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Wo ist Chibi-Usa?

von

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Inhalt
 

Zwillinge?
 

"Bunny! Chibi-Usa! Aufstehen! Es ist Zeit für die Schule!" Sanft drang die Stimme von Bunnys

Mutter durch das Zimmer. Wieder einmal schlief Chibi-Usa, wie so oft in letzter Zeit, in Bunnys

Zimmer.
 

"Nur noch zwei Minuten", kam es von beiden gleichzeitig zurück.
 

Die Mutter seufzte. 'Komisch', dachte sie. 'Seid einiger Zeit wird Chibi-Usa Bunny immer

ähnlicher. Dabei war sie früher so zuverlässig. Inzwischen könnte man fast meinen, sie wären

Zwillinge. Und daß sie immer bei Bunny schläft gefällt mir auch nicht so recht.'
 

"Nichts da, ihr steht sofort auf." Die Stimme wurde nun energisch. "Ihr seid diese Woche noch

nicht einmal pünktlich gewesen. Eure Lehrer fragen uns schon, was los ist. Vor allem bei dir,

Chibi-Usa. Von Bunny sind sie es ja gewohnt."
 

"Also gut." Langsam kroch Chibi-Usa aus dem Bett. "Komm, Ma... Bunny. Wir müssen dann halt

raus." Fast hätte Chibi-Usa sich in ihrer Schlaftrunkenheit versprochen.
 

"Ok, ich komme. Warum kann die Schule nicht später anfangen, wenn alle ausgeschlafen haben?"

Bunny öffnete die Augen und setzte sich auf. Dann streckte sie sich erst einmal und gähnte

herzhaft.
 

"Bei euch beiden wäre das wohl recht sinnlos, ihr würdet selbst dann noch verschlafen", kam die

Antwort von Shingo, der an der Tür stand und feixte.
 

"Shingo!" Durch ihren Ärger war Bunny sofort wach. "Mußt du mich schon am frühen Morgen

ärgern? Kannst du dich nicht wie andere Jungs einfach von mir fernhalten?"
 

"Ah, da haben wir's ja. Jungs wollen mit dir also nichts zu tun haben. Ich wußte es ja schon

immer. Du bist denen einfach zu doof."
 

"Verschwinde sofort. ODER..."
 

"Oder was? Du traust dich ja doch nicht. Blöde Ziege."
 

"SHINGO! Warte, wenn ich dich erwische!", rief nun Chibi-Usa, gerade als Bunny ihr Kissen

nach Shingo werfen wollte.
 

"Oh, oh. Zwei gegen einen. Da verschwinde ich lieber." Blitzschnell war Shingo verschwunden.
 

"Hrmf. Nicht genug, daß wir uns die Nacht um die Ohren schlagen wegen so 'ner dummen

Gangsterbande. Wie konnte Minako uns nur dazu überreden, daß wir auf Gangsterjagd gehen,

nun da keine Ungeheuer mehr ihr Unwesen treiben. Wir könnten so schön schlafen oder es uns

gemütlich machen."
 

"Oder lernen. Aber du weißt es doch genau, Bunny. Die Polizei schafft es einfach nicht, diese

Banditen zu fangen. Die ganze Stadt ist schon in Angst und Schrecken versetzt. Und wir kämpfen

schließlich für die Gerechtigkeit, und das heißt, daß wir auch gegen Banditen kämpfen müssen,

wenn die Anderen scheitern. Nur schade, daß wir die Kerle noch nicht schnappen konnten."
 

"Ja. Und das, obwohl wir sie bis um vier Uhr gejagt haben. Ich frage mich nur, warum sie so

plötzlich verschwunden sind. Da muß irgendwo ein Geheimeingang gewesen sein."
 

"Hm. Da könntest du recht haben. Ich glaube, wir müssen das heute Nachmittag mal

untersuchen."
 

"Aber erst einmal sollten wir uns mit dem waschen beeilen. Für das Frühstück reicht die Zeit

schon nicht mehr. Also los, sonst kommen wir wieder zu spät." Damit sprang Bunny auf und

rannte ins Badezimmer, Chibi-Usa an der Hand mitziehend.
 


 

Neue Pläne
 

"Wo Ami nur bleibt?" Rei wartete ungeduldig vor dem Tempel. "Von Bunny bin ich

Unpünktlichkeit ja gewohnt, und Chibi-Usa wird Bunny immer ähnlicher, vor allem mit dieser

chronischen Unpünktlichkeit. Aber Ami?" Mit dieser Frage wandte sie sich Minako und Makoto

zu.
 

"Ich habe Ami und Bunny heute auf dem Pausenhof getroffen. Bunny muß heute natürlich wieder

nachsitzen. Weil sie zu spät kam. Und Ami sah reichlich müde aus. Ich glaube, ihr macht diese

Verbrecherjagd Nacht für Nacht mehr zu schaffen als uns. Schließlich lernt sie noch sehr viel. Und

das macht sie gewöhnlich, wenn wir schlafen."
 

"Du hast recht", stimmte Minako zu. "Ich finde, wir sollten sie in Zukunft nicht mehr mitnehmen.

Mit gewöhnlichen Gangstern sollten wir auch ohne Ami zurecht kommen. Abgemacht?"
 

"Abgemacht!", riefen Rei und Makoto gleichzeitig.
 

"Hallo!" Schnaufend kam Chibi-Usa in Rei's Zimmer. "Ist Bunny schon da?"
 

"Nein", antwortete ihr Minako. "Sie muß heute wieder mal nachsitzen."
 

"Oh. Das mußte ich heute auch. Weil ich im Unterricht geschlafen habe. Deshalb komme ich so

spät."
 

"Du verschläfst jetzt wohl auch oft?"
 

"Ja. Ich bin morgens immer so müde."
 

"Ich finde, du solltest in Zukunft auch Zuhause bleiben. Kleine Kinder sollten viel schlafen."
 

"Auch? Wer bleibt denn noch Zuhause?" Überrascht kam Bunny in das Zimmer.
 

"Naja. Wir dachten, Ami soll in Zukunft besser Zuhause bleiben. Durch das viele lernen nimmt es

sie mehr mit als uns."
 

"Ich soll Zuhause bleiben? Aber ich kann euch doch nicht im Stich lassen." Ami kam direkt hinter

Bunny herein und schaute ziemlich überrascht aus.
 

"Ami! Nun ja. Es ist ja nur, weil... Wir dachten, du könntest etwas Ruhe ganz gut gebrauchen.

Neuerdings kommst du ziemlich oft zu spät, und das paßt eigentlich gar nicht zu dir."
 

"Tja. Ich glaube ihr habt recht. Es tut mir auch leid, daß ich heute so spät bin, aber ich mußte

nachsitzen."
 

"Du mußtest nachsitzen?" Alle Mädchen waren vor Schreck aufgesprungen.
 

"Ja, ich war diese Woche schon zum dritten mal zu spät in der Schule. Und da hat mich die

Lehrerin heute Nachsitzen lassen. Ich muß echt aufpassen, daß das nicht wieder passiert."
 

"Siehst du, Ami, deshalb sollst du in Zukunft Zuhause bleiben. Stell einfach deinen

Kommunikator ab. Wir werden es auch ohne dich schaffen. Und jetzt gehst du nach Hause und

schläfst dich aus." Mit einem Lächeln schob Rei Ami durch die Tür hinaus. "Wir sehen uns dann

morgen zum lernen. Und träum was schönes."
 

"Danke. Euch allen." Damit verschwand Ami.
 

Nachdem Ami weg war, setzten sich die Mädchen hin und besprachen ihr weiteres Vorgehen.
 

"Bunny hatte heute morgen eine gute Idee", begann Chibi-Usa.
 

"Bunny? Das bezweifle ich", warf Rei ein.
 

"Rei! Suchst du schon wieder Streit?" Wütend war Bunny aufgesprungen.
 

"Ist doch die Wahrheit. Wann hast du schon mal gute Ideen!"
 

Mit blitzenden Augen standen sich die beiden Mädchen gegenüber.
 

"REI!", rief Bunny.
 

"Nun hört schon auf zu streiten", versuchte Makoto zu schlichten. "Erzähl doch erst einmal und

dann sehen wir weiter."
 

"Also gut", fuhr Chibi-Usa fort. "Bunny meint, daß da, wo wir die Banditen verloren haben, ein

Geheimeingang sein muß. Ich glaube das auch. Schließlich war es ja eine Sackgasse. Wenn wir

den Geheimeingang finden, gelangen wir sicher zum Versteck dieser Bande und können sie

sprengen."
 

"Hört sich gut an", meinte nun Rei. "Aber das soll von Bunny sein? Nun, schließlich findet selbst

das dümmste Huhn mal ein goldenes Korn. Also kommt, gehen wir uns die Gasse mal ansehen."
 

"Jetzt?" Bunny schaute ziemlich überrascht. "Ist es nicht ein wenig früh?"
 

"Bunny hat recht", gab Minako ihr recht. "Das war schließlich im Zentrum von Tokio. Da ist

jetzt eine ganze Menge los. Wir sollten lieber heute Nacht hingehen."
 

"Genau! Heute Nacht!" Chibi-Usa's Augen leuchteten vor Begeisterung auf.
 

"Aber ohne dich", antwortete Bunny sofort. "Du hast ja Minako vorhin gehört. Du solltest lieber

mehr schlafen."
 

Enttäuscht schaute Chibi-Usa nach unten und Tränen bildeten sich in ihren Augen. "Du bist so

gemein. Ich mag dich gar nicht mehr!" Damit wollte sie hinausrennen, aber Bunny hielt sie fest.
 

"Chibi-Usa. Bitte. Ich meine es doch nur gut mit dir. Schließlich bist du noch viel kleiner als wir.

Und am Wochenende darfst du auch wieder mit. Vielleicht darfst du auch bei Mamoru schlafen,

wenn du brav bist."
 

"<Snif> Aber ich möchte doch gerne mithelfen. <Snif>"
 

"Ich weiß. Aber wenn du weiter immer zu spät kommst, werden deine Lehrer mich irgend wann

fragen, was los ist. Und sie werden sagen, daß ich einen schlechten Einfluß auf dich habe. Dann

wird Mama bestimmt nicht erlauben, daß du weiter bei mir schläfst. Und dann kann ich dich gar

nicht mehr mitnehmen. Verstehst du?"
 

"<Snirfl> Ok. <Snif> Ich <Snif> Ich bleibe heute Nacht Zuhause. <Snif> Aber du mußt mir

versprechen, daß du mir eine Geschichte vorliest. Und daß ich am Wochenende mitkommen darf."
 

