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Das Wunschei

Manchmal werden Wünsche wahr
von

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Märchen

Ich erzähle hier mal in romantischer Form, warum ich die Ostereier so sehr sammle:
 


 

Das Wunschei
 

Es war einmal eine junge Königin, die war schön von Angesicht, wie es sich für eine junge Königin geziemte.

Sie heiratete einen König, der weit von ihrem Land entfernt lebte.

Sie lebten glücklich und in Frieden und liebe, aber es wollte sich kein Nachwuchs ankündigen, so sehr sie sich auch anstrengten.

Der Hofarzt untersuchte die Königin und stellte fest, daß sie zwar gesund war, es aber schwierig sein würde, ein Kind zu bekommen. Auch den König untersuchte der Hofarzt und fand bei ihm das gleiche Ergebnis.

Da wurde die Königin traurig und gab nach einiger Zeit die Hoffnung beinahe auf, noch ein Baby zu bekommen.

Da träumte ihr in einer Nacht, so solle einen Zauber vollführen, du dessen Zweck sie ein Gänseei und verschiedene Dinge bräuchte.

Sie ging also zu dem Jungen, der die Gänse hütete und bat ihn um ein Ei.

"Im Stall sind sicher welche, ich werde euch eines holen, Majestät." Sagte der Junge und verschwand im Stall. Alsbald kam er zurück und brachte der Königin das wohlgeformteste Ei, das er hat finden können.

Die Königin ging nun mit dem Ei zum Schloßkoch und bat ihn, es hart zu kochen.

Nach einiger Zeit brachte ein Diener das fertig gekochte Ei in die Kemenate der Königin.

Diese nahm nun ein scharfes Messer und schnitt das Ei in zwei Hälften. Den Inhalt aß sie auf und die Schalen verzierte sie mit zwei Phönixen, die eine Hälfte mit einem roten, die andere Hälfte mit einem blauen Phönix. Dann saß sie lange und überlegte, was sie in das Ei legen sollte, um den Zauber zu vollführen. Während sie so darüber nachdachte nickte sie ein und eine Stimme im Traum riet ihr:

"Sammle zweierlei Blumen, wovon nur einerlei bekannt, sammle zweierlei Blätter von einem Baum. Lege etwas Altes hinein, an dem dein Herz hängt. Dann verschließe deinen Wunsch und lasse den Maimond seine Kraft auf deinen Wunsch wirken."

Als die Königin erwachte, verstand sie nicht, was die Stimme von ihr wollte.

Betrübt ging sie in den Schlossgarten und betrachtete die Blumen, die um diese Zeit schon blühten.

Es war schon bald Mai, und der nächste Vollmond im Mai nicht fern. Wie sollte sie dieses Rätsel lösen?

"Seht, holde Königin. In diesem Jahr blüht das Tränenherz gar seltsam." Wandte sich der Schlossgärtner an die Suchende.

Die Königin ließ sich von dem Gärtner zu besagter Pflanze führen und sie erstaunte nicht schlecht als sie sah, daß ein Strauch in gewohntem rot, der andere aber komplett rein weiß blühte. Plötzlich verstand die Königin, was die Stimme gemeint hatte.

Sie bedankte sich bei dem Gärtner, der gar nicht wusste, was die Aufregung ihrer Majestät sollte, und pflückte eine Blüte von dem roten, und eine von dem weißen Strauch. Auch fand sie ein blaues und ein weißes Vergissmeinnicht. So sammelte sie noch eine Handvoll anderer Blüten, die bisher nur in einer Farbe bekannt waren, aber doch eine andere hervorbrachten, nahm sie mit und legte sie zum Trocknen hin.

Blieb noch der Baum.

Mit mehr Zuversicht im Herzen, als noch beim ersten Mal, ging sie zurück in den Garten und betrachtete sich die Bäume, die bereits ordentlich grünten, die Apfelbäume und Kirschen blühten schon längst.

Nach langem erfolglosem Umherwandern wandte sie sich an den Schlossgärtner.

"Sagt mir, was könnte ein Baum mit zweierlei Blättern sein?"

Der Gärtner überlegte, hatte dafür aber keine Antwort.

"Ich werde meine Augen offen halten und euch informieren, sobald ich eine Antwort darauf habe!" Versprach er sich vor der Königin verbeugend.

