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Melodie der Vergangenheit

Bevor das wahre Glück zu einem kommt, erleidet man tiefen Schmerz
von

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Die Rettung und der Neuanfang

Der Kampf verlief für Tala und Kai nicht gut. Sie kamen einfach Kräfte mäßig nicht an die Bitbeasts von Boris heran.

„Was ist mit dir Kai? Konzentrier dich auf den Kampf“, schrie ihn Tala an.

//Auf den Kampf konzentrieren….halt..wenn Irina in dem Falken ist dann müsste Aleksandra im anderen Bitbeast stecken…// schlussfolgerte Kai und rief zu seinem Freund: „TALA! Du darfst das Bitbeast nicht angreifen! Da drinnen steckt Aleksandras Seele!“

Tala unterbrach seine Attacke und einen erneuten Gegenangriff ein. //Aleksandras Seele in dem Bitbeast?// fragte er sich und sah Kai an.

„Ist das wahr?? Aber wie ist das möglich.“

„Boris hat uns alle nur als Werkzeug benutzt und damit diese Kreaturen geschaffen. Er hat Irina und Aleksandras Seele genommen um die Bitbeast zum Leben zu erwecken“, erklärte Kai ihm.

Als Tala das hörte gefror ihm das Blut in den Adern und er konnte im ersten Moment nicht glauben was ihm sein bester Freund da erzählte. Wie konnte das nur geschehen?

„Aber was sollen wir tun. Wenn…wenn sie da drinnen sind. Wie können wir sie retten, Kai?“

Retten. Das war nur möglich wenn er sich an das Lied erinnern würde. //Komm streng dich an…erinnere dich…// redete er sich ein und wich den Angriffen nur aus, da er es nicht über das Herz brachte „mich“ anzugreifen.

„Ihr könnt nicht gewinnen! Dafür seid ihr nicht stark genug!“, mischte sich Boris ein um sie noch mehr zu verunsichern, „Was könnt ihr schon ausrichten? Ihr zwei mit eurem schwachen Herz? Glaubt ihr das ihr eine andere Zukunft haben könnt als die, die ich euch gebe?“

„Metall Claw“, rief dann ein Lakai und griff Wolborg an.

Tala, der sich mehr defensiv hielt konterte den Angriff gekonnt. //Ich kann Aleksandra nicht angreifen…ich bring es nicht fertig// erkannte Tala und sank auf die Knie. Beide waren mit ihrem Latein am Ende. Ein Gewinn aussichtslos.

Tala stützte sich mit den Händen am Boden ab und war kurz vor dem Aufgeben.

„Ich kann nicht mehr, Kai. Wir können nicht gewinnen ohne sie zu verlieren. Ich weiß nicht mehr weiter, mein Freund“, verzweifelte der rothaarige Junge. Kai zerbrach es das Herz seinen einzigen und besten Freund so zu sehen. Er riss sich zusammen und schrie ihn an, damit er wieder zu Vernunft kommen würde.

„Du gibst schon auf? So leicht! Steh auf Tala! Ich kann es nicht glauben das du so einfach aufgibst nach allem was wir durchgemacht haben. Sie haben für uns ihr Leben riskiert und du bist nicht bereitwillig das gleiche zu tun! Vergiss nicht wer du bist! Und das es nichts gibt was wir zusammen nicht schaffen können, mein Freund.“

„Kai…“, murmelte Tala und blickte zu diesem auf. Tala sah ein das sein Freund recht hatte und dies der falsche Moment war in Selbstmitleid und Verzweiflung zu versinken, denn noch war nicht alles verloren.

„Du hast Recht, Kai. Noch geben wir uns nicht geschlagen!“

„So kenn ich meinen Freund. Und nun zeigen wir ihnen, dass sie noch lange nicht gewonnen haben.“

Beide nickten. Kai und Tala kämpften härter als zuvor um das zu retten was ihnen lieb war. //Aber um zu siegen war es trotzdem wichtig das Lied zu wissen….streng dich an Kai// und er schloss die Augen und hörte in sich hinein. Tief in sein Herz, dort befand sich mit Sicherheit die Lösung. Er erinnerte sich an unsere erste Begegnung, unseren ersten Ausflug, einfach alles bis zu dem Moment, wo ich das erste Mal für ihn vorsang. Er hörte es. Er könnte es deutlich hören, den Text und die Melodie, die Klänge die in sein inneres Ohr drangen.