"Ich verspreche es. Aber jetzt geh nach Hause und mach Hausaufgaben. Wir müssen noch ein

wenig über heute Nacht sprechen. Ich komme so schnell es geht nach Hause und helfe dir."
 


 

Wer fliegt?
 

"Und? Habt ihr irgend was gefunden?" Sailor Moon stand erwartungsvoll vor den anderen beiden,

nachdem Rei ausgefallen war. Urplötzlich war ihr schlecht geworden, und sie hatte sich übergeben

müssen. Deshalb hatten Minako, Makoto und Bunny beschlossen, ohne Rei zu starten.
 

"Nein, nichts", sagte Sailor Venus. "Nicht die kleinste Spur eines Geheimeinganges. Vielleicht

hätten wir Uranus und Neptun um Hilfe bitten sollen."
 

"Bei mir war auch nichts", meinte nun auch Sailor Jupiter. "Als wären diese Gangster durch die

Luft geflogen."
 

"Durch die Luft." Nachdenklich schaute Sailor Moon sich um.
 

"Moon, ist was?" Sailor Jupiter schaute sie besorgt an.
 

"Hm? Nein, ich denke nach. Ihr habt mich durch das 'durch die Luft fliegen' auf etwas gebracht."
 

"Jetzt dreht sie durch." Sailor Venus verdrehte die Augen. "Als ob Menschen fliegen könnten.

Hör mal, nur weil Merkur nicht da ist, heißt das nicht, daß du ihre Aufgabe erfüllen mußt. Du

kannst schließlich nicht jeden, der ausfällt, ersetzen. Da hättest du ganz schön was zu tun."
 

"Ach, nun spinn doch nicht." Ärgerlich sah Sailor Moon sie an. "Natürlich kann ein normaler

Mensch nicht fliegen. Aber wir haben immer nur hier unten nach Geheimgängen und dergleichen

gesucht. Aber da drüben ist eine Feuerleiter. Vielleicht sind sie so entkommen."
 

"Ich glaube, sie wird doch noch wie Sailor Merkur. Die Idee ist Klasse. Los, schauen wir gleich

nach."
 

"Moment noch. Wenn sie da oben warten, sind wir geliefert. Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen.

Vielleicht sollten wir versuchen, erst einmal durch das Haus aufs Dach zu kommen."
 

Sailor Moon, wenn du so weiter machst brauchen wir Merkur in Zukunft nicht mehr."

Beeindruckt sah Sailor Jupiter Sailor Moon an.
 

"Redet keinen Unsinn. Da kann doch nun wirklich jeder drauf kommen. Also los, gehen wir."
 


 

Und weg war sie
 

"Und das hat wirklich Bunny alles gemacht? Ganz allein? Das kann ich nicht glauben. Ihr

flunkert uns an. Bestimmt war Ami dabei und ihr erzählt das nur, damit ich anders von Bunny

denke."
 

"Aber nein, Rei." Makoto hatte gerade alles erzählt, nachdem sich alle wieder bei Rei, die immer

noch im Bett lag, getroffen hatten. "Das war wirklich alles Bunnys Idee. Leider hat es nicht viel

geholfen. Wir kamen zwar auf das Dach, aber dort war nicht die kleinste Spur zu finden. Selbst

als wir die Feuerleiter runter geklettert sind haben wir nichts gefunden."
 

"Das heißt, wir stehen immer noch so da wie gestern." Ami tippte auf ihrem Computer herum.

"Dann müssen wir eben heute wieder alle dort hin. Ich muß die Gegend untersuchen. Zum Glück

ist ja jetzt Wochenende."
 

"Stimmt. Und das heißt, daß ich auch wieder mitdarf." Chibi-Usa hatte sich gerade einen von

Makotos Krapfen genommen und kaute genüßlich darauf herum. "Du hast es versprochen,

Bunny."
 

"Ja, ich weiß. Und ich halte meine Versprechen. Deshalb darfst du mit. Aber um eins bringe ich

dich nach Hause. Sonst wird es zu spät für dich."
 

"Auch wenn wir bis dahin nichts gefunden haben?"
 

"Gerade dann. Denn wenn wir die Gangster jagen, habe ich bestimmt nicht die Zeit, dich Heim zu

bringen."
 

"OK. Aber morgen bin ich wieder dabei."
 

"Wenn wir morgen noch mal wegmüssen, was ich nicht hoffe, ja. Ich will endlich mal wieder

ausschlafen."
 

"Aber auf mich müßt ihr heute auch noch mal verzichten", meinte Rei. "Ich bin nämlich noch

nicht ganz gesund. Ich glaube, ich würde es nicht schaffen." Tatsächlich sah Rei ziemlich blaß

aus.
 

"Richtig, Rei. Werde du erst einmal wieder gesund. Wir werden es auch ohne dich schaffen. Hast

du eigentlich mal Fieber gemessen?"
 

"Ja, aber zum Glück ist es nicht so schlimm. Und ich werde hier auch gut gepflegt."
 

"Also, Sailor Merkur. Hast du irgend etwas gefunden?"
 

"Wir haben doch diesen Handschuh das letzte mal gefunden. Der war ziemlich ausgefranst. Ich

habe jetzt eine Faser davon gefunden. Sieht so aus, als wäre sein Besitzer an einem Nagel hängen

geblieben." Sailor Merkur deaktivierte ihren Visor.
 

"Und wo ist der Nagel?", fragte Jupiter.
 

"Da oben, an einem Fenster." Sailor Merkur zeigte auf ein Fenster im zweiten Stock:

"Wahrscheinlich sind die Gangster da rein und raus. Wir sollten uns das mal genauer ansehen."
 

"Also los. Aber vorsichtig, nicht das wir irgend welche unbescholtenen Bürger belästigen."
 

Die Sailor-Kriegerinnen kletterten vorsichtig über die Feuerleiter zu dem Fenster.
 

"Siehst du etwas, Chibi-Moon?", fragte Venus flüsternd, die sich mit den anderen an die Wand

gedrückt hatte. Nur Chibi-Moon schaute vorsichtig durch das Fenster.
 

"Nein, die haben nur Kerzen an", flüsterte Chibi-Moon. "Und dann sitzt da so einer ziemlich dicht

am Fenster. Aber mit dem Rücken zu uns."
 

"Hey, sucht ihr uns?", rief da jemand aus dem Hof. Die Mädchen schauten hinunter und sahen

dort fünf Typen stehen. "Kommt doch und fangt uns wenn ihr euch traut."
 

"Das sind die Typen. Los, schnappen wir sie uns." Sailor Moon war ziemlich sauer und lief sofort

los. Die anderen folgten ihr so schnell sie konnten. Kurz bevor sie unten waren, verschwanden die

Kerle jedoch.
 

"Mist! Jetzt sind sie uns schon wieder entwischt!" Auf der Straße war weit und breit nichts zu

sehen und Sailor Moon fluchte lauthals. Dann drehte sie sich um. "Sagt mal, wo ist denn Chibi-Moon?"
 

"Hm? Eben war sie noch hinter mir." Sailor Jupiter war ebenso überrascht über das Verschwinden

wie Sailor Moon.
 

"Los, wir müssen sie suchen. Sie kann ja nicht verschwunden sein."
 

Die vier suchten eine halbe Stunde lang das gesamte Gebiet ab, aber Chibi-Usa fanden sie nicht.
 

"Wo ist sie bloß hin?" Sailor Moon sah ziemlich ängstlich aus. "Hoffentlich ist ihr nichts passiert.

Warum hat sie nicht gesagt wohin sie geht?"
 

"Hey, schaut mal!", rief Sailor Venus. "Da hängt ein Zettel an der Tür. Der hing eben noch

nicht."
 

Sailor Moon war als erstes an der Tür und las den Zettel vor: "'An die Sailor-Krieger.' Die wissen

wer wir sind. 'Wir haben euer kleines Mädchen gefangen. Verhaltet euch ruhig bis wir unsere

Geschäfte in Tokio beendet haben und ihr bekommt sie wohlbehalten zurück.'"
 

"Und was machen wir jetzt?", fragte Sailor Venus.
 

"Erst einmal verschwinden", antwortete Ami ihr. "Und morgen besprechen wir dann wie wir

weiter machen. Sonst bringen wir Chibi-Moon vielleicht in Gefahr."
 


 

Gesundheitsschlaf
 

"Irgend etwas müssen wir doch machen!" Völlig entnervt rannte Bunny herum. Man konnte

deutlich sehen, daß sie in der Nacht kein Auge zugemacht hatte. "Wir können Chibi-Usa doch

nicht in den Händen dieser Mistkerle lassen!"
 

"Bunny! Nun beruhige dich doch endlich!" Rei ging es etwas besser, aber sie lag immer noch im

Bett. "Durch dein Gerenne wird es auch nicht besser."
 

"Du hast gut reden. Was soll ich denn sonst machen!"
 

"Setz dich hin und denk ruhig nach. Dann fällt uns schon was ein."
 

"Ich fürchte, das bringt nicht viel", nahm Ami ihr sofort wieder den Mut. "Ich fürchte, wenn wir

irgend etwas unternehmen, werden sie Chibi-Usa töten. Das diese Typen skrupellos sind haben

wir ja schon sehen können, als sie den einen Laden ausraubten und die Besitzerin fast tot

geschlagen haben."
 

"Sie hat recht. Wir sollten vorläufig nichts unternehmen." Auch Mamoru war zu diesem Treffen

gekommen. "Zumindest nicht in unseren anderen Identitäten. Aber vielleicht können wir in

unseren normalen Identitäten etwas herausfinden. Zumindest sollten wir es probieren."
 

"Ja. Ich glaube, ihr habt recht." Inzwischen hatte Bunny sich gesetzt. "Es ist wohl das beste, wenn

wir vorläufig nichts unternehmen. Aber es gefällt mir nicht. Ich mache mir Sorgen um Chibi-Usa.

Was wird ihre Mutter sagen, wenn sie es erfährt?"
 

"Bunny, du bist ihre Mutter."
 

"Ja, aber ich meinte in der Zukunft."
 

"Mensch, Bunny. Da du es jetzt weist, weist du es auch in der Zukunft."
 

"Hm? Das verwirrt mich etwas. Ich glaube, ich verstehe es nicht ganz."
 

"Ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, was wir deinen Eltern sagen."
 

"Ich habe ihnen gesagt, sie ist verreist. Zu ihren Eltern. Ich lüge sie zwar nicht gerne an, aber in

diesem Fall mußte es sein. Sonst kennen sie unser Geheimnis und verbieten uns vielleicht weiter

zu machen."
 