Es vergingen einige Tage, inzwischen war der Monat Mai angebrochen und der Mond nahm bedrohlich zu, da bat der Schlossgärtner die Königin in den Garten.

"Ich glaube, ich habe es gefunden, Majestät. Hier, dieser Baum, er stammt aus einem fernen Land. Es standen einmal zwei Bäume an dieser Stelle, ein weiblicher, und ein männlicher. Sie standen aber so dicht, daß sie zusammengewachsen sind. So haben sie zweierlei Blätter an einem Stamm."

Die Königin dankte dem Gärtner und pflückte von jeder Seite ein Blatt. Es war ein Ginkgobaum, der da wuchs.

Jetzt fehlte noch etwas Altes, an dem ihr Herz hängte. Darüber hatte sie schon lange überlegt, aber noch nichts gefunden, wo ihr Herz wirklich dran hängen würde.

Sie setzte sich mit den Dingen, die sie bereits hatte, an ihren Frisiertisch und starrte in den Spiegel. Dann viel ihr im Spiegel ihr Schmuckkästchen auf, das sie neben dem Bett auf einem Tischchen stehen hatte.

Sie holte es und sah hinein. Dort waren viele alte Dinge, die sie schon seit ihrer Kindheit aufbewahrte. Dann fand sie aber eine alte Münze in der Währung ihres Heimatlandes. Ja, das war wirklich etwas, an dem ihr Herz hing, ihr Heimatland.

Nun hatte sie alles beisammen, was sie brauchte. Sie schrieb noch schnell ihre Wünsche für das Kind in winziger Schrift auf ein kleines Blatt Papier und legte dann alles in das Ei hinein. Sie schloss die zwei Hälften des Eies und befestigte noch eine zierlich gearbeitete Borte um die Hälften, dort, wo sie aufeinander stießen, um das Ei auch wirklich fest verschlossen zu wissen. Es wurde auch höchste Zeit denn in dieser Nacht sollte der Vollmond stattfinden.

Sie nahm das Ei und ging in der Dämmerung in den Schlossgarten. Der Mond begann gerade, sich orangerot am Horizont zu zeigen. Sie hängte das Ei in einen der Bäume, die nicht gleich zu sehen waren, wenn man in den Garten ging und huschte dann schnell zurück ins Schloss.

Am nächsten Morgen stand sie sehr früh auf, kleidete sich selbst an und ging im Morgentau hinunter und holte das Ei aus dem Baum. Der Baum, den sie gewählt hatte, war ein Apfelbaum.
 

Die nächsten Wochen geschah nichts und die Königin vergaß das Ei bald.

Als dann aber im folgenden Jahr das Osterfest begangen werden sollte, überkam den König ein seltsamer Glanz in den Augen, als sie von der Osterandacht wieder zurück waren. Er sah seine Gemahlin an, wie er sie schon lange nicht mehr angesehen hatte und zum ersten Mal seit vielen Wochen entführte er sie mit in seine Gemächer.

Es blieb bei diesem einen Mahl.

Über die nächsten Tage aber bemerkte die Königin, daß ihre Mieder nicht mehr passten. Entweder hatten die Wäscherinnen ihre Kleidung einlaufen lassen, oder sie bekam plötzlich eine größere Oberweite. Da man aber über so etwas nicht sprach, dachte die Königin nicht weiter darüber nach.

Bald aber hatte sie ständig einen schlechten Geschmack im Mund, die Speisen, die sie sich zum Teil mitten in der Nacht vom Schlosskoch zubereiten ließ, schmeckten ihr nicht und sie aß nur noch Brot und trank nur noch Wasser. Zudem quälte sie ihre Oberweite so sehr, daß sie sich am liebsten eine Rüstung schmieden lassen wollte.

Eines Nachts, nur wenige Wochen nach dem Osterfest, schlief sie unruhig und wälzte sich in seltsamen Traum hin und her.

Sie befand sich in Dunkelheit. Eine Frau war bei ihr, gütig und engelsgleich, ihr wohl gesonnen, das spürte sie. Schatten huschten umher, aber sie konnte nichts erkennen. Dann wurde ihr ein Kind an die Hand gegeben, ein Kind von etwa 10 oder 12 Jahren. Die Frau sagte etwas zu der Königin, aber sie verstand nichts. Nur eines blieb in ihrem Gedächtnis, als die Königin erwachte: Der Name des Kindes.

