Die Nachzügler
So das 10. Kapitel ist gerade oline gegangen. Aufgrund der vielen Fics die zur Zeit geladen werden, dauert das Freischalten ein Weile. Und deshalb kann ich nicht in gewohnter Weise mit euch plaudern, sondern gebe gleich dieses Kapitel in Arbeit. Aber den beiden, die schon da sind, kann ich antworten.
Faenya kann ich nur fröhliches schaufeln wünschen. Aus diesem Grund existiert nämlich diese Fic. Denn bei uns wurde das oberste Zimmer im Haus umgebaut und da "durfte" ich auch fleißig helfen. Diese Schufterei hab ich dann hier verarbeitet.
Und bei Kilma stelle ich fest, das sie noch immer furchtbar in Naohito "verliebt" ist. *grins*
Dennoch allen viel Spaß beim lesen.
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Schon bald hatten sie einen ordentlichen Schwung oben. Locker verlegten sie die Bretter auf den Boden. Die tief hängenden Zweige griffen immer wieder in Rans Haar und hinderten sie am ungestörten Arbeiten. Schon gestern hatte sie sich darüber geärgert. Nun war sie wieder dabei den Zweig und ihre Haarsträhne zu entknoten.
"Warte." Shin-ichi wühlte in seiner Hosentasche. Als er die Hand daraus hervorzog, folgte ein langes Band. "Hier.", verkündete er und reichte es Ran. "Es ist wohl besser, wenn du deine Haare zusammenbindest. Zumindestens solange, bis wir Herr über das Geäst geworden sind."
Dankbar nahm Ran das Band entgegen. Wieso dachte Shin-ichi immer an alles? Sie bündelte ihre Haare zusammen und schnürte das Band darum. Dann half sie Shin-ichi weiter die Bodenbretter auszulegen. Eifrig waren beide bei der Arbeit. Und als Shin-ichi die ersten Bretter festmachte, hüpfte Ran wieder von Baum hinunter um neue zu holen.
Zwischendurch kamen die beiden allerdings nicht umhin, einige der Bretter zu kürzen. Shin-ichi zeichnete die gebrauchte Länge an und griff sich die Säge. Doch so einfach wie er es sich vorgestellt hatte war es nicht. Das andere Brettende schwankte bei jedem Zug mit und verschluckte so den Schwung des Sägens. Angespannt überlegte Shin-ichi wie er das Brett fixieren konnte. Ran jedoch schlüpfte kurzentschlossen aus ihren Schuhen und trat mit ihrem gesamten Gewicht auf das Brett. Shin-ichi nickte. Das sollte reichen.
"Das kitzelt.", lachte Ran als Shin-ichi eifrig sägte.
"Wirklich?" Shin-ichi musste schmunzeln. "Da musst du jetzt durch."
"Ist ja nicht schlimm." Ran grinste noch immer.
Am Nachmittag hatten sie dann den Boden komplett. Die Methode ihrer Zusammenarbeit hatte sich bewährt. Jeder hatte einen Part übernommen, ohne das vorher die Arbeit groß aufgeteilt wurde. Sie beide wussten was das Ziel des Tages war und arbeiteten mit allen Kräften daran.
"Das wäre geschafft.", sagte Shin-ichi und griff nach seiner Wasserflasche.
Auch Ran öffnete ihre und tat einen tiefen Zug. "Ja.", sagte sie nachdem sie die Flasche abgesetzt hatte. "Und was meinst du? Wieviel schaffen wir heute noch?"
"Wenn wir uns ran halten, können wir noch die Seitenwände stellen." Shin-ichi hob die Flasche. "Leer.", stellte er enttäuscht fest.
Ran betrachtete ihr Wasserflasche die noch halb gefüllt war. Dann reichte sie sie entschlossen an Shin-ichi weiter.
Verblüfft schaute er Ran an. "Aber das ist deine Flasche."
