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Dead or Alive - Destiny

von

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*Aufbruch und Erinnerungen*

*Aufbruch und Erinnerungen*
 

"Kami-sama, ist das heiß heute!" die junge Japanerin Kasumi strich sich sanft ein Haar aus ihrem hübschen Gesicht. Langsam erhob sie sich von ihrem Tatami. Es war erst sechs Uhr morgens, doch sie war es gewohnt, ihre Schlafstätte so früh zu verlassen, denn sie war eine Ninja und beherrschte ihren Mugen- Tenjin- Stil außergewöhnlich gut. Kasumi war jung, erst 18 und doch war ihr Leben hart, so hart das sie wusste was es hieß tot zu sein. Vor drei Jahren hatte man ihr den liebsten Menschen genommen. Ihr Bruder wurde von maskierten Männern entführt und die Zeitungen vermuteten, dass sie ihn nicht am Leben gelassen hatten.

Ihr Bruder trug den Namen Hayate und galt als Nachfolger des 17. Meisters der Mugen- Tenjin- Akademie. Kasumi hatte sonst Niemanden mehr in der Familie, ihr Vater hatte sich nach dem Verschwinden ihres Bruders sehr zurückgezogen und war am ende daran zugrunde gegangen. Ihre Mutter wurde ermordet... ermordet von ihr selbst! Kasumi wurde kurz nach dem Verschwinden ihres Bruders gekidnapped.

Im Auftrag des Bösen, des Tengu, legte man ihr Nervensystem flach und analysierte ihren Körper bis ins kleinste Detail. Sie wurde geklont, doch ihr Klon besaß nicht ihr Gemüt, er war ein Killer mit dem Namen Kasumi X. Doch ein junges Mädchen hatte sie damals befreit, doch sie wusste nicht wer es war, denn es hatte ihr Gesicht verdeckt und sprach nicht. Von diesem Zeitpunkt an, wendete sich Kasumis Leben. Sie war sich nun ihrer Aufgabe bewusst- sie musste ihren Klon vernichten, bevor er in ihrem Namen noch mehr Menschen töten würde.
 

Kasumi lief zu der Türe ihres Dojos und schob die leichte Pappe Wand beiseite. Die ersten Strahlen der Sonne schienen schwach über die weit entfernet Berge und die Kirschbäume blühten, in einem Weiß, dass erschreckend schön im inneren ihres Auges wirkte. Langsam trat sie auf den Weg, der gepflastert war mit vielen kleinen Kieselsteinchen. Nur mit ihrem Bademantel bekleidet, das rote Haar wehte offen im seichten Wind des Frühlings, lief sie zum Briefkasten. Sie erwartete keine Post, wer hätte ihr auch schreiben sollen? Um so erstaunter blickte sie, als sie in der kleine Box einen Umschlag fand. Langsam zog sie ihn heraus.Er wog schwer und als sie den Absender besah, stieß sie hart Luft aus. 'Dead or Alive 2 Meisterschaft- Helena Douglas'

Die Dead or Alive Meisterschaft... letztes Jahr hatte sie daran Teilgenommen, in der Hoffnung etwas über ihren Bruder zu erfahren- erfolglos. Helen Douglas, war eine enge Freundin, sie hatten sich vor einem Jahr in der Jury kennenngelernt und sich gleich miteinander verstanden. Helenas Vater veranstaltete die Meisterschaft, schon seit vielen Jahren. Ihr Bruder hatte oft daran teilgenommen und schon mehrere Turniere gewonnen. Kasumi war von der Sinnlosigkeit ihrer letzten Teilnahme hart getroffen. Sie hatte Hayate nicht ausfindig machen können, war stattdessen auf eine alte Bekannte getroffen. Jedes mal war es schwerer für sie, sie zu besiegen. Ayane- ihre Halbschwester, hatte Rache geschworen, dafür, dass alle Kasumi liebten, dafür, dass Hayate Kasumi mehr liebte als sie, dafür, dass sie immer verlor. Kasumi wollte nicht mehr mit Ayane kämpfen. Sie wollte sich nicht mit ihr streiten, doch Ayane, gebeutelt von Neid und verblendetem Hass war besessen davon, Hayate, von dem sie fest überzeugt war, dass er noch lebte, durch Kasumi's Tod zu erlangen.