"Das war gut so", bestätigte Mamoru. "Es ist wohl das beste, wenn du bei dieser Geschichte

bleibst. Und außerdem solltet ihr euch alle aus der Sache heraus halten. Ich werde mit Haruka und

Michiru die Sache weiter untersuchen. Ich rufe an wenn wir was neues wissen. Bis dann." Damit

ging Mamoru.
 

Bunny nahm die Hände vor das Gesicht und weinte fürchterlich. Minako nahm sie in die Arme

und versuchte sie zu trösten. Dabei führte sie sie zu Reis Bett, wo sich die Beiden hinsetzten.
 

Nach einiger Zeit schlief Bunny dann erschöpft ein. Inzwischen lag sie neben Rei, die die anderen

wegschickte: "Last sie hier. Sie braucht den Schlaf. Morgen früh sieht die Sache dann ganz anders

aus."
 

"Und was ist mit dir, Rei?", fragte Makoto.
 

"Ich glaube, das Bett ist groß genug für zwei. Und wenn sie schläft, wird sie mich schon nicht

nerven."
 

"Ihr seid wirklich gute Freunde, Rei. Wahrscheinlich die besten hier."
 

"Deswegen? Das würde ich für jede von euch machen."
 

"Sicher, aber nicht wenn du krank bist. Ich weiß doch, wie schwer es dir dann fällt überhaupt

jemanden um dich zu haben."
 

Rei wurde rot und schaute nach unten auf ihre gefalteten Hände, während sich Ami, Minako und

Makoto verabschiedeten. Dann deckte Rei Bunny liebevoll zu und kuschelte sich an sie. 'Ach,

Bunny', dachte sie. 'Wie kann ich dir bloß helfen. Du bist schließlich wirklich meine beste

Freundin. Wenn ich dir das bloß mal sagen könnte.'
 

Mitten in der Nacht wachte Bunny auf. 'Hm? Wo bin ich?' dachte sie. 'Ich muß noch bei Rei

sein. Aber wer kuschelt sich denn da so an mich? Mal vorsichtig nachsehen. Aber... ich glaube es

nicht! Rei! Wieso schlafe ich denn in ihrem Bett? Mal nachdenken. Wir saßen bei ihr und haben

über Chibi-Usa geredet. Ach, meine Kleine. Wo bist du nur? Wie geht es dir? Wenn ich doch nur

ein Zeichen von dir hätte. Aber weiter. Mamoru ist gegangen und dann? Was ist dann passiert?

Ich erinnere mich nicht mehr. Wie bin ich dann in das Bett gekommen? Ich muß wohl Rei morgen

fragen. Ob ich jetzt gehen sollte? Ich will sie nicht wecken. Und ich glaube, das mache ich wenn

ich gehe. Sie hält mich ja ziemlich fest. Also gut, bleibe ich hier und versuche noch ein wenig zu

schlafen. Der ist in letzter Zeit viel zu kurz gekommen. Danke, Rei, das ich hier bei dir sein darf.

Du bist wirklich meine beste Freunden - nach Naru.'
 


 

Freundschaftsdienste
 

Als Bunny am nächsten Morgen aufwachte, schlief Rei immer noch. Der Wecker zeigte schon

halb acht und so stand sie vorsichtig auf und ging in die Küche, wo sie Frühstück machte. Als sie

damit zurück in das Zimmer kam, reckte Rei sich gerade. Verschlafen blinzelte sie Bunny an und

ein Lächeln huschte über Reis Gesicht.
 

"Hast du gut geschlafen?", fragte Rei. "Du warst gestern ziemlich mit den Nerven fertig."
 

"Ja, danke. Ich kann mich nur nicht mehr richtig erinnern was los war nachdem Mamoru

gegangen ist."
 

"Ach, eigentlich nicht viel. Du hast ein bißchen geweint und bist dann müde in mein Bett gefallen.

Und da haben wir dich dann gelassen."
 

"Vielen Dank, Rei. Es hat gut getan jemanden an der Seite zu haben."
 

"Ich muß dir recht geben. Es war wirklich angenehm. Aber ich hätte lieber jemanden anderen

gehabt... Äh, nun, also... Ich meine, das ging jetzt nicht gegen dich... Ähm... Du hast schon

Frühstück gemacht?" Rei war Feuerrot angelaufen.
 

"Ja. Als Dankeschön."
 

"Ich hoffe, ich muß die Küche jetzt nicht putzen."
 

"Bitte, Rei. Ich bin vielleicht nicht so geschickt wie Makoto, aber ich schaffe es immer noch

Frühstück zu machen ohne gleich ein Schlachtfeld zu hinterlassen."
 

"OK. Laß uns jetzt erst mal in Ruhe Frühstücken. Danach können wir uns ja weiter streiten."
 

"Ich will aber nicht streiten. Ich will Chibi-Usa zurück."
 

"Ich weiß. Ich auch. Aber mit leerem Magen sollten wir nichts unternehmen. Also setz dich und

frühstücke mit mir."
 

Nach dem Frühstück wollte Rei aufstehen und das Geschirr spülen.
 

"Kommt gar nicht in Frage", sagte allerdings Bunny. "Du bist immer noch krank. Ich lasse nicht

zu, daß du deine Gesundheit aufs Spiel setzt. Ich werde spülen. Und ich dulde keine Widerrede.

Verstanden?"
 

Wortlos nickte Rei. Als Bunny aus der Tür verschwand schaute sie ihr mit großen Augen nach.

'Vielleicht wird sie so langsam doch verantwortungsvoll. Sowas habe ich von ihr noch nie erlebt.

Ob sie ihrer Sache doch gewachsen ist?'
 

Nach einer viertel Stunde kam Bunny wieder. Inzwischen waren auch Makoto und Minako da.
 

Makoto unterhielt sich mit Rei, während Minako in einem Manga schmökerte.
 

"Hallo Bunny", grüßte Makoto. "Rei hat mir gerade erzählt, daß ihr eine recht angenehme Nacht

hattet. Stimmt das?"
 

"Muß wohl. Sonst hätte Rei sich im Schlaf wohl kaum an mich geklammert."
 

"Was habe ich???" Rei stand in ihrem Bett und schaute Bunny erschrocken an. "Und woher willst

du das überhaupt wissen!"
 

"Ich bin heute Nacht aufgewacht. Wenn du dich nicht an mich geklammert hättest wäre ich nach

Hause gegangen."
 

Enttäuscht ließ sich Rei wieder ins Bett fallen.
 

"OK. Also, was machen wir jetzt wegen Chibi-Usa?", fragte Bunny.
 

"Ich denke, wir hören auf Mamoru. Wir sollten uns eine Weile nicht als Sailor-Krieger sehen

lassen. Vielleicht kommt sie dann bald zurück."
 

"Stimmt", meinte nun Ami, die gerade zur Tür herein gekommen war. "Und um uns ein bißchen

abzulenken nutzen wir die Zeit und lernen."
 

"Ami!" Minako sah aus als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. "Kannst du uns nicht

wenigstens am Wochenende mit diesem schrecklichen Wort verschonen?"
 

"Nein, Ami hat recht!", fiel nun Bunny ein. "Vielleicht lenkt uns das lernen wirklich etwas ab.

Vor allem ich kann das jetzt gut gebrauchen. Also, holen wir die Schulsachen. In einer Stunde

treffen wir uns wieder hier. Natürlich nur, wenn du schon fit genug bist, Rei."
 

"Sicher", antwortete eine völlig erstaunte Rei. "Bunny, bist du auch völlig in Ordnung? Du willst

wirklich freiwillig lernen? Kein Scherz?"
 

"Nein, kein Scherz. In einer Stunde. Bis dann."
 

Noch bevor die Stunde um war saß Bunny wieder auf Reis Bett und blätterte in ihren

Schulsachen.
 

'Arme Bunny', dachte Rei. 'Das muß sie wirklich sehr mitnehmen. Ich glaube es ist das erste mal,

daß sie pünktlich ist. Vor allem habe ich es noch nie erlebt, daß sie vor Ami da ist.'
 

"Hey, Rei. Willst du deine Sachen nicht heraus holen?", fragte Bunny. "Wir können ja schon mal

ohne die anderen anfangen. Was siehst du mich denn so an?"
 

"Ich überlege, wie ich dir helfen soll."
 

"Hm? Na, indem du mit mir lernst natürlich. Also mach schon."
 

"Gut. Und sobald ich gesund bin werde ich versuchen, Chibi-Usa durch den Feuergeist zu finden.

Es wird schon irgendwie klappen."
 

"Das ist echt nett von dir. Ich weiß, alle tun ihr bestes um sie zu finden. Aber... Na gut, ein

anderes mal vielleicht. Los, ich will jetzt endlich lernen."
 

Damit setzte sie sich auf den Boden und schlug ein Heft auf.
 

Als Ami das Zimmer betrat fielen, ihr die Bücher aus der Hand. Minako rannte auf Makoto auf,

als diese abrupt stehen blieb. Und dann tauschten Ami, Rei, Makoto und Minako besorgte Blicke

aus. Bunny war allerdings in ihre Schulsachen so vertieft, daß sie von allem nichts mitbekam. Und

als Rei und Minako anfingen zu streiten, sorgte sie mit einem Machtwort schnell für Ruhe. Das

Mittagessen ließ sie einfach ausfallen und als es Abend wurde, mußten die anderen all ihre

Überredungskünste aufwenden, um sie zum aufhören zu überreden. Und dann verabschiedete

Bunny sich noch mit den Worten: "Ich muß jetzt los. Ich will früh ins Bett, damit ich morgen

pünktlich aufstehe."
 

"Wir müssen uns unterhalten", meinte Luna als Bunny weg war. "Bunny ist nicht sie selbst."
 

"Ja, das haben wir auch schon gemerkt." Rei konnte sich den sarkastischen Unterton nicht

verkneifen. "Aber wir wissen nicht, was wir dagegen tun sollen. Könnt ihr denn nichts machen?"
 

"Leider nein. Das einzige was wir tun können ist, Chibi-Usa zu finden. Artemis und ich haben

deshalb beschlossen sie zu suchen. Wir werden wohl in nächster Zeit nicht all zu oft auftauchen.

Bunny wird mich in ihrem derzeitigen Zustand wohl nicht vermissen. Aber ihr solltet euch keine

Sorgen um uns machen. Wenn wir Chibi-Usa gefunden haben melden wir uns. Bis dahin macht's

gut."
 

Damit verschwanden die beiden Katzen.
 

"Damit währen wir also alleine." Traurig sah Minako den Mond an. "Wie es Chibi-Usa wohl

geht?"
 

"Wenn es ihr schlecht ginge wäre Bunny die erste die es wüßte", antwortete Ami. "Erinnert euch.

