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Populus Sapiens

The Final Fantasy VII story
von

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Der nächste Tag

Am nächsten Morgen erwachte Reno schon sehr früh. Er hatte wirre Träume gehabt, in denen er in einem Restaurant gesessen und auf eine Frau gewartet hatte. Dann plötzlich war diese Kleine aufgetaucht, Aeris, und hatte die Waffe auf ihn gerichtet. Er wischte sich den Nächtlichen Schweiß von der Stirn und stand auf um sich im Badezimmer ein wenig frisch zu machen. Als er dann in das große Wohnzimmer des Penthouses trat, saßen Rude und Tseng schon beim Frühstück, mit Brötchen und Kaffee.

"Warum habt ihr mich nicht zum Frühstück geweckt, he?" fragte er entrüstet.

Tseng, der gerade in ein Salamibrötchen biss, schaute auf und zuckte mit den Schultern. Mit vollem Mund antwortete er sarkastisch.

"Du sahst so niedlich aus und ich wollte dich nicht wecken..." Auch Rude hatte eine Antwort parat.

"Bin ich deine Mutter, oder was?"

Murrend schlurfte der Rotschopf in die Küche und schnappte sich einen Teller und ein Messer. Dann setzte er sich zu den anderen und angelte sich ein Brötchen aus der Tüte.

"Also, was geht heute?" fragte er und schnitt es der Länge nach in zwei Teile. Rude nahm einen Schluck aus seiner dampfenden Kaffeetasse. "Wir besuchen gleich die Gainsbroughs, weist du noch?" Reno nickte, bemerkte, dass er seine Tasse vergessen hatte und schlurfte erneut in die Küche. Als er durch die Tür verschwunden war blickte Tseng auf.

"Also, fragst du ihn jetzt, oder was?"

"Warum ich? Mir ist das doch Scheißegal. Du bist derjenige, der auf solche Gedanken kommt." Rude belegte die zweite Hälfte seines Brötchens mit Chocobobrustfilet, hauchdünn geschnitten.

"Ja, aber ich kann so was nich, Mann." Er warf einen Blick zur Tür und dann kam Reno auch schon zurückgeschlurft, mit einer Tasse in beiden Händen, als wäre diese so schwer wie ein Stein. Eindringlich blickte Tseng Rude an, doch der schüttelte den Kopf und nahm einen Bissen.

"Was´n los?" fragte Reno, dem der Blick nicht entgangen war. Erwartend schaute er in die Runde und goss sich Kaffee über die Finger. "Verdammt!" er sprang auf und verschwand ein drittes Mal in um eine Küchentuchrolle mitzubringen.

"Komm schon, bitte." quengelte Tseng.

"Ach, Fick dich." resigniert füllte Rude sich eine weitere Tasse Kaffee.

"Danke, Mann."

Reno kam wieder und machte sich daran, die Kaffeepfütze aufzuwischen. Als er fertig war richtete er seine Aufmerksamkeit auf seine beiden Brötchenhälften und fluchte, als ihm Gewahr wurde, dass sie mit Kaffee getränkt waren. Weiter fluchend wickelte er sie in Küchentuch und legte sie an den Rand des Tisches. Dann fischte er ein zweites Brötchen aus der Tüte um es aufzuschneiden.

"Bist heute ein wenig durcheinander, was?" fragte Rude, augenscheinlich ohne Intention.

"Hmm." Gab dieser zurück und suchte einem Belag, der ihm schmecken könnte.

"Schlecht geschlafen?" bohrte er weiter.

"Hmm." Gab Reno zurück und öffnete die Dose mit dem Käse.

"Vielleicht wegen... Aeris?" fragte der Glatzköpfige mit einem verschmitzten Lächeln.

Reno belegte sein Brötchen und ließ zwei Stück Zucker in seinen Kaffee gleiten.

"Denkt Tseng ich stehe auf die Göre?" fragte er gelassen. Tseng blickte empört drein und wollte sich verteidigen, doch Rude kam ihm zuvor.

"Jepp."