Kasumi ging in den Dojo zurück, setzte sich an einen flachen Tisch und öffnete den Brief. ''Was kann Helena-san von mir wollen? Ich hatte ihr doch gesagt ich würde nie wieder an einem Turnier teilnehmen werde!'' Das erste Blatt was sie entfaltete bestätigte ihr Vermutung. 'Dieses Jahr erneut- das große Dead or Alive Tournament! Nehmen sie teil, werden sie weltberühmt und reich! Dieses Jahr veranstaltet von Mr.X' erstaunt blickte Kasumi den Namen des Veranstalters an. Warum wurde das Turnier nicht von seinem Gründer, Fame Douglas, geführt? Sie legte das Blatt weg und zog den Brief, der beilag heraus. Das oberste Blatt enthielt die Teilnahmeanmeldung sowie die Bedingungen. Mit einem Seufzer legte Kasumi dieses Blatt weg. Jetzt kamen Handschriftliche Unterlagen zum Vorschein. Fein und zierlich war die Schrift und Kasumi erkannte sie sofort. Es war Helena's. Mit Freude begann sie zu lesen, lange hatte sie nichts von ihrer Freundin gehört, doch schon nach den ersten Zeilen, wurde deutlich das die Lage nicht gut war.
 

'Liebe Kasumi,

es fällt mir schwer zu schreiben, denn die Ereignisse ließen mir nicht genug Zeit, die entstandenen Wunden zu heilen. Mein Vater und meine Mutter wurden ermordet und ich weiß, dass der Mörder mit der Meisterschaft zusammenhängt! Darüber hinaus, sind wir alle in Gefahr, denn der neue Veranstalter ist das Böse, das dein Bekannter Ryu Hayabusa immer fürchtete. Unglaublich Dinge geschehen im Moment und wir brauchen alle Unterstützung um gegen die Dunkelheit zu bestehen. Ich weiß, Kasumi, dass du nicht teilnehmen willst, doch auch um dich zu überzeugen, habe ich etwas gefunden. Dein Bruder lebt! Und er wird kommen! Auch habe ich einen Grund gefunden, der dich dazu veranlassen wird, das Shinobi dasein nicht aufzugeben. Ich habe mir die Unterlagen der Teilnehmer angeeignet und ich fand die Anmeldung von Kasumi Mugen. Ich weiß, dass du es nicht sein kannst, denn du hättest mir sicherlich von deiner Teilnahme berichtet. Du weißt was ich dir damit sagen möchte... Ryu Hayabusa nimmt ebenfalls teil. Ich bin in das Archiv des Tournament's eingebrochen, deshalb muss ich diese Zeilen nun leider beenden, denn ich muss die Anmeldungen schnell und unauffällig zurückbringen. Ich vermisse dich so sehr, dass mein Herz den Schmerz kaum erträgt, hilf mir, liebste Freundin, hilf mir!!! Ich habe Angst...

In Liebe,

Helena Douglas

P.S. auch ich muss teilnehmen... Rache für meine Eltern! '
 

Kleine Tropfen bildeten sich auf dem Papier. Etwas kitzelte Kasumi auf der Wange.''Was? Ich... ich weine! Aber warum...? Es hört nicht auf... ich kann nicht anders... Oh Kami-sama, mein Bruder lebt...er lebt...!!!'' Helena benötigte ihre Hilfe und Kasumi würde ihr helfen, denn nichts würde sie davon abhalten. Hayate lebte noch und sie konnte ihn auf dem Turnier sehen und ihre Ehre konnte sie ebenfalls wieder herstellen, indem sie ihren verhassten Klon tötete. Es schien, als würde sich alles Unglück, das ihr wiederfahren war, sich nun zum Guten wenden.

