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My Passion

von

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What’s going on?(zensiert)

Ich rannte durch eine Gasse. Es regnete schon wieder. Ich rannte um mein Leben; wollte wissen was los ist. Ich sprintete um eine Ecke und wusste nicht einmal warum. Es war eiskalt und meine Kräfte schwanden. Es war fast genauso wie beim ersten Mal nur das hier eine Kurve war. Egal. Ich rannte weiter. Wollte wissen wohin mich mein Weg dieses Mal führte. Ich hatte Angst vor dem was mich erwartete und doch rannte ich weiter. Ich konnte nicht anders. Es war dunkel und man sah nicht einmal die Hand vor Augen. Wieder eine Kurve. Ich sah am ende der langen Gasse ein kleines Licht und mittendrin einen kleinen Schatten. Wer oder was war dieser kleine Schatten? Ich rannte darauf zu und meine Neugier wuchs und wuchs.

Der Schatten bewegte sich plötzlich und kam mir entgegen. Er wurde immer größer und bald erkannte ich, dass es ein Mensch und viel mehr ein Mann wurde.

Er war groß und hatte breite Schultern. Sein Gesicht war eher schmal und er hatte lange Haare. Er trug einen Mantel oder einen Umhang. Der Rest war nicht zu erkennen, da es dunkel war. Ich wollte mehr von diesem Mann sehen und rannte ihm entgegen. Er lief einen ruhigen und gelassenen Gang während ich wie eine gehetzte rannte. Wer war er?

„Marron!“, sagte der Schatten und verschwand. Ich blieb stehen und blickte mich nach ihm um. Nichts. Alles war dunkel und kalt wie zuvor. Plötzlich knackte etwas hinter mir mein Rücken wurde von Licht nur so angestrahlt. Ich hatte Angst vor dem was mich hinter mir erwartete und blieb starr stehen.

,,Marron!“, rief wieder eine männliche Stimme. Ich drehte mich langsam um und vor mir stand…
 

Ich fuhr hoch.

Das Telefon.

Ich war schweißgebadet und das Nachthemd klebte an meinem Körper. Wer war der Mann mit dem Umhang? Ich stand auf und lief abwesend zum Telefon.

„Ja? Marron Kusakabe am Apparat.“

„Marron?“, sagte Hijiri. „Was war los? Du hast so lange bis zum Telfon gebraucht. Geht’s dir gut, Marron?“

„Ja mir geht es gut. Ich bin gerade aufgestanden.“, sagte ich und war in Gedanken noch bei dem Traum.

„Gerade aufgestanden? Guck mal auf die Uhr, Marron.“

Ich schaute auf das Telefon und las die digitale Uhr auf dem Display. Drei Uhr fünfzehn am Nachmittag.

„Ich… ich habe halt einen gesunden Schlaf.“

„Naja ist ja auch egal. Ich hol dich in zwanzig Minuten ab, okay? Wir gehen in die Stadt und trinken einen Kaffee, abgemacht?“

„Ja ist gut ich werde fertig sein.“

Ich legte auf und ging unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut auf meiner eiskalten Haut.

Was war das für ein Traum? Wer war dieser Mann? Warum will Hijiri mit mir in die Stadt fahren? Liebt er mich etwa auch? Nein, niemals. Er ist mein Lehrer. Der Kuss war ein Ausrutscher.

Ich drehte das Wasser ab und trocknete mich ab. Als ich aus dem Fenster sah regnete es immer noch, aber nicht so heftig wie vorher. Ich zog mir dieses Mal eine Hose und keine Rock an, weil der Regen so kalt war das ich um meine Gesundheit fürchtete. Ich zog mir meine Schuhe an und hörte ein Lied im Radio was mich sofort faszinierte, weil es genau auf meine derzeitige Verfassung passte. Es handelte von einem Mädchen das sich verliebte und nicht wusste ob diese Liebe wirklich Liebe wäre.

Es klopfte an der Türe und ich zog mir die Jacke an. Hijiri trug reine schwarze Sache und hatte einen Strauß Rosen dabei.

„Hier Marron.“, sagte er und hielt mir mit einem total süßen Lächeln den Strauß hin.

„Da… danke.“, sagte ich und stellte den Strauß zu einem anderen auf die Kommode neben der Türe.

