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Schrei nach Liebe

Seto x Yami
von

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nur dich

Titel: Schrei nach Liebe

Serie: Yu-Gi-Oh

Genre: Shônen Ai, Romantik, Drama

Teil: 3/3

Pairing: Seto x Yami

Warnings: Shônen Ai inkl. Lime, Pain, Death

Email: Chiko-chan@t-online.de

Disclaimer: Wenn sie doch nur mir gehören würden. *in träumen versink* Aber, ach, leider sind sie es nicht. Die Welt ist grausam. T_T
 

Kommentar:

Oh Gott.

+_____+

Ich sterbe. Da schau ich nur mal so in meine FFs rein und stell fest, ich hab zu "Schrei nach Liebe" NIE den letzen Teil hochgeladen. >___< Warum nicht? Ich versteh mich selber nicht. uu
 

Na gut. Dann hol ich das mal schnell nach, obwohl es wohl kaum noch jemanden gibt, der überhaupt was von mir ließt. ^^'''

Der fast fertige nächste Teil von "Grausame Gefühle" ist ja auch beim Abstürz meines PCs drauf gegangen und meine Muse lässt es nicht zu, dass ich es schaff alles noch mal zu schreiben. T____T
 

Naja, zumindest diese FF ist jetzt endlich abgeschlossen ... nach über zwei Jahren, weil ich so vergesslich bin. <.<
 

Chiko
 

Legende:

"....." - sprechen

//.....//- denken
 


 

Teil 3 - nur dich
 

Am nächsten Morgen war es, wie so oft, Yami der zuerst aufwachte. Seto, der dicht neben ihm lag, schlief immer noch seelenruhig. Da er ihn nicht wecken wollte, stand Yami vorsichtig und leise auf. Er sammelte seine Sachen zusammen und verschwand kurz ins Badezimmer. Die letzte Nacht hatte ein wenig an Spuren hinterlassen. Das angenehme, warme Wasser der Dusche erfrischte ihn ungemein. Er musste zurück an die letzte Nacht denken und sogleich flog ein zarter Rotschimmer über seine Wangen. Alles an das er jetzt denken konnte, war Seto. Wie er ihn küsste, berührte, liebte. Es ließ sein Herz höher schlagen schon allein bei dem Gedanken daran. Aber gleichsam kamen auch die Fragen auf. Diese Nacht hatte ihm nicht nur Setos Liebe klar gemacht, sondern auch die Situation in der sie sich letztendlich befanden. Unweigerlich fragte er sich, ob ihre Liebe hier überhaupt eine Chance hatte. Sicherlich, er zweifelte nicht an den aufrichtigen Gefühlen Setos und ebenso wenig an den eigenen, aber wie offen konnten sie diese Liebe auch zeigen? Es waren fast schon Zweifel, die in Yami wuchsen. Eigentlich wollte er nicht darüber nachdenken, sondern einfach das Gefühl der Liebe genießen, zusammen mit Seto. Aber er kam einfach nicht drum herum. Es beschäftigte ihn, denn letztendlich lag es doch auch an Seto, wie weit sie ihre Liebe preisgaben. Wie weit sie gehen konnten.

Als er zurück ins Zimmer kam, bewegte sich Seto schon. Scheinbar war er kurz davor aufzuwachen. Wahrscheinlich weil seine angenehme Wärmequelle, die er sonst stets neben sich spürte, vermisste. Schnell kletterte Yami zurück ins Bett. Seine Sachen hatte er sich wieder angezogen, da es ihm ohne etwas zu kalt war. Er hauchte Seto einen sanften Kuss auf seinen Mund. Sein morgendliches Ritual, dass Seto jedes Mal aufs Neue genoss. „Morgen.“ hauchte er zusätzlich noch in das Ohr des Halbschlafenden. Dieser begrüßte ihn im Gegenzug mit einem freundlichen Lächeln. Doch so gern Yami diese Situation auch genießen wollte, plagten in immer noch diese Fragen. Sie ließen sich einfach nicht verdrängen und eigentlich war dies auch der richtige Moment, wo man so was ansprechen konnte. „Seto? Wie ... geht es jetzt eigentlich weiter?“ Sein Blick war bei seiner Frage ernst und seine Augen sahen eindringlich in die von Seto. „Was meinst du?“ Dieser hatte sich mittlerweile aufgerichtet und sah Yami fragend an. „Ich meine uns beide.“ „Wie soll es schon weitergehen? Ganz normal.“ Yami stockte. „Normal?“ Seto schien Yamis überraschte Reaktion nicht mitbekommen zu haben, denn er änderte nichts an seiner Einstellung. „Natürlich. Was glaubst, was sich ändern würde? Soll ich etwa zur Presse laufen und allen von uns erzählen, nur weil wir jetzt mit einander geschlafen haben?“ Setos Worte klangen viel kälter, als er es eigentlich wollte und sofort tat es ihm leid, als er sah, wie geschockt Yami neben ihm saß. „Tut mir leid. Ich meine nur, es gibt genug Leute, die so etwas auf Schändlichste ausnützen würden.“ Seine Worte klangen aufrichtig entschuldigend. „Das wäre mir aber egal.“ Yami störte die Reaktion der anderen nicht darauf. Alles was für ihn zählte, war, dass er bei Seto sein konnte. Aber scheinbar sah dieser das nicht so. „Mir aber nicht. Ich habe eine Firma zu leiten und trage die Verantwortung für Mokubas Wohl. Und da habe ich keine Lust mich dauernd von irgendwem als Homo titulieren zu lassen.“ Yamis Blick senkte sich bei diesen Worten und ein Schatten begann sich über sein Herz zu legen. „Legst du wirklich so viel Wert auf die Meinung anderer?“ Wie konnte Seto die Meinung anderer wichtiger sein, als ihre Liebe zu einander? Er verstand das nicht. „Die Meinung anderer über einen selbst entscheidet über das ganze Leben. Mit so einer Schlagzeile könnte die ganze KC den Bach runter gehen. Verstehst du nun? Unsere Beziehung ist nun mal nicht so leicht.“ Mit jedem Wort wurde Seto lauter. Warum konnte Yami ihn denn nicht verstehen? Dieser dagegen schreckte bei Setos Ton leicht zusammen und dennoch konnte er das nicht einfach so hinnehmen. „Das musst du mir nicht sagen. Ich weiß selber, wie schwer es für dich als Geschäftsmann ist. Aber dennoch muss ich mir von dir nicht so einen Ton gefallen lassen. Wenn du so über die ganze Sachen denkst, dann kann ich auch gehen.“ Mit diesem Satz sprang Yami vom Bett auf und verließ ohne ein weiteres Wort und ohne sich noch mal zu Seto umzudrehen das Zimmer. Seto sah ihm nur nach. Dann stützte er seinen Kopf mit einer Hand ab. Erst jetzt realisierte er wirklich, was er eigentlich gesagt und getan hatte. Natürlich wollte Yami nicht, dass sie ihre Beziehung wie etwas Verbotenes oder Schlechtes behandelten. Er wollte zeigen, dass sie sich liebten und glücklich waren. Aber für Seto war das nicht so leicht. Es ging einfach nicht.
 

