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Harry Potter und der aufgegessene Keks

Ultimate Edition 1.2
von

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DER FLASHBACK DANACH

DER FLASHBACK DANACH
 

Eines dieser kleinen 08/15 - Einfamilienhäuser am Stadtrand von London, einer großen Stadt auf Britannien, wo es rote Doppeldeckerbusse und 'ne Queen gibt. 21° Celsius. Wolkenlos. Relativ früh am Morgen, Vormittag vielleicht. Auf keinen Fall später! Eine Katze springt durchs Fenster und landet direkt auf dem hageren Gesicht eines jungen Mannes, der heute 19 wird.

"Fuck! Ich schlitz' dich auf wie 'ne Weihnachtsgans, du dumme Mieze!", schreit er der dummen Mieze hinterher, während diese ins Bad rennt - mit dem Kopf genau gegen die Kloschüssel. "Selber schuld! Ist alles verhext hier!"

"Miau!", antwortet die Katze. "Miau!"

Wie ein hysterischer, aber dennoch verschlafener Was-auch-immer tastet der junge Mann von seinem verwürschtelten Bett aus nach seiner Fernbrille, welche sich auf einem Kasten voller leerer Tequilaflaschen und versiffter Salzstreuer befindet. Mit zurückgewonnener Klarsicht betrachtet er sich im mit Bananaufklebern fast vollständig zugestickerten Spiegel über der Kommode gegenüber seines Bettes. Zurück schaut ein mittelgroßer, schlanker Mann mit zerzaustem dunklen Haar und einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn. Auf seinem Briefkasten steht Harry Potter. Auf seinem schwarzen Unterhemd stand in Rot mal "NO MONEY FOR GOOD CLOTHES", doch die Schrift ist so ausgebleicht, dass man's auch gleich lassen kann zu versuchen den Spruch zu entziffern. Statt dessen könnte man zum Beispiel mal wieder ein gutes Buch lesen (ich betone gutes Buch und nicht so 'nen Müll wie diese kranke Scheiße hier).

"Guten Morgen Sir Harry Potter, Sir", spricht eine unscheinbare Gestalt aus einer mit Wäsche und Zeitschriften gefüllten Ecke mit einem höchst respektvollem Ton. "Darf Löte Ihre dreckigen Unterhosen waschen?"

Es ist Löte, der Hauself, Harry Potters Sklave.

"Los! Aber schnüffel nicht wieder dran, perveses Monster! - Und dann mach Toast und Kaffee, oder ich tret' dir wieder ins Gesicht!", bellt Harry.

"Löte hat nicht vergessen, Sir. Löte ist dankbar für Ihre Strenge", wispert der eingeschüchterte Hauself. "Wenn Löte nicht regelmäßig wie der letzte Dreck behandelt wird, gehen noch die Pferdewürste mit Löte durch."

"Was war eigentlich gestern abend los?", fragt sich Harry, während sich Löte mit einem elefantösen Stapel dreckiger Wäsche Richtung Tür davonstiehlt. In seinem Kopf herrscht die totale Leere. Für einen Moment denkt er, er müsse seine Schulsachen langsam packen - doch dann erinnert er sich wieder daran, dass er doch seit ein paar Wochen seinen Abschluss hat. Aber was war denn eigentlich die letzten Jahre in Hogwarts los? Er versucht angestrengt einen klaren Kopf zu fassen, um sich an die vergangenen Jahre, seine zahlreichen Abenteuer und seine Freunde zu erinnern - doch es geht nichts mehr. Schuld sind zweifellos die aberwitzigen Mengen an verschreibungspflichtigen Medikamenten, die Harry in letzter Zeit in sich reingepumpt hat. Das volle Programm. Eben dieser fragwürdige Lebensstil hat ihm in der Szene auch den Spitznamen Harry Potsmoker eingebracht, welchen er jedoch ziemlich "dope" fand - ein Wort, das Harry seit Neustem inflationär benutzte.