//Ich habe mich erinnert Irina. Die Worte, die du mir damals vermittelt hast. Was mir wichtig ist. Meine Zukunft sehe ich wenn ich bei dir bin. Meine Sterne sind deine Augen, die schöner sind als jeder Stern. Mein Herz soll nur dir gehören, dir…weil ich dir gehöre. Denn…ich// und er fand die Antwort als er sich in sein inneres begab.

„Es ist vorbei, Kai und Tala! Heute sterbt ihr zusammen mit euren Freundinnen“, zischte Bo-ris, „Los, Vlad und Igor, setzt die Finale Attacke ein und beendet das Ganze.“

Vlad und Igor nickten und setzten nochmal alles in ihre letzte Attacke, denn selbst wenn sie Tala und Kai vom Bitbeast her überlegen waren, fehlte ihnen jegliche Ausdauer und Konditi-on fürs kämpfen. Sie schnaubten wie nach einem Marathonlauf und hielten es nicht mehr lan-ge durch.

„Ich weiß es, Tala. Ich kenn die Lösung für unser Problem. Es war so einfach aber wir sind trotzdem nicht draufgekommen. Sag das was du immer schon sagen wolltest, Tala“, rief er ihm mit einem sicheren Lächeln zu.

Das sagen, was Tala Sascha schon immer sagen wollte. Was für Ironie es war so einfach, aber für sie war es so schwer es zu sagen, wegen den Konsequenzen und auch wegen den jeweili-gen Vergangenheiten.

„Sun Inferno!“, rief Igor und der Falke fing an zu leuchten und sein Feuer an den Flügeln wurde stärker.

„Slide Hurrican!“, brüllte Vlad und das Feuer an den Pfoten des Luchses fing an zu lodern und hüllte ihn komplett ein. Danach fielen beide Lakaien bewusstlos vor Erschöpfung zu Bo-den.

Beide stürzten sich mit einen mächtigen Gebrüll auf Dranzer und Wolborg. Gespannt wartet Boris bis alles vorbei war und Tala und Kai am Boden lagen und um ihr Leben winselten. Beide Freunde sahen sich gegenseitig an und nickten. Dies war die letzte Chance und sollte Kai sich geirrt haben, dann war es vorbei für sie.

Sie atmeten tief ein und schlossen die Augen für einen Moment.

„ICH LIEBE DICH, IRINA!“

„ICH LIEBE DICH, ALEKSANDRA!“

Kam es beiden gleichzeitig wie aus einem Munde. Sie sagten die Worte so laut, dass jeder es hören konnte und sogar bis unter die Haut ging. Die Bitbeast stoppten kurz vor Ausführung ihrer Attacke und erstarrten.

„Es..es hat geklappt“, erkannte Tala.

Boris kochte vor Wut, als er das sah.

„Das ist unmöglich! Mein Plan war perfekt!“, ärgerte er sich bis aufs Blut. Kai, der Kratzer und Schrammen von dem Kampf wegetragen hatte, wischte sich mit dem Ärmel das Blut vom Mundwinkel.

„Nein, war es nicht. Der Plan war gut durchdacht aber wichtige Aspekte hast due übersehen. Der wichtigste war der, was wir füreinander empfinden und das, das stärker ist als deine Kraft“, erklärte ihm Kai und hob den Blade auf, „Du hast verloren, Boris. Alles was du hier siehst.“

„Es ist also nicht alles ein Märchen, wenn es heißt die Liebe siegt über das Böse“, ergänzte Tala und hob ebenfalls das Blade auf mit Aleksandras Seele drinnen. Danach zerbrachen bei-de den Chip und gaben somit die eingeschlossene Seele frei, welche zurück zu ihrem Besitzer flog.

„Das kann nicht sein!“, schrie Boris verzweifelt, „Ich habe nicht verloren. Die „Black Unit“ steht immer noch hinter mir.“

„Ah..das haben wir vergessen zu sagen. Die gibt’s leider nicht mehr“, erläutert Tala ihm.