Nachdem sich Yami in seinem Zimmer anzogen hatte, verließ er es gleich wieder. Er hatte zu Seto gesagt, er würde gehen und das tat er jetzt auch. Wenn Seto wirklich etwas an ihrer Beziehung und ihm lag, dann hatte er das eben sehr gut verstecken können. Was brachte es da noch hier zu bleiben, wenn man ihn sowieso nicht wirklich ernst nahm? So verließ Yami das Anwesen und ging zurück nach Hause, nicht jedoch ohne das Gefühl einen folgenschweren Fehler gemacht zu haben.
 

Seto derweil hatte sich ebenfalls wieder angezogen und verließ ebenso sein Zimmer. Er hatte einen echt dummen Fehler gemacht. So hätte er mit Yami wirklich nicht reden dürfen. Aber nun war es zu spät. Er saß jetzt wahrscheinlich in seinem Zimmer und schmollte deswegen. Er sollte die Zeit kriegen, die er brauchte um sich zu beruhigen, ebenso wie Seto sich die Zeit nehmen und sich mit seiner Arbeit ablenken würde.

Den ganzen Tag durch verbrachte Seto in seinem Büro und erst als er um 20:00 Uhr wieder auf die Uhr sah, beendete er sie. //Sicherlich hat er sich wieder beruhigt.// Still hoffte er dies, als er auf dem Weg zu Yamis Zimmer war. Er hatte ihn den ganzen Tag nicht gesehen, wahrscheinlich weil er es nicht freiwillig riskieren wollte, ihm über den Weg zu laufen. //Ich muss mich entschuldigen. Er hatte doch eigentlich recht.// Er blieb vor Yamis Tür stehen und betrachtete sie kurz schweigend. Es kostete ihn viel jetzt hier zu stehen und sich entschuldigen zu wollen, immerhin war dies einer der Dinge, die er nie machte. Vorsichtig und zaghafte klopfte er an die Tür, doch erhielt keine Antwort. Er klopfte erneut und wieder blieb es still. Vielleicht schlief er ja. Leise öffnete er die Tür, denn sollte es wirklich so sein, dann wollte er ihn keinesfalls aufwecken. Umso überraschter war er jedoch, als er im Zimmer niemanden fand. Er sah sich noch einmal kurz um doch die Erkenntnis blieb die gleiche. Rasch schloss er die Tür wieder und ging die Treppen runter in die Küche. Er konnte ja beim Essen sein. Doch auch als er in die Küche sah, konnte er niemanden finden. Langsam aber sicher machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit. Konnte es sein, dass er wirklich ...? Nein, daran wollte er nicht mal denken. Sollte er wirklich gegangen sein, dann könnte er das nicht verkraften. Aber es bestand immer noch Hoffnung ihm im Haus zu finden. Immerhin war es nicht grade klein und irgendwo würde Yami schon stecken. Seto suchte weiter, doch auch nach zehn Minuten konnte er ihn immer noch nicht finden. Panik machte sich langsam aber sicher in ihm breit. Das konnte er ihm nicht antun. Er konnte doch nicht einfach gehen? Mittlerweile hatte er das ganze Haus durchsucht. Hatte in jeder noch so kleinen Ecke nachgesehen, doch Yami suchte er vergeblich. „Er ist gegangen ... einfach gegangen.“ Nun wusste Seto, was er wirklich angerichtet hatte. Das war die Buße die er tun musste, dafür dass er nicht 100%ig zu seinen Gefühlen und seiner Liebe stand. „Er hat mich zurück gelassen ... er hat mich allein gelassen.“ Kraftlos sackte er vor Yamis Bett zusammen. Er hatte wirklich gehofft ihn doch noch hier zu finden, sich am Anfang nur verguckt zu haben, aber es war Realität. Er war nicht hier und würde wegen seiner Dummheit wahrscheinlich auch gar nicht mehr wiederkommen.
 

