Zum Inhalt der Seite

Zum Teufel mit dem Leitmotiv

Sallust Inc. Teil Vier
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eins

Ich arbeite schon relativ lang an dieser Geschichte, genauer gesagt seit Beginn meiner Sommerferien im Juni.

Nach langer Überlegung bin ich gemeinsam mit meinem Beta zoechan auf die Idee gekommen, den Text TheaJazzman zu widmen. Ich weiß einfach, dass dir dieser Text gefallen wird. +lächel+

Und alle anderen: Viel Spaß beim Lesen. Lasst euch nicht durch das erste Kapitel verwirren, in den nächsten wird vieles aufgeklärt.
 

spross


 

~~
 

Eins

~für Miss Jazzman~
 

Zum Teufel mit dem Leitmotiv.

Oder ist der Klang, diese verdammte Sinfonie, die ich vernehme, seit der Doktor nur noch in mir existiert, ein Hirngespinst?

Wie auch immer... Ich muss eine Möglichkeit finden, diese Seele, die da in mir gefangen ist, wieder in einen Körper zu bringen. Sonst drehe ich noch durch.

Damals, als wir noch in diesem Haus gelebt haben, das sich ,Rosewood Manor' nannte und von oben bis unten leer und Furcht einflößend war, der Doktor sich in eine wunderschöne junge Seele verliebte und daran zu Grunde gegangen ist, sind wir glücklich gewesen.

Oh, ich liebe ihn sehr, obwohl er mich langsam, aber sicher in den Wahnsinn treibt und spüre seine kluge Gegenwart jederzeit.

Er spricht nicht mit mir, wie es die Toten manchmal mit besonders sensiblen Wesen tun, zu denen ich mich auch zähle. Er ist nur da.

Und doch, sein unsterbliches Herz scheint im Einklang mit meinem zu schlagen.

Natürlich weiß ich, dass das absoluter Schwachsinn ist. Er ist tot, ich kann sein Herz gar nicht hören.

Aber er ist in mir, dessen bin ich mir so sicher wie der Tatsache, dass ich C. heiße.
 

So wandere ich durch die ,Öden Lande', die sich vom Donautal bis zu den Pyrenäen erstrecken.

Was ich hier will, weiß ich nicht. Ich suche etwas.
 

Bewegung hält meine über Jahrzehnte zur Reglosigkeit verdammten Glieder in Schwung.

Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist mein Weg nicht so sinnlos, wie er auf den ersten Blick vielleicht scheinen mag.

Das Reisegepäck, das ich schon so lange mit mir trage, besteht aus einem mit Medikamenten und Instrumenten gefüllten Arztkoffer, der dem Doktor gehört hat und einem Sammelsurium an persönlichen Werkzeugen.

Ab und zu findet sich jemand, der mir die vielen Schrauben, die in meinem Körper stecken und ihn zusammenhalten, nachzieht und mir mitleidig die Scharniere ölt.

Mein Gehirn braucht keine Wartung, oh nein. Ich war schon zu Lebzeiten sehr intelligent.

Das künstliche Blut fließt durch meine grauen Zellen und macht mich klüger, schneller und widerstandsfähiger, als ich es je gewesen bin, als ich noch ein Mensch war.
 

Jetzt weiß ich wieder, wohin ich will,

Ich will in eine der letzten großen Städte, die es nach dem Wandel der Erde noch gibt.

Mein Ziel ist Rovereto, eine kleine Ansammlung von Hütten und Häusern in der Nähe von Bozen. Hier leben knapp zehntausend Menschen.

Vielleicht gibt es hier jemanden, der meinem Doktor den Körper leiht oder schenkt.

Und wenn dieser Jemand sich weigert und mir nicht freiwillig gibt, was ich will, dann nehme ich es mir mit Gewalt. So einfach ist das.
 

Und dann, wenn der Doktor wieder seinen eigenen Körper hat, dann werde ich das gottverdammte Leitmotiv loswerden, das weiß ich ganz genau.
 

~~
 

Und?

Zwei

Zwei

~für Miss Jazzman~
 

Es ist erbärmlich heiß. Ich hasse die Wüste, bin ich doch am Meer aufgewachsen.

Und doch, meine schlechte Stimmung wird besser, denn schon kann ich in der Ferne die ersten Menschen sehen, die mit ihren Eseln, Pferden und Kamelen eine Karawane bilden. Vielleicht sind es Händler, vielleicht aber auch Menschen, die eingesehen haben, dass es hier für sie keine Zukunft gibt.

Für mich gibt es sie jedoch, denn ich kann nicht an Hitze oder Hunger sterben, und auch nicht an Einsamkeit, obwohl ich schon oft gedacht habe, dass ich es könnte.
 

Die Einsamkeit ist das Schlimmste, wenn man so ist wie ich.

Schon damals, lange Zeit vor dem Doktor und unserem Zusammensein, war ich anders.

Zwar wusste das niemand außer mir, doch es war so. Ich bemerkte Dinge, die sonst niemandem auffielen.
 

Gebäude, die von heute auf morgen zusammenfielen und es so schien, als wären sie niemals da gewesen.

Vögel, die von den Häusern fielen und sich im Nichts auflösten, bevor sie am Boden aufschlugen.

Menschen, die von Tag zu Tag immer durchsichtiger wurden, bis sie irgendwann verschwanden.

Die Welt, die immer grauer wurde.
 

Natürlich sprach ich mit niemandem über diese Dinge.

Es war nicht gut, anders zu sein und ich wollte keine Probleme bekommen. Meine Arbeit im Büro gefiel mir zwar nicht, aber sie brachte mir Geld ein und ich konnte davon gut leben. Glücklich war ich nicht, aber ich musste wenigstens nicht verhungern wie so viele andere Menschen.

Also beobachtete ich still, wie sich die Welt veränderte und hoffte darauf, dass mich niemand beachten würde.
 

Irgendjemand bekam mein erschrockenes Staunen über diese seltsamen Wunder trotzdem mit und verriet mich.
 

