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Why me?

von

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Ich bin immer für dich da!

Hallo,
 

nach knapp 3 Monaten ist es endlich geschafft. Puh! War ne harte Arbeit, aber ich bin stolz auf mich!
 

Da ich noch kein Wort weiter geschrieben habe, wird es wohl etwas dauern, bin ich mein Werk fortsetzen kann. Bitte habt Geduld.
 

Doch hier erst mal das neunte Kapitel:
 

Viel Spaß beim Lesen!
 


 


 


 

Kapitel 9: Ich bin immer für dich da
 

Thomas brach augenblicklich zusammen. Oliver hastete vor und zog ihn in seine Arme. Er weinte bitterlich. Sein ganzer Körper zuckte. Oliver hatte es schwer ihn zu beruhigen. Immer wieder küsste er seine Stirn und streichelte ihm zärtlich übers Gesicht.

„Meine Mutter wollte anfangs nur für ein paar Tage zu meiner Tante, dann hatte sie sich gemeldet, dass sie noch länger bleibt. Aber in den letzten Wochen hab ich nichts mehr von ihr gehört!“ Thomas schluchzte und lehnte seinen Kopf gegen Olivers Brust. Er presste sein Gesicht an die Haut. Es roch so angenehm. Es war der Duft, der inzwischen schon so vertraut für ihn war, immerhin waren sie sich schon so oft nahe gekommen. Er liebte ihn.

Oliver überlegte angestrengt, dann fiel es ihm ein.

„Sie ist doch schon vor über einem Monat weggefahren!“, sagte er tief bestürzt. Thomas nickte schniefend. „Wir hatten uns gerade erst kennen gelernt. Ich weiß noch, als wir hier im Garten gesessen haben und ich mich bei dir entschuldigt habe, da hatte sie doch angerufen und gesagt, dass sie noch länger bleibt.“

„Ja!“, flüsterte Thomas mit brechender Stimme. „Da war ihr letzter Anruf gewesen...“ Oliver drückte Thomas noch fester an sich, weil er einen erneuten Weinkrampf bekam.

Es dauerte seine Zeit, bis Thomas zu weinen aufgehört hatte. Er löste sich von Oliver und stand schwankend auf.

„Ich werde gleich nach Berlin fahren. Immerhin braucht sie mich!“ Er wirkte so kraftlos.

„Ich komme mit! Ich begleite dich!!“, sagte Oliver fest entschlossen und stand ebenfalls auf. Sie sahen sich in die Augen.

„Meinst du das ernst? Kommst du wirklich mit mir mit?“, fragte Thomas hoffnungsvoll.

„Natürlich! Schließlich brauchst du mich doch auch!“ Oliver lächelte sanft und zog Thomas zu sich. Zärtlich küsste er dessen Lippen, die durchs Weinen salzig schmeckten. „Aber unter einer Bedingung: Ich fahr nur als dein BESTER Freund mit!“ Thomas nickte, während in diesem Augenblick ein kleines Stück seines Herzens abbrach.
 

Frau Schilm erschrak fürchterlich, als die Tür vom Wohnzimmer aufsprang und Oliver gehetzt und außer Atem, dicht gefolgt von Thomas, auf sie zugerannt kam. Thomas setzte sich mit seiner dicken Reisetasche aufs Sofa und blickte ungeduldig zu Oliver. Er war etwas unter Schock. Oliver stand aufgeregt vor seiner Mutter, die mit einer Tasse Tee und angezogenen Beinen auf dem Sessel saß.

„Es ist etwas Schreckliches passiert! Thomas Mutter liegt im Krankenhaus. Sie hatte einen Autounfall. Wie müssen sofort zu ihr hinfahren. Aber sie ist in Berlin...“

„Oliver, beruhige dich! Setz sich hin!“, forderte Frau Schilm ihren Sohn auf. „Wie willst du da überhaupt hinkommen?“, fragte sie Thomas.

Oliver konnte seinen Ohren nicht trauen. Thomas Mutter ging es schlecht und Thomas war völlig aufgelöst und seine Mutter bemerkte es nicht? Wie konnte sie ihn nur in so einem nüchternen, desinteressierten Ton so etwas fragen?

„Mama, wir müssen sofort dahin!“, erklärte er ihr in einem fast hysterischen Ton. „Thomas hat niemanden, der ihn fährt!“

„Oliver, du weiß, dass ich keinen Führerschein habe!“, sagte sie in einem leicht aggressiven Ton.

„Dann muss uns eben Papa dahin fahren!“

„Erstens ist Papa auf Arbeit. Er kommt erst gegen Mitternacht zurück. Und zweitens fährst du nirgendwo hin!“

„Wir müssen da aber hin! Mama, ich kann Thomas nicht alleine lassen! Seine Mutter ist womöglich schwer verletzt. Es ist dringend!! Wir können auch nicht auf Papa warten!“ Oliver schrie schon fast vor Verzweiflung. Endlich besann sich seine Mutter.

„Okay, wenn es wirklich so schlimm ist...“ Sie nahm ihre Handtasche, die neben ihr lag und holte etwas Geld heraus. „...hier hast du zweihundert Euro. Zufällig weiß ich, dass heute um achtzehnuhrdreißig ein Zug nach Berlin fährt.“ Oliver nahm das Geld und fiel seiner Mutter um den Hals.

