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Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

von

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Duell 6: Was wir wirklich fühlen...

"AU!" Isahra sah auf ihren rechten Arm. Dort streckte unterhalb der Schulter der Pfeil, der gerade auf Yami abgeschossen worden war. "Verdammt, komm schon raus! Ich weiß das du da bist!" Doch nichts rührte sich. Es war niemand mehr da und der, der den Schuss abgegeben hatte, schien schon verschwunden zu sein. Sie zog den Pfeil aus ihrem Arm und sah ihn sich an. Es war wieder einer der Pfeile, die im Museum gestohlen worden waren. Instinktiv roch sie an der Spitze, es roch ganz normal nach Blut.

Sie sah auf: "Yami!" Isahra drehte ihn um und sah sich seinen Kopf an. Er war unverletzt. "Dem Himmel sei dank! Yami! Hörst du mich? Komm schon, wach auf!"

"Was???" Yami kam tatsächlich wieder zu sich.

"Isa??" er richtete sich auf: "Was war denn... Mein Kopf..." Yami hielt sich den Kopf und hatte große Kopfschmerzen.

"Tut mir leid, ich hab dich geschubst, war wohl ein wenig zu fest." entschuldigte sie sich.

"Warum denn?" stöhnte Yami, wobei er sie nicht ansah. Doch dann erinnerte er sich an das Geräusch und plötzlich wusste er, was für ein Geräusch er da gehört hatte. Es war das Geräusch eines Pfeils gewesen der die Luft durchbohrte. Er sah auf Isahra: "Jemand hat auch mich geschossen, nicht?"

"Ja, sieht so aus... Wer auch immer es ist, er hat dieses Mal auf dich geschossen." Isahra hielt ihn den Pfeil hin.

"Dann bin ich sein Ziel und er hat noch Acht solcher Pfeile." fasste er zusammen. Isahras Wunde am Arm konnte er nicht sehen, da sie ihre Haare vorsorglich darüber hängen ließ.

"Schon, aber er wird nur noch vier davon verwenden. Die Anderen vier braucht er für was anderes." seufzte Isahra.

"Wieso?" Yami sah sie verwirrt an.

"Vier der zehn Pfeile sind für die Thronbesteigung gedacht. Er neue Pharao muss in die vier Himmelsrichtungen je einen Pfeil abschießen. Marik und Ishisu wissen nicht, das vier der zehn Pfeile dafür sind. Sie sind anderes gearbeitet, aber das sieht nur ein Kenner von Waffen. Sie sind nicht so spitz und auch leichter. Sie eigenen sich nicht zur Jagd." meinte Isahra.

"Dann waren es die Pfeile eines Pharaos, oder?" fragte Yami nach.

"Nein, deine sind es nicht. Aber es spielt keine Rolle wem die gehörten. Mehr sorgen macht es mir, das jemand deinen Tod will." lenkte Isahra ein.

"Na ja... ich bin nur froh das Yugi nicht da mit rein gezogen wird. Aber was wenn der, der hinter mir her ist, auch hinter Yugi ..."

"Nein, das glaub ich nicht. Er weiß was er tut und Yugi ist außer Gefahr. Ich frag mich nur wer ist. Dartz ist es nicht, der ist Tod und der Stab ist in deinem Besitz, genau wie der Ring. Das Auge ist verschwunden, aber do würde der Besitzer des Auges nicht vorgehen. Es muss ein eher einfacher Mensch sein, der Kenntnis der Vergangenheit hat und ein Ziel vor Augen hat... Er muss mit deinem Tod etwas bezwecken, das ihm den Thron verschaffen kann, aber dies ist nicht deine Macht, dazu müsstest du leben..." dachte Isahra laut nach.

"Wow... du kennst dich da wohl gut aus..." schluckte Yami.

"Erfahru..." sie stockte plötzlich: "Ich glaub ich weiß wer es ist... Aber ich hab keine Ahnung wie er hierher kommen könnte..."

"Und wer?"

"Du erinnerst dich wohl nicht, du hast diesen Jemand auch nie wirklich beachtet, ich ehrlich gesagt auch nicht. Er war/ist ein Apophispriester gewesen, aber ich hab seinen Namen vergessen. Aber das ist eigentlich nicht möglich. Ein so unbedeutender Priester wird kaum in dieser Zeit auftauschen können. Selbst mit Magie und Schattenzauber, würde deine Macht nie ausreichen." Isahra merkte gar nicht, das sie, als sie so nachdachte, wie ein halbes Kind aussah, das sich nicht entscheiden konnte. Sie wuschelte sich durch die Haare und verzog das Gesicht.

Yami sah ihr dabei zu: *Sie ist eigentlich ziemlich süß, aber woher kenn ich das?* Er musste lächeln, noch dann sah er das über ihren Arm Blut lief: "Hey, du blutest ja!"

"Ach, vergiss es, ist nicht so schlimm!" winkte Isahra ab, die es wirklich schon fast vergessen hatte, das der Pfeil sie getroffen hatte.

"Nichts da! Zeig her!" Yami streifte ihre Haare zurück und sah sich die blutende Wunde an: "Ist das passiert als du mich gestoßen hast?" wollte er wissen und sah sich um.

"Schon, aber das ist doch nicht der Rede wert. Ein kleiner Kratzer, nicht mehr." Isahra wollte ihren Arm zurückziehen, doch Yami hielt ihn fest.

"Lass das! Du bist verletzt!" fuhr er sie an und verband Isahras Arm mit einem Taschentuch. Sie sah ihm dabei zu. "Musst du denn immer alles auf die leichte Schulter nehmen! Du weißt das ich es nicht will, wenn du sich meinetwegen ver..." Yami blieb das Wort im Hals stecken. Was redete er denn da?