Als wir zu Perillia gingen, hat Bunny immer gespürt wenn eine von uns starb. Und zu Chibi-Usa

hat sie eine noch stärkere Bindung."
 

"Du hast recht", meinte nun Rei. "Ob wir das nutzen können um sie zu finden?"
 

"Ich fürchte nein."
 

"Dann muß ich es eben doch mit dem Feuer versuchen. Aber heute geht es noch nicht. Ich bin

noch zu schwach."
 

"Ja. Heute können wir nichts weiter tun. Wir sollten nach Hause gehen. Morgen ist wieder

Schule."
 

Nach einem traurigen Abschied gingen Minako, Makoto und Ami dann jede für sich nach Hause.
 

Kurze Zeit später klingelte bei Rei das Telefon. Bunny's Mutter rief an und sagte: "Richte bitte

Bunny aus, sie soll endlich nach Hause kommen. Es ist schließlich schon ziemlich spät."
 

"Sie ist noch nicht zu Hause?", fragte Rei. "Entschuldigung, Frau Tsukino. Ich rufe noch mal an."
 

Rei holte ihren Kommunikator heraus und versuchte Bunny zu erreichen. Aber diese antwortete

nicht. Deshalb rief sie die anderen, die sich auf die Suche nach ihr machten.
 

'Wo kann dieses verrückte Weib nur stecken', überlegte Rei. 'Zu Mamoru ist sie bestimmt nicht.

Der hätte sie sofort nach Hause geschickt. Haruka und Michiru auch. Naru. Da könnte sie noch

sein. Ich rufe mal an.'
 

Leider war Bunny auch bei Naru nicht und so überlegte Rei weiter: 'Sie könnte noch Chibi-Usa

suchen. Aber wo? Natürlich da, wo sie verschwunden ist. Ich muß sofort los.'
 

Rei zog sich schnell etwas an und rannte los. Wegen ihrer Krankheit war sie ziemlich schnell

kaputt, aber trotzdem rannte sie weiter. In der Gasse angekommen schaute sie sich um. Und

tatsächlich entdeckte sie Bunny. Sie lag auf der Feuerleiter vor dem Fenster im zweiten Stock.

Schnell kletterte Rei hoch und schaute nach ihr. Bunny hatte ein Wunde am Hinterkopf und war

bewußtlos. Rei rief die anderen her und Ami, die gerade vor ihrem Haus stand sagte, daß sie ihre

Mutter mitbringen würde. Die beiden waren auch die ersten, die ankamen. Ami's Mutter

untersuchte Bunny kurz und schickte dann Rei los einen Krankenwagen zu rufen. Dann brachte

sie Bunny vorsichtig mit Ami zusammen herunter auf die Straße. Schon nach kurzer Zeit war der

Krankenwagen da und Bunny wurde in das Krankenhaus von Ami's Mutter gefahren. Frau

Mizuno fuhr gleich mit.
 

Als der Krankenwagen weg war sackte Rei erschöpft zusammen. Die anderen beugten sich

besorgt über sie.
 

"Geht schon", sagte Rei keuchend. "Ich muß nur so schnell wie möglich in mein Bett. Es war

doch etwas zu anstrengend für mich."
 

Minako und Makoto brachten sie zum Tempel. Sie wollten nicht noch eine Freundin im

Krankenhaus haben. Während dessen ging Ami zu den Tsukino's, um ihnen von Bunny's Unfall

zu berichten.
 


 

Krankenhausaufenthalt
 

Bevor Ami auch in das Krankenhaus ging, rief sie noch bei Mamoru an. Dieser war aber leider

nicht zuhause und so sprach sie auf den Anrufbeantworter. Im Krankenhaus suchte sie dann in

Bunnys Zimmer, wo deren Eltern und ihre Mutter sich miteinander unterhielten.
 

"Was wollte Bunny denn dort?", fragte gerade Frau Tsukino leise.
 

"Ich weiß es auch nicht", antwortete Frau Mizuno. "Aber da ist Ami. Vielleicht sagt sie es uns."
 

Alle schauten Ami erwartungsvoll an, die verschämt den Kopf senkte.
 

"Na, Ami? Was war los", fragte Frau Mizuno freundlich. "Ich weiß schon seit längerem, daß ihr

ein Geheimnis vor uns habt. Bisher hat es mich nicht gestört, aber jetzt wurde jemand verletzt!

Was ist bei euch los?"
 

"Wie geht es Bunny?", fragte Ami dagegen.
 

"Lenke nicht vom Thema ab. Ich werde es dir später sagen. Aber jetzt möchte ich eine Antwort."
 

"Es tut mir leid, Mama. Ich kann nicht!" Mit diesen Worten rannte Ami aus dem Zimmer und vor

das Krankenhaus. Dort setzte sie sich hin, legte das Gesicht in ihre Arme und weinte.
 

"Es tut mir leid, Mama", schluchzte sie. "Es tut mir leid! Bitte vergib mir."
 

Jemand legte ihr einen Arm um die Schultern. Ami sah erschrocken auf und sah Haruka, die sich

neben sie gehockt hatte.
 

"Hallo Ami", grüßte Haruka. "Ich bin gerade vorbeigefahren und da sehe ich dich weinen. Was

ist denn los?"
 

"Es ist wegen Bunny", antwortete Ami schluchzend.
 

"Bunny? Was ist passiert? Ist es schlimm?"
 

"Ich weiß noch nicht. Sie hat einen Schlag auf den Kopf bekommen. Und nun ist sie bewußtlos."
 

"Wo ist sie?"
 

"Hier im Krankenhaus. Meine Mutter versorgt sie."
 

"Ich würde Bunny gerne sehen. Geht das?"
 

"Ich weiß nicht. Mama wollte gerade, daß ich ihr unser Geheimnis verrate."
 

"Das hast du doch nicht etwa getan!", rief Haruka erschrocken.
 

"Nein, natürlich nicht." Ami schien ein bißchen gekränkt zu sein. "Aber ich bin aus dem Zimmer

weggerannt. Ich kann meine Mutter nicht belügen."
 

"Das ist auch gut so." Haruka lächelte Ami an. "Komm, wir gehen zusammen zu Bunny.

Vielleicht fragt deine Mutter dann nicht weiter."
 

"Gut. Aber Bunnys Eltern sind auch da. Die wollen es bestimmt wissen."
 

"Ach, da fällt mir bestimmt was ein. Komm jetzt."
 

"Haruka half Ami auf die Füße. Dann gingen die beiden wieder in Bunnys Zimmer.
 

"Da bist du ja wieder", sagte Frau Mizuno erleichtert. "Ich wollte dich nicht verletzen. Wen hast

du denn da mitgebracht?"
 

"Ist schon gut, Mama", antwortete Ami. "Das ist Haruka. Wir sind befreundet."
 

"Er ist dein Freund?", fragte Frau Mizuno erstaunt.
 

"Aber nein", antwortete Ami leicht belustigt. "Haruka ist ein Mädchen! Sie kleidet sich nur gerne

wie ein Junge."
 

"Ach, und ich dachte schon... Na, ist nicht so wichtig. Aber wichtig ist, daß ihr sicher wissen

wollt, wie es Bunny geht, oder?"
 

"Sicher, Frau Mizuno", antwortete nun Haruka. "Allerdings denke ich, daß es nicht so schlimm

ist. Sonst läge sie sicher auf der Intensivstation, oder?"
 

"Sie haben recht", antwortete Amis Mutter erstaunt. "Bunny schwebt nicht in Lebensgefahr. Ihre

Werte sind völlig in Ordnung. Auch hat sie nicht sehr viel Blut verloren. Zum Glück. Die Wunde

am Hinterkopf haben wir bereits genäht. Allerdings wissen wir nicht, wann sie wieder aufwacht.

Sie wird allerdings auch noch eine Woche hier im Krankenhaus verbringen müssen, denn sie hat

eine Gehirnerschütterung. Aber ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein."
 

Haruka und Ami hatten ruhig zugehört. Nun ging Haruka zu Bunny und nahm ihre Hand.

Liebevoll küßte sie die Hand und schaute Bunny dann an. Die Tsukinos sahen dem ganzen

verwirrt zu. Dann sagte Amis Mutter: "Kommt, wir gehen raus. Dort können wir uns ungestört

unterhalten." Damit schob sie Ami aus dem Zimmer und die Tsukinos folgten ihr. Haruka nahm

während dessen einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. Dann redete sie leise auf Bunny ein:

"Mondgesicht, komm. Bitte wach bald wieder auf. Auch wenn ich öfter etwas schroff zu dir bin,

ich mag dich doch. Ich glaube, inzwischen bist du meine beste Freundin - nach Michiru. Und es

gibt so viele die dich brauchen. Ami zum Beispiel. Sie braucht dringend deine Liebe und

Freundschaft. Und Rei natürlich auch. Ihr streitet euch zwar oft, aber das zeigt eigentlich nur wie

gut ihr befreundet seit. Und denke auch an Mamoru. Ich werde jetzt gehen, aber bitte komm bald

zu uns zurück."
 

Sie stand auf und ging aus dem Zimmer.
 

"Also, Ami." Frau Mizuno sprach sehr eindringlich. Zusammen mit den Tsukinos saßen sie nun

im Schwesternzimmer. Glücklicherweise hielt sich dort gerade keine Krankenschwester auf. "Ich

bitte dich. Laufe jetzt nicht wieder weg. Warum war Bunny in dieser Gasse? Es ist sehr wichtig,

da müßtest du doch verstehen!"
 

"Ja, Mama", antwortete Ami geknickt. Dann atmete sie tief durch und sagte: "Sie hat jemanden

gesucht."
 

"Aha. Und wen hat sie gesucht?"
 

"Chibi-Usa."
 

Die Tsukinos saßen wie vom Blitz getroffen da. Frau Tsukino schluckte ein paar mal und sagte

dann: "Aber Bunny hat doch gesagt, daß Chibi-Usa bei ihren Eltern wäre. Wir haben uns zwar

gewundert, dass diese uns nichts gesagt haben, aber das ist ja nicht so wichtig. Heißt das, sie hat

uns angelogen?"
 

"Ja", sagte Ami kleinlaut. "Chibi-Usa wurde entführt. Das wollten wir ihnen nicht sagen."
 

"Entführt!" Frau Mizuno war völlig erschrocken. "Aber das hättet ihr uns sagen müssen! Wir

müssen unbedingt die Polizei einschalten."
 

"Nein, auf keinen Fall!", rief Ami während sie aufsprang. "Die Polizei darf davon nichts

erfahren!"
 

"Aber wieso denn nicht?", fragte Herr Tsukino. "Schließlich ist dies ein schweres Verbrechen.

