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Die Sache mit dem Wunschknochen

von

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Picknick

Die Sonne scheint hell auf die Felder in der Epoche der kriegerischen Staaten. Das Wetter ist angenehm und Kagome und ihre Freunde gönnen sich eine kleine Rast mit einem Picknick auf einer wilden Wiese. Noch immer sind sie auf der Suche nach den Splittern des Juwels der vier Seelen. Insbesondere jetzt, da sie ihre Splitter vor kurzem erst an Naraku verloren haben. Doch trotz der Tatsache, dass sie ohne ihren Juwelensplitter nicht in ihre eigene Zeit zurückkehren kann, scheint Kagome guter Dinge zu sein.

Aus ihrem Rucksack fördert sie gerade eine ganze Menge Fastfood zutage und versorgt ihre Freunde mit Kartoffelchips und Ramen, einem Instandnudelgericht. Shippo stürzt sich sogleich schmatzend auf die Nudeln. Sango versucht sich etwas reservierter an der unbekannten Speise, doch schon nach den ersten Happen hellt sich ihre Mine auf und sie beginnt munter zu essen. Miroku begnügt sich mit einer Tüte Kartoffelchips und stopft in Gedanken versunken einen Chip nach dem anderen in den Mund.

Zufrieden seufzend lässt sich Kagome ins Gras plumpsen. Ein leiser Wind weht. Die Sonne scheint warm. Über ihr am Himmel ziehen einige Vögel dahin. Keinerlei fiese Monster oder bösartige Dämonen weit und breit. Es gibt also absolut keinen Grund weshalb Inu Yasha in einigen Metern Entfernung brummelig auf dem Boden sitzt und ein so finsteres Gesicht zieht, dass die Milch sauer werden könnte.

"Willst du gar nichts zu essen?", fragt Kagome ihn schließlich. Ein verstimmtes Schnaufen ist seine einzige Antwort, dann dreht er sich weg. "Du liebes Bisschen!", meint sie gereizt, "Dann eben nicht! Dann schmoll doch weiter, wenn ich auch nicht weiß, was für eine Laus dir wieder über die Leber gelaufen ist."

Shippo mischt sich kauend ein: "Diese Schnellen Nudeln sind gar nicht übel, Kagome!" "Tja schade nur, dass ich keinen Nachschub mehr holen kann!", meint sie seufzend, "Ohne meinen Juwelensplitter komme ich nun nicht mehr nach hause. Ich hoffe meine Familie macht sich keine allzu großen Sorgen um mich. Und nicht nur das, ich verpasse außerdem noch jede Menge Unterrichtsstunden. Wie soll ich da bloß meine Prüfungen schaffen? Bestimmt erzählt mein Großvater denen aus der Schule wieder ich hätte Malaria, oder Arthritis, oder Maul-und-Klauenseuche oder sonst irgendetwas total Abwegiges. Er wird sich wohl nie ändern!"

"Eigentlich müssen wir doch einfach nur einen weiteren Juwelensplitter finden, damit du wieder zurück in deine Zeit reisen kannst", meint Shippo. "So einfach ist das nicht", äußert sich nun Miroku, "Bisher sieht es so aus, als ob die ganzen Juwelensplitter bereits in die Hände irgendwelcher Dämonen gefallen sind. Und ehe wir die nicht besiegt haben, kriegen wir auch nicht die Splitter. Wenn wir Glück haben, geraten wir an welche die nur einen Splitter besitzen. Wenn sie mehrere haben, wird es wirklich schwer."

"Zu dumm!", seufzt Kagome, "In zwei Tagen schreib ich eine wichtige Matheklausur. Ich weiß jetzt schon nicht, wie ich den ganzen versäumten Stoff nachholen soll. Wenn ich die auch noch verpasse, kann es gut sein, dass ich dieses Jahr in Mathe durchfalle."

"Das ist doch kein Problem!", meint Shippo großmütig, "Inu Yasha ist doch so stark. Wir brauchen doch nur schnell einen Dämon mit einem Splitter finden und bestimmt wird er ihn gerne für dich besiegen. Dann hast du einen Splitter und kannst zurück in deine Zeit."

"Ach ja?", Inu Yasha hat sich umgedreht und meint patzig, "Und warum sollte ich das bitte tun?" "Na ganz einfach!", fährt Shippo selbstmörderisch naiv fort, "Weil du sie doch gern hast und ihr doch bestimmt liebend gern einen Gefallen tust."

Nur einen Augenblick später finden mehrere Kopfnüsse ihr Ziel. Shippo hält sich den zerbeulten Kopf: "Aua! Kagome, Inu Yasha hat mich schon wieder gehauen!" "Also wirklich, Inu Yasha!", sagt Sango tadelnd, "Findest du es fair dich an Kleineren zu vergreifen?" Eingeschnappt dreht Inu Yasha ihr den Rücken zu: "Pah! Schon klar, ihr hetzt mich lieber auf die großen, bösen Dämonen, was? Und wofür? Damit ich für Kagome einen Splitter besorge, nur damit sie wieder zurück in ihre Zeit kann, wegen irgendwelcher blöden Tests."

"Aber Inu Yasha", meint Kagome nun, "Wir wollen doch ohnehin alle Splitter einsammeln. Also müssen wir doch früher oder später sowieso gegen die Dämonen kämpfen." "Von mir aus kann es gerne auch mal später sein!", schnappt Inu Yasha. "Aber je schneller wir alle Splitter haben, um so schneller können wir das Juwel der vier Seelen wiederherstellen", entgegnet Kagome etwas ärgerlich.

Mit selbstgefälliger Mine baut sich Inu Yasha vor ihr auf: "Du scheinst wohl vergessen zu haben, dass ich dir nur helfe die Splitter zu finden um mit dem Juwel ein vollwertiger Dämon zu werden. Etwas anderes interessiert mich nicht, und du und dein dummer Test schon gar nicht! Also wenn du unbedingt in deine Zeit zurück willst, dann such dir deinen Splitter doch selber. Vielleicht gibt der Dämon, der ihn hat, ihn ja freiwillig raus, wenn du ihn nett bittest!" Eingeschnappt verschränkt er die Arme.

Die Anderen haben die Szene schweigend verfolgt. Schließlich sagt Miroku zu Sango: "Ich glaube jetzt ist Kagome sauer." Tatsächlich steht Kagome vor Wut bebend vor Inu Yasha und starrt zu Boden. Nur ein Wort quetscht sich zwischen ihren Zähnen hervor: "SITZ!"

Im selben Augenblick hört man ein lautes Rumpsen, als Inu Yasha der Länge nach vor Kagomes Füßen zu Boden gerissen wird. Um ihn herum ist ein richtiger Abdruck in der Erde zu sehen. "Verd..." ist alles was er mit in der Erde vergrabenem Gesicht hervorbringen kann. Mit erhobenem Haupt stolziert Kagome zu ihrem Essen zurück: "Geschieht dir ganz recht!" Mit verdrießlichem Gesicht rappelt Inu Yasha sich wieder auf. "Oh Mann, immer vergesse ich diese verdammte Kette!", schimpft er. "Machen die das öfter?", raunt Sango Miroku zu. "Nur wenn Inu Yasha sich daneben benimmt", antwortet dieser. "So oft also?", meint Sango.

"Also, was ist nun?", fragt Kagome steif, "Hilfst du mir einen Splitter zu finden?" Doch Inu Yasha ist noch immer beleidigt. "Warum muss ich eigentlich immer für euch die Drecksarbeit machen? Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich überhaupt noch mit euch abgebe." Kagome sieht ihn herausfordernd an: "Weil du meine Hilfe dabei brauchst um die Splitter aufzuspüren?"

"Pah! Miroku und Sango haben auch schon Splitter gesammelt ehe sie auf uns getroffen sind. So schwer scheint das also nicht zu sein. Ich könnte also genauso gut auch alleine losziehen", behauptet er großspurig.

Kagome schaut ihn groß an. So aggressiv ist er doch sonst nicht, denkt sie sich. Irgendetwas wurmt ihn, was kann das nur sein? "Das meinst du doch nicht im Ernst!", sagt sie schließlich leicht besorgt, "Du hast doch nicht wirklich vor, uns zu verlassen, oder Inu Yasha?" Die Besorgnis in ihrer Stimme ist Inu Yasha nicht entgangen. Er dreht sich zu ihr um und blickt sie einen langen Momentlang an. Es scheint als ringt er mit sich. "Und was wenn doch?", brummt er schließlich.

"Naja... also... ich...", stottert Kagome. Würde es ihr wirklich so viel ausmachen? Er ist doch eigentlich nur ein Rüpel ohne Manieren, der sie mit seiner Art manchmal echt zur Weißglut bringen kann. Aber andererseits...

Shippo kommt ihr zur Hilfe: "Aber Inu Yasha, du kannst nicht weggehen! Du musst doch hier bleiben und Kagome beschützen. Wie soll sie denn ohne dich die anderen Splitter einsammeln können?"

Inu Yasha starrt Shippo an, dann schnappt er: "Ich bin doch nicht der Einzige der Kagome beschützen kann. Sango und Miroku können das doch genau so gut. Da passiert ihr schon nichts." "Dann ist dir also doch wichtig, dass Kagome nichts geschieht?", mischt sich Miroku ein. Inu Yasha blickt mit verschränkten Armen zur Seite und grummelt. "Sie soll nur nicht glauben, dass ich sie immer beschützen werde", mault er, "Wenn ich erst das Juwel der vier Seelen habe, werde ich endlich ein vollwertiger Dämon und dann muss sie alleine klar kommen!"

"Sag mal Inu Yasha", bohrt Kagome nun, "Irgendwas ist doch heute mit dir los. Wir sind doch deine Freunde, willst du uns nicht sagen, was dich wurmt?" Einen Momentlang schaut er sie an, dann dreht er sich rasch um und geht weg: "Ach, lasst mich doch alle in Frieden!" "Den soll einer verstehen.", wundert sich Miroku.

"Ich glaube ich kann mir denken, warum Inu Yasha-sama so schlecht drauf ist!", ertönt plötzlich eine Stimme neben Kagomes Ohr. Es ist Myoga der alte Floh. "Myoga, bist du auch mal wieder da?", meint Kagome geringschätzig, "Also was ist deiner Meinung nach mit Inu Yasha los?" "Na ja", meint Myoga und kratz sich am Kopf, "Ich denke es hängt damit zusammen, dass in zwei Tagen Neumond ist."

"Ja wirklich?", meint Kagome überrascht, "Ist es schon wieder soweit? Bei all den Abenteuern hier verliert man ja jedes Zeitgefühl." In diesem Moment bemerkt sie die irritierten Blicke von Miroku und Sango. "Was hat denn bitte Inu Yashas miese Laune mit dem Neumond zu tun?", will Miroku wissen. Kagome ist einen Momentlang wie erstarrt. Im nächsten Augenblick setzt sie ihr strahlendstes Lächeln auf. "Och na ja", wehrt sie ab, "Der Neumond erinnert ihn an ein unschönes Ereignis aus seiner Vergangenheit... Er spricht nicht gerne darüber."

"Aber Kagome, das stimmt doch gar...", will Shippo ihr ins Wort fallen, doch im gleichen Moment schiebt sich eine Hand über seinen Mund. "Ein sehr unangenehmes Ereignis. Am besten wir lassen ihn ne Weile in Frieden", ergänzt Kagome. Sango und Miroku sehen sich verwundert an, sagen aber nichts dazu.

"Wir sollten uns lieber überlegen wo wir auf die Schnelle einen Juwelensplitter herbekommen", fährt Kagome fort. "Ich glaube da kann ich euch helfen", meint Myoga. Alle starren ihn an. "Nun", fährt er fort, "ich habe Gerüchte gehört von einem Ort, der gar nicht so weit von hier entfernt ist." "Was denn für Gerüchte?", fragt Sango, "Was für einen Ort meinst du?" "Einen Dämonenfriedhof!", verkündet Myoga. "Ein Dämonenfriedhof?", fragt Kagome zurück, "So was gibt es?"

"Nun ja", erklärt Myoga, "Im Grunde ist es mehr ein ehemaliges Schlachtfeld, wo noch heute die knöchernen Überreste der Dämonen herumliegen, die in der damaligen Schlacht gefallen sind. Die Leute aus der Umgebung nennen das Feld eben Dämonenfriedhof." "Und da soll es einen Splitter geben?", fragt Kagome skeptisch, "Woher willst du das wissen?" "Ich weiß es nicht mit Sicherheit", gibt Myoga zu, "Doch man erzählt sich, dass dort seit einiger Zeit seltsame Dinge geschehen. In all den Dämonenüberresten soll es einen bestimmten Knochen geben. Wer diesen Knochen berührt, dem wird ein Wunsch erfüllt."

"Im Ernst?", Kagome reißt die Augen auf, "Das währe ja klasse! Ich könnte mir wünschen in Mathe besser zu werden, nein... Ich würde mir wünschen alle Splitter des Juwels wiederzuhaben. Dann könnte ich endlich zurück nach hause, ohne ständig in irgendwelche Abenteuer verwickelt zu werden." "Nicht so voreilig!", meint Miroku, "Da ist doch sicher ein Haken dabei, oder? Sonst währe ein solches Phänomen doch schon weithin bekannt."

"Das ist wahr!", bestätigt Myoga, "Zunächst muss man diesen Knochen einmal finden in dem riesigen Haufen an Gebeinen." "Oh je!", meint Kagome, "Ich schätze das wird nicht ganz leicht, dort wimmelt es doch sicher vor Knochen." "Ja, das stimmt schon", sagt Myoga, "Aber ich habe nie zuvor von Dämonenknochen gehört die Wünsche erfüllen können. Ich nehme deshalb an, dass ein Splitter des Juwels in einen der Knochen eingedrungen ist und ihn so mit sonderbaren Kräften ausstattet."

"Aber das bedeutet doch, dass Kagome den Knochen finden kann, oder?", meint nun Shippo. "Ja, daran habe ich auch gedacht", bestätigt Myoga, "Es währe ein Leichtes diesen Splitter zu finden und er wird nicht einmal von einem gefährlichen Dämon bewacht. Sogar Inu Yasha-sama sollte dazu in der Lage sein, wenn..." Im gleichen Moment klappen von hinten zwei Handflächen kräftig über ihm zusammen. Mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck segelt Myoga zu Boden.

"Worauf warten wir dann also noch?", ruft Inu Yasha und schaufelt wie beiläufig mit dem Fußrand ein Häufchen Erde über den grad von ihm zerdrückten Floh. "Ein Knochen mit dem man sich einen Wunsch erfüllen kann ist genau das was ich schon immer gesucht habe." Seine Augen leuchten und um seinen Mundwinkel liegt ein verwegenes Lächeln. "Na kommt schon, ihr Schnecken!", ruft er den anderen zu.

Seufzend packen die Anderen ihre Sachen zusammen. "Schau dir den an!", meint Sango, "Eben hatte er noch Trübsal geblasen und nun strotzt er nur so vor Energie. Ich möchte mal wissen ob er sich auch mal für eine Laune entscheiden kann."

In einiger Entfernung wartet Inu Yasha ungeduldig auf die Anderen. "Nicht mehr lange und ich bin endlich ein vollwertiger Dämon!", murmelt er leise. Seine Augen glänzen und er ballt die Faust. Dann kann der Neumond mir auch gestohlen bleiben, denkt er bei sich. Dann macht sich die Gruppe auf den Weg.

Ich will dieses Schwert!

An einem anderen Ort macht sich gerade in diesem Moment auch jemand Anderes auf den Weg zu besagtem Dämonenfriedhof. Nur, sein Wunsch ist es nicht, ein vollwertiger Dämon zu werden. Er ist bereits einer.

Gerade wandert er schweigend durch einen unwegsamen Teil eines Waldes. Seine Haltung drückt zugleich Würde und kalte Berechnung aus. Seine Augen sind klar und durchdringen wachsam das gedämpfte Licht des Waldes. Langes weißes Haar fällt über seinen hellen mit Pelz besetzten Mantel hinab, dessen linker Ärmel leer an seiner Seite hinabhängt. Auf seiner Stirn ist die blaue Sichel eines Mondes zu sehen und seine Mine lässt nicht erkennen, was ihm gerade durch den Kopf geht.

Dicht hinter ihm folgt ihm eine kleine, kriecherische Gestalt auf den Fuß. Sie erscheint wie eine Mischung aus Eidechse und Kröte und ist offensichtlich bemüht mit den langen Schritten ihres Herren mit zu halten.

"Sesshomaru-sama, seid ihr wirklich sicher, dass an den Gerüchten von dem Wunschknochen etwas dran ist?", fragt er vorsichtig. Nur zu gut weiß er wie leicht der Unwillen seines Herren erregt werden kann. Doch Sesshomaru schweigt. "Ich meine", versucht der kleine Wicht es erneut, "ich habe noch nie zuvor davon gehört, dass ein Knochen Wünsche erfüllen könnte, selbst wenn es sich dabei um einen Dämonenknochen handelte. Meint ihr nicht, dass man sonst schon länger davon gehört hätte?"

Der hochgewachsene Dämon geht einfach schweigend weiter. "Selbst wenn es sich um so etwas Mächtiges wie einen Drachenknochen dabei handelt, habe ich noch nie gehört, dass ein Knochen jeden Wunsch erfüllen könnte. Ich persönlich halte dieses Gerücht für großen Unsinn. Es ist doch reine Zeitverschwendung etwas so absurden nachzugehen, nur weil dadurch die Möglichkeit besteht, dass ihr das erreicht, was euch bisher leider noch nicht gelungen..." "Jaken...!"