„Danke, Mama, das werde ich dir nie vergessen!“, flüsterte er. Als er auf die Uhr schaute, wandte er sich an Thomas. „Es ist kurz nach sechs. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig!“ Sie eilten in sein Zimmer hoch. Oliver nahm sich seinen Reisekoffer und warf seine Klamotten achtlos hinein. Nach zwei Minuten hatte er fertig „gepackt“. Der Stadtbus, der zum Bahnhof fuhr, kam viertel vor halb. Genau um achtzehn Uhr neunundzwanzig ereichten sie den Bahnsteig. Über die Lautsprecher tönte: „Werte Fahrgäste: Der Zug nach Berlin Mitte fährt in einer Minute auf Gleis zwei ab...“ Thomas und Oliver rannten. Als sie das Gleis erreichten, sahen sie, dass der Zug schon zu rollen begonnen hatte. Allerdings sah der Schaffner, wie die beiden neben dem Zug herliefen. Er verständigte sich mit dem Zugführer. Sofort ging die Tür auf, neben der Oliver und Thomas herliefen und sie sprangen in den Zug. Viele Abteile waren frei. Die beiden suchten sich eins weiter hinten aus, wo niemand weit und breit in der Nähe war. Erschöpft ließ sich Thomas auf das braune Leder nieder. Oliver verstaute ihre Taschen auf der Ablage über ihren Köpfen und setzte sich neben Thomas, der sich sofort an ihn schmiegte.

„Ich bin so froh, dass du mit mir gekommen bist...“, flüsterte er geschwächt. Oliver streichelte Thomas Wange und bemerkte, dass er, kaum den Satz zu Ende gesprochen, eingeschlafen war. Sicherlich würde bald der Fahrkartenkontrolleur kommen, also legte Oliver ein weiches T-Shirt von sich auf den Sitz und ließ Thomas darauf gleiten. Kaum war dies geschehen, klopfte der Kontrolleur auch schon an der Tür und schaute ins Abteil. Oliver bezahlte zwei Karten und setzte sich dann zurück neben Thomas. Er nahm ihn in den Arm und spürte glücklich, dass sich Thomas an ihn kuschelte. Er legte seinen Kopf auf Thomas’ und sog den Duft seiner Haare tief in sich auf. In diesem Augenblick bemerkte er, wie sehr er sich doch in ihn verliebt hatte. Er wollte alles für diesen Jungen tun. Er wollte ihn beschützen, nie mehr allein lassen. Und doch war er so dumm gewesen und hatte ihm kurz vor der Fahrt noch eine Abfuhr erteilt. „Ich fahr nur als dein bester Freund mit“. Was für ein Quatsch. Wieso ließ er sich jedes Mal wieder und wieder von seiner Angst überwältigen! Er empfand tiefste Zuneigung für ihn, aber sein Verstand machte es ihm immer wieder streitig.

Drei Stunden Zugfahrt zogen schnell vorbei. Während Thomas still in seinen Armen geschlafen hatte, hatte Oliver nichts anderes getan, als ihn dabei zu beobachten und zu belauschen. Es hatte ihn selbst von seiner Furcht Abstand gewinnen lassen. Der Zug kam scheppernd zum Stehen. Thomas erwachte und als er aufblickte, konnte er direkt in das trauriglächelnde Gesicht von Oliver sehen. Thomas streckte sich Oliver entgegen und berührte kurz mit seinen Lippen dessen Mund. Schweigend nahmen sie ihre Sachen und verließen den Zug. Es war nun schon nach zweiundzwanzig Uhr. Im Krankenhaus war schon lange keine Besuchszeit mehr. Aber es beruhigte Thomas schon ungemein in der gleichen Stadt wie seine Mutter zu sein. Sie suchten sich ein Hotel in der Nähe des Krankenhauses und nahmen sich ein Zimmer. Es war ein kleiner Raum mit zwei kleinen Betten. Seit der Zug zum Stehen gekommen war, hatten sie schon kein Wort mehr gesprochen. Das einzige, was Oliver geredet hatte, war ein kurzes Gespräch mit der Empfangsdame an der Rezeption gewesen. Oliver schaute zu Thomas, der seine Sachen gerade ablegte. Er tat es ihm gleich. Das Schweigen bereitete ihm Magenschmerzen, aber er ahnte, dass es für Thomas genau das Richtige im Moment war. Wenn er reden wollte, sollte er auch aus freien Stücken damit beginnen.

Während Thomas seine Kleidung aus seiner Tasche in den Schrank räumte, zog sich Oliver ins Bad zurück. Er machte sich Bettfertig. Als er nach einer dreiviertel Stunde zurück aus dem Bad kam, bekleidet mit einer Boxershorts, sah er Thomas traurig vor sich hin starrend auf dem Bett sitzen. Er setzte sich neben ihm und streichelte zärtlich über seinen nackten Arm, Thomas trug auch nur noch eine Hose für die Nacht.

„Wir sollten jetzt ins Bett gehen.“, sagte er sanft. „Damit wir morgen ausgeschlafen sind“

„Du hast Recht!“, lächelte Thomas, drehte sich um und sah Oliver in die Augen. Oliver bemerkte, wie Rot Thomas Augen doch waren. Hatte er die ganze Zeit geweint?