"Und, schlimm?" fragte er.

"Nö." Rude stopfte sich den Rest Brötchen in den Mund. "Was soll daran schlimm sein, dass du auf einen unserer Aufträge stehst? Ich sehe da keine Komplikationen."

"Ach, ihr seid beide zu dumm um zu kacken, echt. Ich steh doch nicht richtig auf sie. Ich find sie eher geil, ja? Ich meine ich kenn sie ja kaum." Er klang jetzt ein wenig gereizt, und sprach eine Spur hektischer als sonst. "Und außerdem, warum fragt Tseng mich nicht selbst, he?" Die Frage war zwar an Rude gerichtet, doch Reno sah den Wutainesen dabei an.

"Sei mal nicht so empfindlich." Verteidigte dieser sich.

"Ich bin nicht empfindlich, aber jemand anderes vorschicken, weil du dich nicht traust mich etwas zu fragen ist feige. Und so etwas will ein Turk sein?"

"Jetzt lass mal gut sein." Schaltete sich Rude ein. "Ist halt unser Tseng. Wir frühstücken jetzt gemütlich zu Ende und dann holen wir uns Aeris Mutter, okay?"

Ohne zu antworten bis Reno in sein Brötchen und Tseng nickte erleichtert.
 

Schweißgebadet fuhr Aeris aus einem traumlosen Schlaf. Sie hatte sicher etwas geträumt, doch die Erinnerung daran besaß sie nicht mehr. Im Dunkeln tastete sie nach der kleinen Lampe auf ihrem Nachttisch und schaltete sie ein. Im Licht stieg sie aus dem Bett und schlüpfte in ihre rosafarbenen Pantoffeln. Das Nachthemd hatte die selbe Farbe, so wie fast alles hier in diesem Zimmer. Langsam zog sie Vorhänge beiseite und ließ die Sonnenstrahlen ein, mir ihnen kehrten auch die Erinnerungen des letzten Abends wieder zurück.

Bis spät in die Nacht hatten sie und ihre Mutter unten im Wohnzimmer gesessen, Tee getrunken und beraten, was jetzt zu tun sei. Aber als ihr Garten schon langsam schwach in die Morgenröte getaucht wurde, hatten sie einen Plan. Ein Blick auf den kleinen Wecker neben der Lampe sagte ihr, dass ihre Mutter schon seit einer halben Stunde unterwegs war, hinaus aus Midgar, nach einem kleinen Haus oder einer bescheidenen Wohnung zu suchen. Sie würde einen anderen Namen angeben und dann würden sie umziehen. In sieben Minuten würde der Wecker klingeln. Aeris schaltete ihn aus, streifte das Nachthemd über den Kopf und ließ es achtlos auf das Bett fallen. Dann schnappte sie sich ein Handtuch und marschierte ins Badezimmer, um zu duschen. Wenn sie heute Blumen verkaufen wollte, durfte sie nicht streng riechen.
 

Dieses Mal passte Wedge auf Marlene auf und Jesse führte die Bar. Barret, Cloud und Tifa hatten neue gefälschte Ausweise erhalten und hatten sich auf den Weg nach Sektor Fünf gemacht, um die gleichen Arbeit nachzugehen, die sie letzte Nacht getätigt hatten. Cloud hatte zwar Bedenken geäußert, doch Barret konnte sie in den Wind schlagen. Die würden niemals erwarten, dass wir am nächsten Tag zwei Sektoren weiter erneut zuschlagen, hatte er gesagt. Auch war der Blondschopf verwundert gewesen, ob der Tatsache, dass Tifa mitkam, aber Barret pries ihre Kampfkünste in den Himmel, oder wenigstens bis zur Plattform, die ihn verdeckte. Jetzt saßen die drei im Zug.

"Yo Cloud, sach mal, wegen Gestern..." Barret meinte damit den Schlag, den er hatte einstecken müssen. Er war zwar immer noch der Meinung, das er ungerechtfertigt war, aber es belastete ihr Arbeitsverhältnis und musste angesprochen werden.