Dijonika.

War es jetzt ein Mädchen? Ein Junge? Hieß das nun, daß sie ein Kind bekommen würde?

Ach absurd, das Ei hatte ihr ja auch nicht geholfen.

Eine weitere Woche verging, es war jetzt die vierte Woche nach dem Osterfest und die Königin erwartete schon längst die Zeit, in der sie sich zurückziehen würde. Aber sie traf nicht ein.

Nicht ohne Hoffnung rief sie ihre Leibärztin, die nach einigen Untersuchungen und Tests, die nur sie durchführen konnte, verkündete, daß die Königin guter Hoffnung sei.

Die Königin war so erschrocken, daß sie gar nicht zu reagieren wusste.

Als die Nachricht jedoch bekannt wurde, feierte der König drei Tage und drei Nächte Lang und ließ sein ganzes Volk daran teil haben. Und über nicht ganz ein Jahr wurde nur wenige Tage nach dem Weihnachtsfest ein kleiner gesunder Junge geboren dem die Königin den Namen Oliver gab - Am Tag des Apfelbaumes.
 

Dieses Märchen ist nur zum Teil ein Märchen. Erfunden sind die Jugend und Schönheit und natürlich der Stand der Königin. Sie ist nicht jung, nicht schön und auch keine Königin. Der Vater ist kein König und wir haben nicht drei Tage gefeiert... Auch gab es den Schlossgärtner nicht und auch nicht den Schlosskoch oder den Gänsejungen. Alles andere ist wahr, die Träume, das Ei, der Inhalt des Ei's, soweit ich mich erinnern kann. Die Münze ist nicht aus "meinem Heimatland", aber aus vergangenen Zeiten. Die Leibärztin war natürlich mein Frauenarzt, der Apfelbaum und die Zeiten, zu denen es sich zugetragen hat sind wahr.

Aber ich werde alles noch mal in Neuzeitlich aufschreiben =^-^=



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-08-10T21:41:37+00:00 10.08.2005 23:41
HALLO!!!
Da bin ich wieder.
Das Märchen ist echt süß.
Genauso wie die richtige Geschichte.

Echt erstaunlich was du dir da aus den Fingern gesaugt hast.
(also das "Märchen" mit der Königin dem Gärtner und so)

Was man doch alles aus der reinen Wahrheit machen kann.
Respekt!!! (ich weiß... ich wiederhol mich ^^)

Tja denne.
Dann werd ich mir mal die Geburt von der kleinen Lady durchlesen!!! *gespannt bin*

bis dann ^^
Von:  WillowSilverstone
2005-05-09T19:45:11+00:00 09.05.2005 21:45
das ist süß ^^
echt
Von:  YukikoX
2005-04-25T12:42:32+00:00 25.04.2005 14:42
ich muss agen es gefällt mir sehr!!

ich war schon immet liebhaberin verträumter wunderhafter märchen und seines, wenn auch nur teils ein märchen ist wirklich schönn!! *gg*

auch sticht diese typische alte art des märchenerzählens wie man sie heute noch in alten büchern findet bei dir heraus.. toll!!!!^^

-cya, yuki^^°
Von:  dheny
2005-04-09T19:51:44+00:00 09.04.2005 21:51
ich schreib mal meine spontaneindrücke und gedanken auf:

anfang: könnte man noch ein wenig ausschmücken, ein paar details reinbauen, umgebung erläutern.
"der weit von ihrem Land entfernt lebte" [in dem das strahlen der sonne, etc etc,...]

"Da träumte ihr in einer Nacht, so solle einen Zauber vollführen, du dessen Zweck sie ein Gänseei und verschiedene Dinge bräuchte." find ich ein wenig verwirrend, satzbau, und ausdrucksweise mässig (auch weil im satz zuvor schonmal mit "Da" angefangen wurde) vllt. *so träumte die Königin in einer Nacht, das sie einen Zauber..."

euch eines holen, Majestät = ... Majestätin !?
Schloßkoch = Schlosskoch !?

hmm.. sonst alles sehr gut. gefällt mir, schön geschrieben, wenn auch (meiner meinung nach) noch etwas mehr an details rein können *hdr fan [sich auf umgebung immer besonders freut] und haben das märchen nicht an sich? ...

*freut sich auf die neuzeitliche fassung.. und vllt bekommt das märchen ja eine zweitauflage*
dheny


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