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Krieg der Herzen

von

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Projekte und wofür sie gut sind

Projekte und wofür sie gut sind
 

Am nächsten Tag saß ich schon auf meinem Platz und träumte ein wenig vor mich hin. Nachdem ich Trunks einfach stehen gelassen hatte, musste ich mich draußen erst einmal irgendwo hinsetzten. Solche Gefühlsstürme in meinem Inneren hatte bis jetzt noch keiner meiner Freunde ausgelöst. Irgendwann war ich dann nach Hause gegangen und hatte das erste Mal seit meiner Ankunft mit meinem Schwert trainieren müssen. Das mache ich meistens nur dann, wenn ich Gefühlsmäßig total durcheinander war. Und gestern war das so eine Situation. Nach dem Training hatte ich wieder einen klaren Kopf.
 

Trunks erschien wenige Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Klasse und, zu meiner Verwunderung, ohne Son Goten. Als er sich dann neben mich auf seinen Platz gesetzt hatte, schaute ich ihn fragend an. "Wo ist denn Son Goten geblieben?" Trunks fing an zu grinsen und sagte: "Ach, Son Goten hat sich entschieden noch ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Der ist nämlich aufs höchste eifersüchtig." Sein Grinsen wurde noch breiter, als ich ihn weiterhin fragend musterte. "Er hat gesehen, wie ich dich umarmt habe und hat mir danach unterstellt, dass ich was von dir will." Jetzt fing auch ich mit grinsen an. "Der ist echt eifersüchtig auf dich und mich." Diesen Gedanken fand ich total witzig, da er mich ja kurz vorher wissen lassen hatte, dass er schon wieder ne Neue hat und mich nicht mehr braucht. Ich nahm mich jedoch zusammen, da die Leute in den Bänken vor uns sich schon zu uns umdrehten. Doch auch Trunks musste sich ein lautes Losprusten verkneifen. Vorsichtig nahm mich Trunks in den Arm, nachdem sich die Leutschings wieder umgedreht hatten. "Warum ist er denn eigentlich auf uns eifersüchtig?", fragte ich ihn leise, damit die anderen nichts mitbekamen. "Ich hab keine Ahnung", flüsterte er zurück. Doch dann musste er mich loslassen, da unser Lehrer zur Tür hereinkam. Dieser trug einen Behälter, der mit Zetteln gefüllt war. Er stellte ihn auf seinen Tisch und wandte sich seiner Klasse zu. "Also, die Schüler die schon eine Weile bei mir Unterricht haben, müssten wissen, dass ich jedes Schuljahr ein kleines Projekt für euch ausarbeite", begann er seine Erklärung. "Und in der 12. Klasse ist es an unserer Schule Tradition, dass ihr euch jeweils zu zweit um eine der jüngeren Klassen kümmert. Mit den jüngeren Klassen, sind die Klassenstufen eins bis fünf gemeint. Da wir hier von jeder der jüngeren Klassenstufen jeweils drei haben, geht es genau auf." (Wir sind in dieser Klasse genau 30 Schüler/ -innen) Er machte eine kurze Pause um ins Kursbuch zu schauen. "Fehlt heute irgendjemand?", fragte er an die Klasse gewandt. Trunks meldete sich: "Ja Son Goten fehlt immer noch." Der Lehrer nickte und schrieb etwas in das Buch. Dann klappte er es zu und redete weiter. " Ihr werdet also in Zweiergruppen in jeweils eine Klasse gehen. Die Paarungen lose ich dann gleich aus." Dabei deutete