"Lass mich raten... Du willst auch eine Substanz, ja?" unterbrach Cloud ihn, ohne hinzublicken.

Eine Substanz? Hatte er denn noch eine?

"Was? Hast du denn noch eine?"

"Ich will auch eine!" schaltete sich Tifa ein. Cloud holte seinen kleinen braunen Beutel hervor und kramte eine weitere kleine, grüne Kugel hervor.

"Das hier müsste... Vita sein... ja, Vita." Er reichte sie Barret, doch dieser blickte skeptisch darauf.

"Vita? Hast du nicht etwas... zum kämpfen?" Cloud seufzte.

"Doch, ich hab noch Erde, aber ich glaube verteidigen kannst du dich selber. Wenn jemand die Kampfsubstanz bekommt, dann doch wohl Tifa, oder?"

Da hatte er recht. Barret besaß den Waffenarm und Tifa handhabte die waffenlose Kampfkunst. Da würde eine Kampfsubstanz sicher nicht schaden.

"Ja, du hast Recht. Gib mit Vita." Barret nahm die Kugel an sich und hielt inne. Ein Gefühl der wohligen Wärme drang in seine Fingerspitzen und wurde wellenartig durch seinen gesamten Körper gespült. Whow.

Cloud reichte die andere, ebenfalls grüne, Kugel Tifa. "Erde." Sagte er schlicht und Tifa nahm sie dankend entgegen.

"Wie benutzt man sie?" fragte Barret.

"Das weißt du nicht?" Der Blondschopf war überrascht. "Wieso willst du eine haben, wenn du damit nicht umgehen kannst?"

"Ich kann das auch nicht." Gab Tifa kleinlaut zu. "Bringst du uns das bei?"

"Ich weiß nicht... das könnte schon ein wenig Zeit in Anspruch nehmen..." Er rieb sich das Kinn. "Na ja, steckt sie erst mal in Eure Waffen." Barret schaute an seiner Gatlinggun hinunter und blickte dann fragend Tifa an, die ihre Nietenhandschuhe genauso ratlos begutachtete.

"Ihr habt doch bestimmt ein paar Slots, oder?"

"Was sind Slots?" fragten Barret und Tifa wie aus einem Mund. Cloud blickte sie entgeistert an. "Na das kann ja heiter werden."
 

Wenige Stunden nach dem Frühstück standen die Turks vor der reparierten Eingangstür des Hauses Gainsborough. Ihr Plan, sofern es einer war, bestand darin erst mal anzuklopfen, dann in die Behausung einzudringen und Aeris Mutter in Gewahrsam zu nehmen. Als nächstes würde das Heim durchsucht werden und wenn Aeris nicht da sein sollte würde die Mutter einfach mitgenommen werden. Rude klopfte.
 

Das herrlich warme Wasser wusch die bösen Erinnerungen vom vergangenen Tag hinweg. Genüsslich räkelte Aeris sich unter den liebkosenden Strahlen des im Licht glitzernden, erfrischenden Nass.

Wenn alles gut ging, würden sie spätestens in einer Woche nie wieder an die, sie ständig umgebende, Gefahr denken müssen.

Ein kleines Schälchen mit duftend entspannenden Rosenöl stand in der Kabine auf einem rustikalen Holzbrett, sicher vor den verdünnenden Tropfen und verströmte eine dunstartige Entspannung, die Aeris genoss, während sie sich mit einem Waschlappen langsam von Kopf bis Fuß einseifte. Das rauschen des, über ihren Kopf wallenden Stroms schnitt sie einige Augenblicke von der Realität ab und das Blumenmädchen versank in Vorstellungen eines neuen Lebens.
 

Geräuschvoll barst die Eingangstür und verteilte ihre Splitter ein weiteres mal in das heimelige Wohnzimmer. Tseng hielt sich den Fuß und fluchte leise, doch Rude und Reno schoben sich einfach an ihm vorbei und schauten sich um. Da das gesamte Untergeschoss aus diesem Zimmer bestand, nahmen sie zur Kenntnis, dass das Leben sich, falls vorhanden, in den oberen Rängen des Domizils abspielen musste.

