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20 Jahre später

Die nächste Generation
von

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Bitte ein Booster!

"Da ist es ja schon!", meint Keiko. Staunend schauen Yami und seine Freunde an dem riesigen Gebäude vor ihnen empor. Das also ist das neue Duellmonsters-Zentrum. Hier bekommt man alles was mit Duellmonsters zu tun hat. Man kann Booster und Duelldisks kaufen, Karten tauschen oder sich mit anderen Fans duellieren. Und natürlich finden hier auch Turniere statt. Doch heute sind die drei nicht deshalb hier. Heute geht es ihnen nur darum an ein paar Booster zu kommen.

"Ich hoffe, heute habe ich endlich mal Glück", meint Yami während sie das Gebäude betreten.

"Bestimmt!", lächelt Keiko.

"Ich hoffe wirklich du hast Recht", erwidert Yami, "Bisher werde ich ja offenbar vom Pech verfolgt."

In genau diesem Moment fliegt die Eingangstür vor ihnen auf und nur um Haaresbreite verfehlt sie Yamis Nase der noch im letzten Moment zurückweichen kann. Heraus kommt ein verärgert dreinschauender, hochgewachsener, junger Mann mit braunen Haaren und einem dunkelblauen Mantel, der hinter ihm herweht, während er mit langen, eiligen Schritten zwischen den verdatterten, drei Freunden hindurchspaziert und sie dabei recht unsanft aus dem Weg schubst.

"Aus dem Weg, ihr Nieten!", funkelt er mit grimmiger Miene ohne sich dann noch einmal umzudrehen.

Keiko hat sich jedoch gleich wieder gefangen: "Hey du Rüpel! Man kann sich auch mal entschuldigen, wenn man so einfach jemanden umrennt! Deine Mutter hat dir wohl kein Benehmen beigebracht!"

Das scheint Wirkung zu zeigen. Der junge Mann bleibt stehen. Langsam dreht er sich um und mustert sie mit einem eisigen Blick. "Sag mal, redest du mit mir?", kommt die bedrohliche Frage.

In diesem Augenblick erkennen die drei ihren Gegenüber. Es ist Kotaro Kaiba und er sieht ziemlich verärgert aus. "Kaiba!", entfährt es Yami überrascht. Dieser hebt die Brauen, dann nimmt er den kleinen Kerl vor sich näher in Augenschein. Nun kommt er einige Schritte auf die drei zu. Seine Miene ist nun ein Musterbeispiel an Selbstbeherrschung und Überheblichkeit.

"Sollten wir uns irgendwoher kennen, oder verdanke ich es nur meinem Meistertitel bei Duellmonsters, dass ihr meinen Namen kennt?", fragt er.

"Ähm, nein", stammelt Yami unsicher, "Na ja, wir sind uns schon ein oder zwei Mal begegnet. Unsere Väter kennen sich."

Hinter Kotaros Stirn scheint es zu arbeiten. Schließlich scheint es ihm zu dämmern und sein Mund verzieht sich zu einem verächtlichen Grinsen. "Ach ja, ich erinnere mich. Du musst dieser Yami Muto sein, richtig? Dein Vater soll ja mal ziemlich gut gewesen sein bei Duellmonsters. Wirklich ein Jammer, dass er sich vom aktiven Spiel zurückgezogen hat, nicht wahr?", dabei blitzt er die drei spöttisch an, "Aber wahrscheinlich hat er einfach eingesehen, dass er mit der jüngeren Generation nicht mehr mithalten kann. Seit mein Vater nicht mehr spielt bin ich der Weltmeister, und gegen mich hätte er niemals eine Chance, das dürfte wohl klar sein."

Ärgerlich funkelt Keiko ihn an. "Bild dir bloß nicht zu viel ein, du aufgeblasener Wichtigtuer!", empört sie sich, "Zufällig weiß ich nämlich von meinem Vater, dass Yamis Vater deinen Vater immer wieder besiegt hat und es ist ihm bis zum Schluss nicht gelungen ihm den Meistertitel abzujagen. Du bist doch bloß Meister, weil Yamis Vater nicht mehr spielt, also mach hier bloß nicht so einen auf dicke Hose!"

Kaibas Augen werden schmal. "Und wer bist du, du vorlaute Göre? Glaubst du allen Ernstes mich interessiert auch nur im Geringsten was dein Vater behauptet? Wer kann das schon groß sein?"

Beschwichtigens legt Yami die Hand auf den Arm seiner Freundin, doch Keiko ist viel zu sehr in Fahrt: "Mein Name ist Keiko Jonouchi und mein Vater ist Katsuya Jonouchi und er war lange Zeit der Meister der Duellmonsters-Profiliga! Und wenn er sagt, dass dein Vater regelmäßig abgeloost hat, dann ist das auch so!"