Er reichte mir den Arm und wir liefen am kaputten Aufzug vorbei und mein Blick fiel auf die Schalttafel. Sie war ziemlich kaputt und einige Knöpfe waren heraus gefallen und andere waren in die Tafel eingedrückt. Auf der Aufzugtüre stand: „Aufzug defekt!“

Der Aufzug erinnerte mich an die Nacht wo ich vor Chiaki geflohen war.

Nein, Chiaki geh weg. Das ist ein Abend an dem ich nicht an dich denken will.

Ich schüttelte den Kopf und holte ihn aus meinen Gedanken.

„Was ist los, Marron?“, fragte Hijiri und sah mich fragend an.

Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. Er sah sofort etwas erleichterter aus und wir liefen ins Erdgeschoss. Im Foyer angekommen öffnete Hijiri den Schirm und wir gingen hinaus in die Kälte. Es war wirklich sehr kalt und ich schlotterte. Ich wusste nicht ob Hijiri es bemerkt hatte doch tief in mir drin hoffte ich es, damit er mich in die Arme nahm. Doch er tat es nicht oder er hatte es nicht bemerkt. Wir wussten nicht was wir sagen sollten und so liefen wir schweigend zum Café und setzten uns in die Wärme.

„Was darf’s sein?“, fragte der Kellner der ausgelassen aussah was kein Wunder war, da bei dem Wetter niemand Kaffe trinken ging. Hijiri bestellte sich einen Kaffee und ich mir einen Milchkaffee.

„Warum Milchkaffee?“, fragte Hijiri interessiert.

„Nun ja, der Kaffee hier schmeckt mir nicht besonders und der Milchkaffee ist aushaltbar.“, erklärte ich mit einem Lächeln und Hijiri lächelte zurück.

Ich wurde rot und schaute sofort weg. Der Kaffee kam und Hijiri fing an über die Schule zu sprechen. Wir unterhielten uns über Geschichte und vorwiegend über den Hundertjährigen Krieg im 15. Jahrhundert. Wir unterhielten uns darüber wieso der König Jeanne hängen ließ und dann nichts tat als sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen in Rouen verbrannt wurde.

Hijiri meinte er fände es traurig, dass sie so früh, im Alter von 19 Jahren, schon sterben musste und das nur, weil sie sagte sie wurde vom Herrn geschickt. Das Wort Herrn betonte er und ich glaubte einen Ton des Abscheus in seiner Stimme zu hören als er über Gott redete. Der Nachmittag verging und es wurde spät. Wir schauten gar nicht auf die Uhr und als ich langsam schläfrig wurde und Kopfschmerzen bekam blickte ich auf die Uhr und machte große Augen. Es war 21 Uhr am Abend.

„Was ist los, Marron?“, wollte Hijiri wissen.

„Es ist schon 21 Uhr Hijiri. Wir müssen nach Hause. Ich bin...“, stieß ich hervor doch Hijiri unterbrach mich.

„Ach was. Morgen ist Sonntag, Marron. Ist dir meine Anwesenheit unangenehm?“

Ich wurde rot und blickte auf die Tischdecke. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass seine Anwesenheit mich nervös machte und dazu führte das ich mich zu ihm hingezogen fühlte.

„Nein, nein keineswegs. Ich habe nur in letzter Zeit einen niedrigen Blutdruck und dadurch werde ich früher müde als andere. Deswegen muss ich auch früher ins Bett.“

Er wusste, dass ich log. Dennoch stand er auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und stand auf. Er zog mich an sich und mein Blutdruck, statt zu sinken, schoss in die Höhe. Er ergriff meine Pulsader und maß meinen Blutdruck. „Ach, dass ist also ein niedriger Blutdruck? Ich glaube viel eher das du nervös bist Marron.“

Er blickte mir tief in die Augen und ich hatte das Gefühl er würde in meine Seele, in mein Herz blicken. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und führte es zu seinem. Mein Herzschlag schoss in die Höhe als seine Lippen die Meinen berührten und mich an ihn zog. Ich wehrte mich nicht sondern blieb nur schlapp da stehen und ließ mich zu einem innigen Kuss hinreißen.