"Ich und Tseng bleiben hier, falls ein Gast auftaucht. Reno, du schaust dich oben um." Rude setzte sich auf einen, mit Schnitzereien verzierten, Stuhl und legte die Füße auf den Tisch. Tseng stellte sich an ein Fenster, öffnete es und steckte sich eine Zigarette an. Normalerweise hatte Reno etwas gegen die knappe Art, wie der Glatzkopf manchmal die Aufgaben verteilte, jedoch gerade jetzt schien ihm das zweitrangig. Er durfte sich in Aeris Zimmer umsehen und das war keins der Dinge, die der Rotschopf als unangenehmes Ereignis bezeichnet hätte. In Vorfreude setzte er den ersten Fuß auf die Treppe in den ersten Stock.

"Warte einen Augenblick." Sagte Rude und schlug sich an die Stirn.

"Was denn?" Reno versuchte nicht ungehalten zu wirken.

"Ich komme doch lieber mit. Kann ja sein, dass eine Überraschung auf uns wartet." Schon stand er auf.

"Hey und ich bleib hier allein? Was, wenn hier eine Überraschung auf mich wartet?" Tseng stemmte entrüstet die Hände in die Seiten und Rude seufzte. "Also gut," sagte er "ich bleibe hier unten und du gehst mit Reno. Ja? Fühlst du dich dann besser Tsengilein?" Dieser erhob die rechte Hand um den Mittelfinger in das Zentrum von Rudes Aufmerksamkeit zu stellen und schloss sich Reno an, der froh war, dass Rude und er getauscht hatten. Tseng würde ihn sicher besser verstehen, wenn er die Schublade mit der Unterwäsche genauer in Augenschein nahm.
 

Zarte Finger schlossen sich um den Griff und drehten das Wasser ab. Als Aeris aus der Duschkabine stieg, wallte der Wasserdampf aus dem sich öffnenden Spalt und erfüllte das Badezimmer mit einem nebligen Dunst und das Wasser perlte von den gefliesten Wänden herunter. Ein glänzendes Bein tatstete sich zögernd heraus um die kleine rosafarbene Badematte zu finden.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargh!

Der Fuß glitt erschrocken ab und Aeris Körper fiel vornüber auf den gekachelten Boden. Blut mischte sich mit Wasser. Schmerz! Erstickender, grausamer Schmerz! Hilf mir!

Aeris schluckte die metallisch schmeckende Flüssigkeit herunter und musste würgen. Die Stimme des Planeten war erfüllt mit großen Qualen, endlosen Qualen und in diesem Moment war ihr auf schmerzhafte Weise bewusst geworden, dass sie niemals ein normales Leben führen könnte. Der Aufprall war hart gewesen und die Blutung war noch nicht gestoppt. Ihr war schwindelig und die Stimme hallte noch immer in ihrem Kopf, machte ihr Vorwürfe und verfiel dann in jaulendes Flehen, dem wüste Beschimpfungen folgten, wie sie Aeris noch nicht einmal in den Slums gehört hatte. Von Schwäche behindert, spuckte sie die rote Flüssigkeit aus und versuchte sich hochzustemmen. Doch der rutschige Boden war damit nicht einverstanden und ließ ihr Vorhaben nicht gelingen. Immer wieder glitten ihre Hände unter der Last ihres eigenen, nackten Körpers ab.
 

Reno und Tseng hatten das mädchenhafte Zimmer von Aeris betreten und blickten sich enttäuscht an.

"Vielleicht hatte Professor Hojo ja doch Recht, als er sagte wir würden viel zu... planlos vorgehen." Mutmaßte Reno, doch Tseng schlug den Verdacht mit einer Geste in den Wind. "Wenn wir so planlos wären, hätten wirt doch bestimmt nicht den Job als Turks bekommen, wa?"

"Wahrscheinlich stimmt das, aber damals haben wir noch nicht gekifft."