Kasumi nahm die Anmeldung und unterschrieb sie.

Wenig später kam sie von dem Briefkasten zurück, der von diesem Moment an ihr Schicksal bestimmen würde. Und wer mochte bezweifeln, dass Kasumi umgehend ihre Sachen zusammensuchte, darunter acht Kampfanzüge und ihr gelbes Haarband. Dieses Haarband hatte ihr einst einmal Ayane geschenkt und war nun ihr geliebter Glücksbringer.

Sie zog sich um und lief, mit ihrem Gepäck die vielen Kilometer zur nächsten Stadt. Dort angekommen lies sie sich von einem Taxi zum Hafen fahren, wo sie in einem kleinen Büro ein Ticket buchte.

Nur wenige Stunden später betrat sie das große Schiff, und das riesige Metallgerüst, dunkelblau bestrichen und mit großen, weißen Lettern verziert schüchterte sie ein wenig ein.

Langsam lief sie über die Brücke, direkt auf das Heck zu.

Kasumi trug ihr ärmelloses, dunkelblaues Lieblingsshirt, mit dem fast unsichtbar in den Stoff genähten Reißverschluss und ihren rot-schwarz karierten Rock, denn es war noch sehr war obwohl die Sonne schon am den letzten Centimetern des Horizontes brannte. Der salzige Geruch schmeckte Kasumi gut und sie atmete tief ein, während es um ihr Herz leichter wurde. Sie sah sich auf dem Deck um und lief dann unter Deck, um ihre Kabine zu suchen. Nach einigen Metern fast sie ihre Koffer vor einer kleinen Kajüte abgestellt. Sie schloss auf und bückte sich leicht, um ihr Gepäck zu nehmen.

"Ui, ich kenne nur eine Person die so einen süßen Hintern hat!" Verdutzt drehte sie sich um und blickte in zwei unendlich braune Augen. Wie vom Blitz getroffen starrte sie in das hübsche, männliche Gesicht und gleichzeitig verschlug es ihr die Sprache. Sie wurde rot. "Jann-Lee! Was für eine Überraschung. Was tust du hier? Willst du auch zum..." Jann-Lee legte ihr den Finger auf die Lippen und wies auf Kasumi's Kabine. Ganz deutlich konnte sie den schwachen Geruch von Moschus an ihm riechen, den sie so sehr mochte. "Nicht hier! Lass uns reingehen!" sagte er leise. Kasumi nickte verwirrt und betrat den kleinen Raum. Leise schloss sie die Tür, nachdem Jann-Lee sich auf die Koje gesetzt hatte. "Also, natürlich fahre ich zum Turnier!" Kasumi nickte. "Was auch sonst!" sie lachte. Doch Jann-Lee blieb ernst und sprach weiter. "Diesmal jedoch geht es mir weniger um den Erfolg an sich." Er zögerte. "Eine Helena Douglas schrieb mir ungeheuerliche Dinge. Von dem Bösem, von Mord, von...von dir. Sie schreib, dass du doch wiederkommen würdest." Er sah sie nicht an. "Rein für die Öffentlichkeit mache ich natürlich nur mit, um zu gewinnen, doch der eigentlich Grund ist der gleiche wie deiner." Etwas bedrückt setzte sich Kasumi auf ihr Bett neben Jann-Lee. 'Helena hat auch ihm alles geschrieben. Ob es wirklich so ernst ist?'