Der Kleine Wicht verstummte augenblicklich. Er kennt seinen Herren lange genug um zu wissen, das dieser leicht gereizte Tonfall bereits Alarmstufe eins bedeutete. "Verzeiht mir, Sesshomaru-sama!", fügt er dann demütig hinzu, "Ich wollte damit nicht sagen, dass ihr bisher versagt habt..., wenngleich euch der Erfolg bisher versagt blieb..., womit ich natürlich nicht sagen will, dass ihr auch weiterhin unfähig bleiben werdet...oh nein nein, ich wollte nicht andeuten, dass ihr vielleicht irgendwie..." Ein faustgroßer Stein trifft ihn am Kopf und lässt ihn verstummen.

"Tu mir den Gefallen und halt die Klappe!", sagt Sesshomaru leicht genervt. "Wie ihr wünscht, Gebieter!", sagt Jaken und duckt sich rasch, als ihn Sesshomarus gefährlicher Blick trifft. Schweigend trottet er hinter seinem Herren her. Schließlich riskiert er noch eine weitere Frage: "Glaubt ihr wirklich, dass wir Erfolg haben werden?"

Sesshomarus Blick wird finster. Er bleibt stehen. "Es ist mir völlig egal, ob es sich bei der Sache um ein Gerücht handelt.", er ballt die Faust, "Tessaiga steht mir zu und nicht diesem elenden Halbblut Inu Yasha, und ich werde alles tun, damit ich es in meinen Besitz bringen kann. Und wenn ich dafür dem Gerücht von einem Wunschknochen nachlaufen muss, dann werde ich das tun!"

Mit diesen Worten beschleunigt er seinen Schritt. Jaken eilt hastig hinterdrein und ist klug genug seinen Herren in seiner momentanen Verfassung nicht, mit weiteren Fragen, noch mehr zu reizen. So setzen die beiden schweigend, aber entschlossen ihren Weg fort.

Ein folgenschwerer Wunsch

Die Gruppe um Inu Yasha ist bis zum Abend gewandert. Gerade ersteigen sie den letzten Hügel, hinter dem sich, so Myoga, der Dämonenfriedhof befindet. An der Spitze befindet sich Inu Yasha. Er gibt sich zwar mürrisch wie eh und je, doch Kagome merkt wie hibbelig er ist. Dieser Wunschknochen scheint ihm ungemein wichtig zu sein, denkt sie. Hat er wirklich vor sich zu wünschen, ein vollwertiger Dämon zu sein? Und wenn es tatsächlich klappt, was wird dann? Wird er sich verändern? Und wenn ja zum Guten oder zum Schlechten? Und wenn es zum Schlechteren ist, was dann? Werden wir ihn bekämpfen müssen?

Shippos Frage reist Kagome aus ihren Gedanken. "Was hast du gesagt?", fragt sie. "Ich will wissen warum wir nicht Miroku und Sango von Inu Yasha und dem Neumond erzählen dürfen." Kagome sieht sich vorsichtig um, dann erklärt sie: "Ich glaube es ist ihm peinlich und uns hat er ja auch nicht davon erzählt, bis wir es selbst gesehen haben. Er hat es absichtlich vor uns verborgen. Ich denke wir sollten seine Entscheidung respektieren. Es bleibt sein und unser Geheimnis und wenn die beiden es erfahren sollen, dann soll er es ihnen selber erzählen." "Hmmm", meint Shippo, "Ich glaube du hast recht." "Außerdem", fügt Kagome hinzu, "Ich glaube die beiden werden es bald ohnehin von selber rausfinden."

"Wenn er sich nicht vorher absetzt!", meint Shippo schnippisch, "Meinst du das war der Grund, warum er im Moment keine Lust hat sich mit anderen Dämonen einzulassen?" "Gut möglich!", meint Kagome, "Ich kann's ihm nicht verdenken. Hoffentlich erleben wir bei diesem Dämonenfriedhof keine unliebsamen Überraschungen. Aber bis zum Neumond ist ja noch ein Tag hin."

"Da ist er!", ertönt ein Ruf von vorne. Inu Yasha steht am Rand eines Hanges und winkt den Anderen. Sie kommen heran und nun sehen sie es ebenfalls. Soweit das Auge reicht sehen sie nur ein riesiges Feld auf dem überall Knochen liegen. Kein Lüftchen regt sich, die Luft ist etwas stickig und die Sonne verschwindet gerade hinter dem Horizont. Kein Laut ist zu hören. Dies ist wahrhaftig der Dämonenfriedhof.

Kagome fröstelt es auf einmal. "Ganz schön unheimlich!", meint sie. "Ach was, stell dich nicht so an!", meckert Inu Yasha. Seine Hundeohren zucken aufgeregt. "Lass uns lieber den Splitter suchen." Mit diesen Worten nimmt er sie Huckepack und wetzt los. "Hey! Nun warte doch!", empört sich Kagome, aber Inu Yasha ist nicht zu bremsen. Mit großen Sprüngen hüpft er, mit Kagome auf dem Rücken, zwischen den unzähligen Skeletten hin und her, in der Hoffnung, dass sie den Juwelensplitter irgendwo ausmachen kann.

Die Anderen kommen etwas gemächlicher den Hang hinab und machen sich daran, den Beiden zu folgen. "Ich finde irgendwie, er benimmt sich ziemlich kindisch", meint Miroku. "Ja, in der Tat!", bestätigt Myoga und schüttelt missbilligend den Kopf, "Er hüpft herum wie ein kleines Kind auf Schatzsuche. Inu Yasha-sama sollte wirklich etwas mehr Würde zeigen. Ich verstehe gar nicht, warum er sich in solch ein fadenscheiniges Gerücht so hineinsteigert."

Ein scharfer Blick von Miroku bringt ihn zum Schweigen. "Fadenscheiniges Gerücht?", fragt der Mönch ernst, "Soll das heißen, du schleppst uns nur wegen einem Gerücht hierher? Du sagtest, hier gäbe es einen Juwelensplitter."

"Ich sagte, hier könnte es einen geben", verteidigt Myoga sich, "Ich habe nie bestritten, dass es ein Gerücht ist." Im nächsten Moment wird er von Mirokes Finger weggeschnippt. Unsanft landet der alte Floh auf dem Boden. "Womit hab ich das nur verdient?"

"Sag mal Myoga", fragt Sango nun, "Wie soll denn das mit dem Wünschen genau funktionieren? Ich meine, kann man sich alles wünschen was man will, oder sind die Möglichkeiten begrenzt?"

"Nun", mein Myoga und rappelt sich wieder auf, "Dem Gerücht nach, muss man nur den Knochen berühren und dann wird dein innigster Wunsch erfüllt. Wenn der Wunsch stark genug ist, muss man ihn nicht einmal formulieren. Aber leider scheint es da doch ein Problem zu geben." "Und das währe?" "Na ja, der Wunsch wird zwar erfüllt, aber nie so wie man es sich vorgestellt hat. Der Knochen soll da seine eigene Meinung zu haben. Deshalb wird er auch so wenig benutzt und ist so unbekannt."

"Na toll!", meint Sango ärgerlich, "Und das sagst du erst jetzt? Dir ist schon klar, dass Inu Yasha gerade auf dem besten Weg ist sich in einen echten Dämon zu verwandeln. Hast du überhaupt eine Ahnung was daraus werden kann, wenn dieser Wunschknochen wirklich so willkürlich handelt?"

In diesem Augenblick ertönt von Kagome ein lauter Ruf: "Warte mal, da ist was!" Inu Yasha hält inne und folgt der von ihr angegebenen Richtung. Mit wenigen Sätzen sind sie an der angegebenen Stelle. Beeindruckt hält Inu Yasha an. Vor ihnen ragt ein riesiges Skelett auf. Zu ihrer Überraschung hat es die Gestalt eines riesiggroßen Grillhähnchens; nur dass eben das Fleisch fehlt.

"Da im Brustbein!", sagt Kagome und steigt von seinem Rücken, "Da ist der Splitter!" Inu Yasha tritt vorsichtig näher und betracht den riesigen geschwungenen Brustbeinknochen des gewaltigen Vogels. "Das soll also dieser Wunschknochen sein", meint er nachdenklich. "Aber natürlich!", auf einmal dämmert es Kagome, "In meiner Zeit gibt es ja auch einen Brauch. Wenn man das Brustbein eines Hähnchens zerbricht und dabei das längere Ende erwischt, darf man sich was wünschen. Kein Wunder, dass der Juwelensplitter hier diese Funktion übernommen hat."

Inu Yasha schaut sie groß an: "Du meinst, das könnte wirklich klappen?" "Ein Versuch kann nicht schaden", meint Kagome, "Das hoffe ich jedenfalls...", fügt sie leise hinzu. "Also gut!", meint Inu Yasha und richtet sich hoch auf, "Ich weiß schon ganz genau was ich mir wünsche." Er macht einen Schritt auf den Knochen zu. Gerade erscheinen die Anderen auf der Bildfläche. Mit aufgerissenen Augen verfolgen sie wie Inu Yasha auf das Skelett zugeht. "Lass es lieber bleiben, Inu Yasha!", ruft Sango besorgt, "Myoga sagt, der Knochen erfüllt die Wünsche ziemlich willkürlich. Wer weiß was alles passieren kann, wenn du dir etwas wünschst." "Ach halt dich da raus!", schnauzt Inu Yasha zurück, "Ich wollte schon immer ein vollwertiger Dämon werden und genau das werde ich mir jetzt wünschen."

"Du wirst dir überhaupt nichts wünschen!", ertönt eine kalte Stimme hinter ihnen. Inu Yasha fährt herum. Die Person die dort oben auf einem der größeren Skelette steht und geringschätzig auf ihn hinabschaut, ist ihm nur all zu bekannt. "Sesshomaru!", grollt er.

"Ich bin erstaunt dich hier zu treffen, kleiner Bruder", meint dieser herablassend, doch dann korrigiert er sich, "Obwohl, eigentlich dürfte es mich ja nicht wirklich überraschen. Ein so riesiger Haufen Knochen, wie dieser hier, ist für einen räudigen Köter wie dich bestimmt unwiderstehlich. Wird eine Weile dauern die alle zu verbuddeln!"

Inu Yasha blickt finster drein und ihm entfährt ein Knurren. "Was willst du?", grollt er mit zusammengebissenen Zähnen. "Das was ich schon immer wollte!", entgegnet Sesshomaru grimmig, "Das was mir in Wirklichkeit auch zusteht. Tessaiga natürlich! Und mit Hilfe dieses Wunschknochens werde ich es auch bekommen!"

Mit diesen Worten stürzt er sich hinab auf Inu Yasha. Seine Augen funkeln entschlossen. Mit einem Hechtsprung zur Seite weicht Inu Yasha ihm aus. "Kagome, geh aus dem Weg!", ruft er, dann weicht er einem weiteren Schlag seines Bruders aus. Doch der nächste Hieb trifft. Hart geht Inu Yasha zu Boden.

Mühsam kommt er wieder auf die Füße. "Wenn du glaubst, dass du weiter so mit mir umspringen kannst, dann warte mal ab, bis ich zu einem echten Dämon geworden bin. Dann kannst du dich frisch machen!", funkelt er ärgerlich. Mit einem Satz ist er bei dem Wunschknochen, doch schon trifft ihn ein erneuter Hieb der ihn aus der Luft pflückt. "Träum weiter, Hundebaby!", blitzt Sesshomaru bösartig, "Ich werde Tessaiga besitzen. Mir steht es zu! Es sollte mir gehören, nicht so einem Halbblut wie dir!" Schon schließt sich seine Hand um das Brustbein.

Doch Inu Yasha gibt sich auf keinen Fall geschlagen. Nur einen Augenblick später hat auch er den Knochen erreicht. Mit einem kräftigen Ruck reißt er ihn an sich, so dass er aus seiner Halterung gebrochen wird. Aber noch immer hält Sesshomaru die andere Seite fest. "Lass besser los!", meint er gefährlich. "Auf keinen Fall!", schreit Inu Yasha, "Mein Wunsch wird sich erfüllen, ganz egal was du machst!"

Mit einem starken Ruck reißt Sesshomaru den Knochen an sich: "Dein Wunsch wird sich nie erfüllen, aber mir wird Tessaiga gehören!" Doch mit einem eben so heftigen Ruck zieht Inu Yasha den Knochen wieder zurück. "Das glaubst aber auch nur du!", wettert er, "Wenn ich erst ein echter Dämon bin, wisch ich mit dir den Boden auf!" "Ach ja?", kommt es überheblich zurück.

In diesem Moment schleudert Sesshomaru den Knochen über seinen Kopf und lässt den daran hängenden Inu Yasha heftig auf dem Boden aufschlagen. Den Knochen noch immer in der Hand schleudert er Inu Yasha auf dem Boden herum, der sich beharrlich weigert sein Brustbeinende loszulassen. "Nun? Wer wischt nun mit wem den Boden auf?"

"Du dreckiger...!", grollt Inu Yasha. Endlich ist er wieder auf die Beine gekommen. Seine Freunde können nur höchst besorgt das Geschehen verfolgen. Nun werden sie Zeuge wie Inu Yasha wirklich die Wut packt.

"Jetzt kannst du was erleben!", schreit er und mit einem mächtigen Ruck will er seinem Bruder den Knochen entreißen, doch genau in diesem Moment, versucht auch Sesshomaru den Knochen an sich zu bringen. Ein Kraftentfesslung, der die Struktur des Knochens nicht gewachsen ist. Ein grelles Licht blitzt auf und im gleichen Moment bricht der Knochen auseinander; genau in der Mitte.

Einen Momentlang blicken Sesshomaru und Inu Yasha entgeistert auf den zerbrochenen Knochen, dann sehen sie sich an, und in diesem Augenblick erreicht das grelle Licht seinen Höhepunkt und hüllt alles ein. Kagome und die Anderen müssen schützend die Augen schließen. Es dauert eine ganze Weile, bis sie die Augen wieder öffnen können.

Nachdem das Licht verschwunden ist, blicken Kagome und die Anderen verwundert über den Kampfplatz. Sesshomaru und Inu Yasha liegen beide regungslos am Boden. Beide scheinen bewusstlos zu sein.

"Oh nein! Inu Yasha!", ruft Kagome besorgt. Ehe sie noch darüber nachdenkt, läuft sie auch schon zu ihm hinüber. Mit geschlossenen Augen liegt er da, alle viere von sich gestreckt. Sein langes, weißes Haar hängt ihm zerzaust ins Gesicht. Aber er atmet noch, wie sie rasch feststellt. Behutsam rüttelt sie ihn. "Inu Yasha! Inu Yasha, mach doch die Augen auf! Ist dir was passiert, bist du verletzt?"

Langsam kommen nun auch die Anderen näher. "Sei lieber vorsichtig!", warnt Miroku, "Wenn sein Wunsch erfüllt wurde, sollten wir uns besser erst mal in Acht nehmen!" "Ach Unsinn!", behauptet Kagome, "Siehst du nicht, dass er verletzt ist?"

In diesem Augenblick schlägt Inu Yasha die Augen auf. Mit bernsteinfarbenen Augen blickt er zu Kagome auf, die neben ihm sitzt. Einen Momentlang, scheint er zu überlegen wo er ist, doch dann weiten sich seine Augen und sein Mine verzieht sich zu einer finsteren Grimmasse. "Geh weg von mir!", ruft er voller Verachtung und mit einem Schwinger stößt er Kagome grob von sich, so dass sie ein paar Meter weit wegfliegt. Zum Glück kann Miroku sie gerade noch auffangen.

"Sag mal spinnst du?", ruft Sango aufgebracht, "Warum bist du so grob zu Kagome? Sie hat sich doch nur Sorgen um dich gemacht." Unbeholfen kommt Inu Yasha auf die Füße. Geringschätzig sagt er: "Ich verzichte auf dein jämmerliches Mitgefühl. Aber irgendwie scheint das typisch für euch Menschen zu sein."

Kagome starrt ihn mit großen Augen verständnislos an. Sie kann nicht glauben, wie Inu Yasha sich so plötzlich verändert hat. Sonst war er zwar immer mürrisch und zog auch schon mal über die Menschen her, aber nie zuvor hat er so abfällig über sie gesprochen. Dieser Meinungswandel kommt für sie einfach zu plötzlich, und absolut unerwartet.

Shippo guckt Inu Yasha aufmerksam an. "Bist du jetzt ein richtiger Dämon?", fragt er neugierig. Mit erhobenem Haupt steht Inu Yasha vor ihnen. "Selbstverständlich bin ich ein richtiger Dämon!", behauptet er, "Aber wenn ihr mir nicht glaubt, kann ich euch gerne vom Gegenteil überzeugen." Seine Augen funkeln gefährlich. Bedrohlich geht er auf Kagome zu. Diese kann seinen plötzlichen Sinneswandel noch gar nicht fassen. Wie erstarrt sieht sie ihn auf sich zukommen. "Was tust du?", fragt sie bange, "Was hast du jetzt vor? Weißt du überhaupt noch was du tust, Inu Yasha?"

In diesem Moment hält Inu Yasha überrascht inne. "Was sagst du da?", wundert er sich, "Wie kommst du darauf, dass ich...?" Erstaunen spiegelt sich in seinem Gesicht und auf einmal gesellt sich fassungslose Erkenntnis dazu.

Zu ihrer grenzenlosen Überraschung beobachten Kagome und die Anderen, wie Inu Yasha plötzlich fast panisch an sich herunterstarrt. Er tastet sein rotes Gewand ab, er fährt sich durch die Haare, er zupft sogar an seinen eigenen Ohren. Verblüfft beobachten sie wie sich seine Mine plötzlich zu einer entsetzten Grimmasse verzieht. "Nein!", stößt er hervor, "Das kann einfach nicht wahr sein!" Echter Schmerz liegt in seiner Stimme. "Das kann einfach nicht wahr sein!" Mutlos lässt er sich auf die Knie fallen.