"Ich weiß, aber ich kann eben nicht anderes." meinte Isahra kleinlaut, allerdings schien es so, als würde sie nicht minder verwirrt sein: "Was siehst du mich an?"

Yamis Augen waren auf ihre gerichtet und eine komische Stimmung baute sich auf.

*NEIN!* Der Mann hatte sich in einem baumversteckt und sah nun von oben auf Yami und Isahra hinunter. Er hatte sich wegen Isahra versteckt, da er wusste, dass sie ihn sicher töten würde, wenn die ihn erwischte. Aber das, was er nun sah, war das Gegenteil von dem, was er erreichen wollte. Zu dumm das er vergessen hatte das sie in der Nähe sein könnte und jetzt war sie diejenige die er getroffen hatte. Wieder legte er an. Seine Position war gut, der Pharao hatte ihm den Rücken zugewandt und Isahra schein im Moment sehr abgelenkt zu sein, ebenso wie der Pharao selbst. Auch er, in der Baumkrone, konnte sie Stimmung deutlich spüren. Doch genau das gefiel ihm nicht.

Yami richtete sich etwas mehr auf, sodass er Isahra direkt in die Augen sehen konnte. Diese goldene Farbe und der sanfte Ausdruck den sie hatten, erinnerten ihn an etwas. Etwas das er nicht so recht zuzuordnen wusste. Sie zogen ihn irgendwie an und ihr Gesicht nahm einen leicht sinnlichen Ausdruck an. Ihre Hand legte sich auf seine Wange und wanderte langsam nach oben. Yami kam immer näher und Isahra merkten wir ihre Augen zufallen wollten. Da hörte sie wieder das Geräusch, das die Luft zerschnitt und drückte Yami so fest von sich weg, dass er zur Seite wegfiel. Ein paar Sekunden danach steckten zwei Pfeile an der Stelle, an der Yami eben noch gewesen war.

"Was?"

"Verdammt! Komm raus!" Isahra sprang auf und sah in die Baumwipfel. Wieder kehrte eine Totenstille ein, die sehr trügerisch wirkte.

"Ist er hier?" Yami rappelte sich auf und sah zu ihr. Eine Windböe, die nur um einen der Bäume fegte lenkte Isahras Aufmerksamkeit auf sich.

"Nein, jetzt nicht mehr... Tut mir Leid, wir sehen uns später!" Isahra zog die Pfeile aus der Erde und rannte dann in den Wald.

"Isa?" Yami sah ihr nach, Er hatte schon wieder ein komisches Gefühl in der Magengegend. Aber es war nicht der Anschlag auf ihn, der ihn beschäftigte. Vielmehr die Tatsache, dass er Isahra eben fast geküsst hätte und dass es auch noch von ihm ausgegangen war, brachte ihn durcheinander.
 

Isahra lehnte sich an einen Baum, der in der Nähe des Ufers stand. Ihr liefen Tränen über die Wangen und sie rutschte am Stamm nach unten. "Das ist nicht fair!" Sie u klammerte sich und ihre Tränen wurden immer mehr: "Warum ist es nur so schwer? Warum erinnerst du dich nicht an mich? Ich will dich zurück, ich liebe dich doch..."
 

"YAMI!" Tea sah Yami, der grade zurück zu den Andren kam: "Du bist spät dran, der Lehrer hat schon nach dir gefragt! Wir wollen auch gleich auf die Wanderung gehen."

"Wo warst du?" fragte Yugi.

"Im Wald, spazieren..." erwiderte Yami.

"Und was ist da passiert, das dir so den Tag vermiest?" wollte Joey wissen.

"Nicht so wichtig! Mir geht's gut! Macht euch keine Sorgen." lächelte Yami.

"Das kommt mir aber nicht so vor, Alter!" meinte Tristan.

"Wo ist eigentlich Isahra abgeblieben? Hast du sie gesehen?" erkundigte sich Bakura.

"Ich bin ihr ihm Wald begegnet, aber dann ist sie weggelaufen..." antwortete Yami.

"Was?" Tea sah ihn an.

"Ist was vorgefallen?" fragte Marik nach.

"Nein, nur das wir angegriffen wurden." Isahra kam aus dem Wasser und drückte Marik die drei Pfeile in die Hand: "Fragt nicht weiter nach, das geht euch nämlich einen Dreck an."

"Angegriffen? Pharao, bist du verletzt?" Tea sah sofort zu Yami.

"Nein, bin ich nicht." versicherte Yami und sah zu Isahra... "Aber sie ist..."

"Ich sagte doch, nur ein Kratzer! So leicht lass ich mich nicht unterkriegen. Zudem hab ich keine Lust darüber zu sprechen." wehrte Isahra ab und wickelte sich das Handtuch um.

"Bist du..."

"MARIK! Ich hab gesagt ich heb keine Lust das zu vertiefen! Halt dich da raus!" donnerte Isahra ihn an, ohne in anzusehen.

Alle scheinen zu erstarren und schluckten, bis auf Yami.

"Was bist du denn so unfreundlich?" fragte Yugi unsicher nach, bekam aber keine Antwort von ihr. Isahra packte ihre Sachen und ging einfach zurück zum Gasthof.

"Schon gut, Yugi." meinte Marik sichtlich irritiert.

"Nichts da! Du hast dir doch nur Sorgen gemacht!" wandte Tea empört ein.

"Ich finde auch das sie wesentlich freundlicher sein könnte." stimmte Tristan zu.