Eines Tages holten sie mich von meiner Schreibtischarbeit weg, brachten mich in ein riesiges Gebäude und erklärten mir, der ich mich hysterisch kreischend in den Armen meiner viel zu starken Häscher wand, dass sie mich jetzt umwandeln würden.

"Du bist stark genug, das alles zu verstehen", murmelte jemand und dann spritzten sie mir ein Schlafmittel.

Damals hörte ich zum letzten Mal den Schlag meines menschlichen Herzens.
 

Als ich wieder aufwachte, war ich kein Mensch mehr.

Ich war zu etwas Maschinellem, aber doch auf eine verquere Art und Weise Lebendem geworden, einem Cyborg.

Diese Tatsache erschreckte mich zutiefst.

Ich hatte einen steinharten Maschinenkörper, ein ewig gleichmäßig pumpendes unmenschliches Herz und ungeheuer geschärfte Sinne für meine Sterblichkeit bekommen.
 

Auf ihre Frage "Bist du jetzt glücklich?" konnte ich nicht antworten, lange nicht.

Verstehen? Ich?

Oh nein, ich verstand gar nichts.

Ich wurde auf die Straße geworfen wie ein Stück Vieh.

Ich wurde mir selbst überlassen. Lange Zeit wanderte ich ziellos durch die Welt, die mir jetzt noch grauer und trostloser erschien als je zuvor.

Cyborgs waren damals wie heute noch eine richtige Besonderheit und ich, der ich diese gottverdammten blauen Augen habe, wurde verfolgt. Man hielt mich für ein Werk des Teufels. Irgendwie glaube ich fast, die Menschen, die mich damals in den Maschinenkörper gesteckt haben, sind die Teufel, nicht ich.

Was konnte ich für meine Sicht der Dinge? Ich war doch so jung.

Nichts habe ich verstanden, gar nichts.
 

Ich lebte vor mich hin, stellte erschrocken fest, dass ich nichts mehr essen oder trinken musste, um zu existieren und begann dahinzuvegetieren, denn Leben konnte man das, was ich führte, nicht mehr nennen.

Oft lag ich tagelang auf einem Dach herum und ließ mich von der Sonne bescheinen.

In dieser Zeit dachte ich viel nach. Eine Zeitlang suchte ich auch nach einem Weg, mich umzubringen, doch diese Gedanken verwarf ich gleich wieder.

Egal, wie trostlos mein Leben auch war, ich war zu feige, um Selbstmord zu begehen.

Außerdem hätte ich sowieso nicht gewusst, wie ich das hätte anstellen sollen.
 

Eines Tages hörte ich die Hilfeschreie eines Kindes.

Ich rettete das zarte Menschenwesen aus den Klauen seiner Verfolger und nahm es mit mir.

Weißes Haar, rote Augen, ein Albino. Fremd in dieser Welt, genau wie ich.

Ich fühlte mich sofort mit dem kleinen Jungen verbunden.
 

Er riss mich aus meinen düsteren Gedanken und gab mir eine neue Aufgabe, nämlich die, ihn zu beschützen.

Also blieb ich bei ihm.

Ich blieb bei ihm, als er hungrig und durstig war.

Ich blieb bei ihm, als er fast an den Windpocken starb und ihm niemand helfen wollte.

Ich blieb auch bei ihm, als ihn die Seelen der Verstorbenen, die ich nur fühlen, er aber sehen und hören konnte, fast um den Verstand brachten.
 

Natürlich finanzierte ich seine medizinische Ausbildung.
 

Dann, als wir in das Haus mit dem verwilderten Rosengarten einzogen, war ich der Meinung, ich würde ewig mit ihm zusammenbleiben.

Welch ein Unsinn.

Menschen leben nicht ewig, so wie ich es tue. Er starb, er hat mich allein gelassen...

Und ich bin wieder allein.
 

Doch damit ist jetzt Schluss.

Ich will keinen neuen Gefährten, ich will nur ihn. Also werde ich in dieser Stadt einen Körper für ihn finden.
 

Das mächtige Tor taucht vor mir auf. Es ist alt, genau wie die Häuser und die Menschen, die an den Mauern betteln.

Es tut mir Leid, aber ich habe kein Geld für sie.
 

Die Stadtwache sieht mich schon von weitem misstrauisch an.

Ich kann von Glück reden, dass es nicht Nacht ist, denn dann hätte mich dieses hübsche Mädchen sicher schon wieder fortgejagt.

In der Finsternis leuchten meine Augen in einem glühenden Rot, einer Farbe, die alles und jeden erschreckt. Das Rot gibt mir das Aussehen eines wilden Tiers.

Ich kann nicht erklären, warum das so ist, aber es ist eine Tatsache, dass niemand so ein Monster wie mich in der Stadt haben will. Schon oft wurde ich zu später Stunde aus einer Stadt vertrieben, nur weil ich meine Augen nicht gut genug versteckt habe.
 

Doch in Rovereto ist es hell, hell genug, um mich als Mensch auszugeben, als mich die Wache fragt, wer ich bin.
 

Cyborgs sind hier nicht erwünscht, wie sie mir nach kurzer Zeit unmissverständlich mitgeteilt hat.

Wir sind zu stark und die ,Menschheit' glaubt doch tatsächlich, dass wir uns irgendwann über sie erheben werden.

Eigentlich ist das widersinnig. Schließlich war ich auch einmal ein Mensch und nur, weil ich einen Metallkörper habe, hat sich doch nicht mein Gehirn und meine Art zu denken verändert.
 

"Was willst du hier?"

Einen Körper stehlen.

"Ich suche meine Verwandten. Ich habe sie bei der Reise durch die öden Lande verloren", lächle ich sie an und hoffe, dass ich sie nicht töten muss.

Noch nicht ganz überzeugt mustert sie mich und meine unnatürlich blauen Augen, dann nickt sie schließlich und öffnet eine kleine Luke im Tor für mich, durch die ich hindurch kriechen kann.
 

Die Stadt ist gleich dreckig und heruntergekommen wie alle Städte, in denen ich schon war.

Alles ist voller Sand und Schutt, den der Wind von den mehr als baufälligen Häusern trägt.