er auf den Behälter mit den Zetteln. "Ihr müsst euch mit den Kleinen beschäftigen, ihnen im Unterricht und bei den Hausaufgaben helfen. Außerdem sollt ihr euch in den Pausen und nach der Schule mit ihnen beschäftigen. Und ihr müsst in den zwei Wochen vier Aufgaben lösen, die sind aber nicht allzu schwierig. Der Lehrer der jeweiligen Klasse schätzt euch dann ein und erteilt mir jeden Tag einmal Bericht. Alles verstanden?" Die gesamte Klasse nickte. "Gut", sagte der Lehrer, "Dann können wir uns ja jetzt ans auslosen machen." Und schon hatte er seinen rechten Arm in den Behälter gesteckt und die ersten beiden Zettel heraus gezogen. Es waren zwei Mädchen, die sich um die Klasse 1a kümmern sollten. Erneut steckte er seinen Arm in den Behälter und holte zwei neue Zettel heraus. "Mareike und Trunks", las er von den Zetteln vor. "Ihr geht in die 1b." Verstohlen sah ich Trunks von der Seite an. Er war rosa angelaufen und schaute zu Boden. War schon ein krasser Zufall, dass der Lehrer gerade uns beide als ein Paar ausgelost hatte. Son Goten sollte mit einem anderen Mädchen in die 4c, doch da er nicht anwesend war, musste sie gleich am ersten Tag allein in die Klasse gehen. Nachdem er alle Teams ausgelost hatte, sagte er uns noch die Zimmernummern an, in die wir zu gehen hatten. "Klasse 1a- Zimmer: 109, Klasse 1b- Zimmer 110", und so weiter, bis alle wussten, wohin sie gehen mussten. Trunks und ich machten uns mit den anderen auf den Weg in unsere neuen Klassen. Einige redeten unentwegt. "Das haben die 12-er auch gemacht als ich noch in den unteren Klassen war", hörte ich von jemandem. Andere hingegen sagten gar nichts. Dazu konnte auch ich mich zählen. Und auch Trunks war nicht der Gesprächigste. Einige wenige aus unserer Klasse begleiteten uns bis zum Schluss. Ich machte mir darüber Gedanken, wie die Kleinen wohl sein mochten und ob sie uns viele Schwierigkeiten machen würden. "Aber", sagte ich mir, "wäre schlimmer, wenn wir ne höhere Klasse bekommen hätten. Die ganz Kleinen haben wenigstens noch ein wenig Respekt vor den Älteren." Dann standen wir vor Zimmer 110. Vorsichtig klopfte ich an. Drinnen herrschte sofort Ruhe. "Könnt ihr einen Moment ruhig sein?", hörten wir die freundliche Stimme der Lehrerin, die kurz darauf zu uns auf den Gang kam. "So, ihr seid also die Beiden, die sich ein wenig um meine Kleinen kümmern sollen?", begrüßte sie uns mit einem Lächeln. Trunks und ich nickten. "Ich habe meiner Klasse gerade erklärt, was da auf sie zukommt und das sie sich ein wenig benehmen sollen", redete sie weiter. "Euer Lehrer wird euch ja wohl schon erklärt haben, was ihr die nächsten zwei Wochen machen sollt." Wieder nickten Trunks und ich. "Ich geb euch jetzt noch ein paar wichtige Tips, wie ihr mit den Kleinen umgehen müsst. Also, erst einmal: Nehmt nicht alles ernst was sie sagen. Einige von ihnen haben manchmal so eine Phase, in der sie unausstehlich sein können. Doch das geht eigentlich immer schnell rum. Mit anderen solltet ihr nicht zu laut reden, da sie es als "Anschreien" auffassen könnten. Wer genau das ist, werdet ihr auf jeden Fall noch feststellen....
 