"Du solltest dir einen anderen Scharm zulegen. Die Kleine ist gemein und gefährlich sicher auch!" fügte Joey noch an.

"Das ist nicht wahr. Isahra hat nur schon sehr viel erlebt, das sie ..."

"Sie will ihre Unsicherheit verbergen. Sie hat Angst und will niemanden damit belästigen oder hineinziehen." unterbrach Yami Marik, der eben Isahras Verhalten erklären wollte.

"Bist du dir da sicher?" wunderte sich Bakura.

"Weißt du wer sie ist?" fragte Yugi nach.

"Nicht wirklich... aber ich bin mir sicher das es so ist." dachte Yami laut nach.

Tea sah ihn an, das gefiel ihr nun absolut nicht, das der Pharao eine so hohe Meinung von Isahra hatte, die Marik eben noch wegen gar nichts angeschrieen hatte.
 

"Wahha!!" Tristan stolperte über eine Wurzel und landete in einer Schlammpfütze. Sie waren mit ihren Klassenkameraden auf der Nachtwanderung, die nun schon eine gute Stunde dauerte. Der Lehrer hatte denn eine Schnitzeljagd vorgeschlagen und sie in Achtergruppen losgeschickt. Alle Schüler und der Lehrer waren mit einem Bus zum 5 km entfernten Startpunkt gefahren. Ihr Ziel war das Gasthaus, in dem sie übernachteten und das sie eigentlich leicht finden sollten, wenn sie auf dem Weg blieben. Der Lehrer hatte den Weg auch noch markiert, damit auch wirklich nichts schief gehen konnte.

"HAHAHA!!!! Jetzt siehst du mal gut aus!" lachte Joey auf.

"Halt die Klappe!" fuhr Tristan ihn an und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht.

"Das ist nicht lustig!"

"Nein, oder doch?" grinste Bakura.

"Hast du dir was getan?" fragte Tea besorgt nach.

"Hier, wisch dir das Gesicht ab!" Yugi gab Tristan ein Taschentuch.

"Danke." Tristan nahm es und wischte sein Gesicht nochmals ab: "Meine Haare..." jammerte er.

"Die kannst du im Gasthof waschen. Gehen wir weiter?" fragte Marik nach.

"Ja, wir müssten ja bald da sein." nickte Yugi.

"Nein, sind wir nicht. Wir haben erst die Hälfte hinter uns." berichtete Yami ihn.

"Was? Aber...?" Tristan und Joey sahen ihn an. "Wir sind doch schon so lang unterwegs."

"Mag sein, aber er Weg geht ja nicht gerade aus."

"Wir laufen hier im Zick Zack, mal bergauf, mal bergab. Mehr als die Hälfte haben wir sicher noch nicht." klärten Isahra und Yami auf.

"Oh man... Aber wenn der Schlamm erst trocken wird..." seufzte Tristan.

"Deine Haare werden das schon überleben, aber es ist schon nach 22 Uhr und ich sollte Serenety um halb zehn anrufen." stöhnte Joey.

"Serenety..." Tristan hatte schlagartig einen verträumten Gesichtsausdruck.

"Wer ist das?" wollte Isahra wissen.

"Joeys kleine Schwester, sie war auch auf meiner Geburtstagsfeier." meinte Yugi.

"Sie ist sehr nett, im Gegensatz zu anderen Leuten..." brummte Tea. Ihr bissiger unterton entging Isahra aber nicht, doch sie ging nicht darauf ein.

"Wie geht es ihr eigentlich?" wollte Marik wissen.

"Es geht ihr gut! Und sie wird mich demnächst wieder besuchen! Sie ist stolz auf ihren großen Bruder den Spitzenduellanten!" strahlte Joey.

"Das freut mich." meinte Bakura und sah sich um: "Hey, Leute, sagt mal, waren wir hier nicht schon mal! Ich glaub diese Baumgruppe hab ich schon mal gesehen."

"Was?" Tea sah sich die Baumgruppe an.

"Nein, vorhin waren das nur fünf Bäume, das hier sind sechs. Wir laufen nicht im Kreis." beruhigte Marik.

"Na Gott sei Dank." atmete Tristan auf.

"Na kommt schon, weiter geht's!" Yugi ging schon mal weiter.

"Hey, warte doch." bat Yami und lief ihm nach.

Isahra sah sich um. Sie waren schon richtig, aber irgendetwas stimmte hier nicht. Es war viel zu ruhig, zwar war es schon normal, dass die Tiere versummten wenn sie Menschen hörten, aber so still durfte es dennoch nicht sein.

"Was ist denn?" fragte Marik nach.

"Hör zu, egal was passiert du bringst alle die zusammen sind zurück zum Gasthof."

"Ich verstehe nicht." erwiderte Marik verunsichert.

"Ich auch nicht so genau, aber hier stimmt was nicht... jemand ist hier, aber ich weiß nicht wer... Es ist wichtig das du dich um alle kümmerst die in deiner Nähe sind. Ich will nicht, dass ihr auf die Suche nach anderen geht. Und nach mir schon gleich gar nicht." flüsterte Isahra Marik zu.

"Wie du willst, hast du einen Verdacht?"

"Eine Vorahnung..." Isahra ging rasch weiter um Yugi und Yami wieder einzuholen.

"Was ist mit ihr?" wunderte sich Bakura.

"Ich weiß nicht, aber ich weiß, das sie für den Pharao alles tun würde." meinte Marik und ging weiter.
 

Der Weg wurde schmaler, so dass sie hintereinander laufen mussten.

"Passt auf, der Boden ist sehr rutschig." warnte Tristan und tastet sich vor.