"Was glaubst du wem Helena noch alles geschrieben hat? Wen werden wir noch treffen?" Jann-Lee blickte sie an. "Schrieb sie dir das nicht? Gen Fu hat sie auch kontaktiert, doch ihn interessiert soweit ich weiß, nicht unser Ziel, obwohl auch er gegen das Böse kämpfen möchte. Ebenso dieser Punk, Zack, ihm ist sowieso alles außer das Geld gleichgültig!" Kasumi lachte leise. "Das Geld und Tina Armstrong!" Jann-Lee nickte. "Sie und ihr Vater nehmen wohl auch teil, doch sie wissen nichts von der Bedrohung, Helena schrieb mir, dass sie es nicht wagte ihnen davon zu berichten, denn sie würden es wohl der Presse weitergeben um durch die Vernichtung des Feindes noch mehr Ruhm zu erlangen. Hayabusa nimmt teil, natürlich, er kämpfte schon immer gegen das Böse. Baymann konnte sie wohl nicht erreichen. Und Lei..." plötzlich schwieg Jann-Lee. Kasumi sah ihn von der Seite her fragend an. 'Denkt er etwa immer noch an sie?' "Was ist mit ihr?" "Sie nimmt teil, aber sie weiß von nichts... sie will mich nur..." "besiegen, ich weiß! Aber sie wird es wohl wieder nicht schaffen." Jann-Lee nickte nur. Dann blickte er langsam in Kasumi's hellbraune Augen. "Sie ist nur ein dummes, kleines Ding, sie hat keine Ahnung, was Leben heißt!" Bei dem durchdringenden Blick errötete Kasumi und sagte leise "Aber auch ich bin jung und..." "Ja, doch du kennst die härte des Lebens, du bist... Du bist für mich das wundervollste Geschöpf der Erde." Er senkte den Blick und kam Kasumi langsam näher. Kasumi's Herz schlug wild. Sie war schon immer fasziniert von Jann-Lee gewesen, er war stark, ausdauernd und immer gut gelaunt, obwohl auch er viel durchgemacht haben musste.

Bewegungsunfähig, geschockt und aufgeregt, wehrte sich Kasumi nicht, als Jann-Lee langsam seine Lippen auf ihre legte. Sie schloss die Augen und gab sich dem Kuss völlig hin. Jann-Lee bemerkte es und legte seine Arme um sie. Sie ließen sich in die Kissen sinken. Jann-Lee schloss sie in seine muskulösen Arme und fuhr mit der Zunge sanft über ihre Lippen.

Dann lies er ab und schlang die Arm noch dichter um sie. Eine weile sagten sie nichts, genossen es nur, nach langer Zeit wieder beieinander zu sein.

Sanft strich Jann-Lee ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie innig und liebevoll. Vorsichtig öffnete er an ihrem Rücken den Reißverschluss und zog Kasumi langsam das Shirt aus. Ihre Sinne waren wie vernebelt, als Jann-Lee seine Hand sanft unter ihren Rock gleiten lies.

Kasumi hatte die Augen noch geschlossen als ihr plötzlich wieder etwas in den Sinn kam.

Es war eine alte Erinnerung...
 

Es war ein heißer Sommertag und sie saß mit ihrem Bruder auf einem Felsen in einer weiten Ebene, wo sie für gewöhnlich trainierten. Sie war erst 16 und ihr Bruder bereits 21, es war also noch vor der Entführung ihres geliebten Bruders.

Hayate kam auf sie zu und blickte ihr tief in die Augen. Er hatte dieselben braunen Augen wie sie und das gleiche bezaubernde Lächeln. Wie immer wenn er sie ansah, wurde ihr Herzklopfen größer. ''Was ist das bloß? Ich sehe ihn und meine Gefühle spielen verrückt. Ich kann doch nicht etwa in meinen Bruder verliebt sein... das darf ich einfach nicht... Verflucht was tue ich bloß?'' In Gedanken versunken blickte sie in die Ebene, sah ihn nicht an. Seine Stimme lies sie aus ihren Gedanken aufschrecken. "Ka-Chan, worüber denkst du nach?" Hayate blickte sie interessiert an. Was war das nur für ein Blick? So durchdringend, als wolle er ihr etwas mitteilen. "N... nichts, schon gut! Ich bin fertig für heute, ich gehe duschen..." Kasumi hüpfte vom Felsen und lief auf das Dojo zu. Hayate blieb zurück und sah ihr nach. 'Bald ist es soweit, bald kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Aber ich muss, ich würde sie nur zerstören, sie und unsere enge Bindung...' Was war das? Eine enge Bindung zwischen Bruder und Schwester, aber beide hatten dazu noch weitschweifendere Gedanken, die sie sich nicht trauten, dem anderen preiszugeben.