„Wie die gibt’s nicht mehr?“, fragte Boris verdutzt.

„Naja wir haben aus bester Hand erfahren, dass du die Black Unit auf Streife geschickt hast und da haben wir der Polizei gesagt wo sie zu finden sind“, gestand Kai in beifälligem Ton.

Boris stand verdattert da und verstand die Welt nicht mehr. Er konnte nicht glauben, dass alles wofür er so hart gearbeitet hat in einem Moment und vor allem von zwei daher gelaufen Knirpsen zerstört werden konnte.

Nein nicht nur zwei. Es mussten mehr gewesen sein, welche die Tala und Kai diese Informa-tion geliefert hatten und er nicht wusste, dass es mehr als nur zwei Verräter geben muss.

„Wer hat euch das erzählt? WER!?“, brüllte Boris erneut.

Doch diese Antwort beantwortete sich fast wie von selbst, als Dimitri, Michail und Sergej eintraten. Kai und Tala gingen währenddessen zu Sascha und mir und hoben uns hoch. Sanft trugen sie uns auf den Armen und schlenderten zur Tür.

„Ihr? Das glaub ich nicht! Ich dachte ihr hasst einander!

„Dem war am Anfang auch so, weil ich neidisch auf sie war. Doch als ich erkannt habe was für ein Monster du bist und du mit uns anstellst konnte ich dich nicht mehr unterstützen oder dir gehorchen. Ich hab meine Rolle weitergespielt und ihnen verraten wo du die Black Unit hingeschickt hast“, grinste Dimitri und rieb sich siegessicher die Nase

„Ihr miesen, kleinen Verräter“, knurrte Boris und biss sich so fest auf die Unterlippe das diese anfing zu bluten.

„Wir haben dir nichts mehr zu erklären, Boris. Es ist vorbei und die Polizei wird bald hier sein. Gehen wir, Jungs“, meinte Kai dazu und drehte sich um. Das brachte das Fass zum über-laufen. Boris konnte Kais Arrogante Art noch nie ausstehen. Kai war schon als Kind so gewe-sen und nur schwer zu bändigen. Boris zuckte aus Affekt eine Pistole, welcher er unter seinem Kittel hatte und zielte damit auf Kai und drückte ab. Er war so am Ende das er zum Psycho-path um mutiert ist und ihm jetzt wo er alles verloren hatte alles egal ist. Ein Schuss ertönte und hallte durch den Raum.

Tala sah wie der Pistole auf Kai gerichtet war und wollte ihn warnen doch zu spät. Die Kugel flog auf ihn zu. Doch sie traf Kai nicht. Dimitri hat schneller als die anderen reagiert, sich vor ihm geworfen und die Kugel abgefangen. Die Kugel traf ihn in die Brust und er stürzte zu Boden. Da lag er. Dimitri, von dem man angenommen hatte er würde sich am wenigsten für Kai und Tala opfern täuschte alle vor allem die zwei. Sergej und Michail waren geschockt und stürzten sich gleich über ihn. Die drei waren genauso wie Tala und Kai zusammen auf-gewachsen hier und immer zusammen gewesen.

„Dimitri! Dimitri…“, schluchzte Michail und hob ihn sanft hoch.

Dimitris Wunde war gefährlich. Sie lag knapp neben dem Herzen und er verlor eine Menge Blut. Verzweifelt versuchte Sergej die Blutung zu stoppen aber vergeblich.

Kai und Tala knieten sich nieder und waren fassungslos.

„Dimitri, warum hast du das getan?“, fragte Kai fassungslos und konnte nicht glauben was er getan hatte.

Dimitri öffnete seine schweren Lider und sah zu Kai und Tala. Er hustete und spuckte dabei Blut, doch danach lächelte er schwach.