Haltlos fielen sie sich in die Arme. Nach einer langen Umarmung legte sich jeder der beiden Jungs in ein eigenes Bett. Oliver lag keine zwei Minuten angespannt da, nachdem er das Licht gelöscht hatte, da begann Thomas auch schon zu reden.

„Ich habe so große Angst!“, seufzte er in die Dunkelheit. Durch Olivers Körper zog sich sofort ein schmerzhaftes Stechen. Er konnte nicht antworten, es erging ihm genauso. Schweigend lag er da und hörte sich Thomas Worte an, die immer bedrückter wurden.

„Ich könnte es nicht verkraften, wenn sie sterben würde! Nicht noch einmal! Mein Vater ist an vorzeitigem Herzversagen gestorben. Das ist jetzt sieben Jahre her.“ Thomas Stimme zitterte heftigst beim Sprechen. „Er war einfach immer toll zu mir. Er war ein erfolgreicher Schwimmprofi und hat unzählige Wettbewerbe gewonnen. In manchen Momenten erinnere ich mich an ihn zurück. Aber noch nie hat es mir so sehr weh getan an ihn zu denken, wie jetzt! Meine Mama hatte ihn so lieb gehabt. Wenn sie jetzt… Sie darf auch nicht einfach sterben!“

Oliver hörte Thomas weinen. Das bewegte ihn endlich dazu, auf zustehen und zu Thomas zu gehen. Ohne besonders viel Sehen zu können, tastete er nach seinem Freund und nahm ihn in die Arme. Thomas schluchzte qualvoll gegen seine Schulter. Sein Körper zitterte heftig. Sie lösten sich nach unendlichen Minuten von einander. Als Oliver versuchte in Thomas Augen zu blicken, liefen ihm ebenfalls die Tränen am Gesicht entlang. Ohne Worte, er war nicht im Stande auch nur ein angemessenes Wort Thomas entgegen zu bringen, dass die Trauer besänftigt hätte, tat er das einzige, zu dem er in dieser Situation Kraft hatte – er küsste ihn. Er küsste ihn lange und heftig. Er drückte ihn ins Kissen zurück und legte sich halb neben, halb auf ihn. Und auf eine ziemlich abgedrehte Art und Weise beruhigte Thomas diese Tat und er ließ sich fallen. Sein Körper lockerte sich, seine Gedanken befreiten sich von der Angst. Als Oliver Thomas in die Augen blickte, merkte er, dass die Situation für den Augenblick wieder okay war. Er kuschelte seinen Kopf an Thomas Brustkorb und umarmte ihn fest. Schon war Thomas in einen ruhigen Schlaf gefallen. Sanft löste sich Oliver von ihm und kletterte in sein Bett zurück.

Die Stunden verrinnen. Oliver wälzte sich unruhig im Bett herum. Es war auch viel zu schwül zum Schlafen und er war viel zu sehr in Gedanken versunken, als dass er schlafen könnte. Dass Thomas von seinen Vater geredet hatte, ließ ihn nicht los. Es war so traurig. Thomas hatte ihm unendliches Vertrauen gezeigt. Oliver drehte sich stöhnend auf dem Bauch und krallte sich ins Laken. Eine schmerzliche Gefühlswelle überflutete seinen Körper. Er hörte Thomas zitternde Stimme in seinen Gedanken. >Vorzeitiges Herzversagen!< Seine Gedanken und Gefühle fuhren Achterbahn.

//Ich bin siebzehn. Meine Eltern sind gerade mal Anfang vierzig. Er ist achtzehn. Vor sieben Jahren war er elf. Sein Vater war, als er starb, bestimmt noch nicht mal Ende dreißig! Wie grausam muss es ein, so früh zu sterben??? Und wie schrecklich muss es sein, seinen Vater mit elf zu verlieren?//

Noch nie zuvor an den Tod gedacht, wurde sich Oliver zum ersten Mal in seinem Leben bewusst, was das Wort eigentlich zu bedeuten hatte. Es schmerzte ihn sogar so sehr darüber nachzudenken, dass er nicht mal mehr im Stande war zu weinen. Bis früh in den Morgen drehte er sich unruhig im Bett, bis ihn die Müdigkeit einholte und er erschöpft in einen unruhigen Schlaf glitt.

Um sieben wurden sie beide durch das unerbärmliche Geräusch von Olivers klingelndem Handywecker geweckt. Im Halbschlaf konnte Oliver sehen, wie Thomas ins Bad ging. Wenige Sekunden später konnte er die Dusche hören und war auch schon wieder eingeschlafen. Für ihn waren es nur Momente eines schönen Schlafes gewesen.

Zärtlich wurde er geweckt. Thomas hatte ihm sanft über die Wange gestrichen. Oliver öffnete die Augen und konnte keinen Thomas sehen, da richtete er sich auf und erblickte ein üppiges Frühstück vor seinen Füßen. Gemeinsam aßen sie.

„Du solltest dich so langsam anziehen!“, meinte Thomas streng, nachdem sie gegessen hatten. Murrend stand Oliver auf und schwankte ins Bad. Um neun Uhr machten sie sich auf dem Weg ins Krankenhaus. Oliver stand beunruhigt neben Thomas, der gerade mit der Empfangskrankenschwester redete.