Wer weiß, was die Entführer Chibi-Usa antun?"
 

"Die Polizei würde zuviele Fragen stellen", antwortete Haruka, die gerade das Zimmer betrat.
 

"Und?", fragte nun Frau Tsukino weiter. "Was ist daran so schlimm?"
 

"Sie würden Amis und Bunnys Geheimnis erfahren", fuhr Haruka fort. "Und das soll niemand

erfahren. Auch sie nicht. Deswegen ist Ami auch vorhin weggelaufen."
 

Nun mischte sich Frau Mizuno wieder ein: "Ich habe Ami schon gesagt, daß ich eigentlich nichts

dagegen habe, wenn sie ein Geheimnis vor mir hat. Aber das darf nicht soweit gehen, daß jemand

verletzt wird. Oder sogar entführt. Deshalb MUSS sie es jetzt sagen. Ich bestehe darauf."
 

"Bitte Mama, nicht", wimmerte Ami.
 

"Doch Ami."
 

Obwohl die Stimme ihrer Mutter sanft klang, schwang doch fester Wille mit. Ami wußte, daß sie

ihr Geheimnis nicht länger für sich behalten konnte und schaute Haruka verzweifelt an. Diese

nickte ihr zu. Ami atmete noch einmal tief durch und begann dann: "Wir sind das Sailor-Team."
 

Offenbarung
 

In dem Raum herrschte absolute Stille. Niemand bewegte sich. Selbst das Atmen schien vergessen

worden zu sein. Nach einer für Ami fast endlos erscheinenden Zeit holte Frau Mizuno tief Luft.

Dann sagte sie: "Ihr seid die legendären Sailor-Krieger? Ihr kämpft für Liebe und Gerechtigkeit?"
 

"Ja, Mama."
 

"Das erklärt natürlich einiges. Jetzt weiß ich wenigstens, wo du Nacht für Nacht hin

verschwindest."
 

"Du wußtest es?", fragte Ami erstaunt.
 

"Sicher. Oder glaubst du, ich sehe nicht nach, ob es meiner Tochter gut geht?"
 

"Aber... Du hast nie etwas angedeutet. Wieso?"
 

"Ach, du bist ja immer zurückgekommen. Anfangs machte ich mir natürlich Sorgen. Aber dann

dachte ich, du hast vielleicht einen Freund und traust dich nicht, ihn mir vorzustellen."
 

"Ich glaube es immer noch nicht", sagte nun Herr Tsukino mit rauher Stimme. "Bunny soll eine

Sailor-Kriegerin sein? Dieses ungeschickte kleine Mädchen?"
 

"So klein ist sie nicht mehr", sagte nun Frau Tsukino. "Aber so richtig glauben kann ich es noch

nicht. Wer ist sie denn?"
 

"Bunny ist Sailor Moon", antwortete Haruka. "Sie ist die stärkste Sailor-Kriegerin und unsere

Anführerin."
 

"Ihre Anführerin?", fragte Frau Tsukino. "Heißt das, daß sie auch eine Sailor-Kriegerin sind?"
 

"Ja", kam Ami Haruka zuvor. "Sie ist Sailor Uranus. Und ich bin Sailor Merkur."
 

"Ich glaube es nicht", meinte nun Herr Tsukino wieder. "Ich kann es einfach nicht glauben. Wie

auch? Unsere Kinder sollen Sailor-Krieger sein? Das kann unmöglich sein."
 

"Ich werde es ihnen beweisen", sagte nun Ami. Sie holte ihren Füller heraus und sagte: "Macht

der Merkur-Nebel, macht auf!"
 

Die Eltern saßen staunend da und sahen zu, wie sich Ami in Sailor Merkur verwandelte. Dann trat

sie zu Herrn Tsukino.
 

"Nun, reicht ihnen das?", fragte sie.
 

"Ich fürchte, jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu glauben", antwortete Herr Tsukino

resignierend. "Aber es gefällt mir nicht. Nun gut, ich muß damit leben. Jetzt wissen wir also,

weshalb ihr die Polizei nicht einschalten wollt. Aber was ist mit Chibi-Usa?"
 

"Wir haben eine Verbrecherbande gejagt", antwortete Sailor Merkur. "Leider wurde sie dabei

entführt."
 

"Ihr habt Chibi-Usa mitgenommen?", fragte Frau Tsukino erstaunt. "Jetzt sag nicht, sie ist auch

eine... Oh mein Gott! Ich habe da so einen Verdacht! Sag, ist Chibi-Usa - ist sie Sailor Chibi-Moon?"
 

"Genau", antwortete Sailor Merkur. "Deshalb war sie dabei. Bunny hat den Auftrag bekommen,

sie zur Sailor-Kriegerin auszubilden. Leider haben wir sie einen Moment aus den Augen verloren

und da haben sie sie geschnappt. Nun halten die Gangster Chibi-Usa gefangen, damit wir nicht

weiter nach ihnen suchen."
 

"Und was macht ihr?", fragte Frau Mizuno.
 

"Leider sind diese Verbrecher sehr brutal. Sie haben schon mal fast jemanden umgebracht.

Deshalb haben wir unsere Nachforschungen eingestellt. Jedenfalls als Sailor-Krieger. Aber wir

wollten privat weitersuchen. Dabei ist das mit Bunnys Unfall passiert."
 

"Damit weiß ich jetzt auch, was ich wissen wollte", sagte Haruka. "Mach's gut, Ami. Wir

sprechen uns demnächst." Damit verschwand sie.
 

Frau Mizuno schickte Ami auch nach Hause, damit sie wenigstens noch ein wenig schlief, denn

die Nacht war schon weit vorangeschritten. Aus diesem Grund gingen auch die Tsukinos nach

Hause.
 

Am nächsten Tag waren Minako, Makoto und Ami abwechselnd bei Bunny und Rei, denn der

ging es sehr schlecht. Rei hatte hohes Fieber und phantasierte. Mamoru war erst am Morgen

zurückgekommen und dann sofort ins Krankenhaus gefahren. Dort saß er jetzt die ganze Zeit an

Bunnys Bett. Auch Frau Tsukino war viel im Krankenhaus und ihr Mann kam gleich nach der

Arbeit dazu. Und Shingo schaute nach der Schule auch einmal herein.
 

Aber es wurde Abend und Bunny wachte nicht auf. Frau Tsukino kam selbst, um die Nacht bei

ihrer Tochter zu verbringen und schickte Mamoru nach Hause.
 

Am nächsten Morgen kam Frau Mizuno zusammen mit Ami, um Bunny zu untersuchen. Bunnys

Mutter schaute dabei zu. Während der Untersuchung wachte Bunny dann auf. Sie stöhnte und

faßte sich an die Stirn. Dann atmete sie tief durch und öffnete erst das rechte und dann das linke

Auge. Fragend sah sie die drei Personen um ihr Bett an. Dann fragte sie mit leiser Stimme: "Was

ist passiert?"
 

Ami antwortete ihr: "Du hattest einen Unfall, Bunny."
 

"Bunny?", fragte Bunny. "Bin ich das? Und wer seid ihr? Wo bin ich eigentlich?"
 

Die anderen sahen sich entsetzt an. Dann antwortete Bunnys Mutter: "Aber Bunny, du weißt doch

wer ich bin, oder?"
 

Bunny schaute sie an und schien nachzudenken. Dann antwortete sie: "Nein. Wo bin ich?"
 

"Du bist im Krankenhaus. Bunny, du bist meine Tochter."
 

"Tochter? Das heißt, sie sind meine Mutter?"
 

"Aber ja, Bunny!"
 

Wieder dachte Bunny eine Weile nach. "Ich erinnere mich einfach nicht. Wer sind die anderen

beiden?"
 

"Das ist Ami, deine Freundin", antwortete Frau Tsukino. "Und das ist ihre Mutter. Sie ist Ärztin.

Sie versorgt dich hier."
 

Bunny schloß die Augen und sagte: "Ich habe Kopfschmerzen. Ich will schlafen."
 

"Gehen wir", sagte Frau Mizuno und führte Ami und Frau Tsukino vor das Zimmer. Sie setzten

sich in eine Sitzecke in der Nähe und unterhielten sich.
 

"Sie hat Amnesie. Wahrscheinlich durch den Schlag auf den Kopf. Vielleicht geht es weg, wenn

die Gehirnerschütterung ausheilt."
 

"Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Frau Tsukino.
 

"Erst einmal braucht sie viel Ruhe in den nächsten Tagen. Und dann sollte sie wieder ganz normal

leben. Vielleicht kommt dann ihr Gedächtnis wieder. Auf jeden Fall braucht es viel Geduld."
 

"Hilft es etwas, wenn die Sailor-Krieger auftauchen?", fragte Ami.
 

"Ich glaube nicht. Es würde sie wahrscheinlich noch mehr verwirren. Aber wenn es ihr besser

geht, solltet ihr euch viel um sie kümmern."
 

Die Tage vergingen. Nach einer Woche durfte Bunny dann wieder nach Hause. Inzwischen

konnte sie sich an einiges wieder erinnern. Sie erkannte ihre Freunde, wußte von ihrer Schule und

auch Mamoru war wieder ihr Freund, den sie liebte. Wegen Frau Mizunos Rat ging sie auch

gleich wieder in die Schule.
 


 

Verkehrte Welt
 

"Heh, Ami! Warte mal!" Völlig außer Atem erreichte Naru Ami. "Danke, Ami. Sag mal, du bist

doch oft mit Bunny zusammen. Weißt du, was mit ihr los ist?"
 

"Wieso? Stimmt etwas nicht mit ihr?"
 

"Sie ist so anders. Seit einer Woche, also seit ihrer Krankheit, kommt sie nicht mehr zu spät. Sie

schläft auch nicht mehr im Unterricht und paßt immer gut auf. Das habe ich bei ihr noch nie

erlebt. Und ich kenne sie schon sehr lange."
 

"Sie ist traurig, daß Chibi-Usa weg ist."
 

"Wirklich? Aber die beiden hatten doch oft Streit!"
 

"Ich weiß. Aber trotzdem ist es das."
 

"Hm. Danke. Ich glaube, ich werde mal mit ihr reden. Schließlich hat sie mir damals auch

geholfen, als Neflite gestorben ist."
 

"Bunny ist eine wirklich tolle Freundin. Ich bin stolz, daß ich ihre bin. Aber leider kann ich ihr

nicht sehr helfen. Es wäre echt toll von dir, wenn du dich um sie kümmern würdest. Ich muß jetzt

weiter. Mein Kurs fängt bald an."
 

"In Ordnung. Und danke."
 