Seine Zunge fuhr über meine Lippen und ging ihre Konturen nach als würde er sie nicht kennen. Er versuchte seiner Zunge gewaltsam Eingang zu verschaffen doch das war nicht nötig. Ich öffnete einladend den Mund und ließ ihn ein. Er stieß hervor und suchte meine Zunge. Seine Hände verweilten erst an meinen Wangen und an meinem Hals und wanderten dann allerdings auf meine Schultern und Arme herunter. Ich merkte wie sich wieder etwas in meinem Unterleib regte und mich dazu trieb mich an näher an ihn zu drängen. Meine Hände wurden wach und schlangen sich um seinen Hals und streichelten seinen Nacken.

Er fuhr mit seiner Zunge gegen meine und wir begannen zu spielen und zu kämpfen. Der Kuss wurde immer inniger und leidenschaftlicher.

Ich dachte an nichts mehr ich lebte nur noch für diesen Augenblick. Wir wurden immer verrückter und meine Zunge erkundete das weiche Innere seines Mundes. Seine Zunge zog sich zurück und ließ mich eintreten. Meine Hände wanderten seinen Rücken hinab und wieder hinauf zum Nacken. Seine Hände dagegen fuhren weiter nach unten bis zu meiner Taille wo sie verweilten. Sein Druck an den Händen wurde fester und er zog mich noch näher an ihn heran. Meine Zunge beendete ihre Erkundungstour durch seinen Mund und zog sich zurück. Ich löste den Kuss und er sah mich leidenschaftlich an.

„Ich liebe dich, Marron.“, flüsterte er und blickte mir erneut tief in die Augen. Ich guckte ihn an und ließ mir die Worte durch den Kopf gehen. Dann nickte ich und trotzdem sagte ich nichts. Es gab so viel das dagegen war. Die Schule. Lehrer und Schüler durften keine Beziehung haben. Außerdem kannte ich ihn gar nicht und er mich nicht. Wie konnte er mich lieben und wie konnte ich mich so zu ihm hingezogen fühlen? Ich wusste nicht ob ich ihn liebte oder nicht ich wusste nur, dass ich ihn für einen Lehrer ungewöhnlich gern hatte.

„Was ist, Marron?“, fragte er und schob mein Kinn nach oben.

„Nichts ich frage mich nur wie Sie mich lieben können wenn sie mich doch gar nicht kennen.“, sagte ich und blickte ihm in seine braunen Augen.

Er hat wunderschöne Augen, schoss mir durch den Kopf.

„Glaub mir Marron ich kenne dich besser als du glaubst.“

Ich blickte ihn fragend an doch er schüttelte mit dem Kopf und ließ mich los. Ich verzweifelte innerlich und wollte wieder in seine Arme zurück. Er setzte sich und sagte, dass er bezahle. Ich nickte und holte meine Jacke.

Als ich zurück kam sagte er: „Ich werde dir so viel Zeit wie nötig geben. Ich will dich nicht drängen oder bedrängen. Du hast alle Zeit der Welt.“

Ich sah ihn an und wusste, dass ich irgendwas falsch gemacht hatte. Ich drehte mich um und ging aus dem Café und die dunklen Straßen entlang. Es regnete nicht mehr, aber es war total kalt. Ich schlang die Arme um mich und lief durch eine enge Gasse nach Hause.
 

Hijiri stand auf und ging zur Bar. Er lächelte nicht mehr und schaute auch nicht mehr amüsiert. Er war fest im Glauben gewesen, dass er Marron um den Finger wickeln konnte. Das war, wie er ein paar Minuten zuvor feststellen musste, nicht so einfach gewesen. Sie war viel zu sehr auf die Realität bedacht. Er wusste wer sie war und doch war sie so naiv an Regeln zu denken? Er bestellte sich ein Bier und dachte nach. Er überlegte sich eine Strategie wie er sie für sich gewinnen konnte.

„Warum so schweigsam?“, fragte der Wirt ihn.

„Ach sei ruhig.“, murmelte Hijiri und sah ihn mit dunklen Augen an. Der Wirt trat erschrocken einen Schritt zurück und überließ Hijiri sich selbst. Er überlegte und überlegte wie er Marron’s Entscheidung über ihre Liebe zu ihm verändern konnte doch es fiel ihm beim besten Willen nichts ein.