„…Carla Richter... Hm. Sie liegt im vierten Stockwerk. Gehirnverletzungen...“ Thomas öffnete geschockt den Mund. In diesem Augenblick griff Oliver sicherheitshalber nach Thomas Hand, der sie sofort fest drückte. „... am Besten, sie reden mit ihrem Arzt, Herrn Doktor Uhllich. Ich werde ihn schnell anpiepen. Wenn Sie hier kurz warten würden.“ Sie deutete auf die Stuhlreihe, die sich an der Wand vor dem Schalter befand. Thomas und Oliver setzten sich. Sie sahen wie die Frau telefonierte. Sie wirkte so locker, wo doch Thomas Eingeweide wie verknotet waren. Er konnte vor Anspannung kaum noch sitzen. Was um alles in der Welt machte seine Mutter auf der Station für Gehirnverletzungen? Thomas war so elend zu Mute, er musste sich stark beherrschen, um nicht laut vor Verzweiflung zu schreien. Doch Olivers kräftige Hand, die seine Hand festhielt, spendete ihn unglaublich viel Trost. Er hatte sie nicht losgelassen, jetzt wo jeder sehen konnte, dass sie Hand in Hand hatten. Als Thomas einen großen Mann Mitte Vierzig in Arztkleidung, mit Brille, kurzen schwarzen Haaren und einem schwarzen Bart, um die Ecke kommen sah, sprang er sofort auf und ging dem Mann entgegen.

„Doktor Uhllig?“, rief er.

„Ah, Sie müssen Carlas Sohn sein, Thomas, nehme ich an.“, meinte der Doktor. Thomas nickte hastig.

„Was ist mit meiner Mutter?“ Thomas merkte Oliver hinter sich. Automatisch griff er wieder nach seiner Hand.

„Ihr Freund?“, fragte der Arzt freundlich. Thomas nickte erneut. „Nun ja, Ihre Mutter hatte einen Autounfall vor gut zwei Wochen und erlitt dabei einen Schädelbasisbruch und einige andere Verletzungen. Ihr Gehirn war aber nur leicht beschädigt worden. Sie war bis vor zwei Tagen bewusstlos. Ihre Tante hatte es durchaus schwerer erwischt. Sie liegt mit starken Hirnblutungen im künstlichen Koma. Jedenfalls hatten Ihre Mutter und Ihre Tante keinerlei Papiere bei sich. Als dann Ihre Mutter vor zwei Tagen erwachte, wussten wir endlich ihre Namen und konnten Sie benachrichtigen. Seither ist Ihre Mutter auf dem Weg der Besserung.“ Der Arzt lächelte. „Wenn Sie wollen, bring ich Sie beide zu ihr.“ Thomas grinste. Am liebsten hätte er vor Erleichterung laut aufgeschrieen. Oliver und er fielen sich vor Freude in die Arme. Wären sie alleine gewesen, hätte Thomas Oliver nur zu gerne geküsst, aber respektierte die Situation. Der Arzt wartete ein bisschen, ehe er sich umdrehte und auf dem Fahrstuhl zuging. Oliver und Thomas folgen ihm eilig. Gerade als er aufs Fahrstuhlsymbol drückte, vibrierte sein Pieper. Mit krausgezogener Stirn starrte er darauf.

„Entschuldigen Sie mich bitte. Ein Notfall. Ihre Mutter ist im vierten Stock im Zimmer Nummer elf.“, sagte der Arzt und verschwand.

Die Türen des Aufzugs sprangen mit einem klingenden Geräusch auf. Thomas zog Oliver hastig in den Aufzug und schlang sofort seine Arme um ihn.

„Ich bin so unglaublich froh, dass es ihr gut geht!“, flüsterte er erleichtert gegen Olivers Brust.

„Ich auch!“, flüsterte Oliver zurück. Er versuchte mir seiner Hand Thomas Wange zu streicheln. Sie sahen sich in die Augen. Oliver beugte sich vor, Thomas streckte sich zeitgleich und schon versanken sie in einen zarten Kuss. Sie umarmten sich fester. Die Fahrstuhltüren öffneten sich mit einem „Bing“ und schon hatten sie den vierten Stock erreicht. Etwas erschrocken gingen beide mit etwas Abstand aus dem Fahrstuhl in die Richtung des Zimmers mit der Nummer elf. Thomas öffnete nach einem leisen Klopfen vorsichtig die Tür. In einem kleinen tristen Zimmer lag seine Mutter im Bett, das eine Bein bandagiert auf einer Stütze und aß gerade einen roten Wackelpudding zum Frühstück.

„Hallo, Mami!“, sagte Thomas überglücklich.

„Hi, mein Hase!“, flüsterte seine Mutter zurück. Sie stellte den Pudding beiseite und umarmte ihren Sohn herzlich zur Begrüßung. Über Thomas Schulter hinweg musterte sie Oliver. „Ist das ein Freund von dir?“, fragte sie mit heller Stimme.

„Ja, das ist mein Freund Oliver!“, sagte Thomas stolz. Er zog einen Stuhl nahe an das Bett und setzte sich neben seiner liegenden Mutter.