Wir standen ungefähr noch eine viertel Stunde vor dem Zimmer und hörten der Lehrerin zu. Doch dann wurde es ein wenig zu laut im Zimmer und wir gingen hinein. Sofort war wieder Ruhe eingekehrt und die Kleinen sahen uns gespannt an. Wir begleiteten die Lehrerin bis nach vorne an die Tafel. "So ihr Lieben. Das sind die beiden aus der zwölften Klasse, die jetzt zwei Wochen mit uns verbringen werden", stellte sie uns vor. "Ihr könnt euch jetzt gerne vorstellen, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun bekommen." Da uns die Lehrerin freundlich anlächelte, war unsere Aufregung nicht mehr ganz so stark, wie noch in dem Augenblick, indem wir die Klasse betreten hatten. Also stellte ich uns beide vor: "Hallo, mein Name ist Mareike und das hier ist Trunks. Er ist 18 und ich bin 17 Jahre alt." Weiter kam ich mit Vorstellen nicht, da wir von Fragen überschüttet wurden. Die Kleinen fragten z.B.: "Wie ist es in der zwölften Klasse?, Was habt ihr für Hobbys?, Gefällt es euch in der Schule?, Habt ihr viele Freunde?, Seid ihr gut in der Schule?, Was ist eure Lieblingsmusik?" Natürlich beantworteten wir alle Fragen so gut es ging. Nur bei meinen Hobbys ließ ich lieber das Kämpfen weg, und ich spürte, dass auch Trunks nicht alles preisgab. Als letztes wollte dann noch ein kleiner Frechdachs wissen: "Sagt mal, seid ihr beide ein Paar???" Trunks lief auf diese Frage hin rot wie eine Tomate an und starrte auf den Boden. Ich schaute den Kleinen mit einem Blick an, den man als: "Was? Ich und der? Niemals!, hätte auffassen können. Doch kaum war die Frage ausgesprochen, griff auch die Lehrerin ein. "Schluss jetzt mit den Fragen", sagte sie laut zur Klasse. "Ihr habt jetzt Pause und dann wird endlich der Unterricht fortgesetzt." Trunks und ich waren ihr für ihr Eingreifen sehr dankbar, denn die Frage kam dann doch sehr unerwartet.