„Noch einen!“ „Ich glaube du hast wirklich genug.“ „Ach ja?“ Yami sah den Barkeeper mit skeptischem Blick an. Zumindest so gut es ihm gelang. Seinen Kopf hatte er auf seine Arme gelegt, die wiederum auf der Theke lagen. „Ich will aber noch einen.“ Demonstrativ hielt er dem großen Typen vor sich sein Glas hin. Seufzend ließ der sich darauf ein und füllte das Gefäß erneut. Yami wusste gar nicht was der Typ hatte. Das war doch erst sein fünftes. Oder doch zehntes, vielleicht sogar schon fünfzehntes Glas. Er hatte vergessen zu zählen, aber im Grunde war das auch egal. War doch eh alles egal. Gedankenverloren blickte er zu dem neugefüllten Glas.

„Hey, Yami!“ Plötzlich wurde er von hinten auf seine Schulter geklopft. „Lang nicht gesehen.“ Yami sah sich um und blickte ihn ein für seinen Geschmack zu freundlich lächelndes Gesicht. „Yamato?“ Wirklich mehr fragend als wissend, sah er den anderen an. „Wer sonst?“ gab dieser nur zurück und setzte sich im gleichen Atemzug neben Yami. „Was machst du hier?“ „Sieht man doch. Ich betrink mich.“ Yami war nicht wirklich nach einem Gespräch. Er wollte sich einfach nur zulaufen lassen, um seine ganzen Gedanken und Sorgen zu vergessen. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und trank es fast wie Wasser. „Alles klar. Probleme in der Liebe, stimmt´s?“ Sich seiner Vermutung absolut sicher, grinste Yamato Yami an. Der war davon gar nicht begeistert. „Geht dich nichts an.“ war seine bissige Reaktion darauf. War doch wahr. Niemanden außer ihm ging sein Gefühlschaos etwas an. „Ja ja, schon klar. Ich kenn das. Weißt du ...“ Und schon ging es los. Yamato fiel in einem Redeschwall geradezu über Yami her. Dass dieser ihm gar nicht richtig zuhörte, interessierte ihn wohl gar nicht. Yami hatte besseres zu tun, als sich das anzuhören, z.B. sich hemmungslos zu besaufen. Doch ab und an konnte er nicht anders und sah zu Yamato hinüber. Zum einen weil er ihm dadurch ab und an bestätigte, er nahm ihn noch wahr, und zum anderen, weil er ihn an jemanden erinnerte. Seine Statur war der Setos ähnlich. Er war groß, nicht grade der dickste und trainierte für seinen Waschbrettbauch. In allem anderen jedoch waren sie grundverschieden und das freute Yami auch. Er konnte sich Seto nicht anders vorstellen, wie er nun einmal war und eigentlich liebte er ihn genau dafür.
 

„Oh man, wie viel hast du getrunken?“ Nur mit Mühe konnte er Yami einigermaßen abstützen. Dieser taumelte nämlich gute zwei Meter hin und her während sie auf dem Weg zu Yamis Wohnung waren. „Weisch net. Nischt gezeehlt.“ „Auf jeden Fall waren es mehr als genug.“ Seufzend versuchte Yamato weiterhin mit seinem `Gepäck´ voran zu kommen. Eigentlich war er ja auch noch mit Schuld. Er hatte geredet und geredet und Yami hatte ihm geduldig zugehört. Und wie man so redet, bestellt man auch allerhand zu Trinken und da Yami vorher schon einiges intus hatte, hatte er es jetzt erst recht. Das er ihn nun nach Hause brachte, war nicht nur selbstverständlich sondern auch seine Strafe dafür. Ein Glück, dass es nicht so weit war. Sie hätten zwar auch ein Taxi nehmen können, aber die frische Luft tat Yami sicherlich gut. Außerdem besser, als wenn der Taxisitz dran glauben musste.

Nach etlichen Minuten, in denen Yami das ein oder andere Mal schon fast Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte, hatten sie ihr Ziel endlich erreicht. „So, wir sind da Kumpel.“ Yami blickte sich etwas verwirrt um. Sie waren da, aber wo war da noch gleich? Dann erkannte er die Haustür vor der sie standen. Es war seine eigene. „Wo hast du deine Schlüssel gelassen?“ Yamato hatte eben unter dem kleinen Blumentopf nachgesehen, der rechts neben der Tür stand. Für gewöhnlich packten einige Leute ja dort ihre Schlüssel hin. Yami scheinbar aber nicht. Sogleich drehte er sich zu diesem um und durchsuchte seine Taschen. „Jackentasche, Hosentasche, sag schon!“ Jede einzelne Tasche an Yami wurde inspiziert.