Fast niemand kümmert sich um sie, wahrscheinlich werden die Bewohner der Stadt so lange darin leben, bis sie über ihnen zusammenbrechen.

Nur einige Menschen versuchen ihre löchrigen Dächer mit Planen zu flicken, um sich vor den Sandstürmen zu schützen, die so oft über die Wüste hinwegfegen.
 

Kinder spielen auf der Straße, sie jagen einem braun gefleckten Hund hinterher, der bellend vor ihnen flüchtet.

Ich sehe ihnen nach, bis sie um die nächste Ecke verschwunden sind.

Langsam gehe ich weiter, immer der Nase nach und in der Hoffnung, dass mich irgendetwas zu meinem - vielleicht gar nicht vorhandenen? - Ziel führt.

In den Hinterhofgärten der Häuser, die eigentlich keine Häuser, sondern eher Schutthaufen sind, kann ich exotische Blumen riechen. Frauen kochen einfache Gerichte, Männer arbeiten.

Normalerweise habe ich übermenschlich schnelle Reflexe, doch dieses Zentner Dachziegel, das sich vom Haus neben mir löst, mich niederreißt und mir im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter ausbläst, sehe ich nicht kommen.

Mit einem metallischen Scheppern gehe ich zu Boden.

Kinder beginnen hysterisch zu kreischen, ein Hund bellt. Es ist etwas mit meinen Augen passiert, ich kann nichts mehr erkennen. Alles ist schwarz.

Menschen kommen mir zu Hilfe, warme, weiche Menschen. Wie schön...

Jemand streicht mir eine Locke aus dem Gesicht und schreit auf.

Was ist passiert?

"Er ist ein Cyborg!", höre ich einen Mann wütend rufen.

Gemurmel.

"Wie ist der denn hier hereingekommen?"

Okay, alles klar. Wahrscheinlich hat mir einer dieser verdammten Ziegel die künstliche Haut aus dem Gesicht gerissen und sämtliche Leute in der Umgebung haben volle Sicht auf meinen metallischen Schädelknochen.

Ich rapple mich auf, stöhne, stolpere über etwas und bemerke, wie alles vor mir zurückweicht.

Weg hier... Bevor sie mich lynchen.
 

Plötzlich packt mich jemand mit stahlhartem Griff am Arm.

Ich zucke zusammen, die Finger meines für mich unsichtbaren Gegenübers sind trotz der Hitze genauso kalt wie meine. Es muss ein Cyborg sein.

"Lasst ihn in Ruhe."

Die dunkle, angenehme Stimme strahlt eiskalte Autorität aus.

Wie betäubt lasse ich mich von dem Fremden mitziehen und bekomme kaum mit, durch welche Straßen und Gassen er mich schleift. Die Menschen haben offenbar Respekt vor ihm und weichen ihm aus. Wer ist er, zum Teufel?

Als hätte er meinen Gedanken aufgefangen, bleibt er plötzlich stehen. Ich rieche den vertrauten Geruch von alten, halbzerfallenen Medikamenten.

Ist er Mediziner oder drogensüchtig?
 

"Mein Name ist Mansell. Ich werde dir helfen."
 

Das immerwährende Rauschen in meinen Ohren nimmt schmerzhafte Ausmaße an, der Doktor läuft in mir Amok.

Ich, ich, ich, ich

Was, ich?

Ich will ihn.
 

Erleichtert seufze ich auf. Ich bin anscheinend am Ziel meiner Reise angelangt...

Es werde Licht, oh Herr. Ich will ihn schließlich vorher sehen, bevor ich ihm seinen Körper raube.

Drei

Drei

~für Miss Jazzman~
 

Wo sind denn meine ganzen Leser hin?

Danke an zoechan für das Beta und für den einzigen Kommi zum letzten Teil.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

Ich sitze auf einem sonnigen Hinterhofbalkon. Hier ist es angenehm warm, jedoch nicht so heiß, dass es mir unangenehm wäre.

Unten im Haus höre ich Mansells Kreissäge knirschen. Anscheinend versorgt er gerade einen seiner künstlichen Patienten.

Die Arztpraxis ist jeden Tag zum Bersten voll, schließlich ist er der einzige noch praktizierende Arzt in Rovereto. Und ganz im Vertrauen, er ist auch der Einzige, der bereit ist, beide Teile der Bevölkerung zu behandeln. Cyborgs, von denen es in der Stadt gar nicht so wenige gibt und Menschen werden in zwei verschiedenen Räumen behandelt und wissen gar nicht, dass die jeweils andere Gruppe auch im Haus ist.

Trotzdem können es die Bewohner der Stadt nicht lassen, untereinander zu streiten. Ich kann ihre lauten Gespräche gut mitverfolgen. In nicht wenigen geht es um mich. Schon seltsam, schließlich versteckt mich Mansell nicht erst seit gestern, sondern seit einigen Wochen.

Seit meinem Unfall ist es still in meinem Kopf. Keine Symphonie reißt mich aus dem Schlaf, kein Fortissimo wechselt schnell mit einem Piano und treibt mich so zur Weißglut. Ich habe meine Ruhe.

Ganz Rovereto war auf den Beinen, um mich, den unerwünschten Eindringling, zu finden, doch man hat mich nicht entdeckt. Gut für mich... Ich will gar nicht wissen, was passieren würde, bekäme mich jemand in die Finger.

Doch Mansell gewährt mir nicht nur Unterschlupf, nein, er hat mich auch repariert.

Nun weiß er, wie mein Innerstes aussieht, er hat sogar die Metallknochen mit dem eingebrannten ,S' der Sallust Inc. gesehen.

Nach meiner Kollision mit den Ziegelsteinen hat er meinen Körper wieder funktionstüchtig gemacht und die zerstörte Haut durch neue, menschenähnlichere ersetzt. Auch die Lippen hat er mit den Worten "Die sind ja noch aus dem vorigen Jahrhundert, C.!", neu modelliert und somit restauriert.

Vorsichtig streiche ich mit den Fingern über mein Gesicht. Hübsch fühlt es sich an.

