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Sugarcube

von

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unspoken confession

Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig nach dem Takt seiner ruhigen Atmung. Wirr lagen seine rotbraunen Locken über das schiefliegende Kissen verteilt. Die Laken unter seinem nackten Körper waren völlig zerwühlt. Doch was ihn zum Aufwachen bewegte, war eine Haarsträhne, Welche ihn an der Nase kitzelte. Zuerst wackelte er noch mit Selbiger wie ein Kaninchen, schließlich hob er aber doch ganz träge ein Augenlid und blinzelte. Er schielte und erkannte, wenn auch stark verschwommen, den haarigen, gekreuselten Störenfried. Mit einer laschen Handbewegung schob er sich das Ding vom Gesicht - und seine Finger streiften etwas Hartes. Taiji stutzte. Nun schlug er beide Augen auf und hob ein Stückchen den Kopf.

Auf seiner Brust ruhte seelenruhig nicht nur eine verirrte Haarlocke - nein, gleich ein ganzer Lockenkopf! Yoshiki lag völlig entspannt und im tiefem Schlaf mit Kopf und Oberkörper auf Taiji. Eine Hand befand sich auf des Bassisten Brust, nahe Yoshikis unschuldigem Gesicht.

Taiji musste erst einmal seine wirren Gedankenfetzen ordnen. Das, was er gerade sah, schien völlig irreal...völlig unwirklich........aber war es nicht auch ein Bild, welches schon so lange in seiner Fantasie existierte...? Ein Stückchen Fantasie, welches nun tatsächlig Realität geworden war....? Ganz behutsam strich der Jüngere Yoshiki über die Haare. So weich waren sie... Er konnte sich nicht zurück halten und so fuhr seine Hand nicht nur über den Kopf des Bosses, sondern setzte ihre Reise ohne Unterbrechung fort über die Schulterblätter und den Rücken, hinunter bis zu seiner Taile, wo auch erst das obere Ende der Bettdecke anfing und die untere Hälfte Yoshikis Körper verdeckte. Doch Taijis Hand ließ sich davon nicht beirren und setzte ihren Weg ungebremmst fort..... Doch schon im nächsten Moment setzte leises Murren ein von der Person, dessen Körper zaghaft verwöhnt wurde.

Yoshiki dämmerte ganz langsam aber allmählig wach. Seine verschlafenen Augen blinzelten, gefolgt von einem Gähnen. Der Drummer realisierte in den ersten Momenten seines Erwachens nicht viel; selbst die Hand, die nun sehr knapp vor seinem Po ruhte, spührte er nur am Rande. Schlaftrunken hob er den Kopf, sein Blick fiel nach dem nächsten Zwinkern auf Taijis Gesicht. Für einen Moment, vieleicht waren´s auch Zwei, schaute er seinen jüngeren Bandkollegen an als ob nichts sei - doch urplötzlich legte sich in seinem Hirn ein Schalter um und er rückte mit weit aufgerissenen Augen und einem lauten Quieken von Taiji weg! "Was-was...was.....was machst du hier? Was mach´ ich hier?", fuhr er ihn mit erschrockener und schriller Stimme an.

Taijis Gesichtszügen waren nun ganz deutlich die Enttäuschung anzusehen. Yoshikis Reaktion war in diesem Moment für ihn wie ein Schlag in´s Gesicht. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen...", maunzte er jedoch nur leise als Antwort.

"Was?" Yoshiki schüttelte völlig verstört den Kopf. "Taiji, was machst du hier....? In meinem Bett....?"

Der Gefragte seufzte, ließ nun traurig den Kopf hängen. Seine Augen starrten auf seinen eigenen nackten Bauch, auf Welchem vor wenigen Sekunden noch ein Stückchen Yoshiki geruht hatte. "Mensch Yoshiki, kannst du dir das nicht denken was passiert ist...? Es gibt nicht allzuviele Beschäftigungen, die man völlig nackt und zu zweit in einem Bett veranstaltet......" Er schloss die Augen, kaum dass er die letzten Worte ausgesprochen hatte. Seine zerzauste Lockenmähne hing ihm wirr vor dem Gesicht, verbarg die seichte Schamesröte, die sich auf seine Wangen schlich.