„Dummkopf, hätte ich es zulassen sollen, dass du angeschossen wirst? Es war das einzige um dich zu retten. Ich habe viele Fehler gemacht in meinem Leben und für mich hätte es keine Erlösung mehr geben können. Doch du….ihr könnt von neuem anfangen und leben wir ihr es immer wolltet. Mein Leben ist schwarz und ohne Licht doch endlich konnte ich mal was Richtiges machen“, hauchte Dimitri mit letzter Kraft, „Und wein nicht Michail, Sergej was seid ihr für Männer? Denkt nicht mehr zurück und werdet glücklich. Vergesst nicht wer ihr seid, meine besten Freunde.“ Dann war es um Dimitri geschehen. Er schloss dann seine Augen und sein Kopf fiel seitwärts nach hinten. Er war tot. Das letzte was er getan hat war sie zu retten.

„Dimitri…“, murmelten Sergej und Michail, als sie auf ihren toten Freund herabblickten. Kai und Tala hätten es nie für möglich gehalten, dass Dimitri von dem sie annahmen er würde sie bis aufs Blut hassen, einen von ihnen das Leben retten würde. Wenn sie an die Zeit zurück dachten, gab es eigentlich nur Streit trotzdem hat er sie aber nie verpfiffen.

Alle der hier Anwesenden wollten einen kleinen Moment für Dimitri trauern und eine Schweigeminute einlegen, doch Boris ließ ihnen dazu keine Zeit. Er lachte wie ein Verrückter und richtete erneut die Pistole auf Kai und die anderen. Doch Michail und Sergej waren schneller als Boris. Sie sprangen ihn an um ihn aufzuhalten.

„Lauft! Wir halten ihn auf!“, rief Michail.

„Haltet durch, Michail und Sergej. Wir holen Hilfe. Es ist bald vorbei. Denkt daran!“, ver-sprach ihnen Tala und liefen dann aus dem Labor hinaus.

Beide liefen so schnell sie ihre Beine tragen konnten hinaus. Sie waren verletzt, müde und konnten eigentlich nicht mehr aber sie zogen ihre Kraft aus der Liebe und die Hoffnung die sie hatten. Sie rannten zur nächsten Polizeistation und erzählten ihnen was passiert sei und das sie schnell kommen müssen. Gespannt lauschten sie Kai und Tala und verständigten ein paar Kollegen die mit ihnen kommen soll. Der Polizist sagte ihnen, dass sie hier auf einen Kran-kenwagen warten sollten, der bald kommen würde. Danach schwärmten die Polizisten aus und stiegen in ihre Autos. Mit Blaulicht und Sirene fuhren sie dann zur Abtei. Die Menschen die auf den Straßen standen sahen verwundert den zig Polizeiautos nach und fragten sich was wohl passiert sei. Auch die Presse bekam von dem Aufmarsch wind mit und eilten der Polizei zügig nach.

Kai und Tala warteten inzwischen im Warteraum der Polizeistation auf den Krankenwagen.

„Ich hoffe ihnen geht es gut“, nuschelte Tala und blickte auf die schlafende Aleksandra nie-der.

Kai nickte nur da er zu müde war um was zu sagen und streichelte leichte meine Wange. //Es ist geschafft, Irina. Es ist…es ist vorbei. Endlich// erkannte Kai und fiel zusammen mit Tala in einen tiefen Schlaf, den sie sich reichlich verdient hatten.
 

Es war jetzt schon eine Woche vergangen, seitdem alles mit der Abtei aufgeflogen war. Trotzdem konnte man fast noch täglich auf sämtlichen Fernseh- und Radiosender von diesem Fall hören. Die Abtei wurde geräumt und verriegelt, so dass niemand sie mehr betreten konn-te. Die Laboranten und andere wurden festgenommen und drohen nun eine Anklage, die si-cher nicht milde ausfallen wird. Boris wurde in eine psychiatrische Klinik untergebracht, da er den Verlust der Abtei nicht verkraftet hatte. Und die vielen Kinder wurden entweder in Heime untergebracht, einige bekamen sogar ein neues zu Hause bei einer Pflegefamilie und andere wiederrum, darunter die Älteren wurden in ein betreutes Wohnheim untergebracht. Am Ende ging es für alle gut aus. Naja nicht für alle. Michail und Sergej waren noch immer nicht über Tod von Dimitri hinweggekommen und besuchten fast täglich sein Grab, welches der Staat gütiger weiße bezahlt hat, nachdem sie gehört hatten, dass er sich für sie alle geopfert hatte, hatten sie ihm diese letzte Ehre gewährt.