"Ja, aber Rude kifft doch nicht. Er würde und doch sagen, wenn er uns für... planlos hielte, wa?"

"Ja, klar. Aber lass uns das beste aus der Situation machen und uns ein wenig hier umsehen, Möglicherweise finden wir ja einen Anhaltspunkt darauf, wo die beiden hingegangen sein könnten." Reno schritt zielsicher auf die kleine Kommode neben dem ungemachten Bett zu und öffnete die oberste Schublade. Bingo, dachte er und hob mit zwei Fingern ein Höschen heraus.

"Sie mal," sagte Tseng und deutete auf das Nachthemd, auf dem Reno stand. "Scheint ja ziemlich Schlampig zu sein, deine Freundin."

"Was? Ihre Unterwäsche ist sorgfältig... Sie ist nicht meine Freundin kapiert!? Ich find sie nur..." Renos Worte wurden durch ein krachen aus dem Nebenzimmer unterbrochen. Beide Köpfe fuhren herum. Der Rotschopf steckte den Slip in die Innenseite seins blauen Sakkos und eilte zur Tür. "Komm mit."

Die beiden Turks stellten sich an die Wand, je auf eine Seite der Tür. Reno zog seine Waffe, da Tseng seine ja verliehen hatte. Er streckte drei Finger aus und zog sie wortlos nacheinander wieder ein. Synchron zu dem letzten Finger riss Tseng die Tür auf und Reno verließ seine Deckung, hielt die Waffe vor sich und verlor die Kontrolle über seinen Unterkiefer.

Aeris lag nackt und feucht auf dem Boden und streckte ihren makellosen Körper um ein Handtuch zu erreichen, das auf einem aus Weide geflochtenen Wäschekorb lag. Tseng lugte um die Ecke um zu sehen, worauf Reno gaffte und in diesem Moment griff das Blumenmädchen zu, zog das weiche Laken an sich und drehte ihren Kopf um einen spitzen Schrei auszustoßen, der den Rotschopf aus seiner Trance weckte.

"Ah... Hände... hoch?" stammelte er, als Tseng sich an ihm vorbeischob. Genauso plötzlich, wie der Planet zu klagen angefangen hatte, erstarb das Jammern. Das Schwindelgefühl hingegen blieb, um der Schwäche Gesellschaft zu leisten.

"Starr doch nicht so, Mann, das ist doch unhöflich." Mit diesen Worten drehte Tseng seinen Kollegen an den Schultern um und sprach zu Aeris.

"Wickel dich in dein Handtuch, Kleine und dann marsch ab in dein Zimmer, Klamotten anziehen. Wir machen dann einen kleinen Spaziergang."
 

Es dauerte nicht lange, bis Cloud seinen Begleitern die Theorie der Subtanznutzung erklärt hatte. Natürlich war es die Frage, ob sie ihr neu erworbenes Wissen auch in der Praxis anwenden konnten, doch das würden sie erst in einem Ernstfall herausfinden. Die roten Lämpchen leuchteten auf und der Personalscann wurde eingeleitet.

"Das bedeutet, dass wir in wenigen Minuten den Bahnhof von Sektor Fünf erreicht haben." Stellte Tifa fest und wischte sich eine braune Strähne aus dem Gesicht.

"Ich bin immer noch der Meinung, dass wir ein paar Tage hätten untertauchen sollen." Warf Cloud in den Raum, doch Barret schnaubte.

"Glaub mir, die erwarten das nicht... niemals. Die erwarten eher, dass wir uns verkriechen, wie Mäuse, die bemerkt haben, dass die Katze vom Tierarzt zurückgekommen ist." Auf einmal blinkten die Lämpchen nicht mehr, sondern tauchten den Waggon durchgehend in rotes Licht.

"Na Klasse." Cloud war aufgesprungen, denn er konnte sich schon denken, was geschehen war.

"Bleib ruhig, vielleicht meinen die ja gar nicht uns. Jesse hat bis jetzt noch nie Fehler gemacht." Meinte der Schwarze

Unidentifizierte Passagiere in Waggon 1 entdeckt. Beginne mit der Abriegelung, erklang die mechanische Stimme. Barret war nun ebenfalls aufgesprungen. "Einmal ist immer das erste Mal. Wir müssen hier raus!"

