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Weinende Seele

von

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Reise

Reise
 

Er wusste nicht genau wohin die Reise gehen sollte. Nur dass das Ziel eine große, mit größter Sicherheit verlassene Festung außerhalb Makeis war. Obwohl sie bereits mehrere Stunden gereist waren, wurde der Himmel immer noch von einer dichten Wolkendecke bedeckt. Tetei seufzte. Dieses trübe Grau deprimierte ihn irgendwie.
 

"Was macht dich so sicher, dass die Festung verlassen ist?" Zadei zügelte seinen Drachen etwas, um mit Tetei auf gleicher Höhe zu sein. "Na, weil ich einst Bewohner und immer noch Eigentümer dieser Festung bin." Spöttisch warf Tetei ein "Ah, verstehe. Das erklärt natürlich einiges. Erwartet uns auch ein Empfangskomitee?" "Du machst dich lustig über mich." "Nein, nicht direkt über dich. Aber über deinen arglosen Glauben. Du warst Jahre gebannt Zadei. Und danach für einige weitere abwesend. Glaubst du wirklich, dass sich dort, seit deinem Verlassen nichts geändert hat? Du sagtest selbst, dass dieses Land mit Vorzug bewohnt wird." "Hat es während Laures Abwesenheit jemand gewagt, in seinen Palast einzudringen? Oder hat ihm irgendjemand seine Position streitig gemacht?." Tetei schwieg. "Na also." Zadei setzte seinen Drachen wieder ein Stück vor den Teteis.
 

Dieser musste schmunzeln. Zadeis Beschützerrolle gefiel ihm zwar, aber sie war bereits seit mehr als einer Stunde überflüssig. Seitdem sie die Grenze Makeis überquerten, reisten sie durch triste Einöde. Lediglich von ein paar Unterdämon bewohnt, die selbst für Tetei alleine, eine nicht allzu große Gefahr darstellten. Langsam weichte seinem Lächeln einem strengen Gesichtsausdruck. Zadei konnte Laures damalige Situation nicht mit der seinigen vergleichen. Immerhin führte Tetei das Land nach strikten Regeln in Laures Namen weiter. Und er wusste, dass er sich damit in ständiger Gefahr vor starken, machtbesessenen Dämonen brachte. Lediglich die bekannte Tatsache, dass der Shogun an seiner Seite weilte, verhinderte wohl einen Putsch.
 

Tetei blickte zu der Anhöhe vor ihnen. "Wir sind bald da!" rief Zadei ihm entgegen. Tetei nickte. Wo auch immer dieses da war, fest stand, dass Zadei einst dieses Land bewohnte. Er hatte immer von Zadei dem Shogun gehört. Dem Schlechter. Dem Eroberer. Dem größten Feind und Widersacher Laures. Doch noch nie von Zadei dem Herrscher. Vielleicht beunruhigte ihn auch nur diese Tatsache. Würde sein Volk, falls es ihn nach so langer Zeit als Führer anerkannte, immer noch treu ergeben sein? War es das jemals? Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Jetzt ist es zu spät für Zweifel. Er hatte es bewusst vermieden Zadei auszufragen. Jetzt musst er ihm vertrauen.
 

Ein kühler Tropfen auf seiner Wange holte ihn aus seinen Gedanken. Nicht auch noch das! Regen. Dabei war es ohnehin ein Wunder, dass der Himmel nicht schon längst seinen Pforten geöffnet hatte. Dies schien er jetzt wohl nachzuholen. Ein lautes Donnern lies ihn zusammen zucken. "Wir sollten wohl besser einen Unterschlupf suchen!" "Und wo? Hier ist nichts als karges Land, Zadei." "Wir müssen über die Bergkuppe. Danach sollten einige verlassene Häuer zu finden sein." "Verlassen, wieso?" "Herje, alles außerhalb von Makei, ist wohl gleich düster und schlecht." Misstrauisch blickte Tetei in Zadeis leuchtende Augen. "Verlassen, weil es hier nichts gibt. Kein Land, keine Städte eben nichts. Beruhigt?" Nach einem kurzen Kopfnicken Teteis fügte er hinzu "Hinterfrägst du jetzt eigentlich jede neue Meile dir unbekanntem Land?" "Ich habe nichts hinterfragt, Zadei. Es war lediglich ..."

"Ja natürlich, ich weiß was du sagen willst. Aber ich kenne deine Blick mittlerweile gut genug, um sie deuten zu können." Ein Hagelschauer beendete die Diskussion. Mühsam lenkten sie ihre Drachen durch den Sturm.
 