Bevor die Pause zu Ende war, unterrichtete uns die Lehrerin noch einmal schnell, was in den nächsten Stunden auf uns zukommen konnte. Doch so schlimm, wie sie es vorhergesagt hatte, wurde es nicht. Ganz im Gegenteil. Die Kleinen zeigten sich von ihrer besten Seite und waren richtig freundlich zu uns. Scheinbar hatten sie uns schon lieb gewonnen.
 

Nach weniger als vier Stunden hatten wir Schluss. Bevor wir gingen, drückte uns die Lehrerin noch vier kleine Kärtchen mit den Aufgaben in die Hand. Man war ich gespannt, was wir zu tun hatten. Doch das wollte ich mir mit Trunks bei mir zu Hause überlegen. Also begleitete er mich nach Hause. Nach einer kurzen Weile, in der wir uns unterhielten, stellte ich endlich meine Frage, die mir schon den ganzen Tag auf der Seele brannte. "Sag mal Trunks", begann ich, "Warum bist du vorhin nach der einen gewissen Frage so rot geworden?" Ich sah ihm an, dass er nach einer passenden Antwort suchte. "Also, das hat einen bestimmten Grund, den ich hier nicht nennen möchte", antwortete er so ruhig es ging. "Du bist aber auch nicht ganz so blass geblieben, wie du sonst bist", stichelte er weiter. "Warum denn das?" "Na ja", sagte ich, ihm direkt in die Augen sehend. "Ich würd mal sagen, dass das auch einen Grund hat, der deinem wahrscheinlich nicht unähnlich ist." Er wendete seinen Blick verlegen ab. "Und was machen wir jetzt?", wollte ich von ihm wissen. "Du meinst mit den Kleinen, oder?", fragte er etwas unsicher zurück. "Nein, eigentlich meinte ich Son Goku und Vegeta", antwortete ich ein wenig sarkastisch und grinste ihn breit an, worauf auch er endlich wieder lächelte. "Natürlich meine ich die Kleinen", beruhigte ich ihn schnell. Er zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung! Aber wir werden uns schon was einfallen lassen."
 

Endlich bei mir zu Hause gingen wir ins Wohnzimmer und schauten uns die Kärtchen an. <Plant einen Ausflug für einen Tag> stand auf dem einen, <ein Tag sollte unter einem bestimmten Thema stehen und organisiert werden (z.B.: ein Sporttag)> auf einem anderen. Auf den anderen beiden war noch zu lesen <gestaltet das Klassenzimmer mit Sachen, die zu eurem Thema des letzten Tages passen> und < am letzten Tag findet eine Art Faschingsfeier statt. Euer Thema ist Akrobatik und Kampfsport>. "Na wenigstens ein annehmbares Thema", bemerkte Trunks. "Also, ich schlag dann mal was vor", sagte ich. "Wir machen einen Sporttag, passend zu unserem Thema." "Klingt gut. Und wann machen wir das?" "Na, sagen wir mal - den Sporttag an diesem Freitag, den Ausflug diesen Mittwoch und das Vorbereiten nächsten Donnerstag." Er war damit einverstanden.

