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Eternity III - Sklavenhändler und Drachentöter

Dieser Drache ist unverkäuflich!
von

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Die Drachenfalle

Hallo Leute,

Ich schlepp dieses Kapitel schon ne Weile mit mir rum und jetzt lade ich das einfach mal hoch. Aber ich warne euch, ich hab noch keine Ahnung, wann, wie und wie lange das weitergeht! Die Prozentangaben bei den Kapiteln sind noch nicht sicher, ich hab halt mal was hingeschrieben...

Viel Spaß!
 

Für Desde, meine Seelenschwester.

Für alle Fans, die mich immer wieder dazu auffordern, weiter zu schreiben.^^
 

Prolog: Die Drachenfalle
 

"Der Allmagier Eikyuu und sein Schüler, der Allmeister-Anwärter Valerian, begleitet von ihrem Elementarkreis: Die Windmagierin Nimburia mit ihrer Tochter Annemone; der Wassermagier Undan, Lehrer der kleinen Annemone; die Feuermagierin Patrizia in Begleitung ihres Gefährten Fabulas und ihres Sohnes Patric; die Erdmagierin Elizabetha mit ihrer Tochter Shisei; der Lichtmagier Cyrus und seine Verlobte Stella sowie der Schattenmagier Noctivagus mit seinem Großneffen und Schüler Kaji."

//"Kyuu, ist dir mal aufgefallen, dass unsere Abenteuer immer mit einem königlichen Empfang beginnen?"//

//"Deine vielleicht, ich war beim letzten Mal jedenfalls auf keinem Empfang. Außerdem, wer sagt dir, dass wir hiernach ein Abenteuer erleben?"//

//"Nur so eine Ahnung."//

Eikyuu und Valerian traten vor das Königspaar, ihre Begleiter hinter ihnen. Sie hatten Veruscha, Lauron und ihre Kinder seit einem knappen Jahr nicht mehr gesehen - damals leider aus dem traurigen Anlass, dass die Königin ihr Baby verloren hatte, zwei Monate nach Shiseis Geburt. Selbstverständlich hatte es da keinen Empfang gegeben, aber Valerian war zu ihr gereist, um ihr beizustehen. Auf dem Rücken seines Drachen natürlich. Und nun hatte Veruscha bereits wieder eine neugeborene Tochter. Das Paar war wirklich fruchtbar.

Wie immer missachtete die Monarchin jegliche Etikette und stand von ihrem Thron auf, um ihrem Bruder um den Hals zu fallen. Sie tat es vorsichtig. "Lieber Bruder! Was ist mit deinem Arm?"

Valerian trug den linken Arm in einer Schlinge. Er grinste verlegen. "Nur ein bisschen gezerrt, keine Sorge. Ich wollte vor dir angeben und meine Allmeisterprüfung machen, ehe wir herkommen, aber Eikyuu ist ein wirklich strenger Meister..."

"Dann hast du alle Einzelelemente gemeistert?" staunte sie.

Er nickte. "Ja, für Schatten habe ich am längsten gebraucht."

Sie trat zurück, um ihn genauer zu betrachten. Er und Eikyuu traten heute in der gleichen Kleidung und mit der gleichen Magierfrisur auf: ein Nackenzopf für die Feuermagie, zwei seitliche, dünne Zöpfe, die für das Element Wind mit Federn verziert waren. Sie hatten als Lichtmagier silberne Augen und trugen als Zeichen ihrer Schattenmeisterschaft schwarze Umhänge mit entsprechenden Runen am Saum. Nur bei Erde und Wasser unterschieden sich ihre Symbole, denn Valerian hatte den Opalanhänger seiner Mutter, während Eikyuu ein Edelsteinarmband trug, dagegen schmückte sich der Allmeister mit einer ledernen Halskette, an der Muscheln befestigt waren, aber sein Schüler trug so etwas ums linke Handgelenk. Und natürlich zierte sich Eikyuu mit dem silbernen Stirnreif, der das Unendlichkeitssymbol zeigte, etwas, das Valerian noch nicht zustand.

Die Königin wandte sich nun den anderen zu. "Willkommen, ich freue mich, Euch wieder zu sehen, Eikyuu. Das gilt natürlich auch für Eure Begleiter. Bitte habt Spaß heute, esst, soviel Ihr wollt, und probiert den Wein, es ist ein besonders guter Jahrgang."

