisse Tür sich erneut schloss.

 

Der Gerfalke hatte seinen Umhang abgelegt und stand gekleidet in glattes schwarzes Leder, ein Paar Schwerter an der Hüfte, Dolche im Gürtel, Wurfmesser im Saum seiner Stiefel; ich vermutete das er sicher weitere Waffen an jeder nur möglichen Stelle verbarg, vielleicht sogar zwischen den zerzausten Strähnen seines weissen Haares, dass bis zu den Brauen reichte. Der Zauberer dagegen trug einfache Roben in verschiedenen Tönen von Blau und Violett und war unbewaffnet, doch ich wusste mit einem einzigen Blick in seine cyanblauen Augen das er keine Waffen benötigte um ein mächtiger Gegner zu sein. Sie unterhielten sich einen kurzen Moment, der Gerfalke eisig, der Zauberer knapp. Dann wechselte der Gerfalke so plötzlich in Asmoth, dass der Schock einen Elyos meine Muttersprache sprechen zu hören mich erneut durchfuhr.

 

„Wir möchten deinen Namen erfahren.“

 

Ich lachte, ein düsteres, verzweifeltes Lachen; der Ausdruck, den die nachtschwarzen Augen des Gerfalken annahmen war jede Bestrafung die für mein Verhalten folgen würde wert. „Was kümmert es euch? Ich bin eine Kriegsgefangene.“

 

„Elyos behandeln ihre Gefangenen nicht wie Sklaven.“ Ein Zögern; er wandte den Blick nicht zur Seite, doch ich wusste er konnte den Blick des Zauberers, der auf ihm ruhte förmlich spüren. „Du bist ein Gast des Hauses der Sonne.“

 

„Haus der Sonne?“ wiederholte ich, und dachte dann über die Worte nach; Helios, begriff ich dann. Ein Wort in meiner Sprache, ein Familienname in seiner. Ich starrte den Gerfalken und den Zauberer an und fletschte die Zähne. „Ich, ein Gast? Du bist ganz schön dreist für einen Dieb.“

 

Ich wurde mit einem Zögern des Gerfalken belohnt, und war nicht klug genug mich auf meinen Lorbeeren auszuruhen, sondern lachte erneut. Der Zauberer legte warnend eine Hand auf die Schulter des Gerfalken, als dessen Hand zu einem Schwert an seiner Hüfte wanderte; Ich warf ihm ein paar hastige Worte in Asmoth entgegen, hoffte das er Mühe hatte sie zu verstehen. „Habe ich dich etwa verärgert, Elyos? Es gibt nichts was du von mir bekommen könntest, und ich würde dir vorschlagen dieses Spiel zu beenden bevor dein Freund es für dich tut. Ich bin bereits tot. Ich habe keine Angst vor deinen Drohungen.“

 

Der Gerfalke wurde überraschend schnell ruhiger, eine Eigenschaft die ich nicht von ihm geglaubt hätte, hätte ich sie nicht mit eigenen Augen gesehen. Das verärgerte Blitzen in seinen Augen verschwand so schnell wie es erschienen war. „Ich vermute wenn ich nach deinem Namen frage,“ sprach er, ruhig, doch säuerlich, „ist es nur recht wenn du auch meinen erfährst.“ Eine kurze spöttische Verbeugung, seine schwarzen Augen voll Hass für mich und alles was ich war mit jedem Wort das er förmlich ausspuckte als wären sie Gift. „Dein Volk kennt mich als Ourobouros Stalks-By-Night.“

 

Ich bin nicht zu stolz um zuzugeben dass mir bei seinen Worten ein Keuchen entfuhr. Oh ja, ich kannte diesen Namen, ebenso gut wie er den Namen meiner Mutter aus den alten Geschichten kennen würde, wäre es mir in den Sinn gekommen ihn preiszugeben. Vor mir stand ein Daeva mit etwa zwei ruhmreichen Jahrhunderten Geschichte, von dem man sagte er habe den Palast von Azphel, dem Lord der Dunkelheit allein infiltriert und Azphel’s eigenen Spionagemeister, der selbst eine Art Halbgott gewesen war, ermordet. Mein Blick wanderte wortlos zu dem cyan-äugigen Zauberer, der mit einer leicht hochgezogenen Braue und einem leichten Kopfnicken eine weniger feindselige Antwort brachte. Ich erwartete eine weitere Legende; ich wurde nicht enttäuscht, als er seinen Namen nannte. „Terekai.“

 

Terekai der Namenlose; es waren seine Ätherflammen gewesen die meine Mutter verschlungen hatten.

