Wohlbefinden
Endlich!
Nach fünf Monaten harter Arbeit am neuen Album und vielen Qualen mit bauch- und hirnfreien Viva-Moderatorinnen konnte er sich endlich erholen.
Nun konnte er wieder Touren.
Nun hieß es wieder auf der Bühne stehen und alles um sich herum vergessen.
Alles.
Alles inklusive den Sehensüchten, die ihn allein im Studio gequält hatten.
Zwar hatte er sich immer in seine Arbeit stürzen können, doch gab immer wieder diese Momente, in denen er sich nach einer Berührung, oder wenigstens nach einer Stimme sehnte. Er hatte es zwar genossen, dass ihm niemand in seine Sache hineinredete, aber kleinere Streitereien konnten die harte Arbeitsatmosphäre immer gut auflockern.
Aber das war jetzt vor bei. Jetzt war er auf Tour und konnte endlich die Sehnsucht nach Bela und Rod vergessen.
Oder zumindest sie etwas lindern.
Sich er stand wieder auf der Bühne. Er erlebte wieder diese perfekten Augenblicke, aber dennoch. So sehr er sein Racing Team mochte und so sehr er es schätzte, er konnte nicht leugnen, dass ihm etwas fehlte.
Der Wecker klingelte und er erhob sich halb träge, halb motiviert aus seinen Bett. Er hatte wieder grottenschlecht geschlafen. Das lag wohl daran, dass er weder auf dem Boden eines fremden Landes lag, noch schlief er in seinem eigenen Bett.
"Unbequeme Hotelbetten.", murmelte er grimmig beim aufstehen. Eigentlich war er morgens immer unausstehlich gut gelaunt, aber das war heut anders. Immerhin war er noch allein in seinem Zimmer und da musste er sich nicht verstellen.
Er ging ins Bad und betrachtete sich im Spiegel.
"hmpf...", war alles was er zu seinem müden, zerknitterten Gesicht sagen konnte. Er drehte den Wasserhahn auf und ließ kaltes Wasser erst über seine Hände und dann über seinen Kopf laufen.
Er sah wieder in den Spiegel, schüttelte das Wasser aus den Augen und strich sich mit der Hand durch die Haare.
"Besser.", murmelte er erneut.
Er blieb eine Weile so stehen, bevor er kurz in den Spiegel grinste, sich anzog und dann das Zimmer in Richtung Speisesaal verließ.
Dort angekommen sah er bereits die Hälfte seines Racing Teams beim Frühstück sitzen.
"Ick muss heut janz schön lang jeschlafen haben.", sagte er, mit sich selbst redend. Dann setzte er ein breites Grinsen auf und gesellte sich zu ihnen.
"Oh ne, Farin bitte, schieb jetzt nicht wieder so gute Laune! Es ist echt zu früh dafür.", raunten die Mädels im Chor, als er sich mit einem Grinsen setzte. Das veranlasste ihn zu einem noch größeren Grinsen. Nun hatte er wahrlich bessere Laune. Die anderen so verschlafen zu sehen, wie er sich fühlte, brachte ihn wieder hoch.
In solchen Augenblicken konnte er die unsagbar große Sehnsucht vergessen, die ihn quälte und die er nun schon fast zwanzig Jahre mit sich umher trug.