„Ich kann es noch immer nicht glauben, dass er nicht mehr da ist, Sergej“, murmelte Michail und blickte auf den Grabstein.

„Ich weiß was du meinst, aber er hat uns gebeten unser Leben weiter zu leben und wir gaben unser Wort drauf gegeben. Dennoch werden wir ihn niemals vergessen“, sagte Sergej und steckte die mitgebrachten Blumen in die Vase. Danach blieben sie schweigend eine Weile davor stehen, bevor sie gingen.

Tala, Kai, Aleksandra und ich sind uns in dieser Zeit, seitdem alles vorbei ist, Schritt für Schritt näher gekommen. Dennoch hatten sie diese drei Wörter nicht mehr wieder gesagt. Aleksandra arbeitete härter als zuvor für ihr Studium, schaffte es aber trotzdem noch genug Zeit für Tala zu haben. Das Eis zwischen den beiden war geschmolzen und Sascha freute sich jedes Mal wenn Tala sie entweder von zu Hause, von der Uni oder von ihrer Arbeitsstelle abholen kam. Tala war nun frei und konnte tun und lassen was er wollte. Er suchte sich eine Arbeitsstelle, wo er unter Menschen sein konnte und die sozial schwächer waren denen er helfen konnte.

Kai unterstütze Tala dabei und bildete mit ihm zusammen ein Team. Die beiden waren all die Jahre so unzertrennlich gewesen, dass sie sich nicht vorstellen konnten derart getrennte Wege zu gehen. Auch Kai taute auf und lächelte sogar das ein oder andere Mal selbst in meiner Abwesenheit. Und ich?

Ich verbrachte die Zeit entweder mit meiner Familie, mit Lernen und Musik oder mit Kai und wartete zusammen mit meiner Schwester zusammen bis sie uns das wichtigste gestehen wür-den.
 

Es war der letzte Sonntag vor Weihnachten. Ein sonniger, nicht zu kalter Tag. Draußen lag frisch gefallener Schnee und die Straßen und Läden waren weihnachtlich geschmückt. Viele Menschen schlenderten entweder als Paar oder Familie die Straßen entlang und erledigten ihre Weihnachtseinkäufe. Überall in der Luft lag der Geruch von Lebkuchen und Glühwein, der begleitet wird von Sängern, die an verschiedenen Stellen Weihnachtslieder sangen.

Sascha machte sich inzwischen für ihr Date mit Tala fertig und war sichtlich nervös. Sie wusste selbst nicht warum.

„Was ist los mit dir, Schwesterchen. Du bist so nervös, dabei ist das doch nicht dein erstes Date mit Tala“, fragte ich sie und half ihr beim anziehen.

„Ja es stimmt schon nur ich hab so ein seltsames Gefühl. Jetzt wo alles vorbei ist können wir endlich eine ernste Beziehung führen ohne Angst haben zu müssen, wie zuvor. Außerdem hat Tala kein Wort darüber verloren was wir eigentlich vor haben. Normal kleide ich mich nach dem Ort wo wir hingehen, aber diesmal bin ich ratlos.“

„Naja wenn er es nicht gesagt hat, dann wird es mit Sicherheit was Besonderes“, versicherte ich ihr und sah ihr beim Schminken zu.

Sascha nickte nur nervös und machte sich fertig.

„Schatz! Tala ist hier“, rief unsere Mutter.

Nun blieb Saschas Herz regelrecht stehen und schaffte es nicht einmal aufzustehen.

„Kopf hoch, Sascha. Es wird sicher etwas ganz ganz schönes sein“, lächelte ich sie an und half ihr auf die Beine. Zusammen verließen wir ihr Zimmer und gingen die Stufen zum Vorzimmer hinunter.

Tala war nicht allein gekommen. Kai hatte ihn begleitet. Als wir im Vorzimmer ankamen staunen wir alle sehr.

„Kai? Was…ich mein, ich dachte du hast heute viel Arbeit?“, fragte ich ihn weil ich heute nicht mit ihm gerechnet hatte, darum waren wir auch nicht verabredet.