Eikyuu nickte ihr höflich zu. "Vielen Dank, Majestät."

Die Gruppe trat zur Seite, um dem nächsten Gast Platz zu machen. Valerian fand die Vorstellung der einzelnen Gäste totlangweilig, aber selber ein Gast zu sein war immerhin besser, als da vorne zu stehen und jeden mit netten Floskeln einzuwickeln. Als Magier blieb es ihm zudem erspart, dem Königspaar die Hand zu küssen oder auch nur auf den Knien herumzurutschen.
 

Patric fing an zu quengeln, und Patrizia übergab ihn einem Kindermädchen, das ihn in ein Spielzimmer brachte. Es war extra eingerichtet worden für den Fall, dass Gäste mit Kindern kamen. Annemone ging mit der Frau mit, sie hoffte, Valeria und Liranda wieder zu sehen.

Shisei war, wenn sie wollte, ein sehr geduldiges Kind und verfolgte das Zeremoniell mit Interesse. Sie sah nicht aus, als wäre sie nur ein Jahr alt. Wiedergeborene Drachen wuchsen schneller als andere Kinder, wie Eliza und ihre Kollegen wussten. Shisei hatte es offenbar besonders eilig. Sie konnte schon sehr gut sprechen und war begierig, die Schattenmagie zu erlernen, wie Noctivagus es ihr versprochen hatte, doch er war vorsichtig. Viele der Zauber bargen Gefahren, also lehrte er sie, wie viele Meister, erst einmal die Grundlagen der Erdmagie, damit sie sich mit Heilkräutern auskannte. Wenn sie spielte, dann wie ein Junge. Typische Mädchensachen interessierten sie nicht, und sie hatte eigentlich nur Unsinn im Kopf. Bloß gut, dass sie noch so klein war.

Allerdings ließ Shisei sich von niemandem anfassen, den sie nicht kannte, schon als Baby hatte sie geschrieen, wenn Fremde sie auf den Arm nehmen wollten. Das war ja nicht wirklich verwunderlich. Im Moment wurde sie ungeduldig, da die Vorstellung der Gäste sich lange hinzog. Eliza ließ sie runter. Die Kleine rannte begeistert los, um sich das Schloss anzusehen, wobei Noctivagus sich an ihre Fersen heftete.

Alle anderen mussten noch ein wenig warten, bis endlich alle Gäste begrüßt waren und das Buffet eröffnet wurde. Hungrige Menschen eilten so schnell, wie die Etikette es erlaubte, zu den reich gedeckten Tischen, um sich zu bedienen.

"Es ist viel besser, wenn es etwas ist, was mir zu Ehren stattfindet," bemerkte Eikyuu schmunzelnd. "Dann kann ich als Letzter kommen und das Essen fängt trotzdem nicht ohne mich an!"

Valerian lachte. "Da hast du allerdings Recht, Kyuu!"

"Majestät, Prinz Valerian!"

Der Schwarzhaarige blieb stehen und seufzte innerlich. Diese Stimme kannte er, aber musste das jetzt sein? Er wandte sich um. "Äh... Chitatsu, nicht wahr?"

Der rothaarige Junge nickte eifrig. "Ich freue mich, dass Ihr Euch an mich erinnert! Ich mache jetzt eine Lehre bei einem Schmied!" Er war größer geworden, musste jetzt vielleicht 16 sein. "Und Ihr seid Eikyuu!" freute er sich, den Allmeister ansprechend. "Ich war etwas enttäuscht, weil Ihr beim letzten Mal nicht dabei wart, aber endlich lerne ich Euch kennen...!"

Valerian fand den Jungen recht lästig, aber ihm fiel nichts ein, um ihn loszuwerden. Gerade stieß Noctivagus mit Shisei auf dem Arm zu ihnen. "Hey, steht hier nicht rum, sonst kriegt ihr nichts zu essen mehr ab."

"Was für ein süßes Kind!" rief Chitatsu. "Eures, Noctivagus?" Er streckte die Hand nach Shisei aus.

Eikyuu packte hart das Gelenk. "Fass sie nicht an!"

Valerian hob eine Augenbraue. "Stimmt etwas nicht?"