"Wah..." Yugi hielt sich grade noch an einem Ast fest, da der Boden unter ihm nachgegeben hatte.

"Pass auf, nicht das du noch runter fällst." Yami sah nach unten, es war ein steiler Abhang, der in einem dichten Wald endete. Man sah gar nicht, wie tief es eigentlich runter ging.

"Das war knapp..." keuchte Yugi und tastete sich vorsichtig weiter.

"Tea!" Isahra zog Tea wieder zurück, da der Boden eben zusammensackte.

Tea starrte auf den Boden und sah, wie er abrutschte. "Danke..." meinte sie und machte einen großen Schritt, um nicht auf die viel zu weiche Stelle treten zu müssen.

"Warum ist der Boden hier eigentlich so nass?" fragte Bakura.

"Ich weiß nicht, aber wir müssen da rüber." stöhnte Joey und sah nach unten.

"Nicht runterschauen, das macht dich nur unsicher." erwiderte Marik.

"Seht witzig und wie soll ich dann auf den Weg schauen!" entgegnete Tristan.

"Gute Frage..." seufzte Tea und machte wieder einen Schritt.

"Da geht's tief runter..." schluckte Yugi.

"Bleib ruhig und setz einen Fuß vor den anderen." schlug Yami vor und sah Yugi aufmunternd an.

"Ja gut!" lächelte Yugi zurück, plötzlich hob sich er Wind und rüttelte an den Bäumen und Ästen.

"Verdammt! Warum jetzt?" ärgerte sich Joey, da der Wind ihnen entgegen blies und ihren Weg nur gefährlicher machte. Selbst der Weg schien sich unter ihren Füßen selbstständig zu machen.

"AHHH!" Tea rutschte wieder ab.

"TEA!" Yugi sah zu ihr zurück.

"Ich hab dich!" Tristan packte sie und zog sie mit Bakura wieder nach oben.

"Danke Leute." keuchte Tea.

"Ein Glück... aber ich hab das Gefühl, das dass hier alles nicht mit rechten Dingen zugeht." dachte Yami nach und sah nach vorne, sie schienen keinen Schritt weiterzukommen. Er dachte nach und lenkte sich damit selbst ab, so dass er nicht merkte, dass sich der Boden unter ihm selbstständig machte. Er spürte nur schlagartig einen Ruck. "Wahh!" Yami versuchte noch nach einem Ast zu greifen, doch der schien sich seiner Hand zu entziehen.

"YAMI!" Yugi, Joey, Tea, Tristan und Bakura schreien auf.

"PHARAO!" Marik schluckte, als er sah das sich der Art wirklich wegdrehte, als Yami danach griff.

Joey und Yugi versuchten noch ihn zu packen, doch der Wind machte das unmöglich.

"NEIN!" Tea ließ vor lauter Schreck fast los.

"Tea, halt dich fest!" Bakura drückte sie wieder an den Baum der vor ihr Stand.

"Aber ..." "Wir müssen ihm nach!" Joey sah nach unten.

"Nein, wir sollten weiter..." schluckte Marik.

"Bitte? Aber Yami..."

"Yugi, Leute.... wir finden ihn doch eh nicht. Es ist sicher besser zum Gasthof zu gehen und Bescheid zu sagen." Marik sah nach unten. Yami war schon nicht mehr zu sehen und er selbst würde am liebsten auch auf die Suche gehen.

"Kommt nicht in Frage! Ich lass meinen Kumpel doch nicht da unten liegen!" fuhr Joey ihn an.

"Wir sollten ihn suchen gehen..." Tristan stockte und sah sich seine Freunde an. "Wo ist Isahra?"

"Was?" Bakura sah sich auch um. Isahra war wirklich weg.

"Sie stand doch eben noch bei Tea..."

"Sie wird doch nicht..." Tea sah nach unten.

"Glaubst du sie ist ihm nach?" schluckte Yugi: "Ohne das wir das gemerkt haben?"

"Dann müssen wir erst recht..."

"Joey, nein! Wir gehen zurück zum Gasthof. Isahra war Leibwächterin des Pharaos. Sie kommt schon klar und wird sich um ihn kümmern. Wir kommen hier eh nicht runter, ohne das wir uns verletzten." unterbrach Marik unsicher.

"Das stimmt! Wenn wir versuchen da runterzukommen, verlieren wir uns am ende noch und wer weiß was da unten ist." stimmte Bakura zu.

"Gerade darum sollten wir doch suchen! Wer weiß was ihnen passiert und was ..." Tea zitterte fast.

"Tea..." Yugi sah zu ihr.

"Ähm Leute... der Boden..." Tristan bemerkte das der Boden unter ihnen wieder hart war und gut zum laufen.

"Was?" Joey sprang hoch und hatte einen festen Stand unter den Füßen.

"Dann war das..."

"Magie... Jemand wollte den Pharao von uns trennen..." bestätigte Marik Yugis Befürchtung.

"Aber dann müssen wir erst recht da runter!" stimmten Tristan und Joey überein.

"Vergiss es! Der Pharao ist sicher nicht da unten! Er wird weggebracht worden sein, irgendwo weiter weg, wo wir ihn sicher nicht in der Dunkelheit finden werden." ärgerte sich Marik.

"Also gut... hoffen wir das beste..." meinte Tea schließlich, da Marik Recht hatte.
 