Behutsam tritt Kagome näher: "Ist alles in Ordnung mit dir, Inu Yasha?" Er hat sein Gesicht in den Händen vergraben. "Nein! Absolut gar nichts ist in Ordnung, du lästiges Balg!", grollt er und funkelt sie giftig an. "Aber was ist denn passiert, Inu Yasha?", fragt Shippo. Doch dieser dreht nur den Kopf weg.

Neben ihm steht Kagome mit verschränkten Armen und rümpft die Nase. "Also, ich weiß ja nicht was jetzt wieder mit dir los ist", schnappt sie, "Aber das ist kein Grund so unhöflich zu sein. Wenn ich bedenke, dass ich mir fast Sorgen um dich gemacht habe... Du bist und bleibst ein unverschämter Rüpel!" Inu Yasha beachtet sie nicht, sondern starrt nur grimmig zu Boden.

In diesem Moment vernehmen sie eine Regung in ihren Augenwinkeln. Einige Meter entfernt, kommt wieder Leben in Sesshomaru. Mühsam reckt er die Glieder und schließlich hebt er den Kopf. Die Anderen gehen sogleich in Verteidigungsposition. Doch scheinbar beachtet er sie überhaupt nicht. "Oh Mann!", murmelt er, "Was war das denn gerade? Ich habe das Gefühl, als währe gerade ein riesiger Schwarm Bienen durch meinen Kopf gesaust." Er schüttelt den Kopf, als wolle er seine Benommenheit loswerden. Dann blickt er auf.

In einigen Metern Entfernung sieht er nun Kagome und die Anderen stehen. Überrascht bemerkt er, dass sie ihn mit großen Augen anstarren. "Was glotzt ihr mich so an?", fragt er patzig. Er erhält keine Antwort. Er erwartet auch keine. Es ist ihm auch gleich, denn in diesem Augenblick fällt sein Blick auf Inu Yasha. Fassungslos reißt er die Augen auf.

Einen ganzen Momentlang ist er sprachlos. "Was hat das zu bedeuten, verdammt?", stößt er schließlich hervor. Die Anderen verstehen nur Bahnhof. Nun beobachten sie, wie auch Sesshomaru beginnt an sich herunterzustarren und sich abzutasten. "Versteht ihr das?", fragt Kagome ihre Freunde. "Seit dem grellen Licht von eben, sind die beiden irgendwie komisch", stellt Shippo sachlich fest.

Inzwischen hat Sesshomaru seine Eigeninspektion beendet. Einen Momentlang sagt er gar nichts, doch dann bricht es aus ihm heraus: "Ach du Scheiße!"

Nun kommt Inu Yasha auf die Füße. Sein Blick ist finster. Mit tödlichem Blick fixiert er seinen Bruder. "Du dreckiger Köter!", schnaubt er, "Was fällt dir eigentlich ein?" Nun stellt Sesshomaru ein überlegenes Grinsen zur Schau. "Beruhig dich wieder, Brüderchen!", meint er herablassend, "Du solltest doch am besten wissen, dass es keinen Sinn hat mit mir zu kämpfen."

Könnte mir vielleicht mal jemand erklären was hier eigentlich los ist?", mischt sich nun Kagome ein. Ihr ist klar, dass die beiden gerade herausgefunden haben, was passiert ist, aber sie selbst hat keine Ahnung was zwischen den beiden Brüdern vorgefallen ist, und die Anderen schauen genau so ratlos drein.

Wütend fährt Inu Yashas Kopf herum und ein zorniger Blick trifft Kagome. "Du elender Mensch!", grollt er, "Halt gefälligst deine Klappe!" Mit diesen Worten will er sich auf Kagome stürzen. Kalte Berechnung liegt in seinem Blick. Von Sesshomaru ertönt plötzlich ein lauter Ruf: "Nein!" Doch ehe Inu Yasha sie erreichen kann reagiert Kagome blitzartig.

"SITZ!", ruft sie hastig und einen Augenblick später, wird Inu Yasha gnadenlos zu Boden gerissen. Der Länge nach liegt er vor ihr im Sand. Einen ganzen Momentlang bleibt er so liegen, scheinbar völlig überrumpelt von dem überaus wirksamen Effekt dieses Wortes. Doch dann springt er wieder auf und will ihr erneut an die Kehle. Ein erneutes, scharfes "SITZ!" holt ihn jedoch im wahrsten Sinne des Wortes auf den Boden der Tatsachen zurück. Diesmal ist der Abdruck im Sand noch tiefer.

Scheinbar kommt er nun zur Besinnung. Irritiert rappelt er sich auf. Verwirrt betastet er die Kette um seinen Hals. "Was ist das für eine Art Magie", fragt er verwundert und zugleich beschämt. Mit aller Kraft versucht er sich der Kette zu entledigen, doch seine Bemühungen sind vergeblich.

Kagome ist ebenfalls verwundert: "Was machst du da? Du weißt doch, dass du die Kette nicht abbekommst. Was ist denn bloß mit dir los?" In diesem Augenblick hört man von Sesshomaru her ein schallendes Lachen. Er lacht so, dass ihm die Tränen kommen. Inu Yasha funkelt ihn böse an. Die Anderen sind verwirrt.

"Jetzt weißt du mal, wie es mir immer mit ihr geht!", lacht Sesshomaru, "Oh Mann, dass ich das noch mal erleben darf! Wenn es einen nicht selbst betrifft, sieht es wirklich zum Schreien aus!" Wütend dreht Inu Yasha den Kopf weg.

"Was meint er damit, Inu Yasha?", fragt Kagome nun. Dieser schaut nun auf und versucht seinen Ärger zu kontrollieren. "Ich bin nicht Inu Yasha!", quetscht er hervor, "Dieser elende, kleine Halbdämon, steckt da drüben in meinem Körper!" Kagome und den Anderen steht vor Verblüffung der Mund offen.

"Ganz genau!", meint Sesshomaru nun triumphierend, "Und soll ich dir was sagen, es ist gar kein so übles Gefühl." Miroku reißt die Augen auf: "Soll das bedeuten, dass Inu Yasha und Sesshomaru die Körper getauscht haben?" "So sieht es wohl aus!", bestätigt Myoga, "Wahrscheinlich kam es daher, dass sie sich beide gleichzeitig etwas gewünscht haben. Inu Yasha wollte ein vollwertiger Dämon werden und Sesshomaru wollte Tessaiga besitzen. Nun haben beide was sie wollten."

"Falsch!", stellt nun der echte Sesshomaru klar, "Das Letzte was ich wollte, war in der Haut dieses jämmerlichen Halbdämons zu stecken. Ich kann mir nichts Erniedrigenderes vorstellen!" Er bebt vor Wut am ganzen Körper. Der echte Inu Yasha macht gerade ein paar Testbewegungen. "Na ja", meint er, "Es ist nicht ganz das was ich mir vorgestellt habe, aber eigentlich ist dieser neue Körper ganz ok. Ich kann die enorme Kraft spüren, die in ihm steckt." Seine Augen glänzen.

"Ach du meine Güte!", stößt Shippo hervor, "Inu Yasha ist jetzt Sesshomaru und Sesshomaru ist jetzt Inu Yasha. Das ist ja ne ganz schön verzwickte Situation." Doch Sesshomaru beachtet ihn gar nicht. "Das ist mein Körper den du da hast, und ich will ihn gefälligst wiederhaben!" Inu Yasha schnaubt nur verächtlich: "Pah! Das kannst du vergessen. Mein ganzes Leben lang wollte ich ein echter Dämon sein. Du hast gar keine Vorstellung wie sehr ich mir das gewünscht habe. Nun endlich hat sich mein Wunsch erfüllt. Dieser Körper gefällt mir wirklich gut, mal abgesehen von dem fehlenden Arm. Du willst ihn wieder? Pech für dich, ich denke ich behalte ihn noch eine Weile."

"Ich schätze ihr werdet ihn noch eine Weile länger behalten, Inu Yasha-sama", mischt sich Myoga ein, "Ich wüste nämlich nicht wie es möglich sein sollte, dass eure beiden Seelen wieder zurückgetauscht werden können, jetzt da der Knochen zerbrochen ist."

"Stimmt, er hat recht!", meint Miroku. Alle schauen etwas betreten zu dem Knochen hinüber. Schließlich meint Sesshomaru brodelnd. "Soll das etwa bedeuten, dass ich bis zum Ende meiner Tage im Körper dieses... Halbdämons stecken muss?" "Sieht wohl ganz so aus.", meint Inu Yasha höhnisch.

"Oh weh!", meint Kagome, "Ich glaube wir haben jetzt ein ernstes Problem." Auch ihre Freunde schauen etwas betreten drein. Wie kommen wir bloß aus diesem Schlamassel wieder heraus?, denkt sie bei sich. Was ist, wenn die Beiden wirklich für immer im Körper des Anderen bleiben müssen. Irgendwie freu ich mich ja für Inu Yasha, er scheint so glücklich zu sein, aber nun, da er ein echter Dämon ist, was wird er da tun? Wird er wirklich weggehen, wie er vorhin sagte? Werde ich ihn dann jemals wiedersehen? Seltsam, irgendetwas in mir will nicht, dass er weggeht. Irgendwie macht mir der Gedanke Angst.

Und was ist mit Sesshomaru? Er ist zwar ein Fiesling, aber irgendwie tut er mir leid. In Inu Yashas Körper gefangen zu sein, scheint ihn wirklich schwer getroffen zu haben. Aber was können wir schon dagegen tun? Der Wunschknochen ist jetzt kaputt, übrig ist nur... dieser Splitter da!"

Kaum hat sie ihn entdeckt, da geht sie auch schon hin und hebt ihn auf. "Seht mal, hier ist der Juwelensplitter der in dem Knochen steckte", verkündet sie. "Dass ist doch wenigstens eine gute Nachricht!", meint Miroku.

"Gib das Ding sofort her!", ruft Sesshomaru ärgerlich. Schon will er ihr den Splitter entreißen, als ihn ein harter Tritt zu Boden schickt. Hoch aufgerichtet steht Inu Yasha über ihm und schaut auf ihn hinab: "Oh nein, du wirst ihr kein Haar krümmen, verstanden?" "Inu Yasha...!", flüstert Kagome verwundert.

Mühsam rappelt Sesshomaru sich wieder auf. Grimmig geht er in Kampfstellung. "Glaub ja nicht, dass ich mich von dir so einfach besiegen lasse!", grollt er, "Ich bin dir allemal überlegen, du mickriger Hundesohn! Völlig egal in welchem Körper du gerade steckst." Mit diesem Wort greift seine Hand zu dem Schwert an seiner Seite. "Zumindest ein Gutes hat die ganze Sache", lächelt er kalt, "Endlich gehört Tessaiga mir!"

Mit diesen Worten zieht er das Schwert aus der Scheide. "Im Gegensatz zu dir, weiß ich nämlich wie man Tessaigas verborgene Kräfte vollends entfalten kann. Mach dich schon mal auf etwas gefasst!" Hoch aufgerichtet steht er mit erhobenem Schwert vor Inu Yasha.

"Seltsam", meint Miroku, "Sesshomaru kann nun zwar Tessaiga ohne Probleme in der Hand halten, aber es verwandelt sich gar nicht. Es ist nach wie vor eine rostige, alte Klinge. Dabei sagte er doch gerade, er wüsste wie seine verborgenen Kräfte zu entfalten sind." "Tja", meint Myoga, "Über die Kräfte bescheid zu wissen und sie nutzen zu können sind zwei verschiedene Dinge."

"Stimmt", fügt Kagome erleichtert hinzu, "Sesshomaru kann Tessaiga nun zwar halten, da er nur noch ein Halbdämon ist, aber er hegt noch immer einen tiefen Groll und Verachtung gegen die Menschen. Und da Tessaiga dazu geschaffen worden ist, um Menschen zu beschützen, wird er niemals in der Lage sein es richtig zu führen."

Anscheinend stellt nun auch Sesshomaru fest, dass sich die Beherrschung Tessaigas als kniffliger erweist, als er angenommen hat. "Nun, worauf wartest du noch?", fragt Inu Yasha mit wachsender Ungeduld.

"Verdammt, was ist nur mit dieser Klinge los?", brummt Sesshomaru, "Warum verwandelt sie sich nicht?" Inu Yasha sieht spöttisch zu ihm hinüber. "Na, was ist nun?", fragt er, "Ich dachte du weißt wie man mit diesem Schwert umgeht. Es ist wieder das Selbe mit dir. Erst spuckst du große Töne und zum Schluss ziehst du doch mit eingekniffenem Schwanz davon."

"Inu Yasha, es liegt an ihm!", ruft Kagome nun zu ihm hinüber, "Tessaiga wurde geschaffen um Menschen zu beschützen. Es kann nur von jemandem geführt werden, der etwas für Menschen empfindet und sie beschützen will." Überrascht hebt Inu Yasha die Brauen. "So ist das also!", murmelt er.

Sesshomaru starrt zu ihr hinüber. In seinem Gesicht spiegelt sich Gereiztheit, Verwirrung und Wut. Er atmet einmal tief durch, dann schmeißt er das Schwert ärgerlich zu Boden. "Verdammt!", stößt er hervor.

Mit einem überlegenden Grinsen schlendert Inu Yasha auf seinen Bruder zu. "Tja, da hat dir das also gar nichts gebracht, dass du nun in meinem Körper steckt. Tessaiga weiß zu wem es gehört, und ich bin auch derjenige der es führen kann. Also gib schon her!" Er bückt sich lässig um das Schwert aufzuheben. Doch kaum hat er es aufgehoben, lässt er es auch schon wieder fallen als hätte er sich verbrannt.

"Aua!", ruft er überrascht aus. Nun ist es Sesshomaru der hämisch lächelt. "Du dummer Narr!", sagt er, "Du hast anscheinend vergessen, dass Tessaigas Schutzsiegel verhindert, dass Dämonen es berühren können, und da du nun in meinem Körper steckst, nutzt dieses Schwert dir genauso wenig wie mir."

"Pah!", meint Inu Yasha finster, "Ich brauche kein Schwert um dich fertig zu machen!" Mit diesen Worten will er sich auf seinen Bruder stürzen. Doch eine laute Stimme ertönt über den Platz: "Inu Yasha, SITZ!"

Im gleichen Moment reißt die Kette um Sesshomarus Hals ihn erneut zu Boden. Inu Yasha stoppt irritieret seinen Angriff. "Oh hoppla!", meint Kagome verdutzt, "Entschuldige bitte! Es war nur die Macht der Gewohnheit. Eigentlich wollte ich nur Inu Yasha aufhalten."

"Was soll das, Kagome?", meckert Inu Yasha, "Warum willst du mich daran hindern diesen Bastard endgültig fertig zu machen? Nicht, dass diese Kette jetzt noch irgendeine Wirkung auf mich hätte..." Sie geht auf ihn zu. "Er hat dir doch gar nichts entgegenzusetzen. Jetzt, wo er in deinem Körper steckt, ist er doch viel schwächer als du." "Um so mehr ein Grund, ihn endgültig zu erledigen. Die Gelegenheit ist ideal", mosert er zurück.

Kagome sieht ihn verwundert an. "Das sieht dir gar nicht ähnlich, dich an Schwächeren zu vergreifen." Inu Yasha stemmt den Arm in die Seite und dreht ihr den Rücken zu. "Was bleibt mir jetzt noch anderes übrig. Schließlich bin ich jetzt der Stärkste hier. Es ist doch völlig klar, dass nun alle meine Gegner schwächer sind als ich." "Aber er ist doch dein Bruder!", fügt sie beschwörend hinzu.

Grimmig guckt Inu Yasha sie an. "Bruder?", schnappt er, "Ein toller Bruder ist er! Schon immer hat er mich gehasst und gedemütigt, wann immer ihm danach war. Wie oft hat er nicht schon versucht mich umzubringen? Nein glaub mir, ich hege keinerlei brüderliche Gefühle für ihn!"

Betrübt sieht Kagome Inu Yasha an. Sein Blick ist hart und gnadenlos. Kein Schmollen, kein Grummeln, nur eiskalte Berechnung. Inu Yasha hat sich verändert, und das nicht nur äußerlich. Ihm scheint plötzlich alles egal zu sein. Es ist, als hätte er sämtliche freundlichen Gefühle abgelegt. Ein vollwertiger Dämon zu sein, hat offenbar doch seinen Preis. Was wenn er jetzt für immer so bleibt? Bei diesem Gedanken wird ihr seltsamerweise das Herz schwer.

Sie versucht es noch einmal: "Wenn du ihn tötest, werdet ihr eure Körper nie wieder zurücktauschen können." "Und wer sagt dir, dass ich das überhaupt will?", fragt er scharf zurück. "Etwa nicht?'", meint sie leise. "Pah!", schnauft er, "Dieser Körper gefällt mir und es ist mir nur recht, wenn mein Brüderlein einmal wahrhaftig am eigenen Leib zu spüren bekommt, wie es ist, in der Haut eines Halbdämons zu stecken. Er soll genau das erleiden, was ich all die Jahre durchmachen musste." In Inu Yashas Stimme liegt blanker Hass. Fassungslos blickt Kagome ihren Kameraden an. "Inu Yasha...", meint sie leise.

Langsam wirft Inu Yasha einen Blick in die Runde. Er bemerkt wohl, dass ihn alle entgeistert anstarren, doch er lässt sich nicht anmerken wie er darüber denkt. Sein Blick bleibt mit Befriedigung an Sesshomaru hängen, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hat, den Staub aus dem Gewand geklopft hat und nun mit gesenktem Blick und finsterer Mine schweigend hinter den Anderen steht.