Eikyuu griff an Chitatsus Hals und zog ein kleines Amulett an einem Lederband unter der Kleidung des Jungen hervor. Es zeigte ein Familienwappen, zwei längliche, schlanke Schwerter, die vor einer Flamme gekreuzt waren. "Ich weiß nicht, was du hier zu suchen hast, aber ich habe so meine Vermutung, Ignesius. Lass mich raten, der Schmied, bei dem du lernst, stellt Schwerter her?" Er betrachtete Chitatsus Hand, die von Schwielen übersäht war. Ein paar Brandnarben, typisch für einen Schmied, waren auch dabei. "Anscheinend kannst du auch ein Schwert führen, behaupte nicht, die kämen nur vom Schmiedehammer."

Der Rothaarige riss sich von ihm los. "Pass lieber auf, dass du mir nicht allein begegnest, Drache!" Und er drehte sich schwungvoll um und schritt davon.

"Was war das denn?" wunderte Noctivagus sich.

"Er ist ein Ignesius, ein Mitglied jener Drachentöterfamilie, die seit Jahrzehnten hinter meinem Vater her ist," erklärte Eikyuu. "Er hat zweifellos gesehen, dass Shisei spitze Ohren hat, und dass du ein Draconer bist, ist seit dem Sieg über Claudius auch stadtbekannt. Es lohnt sich zwar nicht, ein Kind wegen seiner Hörner zu töten, aber viele Drachentöter fangen auch junge Drachen und verkaufen sie nach Slarivestos."

"Ach du Schande, ich fand den einfach nur lästig!" rief Valerian aus. "Der ist mir schon beim letzten Mal auf die Nerven gegangen, also ich meine, als Veruscha ihren Sohn bekommen hatte. Wahrscheinlich hat er versucht, über mich an dich ranzukommen..."

"Ja, dass ich ein Drache bin, muss sich auch inzwischen rumgesprochen haben. Er ist jung, vielleicht will er jemanden beeindrucken. Viele Familien haben die Tradition, dass erst ein prächtiger Drache erlegt werden muss, ehe der Erbe als solcher akzeptiert wird."

"Dann ist er der älteste Sohn des amtierenden Ignesius-Drachentöters?"

"Wahrscheinlich. Aber es muss nicht immer ein Sohn sein, der erbt, also fühlt euch bei Frauen nicht zu sicher. Und lasst Shisei nicht aus den Augen."

"Na, da kannst du aber Gift drauf nehmen," versicherte Noctivagus.

Sie machten sich auf den Weg zum Buffet, das so reichlich war, dass sie keine Probleme hatten, satt zu werden, zumal jeder zweite Adlige auf seine Linie achtete, nicht nur die Frauen. Valerian hatte das ein wenig vermisst, denn solche Festessen gab es auf seiner Insel nicht, also schlug er sich regelrecht den Wanst voll.

Anschließend fing das Unterhaltungsprogramm an. Ein paar Gaukler führten ihre Tricks vor, und als man sich weitgehend vom Essen erholt hatte, wurde Musik gespielt und das Königspaar eröffnete den Tanz. Mehrere andere Paare begannen kurz darauf ebenfalls zu tanzen.

Danach wurde ein Gruppentanz angekündigt, jedoch einer von der langsamen Sorte. Normalerweise folgte darauf ein schneller. Da Noctivagus das wusste, gab er Shisei seinen Umhang zur Aufbewahrung. Die Verantwortung machte die Kleine richtig stolz. Eikyuu nahm sie auf den Arm, damit sie den Tanz besser verfolgen konnte.

Noctivagus krempelte seine Ärmel ein wenig hoch und strich sein Haar glatt. "So, nun zeige ich euch mal, wie das geht."

Valerian grinste, als er ihm hinterher blickte und zusah, wie der finstere Magier sich erdreistete, die Königin selbst aufzufordern. "Dem jucken wahrscheinlich schon die Füße!"

Eikyuu nickte. "Vielleicht hätte deine Schwester die Flammentänzer als Unterhaltung einladen sollen."

Sie sahen zu, wie Noctivagus professionell mit der Gruppe tanzte, als hätte er nie etwas anderes getan. Valerian fand es etwas schade, dass er immer seinen Schattenzauber aufrecht erhielt, der seine wahre Schönheit verschleierte. Veruscha schien der Tanz mit ihm zu gefallen. Als Königin beherrschte sie natürlich alle gängigen Tänze, was sie zu einer sehr passenden Partnerin machte.

Im Anschluss wurde die Musik in der Tat schneller, und es folgte eine etwas fetzigere Variante des ersten Tanzes. Dabei hatte der Magier wirklich seinen Spaß.