Ich lasse mich zu einem für mich völlig untypischen Anfall menschlicher Verzückung hinreißen, als ich spüre, wie die weichen Wangen unter den Fingerspitzen nachgeben.

Müde lehne ich mich zurück an die aufgewärmte Steinmauer und genieße die Sonnenstrahlen.

"Aber Alice, jetzt stell dich doch nicht so an."

Mansell hat auch viele Kinder in seiner Praxis. Die Kleine dort unten, die er gerade dazu bringen will, ihre tägliche Dosis Medizin zu nehmen, ist fast jeden Tag da. Sie hat Asthma und eine große Anzahl an verschiedenen Allergien, die ihr das Leben schwer machen.

Wieso sich auch die Kinder von Mansell täuschen lassen, verstehe ich nicht. Erwachsenen fehlt oft die Gabe der Kinder, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Sie bemerken Mansells viel zu kalte Haut und seine überdurchschnittlich geschmeidigen Bewegungen, die er als Cyborg einfach haben muss, nicht. Aber die Kinder?

Er wohnt schon seit Jahren in Rovereto, ist allgemein beliebt und geachtet. Dass bis jetzt noch niemandem sein Doppelleben aufgefallen ist, grenzt an ein Wunder.
 

Ich höre Schritte. Jemand quält sich die Stiege zu dem Balkon herauf. Irgendwie weiß ich, dass es Mansell ist. Woher, das kann ich nicht genau sagen. Wäre ich eine Frau, würde ich es weibliche Intuition nennen, eine andere Erklärung ist natürlich, dass ich ihn sehr gerne habe und deshalb die Schwingungen seiner Aura spüre. So hat es mir der Doktor einst erklärt.

Nun tue ich das, was mir eingeschärft wurde: Ich verstecke mich hinter einem Stapel alter Kisten, damit mich dieser Jemand nicht sieht. Niemand darf mich zu Gesicht bekommen, niemand außer Mansell selbst.

"C.?", schleicht sich seine sanfte Stimme in mein Ohr. "Ich bin es nur."

Wie schade, dass ich ihn nicht sehen kann. Ich habe ihn noch nicht gefragt, ob ich ihn berühren darf, um ihn zu ,sehen'.

Vielleicht ist es dafür noch zu früh, vielleicht bin ich auch einfach nur ein gottverdammter Feigling.

Langsam krieche ich aus meinem Versteck. Ich versuche, in Mansells Richtung zu lächeln und verabscheue meine Blindheit, als er mich mit einem leisen Lachen in die richtige Richtung korrigiert.

"Jetzt mach dich nicht lustig über mich", murre ich, was ihn nur noch veranlasst, mir bedauernd den Kopf zu tätscheln. Vorsichtig taste ich mich wieder an meinen alten Sitzplatz. Hier gefällt es mir, zwischen dem Unrat und der aufgewärmten Wand.

"Ach, dann interessiert des dich gar nicht, was ich dir zu sagen habe?"

Ich zögere kurz. "Nein, jetzt nicht."

Schweigend setzt er sich zu mir. Sofort hüllt mich ein vertrauter Geruch ein, alte Medikamente und frisch gepflückte Heilkräuter vermischen sich zu einem Parfum, in das nur jemand wie er sich hüllen kann.

Ich lehne mich unbewusst an ihn. Da wir beide kühle Haut haben, ist das ein willkommener Gegensatz zu der Wärme auf dem Balkon.

Wir sind beide gleich, das macht mich glücklich. Ich habe so wenige wie mich getroffen in all den Jahren, und diese wenigen waren mir nicht so ähnlich, wie Mansell es ist. Er scheint mir wie ein Bruder, ein Freund, an den man sich lehnen kann, wenn es Probleme und Sorgen gibt.

Wir schweigen.

Vorsichtig drückt er meine Hand. Ich lächle und freue mich über die Stille. Wir müssen nicht sprechen, um uns zu verstehen und das finde ich schön.

Plötzlich zucke ich fast unmerklich zusammen. War da nicht ein Pianissimo, ganz tief drinnen in meinem Kopf?

Vier

Vier

~für Miss Jazzman~
 

Nun denn, auch diese Fic ist vollendet.

Danke an zoeS fürs Beta und fürs Lesen.
 

~~
 

Seltsam, ja, so war ich schon immer. Eine Kuriosität in meinem Heimatdorf, ein Findelkind.

Meine Zieheltern waren nette und gütige Menschen. Ich weiß nicht, ob sie noch leben, denn nachdem ich in die Stadt gegangen bin, um dort zu arbeiten und ich zu dem geworden bin, was ich heute bin, habe ich nichts mehr von ihnen gehört. Wahrscheinlich fischt mein Vater immer noch das Wenige aus dem Meer, was die großen Tanker übrig lassen und lässt es meine Mutter zubereiten.

Und mein kleiner Bruder Shackles? Der spielt wahrscheinlich immer noch vor dem Haus mit dem alten Spielzeug, das er von mir geerbt hat.

Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann sind sie wohl alle nicht mehr am Leben. Kein Mensch kann so lange existieren wie ich.

Hmmm... Essen wäre jetzt großartig. Oder Sex haben. Oder so etwas in der Art. Aber ich faules Wesen träume hier im Hinterhofgarten vor mich hin.

Ich gähne lange und ausgiebig, dann strecke ich meine steif gewordenen Glieder. Irgendwie bin ich in all den Wochen, Monaten, faul geworden. Na, zum Glück kann ich kein Fett ansetzen.

Ich habe absolut keine Ahnung, was ich jetzt tun soll.

Mansell ist nicht zu hören, wahrscheinlich arbeitet er im Kräutergarten. Es ist später Nachmittag und wie immer brütend heiß. Sogar die Fliegen, die mich sonst den ganzen Tag belästigen, scheinen so faul wie ich geworden zu sein.

Der Schatten der großen Eiche, unter der ich sitze, ist nicht wirklich eine Erleichterung, es ist und bleibt stickig.

Wie hält Mansell das nur Tag für Tag, Jahr für Jahr aus?