Zadei hatte recht. Nachdem sie den Berg überwunden hatten flogen sie in ein rotes, abermals trockenes Tal. Zadei steuerte ein einigermaßen gut erhaltenes Haus an. Sie banden ihre Drachen unter einem Vorbau an, bevor sie tropfnass in das Haus gingen. Es war nicht besonders groß, aber zumindest bot es Schutz vor dem Gewitter. Gereizt lief Zadei durch die wenigen Zimmer im Haus. "Das gibts doch wohl nicht!" "Was meinst du?" Tetei folgte der Stimme. "Das gesamte Haus ist im passablem Zustand, aber ein Teil der Küche ist eingerissen!" "Und weshalb regt dich das auf? Wolltest du etwa ein Dinner zaubern?" Ein leise Lachen drang an Zadeis Ohr. "Sehr witzig. Als ob ich kochen könnte! Schon mal was von Feuer gehört? Zählt zu den Elementen, wirft Flammen und hält WARM!" "Hättest du die Kolonne mit meinen Sachen nicht voraus geschickt, dann hätten wir zumindest trockene Kleidung." "Großartig, ich bin mal wieder der Sündenbock was?"
 

Tetei drehte sich um und ging Richtung Schlafzimmer. Zadei stapfte hinterher. "Also wenn du Streit suchst dann ..." "Wieso musst du aus allem immer eine so große Sache machen? Kannst du nicht einmal tief Luft holen, bevor du unnötig einen Streit anfängst?" "Unnötig? Du hättest ebenfalls an Schutzkleidung denken können. Abgesehen davon, hältst du doch alles für schlecht, seitdem wir die Grenzen Makeis überquert haben!"
 

Genervt blickte Tetei durch das Fenster nach draußen. Folgte den kleinen Wassertropfen, die sich ihren Weg über die Scheibe nach unten bahnten. "Das habe ich nie gesagt." "Nein aber du denkst es!" Wütend funkelte die Engelsgestalt Zadei an. "Habe ich nicht ein Recht darauf argwöhnisch zu sein? Mir ist hier alles fremd Zadei. Und ich habe Angst. Vor der Zukunft. Vor dem Ungewissen. Und mit deinem ewigen Mißmut machst du es nicht besser."
 

Resigniert starrte der Shogun auf den Boden. Sein Engel hatte recht. Er hatte ihm nicht einmal das Gefühl von Sicherheit gegeben, seitdem sie von Laures Palast aufgebrochen waren. Allenfalls vor Ghouls oder Unterdämonen, aber nicht vor der Angst und Unsicherheit in seinem Herzen. Bereits als Tetei zu Laures ging um sich zu verabschieden, hätte er eine stützende Schulter sein müssen.
 

Zärtlich legte er seine Hand auf Teteis Schulter. "Es tut mir leid." Verwundert blickte Tetei in die unergründlichen Augen seines Gegenübers. Hatte er etwa verstanden? "Ich liebe dich. Und ich weiß, dass das alleine nicht ausreichen wird, um dich in meine Welt, in einen Neuanfang zu führen. Gib mir eine Chance um dir zu zeigen, dass ich es kann. Dir Sicherheit geben. Dir ein neues Leben schenken." Tetei drückte sich an die starke Brust des Shogun. "Dass hast du doch bereits. Ein neues Leben, für uns." Leise flüsterte der Shogun in die Halsbeuge seines Engels "Ich weiß eine Art dich zu wärmen, auch ohne Feuer."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  AssassinsAtu
2005-09-20T12:15:05+00:00 20.09.2005 14:15
Das ist ja so süüüüüüüüüß *___* diese Vorstellung, wie die beiden zusammen auf Reisen sind und dann pitschquatschnass da ankommen... n.n bitte weitermachen!
Von:  Flokati
2005-09-08T09:12:32+00:00 08.09.2005 11:12
Ohuuuuuuuuuu! ^____________° Da wird's ja endlich mal spannend! Nicht dass es nicht so auch spannend gewesen wäre, aber ich denke du weißt, wie ich das meine *gg*
Meine Psy und Silverslayer stimme ich voll und ganz zu, das Kapitel ist toll und die Story überhaupt, also nicht lange zögern und weitergetrippselt!
*schnurr*
Flokati
Von: abgemeldet
2005-09-06T19:36:11+00:00 06.09.2005 21:36
Die zwei Liebenden im Nirgendwo *lol*
Igendwie süß wie die sich dauernd streiten...^^
Hm, ihn wärmen ganz ohne Feuer? Hehe >__>
Wenn es das ist was ich denke und das kann es eigentlich nur sein, immerhin ist auch Silverslayer eindeutig meiner Meinung und damit sind wir schon zu zweit, dann ist es ja mal mega ober fies da zu unterbrechen *Backen aufbläst*
Schreib schnell weiter! Ich will wissen wie Zadei das macht(wohl wie es alle machen ^o^)
Mach ne gaaaaaaaanz laaaaaange, schööööööööne Lemon *lieb guck*
Bis zum nächsten Kappi, ich freu mich schon
*knuddelz* =^.^=
Von:  Silverslayer
2005-09-05T17:34:12+00:00 05.09.2005 19:34
Uhuu na was ist das wohl für eine Methode? *g*
DIE große Frage!
Aber wenigstens hat Zadei zumindest etwas begriffen, is doch schonmal ein Anfang ^___^


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