"Ich denke ich werde jetzt erst einmal diesen neuen Körper ausprobieren", verkündet Inu Yasha, "Ihr könnt inzwischen machen was ihr wollt, aber erwartet mich bloß nicht allzu bald zurück!" Mit diesen Worten schwingt sich Inu Yasha in die Luft empor und mit einem langen Satz ist er auch schon beinah außer Sichtweise.

"Ja, glaubt man's denn?", meint Sango verblüfft. In diesem Moment ertönt hinter ihnen eine schrill quietschende Stimme: "Sesshomaru-sama, wartet doch auf mich, Gebieter!" Vor Erschöpfung schnaufend taucht hinter einem der Skelette Jaken auf. Anscheinend hat er einen regelrechten Dauerlauf hinter sich. "So wartet doch auf mich, Herr", schnauft er, "Erst eilt ihr einfach so voraus, ohne auf mich zu warten, und nun wo ich euch endlich eingeholt habe, lauft ihr schon wieder davon." Die kleine Gruppe der Anwesenden wirft sich vielsagende Blicke zu, als sie den kleinen Gehilfen von Inu Yashas Bruder entdeckt. Sesshomaru steht mit dem Rücken zu ihnen und sagt keinen Ton.

Nun hat auch Jaken die Anderen entdeckt. Ein überraschter Schrei entfährt ihm. "Keinen Schritt weiter!", quiekt er und fuchtelt ihnen mit seinem Stab entgegen, "Kommt nur nicht auf die Idee mich anzugreifen! Mein Herr wird sonst nämlich grausame Rache nehmen. Und dann wird es euch noch leid tun mich angefasst zu haben."

Kagome und ihre Freunde sehen sich an, dann blicken sie geschlossen zu der Gestalt im roten Gewand mit den Hundeohren auf dem Kopf hinüber. Die Gestalt rührt sich kein Stück. Schließlich meint Kagome: "Äh... Jaken, ich glaube nicht, dass dein Herr momentan in der Verfassung ist, irgendwelche Racheaktionen deinetwegen zu starten." "Soso", meint Jaken, "Und weshalb nicht, wenn ich fragen darf, du lächerliche, kleine Menschenfrau?" "Na ja...", druckst Kagome herum.

Jaken scheint etwas zu ahnen. "Hat es etwa wieder mit Inu Yasha zu tun? Ist er deshalb so eilig davon gelaufen? Hat Inu Yasha ihn wieder in die Fluch geschlagen? Wer hätte gedacht, dass dieser kleine Halbdämon meinem Herren solche Probleme bereiten kann. Aber was soll man von einem Halbdämon auch anderes erwarten? Diese Halbblüter taugen aber auch wirklich zu gar nichts. Also ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich ein Halbblut währe. Welch Glück für mich, dass ich das ausgemachte Glück habe einem solch edlen Volldämon wie Sesshomaru zu die..."

In eben diesem Augenblick trifft Jaken ein großer Schienbeinknochen am Kopf, der quer durch die Luft gesegelt kam. Groggy geht er zu Boden. "Diese lausige, kleine Kröte!", zischt Sesshomaru zwischen den Zähnen hindurch. Nachdenklich beobachtet Kagome ihn. Seine Fäuste beben vor unterdrückter Wut, und kommt es ihr nur so vor, oder ist er rot im Gesicht geworden?

"Ich finde, wir sollten nicht länger hier bleiben", sagt nun Miroku, "Es wird langsam wirklich dunkel und ich weiß ja nicht wie ihr darüber denkt, aber ich möchte nicht unbedingt zwischen all diesen Knochen übernachten." "Du hast recht", gibt Kagome zu, "Wir sollten uns eine bessere Unterkunft suchen." Die Gruppe wendet sich zum Gehen. Kagome wirft einen Blick über die Schulter zurück. Sesshomaru steht noch immer mit gesenktem Kopf da. Er rührt sich nicht vom Fleck.

Einem plötzlichen, inneren Impuls folgend dreht sie sich um und geht zu ihm zurück. Vor ihm bückt sie sich und hebt Tessaiga auf. Mit einem verlegenen Lächeln hält sie es ihm hin. Keine Reaktion. "Na, nun nimm es schon!", meint sie aufmunternd. Jetzt hebt er doch den Kopf.

"Was soll ich mit diesem rostigen Stück Schrott anfangen?", meint er emotionslos. "Na, es wieder einstecken, oder soll es etwa hier liegen bleiben?", meint sie leicht tadelnd, "Wenn wir eure Körper erst wieder zurückgetauscht haben, will Inu Yasha sein Schwert bestimmt wiederhaben." Fast meint Kagome eine Spur von Überraschung auf seinem Gesicht zu erkennen, doch schon ist seine Mine wieder ausdruckslos.

"Du glaubst im Ernst daran, dass unsere Seelen wieder zurückgetauscht werden können?", sagt er schließlich leicht verächtlich. "Na, ich will es mal so sagen", entgegnet Kagome, "Ich habe auch nicht geglaubt, dass das mit dem Knochen überhaupt funktioniert. Es gibt bestimmt einen Weg, wie wir den Körpertausch wieder rückgängig machen können, und wenn es den gibt, werden wir keine Ruhe geben, bis wir ihn gefunden haben." Schweigend blickt er sie an. Schließlich sagt Kagome. "Es ist also am Klügsten, wenn du erst mal mit uns kommst. Gemeinsam finden wir bestimmt einen Weg."

"Du meinst im Ernst ich soll mich euch anschließen? Menschen?", bei dem Wort schüttelt es ihn vor Verachtung, "Nenn mir nur einen guten Grund, weshalb ich das tun sollte!" "Na ja", sagt Kagome und legt den Kopf schief, "Ich schätze, im Moment sind wir die Einzigen, die Inu Yasha davon abhalten können, mit dir kurzen Prozess zu machen wenn es ihm plötzlich in den Sinn kommt. Also stell dich nicht so zickig an und komm schon mit!" Erhobenen Hauptes dreht sie sich um und stolziert davon. "Meine Güte, du bist ja noch schlimmer als dein Bruder!", fügt sie genervt hinzu. Mit ausdrucksloser Mine schaut Sesshomaru ihr hinterher. Einen langen Moment scheint er zu zögern, doch dann setzt er sich doch in Bewegung und folgt in einigem Abstand der kleinen Gruppe, die ihrer heutigen Raststätte entgegen steuert.

Eine verzwickte Situation

"Auf keinen Fall!" Sesshomarus Gesicht verzieht sich vor Abscheu und Verachtung. "Du hast es doch noch gar nicht probiert", entgegnet Kagome verstimmt. "Ich nehme keine Menschennahrung zu mir!", stellt er klar. "Aber du musst irgendetwas essen!", beharrt Kagome gereizt. "Ich sagte Nein! Und das ist mein letztes Wort!", steif dreht Sesshomaru sich weg.

Die Anderen verfolgen die Szene kauend. Sie haben die Nacht in einem alten Schrein verbracht und nun genehmigen sie sich ein ausführliches Frühstück, das zum größten Teil aus Ramen besteht. Trotz Sesshomarus beharrlicher Weigerung etwas davon zu probieren, lassen sie sich den Appetit nicht verderben.

Sogar Jaken, der sich ihnen ebenfalls angeschlossen hat, nachdem man ihm verklickert hat, welches schreckliche Schicksal seinen Gebieter getroffen hat, schielt mit großen sehnsüchtigen Augen zu den dampfenden Nudelschüsseln hinüber. Doch da sein Herr dieses Gericht auch weiterhin so vehement ablehnt, entschließt er sich schweren Herzens zu wahrem Kadavergehorsam und lässt zumindest anmuten, dass ein Gericht, dass sein Herr ablehnt, gleichfalls für ihn inakzeptabel ist.

Seufzend lehnt sich Kagome zurück. "Ich versteh das nicht", meint sie kopfschüttelnd, "Inu Yasha hat meine Nudeln immer sehr gemocht." Es fällt Sesshomaru nicht leicht seine Emotionen im Zaum zu halten als er hervorquetscht: "Ich... bin... aber nicht... Inu Yasha!" "Sagt ja auch keiner", gibt Kagome zurück, "Aber hat dir noch keiner gesagt, dass es unhöflich ist eine Einladung abzulehnen?"

"Du widerliches Weibsstück!", grollt Sesshomaru, "Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?" Ärgerlich springt er auf. "Schlimm genug, dass ich in diesem... diesem Körper feststecke, aber dein dummes Gerede kostet mich noch den letzten Nerv!" Mit eiserner Selbstbeherrschung, nimmt er das letzte Bisschen Würde zusammen und stolziert erhobenen Hauptes zur Tür hinaus.

"Ich kann wirklich nicht verstehen, warum er sich so aufführt", wundert sich Kagome kauend. "Eigentlich ist es ja verständlich", erklärt Myoga, "Immerhin ist er ein mächtiger Dämon aus einem edlen Geschlecht. Obwohl er so grausam ist, sind ihm seine Würde und sein Stolz anscheinend sehr wichtig. Halbdämonen haben in seinen Kreisen keinen besonders guten Ruf." Miroku nickt verständnisvoll: "Dass er jetzt im Körper von Inu Yasha feststeckt, muss für ihn ziemlich erniedrigend sein. Halbdämonen kommen bei ihm wahrscheinlich gleich nach Menschen, in der Reihe der Dinge die er am meisten verachtet."

Kagome sieht Sesshomaru hinterher. "Irgendwie tut er mir leid", sagt sie. "Häh?", Shippo schaut sie groß an, "Kagome, wie kann er dir leid tun? Hast du vergessen, dass er schon oft versucht hat Inu Yasha zu töten? Und bei dir hat er es auch schon ein paar Mal versucht." "Ja ich weiß, Shippo", erwidert Kagome, "Aber guck ihn dir doch an! So wie er da draußen steht, strahlt er mehr Würde aus, als Inu Yasha jemals zuvor. Und trotzdem ist er unglücklich, man sieht es ihm an." Verwundert beobachte Sango Kagome. Dieses Mädchen ist wirklich seltsam, stellt sie bei sich fest.
 

Es ist bereits später Vormittag und die kleine Gruppe wandert noch immer über die weiten Felder der Gegend. In ausreichendem Abstand folgt ihnen Sesshomaru, permanent umschwänzelt von Jaken, der nicht aufhören kann seinen Herren zu bemitleiden und ihm immer wieder erzählt, dass er trotz allem nichts von seiner Eleganz, Würde, Überlegenheit und Stärke eingebüßt hat. Doch er stößt auf taube Ohren. Keine Reaktion kommt von ihm. Er herrscht den kleinen Wicht nicht einmal zum Schweigen an.

"Glaubst du wirklich, dass wir einen Weg finden die Beiden wieder zurückzutauschen?", fragt Sango Kagome. "Ich weiß es nicht. Ich hoffe es aber", antwortet Kagome. Ich hoffe es wirklich!, denkt Kagome bei sich. Er sieht vielleicht aus wie Inu Yasha, aber er ist es nicht.

Inu Yasha kann zwar aufbrausend sein, oder auch wild und rüpelhaft, oder aber frech und unhöflich und er hat bestimmt eine Menge Schwächen, aber... manchmal frage ich mich, wie viel davon nur aufgesetzt ist, damit niemand sieht wie es in ihm wirklich aussieht. Er will es zwar nicht zugeben, aber er hat auch seine netten Seiten. Manchmal bekommt man sogar das Gefühl, dass er richtig sanft und fast schon zärtlich sein kann. Nicht oft, aber manchmal. Ich möchte zu gerne wissen, was er wirklich von mir hält.

Was man auch immer über ihn sagen kann, er war voller Leidenschaft. Im Gegensatz zu seinem Bruder. Sie wirft einen Blick über die Schulter zurück. Sesshomaru ist kalt und abweisend. Man weiß nie was er denkt. Ich glaube er weigert sich anderen seine Emotionen zu zeigen. Er ist kalt und er ist gefährlich.

Und trotzdem... Die Art wie er da so entlanggeht... Man merkt ihm an, dass etwas an ihm nagt, und dass es ihm schwer fällt er nicht zu zeigen.

Unwillkürlich, verlangsamt Kagome ihren Schritt und lässt sich weiter zurückfallen. Kurz darauf läuft sie auf einer Höhe mit Sesshomaru. "Du brauchst wirklich nicht so weit hinter uns zu gehen", beginnt sie ermunternd. "Mir ist es recht so!", gibt Sesshomaru zurück. "Ach komm", bohrt Kagome weiter, "Wie schlimm kann es schon sein? Wer weiß wie lange es dauert bis wir einen Weg gefunden haben euch beide wieder auszutauschen. Es ist wohl besser, du gewöhnst dich schon mal an uns."

"Hör zu, Weib!", sagt er ruhig, "Ich habe sicher nicht vor in diesem Körper zu bleiben. Eine Verzögerung des Rücktausches ist nicht akzeptabel. Ich folge euch nur, weil ihr mir im Augenblick noch nützlich sein könnt, da ihr ja anscheinend ebenfalls bemüht seit diesen lausigen Köter Inu Yasha wieder zurück in seinen Körper zu bekommen. Ihr seid ein notwendiges Übel, das ist alles. Also hör auf, dich bei mir einschleimen zu wollen!"

"Was ist, wenn wir es nicht schaffen?", fragt Kagome ungeniert. Sesshomarus Nacken verspannt sich. "Allein diese Vorstellung ist inakzeptabel!", sagt er. "Warum? Was ist den so furchtbar schrecklich daran?", fragt Kagome weiter und behält Sesshomaru aufmerksam im Auge. Innerlich befürchtet sie, er könnte jederzeit explodieren, aber die Frage lässt ihr keine Ruhe.

Sesshomaru bleibt stehen. Er scheint um seine Fassung zu ringen. Seine Kiefer mahlen. "Dieser Körper ist... schwach!", sagt er schließlich, "Das Menschenblut macht ihn schwach! Er steckt so voller irritierender Gefühle. Es kostet mich eine ungeheure Anstrengung, mich selbst unter Kontrolle zu halten. Er mag zwar seine Stärken haben, aber er ist bei weitem nicht so effizient, wie mein eigener Körper.

Und nun bewohnt Inu Yasha meinen Körper und mir ist nur dieses unreine Stück Fleisch geblieben. Verunreinigt durch schwächliches Menschenblut. Diese Tatsache erlaubt mir zwar Tessaiga zu halten, aber gebrauchen kann ich es dennoch nicht. Dieser ganze Tausch hat Inu Yasha nichts als Vorteile gebracht und mir nur Nachteile und dafür hasse ich ihn!", er ballt die Faust, "Ich werde nicht zulassen, dass er meinen Körper behält!"

In diesem Moment hält er plötzlich inne. "Warum erzähle ich dir das alles eigentlich?", wundert er sich. "Natürlich!", fügt er müde hinzu, "Es ist dieser Körper, er macht mich.... weich!" Das letzte Wort speit er geradezu aus.

Verständnisvoll nickt Kagome. "Ich glaube, ich verstehe!", sagt sie mitfühlend. Ruckartig fährt Sesshomarus Kopf herum. "Gar nichts verstehst du!", faucht er, "Du bist nur ein Mensch! Du hast nicht die leiseste Ahnung!" Schon holt er zu einem tödlichen Schlag aus. Doch Kagome ist schneller: "SITZ!"

Mitten aus der Bewegung wird der aufgebrachte Dämon von den Füßen gerissen und schlägt heftig auf dem Boden auf. Es dauert eine ganze Weile ehe er wieder hochkommt. Seine Bewegungen sind zittrig. "Sogar... seinen Fluch habe ich geerbt!", sagt er mit bleierner Stimme wie zu sich selber. Als er endlich wieder vor ihr steht, ist seine Mine wieder ein Musterbeispiel an Selbstbeherrschung, aber seine Haltung wirkt noch geknickter als bisher. Beinah bekommt Kagome Mitleid mit ihm.

Dann atmet er einmal tief durch, hebt den Kopf und ohne ein weiteres Wort zu sagen lässt er Kagome stehen und setzt seinen Weg fort. Seufzend folgt sie ihm. Sie ist nicht überrascht, dass er sie völlig ignoriert, als sie ihn überholt und wieder zu den Anderen aufschließt.

"Ein Glück, dass er diese Kette umhat!", bemerkt Sango, "Einen Momentlang dachte ich wirklich, er bringt dich um." "Das hatte er bestimmt auch vor", meint Kagome nachdenklich, "Er ist irgendwie so ganz anders als Inu Yasha." "Er ist gefährlich, Kagome!", fügt Miroku besorgt hinzu, "Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee war ihn mitzunehmen."

"Aber wir brauchen ihn", erwidert Kagome, "Wenn wir die Beiden wieder zurücktauschen wollen, müssen wir sie beide zusammen haben. Wenn wir ihn irgendwo herumstreunen lassen, kriegen wir die Beiden nie wieder in ihre Körper zurück." Nachdenklich schlendert sie neben ihren Freunden her. "Außerdem sagst du es doch selber: Er ist gefährlich. Was meinst du, was er alles anstellen könnte, wenn wir ihn alleine losziehen lassen?"

"Da hast du auch wieder Recht", gibt Miroku zu. "Aber einen Haken hat die Sache dennoch", gibt Sango zu bedenken, "Wie du schon sagtest, brauchen wir die Beiden zusammen um sie zurücktauschen zu können, aber Inu Yasha ist mit Sesshomarus Körper längst über alle Berge. Wer weiß wann wir ihn wieder zu Gesicht bekommen? Er schien so zufrieden zu sein mit Sesshomarus Körper, dass ich nicht glaube, dass er ihn freiwillig wieder herausgibt. Und wenn er wiederkommt, dann doch sicher nur um seinen Bruder umzubringen, oder sich zumindest an seinem Elend zu ergötzen, du hast ihn doch gehört."