Yami sah plötzlich überrascht auf. Er spürte wie jemand an ihm herumfummelte. Seine Augen blickten auf die Gestalt vor ihm und musterten ihn genau. Plötzlich öffneten sich seine Augen noch ein Stück. //Seto ...//

Yamato richtete sich wieder zu voller Große auf. „Wo hast du diese verdam ...“ doch weiter kam er nicht, denn sogleich wurden zwei Arme um seinen Hals gelegt und ein warmer Körper presse sich an den seinen. „Y-Yami ... was tust du?“ Verwirrt stolperte er einen Schritt nach hinten und Yami festigte seine Umarmung. „Seto~“ „Was?“ Yamato sah ihn verwundert an und sogleich war für ihn alles klar. Yami hatte wirklich zu viel getrunken. Scheinbar verwechselte er ihn mit jemandem. Und wie es aussah mit demjenigen, weswegen er sich betrunken hatte. „Das ist ein Missverständnis, Yami. Ich bin nicht ...“ Doch wieder kam er nicht weiter. Yami hatte plötzlich und ohne Vorwarnung seine Lippen auf die von Yamato gelegt und küsste ihn zögerlich.
 

„Wo willst du denn noch hin?“ Halbverschlafen rieb sich Mokuba über seine Augen. Er war schon fast im Bett gewesen, als er gehört hatte, wie Seto laut durchs Haus lief. „Ich muss noch schnell wohin.“ Er schnappte sich seine Jacke und seine Autoschlüssel und war schon fast an der Haustür angelangt. „Aber es ist doch schon spät.“ Mokuba sah seinem Bruder schlaftrunken nach. Dieser dreht sich nun doch noch mal um und lächelte seinen kleinen Bruder lieb entgegen. „Mach dir keine Sorgen. Ich bleib nicht lange. Ich muss nur kurz noch was erledigen.“ Mokuba nickte. „Holst du Yami ab?“ Seto merkte auf, als Mokuba dies fragte. Obwohl dieser Setos überraschten Blick nicht ganz bemerkte, fuhr er fort. „Er ist heute Morgen gegangen und nicht wieder gekommen. Gehst du ihn jetzt abholen?“ Seto musste lächeln. Mokuba klang in diesem Augenblick wie ein kleines Kind. Leicht nickte er. Eigentlich hatte Mokuba ja Recht, er wollte weg und mit Yami zurückkommen. Der Kleine registrierte das Nicken und schneller als er gucken konnte, hatte Seto schon das Haus verlassen. Eilig hatte er sich in seinen Wagen gesetzt und startete den Motor. Keine drei Sekunden später rollte er auch schon vom Anwesen und war auf dem Weg zu Yamis Wohnung.

Als er in Yamis Zimmer auf dem Boden saß, da fühlte er sich am Boden zerstört. Aber gleichzeitig war ihm auch klar geworden, dass er sich nicht einfach bemitleiden konnte. Er war selber Schuld, dass es so weit gekommen war, also musste er auch dafür sorgen, dass es sich wieder änderte. Wenn Yami nicht bei ihm war, dann konnte er nur bei sich zu Hause sein. Was also hielt ihn davon ab, zu ihm zu fahren und sich dort bei ihm zu entschuldigen. Gar nichts und genau deshalb war er jetzt auch auf dem Weg dorthin. Er wollte Yami nicht verlieren, wegen so einer Kleinigkeit schon gar nicht. Dazu bedeutete er ihm einfach zu viel.

Yamis Wohnung war etwa 20 Minuten von einem Haus entfernt. Er konnte nicht direkt vor seiner Wohnung parken, dazu war die Straße nicht freigegeben. So stellte er seinen Wagen in einer Nebenstraße ab und ging das restliche Ende zu Fuß. Als er um die Ecke zu Yami hin bog, erkannte er schon, wie jemand vor dessen Haustür stand. Er war also wirklich hier. Setos Herz machte einen Freudensprung, als er das erkannte. Er hatte ihn endlich gefunden. Mit einem glücklichen Lächeln ging er weiter. Doch mit einmal wurden seine Schritte langsamer, bis er schließ ganz stand. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten zur Haustür. Es war nicht nur Yami, der dort stand. Dort stand noch jemand. Jemand, den er nicht kannte. Was Seto jedoch noch weit aus schlimmer fand, war, dass Yami diesen jemand küsste. Er hatte seine Arme um ihn gelegt und küsste ihn. Es versetzte Seto einen tiefen Stich ins Herz. Sein Atem beschleunigte sich und langsam taumelte er ein paar Schritte zurück. Das konnte nicht sein. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Hatte Yami ihn etwa so schnell vergessen, war dies seine Art sich damit abzufinden? Wie konnte er ihm das antun? Sofort machte er kehrt und lief zurück zu seinem Wagen. Der Schock saß tief in seinem Körper, denn er wäre beinahe nicht nur einmal umgeknickt und auf dem harten Asphalt aufgeschlagen. Doch er erreichte sein Auto. Schnellstmöglich setzte er sich hinein und fuhr los. Er musste weg. Er musste einfach nur weg von hier.
 