"Und wohin wollen wir den Ausflug machen?", wollte ich wissen. "Hmmmmm, ich kenne da einen tollen Vergnügungspark mit Badeland", sagte er in Gedanken versunken. "Vielleicht könnten wir dorthin einen Ausflug machen. Der soll sehr beliebt sein." Einen Augenblick überlegte ich, doch da mir nichts besseres einfiel, stimmte ich zu. "Kann ich noch einen Vorschlag zu dem Sporttag machen?", fragte ich. "Meinetwegen", erwiderte er gespannt. "Ich hab mir gedacht, da unser Thema ja zweigeteilt ist, könntest du vielleicht den Kampfsport übernehmen und ich die Akrobatik. Davon hab ich nämlich noch ein wenig Ahnung, aber von Kampfsport nicht." Ich lächelte ihn an, ohne von meiner Lüge rot zu werden, aber er muss ja nicht alles über mich wissen, jedenfalls noch nicht. "Klasse Idee", stimmte er mir zu. Dann sah er auf die Uhr und erschrak: "So ne Scheiße, schon so spät? Ich hätte schon vor ner halben Stunde zu Hause sein sollen! Mein Vater bringt mich um!" schrie er und dann etwas ruhiger zu mir gewandt: "Sorry, aber ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns dann morgen." Er beugte sich zu mir herunter und gab einen sanften Kuss auf die Wange, drehte sich dann um und rannte nach Hause. Verblüfft sah ich ihm nach, während ich meine Wange berührte, auf die er mich geküsst hatte. Ich hätte nie gedacht, dass er so sanfte Lippen hatte. Mal sehen, was er noch für Überraschungen für mich bereit hält. Und ich für ihn.
 

Der nächste Schultag begann damit, dass wir den Kleinen und der Lehrerin mitteilten, was wir uns für die nächsten zwei Wochen ausgedacht hatten. "Also besorgt euch ein Kostüm zu unserem Thema für das Abschlussfest. Und vergesst nicht, euren Eltern den Zettel zu zeigen, den wir euch gerade gegeben haben. Sie sollen mich bitte noch heute Abend anrufen", schloss ich unsere Erklärung. Dann übernahm die Lehrerin wieder das Wort: "Wir beginnen dann jetzt mit dem Unterricht." Doch gegen die Stimmung der Kleinen kam sie nicht an. Sie waren einfach zu aufgeregt, nachdem was wir ihnen mitgeteilt hatten. Also ließ sie es bleiben und verbrachte die Stunde damit, die Kleinen reden zu lassen. Ab und zu mussten Trunks oder ich auch noch einige Fragen beantworten, ansonsten unterhielten wir uns über die kommenden zwei Wochen. "Trunks kannst du mir noch einen Gefallen tun?", fragte ich ihn irgendwann. Interessiert sah er mich an. "Kannst du heute Abend noch 25 Sonnenblumen oder ähnliches als Anstecker basteln? Ich hab mir gedacht, dass man die Kleinen dann am Ende, wenn wir wieder nach Hause fahren wollen, besser finden können." Entgeistert sah er mich an. "Gut, dann mach ich die eben auch noch", antwortete ich ihm auf diesem Hinweis. "Aber dann übernimmst du die Telefonanrufe", fügte ich noch grinsend hinzu. "Wenn du mich schon so lieb darum bittest", gab er sich geschlagen und grinste zurück.
 

Dann kam die erste Hofpause an diesem Tag. Sofort fragten mich ein paar Mädchen, ob ich nicht mit ihnen <Himmel und Hölle> spielen wollte. Ich ließ mich überreden und ging mit ihnen. Trunks hingegen spielte mit den Jungen gegen eine andere erste Klasse + Betreuer Fußball. Da ein Spiel nur zehn Minuten lief und dann die zweiten Klassen dran waren, hatte er noch genügend Zeit mich zu beobachten. Auch zu meiner Gruppe gesellte sich eine erste Klasse mit Betreuerin. Es machte richtig Spaß mal wieder ein so leichtes Spiel zu spielen, was nicht mit irgendwelchen Kampfsportarten zu tun hatte. Ich sah kurz zu Trunks hinüber, dem gerade ein kleiner Junge an der Hose zog. Ohne es zu merken musste ich schmunzeln.

"Sag mal, wie findest du Mareike", wollte er von Trunks wissen. "Äh, na ja, wenn du mich so fragst", stotterte er vor sich hin. Dann sah er auf den kleinen Jungen herunter. "Wenn ich ehrlich sein soll, ich finde sie super." Nun fing der Kleine an zu lachen. "Weißt du was? Schreib ihr doch einfach mal nen Brief. Mein großer Bruder hat so auch seine Freundin bekommen." Damit ließ er Trunks stehen und hüpfte fröhlich davon. Als ich nach einer weile noch einmal zu ihm herüber sah, stand er in Gedanken versunken da und merkte nicht, dass Son Goten etwas von ihm wollte. (Ja, Son Goten hat sich von dem Schock erholt *g*)
 

Nach der Schule war Trunks sofort verschwunden. Ich seufzte, denn nun musste ich die Sonnenblumen basteln und die Anrufe der Eltern entgegen nehmen.. Aber eigentlich bin ich viel Arbeit gewohnt und so hatte ich keine so großen Probleme damit. Dennoch wunderte ich mich, denn bis jetzt hatte ich Trunks immer für verantwortungsbewusst gehalten. Aber es kann ja mal vorkommen, dass man mal was vergisst.