Kagome senkt nachdenklich den Kopf. "Mag sein, dass du recht hast, aber irgendetwas sagt mir, dass wir ihn spätestens heute Abend wiedersehen werden."

Wehe wenn sie losgelassen...

Mit langen Sätzen springt Inu Yasha in seinem neuen Körper durch den Wald. Es ist ein berauschendes Gefühl, das kann er nicht leugnen. Er versucht es auch gar nicht, dazu hat er viel zu viel Spaß. Scheinbar steckt eine nahezu endlose Kraftquelle in diesem Körper. Mit einem Schlag seines Armes kann er ein Duzend Bäume fällen, wenn er will. Er hat es bereits ausprobiert. Felsbrocken zerbröseln unter seinen Füßen, wenn er von Klippe zu Klippe springt. Inu Yasha ist begeistert. Nie zuvor hat er so vor Kraft gestrotzt.

Wenn Sesshomaru ihn jetzt sehen könnte, denkt er grinsend bei sich. Sein nun ach so bemitleidenswerter Bruder würde mit Sicherheit vor Neid vergehen. Allein schon der Gedanke an seinen Bruder, lässt ihn vor Schadenfreude glucksen. Dieser elende Dreckskerl, hat im Grunde genau das bekommen, was er verdient hat. Wie es ihm wohl gefällt im Körper eines Halbdämons zu stecken? Ganz sicher gefällt es ihm überhaupt nicht. Mit langen Sprüngen eilt er weiter.

Langsam aber sicher macht sich der Hunger bei ihm bemerkbar. Wo man hier wohl etwas zu Essen herbekommt, fragt er sich. Er springt in die Höhe über die Baumwipfel und wirft einen Blick in die Runde. Hinter dem Wald liegt ein kleines Dorf. "Dort werde ich bestimmt fündig werden", sagt er zu sich selber, "Die Leute dort haben gar keine andere Wahl als mich mit Essen zu versorgen." Vernehmlich knackt er mit den Knöcheln. Hämisch grinsend setzt er seinen Weg fort.

Es dauert gar nicht lange und er hat den Dorfeingang erreicht. Hoch aufgerichtet spaziert er in das Dorf hinein. Die Bewohner mustern ihn skeptisch und lassen den sonderbaren Fremdling nicht aus den Augen.

"Hey du!", ruft Inu Yasha einem jungen Mann zu, der ihn besorgt anstarrt, "Los, besorg mir etwas zu Essen, aber ein bisschen plötzlich!" Doch der junge Mann starrt ihn nur weiter mit großen Augen an. Inzwischen ist Inu Yasha umringt von den meisten Leuten aus dem Dorf. Ein leises Raunen liegt über der Menge.

Inu Yasha verliert langsam die Geduld. Das fortwehrende Ignorieren seines erteilten Befehls, tut seinem Stolz nicht gut. "Na los!", ruft er ärgerlich, "Oder muss ich erst ungemütlich werden?" Auf einmal leuchten seine Augen gefährlich rot auf und fixieren den jungen Mann mit einem stechende und sehr gefährlichen Blick. Bedrohliche Reißzähne zeichnen sich in seinem Mund ab und ihm entfährt ein tiefes Knurren. Das scheint Wirkung zu zeigen.

"Ein Dämon!", schreit der Mann fast panisch und im nächsten Augenblick ist das Chaos perfekt. Um ihn herum ertönt ein lautes Geschrei und alle Leute versuchen gleichzeitig von ihm wegzukommen.

Zunächst ist Inu Yasha etwas irritiert über die Wirkung die er auf die Menschen hat, doch dann scheint er Gefallen daran zu finden. Mit lässigen Bewegungen verfolgt er die Dorfbewohner und macht sich einen Spaß daraus ihnen gehörigen Schrecken einzujagen. Doch als einige der Männer mit Stöcken und Waffen auf ihn zukommen um ihn zu bekämpfen, ängstlich, aber nichts desto weniger entschlossen, beginnt ihn die Sache allmählich zu verdrießen.

Es spürt eine grimmige Wut und Verachtung in sich aufsteigen. Diese Menschen wagen es doch tatsächlich Widerstand zu leisten! Ihm! Nun, er wird sie eines Besseren belehren! Seine Augen nehmen wieder ein gefährliches Rot an und er fletscht die Zähne. Die Männer zittern, aber rücken weiter vor. Todesmutig wagen sie es und greifen ihn geschlossen an.

Inu Yasha beginnt ärgerlich zu werden. Mit geschmeidigen Bewegungen stößt er die Männer von sich. Er bewegt sich so schnell, dass sie seine Schläge kaum sehen können. Mit Ächzen und Stöhnen prallen die wehrlosen Körper auf dem Boden oder an einer Hauswand auf. "Ihr wagt es mich anzugreifen?", grollt Inu Yasha gefährlich, "Das werdet ihr bitter bereuen!"

Plötzlich steigt eine unbändige Wut in ihm auf. Er will sie büßen lassen dafür. Er wird sie büßen lassen dafür! Mit nur einem Schlag kann er sie alle erledigen. Um seine Hand bildet sich ein grünlicher Schein. Er weiß, er kann sie damit umbringen; er wird es tun!

Fast erwartet er schon am Rande seines Bewusstseins eine Stimme zu hören, die scharf "SITZ!" ruft und ihn damit an seinem Vorhaben hindert. Doch Kagome ist nicht hier um ihn aufzuhalten. Diese Leute sind unrettbar verloren!

Kagome! Mitten in der Bewegung hält Inu Yasha inne. Sie würde das hier auf keinen Fall gutheißen. Er zögert. Was tut er hier eigentlich? Warum hat er so sehr die Kontrolle über sich verloren? Er zuckt ein wenig zusammen, als ihm klar wird, dass er beinah gerade in seiner Wut all diese Leute skrupellos umgebracht hätte.

Er lässt die Hand sinken. Seine Augen nehmen wieder eine normale Farbe an. Was war das nur? Woher kam dieser plötzliche unbändige Hass? So etwas hat er zuvor noch nie gespürt. Ob es daran liegt, dass er nun ein Volldämon ist? Er schüttelt den Kopf. Nein, das kann es nicht sein! Und wenn nun doch...?

Ihm wird ungemütlich zumute. Von allen Seiten starren ihn die Leute ängstlich und wütend an. Warum schämt er sich auf einmal? Was soll das alles bloß? Er wartet keine Antwort ab, sondern mit nur einem langen Satz springt er über die Dorfpalisade und ist einen Augenblick später im Wald verschwunden.

Ein Hoffnungsschimmer

"Was schaust du denn immerzu zum Himmel, Kagome?", fragt Sango verwundert, "Meinst du wirklich, Inu Yasha taucht heute noch auf?" "Na ja, möglich ist es doch immerhin" Kagome versucht positiv zu klingen. In Wirklichkeit drehen sich ihre Gedanken nur um ein Thema: Was passiert, wenn der Neumond aufgeht? Und wird Inu Yasha wirklich erscheinen um diesem denkwürdigen Ereignis beizuwohnen? Ach Inu Yasha, wo steckst du?, denkt sie bei sich. Schon jetzt beginnt er ihr zu fehlen. Seine mürrische Art ist immer noch leichter zu ertragen, als die schlechte Laune und die gefährliche Atmosphäre die von Sesshomaru ausgeht.

"Sag mal, Myoga", fragt sie nun den alten Floh, "Und du bist sicher, dass dir keine Möglichkeit einfällt diesen dummen Wunsch wieder umzukehren?" Der alte Floh kratzt sich nachdenklich am Kopf. "Tja, alles weiß ich nun auch nicht", meint er bekümmert, "Die Einzige Möglichkeit besteht wohl darin, dass die beiden es sich noch einmal wünschen müssen. Aber der Wunschknochen ist leider kaputt."

"Kann man ihn denn nicht irgendwie reparieren?", fragt Kagome hoffnungsvoll? "Ich wüsste nicht wie", meint Myoga beiläufig, "Außer vielleicht du bist bereit dich von diesem Juwelensplitter zu trennen."

Kagome erstarrt augenblicklich wie vom Blitz getroffen. Mit weitaufgerissenen Augen starrt sie Myoga an, dem auf einmal recht unwohl in seiner Haut wird. Mit gnadenlos beherrschter Ruhe fragt Kagome: "Du meinst, mit dem Splitter könnte man den Knochen reparieren, das meinst du doch, oder?" "Nun, ähh...", stammelt Myoga verlegen, "Ich bin nicht sicher, aber das Juwel der vier Seelen hat eine starke Wirkung auf Dämon, und wahrscheinlich auch auf deren Überreste. Wenn man den Splitter an genau der ursprünglichen Stelle einpasst, müsste der Knochen sich wieder zusammenfügen lassen."

Einen Momentlang stehen alle da wie vom Donner gerührt. Dann setzt Kagome ein überaus strahlendes Lächeln auf. "Myoga?", flötet sie. Der alte Floh sieht sie unbehaglich an. Da entlädt sich auch schon das Gewitter. "Soll das etwas bedeuten, du hast die ganze Zeit von dieser Möglichkeit gewusst und nicht einen Piep davon gesagt?", schreit sie aufgebracht. Auch Miroku und Sango funkeln ihn ärgerlich an.

"Also wirklich, Myoga!", schimpft Shippo vorwurfsvoll. "Ich konnte doch nicht ahnen, dass Kagome bereit währe ihren Juwelensplitter dafür zu opfern, wo sie doch so dringend zurück in ihre Zeit zurückwill", verteidigt Myoga sich. Kagome schnappt empört nach Luft: "Jetzt hör mir mal zu, du kleine Bettwanze! Selbstverständlich würde ich sofort jederzeit meine Juwelensplitter opfern, wenn ich dafür Inu Yasha zurückbekomme...!" Im selben Moment wird ihr klar, was sie da gerade gesagt. Augenblicklich läuft sie purpurrot an und versucht sich herauszureden. "Na ja ääh... ich meine das würde ich für jedem von euch auch tun, außer vielleicht für dich Myoga", fügt sie finster hinzu, "Ich meine jedenfalls nicht damit, dass ich ausgerechnet ihn wiederhaben will. Immerhin ist er eine unerträgliche Nervensäge, wenn er auch mal ganz nett sein kann... ich meine wenn er sich ausnahmsweise mal Mühe gibt, ääh... ich meine, schließlich wollen wir doch alle diese Sache möglichst schnell hinter uns bringen, oder nicht?" Peinlich berührt lächelt sie die Anderen an. Doch die bedenken Kagome nur mit einem äußerst skeptischen Blick.

"Na kommt schon, Leute!", meint sie auffordernd, "Alles was wir zu tun haben ist diesen Knochen zu reparieren und dafür zu sorgen, dass sich Inu Yasha und Sesshomaru zur gleichen Zeit wieder zurück in ihren Körper wünschen. Also auf, zurück zum Dämonenfriedhof!" Vorsichtig schielt Kagome zu Sesshomaru hinüber. Er sitzt noch immer in einiger Entfernung mit dem Rücken zu ihnen auf dem Boden und starrt vor sich hin. Aber sie bemerkt, dass seine Ohren aufmerksam aufgestellt sind.

"Dann lasst uns zusehen, dass wir rasch zu diesem Dämonenfriedhof kommen!", meint Miroku, "Wenn alles glatt läuft, können wir nur noch hoffen, dass Inu Yasha auch bereit ist, seinen neuen Körper wieder aufzugeben."
 

Mit trockenem Klacken trifft das Holzstück auf dem Felsen auf. Missmutig hockt Inu Yasha auf einem umgestürzten Baumstamm und schleudert lustlos einige Stöcke gegen den kleinen Felsen ihm gegenüber. Er langweilt sich. Irgendwie hat die ganze Geschichte auf einmal ihren Reiz verloren. Nachdenklich hängt er seinen Gedanken hinterher. Noch immer kann er nicht recht begreifen, was vorhin in ihm vorgegangen ist. Einen solch grenzenlosen Hass auf die Menschen, hat er schon lange nicht mehr gespürt. Besonders nicht, seit er Kagome getroffen hat.

Kagome! Warum geht sie ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte gehofft als vollwertiger Dämon würden ihn solche Gefühle nicht mehr heimsuchen, aber noch immer wird ihm ganz komisch zumute wenn er nur an sie denkt. Verflixt!

Ob bei den Anderen alles in Ordnung ist? Was Sesshomaru jetzt wohl gerade macht? Sicher kocht er vor Wut. Doch auch dieser Gedanke kann ihn nicht aufmuntern. Bestimmt ist er gerade auf der Suche nach jemandem, an dem er seine Wut auslassen kann.

Inu Yasha wird etwas unruhig. Vielleicht hat Sesshomaru ja beschossen sich an seinen Weggefährten für seine Situation zu rächen. Ob er versuchen wird Kagome etwas anzutun? Nervös beginnt Inu Yasha mit einem Fuß auf den Baumstamm zu klopfen. Ach was!, ruft er sich selbst zur Ordnung. Er hat doch die Kette um, Kagome weiß sich da sicher schon zu helfen. Sie kann ziemlich zäh sein.

Aber was ist, wenn er schneller ist? Wenn er es schafft sie zu überlisten? Was wenn er ihr doch etwas antut? Mit Unbehagen merkt Inu Yasha, dass sein Herz schneller schlägt bei dem Gedanken. Vielleicht sollte er doch zurückgehen, nur zur Sicherheit, nur um zu sehen ob alles in Ordnung ist.

Nein!, wehrt er entschieden ab und schüttelt den Kopf. Ich bin jetzt ein Volldämon. Es ist ganz normal für einen wahren Dämon, dass er sich nicht um die Menschen schert. Das ist es doch was ihn so mächtig macht. Er wird nicht von unsinnigen Gefühlen beeinflusst. Kagome muss eben sehen wie sie alleine klar kommt. Sie geht mich nichts mehr an!

Eine Weile herrscht Totenstille im Wald. Eine eigenartige Spannung liegt in der Luft. Schließlich hält Inu Yasha es nicht mehr aus. "Ach verdammt!", schimpft er und springt auf, "Ich hab keine Ruhe, bis ich weiß ob sie ok ist. Aber dann... dann werde ich mich nicht mehr um sie kümmern, ganz bestimmt!" Mit raschen Schritten setzt er sich in Bewegung.

"Außerdem wird es bald dunkel", fügt er hinzu, "und ich möchte doch wirklich zu gerne Sesshomarus Gesicht sehen, wenn der Neumond aufgeht!" Bei diesen Worten stiehlt sich ein schadenfrohes Lächeln auf sein Gesicht.

Neumond

"Da ist er ja!", Shippos Pfote zeigt aufgeregt über den Hang. "Na endlich!", meint Miroku erleichtert, "Nun müssen wir nur noch den Knochen wiederfinden und dann können wir nur hoffen, dass Inu Yasha sich wirklich blicken lässt.

Skeptisch betrachtet Kagome die untergehende Sonne. "Der kommt bestimmt!", meint sie nachdenklich, "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das verpassen will." "Was meinst du?", fragt Sango. "Ach, nichts weiter!", wehrt Kagome hastig ab.

Schweigend marschiert die kleine Gruppe weiter zwischen den gewaltigen Knochenbergen hindurch. Sesshomaru hält noch immer einen gewissen Abstand zu ihnen. Seit dem Gespräch mit Kagome hat er kein Wort gesagt. Gerade verschwindet der letzte Lichtstrahl hinter dem Horizont. Noch immer haben sie den Knochen nicht wiedergefunden.

Auf einmal hören sie wie jemand hinter ihnen vernehmlich nach Luft schnappt. Verwundert drehen sich alle um. Doch als sie die Ursache sehen, reißen Miroku und Sango ungläubig die Augen auf.

Ein paar Meter hinter ihnen steht Sesshomaru wie zur Salzsäule erstarrt. Grenzenlose Fassungslosigkeit und eine Spur von Panik steht ihm unverhehlt ins Gesicht geschrieben. Seine Hundeohren haben sich in ganz normale Ohren verwandelt und seine weißen Haare haben nun ein dunkles Schwarz angenommen. Auch Krallen und Fangzähne sind verschwunden und nun steht es völlig außer Frage dass es sich bei dieser Erscheinung um einen Menschen handelt.

"Wisst ihr", versucht Kagome ihren Freunden zu erklären, "Inu Yasha verwandelt sich bei jedem Neumond in einen ganz normalen Menschen, weil an diesem Tag sein Dämonenblut seine mystische Wirkung verliert. Und nun hat es wohl Sesshomaru damit getroffen."

Blankes Entsetzen steht Sesshomaru ins Gesicht geschrieben. "Soll das etwa bedeuten, dass du davon gewusst hast und mir nichts davon gesagt hast?", seine Stimme überschlägt sich beinah. In diesem Augenblick fällt Jaken über den Schreck in Ohnmacht und Sesshomaru wendet sich zutiefst geschockt von den Anderen ab. Kagome kann sehen, dass er zittert. "Äh, geht ihr doch schon mal voraus und sucht den Knochen. Ich bring ihn schon hinterher." Achselzuckend machen sich Shippo, Miroku und Sango weiter auf die Suche.

Behutsam tritt Kagome an Sesshomaru heran. "Alles ok, mit dir?" "Lass mich in Ruhe!", ist die unfreundliche Antwort, doch seine Stimme schwankt. Kagome lässt sich jedoch nicht beirren und geht um ihn herum um ihm ins Gesicht zu sehen.