Yami hatte seinen Lippen auf Grund des Alkohols nur zögerlich auf die des anderen gelegt. Wenn er nicht aufpasste, würde er noch umkippen. Aber seine Arme um den Hals des anderen gaben ihm noch einen gewissen Halt. Er wartete darauf, dass sein Liebster seinen Kuss erwiderte, doch diese Erwiderung blieb aus. Auch sonst, war es irgendwie anders. Seine Lippen waren nicht so weich und süß wie sonst. Sie waren nicht so vertraut und fühlen sich gar nicht wie die von Seto an. Es war, als wenn es fremde wären, Lippen, die er vorher noch nie gespürt hatte und ein unheimliches Gefühl beschlich ihn. Plötzlich wurde er sanft aber doch bestimmend weggedrückt. „Yami, hör auf und sie mich an. Ich bin nicht der, für den du mich hältst.“ Yamato sah Yami fest in die Augen. Dieser erkannte plötzlich wer da wirklich vor ihm stand. Der Alkohol schien ihn in diesem Moment vollkommen verlassen zu haben, denn mit einmal wusste er was er eben getan hatte. „Yamato ... ich ...“ Sogleich rückte er noch einen weiteren Schritt zurück. Er hatte jemand anderen geküsst. Jemanden, der nicht Seto war. Yamato bemerkte Yamis leichten Schock. Für ihn war es nichts anderes gewesen. Aber er konnte es verstehen. Yami war betrunken, er war wirklich betrunken. Und bei dem Liebeskummer, den er zu haben schien, war es kein Wunder, dass er ihn verwechselt hatte. „Die Schlüssel.“ Yami sah überrascht auf. „Wo sind deine Schlüsse, ohne kommst du nicht ins Haus.“ Er wollte nicht länger darüber reden und auf Yamis Fehler herumreiten. Er sah deutlich wie entsetzt der andere war, da musste man nicht auch noch Salz in irgendeine Wunde streuen. Yami fing an hastig in seinen Taschen zu kramen und tatsächlich fand er das Gesuchte auch. Mit zitternder Hand öffnete er die Tür. Yamato betrachtete dies alles mit nüchternem Blick. Wie viel müsste Yami dieser Seto bedeuten, wenn er sich wegen so einem Ausrutscher so sehr fertig machte. Und das obwohl er scheinbar Sorgen wegen ihm hatte. Yami betrat schnell die Wohnung, er wollte weg von hier draußen. „Yami?“ Bevor er die Tür zuschlagen konnte, blickte er sich fragend zu Yamato um. „Mach dich deswegen nicht fertig. Du hast zu viel getrunken, das kann dann schon mal vorkommen.“ Damit drehte sich Yamato um, winkte ein letzte Mal und ging. Yami sah ihm noch kurz nach und schloss dann die Tür hinter sich. Mit seinen Fingern fuhr er sich kurz über seine Lippen. Das Gefühl, als er Yamato küsste, war so unangenehm gewesen. Er wollte Seto spüren und fühle plötzlich jemand vollkommen Fremdes. Er kniff die Augen zusammen. Er wollte dieses Gefühl nicht mehr spüren, es gefiel ihm nicht. Er wollte ... Tränen stiegen in ihm auf. Es gab nur eines was er wollte. Er wollte Seto. Er wollte nur Seto spüren.
 

„VERDAMMT!“ Mit einer gezielten Handbewegung, hatte Seto seinen Schreibtisch vollkommen gelehrt. Er hatte alles auf den Boden geschmissen und die einzelnen Sachen waren nun im ganzen Zimmer verstreut. Seine rechte Hand hatte sich zur Faust geballt. In seiner linken umklammerte er fest ein kleines Döschen. Er zitterte. Sein ganzer Körper zitterte. Schnell öffnete er das Döschen und ließ einige der Tabletten in seine Hand fallen. Ohne weiter darüber nachzudenken, schluckte er sie alle auf einmal runter. „Verdammte Scheiße!“ Das Döschen mit den restlichen Tabletten fand ebenfalls seinen Platz am Boden und die einzelnen weißen Kügelchen verstreuten sich auf dem dunkeln Teppich. Tränen liefen über sein Gesicht. In diesem Moment strömten so viele Gefühle durch seinen Körper. Wut, Zorn, Verzweiflung, Eifersucht. Er konnte ihn nicht halten und nun vergnügte er sich schon mit dem nächsten. Dabei hatte er sich die letzte Nacht überwunden, war über seinen eigenen Schatten gesprungen. Sie hatten sich in dieser Nacht mehr geliebt als jemals zu vor und nun war alles genau wegen dieser einen Nacht zu Ende. Konnte, durfte das überhaupt sein?
 

Vorsichtig klopfte Mokuba an die Zimmertür seines Bruders. Zum wahrscheinlich zehnten Mal. Und wie die anderen Male zuvor erhielt er wieder keine Antwort. Betrübt ließ er den Kopf hängen. Er hatte gestern Abend nicht mehr gehört, wie Seto nach Hause kam, aber er wusste, dass er hier war, denn draußen stand sein Wagen. Doch seit er wieder da war, hatte er sein Zimmer kein einziges Mal verlassen. Es war jetzt schon Mittag und Seto hatte sicherlich auch noch nichts gegessen seit gestern Abend. Mokuba seufzte und ging wieder. Es hatte ja doch keinen Zweck. Seto wollte scheinbar wirklich alleine sein.
 