"Und? Was hat sie gesagt?", fragte Umino gespannt. "Kommt sie?"
 

"Nein", antwortete Naru nachdenklich. "Es wird immer merkwürdiger. Hast du schon jemals

erlebt, daß Bunny abgesagt hat wenn es um Kuchen geht?"
 

"Nein, niemals. Ich konnte sie bisher nicht von Kuchen fernhalten. Wie soll ich dann erlebt haben,

daß sie einem Treffen mit Kuchen nicht zusagt?"
 

"Nun, heute hat sie es gemacht. Kein Kuchen, kein Eis. Und auch der Schaufensterbummel

konnte sie nicht locken."
 

"Bunny? Kein Schaufensterbummel? Ob sie wohl krank ist?"
 

"Auf jeden Fall stimmt irgend etwas nicht. Weißt du, was das merkwürdigste war?"
 

"Spann mich nicht so auf die Folter. Woher sollte ich das denn wissen?"
 

"Also, sie sagte, sie kann nicht kommen weil sie - lernt! Bunny verzichtet auf Kuchen, Eis und

einen Schaufensterbumme,l um zu lernen."
 

"Jetzt müssen wir uns wirklich Sorgen um sie machen."
 


 

Ein Meister fällt vom Himmel
 

"Seht mal, da. Die Ergebnisse des Tests!" Die Gruppe von Mädchen, bei denen auch Naru war,

drängte sich zur Ergebnistafel. "Was habt ihr? Ich bin da. Und du?", drang es aus dem Getümmel.
 

Dann rief Naru: "Seht mal. Ami ist wieder beste. An die kommt eben niemand heran."
 

"Na, der nächsten hat nicht viel gefehlt", antwortete Umino. Gerade mal zwei Punkte."
 

"Tatsächlich. Aber... Das gibt's doch nicht! Habt ihr schon gesehen wer das ist?"
 

"Wieso? Wer ist es denn?"
 

"Schau doch mal hin. Und dann sag mir ob ich träume."
 

"Es ist... Das... ist unglaublich! Naru, du träumst nicht! Den zweiten Platz hat - BUNNY!"
 

"Wer?" Plötzlich stand Frau Haruna bei den beiden. "Bunny? Das kann nicht sein. Das muß ich

untersuchen. Die hat geschummelt. Aber das werde ich ihr schon austreiben. Wehe dir, Bunny

Tsukino. Dafür bekommst du riesigen Ärger!"
 

"Aber Frau Haruna. Bunny hat nicht geschummelt!", versuchte Umino sie zu beruhigen.
 

"Pah! Das behauptet ihr doch nur, weil ihr ihre besten Freunde seit."
 

"Aber nein. Bunny geht schon seit einiger Zeit nicht mehr aus. Sie sitzt nur noch zu Hause und

lernt."
 

"Bunny? Na, morgen im Unterricht werden wir es ja sehen. Da werde ich ihr auf den Zahn

fühlen."
 

"Tun sie das. Aber ihnen müßte doch auch aufgefallen sein, daß Bunny neuerdings nicht mehr zu

spät kommt. Und im Unterricht schlafen tut sie ja auch nicht mehr."
 

"Wenn ich so darüber nachdenke... Ja, ihr habt recht. Aber trotzdem: Solche Leistungen können

doch nicht über Nacht kommen."
 

"Nein, nicht über Nacht. Aber mit viel lernen."
 

Gerade als Frau Haruna weg war, kam Ami an Naru und Umino vorbei.
 

"Hallo Ami", grüßte Naru. "Hast du schon die Testergebnisse gesehen?"
 

"Nein. Wieso? Bin ich diesmal nicht erste?"
 

"Doch, aber der zweite Platz ist sehr interessant. Komm, schau es dir an."
 

"Gut. Mir hat schon wieder ein Punkt gefehlt! Das ist ärgerlich. Muß ich eben mehr lernen. Und

dem zweiten fehlen drei Punkte. Und es ist... Es ist... Nein, die müssen sich verschrieben haben!

Das ist unmöglich. Oder? Entschuldigt mich, ich muß weg! Habe was wichtiges zu erledigen!"
 

"Makoto, schnell!" Ami war völlig außer Puste. "Wir müssen uns um Bunny kümmern. Es ist

schlimmer, als wir gedacht haben!"
 

"Was erzählst du denn da? Ist sie jetzt krank? Hatte sie wieder einen Unfall? Schließlich konnte

sie sich wieder an alles erinnern, oder?"
 

"Nein, kein Unfall, aber fast so schlimm. Sie hat 97 Punkte beim Test gehabt!"
 

"Sie... Du spinnst doch. Bunny? Niemals."
 

"Sieh es dir selbst an. Ich wollte es auch nicht glauben, aber es ist wirklich so!"
 

"In der kurzen Zeit? Wie hat sie das denn angestellt. Ob sie... Sie wird doch nicht... Nein, das

traue ich ihr nicht zu."
 

"Nein, Mogeln wird sie niemals. Ich verstehe es auch nicht. Aber es ist so."
 

"Gut. Aber was dann? Sollen wir sie vom Lernen abhalten? Ich glaube, das wäre verkehrt. Ich

finde, wir sollten sie jetzt mal ganz in Ruhe lassen. Das wird schon wieder. Spätestens, wenn

Chibi-Usa wieder da ist."
 

"Vielleicht hast du recht, Makoto. Aber jetzt wissen wir wenigstens, was sie am Wochenende

immer macht. Sie lernt ununterbrochen."
 

"Damit ist sie jetzt schlimmer als du."
 

"Was? Oh, ja. Natürlich. Ob wir mal zu ihr gehen und ihr gratulieren?"
 

"Ja, ich finde, das sollten wir als ihre Freunde tun. Los, suchen wir sie. Wo sie wohl zu finden

ist?"
 

"Hm. Ich glaube, ich weiß es. Sie ist wahrscheinlich da, wo ich immer in der Pause gelernt habe.

Ein schöner, ruhiger Platz. Schau mich nicht so an. Das war, bevor ich euch kennen gelernt habe.

Damals hatte ich keine Freunde. Deshalb habe ich mir immer ein ruhiges Plätzchen gesucht."
 

"Gut, Ami. Aber wie wolltest du Freunde finden, wenn du immer alleine warst?"
 

"Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber das ist ja jetzt auch egal. Wir wollen Bunny

finden. Los, komm."
 

Tatsächlich saß Bunny da, wo Ami sie vermutete. Als die beiden zu ihr traten, schaute sie aus

ihren Büchern hoch und lächelte.
 

"Hallo, ihr zwei", grüßte Bunny. "Wie geht's? Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen."
 

"Könnte daran liegen, daß du dich hier versteckst", antwortete Ami ihr.
 

"Tut mir leid. Aber ich lerne sehr viel. Und hier kann man es am besten."
 

"Hast du schon die Ergebnisse gesehen?"
 

"Ja. Zu ärgerlich, daß wir die volle Punktzahl nicht geschafft haben, was Ami?"
 

"Nun ja, für mich auf jeden Fall. Aber du müßtest doch eigentlich zufrieden sein."
 

"Nein. Es hat mir gezeigt, daß ich noch härter lernen muß. Aber was hast du damit eben

gemeint?"
 

"Da spricht eine zweite Ami", stöhnte Makoto. "Ich glaube, ich lasse euch lieber alleine. Sowas

kann ein Normalsterblicher ja nicht ertragen! Über 95 Punkte und unzufrieden. Macht's gut.

Vielleicht laufen wir uns ja hier in der Schule mal über den Weg."
 

"Was hat sie denn?", fragte Bunny verwundert.
 

"Ach, sie ist das von dir nur noch nicht gewohnt. Und um ehrlich zu sein - ich auch nicht. Sag,

Bunny. Geht es dir wirklich gut?"
 

"Mir? Wieso? Was meinst du?"
 


 

Gedächtnisschwund
 

"Sie kann sich nicht an Chibi-Usa erinnern", fing Ami an. "Ich habe ihr einige Fragen gestellt,

aber sie hat mich immer nur verständnislos angesehen."
 

"Aber wir dachten doch sie könne sich wieder an alles erinnern", meinte Minako.
 

"Ja. Aber wir haben sie nie nach Chibi-Usa gefragt. Und auch nicht nach den Sailor-Kriegern. An

die erinnert sie sich nämlich auch nicht."
 

"Und wieso lernt sie dann wie verrückt?"
 

"Es muß irgendwie mit ihrem Gedächtnisschwund zusammen hängen. Nun ist Lernen für sie

absolut normal, sie weiß noch nicht einmal mehr, was für schlechte Noten sie früher hatte."
 

"Wirklich? Gibt es das?" Rei war immer noch skeptisch. "Und sie weiß nicht, das sie Sailor Moon

ist?"
 

"Nein. Sie erinnert sich auch nicht mehr daran, daß Luna sprechen kann."
 

"Was?" Völlig erschrocken stand Luna auf der Fensterbank. "Ihr - redet doch nicht etwa von

Bunny?"
 

"Doch", antwortete Makoto ihr. "Sie hat sich völlig verändert. Du wirst sie nicht

wiedererkennen."
 

"Sie erinnert sich nicht an mich?"
 

"Doch", antwortete nun Ami. "Aber sie erinnert sich nicht daran, daß du sprechen kannst. Sie

weiß auch nicht mehr, daß sie Sailor Moon ist."
 

"Oh nein, oh nein. Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen."
 

"Ich fürchte, du hättest es nicht ändern können. Richtig aufgefallen ist uns das ganze ja auch erst

heute."
 

"Wieso heute?"
 

"In der Schule hingen die Testergebnisse aus."
 

"Ja und?"
 

"Bunny hatte mit 97 Punkten das zweitbeste Ergebnis. Und damit nicht genug, sie hat sich auch

noch geärgert, daß sie nicht die Höchstpunktzahl erreicht hat."
 

"Bunny? Dann sieht es echt schlimm aus. Ich werde mich sofort wieder auf die Suche nach Chibi-Usa machen. Hoffentlich wird wieder alles normal, wenn sie zurück ist."
 

"Ja, hoffentlich. An sie kann sich Bunny nämlich auch nicht erinnern. Sie ist so ruhig und traurig.

Wie Ami es früher war. Nur weiß Bunny nicht, warum sie so ist. Sie spürt, daß ihr irgend etwas

fehlt. Und sie wünscht sich, zu erfahren was es ist."
 

"Hallo Rei", rief Haruka über die Straße. "Warte, ich will mit dir sprechen."
 

Kurze Zeit später saßen Rei und Haruka in einem Cafe und unterhielten sich.
 

"Wie geht es Mondgesicht?", fragte Haruka."
 