Oliver trat in den Raum und schloss die Tür. Es war das absolut erste Mal, dass er Thomas Mutter sah. Trotz der vielen Schläuche und Verbände, die sich um sie herum und an ihr befanden, war sie eine sehr hübsche Frau. Sie hatte langes rabenschwarzes Haar. Ihre Augen waren von so einem klaren und hellen Blau, dass sich fast leuchteten. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Falten, so wie Oliver es bei seiner Mutter kannte. Hatte Thomas nicht schon mal erwähnt, dass sie ihn mit sechszehn bekommen hatte. Dann war sie jetzt vierunddreißig, sie sah aber wie gerade einmal Mitte zwanzig aus. Sie war sehr dünn, wenn nicht sogar dürre. Oder kam das wegen dem langen Krankenhausaufenthalt? Oliver konnte es nicht einschätzen, denn jetzt wo er dicht vor ihr stand, sich vorstellte und ihr sie Hand schüttelte, bemerkte er, wie kränklich sie doch aussah.

„Setz dich doch, lieber Oliver.“, meinte sie freundlich. Oliver setzte sich neben Thomas, der einen zusätzlichen Stuhl heranzog.

„Ihr seid also Freunde?!“ Sie lächelte den beiden verständnisvoll zu.

Thomas schaute fragend zu Oliver, der seinen Blick verlegen auf den Boden gerichtet hatte.

„Wir sind seit einigen Wochen mit einander befreundet. Wir gehen in eine Klasse.“ Oliver nickte zustimmend.

„Wir sind beste Freunde!“, ergänzte er mit einer noch verlegeneren Miene.

So sanft und einfühlsam, aber auch bedrückt, dieses Gespräch angefangen hatte, so wurde es auch fortgesetzt. Oliver lauschte während dieser ausführlichen Unterhaltung die meiste Zeit über, schließlich hatten Mutter und Sohn sich genug zu erzählen. Es waren knapp zwei Stunden seit ihrer Ankunft vergangen, als der Arzt Thomas zu einem kleinen Gespräch vor die Tür bat. Thomas folgte dem Arzt unverbindlich. Kaum war die Tür hinter ihm zugeschnappt, fühlte Oliver eine tiefe Beklemmung in ihm aufsteigen, die sich langsam ausbreitete. Nervös wanderten seine Augen im Zimmer umher. Frau Richter legte sich erschöpft ins Kissen zurück. Wenn man sie genauer betrachtete, bemerkte man zwar, dass sie sich unendlich freute ihren Sohn bei sich zu haben, aber man merkte auch, dass es sie unendlich viel Kraft kostete.

„Es ist schön, dass Thomas endlich wieder jemanden hat. Lange Zeit hatte er niemandem, dem er sich hätte mitteilen können. Er war ziemlich einsam. Ich dachte, dass mit diesem Umzug neue Lebensgeister in ihm geweckt werden würden. Tja, und sieh an, dann kamst du und schon... Ich hab ihn schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr so fröhlich gesehen.“ Sie seufzte und schloss die Augen. Oliver bemerkte mit Unbehagen die Trauer in ihrer Stimme. Diese kleine Familie wirkte auf ihn so bekümmert. Thomas hatte seine Mutter und sie hatte ihn, das war das einzige, was sie noch hatten - einander. Doch jetzt hatte Thomas ja auch noch ihn und er würde ihn nicht mehr so schnell verletzen! Eine stumme Träne lief an Olivers Wange hinab. Der Gedanke machte ihn so traurig. Er erschrak kurz und lautlos, als die Tür leise hinter ihm geöffnet wurde. Oliver wischte sich schnell über die Wange und drehte sich vorsichtig um.

„Sie ist gerade eingeschlafen!“, flüsterte er. Thomas schloss behutsam die Tür und ging langsam auf das Bett seiner Mutter zu.

„Okay, dann gehen wir jetzt besser.“, flüsterte er leise zurück. „Ich schreib ihr nur schnell eine Nachricht.“ Oliver nickte und verließ geräuschlos den Raum. Draußen vor der Tür lehnte er sich mit dem Gesicht gewand gegen die Wand und fing still zu weinen an. Seine Gefühle schienen ihn zu überwältigen. Nach wenigen Minuten trat Thomas aus dem Krankenzimmer.

„Oliver, weinst du etwa?“, fragte er verwirrt und überrascht. Sofort bemerkte Oliver, wie sich Thomas Arme tröstend um ihn schlangen. Er nickte. Sein tiefes Luftholen endete in einem zittrigen Seufzen. Er drehte sich in der Umarmung um, so, dass sie sich ansehen konnten und legte ebenfalls seine Arme um Thomas. Er drückte sich ganz fest an ihn.

„Wieso macht es mich so traurig?!“ Seine zittrige Stimme war voller Verzweiflung.

Er kuschelte seinen Kopf an Thomas Schulter und schloss die Augen. Sie waren einander so nah und ruhig, dass sie ihre Herzen schlagen spüren konnten. Einige Minuten verweilten sie so.

„Danke!“, flüsterte Oliver und blickte in Thomas Augen, ehe er ihn wieder an sich zog und liebevoll küsste. Er bemerkte wie viel Hingabe Thomas in den Kuss legte und am liebsten gar nicht mehr aufhören wollte, dass es ihm ganz leicht ums Herz wurde. Er nahm Thomas Hand und umfasste sie mit seiner.

„Wo wollen wir jetzt hingehen?“, fragte er.

„Hauptsache erst einmal hier raus!“, antwortete Thomas. Sie benutzen erneut den Fahrstuhl.