Seto wusste, dass Mokuba sich Sorgen um ihn machte. Das machte er jedes Mal, wenn er irgendwo längere Zeit alleine war. Ob nun im Büro oder seinem Zimmer. Aber dieses Mal konnte er ihm nicht helfen. Niemand konnte das. Sein Zimmer war vollkommen verwüstet. Überall lagen Sachen auf dem Boden und der eine oder andere Gegenstand war zerbrochen. Er hatte die Nacht über nicht geschlafen. Er konnte nicht. Einmal hatte er es versucht, aber alles was er dann sah, war dieses Bild von Yami und diesem anderen Typen. Es zerbrach sein Herz immer mehr. Stück für Stück.

Seine Hände spielten mit dem schweren Metall in seiner Hand. „ ... keinen Sinn ...“ Es hatte alles keinen Sinn mehr. Er hatte das Wichtigste verloren. Yami würde nie wieder zu ihm zurückkehren. Und wer war Schuld? Er selber. An allem war nur er Schuld. Mit leichten Handbewegungen füllte er die Hülsen in den Kolben. Er hatte diese Waffe damals zum Selbstschutz gekauft. Irgendwie hatte ja jeder so ein Ding zu Hause und es war auch nicht unwahrscheinlich, dass mal jemand bei ihm einbrechen würde. Immerhin hatte er eine Menge Geld, ein Einbruch würde sich bestimmt für den Einbrecher lohnen. Seto lächelte bitter, als er die Waffe ganz geladen hatte. Schon irgendwie ironisch. Da sollte dieses Ding aus Metall dazu dienen Leben zu schützen, würde aber bald genau das Gegenteil tun.

Schwermütig stand er vom Boden auf. Er steckte die Waffe an dieser Seite seiner Hose und zog sich dann einen Mantel darüber. Es musste nicht jeder sehen, dass er mit so einem Ding durch die Gegend lief. Er verließ sein Zimmer ohne sich noch einmal umzusehen.
 

Mokuba war grade auf dem Weg zurück ins sein eigenes Zimmer, als er hört, wie eine andere Tür ging. //Seto!// Sofort drehte er sich um und lief zurück. Und tatsächlich. Seto hatte sein Zimmer verlassen. Ein glückliches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, verschwand jedoch ebenso schnell, wie es gekommen war. Seto sah kein einziges Mal auf und schien alles um ihn herum zu ignorieren. Plötzlich wehte sein Mantel etwas nach oben, als er die Treppe runter ging und Mokuba konnte etwas Silbermetalliges blitzen sehen. Seinen Augen weiteten sich und er blieb wie angewurzelt stehen. Als er seine Fassung wiedererlangt hatte und Seto nach lief, war es schon zu spät. Sein Bruder war schon verschwunden. Er sah grade noch wie der Wagen das Anwesen verließ. „Gott, Seto! Was sollte das eben bloß?“
 

Es klingelte heftig an seiner Tür und Yami hob überrascht den Kopf. Wie gut dass er heute Morgen schon zwei Kopfschmerztabletten genommen hatte, sonst hätte ihn das jetzt in den Wahnsinn getrieben. Das Klingeln brach kein einziges Mal ab und mit zügigen Schritten stürmte er auf die Haustür zu. „Ja, bitte!?“ Er öffnete sie und blickte sofort in das besorgte Gesicht von Mokuba. „Ist Seto hier?“ Der kleine verlor wirklich keine Zeit mit unnötigen Begrüßungen. „Seto? Nein, suchst du ihn?“ Yami verbarg seine leichte Sorge. Mokubas Gesichtsausdruck verriet ihm, dass irgendetwas nicht stimme. Der junge Kaiba nickte. „Ich hab Angst, dass was passiert.“ Er musste sich stark zusammenreißen um nicht vor Yami los zuweinen. Dieser sah ihn fragend an. „Was passieren? Mokuba, was sollte passieren?“ Jetzt klang auch Yami besorgt. „Er ist gestern Abend spät noch mal los und wollte dich abholen. Irgendwann nachts kam er dann auch wieder. Aber seit dem ist er nicht mehr aus seinem Zimmer raus gekommen. Und als er sein Zimmer dann heute Mittag endlich verlassen hat, da ist er ohne weiteres einfach aus dem Haus gegangen und weggefahren.“ Mokuba schluchzte. „Er ist bestimmt nur ins Büro gefahren und hatte keine Zeit sich irgendwie zu verabschieden.“ versuchte Yami Mokuba und auch sich selber zu beruhigen. Doch Mokuba schüttelte nur mit dem Kopf. „Er ... er hatte eine Waffe bei sich.“ Tränen liefen über sein Gesicht, als er das sagte. „Ich hab Angst, dass er irgendwas anstellt. Irgendwas Dummes.“ Yamis Augen weiteten sich. Er ließ sich Mokubas Erzählung noch mal durch den Kopf gehen. Er wollte ihn gestern Abend abholen. Nachts kam er nach Hause. Sollte er etwa hier gewesen sein? Grade als er ...? Ein mehr als ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Sollte er wirklich grade dann hier gewesen sein? Oh Gott, dann waren Mokubas Sorgen wohlmöglich berechtigt. Panik stieg in ihm auf. Er kannte Seto, aber er würde doch nicht wirklich? Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran. Panisch nahm er seine Jacke und lief an Mokuba vorbei, der ihm nur verwundert nachsehen konnte. „Yami ...?“
 