"Oh, nicht etwa schlecht. Aber sie benimmt sich etwas sonderbar."
 

"Das ist ja nichts neues."
 

"Stimmt, aber ich meinte für Bunny sonderbar."
 

"Und wie zeigt sich das?"
 

"Na ja, als erstes mal bekomme ich sie nicht mehr dazu mit mir zu streiten."
 

"Oh."
 

"Dann lernt sie wie verrückt."
 

"Bunny?"
 

"Und sie kommt nicht mehr zu spät."
 

"Wir reden aber immer noch über Bunny?"
 

"Ja doch. Neulich hat sie 97 Punkte gehabt."
 

"Oder ist es doch eine Doppelgängerin?"
 

"Aber das schlimmste ist, daß sie sich nicht mehr an ihr Leben als Sailor Moon erinnert."
 

"Vielleicht sollte sie mal zu einem Psychiater."
 

"Das haben wir uns auch schon überlegt. Aber wir können sie nicht hinschleppen. Und sie findet,

daß sie sich ganz normal verhält."
 

"Soll ich mal mit ihr reden?"
 

"Ich glaube, das beste was du tun kannst ist, Chibi-Usa zu finden."
 

"Gut. Deshalb bin ich ja eigentlich da. Kannst du mir noch einmal sagen, wo diese Gasse ist, in

der ihr Chibi-Usa verloren habt?"
 

"So schlecht steht es um Bunny?" Auch Michiru schaute sehr besorgt. "Dann müssen wir uns

beeilen. Nur schade, daß Setsuna nicht da ist. Sie könnte uns bestimmt helfen. Sieht fast so aus,

als müßten wir in Zukunft die Schule schwänzen, um Chibi-Usa schneller zu finden."
 

"Vielleicht. Heute Nacht gehen wir auf jeden Fall zuerst in diese Gasse. Vielleicht finden wir ja

doch noch einen Hinweis. Auch wenn es schon etwas lange her ist."
 

"Vielleicht sollten wir uns trennen. Dann haben wir noch größere Chancen sie zu finden."
 

"Du hast recht. Such du am Hafen, ich werde die Gasse übernehmen. Hoffentlich finden wir sie

bald. Mondgesicht braucht uns jetzt dringender denn je."
 

Am Abend huschte eine Gestallt durch die Gassen Tokios. Niemand bemerkte sie, wenn sie durch

die Schatten schlich. Das Ziel kannte sie und strebte ihm unaufhaltsam entgegen.
 

"Ah, da ist ja eine", erklang eine Stimme in der Gasse.
 

Sailor Uranus machte sich kampfbereit.
 

"Na, na. Nur nichts überstürzen. Ich habe einen Brief für dich. Das heißt, du siehst gar nicht aus

wie die, denen wir die Kleine abgeluchst haben. Mach jetzt keinen Unsinn. Von mir erfährst du ja

doch nichts. Also, ich habe hier einen Brief für euch. Nimm ihn und verschwinde."
 

Sailor Uranus nahm den Brief und drehte sich wortlos um. Der Brief war an die Sailor-Kriegerinnen gerichtet. 'Dann werden wir uns eben heute noch treffen', dachte sie.
 

Außer Bunny waren sie alle gekommen.
 

"Sieht so aus, als hätten die uns schon erwartet", meinte Haruka.
 

"Aber wieso? Die sagten doch extra, wir sollten wegbleiben. Und was ist mit dem Brief?"
 

"Ich lese ihn mal vor: 'Liebe Sailor-Krieger. Wie ihr sehen könnt, kennen wir euch ganz gut.

Dieser Brief ist der Beweis dafür. Nun, wenn ihr euer kleines Mädchen wiederhaben wollt,

verhaltet euch noch bis nächsten Samstag so ruhig. Kommt dann Punkt Mitternacht wieder zu der

Gasse. Wenn ihr früher da seid, seht ihr die Kleine nie wieder.'
 

Was soll man dazu sagen."
 

"Auf jeden Fall brauchen wir jetzt nicht weiter zu suchen", meinte Mamoru. "Am Samstag haben

wir sie wieder. Wir sollten wirklich nichts bis dahin unternehmen."
 


 

Fundsachen
 

"Seht ihr etwas von ihnen?", fragte Minako. "Es ist so dunkel. Wo sie wohl sind?"
 

"Seht mal, da drüben!", rief Michiru.
 

Sofort rannten alle hin. Tatsächlich lag dort, gefesselt und geknebelt, Sailor Chibi-Moon. Ami

nahm ihr den Knebel aus dem Mund, während Mamoru die Fesseln löste.
 

"Danke, vielen Dank", sagte Chibi-Moon. "Endlich bin ich wieder bei euch."
 

"Ja, endlich haben wir dich wieder." Mit diesen Worten nahm Mamoru sie in seine Arme. "Aber

wieso bist du noch verwandelt?"
 

"Ich habe mich nicht getraut, mich zurück zu verwandeln. Sonst hätten sie meine Identität

herausgefunden."
 

"Kluges Kind. Haben sie dir irgend etwas angetan?"
 

"Nein. Mir geht es gut. Ich war nur so einsam."
 

"Hier, Chibi-Moon", rief nun Haruka. "Ich habe deine Waffe gefunden. Wie lange bist du schon

hier?"
 

"Oh, eine Ewigkeit. Mindestens eine Stunde. Aber jetzt will ich nach Hause zu Bunny. Ich habe

sie vermißt. Wieso ist sie eigentlich nicht da?"
 

"Wir bringen dich hin. Aber erst morgen. Und wundere dich nicht, wenn Bunny sich etwas

merkwürdig verhält."
 

"Wieso?"
 

"Sie hat einiges vergessen. Aber wir hoffen, daß ihr jetzt, wo du wieder da bist, alles einfällt."
 

"Ich bin wieder daahaa!", rief Chibi-Usa.
 

"Hallo Chibi-Usa", begrüßte Shingo sie. "Ich dachte, du wärst bei deinen Eltern?"
 

"Hm? Oh, äh, ich erzähle es später. Jetzt will ich erst mal zu Bunny."
 

"Pff, zu der dummen Nuß. Seit du weg bist ist die noch blöder geworden."
 

"Rede nicht so von ihr oder du wirst es bereuen!"
 

"Wer redet denn da so laut", kam Bunny's Frage von der Treppe.
 

"Shingo, kannst du nicht mal Ruhe halten, damit ich ungestört lernen kann?"
 

"Bunny!", rief Chibi-Usa und stürmte die Treppe hinauf, um sich ihr in die Arme zu werfen.
 

"Kennen wir uns?", fragte Bunny. "Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Wenn ich bloß wüßte

wieso."
 

"Aber Bunny. Erkennst du mich nicht? Ich bin's, Chibi-Usa. Deine Chibi-Usa."
 

"Chibi-Usa? Komisch, irgendwie kommt es mir bekannt vor. Aber ich weiß nicht woher. Ich muß

mal darüber nachdenken."
 

Damit löste sie Chibi-Usa's Arme und ging in ihr Zimmer zurück. Chibi-Usa war erst erstaunt

und fing dann an zu weinen, bevor sie in ihr Zimmer rannte und sich auf das Bett warf.
 

Später sprach sie dann mit Ikuko: "Sie hat mich vergessen. Einfach vergessen."
 

"Ja, sie hat so einiges vergessen. Weißt du, sie hatte diesen Unfall nachdem du entführt wurdest.

Vielleicht sollte ich doch einmal mit ihr zum Psychiater. Aber wir sollten ihr noch ein wenig Zeit

geben. Wenn du immer brav zu ihr bist, erinnert sie sich vielleicht schon bald wieder."
 

"Ihr wißt von meiner Entführung? Aber Shingo habt ihr nichts gesagt!"
 

"Nein. Er sollte nicht wissen, daß Sailor Moon seine Schwester ist."
 

"Oh, das wißt ihr auch? Wißt ihr auch - von mir?"
 

"Ja, wir wissen daß du Chibi-Moon bist. Vielleicht ist es ganz gut so, daß wir es jetzt wissen."
 

"Ja, vielleicht. Aber Shingo verraten wir es nicht, oder?"
 

"Nein. Er könnte sich vor seinen Freunden verplappern."
 

Drei Wochen später half Bunny ihrer Mutter in der Küche beim kochen. Bunny hatte ihre

Erinnerung noch nicht wieder bekommen. Alle gingen ihrem normalen Leben nach. Chibi-Usa

war viel bei Mamoru, wo sie sich immer ausweinte. Bunny grüßte sie zwar immer, aber sonst hielt

sie sich von Chibi-Usa fern. Überhaupt verbrachte sie fast die ganze Zeit in ihrem Zimmer, wo sie

lernte.
 

"Chibi-Usa braucht ein neues Kleid", sagte Bunnys Mutter.
 

"Und? Dann kauf ihr doch eins!", antwortete Bunny
 

"Ich will, daß du das machst."
 

"Ich? Wieso ich?"
 

"Damit du hier mal wieder heraus kommst. Du sitzt schon seit ein paar Wochen nur in diesem

Zimmer. Keine Freunde, kein Eis essen. Nichts. Du mußt hier mal wieder heraus."
 

Schließlich konnte ihre Mutter Bunny dazu überreden, mit Chibi-Usa in die Stadt zu gehen und

ihr ein neues Kleid zu kaufen. Also machten sich die beiden an einem Samstag auf den Weg.

Chibi-Usa hielt ständig Bunny's Hand und blieb an jedem Schaufenster staunend und lachend

stehen. Nur wenn sie zu Bunny hoch sah verschwand ihr Lachen für kurze Zeit. Bunny schaute

sich nämlich keineswegs die Schaufenster an. Sie schien mit ihren Gedanken immer ganz

woanders zu sein.
 

Bei einem Laden sagte Chibi-Usa dann: "Schau mal, Bunny. Hier das Kleid. Sieht es nicht

wundervoll aus?"
 

"Hm? Welches Kleid?"
 

"Das blaue da."
 

"Das blaue? Es erinnert mich an etwas. Hm! Willst du es haben?"
 

"Ja, sehr gerne!"
 

"Gut, gehen wir in den Laden, damit du es anprobieren kannst."
 

Im Laden wurden sie von einer freundlichen Verkäuferin bedient. Chibi-Usa probierte das Kleid

an und posierte damit vor Bunny.
 

"Das Kleid steht dir wirklich gut", sagte Bunny. "Wollen wir es kaufen?"
 

"Ja, sehr gerne. Gefällt es dir wirklich?"
 

"Ja. Komm, wir wollen es bezahlen gehen."
 