Sesshomaru starrt zu Boden. Sein Gesicht ist eine steinerne Maske. "Ich dachte wirklich, ich könnte nicht noch tiefer sinken.", sagt er leise. Seine Stimme klingt hohl. "Es ist doch nur für heute!", versucht Kagome ihn aufzumuntern, doch er schüttelt nur schwach den Kopf. "Du verstehst das nicht", seine Stimme zittert, "Es ist entsetzlich! Ein Halbblut zu sein, ist wirklich absolut entsetzlich! Ich weiß wirklich nicht... wie Inu Yasha das aushält."

Täuscht Kagome sich, oder glitzert da eine Träne in seinem Auge. Nun schaut er auf und sieht direkt in ihr mitfühlendes Gesicht. Sofort wendet er den Kopf ab. So sehr er es auch versucht zu verbergen, er errötet. "Verdammt!", stößt er hervor, "Verschwinde bloß, sonst muss ich ungemütlich werden!" "Schon gut", lenkt Kagome ein, "Ich gehe schon mal zu den Anderen. Komm einfach nach, wenn du hier fertig bist!"

Schweigend blickt er ihr nach. Ein Mensch! Zuerst ein Halbdämon und jetzt ein Mensch! Sesshomaru beißt die Zähne zusammen. Nie zuvor hat er sich so schwach und so erniedrigt gefühlt. Erst dieser schwächliche Körper, dann kann er Tessaiga nicht gebrauchen und nun auch noch diese entsetzliche Demütigung! Ein Mensch! Warte Inu Yasha, das büßt du mir, verlass dich darauf!, denkt er verbissen bei sich.

Und diese Kagome! Was fällt ihr ein, ihn mit ihrer Gefühlsduselei einwickeln zu wollen? Als wenn er sich nicht schon mies genug fühlen würde, muss sie ihm auch noch mit ihrer Mitleidsmasche auf die Nerven gehen, und damit völlig durcheinander bringen? Am liebsten würde er kurzen Prozess mit ihr machen, wenn nur diese dämliche Kette nicht währe.

Wütend reißt er an der Kette und ehe er richtig merkt wie es geschieht, liegt die Kette vor ihm auf dem Boden. Vor lauter Verwunderung braucht er einen Moment um die Situation zu erfassen. Langsam bückt er sich und hebt die Kette auf. Einen Augenblick lang hält er sie nur in der Hand. Dann lächelt er zum ersten Mal seit zwei Tagen.

Geschwisterzwist

"Schau Kagome, da ist er ja!", ruft Shippo aufgeregt. Tatsächlich in einigen Metern Entfernung liegt der zerbrochene Knochen auf dem Boden. Eilig laufen sie hin. "Jetzt hängt alles davon ab, ob dieser alte Floh recht gehabt hat", meint Sango.

"Miroku, Sango, helft mir mal die Knochenteile aneinander zu legen!", ruft Kagome, die sich bereits mit einem der Knochenenden abmüht. Die großen Stücken sind ziemlich schwer. Gemeinsam schaffen sie es schließlich die beiden Teile nebeneinander zu legen.

"Und nun, Myoga?", fragt Kagome, "Wie gehen wir jetzt vor?" "Du musst den Splitter an die ursprüngliche Stelle legen und dann die Knochenteile zusammenschieben. Dann müsste sich der Knochen wieder zusammenfügen... theoretisch." "Was meinst du mit theoretisch?", funkelt Kagome. "Lass gut sein, Kagome!", mischt sich Miroku ein, "Pass auf, Sango und ich schieben die Knochen zusammen und du legst den Splitter dazwischen, in Ordnung?" "Na schön, du hast recht!", seufzt Kagome.

Mit vereinten Kräften fügen sie die Brustbeinenden wieder zusammen, und im gleichen Moment zischt ein heller Blitz aus dem Knochenriss hervor. Als sie die Augen wieder öffnen ist der Riss verschwunden.

"Was sagt man dazu?", jubelt Kagome, "Es hat tatsächlich geklappt!" "Prima, dann müssen wir ja nur noch auf Inu Yasha warten und hoffen, dass er bereit ist seinen neuen Körper aufzugeben.", fügt Sango hinzu.

"Redet ihr etwa von mir?", ertönt eine Stimme von oben. Alle blicken auf. Auf einem der riesigen Skelette hockt Inu Yasha und blickt gelassen auf sie hinunter. "Inu Yasha!", strahlt Kagome, "Ich wusste, dass du wieder zurückkommen würdest!" Verdutzt guckt er sie an: "Du wusstest das?" Kann es vielleicht sein, dass sie mich vermisst hat?, denkt er bei sich. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich solche Gedanken um mich macht. Ob ich ihr genau so gefehlt habe, wie sie mir?

Mit einem eleganten Satz landet er vor ihr auf dem Boden. "Woher willst du das gewusst haben?", fragt er gespielt uninteressiert. "Na ja", meint Kagome, "Ich war sicher, dass du nicht verpassen wolltest, wie dein Bruder sich in deinem Körper in einen Menschen verwandelt."

Inu Yasha erstarrt augenblicklich, als er das hört. Beleidigt verzieht er das Gesicht: "Ach so ist das! Du dachtest, dass ich deshalb wiedergekommen bin?" "Etwa nicht?", funkelt Kagome herausfordernd zurück, "Was dachtest du denn, was ich sagen würde? Das würde ich doch wirklich zu gerne wissen." "Pah, vergiss es einfach!", schmollt Inu Yasha, "Ich hätte mir denken können, dass man von dir nichts anderes erwarten kann, Mensch!"

Verwundert starren Miroku, Sango und Shippo die beiden an. Kagome ist rot geworden. "Was hast du da grade gesagt?", kommt es gefährlich von ihr. Inu Yasha duckt sich unwillkürlich etwas, er spürt bereits wie sich die Gewitterwolken zusammenziehen.

"Also das ist doch mal wieder typisch von dir!", schimpft sie, "Während wir uns Gedanken machen, wie wir dich und deinen Bruder wieder in eure Körper bekommen, treibst du dich irgendwo in der Weltgeschichte herum. Und nun wo wir endlich eine Möglichkeit gefunden haben, tauchst du hier auf und kannst nichts als meckern."

"Ihr habt eine Möglichkeit gefunden?", fragt Inu Yasha überrascht. "Ja, ganz genau!", mosert Kagome, "Wir haben den Knochen repariert. Jetzt könnt ihr beide euch wieder in euren eigenen Körper wünschen." Einen Augenblicklang schaut Inu Yasha sie nur groß an. Schließlich meint er: "Ich hab nie behauptet, dass ich das überhaupt will." Mit nur wenig Erfolg kann Kagome ihre Wut bezähmen: "Ach ja? Das ist ja wirklich toll! Du bist ein echter Blödmann! Wenn du nicht deshalb wiedergekommen bist, kannst du mir dann vielleicht mal sagen weshalb dann?"

Die Frage trifft Inu Yasha etwas unvorbereitet. Wie soll er ihr jetzt sagen, dass er sich Sorgen um sie gemacht hat? Da beißt er sich doch lieber die Zunge ab. Groß baut er sich vor ihr auf. "Ich brauch mich doch vor dir nicht rechtfertigen, du Menschenweib!", entfährt es ihm. Kagome hält mitten in ihrer Schimpfkanone inne. "Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du mich so nennst", stellt sie verwundert fest, "Inu Yasha, ist alles in Ordnung mit dir?"

Inu Yasha merkt wie ihm mulmig zumute wird. Doch eingestehen will er es nicht. Ärgerlich packt er Kagome am Handgelenk: "Was sollte dich das schon kümmern, du elende Nervensäge?" "Aua, du tust mir weh!", ruft Kagome. Zorn funkelt in Inu Yashas Blick. Ihr wird richtig unheimlich zumute. Erschrocken weiten sich ihre Augen

"Nur zu!", mach diese Nervensäge ruhig eigenhändig fertig!", ertönt es auf einmal hinter ihnen, "Dann brauch ich das nämlich nicht machen." Alle fahren herum. Zwischen den Knochenbergen kommt gemächlich Sesshomaru auf sie zu.

Erschrocken über seine Reaktion lässt Inu Yasha Kagome los. Sein Verhalten ist ihm unerklärlich und zudem peinlich. Fast hätte er sie wirklich verletzt, viel hatte nicht gefehlt. Da ist er gekommen um sie zu beschützen und nun hätte er sie fast selbst verletzt. Ohne dass er versteht warum, jagt ihm dieser Gedanke einen echten Schrecken ein. Es muss wohl doch an diesem Körper liegen. Ob Sesshomaru auch so viele Probleme mit seinem neuen Körper hat?

Sesshomaru! Mit einem kritischen Blick nimmt er seinen Bruder in Augenschein. Seine Mine hellt sich augenblicklich zu einem schadenfrohen Grinsen auf. "Na so was, Brüderchen!", meint er hämisch, "Netter Anblick, den du da bietest! Nun wie fühlt es sich an in einem Menschenkörper zu stecken?" Sesshomaru funkelt ihn grimmig an. "Es ist nicht nötig, dass du mich daran erinnerst!" "Wieso denn nicht? Es macht doch solchen Spaß!" "Du dreckiger...!", grollt Sesshomaru.

"Hey ihr zwei! Beruhigt euch mal wieder!", sagt Kagome nun bestimmt, "Es hat doch keinen Sinn sich gegenseitig anzugiften. Stattdessen solltet ihr euch lieber um die wichtigen Dinge kümmern. Wir haben den Knochen repariert. Myoga sagt, alles was ihr tun müsst ist, genau wie gestern, den Knochen zu zerbrechen und euch zurück in eure Körper zu wünschen. Dann hat dieses Theater endlich ein Ende und alle sind wieder glücklich."

Inu Yasha betrachtet sie kritisch. Sesshomaru gibt keinen Ton von sich. Alle starren nun die beiden Brüder an. "Und wenn ich nun gar nicht will?", meint Inu Yasha schließlich trotzig. Sogleich blitzt Zorn in Kagomes Augen auf: "Und ob du willst! Was ist denn das für eine Frage? Natürlich willst du und jetzt keine Wiederrede!" Eingeschüchtert weicht Inu Yasha ein Stück zurück Aber dann fasst er sich wieder. "Pah! Du hast mir gar nichts zu sagen! Die Zeiten sind vorbei, meine Liebe! Du kannst mich nicht zwingen, und solltest du es versuchen, garantier ich dir, dass es dir leid tun wird!"

"Ach ja?", erwidert Kagome aufgebracht, "Was machst du denn dann? Wirst du dann wieder handgreiflich wie vorhin?" Die Spitze trifft Inu Yasha härter als er sich eingestehen will. Vorhin hätte er ihr beinah etwas angetan, so wütend war er. Wie kommt das bloß? Allein der Gedanke daran, dass Kagome durch seine eigene Hand etwas geschehen könnte bereitet ihm schweres Kopfzerbrechen.

Wenn es wirklich an diesem Körper liegt, kann er es dann wirklich riskieren in ihrer Nähe zu bleiben? Was wenn er sich einmal nicht beherrschen kann? Was ist wenn er sie wirklich einmal verletzt, oder sogar...? Nein, diesen Gedanken wagt er gar nicht zuende zu denken. Wenn ihr nichts geschehen soll, dann wird er sich von ihr fernhalten müssen. Er darf dann nicht mehr in ihrer Nähe bleiben. Allein dieser Gedanke schnürt ihm bereits die Kehle zu. Wie solle er es bloß ertragen von ihr getrennt zu sein? Scheinbar bleibt ihm nur die Wahl, entweder dieser Körper oder Kagome. Die Entscheidung ist hart, aber letztendlich kann es nur eine Wahl geben.

"Vielleicht... hast du recht!", gibt Inu Yasha zögernd zu. Verstimmt schlendert er zu dem Wunschknochen hinüber. "Also schön, bringen wir es hinter uns!"

Alle Blicke gehen nun zu Sesshomaru hinüber der sich nicht von der Stelle gerührt hat. "Und was ist mit dir?", bricht Sango schließlich das Schweigen, "War das nicht genau das, was du dir die ganze Zeit gewünscht hast? Was ist denn nun?" Eine ganze Weile lang bringt Sesshomaru keinen Ton hervor. Mit Überraschen beobachten Kagome und die Anderen, wie er sich auf einmal abwendet.

"Nanu!", wundert Shippo sich, "Sesshomaru ist ja plötzlich ganz rot geworden." Verdutzt schauen sich alle an. "Na, was ist denn nun?", poltert Inu Yasha hinter ihnen, "Er soll sich mal ein bisschen beeilen, ehe ich es mir doch anders überlege."

Kagome macht einen Schritt auf Sesshomaru zu: "Ist alles in Ordnung mit dir? Hast du es dir anders überlegt?" "Sei nicht albern!" zischt Sesshomaru, doch etwas verlegener fügt er hinzu, "Das ist es nicht." "So? Was ist denn dann der Grund?" Man sieht wie er sich sehr zusammennimmt als er schließlich sagt: "Ich kann den Knochen nicht zerbrechen. Nicht in dieser... Verfassung!"

Verdutzt gucken sich die Anderen an. "Stimmt!", meint Miroku, "Jetzt wo er ein Mensch ist, ist er einfach zu schwach um den Knochen zu zerbrechen. Ich schätze wir müssen bis morgen früh warten, wenn seine Kräfte zurückkehren." "Natürlich", meint auch Kagome, "Daran hätten wir auch echt selber denken können. Bestimmt ist es ihm unheimlich peinlich das zugeben zu müssen." Ihr Blick fällt auf Inu Yasha: "Und du hör gefälligst auf so schadenfroh zu grinsen! Der arme Kerl hat es wirklich schon schwer genug, auch ohne, dass du dich über ihn lustig machst." Aus den Augenwinkeln wirft Sesshomaru Kagome einen Blick zu.

Inu Yasha indessen schnappt hörbar nach Luft. "Sag mal spinnst du?", empört er sich, "Wieso nimmst du ihn auch noch in Schutz? Empfindest du etwa irgendetwas für diesen elenden Mistkerl? Ich möchte ja wirklich mal gerne wissen, was ihr so gemacht habt, während ich nicht da war!"

Nun ist es Kagome die wütend wird. "Was wir gemacht haben?", wettert sie, "Was denkst du dir eigentlich schon wieder? Was sollen wir schon gemacht haben? Du hast eine dermaßen schmutzige Phantasie. Glaubst du allen Ernstes ich würde mich ihm an den Hals schmeißen, nur weil er jetzt zufällig in deinem Körper steckt? Da überschätzt du dich aber gewaltig, mein Lieber! Es gibt für dich nicht den leisesten Grund eifersüchtig zu sein!"

"Eifersüchtig? Wer ich?", platzt Inu Yasha heraus, "Davon träumst du vielleicht! Ich kann es nur nicht ertragen, dass du für ihn Partei ergreifst. Ich verstehe sowieso nicht warum du ihn verteidigst. Er ist und bleibt ein hinterhältiger Mistkerl, der dich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen würde. Du hättest mich ihn erledigen lassen sollen, als die Gelegenheit dazu war. Aber noch ist es ja nicht zu spät dazu."

Bedrohlich macht Inu Yasha einen Schritt auf Sesshomaru zu. Zum ersten Mal spiegelt sich nun so etwas wie ein Anflug von Furcht auf dessen Gesicht. Doch in diesem Augenblick stellt sich Kagome mit ausgebreiteten Armen vor ihn. "Oh nein! Du wirst ihn nicht anrühren!", ihr Blick ist entschlossen.

Inu Yasha bleibt stehen wie vom Donner gerührt. Fassungslos sieht er wie Kagome seinen Bruder zu schützen versucht. Dieser Anblick gibt seinem Herzen einen Stich. Er schluckt schwer.

"Ach, mach doch was du willst!", brummt er und wendet sich zutiefst gekränkt ab. Steif marschiert er einige Schritte zur Seite und lässt sich dann auf einem Knochenhaufen nieder. Die Anderen würdigt er keines Blickes.

Kagome atmet erleichtert aus. "Puh, das war aber knapp!", meint sie und zu Sesshomaru gewandt, "Alles ok?" Er schaut sie nicht an, doch dann meint er: "Ja! ...Danke!" Kagome hebt die Brauen. "Hm? Kein Problem!" Sie wendet sich wieder den Anderen zu. "Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann ein wenig Schlaf gebrauchen. Vor morgen früh können wir ohnehin nichts weiter unternehmen." Ihre Gefährten nicken und machen ihre Nachtlager bereit.

Es dauert nicht lange und die Einzigen die noch wach sind, sind Inu Yasha und Sesshomaru. Inu Yasha starrt noch immer beleidigt vor sich hin und Sesshomaru beobachtet ihn und die Anderen von der anderen Seite des Lagers her. Ihm ist nicht nach schlafen zumute. Zu viele Dinge gehen ihm durch den Kopf.

Er beobachtet Kagome die friedlich schläft. Er wird einfach nicht schlau aus ihr. Sie ist nur ein Mensch und trotzdem versucht sie freundlich zu ihm zu sein. Ja, sie ergreift sogar Partei für ihn und stellt sich zwischen Inu Yasha und ihn, um ihn zu schützen. Das will ihm einfach nicht in den Kopf. Warum tut sie das? Warum bloß?

Eigentlich hatte er vorgehabt, ihr jetzt, da er diese verwünschte Kette endlich los ist, endgültig den Garaus zu machen. Aber nun... Es scheint ihr nicht einmal aufgefallen zu sein, dass das Ding nicht mehr um seinen Hals hängt. Anscheinend auch keinem von den Anderen. Na ja, das kann ihm ja nur recht sein.

Bestimmt bietet sich noch einmal die Gelegenheit, sie sich vorzuknöpfen. ...Aber nicht heute Nacht!