„Naja ich bin früher fertig geworden und man hat mir gesagt den Rest könnte ich auch mor-gen machen“, grinste Kai leicht und ging auf mich zu.

Tala bewunderte Sascha von oben bis unten und war sichtlich über ihre Schönheit verblüfft. Er reichte ihr die Hand, die Sascha natürlich annahm und sie verabschiedeten sich fürs erste von uns. Zusammen verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg zu ihrem ganz besonderen Abend.

Ich sah meiner Schwester nach und lächelte zufrieden. Dann wandte ich mich zu Kai und um-armte ihn.

„Also was verschafft mir die Ehre, dass du zu mir kommst, wenn du schon deswegen deine Arbeit so schnell erledigst und früher kommst“, fragte ich ihn lieb.

„Das ist mein kleines Geheimnis. Aber ich verrate es dir wenn du mit mir kommst“, grinste Kai und streichelte über meinem Kopf.

Darauf war ich gar nicht vorbereitet! Ich hab nichts Passendes an. Ich löste mich von ihm und sagte zu ihm, er solle auf mich warten, da ich mich nur umziehen ginge, doch Kai packte ich sanft am Arm um mich zu stoppen.

„Du brauchst dich nicht umziehen. Du siehst in allem was du trägst süß aus“, antwortete er mir und ließ dann meinen Arm los.

Ich wurde rot als ich seine Worte hörte und zog mir stattdessen meinen Mantel an. Gemein-sam gingen wir dann raus und durch die verschneiten Gassen. Ich genoss seine Nähe und schmiegte mich an ihn. Kai legte seinen Arm um mich und so gingen wir zusammen zu einem Ort, den nur Kai wusste, da er ihn mir nicht verriet.

In der Zwischenzeit waren Tala und Sascha an ihrem Ziel schon angekommen. Es war ein über den Winter geschlossenes Planetarium, welches er für den heutigen Abend gemietet hatte. Zuerst verstand Sascha nicht was sie hier sollte, da es wie gesagt geschlossen hatte im Winter, doch Tala versicherte ihr, dass es sich lohnt hineinzugehen. Sie gingen dann händchenhaltend durch den Eingang und in den Raum, wo man die Sterne sehen konnte.

„Setz dich bitte, Aleksandra“, bat er sie und führte sie zu einem Platz in der Mitte der Reihe. Sascha tat wie ihr angeboten wurde und setzte sich nieder.

„Tala, du weißt schon, dass das Planetarium während des Winters zu hat oder?“, fragte sie ihn. Tala, der sofort nicht darauf antwortete sondern sich einfach neben sie setzte, nahm ihre Hand und antwortete ihr leise: „Warts ab und sie hinauf.“

Sascha wandte ihren Blick rauf an die noch schwarze Decke, die nach ein paar Sekunden an-fing ein Meer von Sternen preiszugeben und diese den ganzen Raum mit ihrem Licht erhellten. Sie saßen allein in einem Planetarium unter Sternen und um sie herum erklang eine sehr ruhige, entspannende Melodie. Es war ein romantischer Moment und zugleich ein wohlfühlender.

„Siehst du die Sterne da oben, Aleksandra? Jeder dieser Sterne weißt mit Sicherheit für einen Menschen, den Weg ins Licht. Aber weißt du mein Stern ist nicht hier oben. Er ist die ganze Zeit bei mir und zwar wenn ich dich ansehe“, fing er an ihr endlich sein Geständnis zu offen-baren. Er nahm sanft ihre Hand und sah ihr die ganze Zeit tief in die Augen, als er weiter-sprach: „Du bist mein Stern, der mir den Weg erhellt. Als ich verloren war und allein in der Dunkelheit hat mir allein dein Gesicht erreicht, welches ich immer vor mir sehe. Egal ob ich schlafe oder ob ich wach bin. Ich sehe immer dein Gesicht wie es mich anlächelt und dann überkommt mich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Du hast mich gerettet und ich hatte Angst dich damals zu verlieren, dass ich fast verloren war. Aber ich hab die gemeinsa-men Erinnerungen in meinem Herzen gesehen und wusste, dass ich mehr solcher Erinnerungen mit dir zusammen haben möchte. Ich würde alles für dich tun, dich mit meinen Händen auf-fangen und deine Schulter sein an der du dich ausweinen kannst. Ich will bis an mein Ende mit dir zusammen sein, weil ich dich über alles liebe, Aleksandra.“

Sascha lauschte aufmerksam seinen Worten und ihr Herz schlug mit jedem Wort schneller. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wange, als sie seine Liebeserklärung hörte und Tränen rannten ihren geröteten Wangen hinunter.