Ran zuckte mit den Schultern. "Willst du etwa bis zum Haupthaus laufen um neue zu holen? Ich dachte wir wollten weiter kommen. Immerhin hängen wir noch im Plan zurück." Noch immer hielt sie Shin-ichi ihre Wasserflasche entgegen.
Verlegen nahm Shin-ichi sie ihr ab. Unsicher führte er sie an seine Lippen. Er hatte Durst. Und wenn Ran so freundlich war und ihm was von ihrem Wasser abgab, warum sollte er dann ablehnen. Auch wenn er doch ein wenig aufgeregt war, mit ihr aus einer Flasche zu trinken.
Ran drehte sich zur Seite weg, kaum hatte ihr Shin-ichi die Flasche aus der Hand genommen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, das sie ihm so selbstverständlich ihr Wasser anbot. Aber sie hatte sein Zögern bemerkt. Dennoch, sie würde bald auch wieder aus der Flasche trinken, die seine Lippen berührt hatte.
Nach der kurzen Pause vertieften sie sich in die nächste Herausforderung. Die Bretter für die Wand mussten exakt angepasst werden. Die dicken Äste wurden ausgespart und sollten ein Highlight im Haus bilden. Shin-ichi vermaß die ersten Längen und Ran notierte fleißig mit. Als sie fertig war betrachtete sie den Bleistift in ihrer Hand. Wohin mit dem guten Stück? Auf den Boden legen ging nicht. Das hatte Shin-ichi schon so gemacht. Und bei dem Hin- und Hergelaufe, wurde er dann weggekickt und segelt dann dem Boden zu, so das sie extra hatte hinunter steigen müssen, um ihn wiederzuholen. Und hinter dem Ohr klemmen war auch nicht so gut, denn da rutschte er bei Shin-ichi und bei ihr immer wieder hervor. Dann kam ihr eine Idee. Sie hob die Hand und schob den Stift hinter ihr Haarband. Da klemmte der Stift sicher und sie wusste immer, wo er war.
"Hey ihr zwei wollt ihr kein Feierabend machen?" Sonoko erschien im Schlepptau der Prüfer. "Schon vergessen? Wir wollen doch in die Karaokebar. Und bei euch ist noch nicht einmal aufgeräumt."
Ran sah auf ihre Uhr. Sie und Shin-ichi hatten schon wieder die Zeit verschwitzt.
"Man ihr seid aber weit gekommen.", stellte Sonoko bewundert fest.
Ran betrachtete die Wand an der nur noch ein Stück fehlte. "Schade, ich würde sie so gerne schließend.", stellte sie bedauernd fest.
"Bitte dürfen wir die Wand vollenden?", fragte Shin-ichi den Prüfer.
"Ihr habt euer Tagespensum vollständig.", entgegnete der Prüfer.
"Und was ist mit der Karaokebar?" Wollte Sonoko wissen, die Shin-ichi Frage mitbekommen hatte.
"Bitte.", bettelte nun Ran. "Nur noch die eine Wand."
"Ihr werdet nicht pünktlich zum Abmarsch sein.", begehrte Sonoko auf.
"Wir machen das fertig und kommen dann nach." Ran sah selbstbewusst zum Prüfer hinüber.
"Also gut, wenn ihr es unbedingt so wollt. Aber nicht zu lange. Vor dem Dunkelwerden hört ihr auf."
Ran und Shin-ichi strahlten und nickten zustimmend.
"Ich informiere die Leitung über eure Entscheidung." Der Prüfer schickte sich an zu gehen. Und Sonoko folgte ihm. "Gut dann gehe ich auch, damit ihr schnell fertig werdet."
Kaum waren die beiden weg, legten Ran und Shin-ichi auch wieder los.
"Ich dachte nicht dass das so lange dauert. Mit dem Boden sind wir doch auch schnell fertig geworden." Ran reichte Shin-ichi ein Brett.
"Das liegt daran das wir dort nicht viel anpassen mussten." Er pflückte aus Rans Haaren den Stift, zeichnete geschickt die Schnittkante an und gab Ran den Stift zurück. Dann griff er zur Säge und begann das Brett zuzuschneiden, während Ran wieder als Ballast fungierte.