Isahra sah sich um. Sie stand mitten in der Dunkelheit umgeben von Bäumen und hatte keine Ahnung wo sie war. Sie hatte nur das schwimmen der Luft wahrgenommen und war hineingesprungen, bevor es wieder verschwand. Irgendwo hier musste Yami sein. die Frage war nur wo. Isahra schloss die Augen und hörte auf die Geräusche des Waldes. Es war totenstill, nichts war zu hören, was in diesem Moment ein Vorteil war. *Führt mich...* bat sie in Gedanken und hörte ein leises Knacken, zu ihrer Rechten. Es klang als wäre es weiter weg und wie ein Ast der zertreten wurde. Sie rannte los.

"Das ist er..." der junge Mann beugte sich zu Yami, den er bewusstlos an einem Baumstamm gebunden hatte. "Der große Pharao nun endlich in meinen Händen!"

"Beeil dich!" fegte eine Stimme in seinen Gedanken. Er hatte telepathischen Kontakt mit dem, der ihn durch die Zeiten schickte.

"Ja ja... immer mit der Ruhe! Er ist mir ausgeliefert und ich will es auskosten. Ich will ihn quälen..." er sah sich Yami ganz genau an und grinste in sich hinein. "Was wäre wohl das grausamste..."

"Nichts da! Erschieß ihn und dann bring mir seine Leiche!" donnerte es ihm seinem Kopf.

"Aber ich..."

"Tu was ich dir gesagt habe!"

"Ja, Hohepriester...." ärgerte er sich. Sauer ging er ein paar Meter zurück und legte einen Pfeil an den Bogen. Irgendwie fand er es gemein, dass er nicht seinen Rachegelüsten nachgeben durfte. Er hatte den Pharao, obwohl er nie ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Der Bogen, den er in der Hand hielt, und der Pfeil, der an dessen Sehne lag, würden ihm als genügen müssen. Es gab einen Grund warum er diesen Bogen und diese Pfeile benutzte. Mit einfachen, aus dieser Zeit, würde er Probleme bekommen und der Plan, den er und sein Verbündeter hatten nicht aufgehen. Die Pfeile der großen Königin, im Herzen des Pharaos würden dazuführen, das man sie für den Tod des Pharaos verantwortlich machen würde. Sie würde des Hochverrats angeklagt werden und damit wäre das Pharaonenpaar aus dem Weg. Er spannte den Bogen und zielte genau auf Yamis Herz. Es war so einfach! Selbst wenn der Pharao erwachen sollte, konnte er ihm nicht mehr entkommen. Ganz ruhig und ohne zu Zittern sah er auf sein Ziel, da hörte er Schritte. Leichte Schritte, die kaum hörbar über den Waldboden rannten und immer näher kamen.

"Beeil dich!" forderte ihn die Stimme telepathisch auf.

"Ist ja gut!" fuhr er auf und schoss. Der Pfeil flog durch die Luft und steuerte direkt auf Yami zu, doch bevor er zu nahe kann wurde er von einem Stein getroffen und blieb im Waldboden stecken.

"Verdammt!" er sah sich um und spürte plötzlich ein Messer unter seinem Hals.

"Hab ich dich! Und das ist meiner!" Isahra nahm ihm den Bogen weg.

"Hallo... Du bist auch hier?" schluckte er, rührte sich aber nicht:"Ich ..."

"Versuchs erst gar nicht!" Isahra trat ihm in de Kniekehlen und zog ihr Messer zurück. Er fiel auf die Knie und sah wie sie sich zwischen ihn und den Pharao stellte: "Ich hab dich schon mal gesehen, damals in Ägypten... Du bist Priester, deiner Kleidung nach."

"Ich bin Ahotep... Ein Apophispriester..." knirschte er und sah auf den Boden: "Wir sind uns des Öfteren im Amun-Ra-Tempel begegnet... Du hast mir immer zugelächelt, aber wir haben nie miteinander gesprochen, ehrenwerte Hohepriesterin." Ahotep spürte den stechenden Blick, der auf ihn einstach.

"Damit weißt du sicher auch wer ich bin und das ich nicht zulasse, das unserem Pharao Leid zugefügt wird..." sie ging zurück und holte den Pfeil aus der Erde.

"Ja, Herrin, daher habe ich ihn auch nicht angegriffen, solange ihr in der Nähe ward." erwiderte er Wahrheitsgemäß. Lügen würde ihm eh nicht weiterhelfen.

Isahra spannte inzwischen den Bogen: "Ich denke du weißt, dass ich keine Probleme habe, jene zu töten, die sich gegen den Pharao stellen. Wäre nicht das erste Mal"

"Und ihr verfehlt nie euer Ziel... Ihr tragt die Totengöttin Nephtys zu Recht im Namen, aber ich werde noch nicht sterben. Ich verabschiede mich, Sonne Ägyptens." meinte er und löste sich regelrecht in Luft auf.

"Feigling..." Isahra ließ den Bogen sinken. Sie konnte jetzt nichts tun, da er eh schon weg war. Aber er würde wieder kommen, doch jetzt war erstmal eine Zeit lang Ruhe. Isahra ging zu Yami und befreite ihn, allerdings bekam sie ihn nicht wach.
 

~#~ "Wie kommt ihr voran?" Hohepriester Feonn sah Atemu über die Schultern.

"Gut, Hohepriester, ich glaube ich bin bald fertig." erwiderte Atemu etwas gelangweilt. Es war schon sehr spät am Tag und begann schon zu dämmern, wenngleich die Sonne erst ganz sachte den Horizont streifte. Der ganze Abend war für den jungen Prinzen eher langweilig verlaufen. Zwar waren Mahado und Mana im Tempel, doch irgendetwas fehlte ihm. Isahra war am frühen Vormittag zusammengebrochen und seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen. Auch hatte er keine Ahnung war sie einfach so zusammengebrochen war. Atemu machte sich offenbar auch di größten Sorgen um sie, ständig wanderte sein Blick von den Papyrus zu dem Haus in dem sich Isahras Kammer befand. Mahado und Mana hatten schon den ganzen Tag versucht ihn aufzumuntern, aber nichts hatte geholfen.