"Was!?" Tifa hockte ein wenig verschüchtert auf ihrem Platz. "Raus? Aus dem Zug?"

"Na, was denkst du wohl. Wenn die den Waggon abgeriegelt haben, der Scan noch mal drüber geht und die uns nicht finden, dann werden sie zum nächsten Waggon überwechseln, und zum nächsten, bis wir in der Falle sitzen." Während Cloud sprach, schritt er zur Außentür und entriegelte sie manuell.

"Wir sollen in voller Fahrt aus dem Zug springen?" Tifa war immer noch nicht so richtig mit dieser Aktion einverstanden. "Wir werden uns alle Knochen brechen."

"Besser als wenn die uns alle Knochen brechen." Barret half Cloud die Tür aufzuschieben und ein Windstoß erfasste die beiden, als der Zug in einen Tunnel eindrang.

Fünf Sekunden bis zum verriegeln

"Na los, komm schon."

Tifa stand auf und stellte sich vor die offene Tür, der Fahrtwind spielte mit ihren langen braunen Haaren, die kurz vor Ende mit einem Zopfband zusammengehalten wurden. Ohne ein Wort zu sagen umschloss Barret sie mit seinen starken Armen und sprang aus dem Zug. Der Blondschopf folgte ohne zuzögern, im Fall hörte er, wie die Tür zuschnappte und Tifa einen gellenden Schrei aus ihren Lungen befreite. Barret ließ sich auf den Rücken fallen um Tifas Sturz zu dämpfen. Cloud allerdings rollte sich elegant ab und kam genauso wieder auf die Füße.

Barret spürte den kalten Steinboden kaum, was jedoch nicht an seiner Weste lag, sondern an dem betörend betäubenden Duft, der von Tifas Haaren ausging. Immer noch hielt er ihren schlanken trainierten Körper fest umschlungen.
 

Zitternd wühlte Aeris in ihrer Kommode um sich ein paar Sachen zum Anziehen herauszuholen. Vor ihrer Tür standen zwei der Turks und warteten darauf sie endlich entführen zu können. Das Blumenmädchen konnte keinen klaren Gedanken fassen und so war bemerkte es gar nicht, dass sie plötzlich eine Pistole unter der letzten Lage ihrer Unterwäsche hervorholte. Achtlos warf sie diese auf die schwarze Lederjacke, die auf dem Bett bereit lag und zog sich schnell eine rosafarbenes Kleid an. Dann lief sie zum Fenster und warf einen Blick hinaus.

Vom Boden her führte ein hölzernes Gitter fast bis zu ihrem Fenster hoch, an dem sich Blumenranken empor schlängelten. Das würde ihr Fluchtweg sein. Hastig schnappte sie sich ihre Jacke, wobei die Schusswaffe scheppernd auf den Boden fiel.

"Was brauchst du denn so lange?" vernahm sie die Stimme Renos gedämpft von der anderen Seite der Tür her. "Fertig oder nicht, ich komme jetzt rein." Sofort danach öffnete sich die Tür und der Rotschopf steckte seinen Kopf rein und entdeckte Tsengs Pistole, die gerade von Aeris aufgehoben wurde. Sofort zückte er die seine und hielt sie Aeris unter die Nase. Von der Treppe her ertönten Schritte und Rudes Stimme wurde vernehmbar.

"Alter, Trinkt ihr hier ´nen Kaffee, oder was?" er klang nicht unbedingt amüsiert über ihr beider Trödeln. Tseng antwortete ihm.

"Wir haben das Mädchen... und meine Pistole haben wir auch wieder gefunden."

Rude schnupperte "Ihr habt die kleine doch nicht beim Duschen gestört, oder?" er gluckste boshaft, was ihm jedoch im Halse stecken blieb, als ihm die Situation gewahr wurde.