"C.?"

Ich schrecke aus meinen Tagträumen hoch. Wenn man vom Teufel spricht.

Als ich nach oben in Mansells Richtung blicke, werde ich vom Licht der Sonne geblendet.

Mit einem kleinen Laut presse ich die Augen zusammen.

"Hey, alles in Ordnung?"

Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Ich reibe mir erstaunt die Augen und blicke direkt in ein von beinahe weißen Haaren umrahmtes bleiches Gesicht. Blutrote Augen sehen mich an. (1) Diese Iriden... Sie sind rot, ja. Aber sie haben auch diese kleinen, fast unsichtbaren Funken Orange und Braun in sich. Alles funkelt so wunderbar.

Fast beginne ich vor Glück zu weinen.

"C.? Willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?", werde ich verwirrt gefragt.

In diesem Moment zucke ich zurück, realisiere erst jetzt, dass ich wieder sehen kann.

Kaum ist das geschehen, durchzuckt ein Fortissimo mein Hirn und lässt mich fast zu Boden gehen. Der Doktor ist wieder da.

Wütend presse ich die Hände auf die Schläfen, um das Hämmern in meinem Schädel zu stoppen, doch Mansells Zwilling will mir keine Ruhe lassen. Musik dröhnt in meinen Ohren und lässt mich leise aufstöhnen.

Lass mich in Ruhe, du bist tot!

Plötzlich hört es auf und schlagartig ist es so still, dass sogar mein eigenes ersticktes Keuchen wie schrecklicher Lärm klingt.

Ich habe nicht mitbekommen, wann Mansell mich in die Arme genommen hat. Fest steht, dass ich mein Gesicht in seiner Armbeuge vergraben habe und beruhigt diesen ganz speziellen Duft aus Medikamenten und Kräutern einatme.

Er streicht zart über meine Locken, bis ich mich etwas beruhigt habe. Anscheinend genießt er die intime Nähe, die sich zwischen uns ausbreitet. Ich würde mich ja auch gerne entspannen, doch ich habe so schreckliche Angst.

Der Doktor will Mansell, weil er so aussieht wie er. Mansell ist ein Albino, groß gewachsen, gut aussehend und Mediziner. Das perfekte Opfer für ihn.

Wie habe ich nur glauben können, dass der Doktor ihn verschonen würde, nur weil ich ihn mag?
 

Du böses Wesen. Ich weiß gar nicht, ob ich dich überhaupt noch bei mir haben will.

Du willst ihn töten.

Aber was wird mit Mansell, wenn du seinen Körper übernommen hast?
 

"Du kannst wieder sehen, oder?", spricht er mich vorsichtig an.

Ich nicke und versuche ein Lächeln, das mir jedoch kläglich misslingt. Was soll ich auch sagen?

"Hey, gib mir bitte deinen Körper, ich brauche ihn für einen toten Freund", oder was?

Aber was bleibt mir im Endeffekt auch anderes übrig? Irgendwann muss ich ihm doch die Wahrheit erzählen. Die andere Möglichkeit wäre natürlich, mich für den Rest meines voraussichtlich ewigen Lebens von einem Toten quälen zu lassen.

Welch absurde Situation.

Am liebsten würde ich weglaufen, ganz weit weg. Und dann würde ich mich irgendwo verkriechen, tief in der Erde oder hoch oben auf einem Baum oder auf einem Schiff, nur weg von hier und von diesen seltsamen Gefühlen, die langsam oder sicher zu einem einzigen Gedanken werden: Ich will ihm nicht wehtun. Aber wie ich das sehe, wird mir nichts anderes übrig bleiben.

Kurz mustere ich mein Gegenüber zum zweiten Mal.

Er sieht beinahe so aus wie mein Doktor, aber eben nur beinahe. Das Gesicht ist kantiger, die Haare sind anders geschnitten. Sein Körper ist muskulöser. Aber vielleicht hat er früher einen anderen gehabt und es ist gar nicht sein eigener. So genau kann man das bei Cyborgs nie sagen.

Alles in allem wirkt er auf mich wie ein ,Doktor Advanced', so dumm sich das auch anhört.

Ich hole tief Luft. Jetzt oder nie.

"Mansell, ich glaube, ich brauche deinen Körper."
 

Während meine Geschichte nur so aus mir heraussprudelt, muss ich mich zurückhalten, um nicht einfach los zu schreien, um den Lärm in meinem Kopf zu übertönen, der nur noch entfernt an Musik erinnert. Der Doktor ist in Rage, er will hinaus und in sein Ebenbild fahren. Er betäubt meine Gedanken, vergiftet sie langsam wie so oft... Ich kann es spüren. Ich muss mich beeilen.

Mansell sieht mich traurig an. Er sieht dem Doktor so ähnlich, dass es mir innerlich wehtut.

"Du weißt, dass ich das nicht tun kann?", fragt er mich leise.

Ich nicke langsam. Natürlich weiß ich es. Ich weiß auch, was jetzt passieren wird, was zwangsläufig passieren muss.

Ein Seufzen entkommt meinen Lippen.

"Du weißt, dass es sein muss."

"Ja." Er lächelt.

Kurz beuge ich mich vor. Für einen Augenblick, kaum spürbar, berühren sich unsere Lippen, dann bricht ein erbitterter Kampf los.
 

Natürlich sind Cyborgs verwundbar, warum auch nicht? Schließlich waren wir einmal richtige Menschen aus Fleisch und Blut. Vielleicht ist unser Schmerz deshalb noch viel größer als jeder andere, gerade weil wir nicht richtig leben und ihn auch nicht wirklich fühlen. Doch wir können uns körperlichen Schmerz besser vorstellen als jeder andere. Die Erinnerungen daran sind in jedem von uns präsent, egal, wie alt er ist.

Als Mansell mit tödlicher Genauigkeit nach mir schlägt, weiche ich ebenso flink zurück. Aber ich bin nicht schnell genug. Er trifft mich am Brustkorb und lässt mich erzittern. Beinahe gehe ich in die Knie, als die Luft aus meinen künstlichen Lungen gepresst wird.