"Hohepriester Feonn, ich will zu ihr!" Atemu stand auf und sah den Hohepriester an.

Feonn warf ihm einen erstaunten Blick zu: "Ich verstehe euch nicht, mein Prinz. Was interessiert euch Isahra? Sie ist eine kleine Priesterin und kein Men..."

"Ich sagte, ich will zu ihr!" donnerte Atemu Feonn ins Wort: "So weit ich weiß steht sie in MEINEN Diensten. Und wagt es nie wieder zu sagen, sie sei kein Mensch!"

Der Hohepriester wich erschrocken zurück und schluckte. Es gefiel in nicht das der Prinz solch einen Narren an seiner Schülerin gefressen hatte, denn dieser Umstand würde sie früher oder später aus dem Tempel holen. Eine Sache die Feonn nicht zulassen wollte, da Isahra eine Versicherung für ihn war, damit das Wohlwollen der Götter nicht abbrach und aus diversen anderen Gründen... Doch er konnte den Wunsch oder besser den Befehl des Prinzen nicht abweisen, da er ein Recht hatte, seine Dienerin zu sehen. Zudem war er der Thronfolger und er würde Feonn alles zurückzahlen was er ihm jetzt abschlug oder gewährte.

"Natürlich..." brummte er verstimmt: "Pacey!"

"JA!" Pacey hatte vor der Tür gesessen und schaute nun herein.

"Unser Prinz wünscht Isahra zu sehen. Bring in zu ihr." schnauzte Feonn sie an.

"Klar!" nickte Pacey fröhlich!"
 

Isahra schlief noch, als Atemu in ihre Kammer kam. Er war das erste Mal hier und stelle fest, dass es ihm hier nicht gefiel. Die Kammer war winzig, das Fenster war ein größeres rundes Loch, das man mit einer alten Binsenmatte verhängen konnte. Es war auch kaum Platz, nur das Bett, das sich auf mehreren erhöhten Schilfmatten zusammensetzte und eine Truhe standen in der Kammer. In einer Ecke lag noch eine Schreibpalette und dennoch war kaum Platz um zwischen Bett und Wand zu gehen. Das einzige was gut war, war die Tatsache, dass es nicht schwül, sondern angenehm kühl war. Dagegen reichte das Licht kaum aus, um etwas zu sehen, da es draußen schon dunkel wurde. Er begnügte sich dennoch mit dem Dämmerlicht, da er Isahra nicht wecken wollte. Vorsichtig setzte Atemu sich auf das Bett und strich Isahra eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er sah sie lange einfach nur an und dachte nach, da ihm aufgefallen war, dass er sie nicht nur mochte. Seit dem letzten Jahr, hatte er festgestellt, das er, auch wen er Isahra nur selten sah, sie ihm sehr wichtig war. Vielleicht sogar wichtiger als Mahado und Mana zusammen. Er bemerkte, dass sie sich bewegte und kurz darauf die Augen öffnete.

"Isa?" Atemu lächelte sie schwach, aber erleichtert an.

"Hm? Was ist..." Sie rappelte sich verschlafen auf und sah ihn an.

"Du bist zusammengebrochen und ein Priester hat dich hergebracht." erklärte Atemu.

Isahra dachte kurz nach: "Stimmt, ich war übernächtigt..." Sie kratzte sich gähnend am Hinterkopf: "Hast du dir etwa Sorgen gemacht?"

"Ja!" schoss es auch ihm heraus.

"Tut mir Leid... Das wollte ich nicht..." erwiderte sie leicht erschocken über die Art und Weise seiner Antwort.

"Ich hab gedacht du bist ernsthaft krank! Und wie kannst du überarbeitet sein? Du bist elf Jahre alt!" regte er sich auf, wurde aber nicht laut und seine Sorge war deutlich aus seinen Worten zu hören.

"Ja, schon. Aber ich bin Priesterin und daher muss ich mehr tun. Es tut mir wirklich leid, bitte Atemu... Ich wollte dich doch keine Sorgen machen." meinte Isahra und sah ihn eindringlich an. Atemu sah zur Seite, um ihren Blick auszuweichen, zudem hatte sie eben das erste Mal seinem Namen ausgesprochen...

"Tu so was aber nicht noch mal! Sonst..."

"Okay!" nickte Isahra strahlend und unterbrach ihn auch noch: "Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ja? Es ist lieb, dass du es tust, aber ich will das das nicht."

"Aber Freunde tun das doch. Sie machen sich nun mal um ihre Freunde Sorgen, wenn es ihnen nicht gut geht." widersprach Atemu ohne sie anzusehen.

"Äh..." Isahra lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Backe: "Danke! Du bist süß!" unmerklich stockte Atemu.

Er merkte, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. "Ich muss..." sagte er und verließ Isahras Kammer ohne sie noch mal anzusehen.
 

Die Nacht schritt voran, doch Atemu war nicht in sein Zimmer zurückgekehrt. Mana und Mahado fanden in alleine am Ufer des heilen Sees sitzen und nachdenken. Seit er bei Isahra gewesen war, hatten sie ihn nicht mehr gesehen und Mahado machte sich nun Sorgen um ihn, das der Prinz eigentlich immer sehr fröhlich war, wenn es bei Isahra gewesen war.

"Mein Prinz!" Mana Setztes ich neben ihn und sah ihn an.

Er schien sie erst gar nicht zu bemerkte, erst als Mahado etwas sagte: "Mein Prinz!"