Yoshiki´s Finger hatten sich während dessen krampfhaft in den Stoff der Bettdecke gekrallt. Vor seinem innerem Auge tauchten vereinzelte Bilder des vergangenden Abend auf. Er puzzelte sie provisorisch zusammen und erhielt somit seine Antwort. Sie hatten beide getrunken. Und sie sind beide im Bett gelandet. In seinem Bett. Und sie hatten es miteinander getrieben. Und.....er konnte sich nicht daran erinnern, Taiji vergewaltigt zu haben, insofern musste die Sache in beider Einverständnis geschehen sein... Sie waren zusammen gekommen...so nah.... Doch wenn er nun wieder genau diesen Menschen neben sich sah, seinen jungen, rebellischen Bassisten, dann sah er nur wieder diese Riesenbaiere, die er schon die ganzen Jahre über sah. Die vertraute Zweisamkeit war zusammen mit dem Alkohol wie verpufft. Yoshiki schluckte hart. "En...entschuldige mich mal bitte...", stammelte er nur heiser und mit brüchiger Stimme, krallte sich geschwind eins der Laken um es sich notdürftig um den vollkommen entblößten Körper zu wickeln, und verließ auf stolpernde Art und Weise das Schlafzimmer, um sogleich in das Bad zu flüchten, hinter sich die Tür zu verrammeln und sich völlig aufgelöst an der Badezimmertür gen Boden sinken zu lassen. Dort kauerte er sich sogleich in´s helle Laken und vergrub seinen Kopf unter den Armen. Die Tränen begannen zu fließen, akkustisch untermalt durch ersticktes Schluchtzen. Was zum Henker hatte er da nur getan?? Das war nicht mehr rückgängig zu machen, das war entgülltig! Wie sollte er sich da noch rausreden? Den Alkohol als Entschuldigung vorzuschieben funktionierte vieleicht bei einem kleinem Kuss. Aber bei richtigem Sex? Zudem auch noch mit der gleichen Person? Das würde er ihm doch niemals abnehmen....das würde ihm niemand abnehmen! Somit war es nun zweifelsohne aus mit dem Versteckspielen. Aber.......konnte das nicht auch Vorteile bringen...? Sein Schluchtzen verebbte bei diesem Gedanke. Würde er keine Energien mehr in das Verbergen seiner wahren Gefühle stecken müssen, wäre es doch eigendlich eine große Erleichterung für ihn....?! Allerdings....., Yoshiki presste wieder die Augen fest zusammen woraufhin erneut einige Tränen aus seinen Augenwinkeln quollen, ......würde er Taiji seine Gefühle voll und ganz Preis geben, würde er sich ihm somit ja auch auf gewisse Art und Weise unwillkührlich ausliefern......und genau das war sein Problem. Er kannte den Stursinn und die Hitzköpfigkeit seines Bassisten - sie glich seiner Eigenen.
 

Taiji saß noch immer inmitten der wild zerwühlten Laken auf dem Bett. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Allmählig kam er sich vor wie ein Spielball, den man, sobald man keine Lust mehr auf das Spiel hatte, achtlos fallen ließ. Und Nichts hasste Taiji so sehr wie fallen gelassen zu werden. Ihm gefiel diese Entwicklung nicht - in keinster Weise! Schwungvoll erhob er sich vom Bett und angelte vom Fußboden seine Shorts, um in Selbige zu schlüpfen. Erst der Kuss, jetzt ´ne Bettgeschichte. Und jedes Mal entzog sich Yoshiki dem darauf Folgendem. Es hatte noch kein einziges klärendes Gespräch zwischen ihnen statt gefunden. Und lange machte er dies hier nicht mehr mit....! Regelrecht wutschnaubend stapfte der Jüngere, nur in seinen Shorts, Richtung Badezimmer. Als er feststellte, dass die Tür zum besagten Raum verschlossen war, klopfte er energisch dagegen. "Yoshiki? Mach auf! Sofort!"

Kaum dass der energiegeladene Bassist gegen die Aussenseite der Tür trommelte, zuckte Yoshiki, immernoch an die Innenseite gelehnt, erschrocken zusammen. Augenblicklich schlug ihm das Herz bis zum Hals.

"Yoshi!! Mach auf, wenn dir deine Tür im unversehrtem Zustand lieb ist!" Das Trommeln wurde energischer.

Yoshiki hörte Taijis Stimme unverkennbar an, dass Dieser ziemlich wütend war. Aber warum? Vor wenigen Minuten lag Dieser doch noch ganz ruhig in seinem Bett?! Was war so plötzlich in ihn gefahren? Langsam und mit zitternden Gliedern erhob er sich vom Boden. "Komm nicht auf die Idee hier herrum zu randalieren!", rief er durch die Tür, bemüht, möglichst streng zu klingen. Doch das mißlang ihm kläglich.

"Das liegt ganz an dir", kam es daraufhin von Taijis Seite. Seine Stimme klang ein wenig ruhiger und auch das Trommeln und Klopfen unterließ er jetzt.

Hastik wischte sich der schmale Drummer mit dem Handrücken über die Augen, bevor er sich abermals sehr notdürftig das Laken um die Hüften schlang und die Tür entriegelte.

Kaum dass Taiji das leise Geräusch der Entriegelung wahr nahm, drückte er die Tür auf und trat einen Schritt in´s Bad, stand nun direkt seinem Boss gegenüber. Etwas verwundert schaute er ihn an als er bemerkte wie Yoshiki leise schniefte und sich immer wieder mit einem Zipfel des Lakens über die Augen wischte.

"Hättest du´s nicht noch etwas anhalten können, anstatt hier gleich solche Krawalle zu verbreiten?"

"Ich muss nicht pissen!", entgegnete der Bassist sogleich wieder mit deutlich energischem Unterton. "Ich muss endlich mit dir reden!"