Der nächste Tag begann für mich mal wieder viel zu früh. Ich hatte noch bis kurz nach Mitternacht eine besorgte Mutter beruhigt und das war kein Zuckerschlecken. Da ich aber nichts von Trunks gehört hatte, musste ich auch noch früh an der Schule sein. Punkt sieben stand ich auf dem Hof und wartete auf den Bus, die Schüler, die Lehrerin und natürlich Trunks. Pünktlich um viertel acht fuhr der Bus auf dem Hof ein. Fünf Minuten später marschierte die komplette Klasse und die Lehrerin ein. Nur einer fehlte noch. Die Lehrerin und ich ließen die Kleinen schon einmal in den Bus klettern, damit sie sich schon einmal ihre Plätze aussuchen konnten.
 

Fünf Minuten vor der Abfahrtszeit tauchte dann auch endlich Trunks auf. "Entschuldigung", sagte er, "bin von meinem Vater aufgehalten worden." Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Wir können während der Fahrt weiterreden", bemerkte ich, während ich in den Bus stieg. "Wir wollen losfahren." Im Bus zählten wir noch einmal alle Kleinen, was gar nicht so einfach war, denn sie liefen die ganze Zeit im Bus herum. Doch mit der Hilfe der Lehrerin, schafften wir es dann doch noch. Also konnte es losgehen. Doch mit unterhalten wurde es nichts. Wir hatten nämlich alle Hände voll damit zu tun, die Kleinen ruhig zu halten und weitere Fragen zu beantworten. Aber wenn ich ehrlich bin, hat es mir doch Spaß gemacht. Und ich weiß jetzt, was für Arbeit Martina manchmal mit ihrem Kleinen haben muss.
 

Nach knapp ein einhalb Stunden Fahrt kamen wir am Freizeitpark an. "Jeder von euch bekommt jetzt noch einen kleinen Anstecker", erklärte ich ihnen, bevor wir sie losziehen ließen. "Damit können wir euch heute Abend besser finden, falls einer vergisst auf die Uhr zu sehen." "Wir treffen uns dann gegen 17.30 Uhr am Ausgang", fügte Trunks noch hinzu. "Und geht am besten in kleinen Gruppen von mindestens drei Schülern", riet ihnen die Lehrerin noch. Doch nun waren sie nicht mehr zu halten und bevor wir uns noch ans Aussteigen machen konnten, waren sie schon in verschwunden. "Könnten wir nicht was zusammen machen", schlug Trunks vor. Ich war begeistert: "Klar, machen wir. Allein wärs ja auch langweilig, oder?" Die Lehrerin wollte sich uns nicht anschließen, also machten wir uns zu zweit auf den Weg. Erst mal war sich umschauen bei uns angesagt. Während wir also durch den Park spazierten, trafen wir ab und zu auch mal eine kleine Gruppe von unseren Kleinen. "Wollt ihr mit uns Achterbahn fahren kommen?", fragten uns zwei von ihnen. Wir stimmten auch sofort zu, denn Achterbahn fahren hatten wir sowieso vor und wenn man uns schon mal fragt. Die Kleinen waren natürlich super aufgeregt, denn sie hatten sich eine Achterbahn mit drei Loopings ausgesucht. Trunks und ich hatten einen der ängstlicheren zwischen uns genommen und ich glaube, dass er nicht viel von der Fahrt mitbekommen hat, denn er hatte die ganze Zeit die Augen geschlossen, um bloß nicht sehen zu müssen, wann der nächste Looping kommt. Leider war die Fahrt mit weniger als drei Minuten viel zu kurz und ich nahm mir vor vielleicht noch einmal mit dieser Achterbahn zu fahren. Danach verabschiedeten sich die Kleinen wieder von uns. "Wollen wir mit der Geisterbahn fahren?", schlug ich vor. Trunks grinste nur vor sich hin, was ich als "Ja" auffasste. Also ab in die Geisterbahn. Allerdings hatte ich mir mehr erwartet. Die Gespenster da drin waren absolut nicht gruselig. Besser gesagt, ich kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. Wahrscheinlich bin ich doch schon abgehärtet, was komisch aussehende Typen betrifft. Doch auch Trunks schien es nicht besser zu gehen. Er musste zwar nicht so laut lachen wie ich, doch auch er schüttelte sich manchmal vor Kichern. "Das war ja nu wirklich ganz schöner Beschiss, oder?", fragte ich noch immer kichernd, als wir wieder in der Sonne standen. "Oh ja, das wars. Da gibt's ja schaurigere Typen bei uns an der Schule als dort drin." Wir gingen noch ein wenig herum, doch dann blickte ich auf die Uhr. Es war schon nach 12 Uhr. Und ich hatte Hunger. Als ich Trunks darauf ansprach, musste auch er zugeben, dass er Hunger hatte. Also wurde was gegessen. Wie auch in anderen Freizeitparks üblich gabs auch hier nur Fast Food. "Soll ich dir gleich was mitbringen?", fragte ich ihn. "Klar. Ich hätte gern ne große Portion Pommes wenns geht." Ich bestellte zwei große Portionen Pommes und schaffte es in zehn Minuten wieder bei Trunks zu sein. Der starrte mich entgeistert an. "Das willst du alles Essen? Ist das nicht ein bisschen viel für dich?" "Sicher will ich das essen. Ist doch nicht verboten!" "Aber musst du nicht auf deine Figur achten?" "Nein eigentlich nicht. Dazu treib ich viel zu viel Sport." Und damit war dieser Teil des Gesprächs für mich beendet und wir machten uns an unsere Pommes ran. Ich konnte mir ein Lächeln zwischendurch aber nicht verkneifen, als ich merkte, dass er mich immer wieder zweifelnd von der Seite ansah. Es dauerte nicht mal eine viertel Stunde, dann war ich mit meiner Portion fertig. Doch auch Trunks hatte seine schon geschafft. "Willst du noch ein Eis?", fragte er mich freundlich. "Ich lad dich ein." Wie kann man bei einer so netten Einladung denn <Nein> sagen.
 