Er rannte. Er rannte einfach drauf los. Er wusste nicht einmal wohin er eigentlich lief. Einfach durch die Straßen, die Gassen, überall wo er lang kam. //Gott, Seto.// Er wusste nicht wo er suchen sollte. Es gab so viel Möglichkeiten, so viele Orte, wo er sein konnte. Er wusste doch, es war ein Fehler gewesen zu gehen. Wenn er nicht gegangen wäre, hätte er sich nicht betrunken, dann hätte er Yamato nicht getroffen und die bescheuerte Sache mit dem Kuss wäre nicht geschehen. Und wenn das nicht gewesen wäre, dann wäre Seto jetzt nicht verschwunden. Dann würde er jetzt nicht ... . Er mochte gar nicht dran denken. Tränen liefen ihm schon längst über seine Wangen und der Himmel begann sich über seinem Kopf zusammen zu ziehen. Bald würde es regnen, aber das machte nichts. Er würde trotzdem weiter suchen. Egal wie lange es dauern würde. Die dunklen Wolken schotteten die Strahlen der Sonne ab und man hatte fast den Eindruck, als wäre es bereits Nacht. Die Leute zog es zurück in ihre Häuser. Bei so einem Wetter wollte wahrlich niemand draußen bleiben. Es würde einen heftigen Schauer geben, das konnte man schon deutlich sehen. Aber es war nicht wichtig. Wichtig war in diesem Moment nur Seto.

Allmählich wurden seine Schritte langsamer. Das nächste Gebäude das folgte, war die KC und vor ihr saß tatsächlich jemand auf dem Boten. Yami schritt vorsichtig näher und nach und nach festigten sich die Umrissen und endlich erkannte er, wer dort saß. „SETO!“ Mit Tränen in den Augen, die diesmal vor Glück zurückgekehrt waren, stürmte er auf den andere zu. Er hatte ihn gefunden und er war unverletzt. Er war so froh. „Nein!“ Yami blieb abrupt stehen, als sich Seto mit diesem einen Wort erhob. „Was?“ Yami lächelte ihn verständnislos an. Beide standen sich jetzt gegenüber und nur ein paar Meter trennten sie noch voneinander. „Es ist alles vorbei.“ Setos Stimme klang regungslos, ohne jegliches Gefühl. Es war schon fast so, als stände nur eine Hülle seiner selbst vor Yami. „Was ... was redest du denn da?“ Yami sah ihn verzweifelt an. Es machte ihm Angst, wie Seto ihm so entgegentrat. Etwas stimmte nicht. „Du willst mich nicht mehr.“ Jetzt machte es klick in Yamis Gedanken. Natürlich, Seto hatte ihn gesehen, zusammen mit Yamato und nun dachte er, er würde nie wieder zu ihm zurückkehren. Betrübt senkte er seinen Kopf. „Ich weiß was du jetzt denkst, aber es ist alles ganz anders. Ich war gestern Abend nur total betrunken. Ich hab ihn mit dir verwechselt, weil ich mich so nach dir gesehnt habe.“ Langsam hob er wieder seinen Blick. „Ich empfinde nichts für ihn. Den einzigen den ich liebe, das bist du.“ Sein Blick hatte sich nun gänzlich wieder gehoben und sah Seto mit ehrlichen Augen an, die immer noch voller Tränen lagen. Doch plötzlich stockte Yami. Seto hatte eine Hand unter seinen Mantel geführt und holte nun die Waffe hervor, von der Mokuba zuvor erzählt hatte.

„Wenn du mich nicht willst, .... dann hat alles keinen Sinn mehr.“ Seto hatte Yami gar nicht wirklich zugehört. Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen. Seinen Augen waren voller Schmerz und Yami konnte sehen, wie sehr er unter diesem Kuss, der doch überhaupt nichts zu bedeuten hatte, der nicht einmal angenehm war, litt. Langsam hob sich seine Hand und führte das kalte Metall zu seiner linken Brust. „Es schmerzt, wenn ich nur daran denken muss.“ Yamis Augen weiteten sich. Seto wollte doch nicht wirklich ...? Doch Yami kannte ihn viel zu gut, er wusste, dass er es ernst meinte. Seto würde mit so was keine Spielchen machen und schon gar keinen Spaß. „Alles vorbei. Keinen Sinn mehr.“
 

Ein lauter Schuss ging durch die dunkle Stille und schallte in dieser künstlichen Nacht wieder. Es hatte angefangen zu regnen, als wenn die Wolken nur auf den Startschuss für das Freilassen ihres Wassers gewartet hatten.

Setos Augen waren erschrocken geweitet. „Yami ...“ Yami war auf ihn zugerannt und hatte seinen Arm von ihm weggedreht. Er konnte doch nicht zulassen, dass Seto sich umbrachte, sein Leben aufgab, nur weil er einen Fehler gemacht hatte. Das konnte er einfach nicht. Er hatte Setos Arm fest umklammert und zu sich gedreht. Doch der Schuss konnte nicht mehr aufgehalten werden. Seto hatte den Abzug schon längst betätigt und die Kugel hatte Yami getroffen. Sie hatte sich direkt in seinen Körper gebohrt. Er konnte sich nicht mehr halten, jegliche Kraft entwich seinem Körper und er sackte kraftlos zusammen. Seto fasste sich für diesen Moment und fing Yami auf. Vorsichtig sank er mit ihm in seinen Armen zu Boden. „Yami, warum ... ?“ Er konnte nicht mehr sprechen. Seine Stimme ermöglichte es ihm nicht mehr. Yami schüttelte nur leicht den Kopf.