„Bist du so sehr am nachdenken? Das kenne ich ja gar nicht von dir, hihi.“, ertönte es plötzlich hinter Hijiri. Er drehte sich auf dem Stuhl um und blickte hinter sich. Da war niemand gewesen. Er überlegte kurz wer es gewesen sein könnte und nach einem Gedankenblitz war er sich sicher zu wissen wer es war. Er trank sein Bier aus und dachte weiter nach.

Es musste doch einen Weg geben um sie von seiner Liebe zu überzeugen. Liebe, dachte er. Liebe ist nichts. Nur ein Wort ohne Bedeutung. Ich empfinde keine Liebe für sie. Er stand auf und ging zum Eingang des Cafés. „Hey, wie wär’s mal mit bezahlen?“, fragte der Wirt böse.

Hijiri drehte sich um und sah den Wirt mit kalten blitzenden Augen an. Der Wirt wich wieder einen Schritt zurück und stieß gegen ein Regal mit Weinflaschen. Diese fielen klirrend aus dem Regal und auf den Boden wo sie dann zersprangen.

Hijiri zuckte mit keiner Wimper als er ohne zu bezahlen das Café verließ.
 

Es war nicht mehr weit. Es war zwar dunkel und die Laternen funktionierten nicht doch ich wusste wo ich lang musste und das es nicht mehr weit war. Die Gassen waren eng und ich fühlte mich ein wenig bedrängt. Ich hatte wohl einen kleinen Anflug von Klaustrophobie und hatte das Gefühl die Wände der Gasse würden immer näher kommen. Ich blieb stehen.

Was war das?

Ich war mir sicher Dachziegel gehört zu haben. Ich lief weiter und in mir stieg so etwas wie Panik gemischt mit höllischer Angst auf. Ich begann zu rennen, obwohl ich das Geräusch nicht mehr gehört hatte.

Ich rannte und sah eine Laterne die funktionierte. Sie flackerte zwar in ihrem Wackelkontakt, aber sie gab Licht von sich. Ich rannte darauf zu und mit jedem Schritt verschwand die Panik in mir. Kurz vor der Laterne hörte ich wieder dieses Geräusch. Da war doch jemand auf dem Dach. An der Laterne blieb ich stehen und rang nach Atem.

Als ich mich wieder gefangen hatte blickte ich zu beiden Dächern. Es war eine klare Nacht und ich sah niemanden auf beiden Dächern. Es war alles wunderschön klar und die Sterne funkelten mir liebvoll entgegen. Ich beruhigte mich und lief weiter. Ich hatte das Gefühl das die Dunkelheit mit jedem Schritt zunahm. Ich unterdrückte die neu aufwallende Panik und fing an zu singen. Ich sang das Lied das ich das letzte Mal im Radio gehört hatte. Es beruhigte mich und meine Panik flaute erneut ab. So lief ich den restlichen Weg bis ins Foyer von Orleans. Dort war es hell erleuchtet und ich war in Sicherheit. Als ich auf die Treppe zuging fiel mein Blick auf den Aufzug.

Dort hatte ich Chiaki zum ersten Mal getroffen. Ich erinnerte mich noch gut daran. Er hatte dort einen ganzen Haufen Kisten abgestellt. Miyako und ich hatte das tierisch aufgeregt und als Miyako Chiaki entdeckte wurde sie ganz rot und schweigsam, wobei das letztere so gar nicht ihre Art war. Ich lächelte und lief die Treppe hinauf. Als ich den Gang entlang zu meiner Türe ging musste ich auch an Chiakis alter Wohnung vorbei. Ich versuchte krankhaft nicht an ihn zu denken doch dies misslang mir total. Alle Erinnerungen kamen wieder hoch und ich fing wieder an zu weinen. Ich ging in die Wohnung, schloss die Türe und ging ohne Umwege ins Schlafzimmer und ging auf dem schnellsten Wege ins Bett. Es dauerte eine Weile, aber nach einiger Zeit schlief ich dann endlich ein...
 

„Irgendwas ist mit ihr nicht in Ordnung. Immer wenn ich sie sehe ist sie aufgewühlt und durcheinander.“, sagte Mitsuki zu Izumi.

Die beiden gingen im Park spazieren und obwohl alle Mitsuki für verrückt hielten redete sie frei und ohne Verlegenheit zu Izumi.

„Tja keiner weiß zurzeit was mit ihr los ist. Meroko redet nicht mit mir also weiß ich nicht ob sie was gesehen oder gehört hat. Sie ist immer noch sauer, weil ich so über Chiaki gesprochen habe.“, sagte Izumi und seine Miene verdunkelte sich bei dem Gedanken an Chiaki.