Trunks schleckte auf unserem weiteren Weg an einer Waldfrucht Eiskugel und hatte Schokoladeneis. Als wir fertig waren bemerkte ich: "Ich hätte gern noch ne Abkühlung, aber kein Eis mehr. Fahren wir mit der Wildwasserbahn?" Er hatte nichts dagegen. Ich durfte mich ganz vorne hinsetzten. Das hieß dann für mich, ich werde am meisten nass. Aber ist ja egal. Trunks saß direkt hinter mir. Der enge Körperkontakt verwirrte mich allerdings ein wenig. Am Ende war ich wie schon gesagt die nasseste der Insassen. Trunks hatte nur nasse Haare bekommen, der Rest war fast trocken. Das kam aber daher, dass er ein paar Zentimeter größer ist als ich, sonst hätte er noch nicht mal nasse Haare. "Weißt du was. Da du eh schon nass bist, könnten wir auch ne Runde schwimmen gehen." "Warum eigentlich nicht", antwortete ich. Beim Schwimmen kann man (bzw. frau) doch noch ein wenig mehr Haut sehen.
 

Das Umziehen dauerte bei uns beiden auch nicht lange, da wir unsere Badesachen beide schon drunter trugen. Als ich ihn das erste mal mit freiem Oberkörper sah, gingen mir wahrscheinlich die Augen über. Man hatte Trunks einen tollen Oberkörper. Zwar muskulös, aber nicht mit Muskeln überladen und der Bauch war mit einem netten Sixpack verziert. Und erst dieser Hintern. Aber genug davon (*g*). Wir gingen auf das größte Becken zu, indem wir einige von unseren Kleinen entdeckt hatten. Man was hätte ich in dem Moment nicht alles dafür gegeben, um ein kleines bisschen seine Gedanken lesen zu können, als er neben mir herlief. "Spielen wir fangen!", rief ein Kleiner. Und schon schwamm er vor uns weg. Schnell sprangen wir ins Wasser. Sofort übernahm ich die Rolle des Fängers und es dauerte auch nicht lange, bis die restlichen aus unserer Klasse, die auch gerade schwimmen waren, mit machten. Und das war immerhin knapp die Hälfte. Trunks und ich wurden sehr oft von ihnen gejagt, doch kaum einer holte uns ein. Dann schaffte es doch einer, indem er sich unter Wasser an ihn heran pirschte, Trunks abzuschlagen. Dieser machte sich aber dran mich zu jagen. Ich schwamm so schnell ich konnte, versuchte ihm unter Wasser zu entkommen, schlug Haken, so gut das eben im Wasser ging und kam ohne es richtig zu bemerken viel zu weit von den Kleinen weg. Ich hatte fast das andere Ende des Beckens erreicht, als ich mich umsah. Doch ich sah nur unsere Kleinen am anderen Ende, die mir winkten. Nein, die winkten nicht, sie deuteten auf etwas hinter mir. Langsam drehte ich mich um. Kaum hatte ich lila Haare entdeckt, wollte ich weg. Ich tauchte unter und schwamm zurück. Irgendwann musste ich aber doch Luft holen. Ich hatte Pech. Als ich hochkam, landete ich genau in Trunks Armen. Er sah mir genau in die Augen. Er hatte echt schöne Augen. In so einem kräftigen blau hatte ich noch nie welche gesehen. Da kam ich mit meinen grünen Augen nicht ran. Sein Gesicht war jetzt so nah an meinem, dass ich sogar mein Spiegelbild in ihnen sehen konnte. Ich merkte nicht einmal, dass er mich die ganze Zeit festhielt. Noch immer sah er mich an. Doch seine Gesichtszüge waren von einem Lachen am Anfang ins Ernste übergegangen und wandelten sich jetzt in ein sanftes Lächeln. Es verwunderte mich. Und kaum hatte ich mich versehen kam sein Gesicht noch näher an meines heran und er küsste mich direkt auf den Mund. Es war ein tolles Gefühl seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Er war überhaupt nicht hektisch, wie es andere in diesem Moment gewesen wären, nein, ich würde eher sagen, dass er vorsichtig, gleichzeitig aber auch zärtlich war. Viel zu schnell verging dieser schöne Moment. Als er sich dann wieder von mir löste, konnte ich ihm nur tief in die Augen schauen. "Was ist, wenn es doch nicht der Richtige ist?", schoss es mir dann durch den Kopf. "Ich bekomme wieder tierisch Ärger, wenn ich schon wieder einen neuen Freund mitbringe. Außerdem war mir vorher bestimmt, dass ich meinen 1000 Freund heiraten würde." Diese Gedanken verwirrten mich und so schnell ich konnte, löste ich mich auch aus seiner Umarmung und machte mich davon. Ich schwamm so schnell ich konnte, schaute aber noch einmal kurz zurück. Trunks schlug mit seiner Hand so aufs Wasser, dass es in alle Richtungen davon spritzte, und rief etwas, doch was es war konnte ich nicht verstehen, da ich schon zu weit entfernt war.
 

Nachdem ich mich schnell umgezogen hatte, machte ich einen Spaziergang durch den Park. Wie schon so oft in den letzten Tagen musste ich allein sein um richtig nachdenken zu können. Die meiste Zeit, die mir noch bis zum Losfahren blieb, saß ich auf einer Bank und schaute den Leuten beim Achterbahn fahren zu. Doch eigentlich bemerkte ich die Schreie der Fahrenden gar nicht, denn ich hatte zu viel mit mir selbst zu tun. "Vielleicht hat man sich doch geirrt, als man mir gesagt hatte, dass ich mal meinen 1000 Freund heiraten würde. Schließlich hatte ich da erst meinen 100", dachte ich. "Allerdings hatte sich Pluto mit ihren Vorhersagen noch nie geirrt. Und was würde mein Vater sagen? Schließlich war Trunks ein... ! Ja? Was war er eigentlich? Ein Mensch konnte er nicht sein. Oder doch? Es war mir ein Rätsel. Jetzt kannte ich ihn schon eine Weile und ich hatte noch nicht herausgefunden, was er war." Nur eines wusste ich zu dem Zeitpunkt schon nämlich, dass er seine Aura unterdrücken konnte. Denn ein Kerl mit solchen Muskeln hat auf Garantie keine Kampfkraft von nur 5.
 