"Woran denkst du gerade, Bruder?", Inu Yashas Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken. "Ich stelle mir gerade vor, wie ich dich in deine Einzelteile zerlege, wenn ich erst einmal meinen Körper wieder habe", gibt Sesshomaru zurück. Inu Yasha straft sich. "Noch ist gar nicht raus, ob ich das wirklich mache", behauptet er.

Sesshomaru schaut ihn durchdringend an. "Du hast doch überhaupt keine andere Wahl!", meint er, "Das ist nicht dein Körper. Du kannst ihn doch gar nicht richtig beherrschen." "Pah! Wie kommst du denn auf diese Schnapsidee?", fragt Inu Yasha. Sesshomaru schaut ihn ernst an. "Du bist schwach!", beginnt er schließlich, "Genau wie dieser Körper hier. Du steckst doch voller überflüssiger Gefühle, Gefühle für diese kleine Menschenfrau da." Inu Yasha reißt die Augen auf und will etwas erwidern, doch sein Bruder fährt schon fort: "Glaubst du vielleicht ich bin blind? Ich sehe doch genau, dass sie dir viel bedeutet, und deshalb lässt du dich so von ihr herumkommandieren. Das ist nicht nur furchtbar beschämend, dass ist auch eines Dämon unwürdig. Selbst für einen Halbdämon wie dich und für einen vollwertigen Dämonen insbesondere." Sein Blick ist kalt. Inu Yasha schweigt.

"Aber du hängst einfach viel zu sehr an deinem schwächlichen, menschlichen Erbe fest. Du wirst niemals das Zeug zu einem wahren Dämonen haben. Du bist so jämmerlich, dass ich fast schon Mitleid mit dir bekommen könnte."

"Ach ja?", schnauzt Inu Yasha zurück, "Ich bin jämmerlich? Dann guck dich doch mal selber an!" Sesshomaru schnauft verächtlich: "Dies ist dein Körper. Im Gegensatz zu dir bin ich ein vollwertiger Dämon und da spielt es keine Rolle, wie mein Körper aussieht. Ich bin nicht mit diesen ganzen lächerlichen Gefühlen behangen und deshalb werde ich dir für alle Zeit überlegen bleiben."

Verächtlich lächelnd schüttelt Inu Yasha den Kopf: "Das meine ich doch überhaupt nicht!" Überrascht schaut Sesshomaru ihn an: "Sondern?" "Ganz einfach!", erklärt Inu Yasha, "Du steckst jetzt gerade mal zwei Tage in meinem Körper, im Körper eines Halbblutes, und bereits jetzt ist es für dich unerträglich. Ich sehe es dir an, du kannst mir nichts vormachen. Du kommst dir klein, schwach und erniedrigt vor, und das bereits nach zwei Tagen. Ich bin sicher du würdest alles tun, um so schnell wie möglich aus diesem Körper herauszukommen, weil du es einfach nicht aushältst. Wenn du es jetzt schon nicht mehr erträgst, was glaubst du denn wie es mir all die Jahre ergangen ist?

"Aber ich habe gelernt damit zu leben. Du kannst mir glauben, dass es nicht leicht war. Doch du bist einfach unfähig dich einer solchen Tatsache zu stellen. Du hast nicht den Mumm dazu! Also erzähl du mir nicht, ich wäre jämmerlich. Der einzige Schwächling hier bist du, denn es gehört viel mehr Stärke dazu ein Halbdämon zu sein. Jeder kann ein Volldämon sein. Da ist doch nichts dabei!"

Sesshomaru starrt seinen Bruder an. Man sieht richtig wie er bleich wird, doch er bringt keinen Ton heraus. Schließlich schluckt er schwer und ein bösartiges Funkeln kehrt in sein Gesicht zurück. "So, du glaubst also, du könntest ein vollwertiger Dämon sein, was?", meint er schließlich beherrscht, "Na, da bin ich ja mal gespannt, was deine kleine Freundin davon hält, wenn du sie in kleine Streifen schneidest." Aufgebracht starrt Inu Yasha seinen Bruder an: "Pass auf was du sagst!" "Ach komm schon, Inu Yasha!", wehrt Sesshomaru ab, "Du willst mir doch nicht erzählen, dass du noch nicht das Bedürfnis verspürt hast, ihr an die Kehle zu gehen. Was glaubst du eigentlich was ein vollwertiger Dämon mit einer wie ihr machen würde? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Volldämonen haben für Menschen nichts übrig. Es liegt ihnen im Blut. Wenn du wirklich darauf bestehst diesen Körper zu behalten, wirst du bald für nichts mehr garantieren können."

Inu Yasha blickt ihn kritisch an: "Pah, das erzählst du doch bloß um mich dazu zu bringen wieder mit dir den Körper zu tauschen." "Unsinn!", stellt Sesshomaru klar, "Mach dir nichts vor, du weißt, dass ich recht habe. Du kannst es fühlen. Das ist mein Körper, wie du weißt, und ich weiß du fühlst es auch. Und du weißt auch, dass ich in diesem Punkt nicht lüge. Früher oder später wirst du sie mit deinen eigenen Händen umbringen."

Schwere Entscheidungen

Langsam zeichnet sich die aufgehende Sonne am Horizont ab. Noch immer liegt Stille über dem riesigen Knochenfeld. Nur eine hastig dahineilende Gestalt stört die Ruhe. Inu Yasha sprintet mit großen Sätzen über die Ebene. Er muss auf andere Gedanken kommen. Er rennt was seine Lungen hergeben. Warum ist das alles so verwirrend? Warum ist es ihm nicht einfach vergönnt ein vollwertiger Dämon zu sein? Warum kann Sesshomaru nicht einfach Unrecht haben? Inu Yasha bleibt stehen.

Aber er hat recht. Mit diesen wilden, unbändigen Gefühlen in diesem Körper ist Kagome in Gefahr. Scheinbar gibt es nur diesen einen Weg. Er muss sich wieder zurückwünschen. Aber bis es soweit ist, will er noch ein letztes Mal die Vorzüge dieses Körpers auskosten. Nur noch ein allerletztes Mal. "Oh Mann, ich habe aber auch niemals Glück!", brummt er.
 

Inzwischen kommt wieder Leben in die kleine Gruppe. Kagome räkelt sich. Auch die Anderen werden langsam wach. Erstaunt blickt sie sich um. "Wo ist Inu Yasha?", fragt sie. "Weg!", kommt die trockene Antwort von Sesshomaru. Noch immer sieht er aus wie ein Mensch. "Komisch!", meint Kagome, "Wo ist er denn nur hin?" "Wir haben uns unterhalten und schließlich ist er aufgesprungen und einfach weggelaufen", informiert er sie. Kagome reist die Augen auf. "Was? Wieso?", zu ihrer eigenen Verwunderung packt sie Sesshomaru am Kragen und schüttelt ihn, "Was hast du ihm gesagt? Wo ist er hin? Nun sag schon!"

Zunächst ist er überrascht über ihren Ausbruch, doch dann fasst er sich wieder. Mit sichtlichem Genuss reckt er sich nun und baut sich groß vor ihr auf. Mit einer Hand packt er ihr Handgelenk. "Fass mich nicht noch einmal an, du Menschenbrut!", mit diesen Worten stößt er sie grob von sich. Kagome starrt ihn nur groß an. Bedrohlich kommt er auf sie zu. "Was... was hast du vor?", fragt sie ängstlich. "Das was ich schon viel früher hätte machen sollen", sein Blick ist eindeutig.

"SITZ!", ruft Kagome, doch zu ihrer Überraschung, kommt er noch immer näher. Ein triumphierendes Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er die Kette aus seinem Gewand hervorholt. "Scheinbar funktioniert dieses Ding nur bei Dämonen!", meint er genüsslich. Kagome bleibt vor Schreck der Mund offen stehen.

In eben diesem Augenblick bemerkt sie die Veränderung. Seine Haare beginnen sich wieder hell zu verfärben, seine Ohren werden spitzer und auch Klauen und Fangzähne beginnen wieder zu wachsen. Nur wenige Augenblicke später hat er sich wieder in einen Halbdämon zurückverwandelt.

"Kagome, was ist los?", eilen Miroku und Sango ihr zu Hilfe. "Vorsicht Miroku!", ruft Kagome, "Er hat die Kette nicht mehr um!" "Was?", kommt die verblüffte Antwort, "Aber wie...?"

Verächtlich lässt Sesshomaru die Kette zu Boden fallen. "Das Ding dient nur dazu Dämonen in Schach zu halten. Deshalb können sie die Kette auch nicht abnehmen. Bei Menschen ist das jedoch anders, wie es aussieht. Wer hätte gedacht, dass diese schwächliche Gestalt doch noch zu etwas gut wahr?" Finster starren ihn die Anderen an. Kagome krabbelt verunsichert rückwärts. "Du tust mir besser nichts an", behauptet sie mit allem zusammengenommenen Mut, "Wenn mir etwas geschieht nimmt Inu Yasha dich auseinander."

Sesshomarus Mine verfinstert sich. "Ach ja, Inu Yasha. Wahrscheinlich kommt er dann noch auf die Idee, doch noch meinen Körper zu behalten. Er ist ja sowieso nur dazu bereit, weil er Angst hat, dass er dich ansonsten vielleicht eigenhändig umbringen könnte. Wie erbärmlich!" Kagome schaut ihn überrascht an: "Darum macht er das?"

"Wie auch immer", fährt Sesshomaru fort, "Umbringen kann ich dich vielleicht nicht, aber wenn ich dir ein oder zwei Gliedmaßen abreiße, macht mir das vielleicht genau so viel Spaß." "Waaah!", schreit Kagome, hastet zu den Anderen zurück und versteckt sich hinter Miroku, "Das wirst du schön bleiben lassen, hörst du?" "Wer soll mich jetzt noch daran hindern?", meint Sesshomaru gefährlich und lässt die Knöchel knacken.

"Ich zum Beispiel!", ertönt es von oben und im nächsten Augenblick rammt ein harter Tritt Sesshomaru in den Boden. "Inu Yasha!", ruft Kagome erleichtert. Doch dieser hat im Augenblick nur Augen für seinen Bruder. "Sag mal, du hast sie wohl nicht mehr alle, was?", schreit er, "Wenn du Kagome auch nur anrührst bist du ein toter Mann!" Zorn flammt in seinen Augen auf.

"Wow!", murmelt Kagome, "Der scheint ja wirklich Sorge um mich zu haben." An Inu Yasha gewandt meint sie jedoch dann: "Vorsicht Inu Yasha, er hat seine Kette nicht mehr um! Ich kann ihn nicht mehr aufhalten." Inu Yasha reist fassungslos die Augen auf: "Was? Wie ist das denn möglich?" Ein heftiger Schlag trifft ihn. "Das spielt doch keine Rolle", Sesshomaru hat seine Unaufmerksamkeit ausgenutzt, "Tatsache ist nur, dass mir etwas gelungen ist, was du vergeblich versucht hast." Inu Yasha schnaubt grimmig und schleudert seinen Bruder zu Boden: "Halt bloß die Klappe du Mistkerl!"

"Hey, hört auf euch zu streiten!", schreit Kagome dazwischen, "Jetzt wo Sesshomaru wieder stark genug ist, könnt ihr euch doch endlich wieder zurückwünschen." Sesshomaru rappelt sich wieder auf: "Wenigstens in diesem Punkt hat sie recht. Also komm schon, kleiner Bruder. Wir verschieben unsere Auseinandersetzung bis alles wieder so ist wie es eigentlich sein sollte." Entschlossen marschiert er zum Wunschknochen hinüber.

Doch diesmal ist es Inu Yasha der zögert. Alle Augen sind auf ihn gerichtet. "Also was ist nun, Inu Yasha?", fragt Miroku. Langsam setzt sich Inu Yasha in Bewegung, doch nicht zu dem Wunschknochen. Zur allgemeinen Überraschung hebt er die Kette auf. Nachdenklich und schweigend hält er sie in der Hand. Eine Weile sagt er nichts dann schaut er auf.

"Es stimmt, Kagome!", sagt er leise, "Wenn ich diesen Körper behalten würde, dann würde ich dir irgendwann wehtun. Ich habe schon jetzt manchmal keine Gewalt mehr über mich. Wenn ich mit euch zusammenbleiben würde, würde ich euch früher oder später verletzen und das will ich nicht!" Verwundert starren ihn die Anderen an.

"Die Einzige Möglichkeit ist, dass ihr mich unter Kontrolle hättet, damit ihr euch vor mir schützen könntet. Sonst bin ich gefährlich." "Was hast du vor, Inu Yasha?", fragt Kagome besorgt. Langsam hebt er den Kopf und wirft ihr einen langen, schmerzvollen Blick zu. Dann legt er sich die Kette um.

Verwundert starren die Anderen ihn an. Sie können gar nicht fassen, was sie gerade gesehen haben. "Nun kann ich meinen Körper behalten und trotzdem bei euch bleiben", stellt Inu Yasha fest. Irgendwie macht er einen erleichterten Eindruck.

Einer ist von dieser Wendung allerdings kein Bisschen begeistert. "Das ist mein Körper, du dreckiger, kleiner Hundesohn!", schreit Sesshomaru wütend, "Ich werde nicht zulassen, dass du ihn mir wegnimmst!" Mit diesen Worten macht er einen Satz nach vorne und packt Kagome grob am Arm. Sie schreit auf. Mit stählernem Griff hält er sie fest. Eine seiner Klauen umfasst mit tödlicher Entschlossenheit ihre Kehle.

"Kagome!", schreit Inu Yasha auf. Schon will er ihr zu Hilfe eilen. "Bleib gefälligst wo du bist, Inu Yasha!", schreit Sesshomaru zu allem bereit, "Ich schwöre dir, wenn du nicht auf der Stelle diesen Wunschknochen anfasst und mit mir den Körper zurücktauschst, breche ich ihr das Genick!" Entsetzt starrt Inu Yasha ihn an. Kalter Schweiß tritt ihm auf die Stirn. "Das wagst du nicht!", behauptet er schwach. "Du kannst dich darauf verlassen!", Sesshomarus Stimme ist tödlich.

Inu Yashas Blick geht von Kagome zu seinem Bruder und wieder zurück zu Kagome. Er lässt die Schultern hängen. "Also schön, du hast gewonnen! Ich tue was du willst, aber tu ihr nicht weh!" Betrübt geht er hinüber zum Wunschknochen. Mit festem Griff packt er ihn.

Grob schleudert Sesshomaru Kagome zur Seite und gesellt sich nun zu seinem Bruder, als er das andere Ende des Brustbeins ergreift. Ein eiskalter Blick geht zwischen den beiden Brüdern hin und her und dann wie auf ein unsichtbares Zeichen reißen beide gleichzeitig an dem Knochen.

Ein gleißendes Licht erfüllt die Ebene, als der Knochen erneut in zwei Teile zerreist. Wieder müssen Kagome und die Anderen geblendet die Augen schließen. Als sie endlich wieder gucken können, stellen sie fest, dass Inu Yasha und Sesshomaru regungslos am Boden liegen.

"Soweit, so gut!", meint Miroku. "Meint ihr, es hat geklappt?", fragt Sango zögernd. "Keine Ahnung", meint Miroku, "Das werden wir wohl erst wissen, wenn die Beiden wieder zu sich gekommen sind." Vorsichtig nähern sie sich den beiden Bewusstlosen. Noch rührt sich keiner von ihnen.

Da plötzlich beginnt sich Inu Yasha zu bewegen. Wachsam verfolgen sie seine Bewegungen. "Ääh... Inu Yasha?", fragt Kagome vorsichtig. Benommen schüttelt der Angesprochene den Kopf. Schließlich blickt er auf. Mit großen Augen blickt Kagome ihn hoffnungsvoll an.

Auf einmal hellt sich seine Mine auf: "Kagome! Ist dir auch nichts passiert? Bist du ok?" In diesem Augenblick strahlt Kagome über das ganze Gesicht. "Oh Inu Yasha! Du bist es! Ich wusste, dass es klappt!" Nur eine Sekunde später hat sie ihre Arme um ihn geschlungen und drückt ihn selig an sich. Völlig verdattert schaut er auf sie hinab, während sie ihn umarmt.

"Ich bin ja so froh, dass du wieder du selbst bist!", strahlt sie glücklich, "Hast du dir wirklich solche Sorgen um mich gemacht, dass du bereit warst auf den Körper deines Bruders zu verzichten?"

In Inu Yashas Gesicht paart sich Verlegenheit mit Scham: "Na ja, ich konnte ja schließlich nicht zulassen, dass er dir das Genick bricht. Wenn ich es ihm auch nicht verdenken kann. Wahrscheinlich bist du ihm die ganze Zeit gehörig auf die Nerven gegangen."

Kagome erstarrt. Mit einem empörten Schnaufen schubst sie ihn von sich. "Oh du...!", schnaubt sie, "Das sieht dir mal wieder ähnlich! Ist das der Dank dafür, dass wir dich wieder in deinen Körper zurückgeholt haben?" "Pah!", gibt Inu Yasha zurück, "Ich hab dir doch gesagt, dass ich den anderen Körper eigentlich behalten wollte." "Na toll!", schimpft Kagome, "Da kann ich ja dann wohl von Glück reden, dass Sesshomaru mich bedroht hatte, was? Sonst hättest ihn wahrscheinlich wirklich behalten." "Hey, jetzt bin ich wohl Schuld daran, was?", meckert Inu Yasha zurück, "Wer hat mich denn davon abgehalten ihn zu erledigen als er noch keine Gefahr war?

Kagome verschränkt die Arme. "Hmh! Ich wollte nur verhindern, dass du einen völlig Wehrlosen umbringst. Falls du es vielleicht nicht mitbekommen hast, aber du hast dich als Volldämon ziemlich dämonlich oder besser gesagt dämlich aufgeführt. Du hast dich total danebenbenommen, du Blödmann. Hattest du echt vor, in diesem Körper stecken zu bleiben?" "Pah!", mault Inu Yasha, "Das ist auch nicht viel dämlicher als mit einem gefährlichen Killer durch die Gegend zu ziehen und ihn sogar noch zu verteidigen."