"Das ist doch mal ein relativ entspannender Empfang," seufzte Valerian. "Wir sind nicht die Ehrengäste und müssen uns deshalb nicht dauernd irgendwelchen Fragen stellen."

"Lass uns nachher zu dem See gehen. Du weißt schon, welchen ich meine," flüsterte Eikyuu ihm zu.

Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Prinzen. "Dort war ich schon ewig nicht mehr."
 

Doch es dauerte noch eine Weile, ehe sie sich zurückziehen konnten. Das Zimmer, das Eikyuu vor Jahren bewohnt hatte, war gewissermaßen ihr Stammquartier geworden. Müde suchten sie es gegen Mitternacht auf, um sich rasch etwas Bequemeres anzuziehen. Sie hatten sich von dem Empfang so früh wie möglich verdrückt - also nicht allzu früh, denn Veruscha hatte ihren Bruder immer wieder aufgehalten.

Valerian griff mit der gesunden Hand nach dem Türknauf. Als er das Zimmer betreten wollte, zuckte er zurück. "Kyuu, Achtung!"

Eine magische Entladung warf den Schwarzhaarigen zu Boden, verpuffte ansonsten aber wirkungslos. Eikyuu war zur Seite getreten. "Kariat, bist du verletzt?"

Valerian rappelte sich hoch. "Schon gut. Was war denn das?"

Sie betraten vorsichtig den Raum und entdeckten innen an der Tür und an allen Wänden mehrere Symbole und Bannsprüche, die mit roter Farbe - vielleicht auch Blut - dorthin gekritzelt waren.

"Eine Drachenfalle," stellte Eikyuu fest. "Der Täter wusste offenbar, wo wir wohnen. Wie kann er das erfahren haben?"

"Vielleicht hat er sich bei jemandem vom Personal eingeschmeichelt, das ist nicht besonders schwer," überlegte der andere Magier. "Aber warum habe ich sie ausgelöst, wenn es sich um eine Falle für Drachen handelt?"

"Bestimmt, weil du ein Bannbrecher bist."

"Ah. Was wäre passiert, wenn es dich erwischt hätte?"

Eikyuu sah sich um, versuchte die Zeichen zu entziffern. "Ich bin nicht sicher. Aber zweifellos wäre irgendetwas geschehen, das mich kampfunfähig gemacht hätte. Dagegen hätte ich mit meiner Magie nichts ausrichten können, wenn die Falle erst zugeschnappt hätte."

"So gefährlich?"

"Wie gesagt, wenn ich die Falle ausgelöst hätte. Ich hätte sie entschärfen können, wenn ich gewusst hätte, dass sie da ist, aber wer ahnt sowas an einem Ort wie diesem..."

"Ich hole die Wachen," entschied Valerian. "Der Angreifer hat die Wände beschmiert, ungeheuerlich!"

Das war es, und Eikyuu ließ seinen Partner nur zu gerne gewähren. Sie bekamen ein anderes Zimmer zugeteilt, wobei sie mehrmals versichern mussten, dass sie mit einem einfachen zufrieden waren, denn da alle großen Zimmer besetzt waren, wollte das Königspaar ihnen schon das eigene anbieten. Schließlich bekamen sie eins, das immer noch größer war als der Innenraum beider Stockwerke ihres Baumhauses. Nach der ganzen Aufregung beschlossen sie, erst am Morgen zum See zu reiten. Wer konnte schon wissen, was oder wer ihnen bei Nacht dort auflauerte?

Veruscha war untröstlich, dass ihnen im Schloss Gefahr drohte, und wies die Wachen an, besser aufzupassen und keinen Unbefugten zu den Zimmern zu lassen. Jeder, der dort wohnte, sollte stets zu seinen Räumen begleitet werden, und sie postierte einige Männer vor den Türen, angeblich zum Schutz ihrer Gäste, aber in Wahrheit vermutete sie, dass einer von denen vielleicht der Täter war. Chitatsu allerdings, der ebenfalls zu den Verdächtigen zählte, übernachtete nicht im Schloss, da er ja im Dorf bei seinem Meister wohnte. Natürlich wurde der Elementarkreis ganz besonders gewarnt, damit sie auf Shisei und Noctivagus aufpassten, und zwar nicht nur in der Nacht.