Reno stand im Türrahmen zu Aeris Zimmer und hielt dem Mädchen die Waffe vors Gesicht. Diese hatte ebenfalls eine und tat es ihrem Entführer gleich. Sofort zog auch der Glatzkopf seine Feuerwaffe

"Mädchen, das ist echt unklug. Du kannst vielleicht einen von uns erwischen aber danach wirst du sicherlich Schmerzen haben."

Langsam ging Reno einen Schritt vor um Rude Platz zu machen, der sich ins Zimmer schob um eine bessere Position zu erlangen.

"Wie kommt es, dass sie ne Waffe hat, wenn ihr sie beim Duschen erwischt habt, he?" fragte er den Rotschopf vorwurfsvoll, ohne Aeris aus den Augen zu lassen.

"Sie musste sich doch irgendwas anziehen, Rude." Verteidigte sich dieser.

"Also habt ihr sie in ihr Zimmer geschickt, ohne es vorher zu durchsuchen... Vollidioten."

Reno stieß genervt die Luft aus."Hallo? Können wir uns mal auf die Situation konzentrieren?"

"Ist ja gut. Also, Mädchen. Das Fenster hast du ja schon geöffnet. Wirf die Waffe raus, aber zackig." Sofort meldete sich Tseng zu Wort.

"Nein, die könnte kaputt gehen. Das ist meine. Leg sie lieber auf den Boden."

"Ja, leg sie wirklich lieber auf den Boden." Gab Rude seinem Kollegen Recht. Aeris rührte sich nicht. Was sollte sie jetzt tun? Wenn sie die Waffe auf den Boden legte, würden die Turks sie gewiss mitnehmen. Wenn sie aber standhaft bleiben würde, könnten sie ihr ein Loch in eines ihrer wertvollen Körperteile jagen. Die dritte Möglichkeit wäre, versuchen sie alle zu erschießen, aber erstens war sie dann kein Deut besser als die Turks und zweitens, was ihr wesentlich mehr Sorgen bereitete, besaß sie nicht die Fähigkeit, beide so schnell zu erledigen, dass keiner von ihnen reagieren konnte. Seufzend stellte sie fest, dass es nur noch eine Möglichkeit gab.

"Ihr werdet mir jetzt Platz machen." Sagte sie bestimmt und hielt sich die Waffe an die Schläfe.
 

"Ich... ich glaube, du kannst mich jetzt los lassen..." stammelte Tifa, die noch immer den

Schrecken des waghalsigen Sprungs nicht überwunden hatte. Barret löste seinen Griff und Tifa stand schwankend auf.

"Na, das lief ja ganz gut, oder ist einer von Euch verletzt?" frage Cloud und klopfte sich den Staub von der Kleidung.

"Nein... alles in Ordnung." antwortete Tifa.

"Geht schon." ächzte Barret, stemmte sich hoch und drückte seine Hand in das Kreuz.

"Was machen wir denn jetzt?" Die Barkeeperin sah sich ratlos um.

"Na ja, wir befinden uns jetzt im Tunnelsystem von Sektor Fünf. Soweit ich weiß führt ein Fluchtweg im Falle eines Notfalls aus den Reaktoren immer in so ein Tunnelsystem. Wir müssen nur den Eingang finden." Stellte der Blondschopf fest. "Also, je länger wir hier rumstehen, desto eher besteht die Möglichkeit, dass die Bahngarde unseren Aufenthaltsort lokalisieren kann. Also Abmarsch." Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung und Barret und Tifa folgten ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akimon
2005-08-11T11:37:16+00:00 11.08.2005 13:37
Hallöchen!!
ich bins mal wider^!!! ^----^
das kapi ist mal wieder toll!!
ich musste mich wirklich total
kaputt lachen, als die Turks Aeris
im Bad gesehen haben....XXDDD
ein paar verschreiber sind drin, aber
das passiert mir und anderen schreibern
auch häufig.....~.~
na jedenfalls tolles kapi und ich freu
mich schon auf die stürmung des reaktors!!! -^---^-
*hdgdlfiue*


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