„Hör mal“, meinte Thomas ernst und löste ihre Hände von einander. „Du brauchst nicht mit mir in aller Öffentlichkeit Händchenhalten, wenn es dir unangenehm ist.“

„Wieso kommst du auf diesen Gedanken? Ich mach es doch von mir aus. Oder ist es dir etwa unangenehm?“

„Es macht mich unglaublich glücklich, wenn du das tust! So wie es mich glücklich macht, wann immer du mich küsst!“ Thomas wurde etwas rot und schaute verlegen an Oliver vorbei. Ehe Oliver antworten oder etwas machen konnte, ging die Fahrstuhltür wieder auf. Etwas verunsichert gingen beide aus dem Krankenhaus auf die offene Straße.

„Und was machen wir nun?“, fragte Thomas und strahlte Oliver wie ein kleines glückliches Kind an.

„Wie wäre es, wenn wir etwas essen? Guck mal, dort ist ein Asiatisches Restaurant.“

„Schön, ich hab zuletzt vor einer halben Ewigkeit gebratene Nudeln gegessen.“

Sei betraten das Lokal und suchten sich einen etwas abgeschiedenen Platz aus, wo sie niemand belauschen konnte. Nachdem der Kellner ihre Bestellung aufgenommen hatte, hatten Thomas und Oliver etwas Zeit, um das, was im Krankenhaus passiert war zu verdauen. Auch wenn es Thomas nicht so zeigte, aber es hatte ihn sehr mitgenommen, seine Mutter in so einer Situation gesehen zu haben. Oliver bemerkte seine bedrückte Stimmung, ihm erging es auch nicht viel besser dabei. Trotzdem war er hier, um Thomas etwas aufzumuntern.

„Hey!“ Zärtlich drückte er mit seinem Daumen Thomas Kinn höher, sodass er ihm in die Augen blickte. Seine andere Hand griff nach der von Thomas.

„Immerhin geht es ihr wieder gut. Sie ist nicht schwer verletzt oder so. Und da sie jetzt weiß, dass du hier bist, wird sie sicher wieder ganz schnell gesund!“

Thomas lächelte, aber trotzdem kullerte eine kleine Träne an seiner Wange hinunter. Oliver wischte sie weg und streichelte dabei einmal ganz zärtlich über Thomas Gesicht.

„Ich bin dir so unendlich dankbar dafür, dass du hier bist.“, flüsterte er und ließ einen kleinen leisen Schluchzer hören. „Ich kann dir nicht oft genug dafür danken!“

Oliver lächelte sanft. Gerade als er sich vorbeugen wollte, um Thomas zu küssen, gingen einige Gäste laut redend an der Trennwand vorbei, hinter der sie saßen. Hastig ließ Oliver Thomas Hand los und lehnte sich verschämt in seinen Stuhl zurück. Ein stechender Schmerz zog sich sofort durch Thomas Brust. Betrübt sah er zu Oliver.

Warum konntest du mich jetzt nicht küssen? Du Dummkopf! Scheiß doch auf diese Menschen. Die werden wir nie wieder treffen. Warum stehst du hier plötzlich wieder nicht mehr zu mir???, dachte er zu tiefst enttäuscht und schaute Oliver dabei durchdringend an. Oliver mied es Thomas ins Geicht zu blicken. Er wusste, dass er gerade einen sehr verletzenden Fehler gemacht hatte. Sie saßen keine Minute so da, als auch schon der Kellner mit den Getränken kam. Er stellte die zwei Colas vor den beiden Jungen hin und ging zurück in die Küche. Oliver hatte jeden Handgriff des Kellners beobachtet, nur um nicht auf Thomas blicken zu müssen. Dadurch fühlte sich Thomas unglücklich, gleichzeitig ließ es eine Wut auf Oliver in ihm aufkommen.

„Würdest du mich kurz entschuldigen? Ich möchte schnell auf die Toilette gehen!“, sagte er steif und erhob sich. Glücklicherweise war niemand auf der Männertoilette. Thomas war plötzlich so wütend auf sich, auf Oliver, auf alles, sodass er einmal fest gegen die pastellgrün gekachelte Wand trat. Durch seinen festen Tritt stolperte er rückwärts und knallte mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand. Mit dieser festen Wand in Rücken ließ er sich in die Hocke gleiten und begann leise zu weinen. Es waren Tränen, voller Schmerz, Wut und Enttäuschung, wegen seiner Mutter, wegen ihrem Umstand, wegen Oliver und wegen seiner verdammten Gefühle für ihn. Die Tür der Toilette wurde langsam geöffnet. Thomas erschrak und stand sofort wieder auf. Hastig ging er zum Waschbecken und wollte sich gerade waschen, als er Olivers Gesicht im Spiegel erkennen konnte.

„Thomas, es tut mir verdammt Leid was ich gerade getan habe! Ich wollte es nicht. Ich würde dir doch nie mit Absicht wehtun! Es war wie ein Reflex.“ Seine Stimme klang voller Reue. Thomas spürte, wie Leid es Oliver tat, dennoch drehte er sich nicht um. Stattdessen drehte er den Wasserhahn auf.

„Thomas, bitte!“, flehte Oliver. Er packte Thomas an der Schulter und drehte ihn sanft zu sich um. Bei diesem schuldbewussten Anblick kam es wie von selbst, dass Thomas in Oliver Arme sank. Sie umarmten sich ganz fest.