„Tala….ich…ich weiß gar nicht was ich darauf sagen soll. Außer das es das schönste ist was ich je gehört habe und das ich dich auch liebe“, schluchzte sie und sah ihn an.

Tala drückte dann die Armlehne nach oben und zog sie sanft zu sich heran, so dass sie auf ihm lag.

„Ich möchte nicht aufwachen, wenn das ein Traum ist“, flüsterte sie und lag auf ihm drauf.

„Es ist kein Traum, sondern die Realität. Denn Träume enden irgendwann, aber meine Liebe zu dir wird niemals enden“, hauchte Tala ihr auf die Lippen und legte eine Hand auf ihre Wange und die andere um ihre Taille. Danach beugte sich Sascha zu ihm hinunter und berühr-te sanft seine Lippen mit den Ihrigen. Sie schlossen beide die Augen und genossen diesen Moment mit jeder Faser ihres Herzen und ließen einander auch nicht so schnell los.

Währenddessen kamen Kai und ich endlich an unserem Ziel an, welches sich als das Konzert-haus herausstellte. Mein Begleiter ging voran und zog mich leicht hinter sich her.

//Warum sind wir hier?// fragte ich mich und folgte Kai mit schnellen Schritten. Kai öffnete die geschnörkelte Holztür, doch hielt dann inne.

„Hab keine Angst, ja? Ich verbinde jetzt deine Augen“, kündigte Kai an und tat dieses auch. Blind führte mich dann Kai hinein. //Warum muss er mir die Augen zubinden?// fragte ich mich und passte auf nicht hinzufallen.

„Vorsicht Stufe“, warnte mich Kai vor.

Achtsam tastete ich mich die Stufen hinauf und wurde anscheinend in die Mitte geleitet. Da-nach nahm er mir die Augenbinde ab und ich befand mich in der Mitte einer Bühne. Der Saal war erleuchtet durch gedämmtes Licht und auf der Bühne um mich lagen Kerzen und Rosen-blüten verstreut. Im ersten Moment wusste ich nicht was, dass alles zu bedeuten hatte und ich sah verwirrt zu Kai der sich in die erste Reihe direkt vor der Bühne hinsetzte.

„Kai? Was hat das alles zu bedeuten. Die Kerzen, Blüten und warum ich auf einer Bühne ste-he“, fragte ich ihn verwirr.

„Du hast mir erzählt, in der Zeit als wir uns näher kennengelernt hatten, dass du noch nie auf einer Bühne gestanden bist und gesungen hast. Das du gerne mit deinem Lied, die erreichen möchtest, die dir was bedeuten. Deshalb bist du hier. Leider bin nur ich hier und hoffe es stört dich nicht“, erklärte Kai mir und sah zu mir empor.

//Er hat es sich gemerkt// stellte ich fest und mich überkam ein regelrechtes Glücksgefühl, dass Kai sich soviel Mühe gab.

„Es ist ok, Kai. Ich danke dir, dass du das für mich tust und es stört mich nicht. Dieses Lied möchte ich nur für dich singen. Es ist noch immer deine wichtigste Erinnerung. Dieses Lied welches uns zusammengeführt hatte und dich bis jetzt stark gemacht hat“, sprach ich sanft zu ihm, bevor ich mein Lied anstimmte.

Ich sang, wie ich zuvor noch nie gesungen hatte. Mit Leib und Seele. Mit Herz und Liebe und völliger Hingabe. Ich schloss die Augen und ließ jedes Wort sanft über meine Lippen kom-men.

Kai lauschte meiner Stimme und lächelte die ganze Zeit über. Nachdem das letzte Wort, der letzte Ton verklungen war applaudierte er und stand auf.

Mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb und ich schnappte nach Luft als ich fertig war. Kai sprang von unten auf die Bühne und ging auf mich zu.

Er legte zwei Finger unter mein Kinn und hob es sanft an, so dass ich ihn ansehen musste. Kai nahm meine Hand und legte sie auf seine Brust.

„Kannst du es fühlen? Mein Herz, welches nur dank dir und für dich schlägt. Eine lange Zeit war diese Stelle nur ein leerer Ort wo ein Eisbrocken war, doch du hast ihn zum Schmelzen gebracht. Dein Lied welches ich nicht vergessen konnte und mich die Qualen durchstehen ließ. Du hast soviel für mich getan auch wenn du es dir selbst nicht vorstellen kannst. Durch dich wurde ich wiedergeboren und habe jetzt nun eine Zukunft. Ich kann bestimmen wie mein Schicksal aussehen wird und mit wem ich es verbringen möchte. Mit dir und zwar nur mit dir, Irina. Es war noch kein anderer Mensch mir so wichtig wie du es bist. Es gibt keinen Weg den ich nicht für dich gehen würde, keine Gefahr dich ich nicht auf mich nehmen würde um dich zu beschützen. Ich liebe dich, Irina und will meine Zukunft mit dir verbringen“, gestand Kai mir und sah mir tief in die Augen. Ich erkannte dass er nicht log und es somit so meinte, wie er es sagte.

Überrascht über seine Worte stand ich da und fühlte, dass sein Herz genauso schnell schlug wie meines. Es kostete viel Mut sowas zu sagen, aber Kai hatte diesen Mut und war mutig genug es auch zu sagen. Tränen begannen zu fließen.

„Das ehrt mich, Kai. Und es bedeutet mir viel dass, du das sagst und dass ich dir soviel bedeute freut mich wirklich sehr. Weißt du, ich möchte gerne mit dir zusammen sein und eine gemeinsame Zukunft haben, denn ich liebe dich auch, Kai“, antwortete ich ihm unter Tränen. Kai wischte mit seinem Daumen die Tränen weg und beugte sich zu mir vor.

„Weißt du worunter wir stehen?“, fragte er mich und deutete mit seinem Kopf leicht nach oben. Ich wand meinen Blick nach oben und erkannte den Mistelzweig, welcher über uns hing.

„Ein Mistelzweig.“

„Dann kennst du die Bedeutung sicher.“

Danach drückte Kai sanft seine Lippen auf die meinen und legte den Arm um mich. Leicht drückte er mich zu sich so dass unsere Oberkörper einander berührten. Wir schlossen die Au-gen und verfielen dann einem zärtlichen Kuss.

Überglücklich das wir einander hatten bauten wir den Abend noch aus und verbrachten mehr Zeit zusammen.

Und so konnte das Licht den Jungen doch noch erreichen und nicht nur ihn sondern auch alle anderen retten. Der kleine Junge von damals erkannte, das wenn man es wirklich wollte, dass man es auch erreicht selbst wenn der Weg steinig und voller Gefahren war.

Das Schicksal ist nicht vorher bestimmt und dies zeigte sich in seiner Zukunft wieder, die er mit Wärme und Glück so wie sein bester Freund verbringen konnte gemeinsam mit dem Mädchen, welches er über alles liebte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  man-chan89
2011-05-04T19:29:10+00:00 04.05.2011 21:29
schade das du so wenig kommis hast denn ich finde die ff echt klasse :D

hab sie gerade gefunden und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. hast du echt toll geschrieben
bin begeistert :)

auch der inhalt ist wahnsinnig toll (gibt ja leider wenige solche ff´s)

10 von 10 punkten würde ich sagen ^^v

lg
Von:  Sasi
2009-03-02T15:55:09+00:00 02.03.2009 16:55
Also ich muss sagen du hast dir wirklich das letzte für den schluss aufgehoben =)

es is wirklich richtig gut geworden das letze kapitel..vielleicht solltest du es dir nur noch mal in ruhe durch lesen, bei ein paar sätzen ließt sich das komisch, fand ich...

aber echt super =)
freu mich schon auf weiter werke von dir

bussal
sasi


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