Wieder zuckte Yoshiki zusammen. Aber nicht wegen Taijis Ton, sondern wegen Dessens Vorhaben.

Taiji fiel das Zucken auf. Etwas kritisch beäugte er sein Gegenüber nun. "Hast du was?" Sogleich wurde seine Stimme wieder ruhiger und sanfter.

Mit leicht verwirrten Augen starrte Yoshiki ihn an. "Ich...nein...! Du...du wolltest doch....irgendwas sagen, denk´ ich?" Doch sein Stottern verriet zuviel.

Tief und eindringlich blickte Taiji dem dürren Mann vor sich in die leicht geröteten Augen. Tausend Fragen mussten in ihnen liegen. Fragen und....Unsicherheit. Sanft griff er nach Yoshikis Oberarm.

Wieder zuckte er zusammen. Unwillkührlich wurde sein Blick ängstlich.

"Lass uns aufhören mit diesem Versteckspiel." Taijis Stimme war ganz ruhig, sehr sanft und warm. Seine Blicke hatten Yoshiki verraten; innerhalb dieser kurzen Zeit hatte Taiji bereits seine Antworten erhalten.

Schlagartig stand pures Entsetzen in Ihnen. Yoshiki fühlte sich ertappt, lief innerhalb weniger Sekunden rot an. Am allerliebsten hätte er sich jetzt losgerissen und wäre aus der Wohnung gerannt, egal wohin, hauptsache weit weg...! Doch er konnte nicht. Er konnte sich keinen Milimeter rühren.

Taiji, der scheinbar die Gedanken des Anderen lesen konnte, zog ihn nun mit sanfter Gewalt in seine Arme. "Denk nicht mal im Traum daran, jetzt schon wieder abhauen zu wollen. Dir Dummkopf geht es doch genauso wie mir....."

Kaum war der letzte Satz aus Taijis Mund entwichen, brach sämptlicher Wiederstand in Yoshikis Innerem zusammen. Mit einem heiserem Schluchtzer ließ er sich ergeben in Taijis Arme sinken, schmiegte sich an dessen Brust und ließ den Tränen erneut freien Lauf beim Schließen der Augen. Er wollte nicht mehr. Er konnte nicht mehr. Nicht mehr dieses ewige Verbergen seiner Gefühle, seiner Wünsche und Träume.

"Shhhhhhh.......Yoshi........alles gut.....", wisperte Taiji während er den Älteren fest an sich gedrückt hielt und seine Hände gleichmäßig und zärtlich über den bloßen Rücken Yoshikis streicheln ließ.

Dieses Gefühl, diese Geborgenheit.......endlich durfte er sie spühren ohne sich dafür schämen zu müssen. Langsam schloss Yoshiki seine Arme um den Körper Taijis.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-06-06T15:24:05+00:00 06.06.2006 17:24
Endlich... :> *mehr nicht sagen kann*
Von: abgemeldet
2006-05-06T17:24:30+00:00 06.05.2006 19:24
Halleluja! Es ist vollbracht!
*hände zusammenklatsch*
Sowas von romantisch...
Sonst gibt es nicht viel zu den anderen unter mir hinzuzufügen.
Von:  hideplueschtier
2006-02-26T19:26:26+00:00 26.02.2006 20:26
*hier auch mal Kommi hinterlassen muss* Die fanfic is echt total schön, herrlich umgesetzt wie schwer man sich das Leben doch durch ständiges Schweigen und Verstecken machen kann...und der Wechsel der Perspektiven ist auch gelungen! *sich mit Lob den Anderen anschließt*
Weiter so ^.^b
Von:  Maverick
2006-02-10T00:16:56+00:00 10.02.2006 01:16
T^T Yoshiiiiiiiiiiiiiiiiii *flenn*
Mwaaah super umgesetzt mit den Gedankengängen von den beiden - kann man klasse nachvollziehen...
e.e;;; endlich mal ne Geschichte in der ein -nicht-fieser-Yoshiki vorkommt x3~ *den an sich drückt*

btw.: zu camis kommi: *flecht* e.e;;;
Von:  sindaze
2006-02-09T20:52:46+00:00 09.02.2006 21:52
*-* *Herzchen in den Augen hab* Hach, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!
DAS IST SO IRRE NIEDLICH! *O* *TaiTai und Yoshi knüll*
Also ich kann mich sleepin-forest nur anschließen. die Gefühlsachterbahn kommt super rüber. Ich fand's total gut beschrieben, wie Taiji aufwacht, da ertmal lauter Locken um sich hat und gucken muss, welche ihm gehören und welche nicht xD~.Und Taiji's kleiner Ausbruch: e.e;;; rrrrrrrrrh.. da hat wer Temperament!
*hust* Ähm... ja... weiter so! dö.ö;;;;
Von:  sleepin-forest
2006-02-09T16:53:27+00:00 09.02.2006 17:53
V*O*V
Endlisch! <3~ Also die Gefühle hast du echt super rübergebracht und uach Taiji's kleiner wutanfall war gut eingesetzt und wirkte völlig passend! o,od
Will weiter lesääää~än! eOe


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