„Ach komm so schlecht ist er gar nicht.“, sagte Mitsuki als sie sah wie Izumis Laune immer schlechter zu werden schien. Izumi setzte sich und legte den Kopf auf die Hände.

„Das mit Meroko geht dir wohl ziemlich nahe nicht wahr.“, sagte Mitsuki mitfühlend und Izumi nickte kaum merklich.

Er war am Ende. Er war sehr traurig über die Entwicklung der Dinge in letzter Zeit.

Erst verliebt sich Meroko in Takuto und dann geht ihr der Tod von Chiaki total nahe. Ich habe das Gefühl sie liebt mich nicht mehr.

„Ich glaube, dass sie mich nicht mehr liebt.“, sagte Izumi und sprach damit seine Gedanken aus.

„Ach Quatsch. Red keinen Unsinn, Izumi. Sie liebt dich von ganzem Herzen, aber alle Ereignisse zusammen die bisher geschehen sind gehen ihr und auch mir, wie ich gestehen muss, ziemlich nahe. Chiakis Tod hat mich auch aus der alltäglichen Bahn geworfen. Ich bin auch sehr traurig darüber, dass Takuto sich so schrecklich benimmt.“

Izumi merkte auf. „Was heißt Takuto benimmt sich schrecklich?“

Mitsuki sah erschrocken auf und verstummt sofort.

„Was ist los, Mitsuki? Was hat Takuto getan?“, fragte Izumi und war auf den Beinen.

Mitsuki schüttelte panisch den Kopf. Izumi sah sie an und bemerkte wie sie kreidebleich wurde. Er setzte sich wieder und versuchte sich zu beruhigen. „Izumi?“, fragt Mitsuki mit gesenktem Kopf.

„Was ist, Mitsuki?“, fragte er und sah sie fragend an.

„Tust du mir den Gefallen und beschattest Marron?“, sagte sie und Izumi merkte an der Tonart das sie für diese Frage allen Mut zusammen genommen hatte. „Warum?“, fragte Izumi.

„Ich glaube, dass es da jemanden gibt der sie so durcheinander macht. Ich glaube auch wer dieser Jemand ist, aber ich will Versicherung. Ich kann nicht selber gehen, weil man mich sehr wahrscheinlich sehen würde. Du allerdings bist für andere und damit auch für Marron unsichtbar.“ Izumi staunte über diesen durchdachten Plan und stand auf.

„Ich mache mich sofort auf den Weg zu ihrer Wohnung. Vielleicht finde ich da irgendwelche Hinweise.“ Er hob ab und flog dem grauen Himmel entgegen. Wenn ich Izumi nicht hätte, dachte Mitsuki und lief weiter durch den Park.
 

Ich lief die Straße entlang. Es war sehr kalt und ich schlang den Mantel noch enger um mich. Ich war hier noch nie gewesen. Ich hatte das Haus verlassen müssen und so lief ich durch die Straßen ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Zuhause hatte ich das Gefühl gehabt nutzlos zu sein und so musste ich raus.

Ich lief wie in Trance und war mit den Gedanken nur bei Hijiri.

Er liebt mich. Ich liebe ihn. Wo ist das Problem? Er ist Lehrer und ich bin Schülerin und das ist verboten. Ich will mich außerdem nicht dem Gesetzt widersetzten. Er ist ein Erwachsener und ich bin ein Kind. Dem Gesetz nach. Das wäre Verführung Minderjähriger und das ist strafbar. Wir können einfach nicht.

Die Gedanken tobten nur so durch meinen brummenden Schädel. Es fiel mir gar nicht auf das es regnete und ich klitschnass wurde. Ich dachte nur nach wie ich mit Hijiri zusammen sein könnte ohne etwas Falsches zu tun. Ich blickte instinktiv auf den Boden um das Gesicht vor Regen zu schützen. So sah ich zwar nicht was vor mir war, aber das war mir in dem Augenblick egal.

Ich lief eine ganze Weile nur geradeaus und wusste schon gar nicht mehr wo ich überhaupt war. Es war sehr still und es kam mir wie ein unbewohnter Stadtteil vor. Es gab auch keine Vögel oder andere Tiere die Geräusche machten.