Die ''Dusche'' war ein klarer, kalter Gebirgsbach, der wie ein Wasserfall über eine Felsenklippe rann. Unter diesem Wasserfall war eine große Steinplatte und an ihr Ende grenzte eine weitere Klippe, die tief hinab in das Tal führte. Die Sonne ging bereits unter und alles wurde in ein wundervolles orange- rot getaucht. Ordentlich faltete Kasumi ihre Kleidung, ihr blaues Kampfdress, die langen, weißen Socken und das Katana und bettete sie auf einem Stein, der soweit vom Wasserfall entfernt lag, dass sie nicht nass werden konnten. Mit einem Jauchzer stellte sie sich unter das eiskalte Wasser. Die Tropfen benetzten ihre Haare, ihre Haut ihre Sinne. Das wummernde Gefühl in ihrer Brust kühlte ab.Glitzernde Perlen rannen die wunderschönen weiblichen Rundungen ihres Körpers herab. So beschrieb Hayate das Schauspiel in seinen Gedanken, denn er war kurz nach Kasumi zurück zum Dojo gekehrt. Ohne das er wusste was er tat, lenkte ihn sein Herz Richtung Wasserfall.

"... ich gehe duschen!..." hatte sie gesagt. Ohne sich verstecken zu wollen, sah er, wie sie das kalte Wasser auf ihrer Haut genoss. Er stand weiter entfernt und wahrscheinlich hätte er einfach wieder gehen können, ohne das sie ihn bemerken würde, doch er blieb stehen und beobachtete sie, gefesselt von ihrer Atemberaubenden Schönheit und der Tatsache, dass... "Ich liebe sie! Ich weiß es! Kami-sama, was tue ich hier bloß? Ich bin so verabscheungswürdig, ich bespanne meine eigene Schwester und das sogar ohne es verstecken zu wollen!" murmelte er leise. Und als hätte Kasumi es gehört, drehte sie sich ihm plötzlich zu. Ohne furcht und Scham sah sie ihn an. ''Warum beobachtest du mich? Ich wünschte, du würdest es unterlassen und einfach zu mir herkommen, mich in die Arme schließen, meinen durchnässte Körper spüren...'' Sie errötete. ''Herrje, was habe ich für Gedanken? Er ist mein Bruder!" Als Hayate feststellte, dass sie ihn bemerkt hatte, drehte er nach einem kurzen Zögern sein Gesicht weg, dann ging er. Kasumi sah ihm nach, sie spürte das dringende Verlangen, ihn zurückzurufen.