Er ist stark, aber nicht so stark wie ich, dieser Gedanke flimmert durch meine Gedanken.

Niemand kann mich besiegen, solange ich es nicht selbst will!

Plötzlich wird irgendein Schalter in mir umgelegt.
 

Gift, leise, schmeichelnde Musik in meinem Kopf...
 

Jetzt gibt es für unseren Gegner kein Entkommen mehr...

Mansell kämpft gut und wehrt sich verbissen gegen die Schläge, die jetzt wie Hagel auf ihn herabprasseln. Wozu er wohl gebaut wurde? Als wir ihn brutal vor uns her treiben, versuchen wir, dies zu ergründen. Wir haben ihn nie danach gefragt, er hat es auch nie erwähnt. Diese Frage ist zu intim, um sie einfach so zu stellen. Sein Körper scheint uns nicht für den Kampf gebaut zu sein, auch wenn er sich nach unserer Art überdurchschnittlich geschmeidig bewegt.

Vielleicht war er einfach einer der vielen vergeblichen Versuche, den perfekten Menschen zu erschaffen?

Oh, wir sollten besser aufpassen. Mansell zielt auf unseren Hauptnerv. Ist er so dumm? Glaubt er wirklich, er könnte uns besiegen, indem er uns nur betäubt?

Nein, Liebling. Wir werden es so bei dir machen. Wir wollen dich nicht töten, nur betäuben, bewegungsunfähig machen.

Dann werde ich in dich fahren.

"Hör auf", bettelt Mansell, weicht zurück und spürt doch, dass er keine Chance gegen uns hat.

Wir grinsen, lassen den rechten Arm nach vorne schnellen und treffen ihn mit der Handkante am Hals. Er fällt stöhnend in sich zusammen. Elegant springen wir auf seine Brust und hocken uns darauf nieder. Unter unserer Last beginnt er zu keuchen. Tränen steigen ihm in die schönen Augen, aber Mitleid sucht er bei uns vergeblich.

Er zittert vor Angst.
 

Und was zum Teufel tue ich hier eigentlich? Mansell ist doch mein Freund, warum tue ich ihm dann weh?

Mein Versuch, mich von ihm zu erheben, schlägt fehl. Ich bin wie durch eine unsichtbare Macht dazu verdammt, weiter wie ein Inkubus auf seiner Brust zu hocken.

Was... Mit zusammengebissenen Zähnen versuche ich nochmals zu fliehen, doch der Doktor hält mich zurück.

Rien ne va plus, nichts geht mehr.

"Was wird jetzt passieren?", flüstert Mansell. "Ich kann mich nicht mehr bewegen!"

Ich kann ihm nicht antworten, in meinen Ohren summt es. Wie gerne würde ich die Hände gegen meinen Kopf pressen, der unter dem lauten Klang des Leitmotivs beinahe zu zerbersten droht.

Ich gehe.

Und mit einem Mal werde ich von Mansell geworfen. Hilflos muss ich mit ansehen, wie er um seinen Körper kämpft, obwohl er doch verlieren wird. Beim Anblick des Wesens, das da auf dem Boden liegt, sich krümmt und vor Schmerzen schreit, wird mir schlecht.

Leise beginne ich zu weinen und vergrabe den Kopf zwischen den Knien.

Ich will nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen.

Plötzlich ist es still. Kein Stöhnen und Schreien mehr. Jemand berührt mich sachte am Arm.

"C.?"

Mansells Stimme ist nicht mehr Mansells Stimme. Sie hat diesen Unterton bekommen, den der Doktor darin hatte, dieses leise schnarrende Geräusch, dessen Ursprung ich nie ergründen konnte. Als ich aufsehe, blicke ich in ein schönes, bleiches Gesicht. Es gehört Mansell und doch ist sein Geist daraus verschwunden.

Der Doktor sieht mich ausdruckslos an und umarmt mich kurz. Dann hilft er mir auf. Seine Bewegungen sind abgehackt. Er wirkt wie jemand, dem der Körper aus irgendeinem Grunde nicht zu passen scheint. Ich starre ihn an, kann es kaum fassen. Er ist wieder da.

"Was ist?", murmelt er.

Ich antworte nicht. Habe ich das Richtige getan, als ich Mansell verraten habe?

Ich weiß, er muss irgendwo sein. Man kann Seelen nicht ganz aus ihren Körpern vertreiben, ein Teil von ihnen ist fest mit dem Fleisch verankert und weigert sich stets, es zu verlassen.

Dieses Wissen hat sich der Doktor schon früher zu Nutze gemacht, damals als er noch gelebt und die Seelen von Ermordeten gerufen hat, um sie nach ihren Mördern zu fragen.

Ob er sich wohl jemals gewünscht hat, ein Cyborg zu werden?

Wie ein kleines Kind, das eben Laufen gelernt hat, tapst er durch den Raum. Ich sehe ihm dabei zu und hoffe, dass er nicht über seine langen Beine stolpert.

Er bemerkt meinen Blick und sieht mich durchdringend an. "Starr nicht. Das macht mich verrückt", erklärt er einsilbig.

Die Andeutung eines Lächelns umspielt seine Mundwinkel. Wie glücklich mich das macht, weiß er wahrscheinlich gar nicht. Das war nicht er, der mich da angelächelt hat, das war Mansell. Ich bin mir ganz sicher, dass es so sein muss.

"Lass uns gehen", schiebe ich meine Gedanken beiseite und nehme den Doktor bei der Hand, der sich hingehockt hat und gerade Mansells Garten betrachtet.

Hier können wir nicht bleiben. Mein Gefährte sieht zwar aus wie Mansell, aber mit dem herzensguten, allerorts beliebten Arzt hat er nicht viel gemeinsam. Er hat sich zu sehr verändert. Die Menschen werden bemerken, dass etwas nicht stimmt. Deshalb müssen wir gehen.
 

In einer Nacht- und Nebelaktion verlassen wir Rovereto. Der Doktor und ich huschen so lange über die Dünen, bis wir einen Ort gefunden haben, an dem wir uns verstecken können und sicher sind.