"Der junge Ignesius kann's nicht allein gewesen sein," teilte Eikyuu seinem Kariat mit, als sie nebeneinander unter der Bettdecke lagen. "Diese Art von Magie beherrscht man nicht in seinem Alter. Überhaupt wäre es ungewöhnlich, wenn auch nicht ausgeschlossen für einen Drachentöter, mit Drachenfallen zu arbeiten. Sie stellen ihre Opfer normalerweise draußen, zwingen sie in ihre Drachengestalt und töten sie dann mit ihren Schwertern, um die Hörner zu erbeuten. Es würde ihnen gar nichts nützen, einen Drachen in Menschengestalt zu fangen."

"Aber er hätte dich später dazu bringen können, dich zu verwandeln," meinte Valerian.

Eikyuu schüttelte den Kopf. "Das ist einfach nicht der Stil eines Drachentöters. Verstehst du? Sie leben für den Kampf mit dem Drachen und sterben dafür. Sie sind grausam und kennen keine Gnade, aber sie töten den Drachen im Kampf, weil es ihre Ehre so verlangt."

"Könnte es nicht sein, dass sie nicht hinter dir her waren?" überlegte der Prinz. "Die Ignesius-Familie jagt doch deinen Vater. Gäbe es einen besseren Köder für ein wildes Tier als sein Junges?"

"Ich glaube nicht, dass sie wissen, dass ich Kyuujos Sohn bin. Vielleicht wissen sie nicht einmal, dass ich ein Seelenleser bin. Die Leute, die mich gesehen haben, kennen sich doch gar nicht mit Drachenrassen aus."

"Aber sicher sein kannst du dir da nicht."

"Natürlich nicht."

"Und wenn er dich nun nicht töten wollte? Vielleicht bringt der Sklavenhandel heutzutage mehr ein."

"Zu gefährlich. Niemand würde einen Drachen kaufen, der ein Allmagier ist, selbst wenn dieser ein Banneisen trägt," versicherte Eikyuu.

"Aber wenn sie Interesse daran hätten, diesen Allmagier zu beseitigen?" spekulierte Valerian. "Sie könnten ihn... wie nennt man es... ausbrennen. Und dann als williges Betthäschen oder so verwenden."

"Sag es nicht zu laut. Solche Dinge sind schon getan worden," warnte Eikyuu.

Der Prinz spürte die Fingernägel seines Meisters an seiner Schulter, als sich die Hände verkrampften, Drachenkrallen.

"Wir haben einen solchen Drachen aus Slarivestos befreit, vor langer Zeit," fuhr Eikyuu fort. Mit *wir* meinte er all jene, die zu der geheimen Verbindung gehörten, die gegen die Sklaverei in Slarivestos ankämpfte, jedoch leider viel zu wenig Erfolg hatte. "Er war ein Traumwandler. Aber er war nur noch eine Hülle, tat alles, was man ihm sagte. Er hätte sich ins Meer gestürzt und ertränkt, wenn man es von ihm verlangt hätte. Bei seiner Gefangennahme hatten sie seine Magie, Feuer und Wind, vernichtet. Er war am Ende."

Valerian hatte von solchen Fällen gehört, durch Kyuujo, die anderen Magier, Eikyuus Bücher... Aber es kam ihm auch so vor, als wäre da eine verborgene Erinnerung, gerade an den Grenzen seiner Wahrnehmung. Hatte er einen Magier gekannt, dem ein anderer Magier mit Magie so starke Schmerzen zugefügt hatte, dass er seine eigene Magie in dem Versuch, den Schmerz enden zu lassen, komplett ruiniert hatte? Dass so etwas überhaupt möglich war, konnte er sich kaum vorstellen. Doch Magier, die diese Erfahrung hinter sich hatten, assoziierten den Gebrauch ihrer Macht für immer mit dem Schmerz und konnten es deshalb nicht mehr über sich bringen, sie zu benutzen. Das war der ganze Trick dabei, selbst wenn die Magie ihnen noch blieb.

"Kariat, pass bitte gut auf mich auf," murmelte Eikyuu im Halbschlaf. "Sie werden das nicht leicht mit mir machen können, denn meine Schmerzgrenze ist sehr hoch. Aber ich möchte nie erfahren, wie hoch sie wirklich ist."

"Das wirst du nicht, Towa," versicherte Valerian. "Denn wenn sie dich nur schief ansehen, werden sie es bereuen."

Eikyuu kuschelte sich etwas dichter an ihn. "Hm... eigentlich sollte ich als dein Meister ja dich beschützen."