Klar es regnete, aber es wunderte mich trotzdem etwas.

Plötzlich hörte ich Schritte und blickte auf. Vor mir stand ein großer schwarzer Anzug der mich an Hijiri erinnerte. Ich blickte auf und sah Hijiri direkt in die Augen.

„Hallo Marron.“, sagte er und lächelte sie an. „Wolltest du zu mir?“, fügte er fragend hinzu und ich konnte nur mit dem Kopf nicken.

Ich wusste nicht warum ich nickte ich wusste nur das ich nickte. Er legte den Arm über meine Schulter und führte mich in das Haus rechts neben uns.

Es war dunkel und irgendwie kalt doch als Hijiri das Licht anmachte wurde das ganze Haus warm und irgendwie doch einladend. Ich lief durch den Flur und blieb mittendrin stehen.

„Ka... kann ich meine Sachen einfach hier ausziehen?“, fragte ich.

Natürlich schämte ich mich, aber die Kleider waren triefend nass und ich musste sie einfach loswerden. Nicht nur der Mantel war nass sondern auch das Kleid. „Natürlich Marron. Ich hole dir etwas aus dem Schlafzimmer zum Anziehen und gehe dann ins Wohnzimmer. Wenn du alles abgelegt hast geh ruhig ins Schlafzimmer und zieh dir die Sachen an die auf dem Bett liegen.“

Er klang so liebevoll und sorgte für alles. Als ich die nassen Sachen ausgezogen hatte ging ich ins Schlafzimmer. Der Raum war sehr groß und wirkte auf irgendeine Art und Weise wie ein Palast. Das Bett war riesig. Es hätten darauf mindestens fünf Personen Platz gehabt.

Unwillkürlich drang mir das Bild von Hijiri und vier Frauen in seinem Bett in den Kopf. Ich wurde tiefrot und zog mit gesenktem Kopf die Kleidung an die schon bereitlagen. Auf dem Nachtschränkchen lag ein Bilderrahmen allerdings mit dem Bild nach unten. Ich wollte gerade danach greifen als Hijiri herein kam.

„Oh du bist schon angezogen.“, sagte er und sein Lächeln wurde immer breiter.

Er beäugte mich von oben bis unten und ich fühlte mich auf eine komisch Art und Weise unwohl und doch wohl. Ich blickte seinen Körper an und durch meinen Kopf schossen hunderte von Gedanken mit der Kombination zwischen ihm, dem Bett und mir. Ich wurde sofort wieder rot und komischerweise fing Hijiri an zu lachen. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. Ich war völlig verwirrt und lief ihm hinterher. Ich folgte ihm durch den Flur ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war fast genau so groß wie das Schlafzimmer nur ein Tick größer. Es stand ein großer rechteckiger Esstisch mit vier Stühlen im Raum und knappe fünf Meter weiter hinten befand sich der Wohnbereich. Der Wohnbereich bestand aus zwei Sessel und einem Sofa. An der Wand stand ein wuchtiger Schrank, indem sich hunderte von Büchern befanden.

„Setz dich Marron.“, sagte Hijiri und bot mir das Sofa an. Ich setzte mich auf das total gemütliche Sofa während er sich in einen der Sessel setzte.

„Also worum geht es Marron?“, fragte er und blickte mich durchdringend an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Eigentlich war ich nicht wegen ihm hier gewesen. Ich hatte bis zu diesem Tag keine Ahnung gehabt wo er wohnte.

„A... also ich bin nicht wegen Ihnen hier, Hijiri.“, stammelte ich und sein Lächeln verschwand augenblicklich.

„Dann hast du mich ja belogen, Marron. Du sagtest draußen du wärst wegen mir hier habe ich recht?“

Er hatte Recht. Aber dieses Nicken war ungewollt. Ich konnte ihm doch nicht sagen das seine Gegenwart mich glücklich macht und das ich nur ihn will und niemand anderen sonst. Das konnte ich einfach nicht tun.