Eine kleine Oase wird unsere Zuflucht.

Ich führe den Doktor zu dem höchsten und mächtigsten Baum, den ich finden kann, einer alten Eiche. Wir legen uns auf die breiten Äste, eng aneinandergeschmiegt.

Es ist so still hier... Fast vermisse ich die Melodie in meinen Ohren.

Stattdessen höre ich jetzt das gleichmäßig ruhige Atmen des neuen Cyborgs neben mir. Leicht streiche ich ihm über den eiskalten Arm und muss lächeln.

Dann versuche ich zu schlafen.
 

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...
 

~~
 

Danke fürs Lesen.
 

(1)

Albinos haben nicht wirklich rote Augen. Eigentlich sind sie grau oder blau, erscheinen aber rot, da die Blutgefäße durchschimmern. Das größte Problem eines Albinos ist seine angeborene Sehschwäche, nicht die helle Haut und die ,roten' Augen.

Ich aber finde die Vorstellung von weißen Haaren und blutroten Augen sehr reizvoll und habe mir den Albino deshalb ein bisschen ,umgebaut'. Auch die Sehschwäche habe ich weggelassen, da sie nicht zum Image des Doktors bzw. Mansells passt.
 

Man verzeihe mir die künstlerische Freiheit XD
 

Für mehr Information zum Thema:

www.albinismus.de
 

Für das Wort 'Iriden' ist broetchen verantwortlich. Das hat mir nämlich so gut gefallen, dass ich es flugs... übernommen habe *_*
 

Also, ich hoffe, es hat euch gefallen.

Schreibt mir doch, wie ihr die Geschichte gefunden habt, ich würde mich sehr freuen.
 

winterspross



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Selma
2012-11-11T16:38:50+00:00 11.11.2012 17:38
So, jetzt habe ich mal durch Zufall die beiden Geschichten gefunden. Vielleicht sollten beide das gleiche Schlagwort bekommen. Die eine läuft unter 'Cyborg' und die andere unter 'Cyborgs'.

Vom Stil haben sie mir beide sehr gut gefallen, auch wenn ich jetzt zum Schluss das Handeln des Doc's etwas sehr rabiat fand. Vielleicht hätte sich da auch eine andere Möglichkeit gefunden.
Er hat ja auch ein wenig sich selbst dabei verraten.
Von:  broetchen
2006-02-08T12:53:50+00:00 08.02.2006 13:53
Wow, dir kommen wirklich die Leser abhanden. oô Dabei finde ich, dass dein Stil immer besser und ausgereifter wird und irgendwie auch... hm, unverkennbarer. Also ich habe inzwischen das Gefühl, dass ich eine Fic von dir auch dann erkennen würde, wenn gar nicht dabei steht, dass sie von dir ist. ^_^ Find ich gut. *hehe*

Der Teil hat mir sehr gefallen. Ich kann nur immer wieder deine sehr bildhafte Sprache loben. Das ist einer der Punkte, warum ich deine Geschichten so mag. Aber das wissen inzwischen vermutlich auch langsam alle, die hier öfter mal vorbeischauen. *grins* Die innere Wandlung des Cyborgs ist sehr angenehm dargestellt und glaubwürdig beschrieben. Auch die Reaktionen seiner Umwelt auf ihn kann man nachvollziehen, wenn auch nicht immer gut heißen.

Bin gespannt, wie es weitergeht. Hoffentlich habe ich bald Zeit dazu, den Rest der Story durchzuschmökern. ^^

Viel Erfolg und liebe Grüße,
brötchen
Von:  zoechan
2005-12-19T15:04:30+00:00 19.12.2005 16:04
>schon kann ich in der Ferne die ersten Menschen sehen, die mit ihren Eseln, Pferden >und Kamelen eine Karawane bilden.
Hm... orientalisches Märchen? *-* *smile*

>Für mich gibt es sie jedoch, denn ich kann nicht an Hitze oder Hunger sterben, und >auch nicht an Einsamkeit, obwohl ich schon oft gedacht habe, dass ich es könnte.
Nya, an Einsamkeit allein kann man wohl nicht sterben~.. aber alles wirkt so schrecklich trostlos wenn man einsam ist >__<.. armer C.



>Gebäude, die von heute auf morgen zusammenfielen und es so schien, als wären sie >niemals da gewesen.
>Vögel, die von den Häusern fielen und sich im Nichts auflösten, bevor sie am Boden >aufschlugen.
>Menschen, die von Tag zu Tag immer durchsichtiger wurden, bis sie irgendwann >verschwanden.
>Die Welt, die immer grauer wurde.
Das alles hört sich ziemlich apokalyptisch an X__x *angst*


>Es war nicht gut, anders zu sein und ich wollte keine Probleme bekommen.
Oh, doch es ist gut anders zu sein... Wäre doch blöd wenn alle gleich wären ~__~
Aber naja, es ist wohl nicht gut angesehen wenn wer anders ist.. ja T_T.

>Meine Arbeit im Büro gefiel mir zwar nicht, aber sie brachte mir Geld ein und ich konnte >davon gut leben.
C hat früher in nem Büro gearbeitet. Wow... was für ne komische vorstellung, ich bin überrumpelt O_O

>Irgendjemand bekam mein erschrockenes Staunen über diese seltsamen Wunder
mein erschrockenes Staunen über diese seltsamen wunder... *vor-sich-hin-sag*.. hört sich gut an, irgendwie. Ich mag es so wie du dich ausdrückst...

>"Du bist stark genug, das alles zu verstehen", murmelte jemand und dann spritzten sie >mir ein Schlafmittel.
Bäh~... dumme Menschen >__<...verstehen vllt, obwohl ich auch das bezweifle O_o... aber verkraften?

>Egal, wie trostlos mein Leben auch war, ich war zu feige, um Selbstmord zu begehen.
>Außerdem hätte ich sowieso nicht gewusst, wie ich das hätte anstellen sollen.
Möglicherweise nicht unbedingt feige... ich glaube, der Grund warum man sich in schlimmen situationen nicht umbringt ist die Hoffnung. Wenn man jegliche Hoffnung verloren hat, dass etwas Besseres kommen mag, dann fällt es bestimmt auch nciht mehr schwer sich umzubringen...