Kaibas Lippen werden schmal: "Jonouchi, wie? Der Name sagt mir was. Und zwar weiß ich noch sehr gut, dass dieser Typ meinem Vater niemals das Wasser reichen konnte. Er wurde erst Meister nachdem mein Vater sich vom Spiel zurückgezogen hat. Also kann mir seine Meinung ziemlich egal sein", mit diesen Worten dreht er sich um, "Und die seiner Tochter ebenfalls! Sprich mich wieder an, wenn du in meiner Liga spielst, Mädchen!"

Man kann deutlich erkennen wie es in Keiko brodelt. Ihre Freunde wissen nicht, ob sie sie beruhigen oder lieber in Deckung gehen sollen. "Du eingebildeter Angeber!", schimpft sie ihm hinterher, "Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben. Aber so eine große Nummer bist du nicht, hörst du? Wenn ich wollte, könnte ich dich in Grund und Boden stampfen bei Duellmonsters! Sogar Yami könnte dich besiegen. Dazu braucht man doch nicht mal was auf der Pfanne zu haben. Also gib nicht so an..."

In diesem Augenblick hält sie erschrocken inne. Was hat sie gerade gesagt? Sogar Yami könnte ihn besiegen? Dafür braucht man nicht viel? Unbehaglich schaut sie zu ihrem Freund hinüber. Yami starrt sie mit großen Augen an. Der Schmerz, den ihm diese unachtsame Bemerkung zugefügt hat, steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

Schuldbewusst beißt Keiko sich auf die Lippen. Ich und meine vorlaute Klappe!, schimpft sie innerlich. Natürlich verletzt es ihn, wenn sie von ihm behauptet, er wäre ein lausiger Spieler. Er weiß schließlich, dass er sie noch nie besiegt hat, und dass er geringe Chancen hat, dass sich das jemals ändern wird. Gerade heute ist er doch wegen dieser ganzen Sache eh schon so deprimiert, und ihre Bemerkung eben, muss ihn besonders getroffen haben, schon deshalb, weil sie doch seine Freundin ist. Keiko, du bist so was von blöd, blöd, blöd!, schimpft sie mit sich selber, wie kannst du das nur wieder ausbügeln?

Doch im Moment hat sie andere Sorgen, denn Kaiba ist nun doch noch einmal zurück gekommen. "Versteh ich das richtig, dass der Sohn von diesem ach so tollen Yugi Muto eine totale Niete bei Duellmonsters ist?"

Unbehaglich schaut Keiko zu Boden. Auch Yami versucht dem scharfen Blick des jungen Mannes auszuweichen. "Nun...", meint er verlegen, "Ich schätze mal das stimmt!"

In diesem Moment richtet Kaiba sich auf und beginnt laut und spöttisch zu lachen. "Das ist der beste Witz den ich seit langem gehört habe! Ich muss mich bei euch drei jämmerlichen Knalltüten bedanken. Ihr habt mir meinen Tag wieder versüßt. Also dann ihr Versager, macht euch einen schönen Tag und vielleicht stehen wir uns ja mal beim nächsten Turnier gegenüber", er wendet sich zum Gehen und mit nur einem herablassenden Blick zurück spaziert er davon, "Aber ich denke eher nicht, denn dazu müsstet ihr ja schließlich wenigstens die Vorrunden überstehen."

Kaum ist er außer Sichtweite wenden die beiden sich wieder Yami zu. Keiko ist ehrlich betroffen: "Oh Yami, es tut mir echt leid! Ich wollte dich nicht verletzen. Das eben ist mir nur so rausgerutscht. Ich meine das nicht wirklich. Du bist ein guter Spieler! Entschuldige bitte!" Betrübt wehrt Yami ab: "Schon gut, Keiko, ich verzeihe dir! Du hast ja schließlich nur die Wahrheit gesagt. Ich bin ein mieser Spieler und das ist eben etwas womit ich leben muss." Schwer schluckt er, doch dann atmet er einmal tief durch und richtet sich wieder auf. "Was soll's! Vergessen wir's! Holen wir uns die Booster, dein Angebot steht doch noch, oder Keiko?"

Yamis freundliches Zwinkern, lässt die junge Frau aufatmen, er ist ihr nicht mehr böse. Irgendwie kann er ihr immer wieder verzeihen. Egal was die anderen sagen, Yami ist ein echt feiner Kerl und der beste Freund den man haben kann! Lächelnd hakt sie sich bei ihm ein. "Na klar doch!", meint sie fröhlich, während sie innerlich mit sich übereinkommt, ihrem niedergeschlagenen Freund heute solange Booster auszugeben, bis etwas Brauchbares dabei ist.