„Es ist einfach verdammt schwer für mich, wenn ich dich vor anderen küssen oder umarmen müsste. Es geht einfach noch nicht!“, flüsterte Oliver mit geschlossenen Augen und drückte seine Arme stärker an Thomas Körper. Bevor sie zu ihrem Tisch zurückgingen, gaben sie sich einen zärtlichen langen Kuss. Es dauerte zehn Minuten bis ihr Essen kam. Oliver hatte sich gebackenes Hühnchen bestellt und Thomas bekam seine gewünschten gebratenen Nudeln. Selbst beim Essen mussten sie an Thomas Mutter denken.

„Ob deine Mama auch etwas ordentliches zu Essen bekommt?“, fragte Oliver und legte sein Besteck für eine kurze Weile beiseite.

„Na ja, ich hab noch nie im Krankenhaus gelegen. Aber ich denke schon, immerhin liegt sie in einer sehr guten Klinik. Und zum Frühstück hatte sie ihren geliebten roten Wackelpudding. Ich denke mal, die wissen, was gut für sie ist!“

„Ich hab mal in einem gelegen, weil ich mir beide Beine angestaucht hatte.“, erzählte Oliver mit einem leicht verbissenen Ausdruck im Gesicht. „Das hat echt wehgetan und aufs Klo konnte ich auch nicht alleine gehen.“

„Was? Wie ist dir das denn passiert?“, fragte Thomas interessiert und legte sein Besteck ebenfalls beiseite.

„Im Sportunterricht in der vierten Klasse. Wir hatten Hochsprung und ich bin ...“

Nachdem beide gegessen hatten, rauchten sie noch eine Verdauungszigarette und verließen dann das Lokal.

„Ob sie schon aufgewacht ist?“, fragte Thomas besorgt und sah auf seine Uhr. „Ich würde sie nämlich gerne noch mal besuchen!“

„Selbstverständlich! Na ja, es ist schon um zwölf. Ich denke sie ist schon wach. Lass uns doch einfach nach sehen!“

Oliver und Thomas überquerten die Straße und waren schon beim Krankenhaus. Als sie am Empfangsbereich vorbei gingen und auf die Fahrstühle zu steuerten, rief sie die Krankenschwester zurück.

„Hey, ihr beide, Besuchszeit ist erst um eins!“ Sie deutete auf das Schild schräg hinter ihr. „Ihr müsst solange warten!“

Thomas stöhnte genervt auf. Es blieb den beiden nichts anderes übrig als die sechzig Minuten zu warten. Glücklicher Weise hatten die Krankenhauscafeteria und der Kiosk geöffnet. Sie verbrachten die Zeit damit Kaffee zu trinken, sich so einige Zeitschriften an zusehen und hin und wieder vor dem Gebäude eine Kippe durch zu ziehen.

„Noch sieben Minuten. Lass uns noch eine rauchen!“, meinte Thomas und pfefferte eine Zeitung über den Tisch. „Mir ist langweilig!“

Oliver nickte und legte die Angelzeitschrift, die er eifrig studiert hatte, ordentlich hin, da Thomas gerade eine Anfuhr bekam („Gehen Sie mit den Sachen anständiger um, sonst lass ich sie hier rauswerfen!“).

Und schon standen die beiden, bedächtig Schweigend, wieder in der Ecke vor dem Krankenhaus, wo sie auch schon einige Male zuvor standen und rauchten stumm vor einander hin. Oliver beobachtete einen Arzt, der wie sie auch gerade rauchte. Da fiel es ihm plötzlich wieder ein…

„Was wollte eigentlich der Arzt vorhin von dir, als er dich aus dem Zimmer geholt hat?“

„Achso, ja. Er hat mit mir beredet, was in den nächsten Wochen noch auf meine Mama zukommt. In ihrem Bein hatten vom Knöchel bis zum Oberschenkel Glassplitter gesteckt…“

Oliver zog Luft scharf durch seine Zähne. Allein es sich vorzustellen, tat ihm schon weh.

„… Und sobald ihr Gehirn wieder ganz gesund ist, muss sie eine Reha machen, um wieder laufen zu lernen. Die Splitter hatten ihr nämlich den Knochen gebrochen und den Nerv schwer verletzt.

„Scheiße!“, fluchte Oliver. „Wo kommt sie dann zur Reha?“

„Der Arzt meinte, dass es eine hier in der Nähe gebe. Das Angebot von denen klingt ziemlich gut! Ich werde es gleich mal mit ihr besprechen!“

Oliver streichelte sanft über Thomas Wange.

„Es wird besser!“, flüsterte er seinem Freund einfühlsam entgegen.

Sie beeilten sich und rauchten schnell zu Ende. Vor dem Krankenzimmer klopfte Thomas vorsichtig an die Tür. Als sie eintraten, sahen sie mit Erleichterung, dass Thomas Mutter wieder wach war.

„Hallo Mami!“, strahlte Thomas und umarmte seine Mutter. Sie verzog angewidert das Gesicht.

„Thomas, du hast gerade geraucht! Warum kannst du nicht endlich damit aufhören!?“

„Okay, ich werde es versuchen.“, sagte Thomas mit Leidensmiene und setzte sich.

„Hallo, Frau Richter!“, begrüßte Oliver sie und gab ihr sie Hand.