„Ja das kann gut möglich sein, aber das war ein Affekt, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte. Sie haben mich überrascht als Sie plötzlich vor mir standen. Da konnte ich nichts anderes als nicken. Es tut mir leid wenn ich Ihnen Hoffnungen gemacht habe.“ Damit setzte ich den Startschuss. Als er hörte, dass ich von seinen Hoffnungen redete wurde sein Blick deutlich kühler und er bekam einen sachlichen Ton als er sagte: „Ja dann ist ja alles gut. Du kannst die Sachen behalten und ich bitte dich dann jetzt zu gehen.“ Er stand auf und ging zur Haustüre. Ich stand auf und unterdrückte die Tränen die sich in meinen Augen sammelten. Als ich neben ihm stand und mir die Schuhe anziehen wollte hielt er mich fest und ich wurde starr.

„Ich liebe dich Marron. Ich kann an nichts anderes mehr denken außer an dich. Ich liebe dich so sehr das es mir weh tut dich zu sehen weil ich nicht weiß ob du meine Gefühle erwiderst oder nicht.“

Er zog mich an sich und mir wurde ganz heiß in seiner Nähe. Er drehte mich mit dem Gesicht zu ihm und küsste mich. Ich schloss abrupt die Augen und als ich wusste was ich tat riss ich sie wieder auf und drückte Hijiri von mir weg. „Nein, nicht. Ich möchte das nicht. Ich bin eine Schülerin und Sie ein Lehrer. Wir dürfen das nicht.“

Er sah mich erstaunt an und flüsterte: „Liebst du mich nicht auch Marron. Ich liebe dich und mir ist es egal ob ich Lehrer bin oder nicht. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein.“

Er hatte Recht. Eigentlich war es doch egal wer wir waren. Wir liebten uns und das war alles was zählte. Er drückte mich wieder an sich und wir küssten uns innig sehr zärtlich. Seine Zunge wurde von der Meinen überrumpelt und wir spielten etwas miteinander. Wir liefen küssend ins Schlafzimmer wo wir aufs Bett fielen.

Seine Hände wanderten über mein Kleid und er streichelte jede Stelle. Ich bekam eine Gänsehaut und meine Brustwarzen stellten sich auf. Er küsste erst meine Stirn und dann an meinem Ohrläppchen. Er öffnete den Reißverschluss meines Kleides und streifte es bis zum Ellebogen herunter. Er küsste meine Schultern und meinen Hals. Ich glitt ihm mit der Hand durch das Haar. Es fühlte sich kraftvoll an und gleichzeitig weich an. Ich streichelte über sein Hemd und öffnete die Knöpfe. Sein Bauch war seidig glatt und die Muskeln waren wohlgeformt. Ich zog das Hemd aus und er zog mir das Kleid nun ganz aus. Er küsste mich über dem BH- Ansatz und streichelte dabei meinen Bauch. Er öffnete den BH und warf ihn weg. Er küsste mich überall und meine Gänsehaut zog sich vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen. Er zog mich komplett aus und dann lag ich nackt vor ihm. Ich fuhr mit meiner Hand über seinen Bauch bis zur Hose. Ich hielt inne. Ich war mir nicht sicher ob ich das tun sollte oder nicht. „Was ist los, Marron?“, fragte Hijiri ruhig und sah mich liebevoll an. „Sollen wir das wirklich tun?“, fragte ich etwas unsicher. „Ach komm schon so schlimm wird es nicht werden. Er half mir nach und zog sich ebenfalls komplett aus. Er streichelte mich überall und meine Lust stieg bis ins Unermessliche. Ich wollte ihn, ich wollte ihn so sehr. „Hijiri bitte.“, stöhnte ich und er küsste mich wieder. „Was denn, Liebste? Was kann ich für dich tun?“ Das war es was ich wollte. Er blieb ruhig über mir gebeugt und so hatte ich die Möglichkeit nach seiner Männlichkeit zu greifen. Er schloss unter der Berührung meiner Hand die Augen und ließ sich mit dem Rücken auf das Bett fallen. Ich wusste nicht viel über Sex und das andere Geschlechtsteil. Ich wusste ja kaum etwas über mein eigenes Geschlechtsteil. Ich wusste lediglich nur, dass es feucht wurde wenn ich ein plötzliches Verlangen nach etwas hatte was ich bisher nie definieren konnte. „Was ist das?“, fragte ich Hijiri neugierig und lächelte sein Glied an. Ich untersuchte es und musste über die Bewegungen die es ausführte leicht lächeln. An der Spitze hatte sich ein kleiner Tropfen gebildet den ich mit der Fingerkuppe verteilte. Er war vollkommen ruhig. Er bewegte sich nicht und wie ich sehen konnte hatte er die Augen geschlossen. Ich hielt inne. Dann küsste ich seinen Bauch und seinen Körper. Ich streichelte über jede Partie seines Körpers und auch er bekam eine Gänsehaut. Als ich wieder nach unten blickte bekam ich Augen wie Geldstücke. Wie es schien war seine Männlichkeit wieder um einige Zentimeter gewachsen. Ich lächelte in seinen Bauch und fuhr dann mit meiner Zunge darüber. Ich fuhr mit der Zunge herunter bis mir die Geschichte zu heiß wurde. Ich schloss die Augen. Ich war zwar nicht feige, aber das ging mir dann doch zu weit. Ich hielt die Augen geschlossen und setzte mich auf. Als ich die Augen wieder öffnete saß Hijiri vor mir und drückte mich an den Schultern auf das Bett. „Es tut mir Leid Marron, aber das kann jetzt etwas wehtun.“ Er begann wieder mich zu streicheln und zu küssen. Die nächsten Minuten werde ich nie vergessen. Es tat höllisch weh, aber es war schön. Es war der bisher schönste Augenblick meines Lebens und das Gefühl war wunderbar.
 