'Warte, geh nicht! Warte...' "Warte!" Unbewusste hatte sie die letzten Worte ihrer Gedanken ausgesprochen. Hayate bleib stehen, zögerte und drehte sich schließlich wieder zu ihr. Mit Verzweiflung im Blick sah Kasumi ihn an und mit Verzweiflung im Blick sah Hayate zurück. Hayate ging auf den Felsen zu und holte das Handtuch seiner Schwester. Dann ging er langsam auf sie zu und öffnete das gefaltete Tuch. Sie kam ihm entgegen und ohne abzuwarten, drückte sie sich an ihn. Sachte legte Hayate ihr das Handtuch über die Schultern. Sie spürte, wie ihr Gesicht sich rötete und drückte es in sein Hemd. Die verzweiflung treib ihr Tränen in die Augen, und sie hoffte, er möge es nicht bemerken, doch ein leises, schluchzerhaftes einatmen verriet sie. Sofort fasste Hayate sie an den Schultern und blickte sie an. "Was ist los?" 'Ich muss es sagen, sonst werde ich mich mein Leben lang damit quälen...' "Hayate... fühle mich so..., jedes mal wenn ich dich sehe, stelle ich mir vor, wie du mich an dich drückst, ich spüre deine Lippen fast auf meinem Hals und obwohl ich weiß, dass es so etwas nie geben wird, wünsche ich es mir mehr als alles andere! Hayate, ich... ich liebe dich... nicht wie meinen Bruder, sondern wie einen Mann! Es tut mir so leid!!!" Hayate schloss die Augen und atmete laut aus. Er nahm ihren Kopf in die rechte Hand und ihre rechte Schulter in seine linke, dann drückte er sie sanft an sich, ihr Gesicht wieder in sein Hemd. Dann hob er sie hoch und lief auf den Dojo zu.

"Was... was tust du?" fragte Kasumi leise. Sie hatte Angst, Angst davor, das ihr Bruder sie nun hassen würde, sie verabscheuen, aber auch davor, dass er ihre Gefühle erwidern könnte. Hayate schwieg. Ohne sie loszulassen öffnete er die Tür, trat ein und schloss sie danach wieder. Vorsichtig legte er Kasumi auf ihren Futon. Ihr Vater war nicht Zuhause, er trainierte im Moment auf dem Fuji um dort seine Fähigkeiten zu verbessern.

Lächelnd und doch mit traurigem Blick, sah Hayate Kasumi an.

"Kasumi, meine liebste Kasumi, ich versprach Vater, es nicht zu tun, er ahnte es wohl schon, doch nun kann ich nicht mehr, mein Wille ist gebrochen..." und mit diesen Worten setzte er sich neben Kasumi, welche völlig entblößt auf ihrem Rücken lag. "Es tut mir leid!" Er beugte sich ihr zu und küsste sie sanft auf ihren Mund. Kasumi spürte seine warmen Lippen und ihre Gefühle standen Kopf. Sie hatte Angst vor dem, was passieren könnte, doch ihre Freude wog um so vieles größer.

"Meine liebste Schwester... Vergibt mir, doch es wird das letzte mal sein, dass ich dich so nenne.

Kasumi! Versprich mir, dass du unsere Liebe niemals vergessen wirst!"

Sie nickte, benommen, verwirrt.

Langsam zog er sein Hemd aus...
 

Als Kasumi ihre Augen wieder öffnete, lag Jann-Lee ruhig neben ihr. Sie beide waren zugedeckt und sie lag auf seiner Brust. Natürlich, sie war achtzehn und es war längst nichts Schlimmes, mit einem Mann zu schlafen, doch Kasumi wusste, wenn sie ihren Bruder wiedertreffen würde, wäre ihr wohl jeder Andere egal. Sie wusste es und sie hatte schon damals beschlossen, es Jann-Lee nicht zu verheimlichen. "Jann-Lee, vergib mir, aber du weißt, ich werde niemals jemand anderen lieben können als-" Jann-Lee unterbrach sie. "Ja ich weiß, als deinen Bruder. Aber bitte vergiss nicht, ich bin immer für dich da!" Mit diesen Worten schloss er sie fest in seine Arme und es schien als würde er beginnen zu schlafen. Kasumi sah ihn lange an. Die Situation war schmerzlicher, als sie zugeben wollte. Warum nur, musste sie alles so kompliziert machen? Erst Hayate, den sie nicht lieben durfte, jetzt Jann-Lee, den sie nicht lieben konnte.

Langsam wurden ihre Lider schwer, und die vielen Gedanken kamen zur Ruhe.

Und das Schiff setzte seine Reise fort...

(to be continued)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-10-04T23:37:12+00:00 05.10.2006 01:37
Ich finde deine FF super klasse!!!
Hoffe doch sehr auf einen neuen teil
LG


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