"Mana, Mahado... was gibt es?"

"Solltest ihr uns nicht darauf antworten?" wollte Mahado wissen.

"Ja genau!" Mana nickte eifrig: "Du siehst so betrübt aus!"

"Nein Mana..." Atemu lächelte ein wenig: "Ich bin nicht traurig, nur etwas durcheinander."

"Weswegen denn?" fragte Mana neugierig und auch Mahado schien es zu interessieren.

"Nicht so wichtig! Es muss euch nicht belasten." wich er aus.

"Wenn es Euch bedrückt, dann sollte es uns interessieren." widersprach Mahado: "Wir sind Eure treuen Freunde und Untergebenen."

"Du sollst nicht immer sagen, dass du mein Untergebener bist." meinte Atemu kühl.

"Aber es ist so. Also, Prinz, was hast du?" erkundigte sich Mana hibbelig,

Atemu überlegte erst noch und zögerte ehe er antwortete: "Isahra... sie, na ja... sie hat mich... geküsst." brachte er schließlich heraus.

"GEKÜSST?" schrie Mana auf, wofür sie einen eisigen Blick von einem nicht weniger verwirrten Mahado bekam.

"Ja, auf die Wange." seufzte Atemu und fuhr sich abwesend mit den Fingerspitzen über die Backe, die Isahra geküsst hatte.

"Isahra ist nicht gerade gut erzogen!" schnaubte Mana und sah den Prinzen an.

"Wie?" Atemu hatte ihr nicht zugehört.

"Sie hat dich geküsst! Ja, ich mag sie und sie ist Priesterin und Ras Tochter, dennoch kann sie dich nicht einfach so küssen. Das geht doch nicht!"

"Mana hat Recht. Es ist zwar nicht verboten, aber es ist auch nicht richtig. Euch aus einer Laune heraus zu küssen." stimmte Mahado ihr zu.

Atemu seufzte, aus irgendeinem Grund glaubte er nicht, dass Isahras spontane Entschuldigung auf eine Laune zurückzuführen war, und nichts wieder bedeutete. In den fünf Jahren, in denen sie sich nun kannten, tat sie oft Dinge, die scheinbar keinen Grund hatte, doch die wenigsten waren am Ende wirklich grundlos. Sie stand ihm nun auch nahe und ihre Gegenwart war wie wohltuender Sonnenschein, nach der langen Regenzeit. Das Lächeln das die Sonne in den Schatten stellt...

"Es missfällt euch, nicht wahr?" brach Mahados Stimme in seine Gedanken ein.

"Missfallen..." wiederholte er nachdenklich, doch Antworten konnte er nicht. Mana Mahado und er hörten ein Geräusch, es klang nach einem Krug, der auf dem Boden zerschellte. Sie sahen sich um. Isahra stand hinter ihnen, vor ihren Füssen, die Scherben eines Kruges.

"Isa?" Mana sah sie an, doch wegen der Dunkelheit und der kurzen Entfernung zwischen ihnen, konnte Mana Isahras Gesicht nicht sehen.

"So ist das..." hörte sie Isahra leise sagen, bevor sie sich umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.

"Sie hat euch wohl... Prinz?" Mahado sah Atemu nur noch von hinten. er war aufgesprungen und ihr nach gelaufen.

"Isa! Warte!" Atemu holte sie in einem Gang des Tempels ein. Die Säulen an den Seiten machen den Gang so eng, dass man nur hintereinander gehen konnte. Nur die Nischen zwischen den Säulen gaben etwas Bewegungsfreiheit. Er packte ihre Hand und hielt sie fest.

"Lass los!" donnerte sie ihn an, ohne sich umzudrehen.

"Nein!"

"Doch! Lass mich zufrieden! Ich will nicht mit dir reden!" Isahra versuchte ihre Hand auf seinem Griff zu befreien.

"Isa..."

"Was?! War doch deutlich genug, was du da von dir gegeben hast. Es ist ja nicht wichtig und missfallen hat´s dir auch! Entschuldigung und mehr hab ich dazu nicht mehr zu sagen!" ihre Stimme war sehr laut, aber man hörte deutlich, dass sie traurig war.

"Isa... nei..."

"Vergiss es!" Isahra drehte sich zu ihm und riss sich los. Tränen schimmerten in ihren sonst so strahlenden Augen. Atemu schluckte, er hatte sie noch nie weinen sehen.

"Das nächste Mal, wenn dir was nicht passt, dann sag's mir und nicht Mahado und Mana!" Sie schaffte es sich befreien und rannte weiter.

Atemu stand erst einige Sekunden wie von Sinnen da und musste verarbeiten, was eben passiert war.

"Hey! Nein!" er rannte ihr wieder nach. Nach fünf Minuten holte er sie wieder ein, wobei die immer noch im Säulengang waren. Dieses Mal erwischte er ihre Schulter: "Warum rennst du weg?"

"Weil ich DICH nicht sehen will!" wieder versuchte sie sich zu befreien: "Du bis..." Atemu donnerte sie härter als beabsichtig gegen die Wand, zwischen zwei Säulen und nahm ihr damit jede Fluchtmöglichkeit.

"Hör mich gefälligst an!"

"Wieso denn? Da warst doch deutlich genug!" erwiderte Isahra wütend und wollte weg.

"Lass das endlich!" Er hielt ihre Arme fest und drückte sie gegen die Wand, da sie einfach nicht aufhörte das Weite suchen zu wollen.

"Du hast mich falsch verstanden!"