„Und wie war es?“, fragte Hijiri ein paar Augenblicke später. Wir lagen nackt auf dem Bett und ich schwitzte. Kleine Schweißperlen waren auf meinem ganzen Körper verteilt. Das Bettlaken hatte rote Flecken und dunkle Flecken die Schweißstellen auf dem Laken markierten.

„Ich schwitze... das sagt doch alles.“ Ich lächelte ihn verliebt an.

„Hat es sehr weh getan?“, fragte er besorgt doch ich schüttelte beschwichtigend den Kopf.

„Nein, es war nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte. Außerdem warst du recht vorsichtig.“

Er küsste mir auf die Stirn und stand auf. Er machte sich gar nicht erst die Mühe sich anzuziehen, sondern lief splitterfasernackt wie er war aus dem Zimmer und ich hörte wie er in der Küche etwas zu machen schien. Als ich mich umdrehte fiel mein Blick auf das verdeckte Bild auf dem Nachtschränkchen. Ich rollte mich zum Bettrand und hob das Bild an.
 

Ich erschrak. Es war eine Zeichnung einer Frau. Sie war jung und sehr schön und sah mir aufs Haar genau gleich aus. Dann beim näheren Hinschauen bemerkte ich das sie aber etwas älter war als ich, vielleicht achtzehn oder neunzehn. Das Papier schien sehr alt und nachdem was ich in Geschichte gelernt hatte machte es den Eindruck von mindestens vierhundert Jahren.

„Was machst du da?“, fragte Hijiri als er wieder hereinkam.

„Nichts ich habe mir nur das Bild angesehen.“

Hijiris Blick fiel auf das Bild und für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen. Dann lächelte er.

„Das habe ich einmal gezeichnet. Sie sieht dir sehr ähnlich.“

„Wer ist es denn??“, fragte ich.

Er lächelte mich an und sagte schwärmerisch: „So habe ich mir immer meine Traumfrau vorgestellt.“ Dann stand er auf und zog sich an.

„Es scheint sehr alt zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen das du das gezeichnet hast.“

Er lächelte. „Glaub mir ich bin älter als du glaubst.“

Ich musste lachen.

„Ja, aber wenn ich nach dem gehe was du ins in Geschichte beigebracht hast ist das Bild wesentlich älter als zehn Jahre.“ Er drehte sich um und sah mich an. „Es ist genau zweiundzwanzig Jahre alt. Glaub mir Marron dieses Bild ist nie im Leben vierhundert Jahre alt.“

Er wollte gerade das Zimmer verlassen als ich es nicht mehr aushielt.

„Hijiri. Ich muss dir was sagen.“ Er blieb stehen und blickte mich fragend an. „Ich liebe dich.“, sagte ich und er lächelte mich liebevoll an.

„Ich dich auch Marron. Ich liebe dich auch.“

Damit verließ er wieder den Raum und ging ins Wohnzimmer. Ich stand auf und zog mich in aller Ruhe an. Dann folgte ich ihm ins Wohnzimmer und als ich sah was er getan hatte verschlug es mir glatt den Atem.



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