 

Meine Finger zuckten, und ich roch das leiseste Fünkchen von Rauch.

 

Das nächste woran ich mich erinnerte war das halbe Dutzend sterblicher Elyossoldaten die mich von ihm wegzerrten, alle Gliedmassen und Klauen die ich hatte wild um sich schlagend im verzweifelten Versuch ihn zu erreichen. Terekai selbst stand ruhig an der Wand, ein neuerlich abschätzenden Blick auf seinem Gesicht. Als ich mein wütend tobendes Selbst aus der Ferne betrachtete, fragte ich mich ob er mich erkannte, und wenn er mich erkannte, ob er fröhlich das Geheimnis meiner Abstammung preisgeben würde. Es schien nicht so, denn auch wenn der Gerfalke mich auf andere Weise betrachtete, so war es doch mit weniger als dem Fünkchen Respekt, mit dem man einen streunenden Köter betrachten würde, und Terekai schwieg und berichtigte ihn nicht.

 

Die Soldaten warfen mich zurück in meine Ecke, und als ich spürte wie ein weiterer Faden in meinem Bein riss schaffte ich es gerade noch einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Ich würde den Elyos nicht einmal die Genugtuung eines Wimmerns geben, schwor ich mir, und so schlug ich statt dessen die Faust gegen den weissen Steinboden, wo sie einen blutigen Abdruck hinterliess. Die Soldaten traten zurück, warteten ob ich es erneut versuchen würde; ihrem Ausdruck nach warteten sie nur freudig darauf, und so beliess ich es dabei und blieb reglos liegen, lauschte so aufmerksam ich konnte ihren Worten. Ausdrücke in Elyan zu entziffern wurde einfacher jetzt wo ich etwas mehr des seltsam trällernden Akzentes des Gerfalken gehört hatte, wenn er Asmoth sprach, denn ich hörte ähnliches von den Soldaten.

 

Doch es schien als wäre der Besuch noch nicht beendet. Der Gerfalke entfernte sich von der Gruppe Soldaten und kniete sich vor mich, zog meine Jadeperlen aus einer versteckten Tasche und hielt sie vor mein Gesicht wie einen Schatz, ein Lockmittel. Ich machte den schwachen Versuch danach zu greifen und er zog die Hand zurück, hoch genug das ich sie nicht erreichen konnte bevor mein verräterisches Bein mein Gewicht tragen konnte. Und das würde noch Wochen dauern. Ich fauchte ihn wortlos an, und er beobachtete mich mit seinen Onyxaugen; schliesslich sprach er, während der die Kette erneut vor mich hielt, „Der Preis ist ein Name.“

 

Ich hasste ihn in jenem Moment, hasste ihn mit allem was ich hatte, und meine Stimme versagte vor Hass, der mir die Kehle zuschnürte. Er zuckte die Schultern und machte Anstalten sie wieder in seiner Tasche zu verstauen; Ich ergriff sein Handgelenk, meine Klauen bohrten sich in das Leder, weit genug als Warnung, doch nicht genug um ihn zu verletzen. So leicht gab ich mich nicht geschlagen.

 

„Jaya.“ Und ich hasste mich selbst in diesem Moment ihnen auch nur meinen Namen zu geben. Ourobouros starrte mich an, als hätte er nicht einmal dieses winzige Zugeständnis erwartet.

 

Er stiess die Luft zwischen den Zähnen hervor, vielleicht ein kurzes Schnauben oder ein wortloses Lachen; er riss sein Handgelenk los, doch legte die Jadeperlen in meine wartende Handfläche bevor er aufstand und sich abwand. Er murmelte ein paar Worte in Elyan die ich kaum verstand, und dann gingen Gerfalke, Terekai und die Soldaten und verschlossen die weisse Tür hinter sich.