Es regnete unaufhörlich auf die beiden nieder. Ihre Sachen waren schon durchnässt und auf Yamis Gesicht liefen salzige Regentropfen entlang. „Ich konnte ... doch nicht zulassen, ... das du wegen mir ... dein Leben wegwirfst.“ Es tat in seinem Körper bei jedem Wort höllisch weh. Jeder seiner Muskeln zog sich zusammen. Es brannte tief und war fast unerträglich. Und trotzdem wusste er, wenn er Seto jetzt verloren hätte, wäre der Schmerz viel schlimmer gewesen. Yami musste lächeln. Waren das etwa wirklich Tränen, die er dort in Setos Augen sah? Ja, sie waren es wirklich. Er konnte sie zwar kaum mehr erkennen, aber trotzdem war er sich sicher. Es waren Tränen. Tränen, die wegen ihm vergossen wurden. „Weine nicht.“ Er hob vorsichtig seine Hand und wischte Seto mit seiner Hand die erste einzelne Träne von der Wange, obwohl er sich nicht sicher war, ob es nicht doch der Regen war. Aber er vertraute darauf, dass es salzig war und nur für ihn vergossen wurde. Aber Seto konnte nicht anders, er konnte einfach nicht anders. Ein Zucken ging durch Yamis Körper, seine Hand wurde unerträglich schwer. „Nur dich, hörst du? ... Ich liebe ... nur ... dich.“ Kraftlos viel seine Hand zu Boden. Er hatte keine Kraft mehr. Sein Körper war so schwer, der Schmerz vergessen.
 

„Yami ... !“ Immer noch rannen ihm Tränen über die Wangen. Gnadenlos schlug der Regen auf ihn auf und auf den leblosen Körper in seinen Armen. Wie lange er hier nun schon saß, wusste es nicht. Es war auch egal. Nun war wirklich alles egal. „Yami ... YAMI!“ Er wollte es nicht wahrhaben. Es durfte einfach nicht wahr sein. Wieso hatte er es so weit kommen lassen? Was hatte er nur getan, dass er so bestraft wurde?

Sein Körper konnte nicht mehr. Er konnte nicht mehr. Vollkommen sackte er auf dem Körper seines Liebsten zusammen. Beweinte ihn, wie er nie wieder über etwas weinen würde. Denn in diesem Augenblick würde er alle Tränen verbrauchen, die er besaß. Er würde sie alle nur für ihn opfern und keine einzige aufbewahren. Er würde sie ihm alle schenken, auch wenn Yami es nicht wollte. Er würde es trotzdem tun. Denn nie wieder würde er weinen. Nie wieder jemanden so lieben wie ihn.

„YAMI!“ Ein letzter verzweifelter Schrei. Ein Schrei der ihn zurück rufen sollte. Doch er wusste, er würde nicht zurückkommen. Er würde fortbleiben, so oft er auch nach ihm rufen würde. Sein Schrei nach Yami, seinem Liebsten war umsonst. Ein unwirksamer aber doch so wichtiger Schrei nach Liebe.
 

Ende
 

Kommentar:

So, das wars dann.

Da die ganze FF schon so alt, lohnt sichs gar nicht, noch groß was zu schreiben. >___<

Stattdessen sollte ich mich endlich an "Grausame Gefühle" setzen. uu (tretet mich bitte)
 

Noch mal zu "Schrei nach Liebe". Ja, der Fabel für dramatische Geschichten ist da in mir durchgekommen und sicherlich ist das Ende nicht so berauschend. Aber es bildet ein ganzes Rundes mit dem Anfang, deswegen gefällt es mir. ^^
 

Chiko



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-01-31T17:05:42+00:00 31.01.2014 18:05
Wieder hatte ich Tränen in den Augen und trotzdem bekommst du dafür ein herzliches Dankeschön von mir.
Von:  Hirami
2008-07-08T19:57:26+00:00 08.07.2008 21:57
Wie nicht anders zu erwarten wieder sehr schön geschrieben..
Was mich etwas stört ist dass irgendwie diese Grenze zwischen 'Bekannte' und 'Verliebte' immer so schlagartig überschritten wird, also hier zB die Szene in Seto's Zimmer.. Aber gut, sowas ist auch ziemlich schwierig in eine FF zu verpacken...
Ansonsten eine schöne Geschichte, im Grunde gesehen sogar mit 'Happy' End.. schlimmer wäre es wahrscheinlich gewesen, wäre Seto schon tot gewesen als Yami kam...

Von:  Caro-kun
2008-05-13T13:18:47+00:00 13.05.2008 15:18
Wahnsinn X3 Wow, du kannst sooo toll schreiben XD Ich beneide dich. Der Schluss war klasse. So schön traurig T-T
Von: abgemeldet
2008-05-12T18:37:28+00:00 12.05.2008 20:37
Q__Q
Ich wusste von anfang an das Yami stirbt
q.q das is so gemein und daran ist nur dumme Alkohol schuld T_T
-nieder wieder was trink xD-
q.q voll schön geschrieben ehrlich ... -rumheul deswegen-

LG Manachen


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