Doch bald waren sie fertig.
Verschwitzt traten Ran und Shin-ichi in das Haupthaus. Die anderen waren bereits gegangen und man hatte ihnen daher eine Wegbeschreibung dagelassen. Nun wollten sie sich nur noch schnell frisch machen und der Gruppe folgen. Ran verschwand im Bad und stellte sich unter die Dusche. Entspannt ließ die das Wasser auf ihren Körper rieseln. Sie schloss die Augen und genoss die Ruhe. Es war so angenehm wie das warme Wasser über ihre Haut rann. Noch einmal atmete sie tief durch und dann griff sie zur Seife. Als sie das Wasser abstellte, hörte sie noch immer Wasser rauschen. Verblüfft griff sie zu ihrem Handtuch um sah in die nächste Duschkabine.
"Shin-ichi!", entfuhr es ihr voller Empörung. "Wie kannst du nur. Ich bin noch nicht fertig gewesen."
Shin-ichi drehte sich leicht Ran entgegen, die Blöße seiner wichtigsten Teile mit der Hand bedeckend. "Du hast aber auch keinen Anstand.", fauchte er zurück. "Ich habe meine Augen geschlossen, als ich an deiner Duschkabine vorbeigelaufen bin. Du jedoch stehst vor meiner und glotzt ganz ungeniert zu wie ich mich dusche." Er betrachtete Ran aus dem Augenwinkel heraus, wie sie krampfhaft ihr Handtuch vor ihren Körper hielt.
"Wieso bist du überhaupt schon rein gekommen?", giftete Ran.
"Weil ich nicht ewig warten will bis die Dame fertig ist." Shin-ichi zog wütend seine Augenbrauen zusammen. So langsam wurde die Sache peinlich. Warum ging sie nicht einfach und ignorierte ihn. So wie sie es doch sonst auch immer tat.
"Du bist unmöglich Shin-ichi Kudo." Ran tapste vorsichtig rückwärts um Shin-ichi nicht ihr nacktes Hinterteil zu präsentieren.
Als Ran verschwunden war, lehnte sich Shin-ichi erschöpft gegen die Wand seiner Kabine. Das Wasser rieselte noch immer auf ihn herab. Leise seufzte er. Seine Ran hatte einen aufreizenden Körper. Sie versuchte zwar ihre Forderfront mit dem Handtuch abzudecken, aber über den Spiegel hinter ihr, hatte er einen fantastischen Ausblick auf ihren knackigen Po. Welcher Junge in seinem Alter würde nicht dort hinsehen. Ihrer beider Alter, das war auch der Grund, weswegen Ran solchen Aufstand veranstaltet hatte. Verständlich. Dabei hatten sie beide in ihrer Kindheit doch auch zusammen gebadet und er kannte ihren Körper bereits unbekleidet.
"Ihr zieht euch aus und geht ins Bad. Und in der Zwischenzeit wasche ich deine Sachen Ran." Shin-ichi zog sich den schmutzigen Pullover über den Kopf.
"Ich soll mit Shin-ichi baden?" fragte Ran ungläubig.
"Warum nicht. Du kannst auch gerne so nach Hause gehen." Yukiko musste schmunzeln.
Heftig schüttelte Ran den Kopf. Schnell hatte sie sich ihrer Sachen entledigt und folgte Shin-ichi. Bald saßen beide im warmen Wasser. Eine halbe Stunde später holte Yukiko die beiden heraus. Sie wickelte die Kinder fest in je ein Handtuch ein. Shin-ichi saß auf dem Boden, während sie Ran auf den Wachbeckenrand gehoben hatte.
Nein, Shin-ichi schüttelte den Kopf, das war damals. Heute würden sie das so einfach nicht mehr machen. Er hätte doch warten sollen bis Ran das Bad verlassen hatte. Aber passiert ist passiert, und Shin-ichi überlegte sich, das er sich besser beeilen sollte. Sonst würde er doch noch länger brauchen als Ran.