„Hallo. Hat er dich etwa damit angesteckt oder hast du schon vorher geraucht?“, fragte sie gespielt entsetzt und streichelte liebevoll über seinen Handrücken.

„Ja, hat er!“ Oliver sah feixend zu Thomas. Alle drei lachten. Sobald sich Oliver gesetzt hatte, begann Thomas auch schon seine Mutter von der Reha zu überzeugen. Nach zwanzig Minuten hatte er es geschafft und sie willigte erschöpft ein.

„Entschuldigt mich kurz!“, sagte Oliver nach einigen Minuten des Schweigens und ging auf die Toilette.

Thomas Mutter nutzte sofort die Gelegenheit, um mehr über Oliver herauszufinden.

„Oliver und du scheint euch ja sehr gut zu verstehen. Seid ihr wirklich NUR beste Freunde?“

„Ähm, nein. Ich hab mich hoffnungslos in ihn verliebt!“ Thomas atmete tief durch und blickte erleichtert an die Decke. Endlich konnte er jemandem seine Gefühle mitteilen.

„Das freut mich sehr für dich, mein Schatz!“, sie streichelte zärtlich über den Arm ihres Sohnes. „Ich hab dich schon lange nicht mehr so glücklich gesehen!“

„Wir haben uns auch schon geküsst! Aber ich kann mir seiner Gefühle nicht sicher sein! Es ist so kompliziert zwischen uns. Er hat eine Freundin. Und ist auch schon so das komplette Gegenteil von mir!“

Einen Moment lang schwiegen beide. Frau Richter ging die ganze Situation im Kopf nach. Am Ende ihrer Gedanken beugte sie sich zu Thomas vor und flüsterte ihm ins Ohr.

„Thomas, er ist hier, das hat schon sehr viel zu bedeuten! Denk mal darüber nach!“ Lächelnd ließ sie sich ins Kissen zurück sinken und kaum eine Sekunde später wurde die Tür geöffnet und Oliver war zurück. Sie lächelte Oliver warm entgegen.

Die beiden Jungen verbrachten noch einige Stunden bei ihr. Um drei kam die Krankenschwester ins Zimmer. Thomas und Oliver verabschiedeten sich herzlich und versprachen am nächsten Tag wieder vorbei zukommen.
 


 


 


 


 

So meine lieben, das war es auch schon wieder von mir. Kommentare sind bestens erwünscht!
 

@ Nathera: Ich bin deinem Wunsch nachgegangen und bewege die beiden gerade dazu mit dem Rauchen aufzuhören. *lach*
 

@ Eisblume: Danke, für deinen Kommentar! Leider musst du dich noch etwas gedulden, bis Robert auf der Matte steht, aber in den nächsten Kapiteln wird er dann seinen wohlverdienten Auftritt haben. *grins*
 

Wünsche euch noch eine schöne Zeit, bis wir uns an dieser Stelle mit dem 10. Kapitel wieder sehen. Es bleibt spannend! Immerhin sind die Ferien irgendwann zu Ende und außerdem weiß man nie, ob alte Bekannte mal vorbei schauen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  inulin
2007-04-11T14:21:35+00:00 11.04.2007 16:21
Das tut mir leid mit deinem NB.
Aber ich find es schön, dass du dennoch weiterschreiben möchtest. Ich kann gut und gerne warten. Ich setz dich da ganz bestimmt nicht unter Druck. Vorallem da ich es verstehen kann, wenn einem etwas abhanden kommt an dem man lange gearbeitet hat. *drop*
Nimm dir die Zeit die du brauchst. Auch wenn es Jahre sein sollten. ^^ (Was ich allerdings dann doch nicht hoffe Q_Q)
Von: abgemeldet
2006-10-08T10:39:23+00:00 08.10.2006 12:39
Sorry das ich so lange kein Kommi mehr geschrieben habe... *verlegen wegschau*

Aber ich liebe deine Geschichte noch immer...
Diese Story... *schmacht*
Das Kapi war irgendwie traurig, aber zum Glück geht es ihr wieder besser.
Als erstes habe ich geglaubt, du lässt sie vielleicht sterben, aber das hättest du Thomas sicher nicht antun können...

Ich finde es auch toll, dass sie sich freut, dass ihr Sohn richtig verliebt ist... *schmacht*

Aber ich kann Olivers Eltern nicht ausstehen, bin schon gespannt wie er es ihnen beibringen wird.

Also, schreib mal schön fleißig weiter, bins chon richtig neugierig wie's weitergeht... *hehehehe*
bye
Von:  inulin
2006-10-07T17:00:31+00:00 07.10.2006 19:00
also, das warten hat sich auf jeden fall gelohnt! ^^
das kapitel war zeitlich schön traurig und dann hast du wieder die beziehung der beiden gut mit eingebracht.
es macht echt immer wieder spass, zu lesen was du neues geschrieben hast! ^^
Von:  kuroi_Mizu
2006-10-07T13:00:34+00:00 07.10.2006 15:00
>roten Wackelpudding zum Frühstück.<

sicher, dass das das richtige für sie ist?

naja, wie auch immer, ich fand das Kapitel mal wieder sehr schön erdacht.
Die einzelnen Situationen hast du gut eingefangen und beschrieben, so dass das Lesen Spaß machte.
Dass du einen Appell gegen das Rauchen miteinbezogen hast, finde ich übrigens auch 'ne gute Idee! ;)


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