 

Fast warf ich die Jadeperlen nach ihnen, doch nachdem ich zwei mal schon von ihnen getrennt gewesen war, hatte ich nicht vor das Schicksal ein drittes Mal herauszufordern. Statt dessen starrte ich sie an, wie sie in meiner Handfläche lagen, und rätselte wie viel Kraft ich wohl benötigen würde mich mit ihnen zu erwürgen, fragte mich ob das Band wohl standhalten würde. Dann dämmerte es mir das ich noch nicht einmal erwägt hatte dem Beispiel von Jenica Poeset zu folgen, einer sterblichen Kommandantin die vor Jahrzehnten von den Elyos gefangen genommen worden war und sich die Zunge durchbissen hatte statt ihr Wissen mit den Elyos zu teilen. Es war ein schmutziger, schmerzhafter Tod wenn man langsam verblutete bis das Herz nichts mehr hatte womit es hätte schlagen können, doch es war keiner den ein noch so fähiger Priester noch hätte verhindern können.

 

Die Jadeperlen pendelten als meine Hand zitterte während ich darüber nachdachte. Ich schloss meine Finger um sie, presste sie an mein Herz und akzeptierte die Erkenntnis das ich wohl nicht so selbstmörderisch war wie meine Ehre es mir geboten hätte, nicht mehr seit meine Eskorte überfallen worden war. Selbst als die Elyos mich entführt hatten, galt mein erster Gedanke der Flucht, nicht dem Tod.

 

Was hatte er gemurmelt, als er zur Tür getreten war?

 

Miset mou kai zeira, dachte ich, als ich gegen die Wand sank und dieses Puzzle als Zeitvertreib nahm während ich wartete, wissend das die Zeit lang werden könnte. Mein Bein schmerzte, doch ich ignorierte es.

 

‚Miset‘ war das leichteste – sein Gegenstück in Asmoth war ‚miseo‘, hassen. Ich kannte dieses Wort nur zu gut, und vermutete das es wohl in nächster Zeit ein ständiger Begleiter sein würde. Der Rest war ein Mysterium für mich, und ich glaubte das es etwas in der Art von ‚Ich hasse alle deiner Art‘ hiess.

 

So sehr ich auch darüber nachdachte, schwor ich mir dieses Rätsel ohne das Wissen der Elyos zu lösen. Wenn ich nur gewusst hätte welche Hilfe ich noch bei diesem Vorhaben erhalten würde, oder wie es mein Schicksal beeinflussen würde, hätte ich diesen Schwur vielleicht nicht so leichtfertig gesprochen.

 

Es gab einen Rhythmus an den Tagen die folgten; Malzeiten wurden von zwei oder drei Soldaten im ‚Morgengrauen‘ und der ‚Dämmerung‘ gebracht, meist zusammen mit einem Heiler oder niederrangigen Priester der sich mein Bein anschauen sollte, und wenn die Sonne am höchsten stand erschien Ourobouros und belästigte mich mit fragen, jedes mal mit einem anderen Elyos als Begleitung, als würden sie fürchten was passieren könnte wenn man uns allein lies. Entweder er oder Terekai besassen die Weisheit, keine weitere Befragung in Anwesenheit des Zauberers durchzuführen; Ich war weiterhin feindselig gegenüber allen die mir mit Missachtung begegneten, und wenn sie mich für ein wildes Tier hielten, nun, es wäre nicht so das ich besser behandelt wurde als ein solches.

 

Am zweiten Tag in meiner Zelle begleitete Ourobouros eine Frau von kleinem Wuchs, mit hellblauen Zöpfen und honigfarbener Haut, gekleidet in metallene Beinschienen, einen seitlich geschlossenen Bikini, ein gebundenes Oberteil, und kaum mehr. Die Wahl der Kleidung die die Elyos trafen wenn es um Rüstung ging in der sie kämpften ist mir ein Rätsel, und ich hätte allein an Hand ihrer Kleidung erraten sollen wer sie war. Doch es waren ihre verschiedenfarbigen Augen die sie verrieten, eines grün und das andere von tiefem violett; Nico die Schlächterin, oder Nicolette Sethes, wie sie mir vorgestellt wurde, eine Gladiatorin mit den Schwingen des Neuntöters, bekannt für ihren Hang zur Gewalt.

 

Für das Auge wirkte sie jedoch liebreizend genug, mit ihrem Lächeln und wie sie den Gerfalken lachend ‚Oros‘ nannte und kicherte wenn es ihn aus der Fassung brachte.