>Weißes Haar, rote Augen, ein Albino. Fremd in dieser Welt, genau wie ich.
>Ich fühlte mich sofort mit dem kleinen Jungen verbunden.
Oh... wie lieb ^__^. Der Doc hat ihm seinen Lebenswillen zurückgegeben....

>Die Stadtwache sieht mich schon von weitem misstrauisch an.
>Ich kann von Glück reden, dass es nicht Nacht ist, denn dann hätte mich dieses >hübsche Mädchen sicher schon wieder fortgejagt.
Also ist die Stadtwache ein Mädchen? Oder hab ich jetzt was falsch verstanden? ^^°.. falls es so ist mag ich die idee~

>Wir sind zu stark und die ,Menschheit' glaubt doch tatsächlich, dass wir uns irgendwann >über sie erheben werden.
Uh... also, erstens waren es doch die menschen selbst die die cyborgs erschaffen haben (und in Cs fall sogar noch gegen seinen Willen...) und 2. ...Unterscheiden sich die Cyborgs denn so~sehr von den Menschen? O_o.. sie waren doch selbst welche.

>Schließlich war ich auch einmal ein Mensch und nur, weil ich einen Metallkörper habe, >hat sich doch nicht mein Gehirn und meine Art zu denken verändert.
Ja.. eben das meine ich U_U

>Kinder spielen auf der Straße, sie jagen einem braun gefleckten Hund hinterher, der >bellend vor ihnen flüchtet.
Ich weiss nicht warum, aber ich bin verwundert dass da Hunde leben O_ö


>"Er ist ein Cyborg!", höre ich einen Mann wütend rufen.
Na und?.. er ist ein Cyborg der Hilfe braucht >__<


>Ich rapple mich auf, stöhne, stolpere über etwas und bemerke, wie alles vor mir >zurückweicht.
Oh.. sie haben angst vor ihm?.. der Arme. Aber naja, besser zumindest als wenn sie ihn angreifen würden.
Von:  zoechan
2005-12-19T14:34:24+00:00 19.12.2005 15:34
>Er spricht nicht mit mir, wie es die Toten manchmal mit besonders sensiblen Wesen >tun, zu denen ich mich auch zähle. Er ist nur da.
Daraus schliesse ich mal, dass der Doc nicht mit C sprechen WILL... O_ö warum denn?
Naja.. vllt liege ich ja auch falsch.

> Natürlich weiß ich, dass das absoluter Schwachsinn ist. Er ist tot, ich kann sein Herz >gar nicht hören.
Rationell gesehn nicht. Aber die Erinnerung lebt weiter~... und ich glaube, dass es in diesem Fall sogar mehr als die blosse erinnerung ist...
Ich kann mir auch gar nciht vorstellen, dass der Doc einfach so stirbt.. verschwindet. Er hat doch sowas überirdisches, da finde ich es sehr abwegig dass er wie ein ganz gewöhnlicher Mensch sterben soll, nya ^^°

>So wandere ich durch die ,Öden Lande',
...schön ausdedrückt, hört sich wie im Märchen an *-*

>Das Reisegepäck, dass ich schon so lange mit mir trage
das, nicht dass... (nya, gomen.. ist wohl meine Schuld dass der fehler noch nciht korrigiert wurde >__<)

>Ab und zu findet sich jemand, der mir die vielen Schrauben, die in meinem Körper >stecken und ihn zusammenhalten, nachzieht und mir mitleidig die Scharniere ölt.
Oh, ich stelle mir grad vor wie C da so allein vor sich hin wandert... da passt das wort "mitleidig" wirklich gut ._.

>Das künstliche Blut fließt durch meine grauen Zellen und macht mich klüger, schneller >und widerstandsfähiger, als ich es je gewesen bin, als ich noch ein Mensch war.
Naja, solange seine Gefühle und Gedanken irgendwie menschlich bleiben ist alles gut... und das tun sie ja ^^

>Rovereto
...komischer Name O_o


>Und wenn dieser Jemand sich weigert und mir nicht freiwillig gibt, was ich will, dann >nehme ich es mir mit Gewalt. So einfach ist das.
Ich hab mcih schon gefragt wie C einen Körper finden will.. weil.. naja, es ist wohl eher unwahrscheinlcih dass sich irgendwer einfach so opfert X_x'... aber okay, das hier ist natürlich auch ne möglichkeit. Ichhab nicht daran gedacht, dass C diesbezüglcih wohl ziemlich rücksichtslos sein wird...

So~.. und jetzt auf zum 2. Kapitel.. ist ja auch schon hochgeladen ...mittlerweile... ^^'
Von:  broetchen
2005-12-11T12:30:21+00:00 11.12.2005 13:30
Du bist immer so wahnsinnig einfallsreich, was die Kapiteltitel angeht. *giggle* 'Eins'. ^__^

Die Story gefällt mir soweit ganz gut. Noch kann man ja nicht viel dazu sagen. Aber es ist sehr bezeichnend für deinen guten Stil, dass man sich in deine Stories sofort wieder 'reinfindet' - wie in ein altes Tagebuch. Ob es nun der Anfang der Geschichte oder ihr Schluss ist, du machst es einem wahnsinnig leicht, sofort wieder voll dabei zu sein, und das mag ich an deinen Fics. Deshalb lese ich sie auch so gerne. *hehe*

Feels like home. XDD

Nyo, whatever - sag mir bitte Bescheid, wenn es weiter geht. Bin ja mal gespannt, was für einen Körper C sich aussucht für den Doc. *grins*

Liebe Grüße,
brötchen
Von:  loish
2005-12-11T08:47:32+00:00 11.12.2005 09:47
Wow...
Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen. ^^;
Hört sich echt super an.
Ich war noch nie gut im Kommischreiben. ^^;
Freu mich schon aufs nächste Kapi ^^


Zurück