Beim Gang auf die Toilette (bei dem er über die dumme Mieze stolpert) schaut sich Harry bedächtig in seiner verschlagenen Bleibe um. Überall Alkohol und Fixerbesteck. Eine zerrissene Gummiepuppe, zwei Kisten Schokofrösche - leider leer -, und das ein oder andere Häufchen Erbrochenes. Nichts Besonderes, denkt er sich, aber trotzdem. Hatte er gestern schon Geburtstag gefeiert? Wenn ja, was hat er geschenkt bekommen?

Nach dem Abstellen einer Stange Wasser geht's in das Wohnzimmer, dessen Eingangstür mit der Leiche von Onkel Vernon verziert ist. Er hängt, fett wie immer, an einem Fleischerhaken aufgespießt, an der Decke mit seinem seltendämlichen Fuck-ich-verrecke-Gesichtsausdruck, den Harry wirklich nur belächeln konnte. Er war ja nie der größte Fan seines Onkels.

Auch Tante Petunia lebt nicht mehr wirklich. Ihr dürrer Körper liegt kreuz und quer im Raum verteilt. Von Dudley ist nur eine Pfütze Fett, vermischt mit Knochen und Erdnussflips, übriggeblieben. Na, wenigstens hatte er so endlich abgenommen.

Moment! Das war's vielleicht - das Geschenk! Jemand hatte für Harry die Dursleys gekillt. Brutal zermetzelt. Geschmolzen. Aufgehängt.

"Happy Birthday, Harry!", schallt eine leiernde Stimme vom schmuddelichen Sofa aus - es ist Voldemort!

"Jaah. Danke, Dad!", antwortet der immer noch verschlafene Harry. "Weißt du noch, was gestern los war? Hab voll den Filmriss. Scheiß Kokserei!"

"Nö du. War aber cool gestern. Hab an die 50 Schokofrösche verdrückt ... und dann wieder ausgekotzt - war aber lecker! An mehr kann ich mich aber nicht erinnern. Sorry, Kleiner", berichtet der einst mächtigste und meistgefürchtetste Magier der Welt.

Ja, es ist wahr. Voldemort ist Harrys richtiger Vater. Die Wahrheit entblöste sich dem Wunderknaben kurz vor Ende seines letzten Schuljahres. Eine riesige Intrige! Voldemort wurde seinerzeit nur immer missverstanden - im Grunde seines psychopathischen, bösen Herzens war er stets ein voll netter Kerl, der sich auch gerne mal 'ne Pfeife ansteckt.

Langsam erinnert sich Harry. Klar! So war's!

Die letzten Tage des achten Jahres auf Hogwarts. Voldemort war wieder zu alter Stärke gelangt und suchte Harry im ganzen Vereinigten Königreich, was wiederum die Auroren und die Todesser auf den Plan rief, welche sich einen erbitterten Krieg lieferten, bei dem unter anderen der Fuchsbau der Weasleys atomisiert wurde. Nur Ron entkam und schwor ewige Rache. Dann fraß ihn sein Kummer jedoch nach und nach auf, woraufhin er sich nuttig schminkte und als Frau verkleidet Kühe mit roter Farbe bestrich, um sie anschließend als Kommunisten beschimpfen zu können. Harry trifft sich zweimal in der Woche mit ihm in der geschlossenen Anstalt, wo auch der gute alte Moody, der aufgrund seiner Paranoia überall Christina-Aguilera-köpfige rosa Monster zu sehen scheint, seit einigen Monaten wohnt.

Na, jedenfalls schwor Dumledore Harry, er würde Er-wüsste-schon-wen den Garaus machen. Und so kam es, dass sich der Hogwarts-Direktor mit einer frischgeschlüpften Schar hauseigener Slytherin-Basiliske vereinigte, um als 9-köpfiger, haushoher Schlangen-Zauberer-Hybrid erst Hogwards samt Schülerschaft zu absorbieren und dann auf die Jagd zu gehen. Durch das feste, steinerne, zauberabwehrende Gemäuer der Schule, das er in sich aufgenommen hatte, wurde Dumbledore absolut resistent gegenüber jeglicher Form der Magie und konnte auch kaum noch durch physische Angriffe verletzt werden, da jede Klinge und jeder Pfeil, den die überlebenden Todesser ihm entgegenzuschleudern wagten, einfach an ihm abprallten, wie Gummiebälle an Hauswänden. Auch das Militär der vereinigten Welt konnte seine Atombomben wieder einpacken. Man entschloss sich dann, lieber mal wieder ein kleineres Land zu unterwerfen - doch das eigentliche Problem war noch nicht geklärt.