Nachdem ich keine Lust mehr zum herumsitzen hatte, ging ich noch eine Runde einkaufen. Ein paar Souvenirs von der Erde brachte ich meinen Eltern immer mit. Für meinen Vater kaufte ich ein kleines Feuerzeug, das aussah wie ein kleines rotes Handy. Er sammelte solche Feuerzeuge und außerdem liebte er die Farbe rot. Für meine Mutter fand ich ein Kette. Besser gesagt ein schwarzes Lederband mit einer silbernen Rose daran. Nur für mich fand ich mal wieder nichts. (typisch) Als ich dann auf meine Uhr sah, zeigte sie schon 17.15 Uhr an. Also machte ich mich auf zum Ausgang, um auf die Kleinen zu warten. Ihre Lehrerin stand schon dort als ich ankam. Kurz nach mir trudelten auch schon die ersten Kleinen ein. Nach dem Lachen auf ihren Gesichtern zu urteilen, hatte ihnen der Tag gefallen. Wir waren schon fast komplett, als mir von hinten jemand auf die Schulter tippte. Als ich mich umdrehte, sah ich Trunks, der verlegen hinter mir stand. Sachte zog er mich ein wenig von unserer Gruppe weg. "Ich wollte mich dafür entschuldigen, was ich vorhin gemacht habe", sagte er während er mit dem Fuß auf dem Boden herumkratze und mich nicht ansah. "Es war nicht richtig was ich gemacht habe, doch es ist einfach so über mich gekommen", fügte er etwas leiser hinzu. "Nein, es war nicht deine Schuld", wehrte ich ab und er sah mich nun erstaunt an. "Ich sollte mich wegen meiner Reaktion entschuldigen. Außerdem fand ich es nicht schlimm, eher im Gegenteil", sagte ich nun auch im Flüsterton. "Aber genau in diesem Augenblick ist mir etwas eingefallen, was mich verunsichert hat." Nun konnte auch ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Doch in diesem Augenblick hörten wir den Bus kommen. Wir trieben die Kleinen zum Ausgang und zählten sie diesmal beim Einsteigen. Zu unserer Freude fehlte keiner von ihnen. Trunks setzte sich wieder neben mich und mir kam es vor, als hätte er mir etwas zu sagen, doch dazu fand sich keine Möglichkeit, denn die Kleinen zeigten uns ihre Souvenirs und erzählten alle durcheinander, was sie den ganzen Tag erlebt hatte. Doch zum Glück sprach keiner über den einen Vorfall im Schwimmbecken. Auch diese Busfahrt war schön. Schön laut. Aber wenigstens hatte jedem der Ausflug gefallen. Die Lehrerin, Trunks und mich eingeschlossen.
 

Als wir kurz vor 19.00 Uhr an der Schule ankamen, stand dort schon ein Großteil der Eltern, um ihre Kinder abzuholen. Die Kleinen rannten freudestrahlend auf ihre Eltern zu und der ganze Schulhof war von Stimmengewirr erfüllt. Das ebbte aber schnell ab, und wenig später waren alle bis auf Trunks und mich nach Hause gegangen.

Auch wir machten uns dann auf dem Weg. Trunks ließ es sich nicht nehmen, mich nach Hause zu begleiten. Mir machte es nichts aus, schließlich hatte ich schon mehr als genug an diesem Tag nachgedacht. "Ich muss dir noch was sagen", fing er dann an zu reden. Ich schaute ihn von der Seite an und machte mich auf alles gefasst, was da kommen könnte. "Ich kann morgen nicht in die Schule kommen. Die Capsule Corp. hat morgen Tag der offenen Tür und da muss ich mithelfen." Ich atmete erleichtert auf. "Sag mal musst du mir so einen Schrecken einjagen?", fragte ich ihn. "Ich dachte schon, dass sonstwas passiert ist." Er lachte mich an. "Schuldigung, wollte ich nicht!" Danach herrschte wieder Funkstille zwischen uns. Wieder einmal fühlte ich mich richtig unwohl in meiner Haut. Als wir dann bei mir waren verabschiedete ich mich noch mit einem sanften Kuss auf die Wange von ihm. Dann ging er Richtung Capsule Corp. davon und ich ging ins Haus. Drinnen ließ ich mich in einen Sessel fallen und in dem Augenblick war ich mir über die meisten meiner Gefühle in der letzten Zeit klar geworden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-10T13:18:27+00:00 10.07.2008 15:18
....das ist toll .....
.....ich find das voll niedlich mit dne ...
ach ...ich bin echt begeistert!
Von:  Monny
2007-12-17T17:38:31+00:00 17.12.2007 18:38
Echt Klasse^^. Hoffe die beiden kommen richtig zusammen, die passen nähmlich echt gut zusammen^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Lysop1^^.


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