"Achtung!", schrie auf einmal eine Stimme vom Eingang her. "Dies ist ein Überfall, alles auf den

Boden legen! Wer nicht spurt wird erschossen!"
 

Am Eingang stand ein Mann mit einer schwarzen Mütze, die er über das Gesicht gezogen hatte.

Bunny und Chibi-Usa, die gerade an der Kasse standen, legten sich sofort hin.
 

'So ein Mist', dachte Chibi-Usa. 'Hier vor allen Leuten kann ich mich nicht verwandeln. Ich muß

versuchen, dort in den Lagerraum zu kommen.' Sie versuchte hinzukriechen, aber Bunny hielt sie

fest.
 

"Bleib hier", flüsterte Bunny. "Sonst erschießt er dich vielleicht."
 

Der Mann kam an die Kasse, wo er sich alles Geld geben lies. Dann sagte er: "Alles bleibt hier

liegen. Und damit ihr nicht auf dumme Gedanken kommt, nehme ich hier die Kleine als Geisel

mit." Damit schnappte er sich Chibi-Usa, die sich verzweifelt wehrte, und verschwand.
 

Bunny stand ziemlich verdutzt da. 'Er.. hat... Chibi-Usa entführt. Er hat sie mitgenommen. Er hat

mir Chibi-Usa weggenommen! ER HAT SIE MIR WEGGENOMMEN! Dafür wird er bezahlen.

Aber wie?'
 

Vor ihr stand Luna und kratzte Miauend an ihrem Bein.
 

"Luna!", sagte Bunny. "Was machst du denn hier?"
 

Luna ging auf einen Lagerraum zu und Bunny folgte ihr, um dann unbemerkt in diesem zu

verschwinden.
 

"Schnell, Bunny!", rief Luna. "Du mußt dich verwandeln!"
 

"AAAAH" schrie Bunny. "Luna spricht!"
 

"Nun mach schon. Nimm die Brosche und sag 'Macht der Mondherzen! Macht auf!'"
 

"Aber wieso denn?"
 

"Mach es einfach und frag nicht so dumm."
 

"Also gut. Macht der Mondherzen! Macht auf!", rief sie und verwandelte sich in Sailor Moon.

Danach betrachtete sie sich erst einmal. "Ja, das kommt mir bekannt vor. Auf, ich muß Chibi-Usa

retten."
 

Damit rannte sie aus dem Lagerraum und dem Räuber hinterher. Die Verkäuferinnen schauten

ziemlich verdutzt, aber Sailor Moon ließ sich davon nicht stören.
 

Als sie aus der Tür heraus war, blieb sie einen Moment suchend stehen. "Wo sind sie hin? Ah,

nach rechts. Ich höre Chibi-Usa schimpfen."
 

Schnell rannte sie in die Richtung und schon bald sah sie die beiden.
 

"Halt, stehen bleiben", rief Sailor Moon, als sie den Mann fast erreicht hatte. Dieser schaute kurz

zurück und blieb dann stehen. Er stellte sich hinter Chibi-Usa und hielt ihr eine Pistole an den

Kopf.
 

"Wenn du irgend etwas unternimmst, ist die Kleine tot", sagte er.
 

"Ergib dich. Du hast keine Chance."
 

"Pah. Wer bist denn du, das du so was behaupten kannst?"
 

"Du hast einen Laden ausgeraubt. Und du hast ein kleines Kind entführt. Das kann ich nicht

zulassen. Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit. Ich bin Sailor Moon. Und im Namen des

Mondes - werde ich dich bestrafen!"
 

"Sailor Moon? Du? Ein Kind! Und vor so was haben die Kumpels Angst. Ha! AUTSCH!"
 

Chibi-Usa hatte die Gelegenheit genutzt und dem Räuber auf den Fuß getreten. Den

Schreckmoment nutzte sie und verschwand hinter einer Mülltonne. Und dann kam auch schon

Sailor Moon angesegelt und beförderte den Mann mit einem Kick gegen die Brust an die nächste

Hauswand, wo er bewußtlos liegen blieb. Dann wandte sie sich an Chibi-Usa.
 

"Komm heraus, Chibi-Usa. Es ist alles wieder gut."
 

"Wirklich? Du weißt wieder, daß du Sailor Moon bist?"
 

"Ja. Habe ich das nicht eben bewiesen?"
 

"Stimmt. Du warst echt super, Sailor Moon. Aber - erinnerst du dich auch an das andere wieder?"
 

"Wer du bist und wo du herkommst? Ja, das weiß ich wieder. Ich erinnere mich wieder an alles."
 

"Oh, Bunny. Ich hab dich so lieb", rief Chibi-Usa und fiel in Sailor Moons Arme, die sie liebevoll

an sich drückte.
 

"Komm jetzt, Chibi-Usa. Da ist die Polizei. Die werden den Rest schon erledigen. Und wir müssen

jetzt erst einmal zu den anderen. Schließlich haben wir noch andere Gangster zu fangen."
 


 

Große Beute
 

"Und du kannst dich wirklich wieder an alles erinnern?", fragte Rei. "Sogar an die Entführung?"
 

"Ja, an alles. Ich erinnere mich auch daran, wie ich früher war. Deshalb verstehe ich, wieso ihr so

komisch reagiert habt."
 

"Na, nun hör mal! Du warst es doch, die sich komisch benommen hat."
 

"Rei! Suchst du schon wieder Streit?"
 

"Endlich, ich habe meine Bunny zurück!" Freudig umarmte Rei Bunny.
 

"Äh, Rei. Ist alles in Ordnung?", fragte Bunny verdutzt.
 

"Ja, endlich ist wieder alles in Ordnung. Jetzt können wir endlich diesen Schurken das Ende

bereiten."
 

"Ja. Aber wir werden wohl ganz schön suchen müssen. Schließlich meinten sie, sie würden Chibi-Usa erst freilassen, wenn sie mit ihren Geschäften fertig wären."
 

"Stimmt. Dann müssen wir uns eben ganz besonders anstrengen."
 

"Vielleicht war das auch nur ein Trick", meinte nun Ami. "Damit wir denken, sie wären nicht

mehr da. Aber in Wirklichkeit machen sie weiter."
 

"Und was sollen wir dann machen?"
 

"Wir werden einfach wieder die Stadt überwachen. Diese Typen hatten sich doch auf Juweliere

spezialisiert. Dann sollten wir die eben besonders überwachen."
 

"Gut. Aber jetzt bleibt Chibi-Usa zu Hause. Ich will sie nicht noch einmal in solch eine Gefahr

bringen. Die schrecken schließlich vor gar nichts zurück."
 

Es dauerte sehr lange, bis endlich eine Nachricht über den Kommunikator kam: "Hier ist Venus.

Hier bei mir tut sich etwas. Ich glaube, sie sind es."
 

"Gut, wir kommen", antworteten die anderen. Sailor Uranus war bei Sailor Jupiter und Sailor

Neptun bei Sailor Merkur. Innerhalb kürzester Zeit waren die sieben Sailor-Kriegerinnen

zusammen. "Dort drüben", sagte Minako. "Seht ihr? Da machen sich ein paar Typen am Laden

zu schaffen."
 

"Gut. Warten wir, bis sie drin sind und dann umzingeln wir den Laden", meinte Ami.
 

"Ich sage Chibi-Usa Bescheid", meinte Bunny und aktivierte ihren Kommunikator. "Chibi-Usa.

Hörst du mich?"
 

"Ja, Bunny. Was ist denn?", fragte etwas verschlafen Chibi-Usa.
 

"Paß auf, wir haben die Gangster. Rufe die Polizei, wir halten sie auf, bis die da sind."
 

"Und was soll ich sagen wer ich bin?"
 

"Na, Sailor Chibi-Moon natürlich."
 

"Aber da muß ich mich erst verwandeln."
 

"Nein. Du darfst das auch so sagen. Das ist ja nicht gelogen. Du bist Chibi-Moon, auch ohne, daß

du dich verwandelst."
 

"Also gut. Ich werde die Polizei anrufen. Aber paßt diesmal gut auf. Nicht, das die wieder

entwischen."
 

"Nein. Diesmal nicht. Diesmal setzen wir unsere Sailor-Kräfte ein."
 

"Unsere Sailor Kräfte?", fragte Sailor Jupiter. "Meinst du nicht, das bringt sie um?"
 

"Ich will sie nicht direkt angreifen. Wir werden eine Barriere um das Haus bilden. Also, verteilt

euch. Wenn ihr bereit seid, sagt Bescheid."
 

Es funktionierte. Die Sailor-Kriegerinnen verteilten sich um das Haus und aktivierten ihre Kräfte.

Als die Polizei eintraf, stand die ganze Bande noch mit der Beute in der Hand vor dem Laden und

wunderte sich, warum sie nicht weggehen konnten. Und die Kriegerinnen waren verschwunden,

bevor die Polizei sie befragen konnte.
 

Alles wie früher
 

"Es ist schön, daß alles wieder wie früher ist", sagte Shingo zu seiner Mutter. "In der Schule

haben die schon ganz schön Druck auf mich gemacht. Warum meine Schwester so gut wäre und

ich so eine Niete und so. Früher war das umgekehrt."
 

"Aber Bunny ist doch immer noch so gut in der Schule", antwortete ihre Mutter."
 

"Ja. Aber sie kommt jetzt wenigstens wieder zu spät. Und deshalb vergleichen sie mich nicht mehr

mit ihr. Ich bin immerhin pünktlich."
 

"Stimmt. Aber ich bin froh, daß sie sich jetzt wieder öfter mit ihren Freunden trifft. Und diesen

Mamoru müssen wir unbedingt einmal einladen, wenn Papa nicht da ist."
 

"Pah. Ich frage mich immer noch, wie die doofe Bunny an so einen gutaussehenden Freund

kommen kann."
 

"Du solltest ihr diese Freude einfach gönnen. Ich bin nur froh, daß Bunny jetzt mehr lernt als

früher. Irgendwie ist sie scheinbar doch noch nicht ganz die alte."
 

"Wir sollten dafür vielleicht dankbar sein. Denn Chibi-Usa lernt ja mit ihr. Gerade sind sie wieder

oben und lernen."
 

"Chibi-Usa. Gib das sofort zurück!", kreischte da Bunny.
 

"Nein. Das gehört jetzt mir!", schrie Chibi-Usa zurück.
 

"Also doch endlich wieder alles normal", konnte Shingo sich nicht verkneifen.
 

ENDE (Version 1.01)
 

Danksagung
 

Vielen Dank an die Testleser:
 

Marco (Swissman) Jirasek
 

Johann Weber (DOC)
 

Freaky Boy
 

Torsten Schulz (TSSchulz@gmx.de)



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