Die festgelegten Grenzen zwischen Muggel- und Magierwelt wurden bei diesem letzten Kampf nicht mehr beachtet und so kam es zur Zerstörung großer britischer Städte, bei denen hunderttausende dem soforttötenden Blick der Basiliskenköpfe zum Opfer fielen, wenn sie nicht vorher schon gefressen oder unter einstürzenden Gebäuden vergraben wurden.

Diese Nacht war nicht nur Kulisse für'n astreines Actionspektakel - nein, sie brachte auch die Wende in Harrys Leben (schon wieder ...), denn als er sich im Kerkergewirr vom sonst komplett zerstörten Hogwarts herumtrieb, um einen Ausgang zu finden, kam es zum großen Showdown mit Severus Snape, der scheinbar als einziger Professor den Fall der Schule, geschützt in seinem Büro, überlebte. Sie spielten eine atemberaubende Partie Zauber-Mau Mau, bis Snape merkte, dass er einfach zu viele Karten auf der Hand hatte und somit nicht mehr gewinnen konnte. Doch, um nicht aufgeben zu müssen und trotzdem einer Niederlage zu entkommen, schoss er sich mittels eines Schockzaubers direkt vor Harrys hasserfüllten Augen das schleimige Gehirn aus dem Schädel und färbte die kalten grauen Gemäuer hinter sich christbaumkugelrot.

Doch noch war Harry nicht allein im Untergrund Hogwarts'. Nach einem kleinen Spaziergang durch die steinigen Gänge traf er auf seine Nemesis Voldemort, der sich scheinbar die ganze Zeit in der Schule versteckt hielt. Nicht dumm, denn hier hätte Dumbledore gar nicht mehr gesucht.

Um es Snape gleich zu tun, hielt sich Harry schon den Zauberstab an die Schläfe, aber sein Suizidversuch wurde jäh gestoppt, als er in die treuen Hundeaugen seines Gegenübers sah, die so vertrauensvoll zu ihm herüberblinzelten, dass man ihren Besitzer am liebsten ganz dolle am Bauch gegrault hätte. Und so kam es, dass sich die beiden vermeintlichen Widersacher zusammenhockten und Voldemort begann die ganze und einzige Wahrheit preiszugeben. Eine Wahrheit, die Harry die bildlichen Socken auszog. Es war nämlich so: Harry war in Echt das gemeinsame Kind von Voldemort und einer schottischen Prostituierten namens Shaky McTitts, die der Meister der Dunkelheit bei einer magischen Kaffeefahrt durch Edinburgh kennengelernt hatte. Es war zwar kein Kind der Liebe, aber dennoch Voldemorts Ein und Alles. Deshalb machte es ihn auch so fertig, als die Potters, eine Verbrecherbande aus Limerick seinen Sohn entführten und ihn zu ihrem eigenen Kind machen wollten. Unterstützt wurden sie durch das diabloische Dreigestirn aus "Dirty" Dumbledore, "Bitch of Blood" McGonagall und "Man-eater" Hagrid, die die beiden Rabeneltern in ihrem infernalischen Plan, den Jungen großzuziehen, um ihn dann zu verspeisen, unterstützten.

Als Voldemort dann doch den Aufenthaltsort der Entführer ausmachen konnte und sie in einem blutigen, aber dennoch coolen Endkampf zermalmen konnte, war er dem Tod so nahe, dass er mit einem speziellen Fluch seine verbliebene Kraft auf seinen Kleinen projizierte, wodurch Harry die fiese Narbe verpasst bekam. Ja, so war das.