"Ich beschütze dich als dein Kariat." Valerian strich ihm sanft übers Haar.

"Ha, gerade ein Kariat sollte von seinem Drachen beschützt werden."

"Aber nicht, wenn es um Drachentöter geht, die bedrohen nun einmal dich. Beschützen wir uns einfach gegenseitig."

"Ja. Wie immer also."

Doch Valerian konnte vor Sorge um seinen Drachen erst spät einschlafen, als er schon lange Eikyuus regelmäßigen Atemzügen gelauscht hatte.
 

***

Fortsetzung folgt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jyorie
2013-11-25T15:56:33+00:00 25.11.2013 16:56
Hallo ✌(◕‿-)✌

klingt wirklich so, als hätte Valerian den richtigen Riecher gehabt und es gibt ein neues Abenteuer. Ich hoffe wirklich, das es Eikyuu nicht passiert und der so schmerzhaft seiner Magie beraubt wird, oder das er als „Junges“ gefangen wird, um seinen Vater in die Falle zu locken. Hört sich schlimm an, was den beiden da noch alles bevorstehen kann.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  histoi
2007-06-05T19:57:10+00:00 05.06.2007 21:57
ganz toll. irgendwie scheint es, dass die Geschichte immer weiter geht. sie hat kein Ende. jetzt les ich hier schon eternity III. *freu*
also, schön weiter schreiben!!!

nur eine kleine Sache hab ich doch, die ich gern loswerden würde, da sie mich verwirrt(und auch schon vorher aufgetreten ist): Valerian wird manchmal mit "Majestät" angesprochen. das ist aber nicht ganz richtig. wenn, dann ist er eine "Hoheit". "Majestät" steht eigentlich nur Königen und Kaisern zu. während Hoheiten eher Prinzen und Herzöge sind.
ich war nur manchmal verwirrt und habe mich gefragt wo auf einmal die Königin ist. aber ist ja nicht so schlimm. die Geschichte ist trotzdem toll^^

freue mich schon auf die ganzen anderen Seiten, die ich noch vor mir habe
alles Liebe
histoi
Von:  angel-like
2007-01-14T14:22:55+00:00 14.01.2007 15:22
Toll...
nur schade das es schon so lange auf Eis gelegt ist:-(
wär schön wenn du weiterschreibst
Von: abgemeldet
2005-08-07T00:53:13+00:00 07.08.2005 02:53
endlich ist eternety drei da. *freude* warum hast du das nicht mit auf die CD gepacktP? wars noch nicht fertig? na ja egal. was mir an deinem schreibstil gefällt ist, das es meistens mit einem großen fressgelage los geht. ich liebe szenen mit fress gelagen. ^^ aber was die mit den drachen machen die magier sind das ist mies. TÖTET DIE DRACHENTÖTER!!! *kurz luft holt* überzeugend wie auch deine anderen kapitel. schreib schnell weiter oder du weißt ja was sonst passiert, nicht Mou hitori no boku?

Aibou
Von:  Kiki1966d
2005-07-25T17:43:27+00:00 25.07.2005 19:43
Schöner Anfang, aber ich muss zustimmen, immer erst futtern, dann der Ärgern *grins*
Ich freue mich wieder auf Noc zutreffen.
Bin gespannt wie es weiter geht. *wart*
Lg
Kiki
Von:  Northwind
2005-07-23T09:32:03+00:00 23.07.2005 11:32
Jaaaaa kreisch es ist da das dritteteil!!!!
*vorfreude rumhopse*
Von:  Nurija
2005-07-22T12:53:25+00:00 22.07.2005 14:53
eternity III *seufz* *megaglücklich is* dass du das jetzt schon hochgeladen hast *hihi* danke! ^__^ *knufflz*
nja, der anfang war noch ziemlich fröhlich und lustig *hihi* (irgendwie beginnen valerians und eikyuus abenteuer wirklich oft mit einem empfang XD) dieser komische kerl (der aus der ignesius-familie, hab seinen namen vergessen >__>") war mir schon in eternity II suspekt *grübl*...und dann gehört er nun dieser...dieser drachentöterfamilie an *grrrr*...
ab der "Drachenfalle" wurde das kapitel dann irgendwie immer düsterer und bedrohlicher *schauder* aber alles in allem war ein super prolog *lob*
ich freue mich dann schon auf das nächste kapitel *lächl*...

ba ba
nurija


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