"Was gibt's da falsch zu ver..." weiter kam Isahra in ihrem Wutanfall nicht, da sie Atemus Lippen auf ihren spürte. Ihre Augen weiteten sich und sie merkte nicht, dass sie schlagartig aufhörte sich zu wehren.

"Isa, ich wollte es nicht sagen und dachte das Mahado und Mana nicht weiter fragen würden, wenn ich es als unwichtig hinstelle und ich hab Mahado nicht geantwortet, sondern nur wiederholt was er sagte, weil ich nachdenken wollte." sagte er bevor Isahra sich aus ihrer Erstarrung löste.

"Was? Aber...?" sie sah ihn an, immer noch verstand sie nicht, was er eben getan hatte.

"Es war mir nicht unangenehm, es hat mich nur verwirrt. Du hast mich überrumpelt und mich ungewollt damit gezwungen, mich zu fragen, was ich fühle:" unbewusst fuhr er ihr mit der Hand durch die langen schwarzen Haare und küsste ihr eine Träne weg, die sich eben aus einem Augenwinkel löste.

"Atemu..." Isahra hielt seine Hand fest und sah ihm in die Augen: "Bitte, hör auf damit... Ich..."

"Liebe dich! Du verwirrst meine Sinne, als stünde ich stundenlang, ohne Schutz in der Wüste und ich vermisse dich, wenn ich dich um mich hab. Dein Lächeln, deine Sturheit und Frechheiten, das alles ist mir so wichtig. Und ich liebe es, wenn du mich beim Namen nennst." unterbrach er sie.

"Du liebst mich?" wiederholte Isahra fragend. Schlagartig stockte Atemu, als wäre ihm eben erst klar geworden, was er gerade gesagt hatte. Doch dann spürte sie wie er sie wieder an die Wand drückte und näher kam.

Atemu sprach so leise das sie ihn kaum hören konnte: "Ja, ich liebe dich!" flüsterte er, ließ sie los und zog sich dann zurück.

Isahra sah ihm nach, konnte ihm aber nicht nach. In ihrem Kopf drehte sich alles...
 

Die Nacht näherte sich langsam ihrer Mitte. Atemu war nich immer wach und starrte an die Decke.

Die Tür öffnete sich leise und jemand betrat das Zimmer. "Du hast keine Antwort von mir bekommen." sagte Isahra und blieb in der Tür stehen, als wüsste sie nicht, wie und warum sie zu ihm gekommen war.

Atemu stand auf und sah sie im Schein der Kerze stehen: "Ja..." er ging auf sie zu und fragte sich warum er eigentlich nicht bei ihr geblieben war. Doch eigentlich wusste es nur zu gut. Hier im Tempel waren viele die sich liebten und auf der Suche nach einem leeren Raum, hatten er und Isahra einen Priester und eine Tänzerin dabei gesehen, wie sie sich liebten. Das war jetzt gerade mal ein Jahr her und es war ihm im Gedächtnis hängen beblieben, dazu wusste er auch, das Isahra ihn unbewusst dazu verleitete dasselbe zu wollen. Gerade jetzt, ihre so unsichere Erscheinung, ließ ihn ungewollt wieder daran denken.

Isahra sah sich um, ihr machte diese Situation keine Angst, aber etwas mulmig war ihr schon zumute. Dabei hatte er es ja schon ausgesprochen, sie wusste um seine Gefühle: "Ich ... also..." Sie wandte ihm den Blick zu, doch die Worte, die sie sagen wollte, fand sie nicht. Isahra schloss die Tür hinter sich und trat auf ihn zu.

Mit der Hand fuhr sie über seine Wange: "Ich ... ich hab mein Herz an dich verloren... Ich liebe dich..." sagte sie kaum hörbar: "Ich weiß, das wir noch halbe Kinder sind, aber es ist nun mal so."

Atemu lächelte sie warm an und zog sie näher zu sich. Statt etwas zu sagen, küsste er sie sehr sanft. Er merkte wie sich fallen ließ und sich an ihm festhielt, seinen Kuss erwiderte. Ohne dass sie es bemerkten wurden die Küsse immer liebevoller und heftiger.

"Du bleibst doch heute Nacht hier, oder?" fragte Atemu nach.

"Wenn ich darf..." Isahra sah der Matte, die neben der Tür lag.

"Nein... Nicht dort. Neben mir, da will ich dich wissen."

"Atemu, aber dass..." Atemu schnitt ihr wieder das Wort ab: "Ich dein platz und mein Wunsch. Tu mir den gefallen, ja?" er hob sie plötzlich hoch: "Sonst bleib ich so stehen." In der Tat hielt er sie so hoch, dass sie nicht mal den Boden berühren konnte. Atemu hielt sie an der Hüfte scheinbar mühelos hoch.

"Ähm... was bezweckst du denn damit?"

"Damit du nicht wieder weglaufen kannst. Du bist so schnell und so hab ich dich in der Hand." lächelte er und küsste sie wieder, achtete darauf, sie aber nicht abzusetzen.

Isahra musste amüsiert schmunzeln: "Ich lauf nicht weg, versprochen! Und ich erfüll dir unseren Wunsch."

"Unseren?" Atemu sah sie erheitert an.

"Ähm...?" Isahra wurde rot, jetzt da es raus war, hatte sie nicht nachgedacht, was sie sagte.

Er setzte sie auf dem Bett ab: "Wie lang...?"

"Das ist doch jetzt egal! Wir wissen doch jetzt was der andere fühlt." fiel sie ihm ins Wort.

"Okay, ich frag nicht weiter nach, jetzt nicht!" Atemu setzte sich neben sie auf Bett, drückte sie ihn die Kissen und küsste sie wieder.



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