Nun betreten sie die Eingangshalle und nur kurz darauf haben sie die Theke mit dem Boosterverkauf ausgemacht. Keiko reicht dem Verkäufer einen großen Schein und meint dann: "Dann such dir mal eins aus!"

Eifrig gleitet Yamis Blick über den Boosterstapel. Welches Päckchen soll er nehmen? Schließlich will er sich aufs Geradewohl für ein Booster aus der Mitte entscheiden, als er plötzlich innehält. Irgendwie rückt ihm auf einmal ein anderes Päckchen ganz am Ende des Stapels ins Auge. Leicht irritiert lässt er das zuvor gewählte wieder los. "Nein, ich nehme doch lieber dieses!", murmelt er und ergreift es.

"Los, zeig schon her!", fordert Itaru neugierig. Mit leicht zitternden Händen öffnet Yami das glänzende Papier. Die Spannung die gerade in der Luft liegt ist fast schon greifbar. Schließlich hält er die Karten in der Hand. Eine nach der anderen überprüft er, doch auch diesmal scheint nichts wirklich Vernünftiges dabei zu sein.

Dann kommt er zur letzten Karte und im selben Moment wo er sie sieht, hält er wie erstarrt inne. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er auf die Karte.

"Was hast du denn, Yami?", will Itaru ungeduldig wissen, "Was hast du gezogen?" Doch Yami ist nicht in der Lage ihm zu antworten, ihm ist auf einmal so seltsam schwindelig und sein Herz pocht bis zum Hals. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte kein Wort herausgebracht. Ihm wird abwechselnd heiß und kalt und er ist nicht in der Lage den Blick von dieser Karte abzuwenden. Der Schwarze Magier, hallt es durch seine Gedanken. Das ist der Schwarze Magier! Ich habe tatsächlich den Schwarzen Magier gezogen! Das gibt es doch gar nicht!

"Nun spann uns nicht so auf die Folter!", fordert Keiko aufgeregt.

Schließlich kann Yami seine Benommenheit abschütteln. "Schaut euch das an!", meint er leise und streckt ihnen die Karte hin.

Seine Freunde reißen ungläubig die Augen auf. "Das ist ja der Schwarze Magier!", ruft Keiko aus, "Das ist ja nicht zu fassen!"

Auch Itaru ist völlig verblüfft: "Also das haut mich echt aus den Socken. Erst erzählst du uns, du hättest immer nur Pech und nun ziehst du gleich beim ersten Versuch eine so seltene Karte."

"Vielleicht hab ich ja doch mal Glück zur Abwechslung", schmunzelt Yami zufrieden. Ganz behutsam, steckt er die Karte zu seinem übrigen Deck in die Tasche. "Damit lässt sich bestimmt ein wirklich starkes Deck bauen", meint er, "Vielleicht schaff ich es ja doch noch mal dich zu besiegen, Keiko." Schelmisch zwinkert er ihr zu.

Erst ist sie verwundert, dann hellt sich ihre Miene auf: "Na klar! Ich warte nur darauf! Dann kannst du mal zeigen was du wirklich drauf hast!" In bester Laune verlassen die drei gemeinsam das Duellmonsters-Zentrum.
 

(Anmk. d. Aut.: Nachdem ich dieses Kapitel geschrieben hatte, habe ich mal aus Spaß versucht ein Booster zu ziehen auf genau die Art wie ich es oben beschrieben habe, also erst aus der Mitte, dann zögern und dann doch vom Stapelende nehmen. Aus Witz hab ich vorher noch gesagt: "Na, da zieh ich doch jetzt sicher den Horos Schwarzflammendrache Level 8". Wer sich nicht auskennt, die Karte ist seeehr wertvoll, stark und selten. Und was soll ich sagen, er WAR drin!.......)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Traumfaengero_-
2005-07-05T13:54:54+00:00 05.07.2005 15:54
Ich bin ja erst dabei.^^
Was er wohl für eine gezogen hat?
Aber die Stelle mit Kaiba war echt gut. Ich freu mich schon riesig auf ihr nächstes Zusammentreffen.

dein Traumfänger ^^
Von:  TeaGardnerChan
2005-06-27T07:21:31+00:00 27.06.2005 09:21
Ja gebe ich duked recht. Die Story ist echt klasse.
Und es macht richtig Spaß sie zu lesen.
Von:  duked
2005-05-26T13:17:26+00:00 26.05.2005 15:17
Ich habe die ganze Fanfic zum ersten Mal gelesen und muss dir ein großes Lob aussprechen. Es ist eine wirklich großartige Geschichte.


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