Als Harry nach dieser irren Story seinem Papi immer noch nicht so richtig glauben konnte, machte dieser den DNA-Test-Zauber vor Ort, was eindeutig bewies, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Allerdings wurde der verwirrte Harry erst endgültig überzeugt, als er sah, dass er und Voldemort sich zeitgleich die selbe Sorte Mary-Janes ansteckten.

Zugekifft wie sie jetzt waren, fanden die beiden Super-Magier endlich zu ihrer ultimativen, apokalyptischen, epischen Ultra-Power. Als die Dementoren, die die letzten Monate durch die Schule schwirrten sowohl Harry als auch seinen Dad umkreisten, um ihnen die Seelen zu rauben, lächelten diese nur dösig und assimilierten die teuflischen Schattenwesen. Mit der neu gewonnen Kraft in sich und in ein mysteriöses, schwarzes, aber dennoch helles Gothik-Licht gehüllt, bohrten das Vater-Sohn-Gespann mittels eines magischen Schreies einen überdimensionalen Krater in den Norden Englands, was die Aufmerksamkeit Dumbledores und seiner acht absorbierten Basiliske auf sich zog.

Der anschließende Kampf war so biblischen Ausmaßes, dass er sich kaum beschreiben lässt. Dumbledores Körper wurde letztendlich in irrwitzig viele Tausend Stücke gerissen und verteilte sich in der Stratosphäre, um anschließend zu verglühen wie eine Hexe im Mittelalter.

Na, jedenfalls waren zur Abschlussfeier Harrys Jahrganges, der übrigens der vorerst letzte sein soll, nur an die fünf Leute anwesend, da mehr einfach nicht überlebt hatten.

Ja ja.
 

Klingeling!

Es klingelt an der Tür. Spannung breitet sich aus, wie Milch, die man über einen glatten Tisch verkippt.

Da spricht Harry: "Ende des Kapitels."

"So 'ne fucking Scheiße, Mann!", heult Voldemort, der sich mittlerweile in die Küche begeben hat, um Eier zu rühren. Es scheint nicht sein Tag zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Nanata
2006-05-20T11:30:39+00:00 20.05.2006 13:30
Es ist einfach genial iwe du durch so suptile Anspielungen und stilmittel das alles so witzig machst. Damit machst du schon dem autor von "Herr der Augenringe" konkurenz. Ich bin echt baff...
Von:  LauraAStern
2006-05-17T15:26:37+00:00 17.05.2006 17:26
Also ich kann mich noch nicht so recht entscheiden, ob ich das als Verrückt oder Genial bezeichnen soll XD
Wie kommt man auf so was?
Egal, sieht aus als hättest du einen neuen Leser, nämlich mich.
bye bye
Kokoro
Von: abgemeldet
2006-04-12T09:02:08+00:00 12.04.2006 11:02
Wie geil ist das denn?
Ich bin nach dem ersten kapitel schon Fan.

So was Krankes!
Von:  --Shiranui--
2005-07-15T08:23:51+00:00 15.07.2005 10:23
Mamma mia! XD
Das is das geilste was ich je gesehen (gelesen wäre wohl der gramatikalisch richtige Ausdruck, aber egal) hab.
Konnte gar nicht zählen, wie oft es mich von einem Lachkrampf in den Nächsten geschmissen hat.
*immernoch voll und ganz eingenommen von der Sory*
XD'
Von: abgemeldet
2005-07-08T12:09:50+00:00 08.07.2005 14:09
Genial!!
boah! wie bist du auf diese Idee gekommen?? XDD"
das ist sehr gut geworden!!!
mach weiter so!!
Hey kannst du auch `ne verarsche von Final Fantasy oder so nachen?? ô.ô?
Von:  Bösauge
2005-04-13T10:11:09+00:00 13.04.2005 12:11
Das burnt! Krank, aber gut! Genial!
Ich kannte ja schon die alte Version, aber die hier ist ein klein wenig besser.
Dass so etwas überhaupt geht.


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