 

Das war etwas das ich ohne Zögern übernahm. Und es brachte ihn dazu missbilligend die Stirn zu runzeln.

 

„Du bist aus Carcarron, nehme ich an?“ fragte er mich an jenem Tag, und gab sich Mühe gelassen zu wirken.

 

„Wie kommst du darauf?“ fragte ich und starrte ihn böse an. „Sehen nicht alle Asmodier für dich gleich aus? Fieh für die Schlachtbank.“

 

„Mir ist bewusst das Asmodier verschiedene Stämme haben,“ sagte Oros steif.

 

„Wir haben unsere eigenen Städte, Festungen, Provinzen, sogar Farmland.“ Ich verschränkte die Arme und rutschte ein wenig in meiner Ecke hin und her. „Blutlinien und noble Häuser, ebenso wie ihr. Nur das wir nicht so sehr darauf bedacht sind untereinander zu kämpfen bis ganze Blutlinien ausgelöscht wurden, alles im Namen der Silbernen Rose von Sanctum.“

 

Ich bezog mich natürlich auf den Stargazers Cycle, eine Elysische Geschichte über Bürgerkrieg und Rache, die auf Tatsachen basierte und ihren Weg durch Shugo Schmuggler nach Asmodae gefunden hatte. Oros erbleichte und zuckte zusammen als hätte man ihn geschlagen und schreckte sogar ein Stück vor mir zurück, vollkommen schockiert das ich die Geschichte kannte. Es brauchte nur einen Atemzug bis er seine Fassung wiedererlangt hatte und zurückschoss.

 

„Die Ballade die du gesungen hast, am Tag als wir dich gefangen haben,“ sagte er und beobachtete mich dabei genau, „Das war The Lay of a Broken-Winged Sparrow, nicht wahr? Dein Volk hat seine eigenen blutigen Geschichten.“

 

Ich starrte ihn mit geöffnetem Mund an, bevor auch ich die Fassung wiederfand. „Aber ‚The Lay‘ ist eine Liebesgeschichte.“

 

Oros hob ungläubig eine schlanke, blasse Braue, und überraschte mich erneut mit dem Umfang seines Wissens. „Wurde sie nicht von Arkain Carcarron geschrieben, nachdem Mishuvel die Bleiche ihn verraten hatte und zu seinem Tronräuber von Bruder in Rivenstone übergelaufen ist?“

 

Dies zu hören schockierte mich bis in die Tiefen meiner Seele, denn ich dachte die einzige Möglichkeit wie Oros davon gehört haben könnte war von jemandem der selbst aus Carcarron stammte. Ich begann mir Sorgen zu machen, und Gedanken wie wo er davon gehört hatte, und wer ihn die Sprache meines Volkes gelehrt hatte, flatternten durch meinen Kopf. Es dauerte einen Augenblick bis ich die passende Antwort fand. „Nein.“ Ich zögerte, hustete und zwang mich weiterzusprechen, meine Stimme gewann mit jedem Wort an Kraft. „Nein, es wurde von Mishuvel für Arkain geschrieben, nachdem sein Bruder ihn von den Zinnen der Krone der Nägel gestürzt hatte und sie die Zwillingsgrafschaft zurückeroberte. Es ist eine der grössten Liebesgeschichten meines Volkes.“ Ich zögerte erneut. „Aber ‚The Lay‘ ist ein Lied das Unglück bringt.“

 

Er schien wieder neugierig. „Warum hast du es dann gesungen als wir kamen? Wir hätten euch nicht gefunden ohne deinen Gesang.“

 

Ich hatte nicht gewusst das ich der Grund gewesen war das sie den Konvoy gefunden hatten; eine erneute Welle des Schams überrollte mich, und ich wand den Blick vom Gesicht des Gerfalken gen Boden. Aberglaube oder nicht, ich hatte den Feind durch meine Unvorsichtigkeit zu uns geführt, und nun waren fünfzehn unschuldige Asmodier tot während ich in einem elysischen Käfig lebte. „Ich habe nicht aufgepasst was ich mir wünschte.“

 

Er stellte mir keine weiteren Fragen an jenem Tag, nahm Nico die Schlächterin und ging, liess mich allein zurück mit meinem Selbsthass.



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