"Mag ja sein, dass er gefährlich ist", schimpft Kagome, "Aber was hätten wir machen sollen? Du warst ja gleich über alle Berge um dich auszutoben. Wenn du dir solche Sorgen wegen ihm gemacht hast, dann hättest du doch bleiben und ihn im Auge behalten können." Verdrießlich schnauft Inu Yasha auf, dann dreht er Kagome den Rücken zu und schmollt.

"Also eines ist klar!", sagt Miroku zu Sango, "Inu Yasha ist eindeutig wieder ganz der Alte!" "Aber was ist nun mit Sesshomaru?", meint Sango zurück. Auf diese Frage hin wenden sich alle Blicke dem besagten Dämonen zu.

Gerade in diesem Augenblick beginnt er sich zu regen. Unbeholfen rappelt er sich auf. Kritisch beginnt er sich selbst zu mustern. Eine unverkennbare Erleichterung zeigt sich auf seinem Gesicht, als er sich gewahr wird, dass er wieder in seinem eigenen Körper steckt. "Na, das wurde aber auch Zeit!", meint er erleichtert. Dann wird ihm bewusst, dass alle Anderen ihn wachsam beobachten. Seine Mine verfinstert sich unwillkürlich, als er Inu Yasha entdeckt.

"Ach ja!", meint er verächtlich, "Ich schulde dir ja noch eine Abreibung. Solche abartigen Geschmacksverirrungen der Natur wie euch Halbdämonen sollte es überhaupt nicht geben!" Inu Yasha geht sofort in Kampfstellung. "Sesshomaru!", funkelt er, "Du hast doch jetzt was du wolltest. Also warum tust du uns nicht allen einen Gefallen und verziehst dich, ehe ich dich auseinandernehme?" Doch sein Bruder ist noch immer sauer. Kalte Wut funkelt in seinen Augen auf. "Oh nein! So leicht kommst du mir diesmal nicht davon!", meint er drohend, "Die Demütigung die ich deinetwegen hinnehmen musste, werde ich dir ganz sicher nicht so bald vergessen. Ich habe erst Ruhe wenn du blutend und tot zu meinen Füßen liegst!" Mit diesen Worten stürzt er sich auf Inu Yasha.

Schon will dieser sein Schwert ziehen um seinen Bruder gebührend zu empfangen, doch Kagome hält ihn zurück. "Warte!", meint sie zu ihm und zu seiner Verblüffung wendet sie sich zu Sesshomaru blickt ihm gelassen entgegen.

"SITZ!", ist alles was sie sagen muss und der zornige Dämon wird direkt im Sprung aus der Luft heraus zu Boden gerissen. Verblüfft starren die Anwesenden auf den am Boden liegenden Hundedämon, doch die Überraschung in dessen Gesicht ist noch viel größer als ihre.

"Das fass ich ja nicht!", murmelt Inu Yasha verdattert. Triumphierend zwinkert Kagome ihn an: "Hast du etwa schon vergessen, dass du dir, also ihm, vorhin wieder die Kette umgelegt hast?" "Ja, hab ich völlig vergessen!", meint er etwas verwirrt. "Hey, das war gut, Kagome!", meint Miroku anerkennend.

Inzwischen ist Sesshomaru wieder auf die Beine gekommen. Sein verletzter Stolz ist unverkennbar. "Das kann ja wohl nicht wahr sein!", ruft er aufgebracht aus, "Das darf einfach nicht wahr sein!" Er wirft Kagome einen vernichtenden Blick zu: "Hat man denn niemals Ruhe vor dir, du furchtbares Menschenweib? Hast du eigentlich eine Ahnung mit wem du dich hier anlegst? Ich bin ein Dämon und ich verstehe keinen Spaß, wenn man versucht mich zum Narren zu halten!" Seine Stimme wird mit jedem Wort lauter und drohender.

"SITZ!", ist alles was Kagome darauf erwidert. Augenblicklich zerrt die magische Kette Sesshomaru erneut zu Boden. Der Länge nach kommt er vor ihr auf der Erde zu liegen. "Hehehe!", Inu Yasha kichert genüsslich während er seinen Bruder beobachtet, "Ich glaube an diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen! Kagome, sag es doch bitte noch mal!"

"Nein!", faucht Sesshomaru, "Wehe du sagst das noch mal!" Kagome sieht kritisch auf ihn hinab: "Gib mir einfach keinen Grund!" "Doch bitte, gib ihr einen Grund!", meint Inu Yasha hinter ihr hoffnungsvoll. "Du miese kleine Ratte!", grollt Sesshomaru, "Ich reiß dich in Fetzen!" schon will er aufspringen. "SITZ!", und er liegt wieder mit dem Gesicht im Sand. "Ja!", stößt Inu Yasha begeistert hinter Kagome hervor, "Sag es doch bitte noch mal, Kagome. Es ist einfach zu schön!"

"Nein, tu es nicht!", ruft Sesshomaru. Kagome stutzt. Etwas an seinem Ton lässt sie innehalten. Sein Ausruf klang schon fast wie ein Flehen. Verwundert schaut sie auf ihn hinab. "Tu es nicht!", wiederholt er leise, dabei schaut er ihr nicht ins Gesicht.

Mit steifen Bewegungen steht Sesshomaru auf. Erhobenen Hauptes steht er vor ihr. Wachsam verfolgt Kagome jede seiner Bewegungen. Eine ganze Weile schauen die beiden sich nur an. Schließlich sagt Sesshomaru: "Hör zu, Menschenweib! Wenn du mir diese Kette abnimmst, verspreche ich euch diesmal ungeschoren davonkommen zu lassen."

Ein aufgeregtes Protestgerede ertönt nun von ihren Freunden. "Kagome, lass dich bloß nicht darauf ein!", ruft Miroku. "Du darfst sie ihm nicht abnehmen!", protestiert auch Sango, "Jetzt haben wir endlich etwas mit dem wir ihn unter Kontrolle halten können." Inu Yasha grollt vernehmlich.

"Haltet euch da raus!", herrscht Sesshomaru sie an, "Ich rede nur mit dieser kleinen Menschfrau hier." Er wendet sich wieder an Kagome: "Also, was ist nun?" "Und du wirst dich auch nicht an Inu Yasha rächen?", fragt sie zurück. "Hey!", empört sich Inu Yasha, "Du brauchst bloß nicht versuchen mich zu schützen. Mit dem Kerl werde ich schon fertig, verlass dich drauf!" "Inu Yasha, halt die Klappe!", ruft sie ihn zur Ordnung und an Sesshomaru gewandt: "Also, was ist? Hab ich dein Wort?"

Der Dämon scheint einen Moment mit sich zu ringen, doch dann meint er: "Diesmal lass ich ihn noch am Leben, in Ordnung?" "Fein!", meint Kagome, "Das wollte ich nur hören!" "Also, dann nimm endlich diese dämliche Kette ab!", meint Sesshomaru ungeduldig. Doch Kagome hebt bedeutend den Zeigefinger: Einen Moment! Erst mal musst du mich freundlich darum bitten!"

"Ich soll was tun?", Sesshomaru reißt die Augen auf. "Du sollst mich freundlich darum bitten!", wiederholt Kagome ruhig. "Du kleines...!", quetscht er hervor. Schon will er mit der Hand ausholen. Doch Kagome hebt nur die Brauen. "Zwing mich nicht!", meint sie scharf. Er lässt die Hand wieder sinken; schweren Herzens wie es scheint.

Skeptisch nimmt Kagome ihn in Augenschein. Auch die Anderen lassen ihn nicht aus den Augen. Unwillkürlich ballt sich seine Faust. Es ist ihm richtig anzusehen wie er mit sich ringt. Starr blickt er zu Boden. Seine Kiefer mahlen und er ist so angespannt, dass er bebt. Schließlich hebt er den Kopf.

"Es scheint... ich habe... keine andere Wahl!", presst er hervor, "Aber wenn ihr jemals irgendjemandem von der ganzen Sache erzählt, kann euch auch alle Magie der Welt nicht mehr vor meiner Rache bewahren!" "Keine Sorge!", meint Kagome, "Von uns erfährt es niemand. Nicht wahr, Inu Yasha?" Ihr scharfer Blick trifft ihn und er kann nichts weiter tun, als ihr brummend zuzustimmen.

"Na bitte! Also, was ist nun?", fragt Kagome den hochgewachsenen Dämonen vor ihr. Sesshomaru atmet einmal tief durch, dann sagt er: "Na schön! Also kannst du mir bitte die Kette abnehmen, Menschenweib?" "Kagome!", sagt Kagome ungerührt. "Was?", fragt er zurück. "Mein Name ist Kagome! Dass ihr Dämonen immer so ein Problem habt, mich bei meinem richtigen Namen zu nennen, das werde ich wohl nie verstehen. Also versuch es gleich noch mal!"

Sesshomaru errötet vor Scham. Leise sagt er: "Ka...gome! Würdest du bitte freundlicherweise diese Kette von meinem Hals nehmen?" "Na warum denn nicht gleich so?", meint Kagome zufrieden. Mit einem raschen Griff hat sie ihm die Kette über den Kopf gezogen. Gespannt halten alle den Atem an.

Mit dem letzten Bisschen Würde, das ihm geblieben ist strafft Sesshomaru sich. Sein Blick gleitet von einem zum Anderen dann sagt er: "Zu keinem ein Wort! Verstanden?" Dann dreht er sich um und schreitet würdevoll dem Ausgang des Dämonenfriedhofs zu.

Plötzlich ertönt ein schriller Ruf hinter ihm: "Mein Herr! So wartet doch auf mich!" Es ist Jaken. Er ist gerade noch rechtzeitig angekommen um zu sehen wie Sesshomaru hinter einem großen Knochenhaufen verschwindet. Anscheinend hat er die Situation erfasst und beschlossen sogleich wieder seinem Herren nach diesem furchtbar traumatischen Ereignis zur Seite zu stehen. Sesshomaru schenkt ihm keine Beachtung, doch dass stört den kleinen Gnom nicht. Unterwürfig folgt er seinem Herren durch das Labyrinth aus Skeletten. Noch ein ganzes Weilchen ist sein Ruf zu hören, dass Sesshomaru doch auf ihn warten soll, doch schließlich verstummt auch das.

"Puh! Bin ich froh, dass wir das hinter uns haben!", schnauft Kagome. "Fandest du das wirklich so eine gute Idee ihm die Kette abzunehmen?", meint Sango etwas tadelnd. "Pah!", eine blödsinnige Idee war das!", schnappt Inu Yasha, "Jetzt wird er uns bei nächster Gelegenheit wieder angreifen." "Mag sein", sagt Kagome, "Aber ich konnte einfach nicht anders. Irgendwie hat er mir doch leid getan. Die letzten zwei Tage waren ziemlich hart für ihn, und ich vermute es wird noch eine ganze Weile dauern bis er das Ganze verdaut hat und sein Stolz sich wieder erholt hat. Ich dachte sowieso nicht, dass er es fertig bringt mich zu bitten. Aber er hat es doch getan obwohl es ihm entsetzlich peinlich war. Hättet ihr es ihm da abschlagen können?" Die Anderen sehen sich betreten an.

Kagome lässt ihre Augen suchend über den Boden streifen. "Ah, da ist er ja!", ruft sie. Freudig hebt sie den Juwelensplitter auf. "Jetzt kann ich doch noch rechtzeitig zur Matheprüfung nach Hause. Kommt lasst uns gehen! Ich denke wir sind lang genug an diesem unheimlichen Ort geblieben." Mit zustimmendem Nicken schließen sich die Anderen ihr an.

Schmollen und Schmunzeln

"Da ist der Brunnen ja!", ruft Kagome freudig, "Ich glaube ich schaffe es noch rechtzeitig. "Wenn man bedenkt, dass der ganze Trubel eigentlich nur um diesen Juwelensplitter ging", bemerkt Sango. "Na ja, zum Glück ist ja jetzt alles wieder in Ordnung!", meint Miroku. "Pah! Für euch vielleicht!", mosert Inu Yasha.

Kagome seufzt. "Bist du etwa immer noch beleidigt?" Eingeschnappt wendet er sich ab. "Beleidigt? Ich? Ach was, ich bin nicht beleidigt. Wie kommst du darauf?" Miroku neigt sich zu Kagome: "Du solltest versuchen ihn irgendwie aufzumuntern. Wenn du erst weg bist, kommt er vielleicht auf komische Ideen."

Kagome tritt an ihren schmollenden Freund heran. "Es tut mir wirklich leid, dass dein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen ist. Ich weiß, dass du dir sehr gewünscht hast ein echter Dämon zu sein." Inu Yasha dreht sich weg. "Aber sei mal ehrlich, hat es dir wirklich so gut gefallen?" Kagome lässt sich nicht abweisen. "Sesshomaru sagte, du währst bereit gewesen, deinen neuen Körper aufzugeben, weil du Angst hättest, dass du mich dann verletzen könntest, ist das wahr?" Inu Yasha schweigt.

"Vielleicht ist es ja besser so wie es gekommen ist, vielleicht auch nicht", fährt Kagome fort, "Aber ich weiß, du hast dir wirklich Sorgen um mich gemacht und ich bin froh das zu hören. Du wolltest mich beschützen und dafür danke ich dir!" Inu Yasha hebt überrascht die Brauen. Mit großen Augen blickt er sie an. Kagome lächelt.

"Kagome, ich...", sagt er, doch dann fehlen ihm die Worte. "Schon gut, Inu Yasha, ich weiß", zwinkert Kagome, "Es ist schon in Ordnung!" Mit diesen Worten schultert sie ihren Ruchsack wieder. "So, ich geh dann mal!", meint sie, "Aber vorher hab ich noch etwas für dich, Inu Yasha." "Für mich?", wundert er sich. "Ja für dich!", wiederholt sie, "Mach mal die Augen zu!" Überrascht und neugierig schließt er die Augen.

Im nächsten Augenblick spürt er wie sich etwas um seinen Hals legt. Bestürzt reißt er die Augen auf. Nun baumelt die magische Kette wieder um seinen Hals. "Oh nein! Kagome, warum hast du das gemacht?", ruft er fassungslos aus. Kagome steht hoch aufgerichtet neben ihm: "Weißt du, ich denke es ist besser so. Man hat es ja gerade erst gesehen. Du wolltest tatsächlich einfach in Sesshomarus Körper bleiben, und dann lässt du dich einfach so gehen. Dich kann man keinen Moment ohne Aufsicht lassen. Wer weiß, was du als Nächstes anstellst, wenn man dich nicht ein bisschen unter Kontrolle hat."

"Kagome, das kannst du mir doch nicht antun!", jammert Inu Yasha aufgeregt, "Nimm die Kette wieder ab! Du bist wirklich so was von gemein!" "Weißt du Inu Yasha", meint Kagome und klettert auf den Brunnenrand, "Ich hab dich wirklich gerne, aber ich glaube die Kette ist trotzdem bei dir am besten aufgehoben."

"Nein warte, Kagome!", ruft Inu Yasha fast flehend, "Nimm sie mir wieder ab, bitte! Sesshomaru hast du sie auch wieder abgenommen, als er dich gebeten hat." "Ja, aber Sesshomarus Stolz war auch schon genug in Mitleidenschaft gezogen worden", erwidert sie. "Und was ist mit meinem Stolz?", mault Inu Yasha, "Glaubst du, ich hätte keine Gefühle? Aber die sind dir ja offenbar völlig egal! Du bist echt herzlos!"

Kagome schüttelt nur lächelnd den Kopf. Dann schnappt sie Inu Yasha an einem Zipfel seines Gewandes und zieht ihn zu sich heran. Verdutzt guckt er sie an.

Auf einmal streckt Kagome eine Hand aus und wuschelt ihm über den Kopf. "Ach du Dummkopf!", meint sie, "Meinst du echt, ich hätte die ganze Zeit Sesshomarus miese Laune und seine Attacken auf mich ertragen, und meinst du ich hätte verhindert, dass du deinen eigenen Körper umbringst, in dem zufällig dein Bruder steckt, wenn ich dich nicht wiederhaben wollte? Warum, meinst du, habe ich Sesshomaru abverlangt, dass er dir nichts tut, wenn ich ihm die Kette abnehme? Glaubst du, ich währe das Risiko eingegangen, dass er sich gegen uns wendet, wenn er das Ding los ist, wenn du mir egal währst?" Sprachlos starrt Inu Yasha sie an. Kagome lächelt.

"Denk mal drüber nach, du Blödmann!", meint sie noch zwinkernd, dann hüpft sie in den Brunnen hinab. Zurück bleiben drei verstohlen kichernde Personen und ein Halbdämon, der einfach nicht weiß, was er darauf noch sagen soll.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Yvibel
2016-01-21T15:44:36+00:00 21.01.2016 16:44
Sodele und schon bin ich beim Ende angekommen. Und es ist alles wieder in Ordnung. ^^
Echt schön. Hat sehr viel Spaß gemacht das zu lesen. Und zumindest Kagome hat ja nun eeeendlich mal ausgesprochen, wieso und weshalb und warum, wenn auch indirekt. XD
Ich gebe ihr recht mit der Kette, die gehört einfach zu Inu. Manchmal ist er einfach...doch zu impulsiv.
Das war mal ein Abenteuer und alles nur wegen einem Splitter damit Kagome nach Hause kann. hehe
Na denn, an dieser Stelle...bis zur nächsten Geschichte.
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-21T15:34:49+00:00 21.01.2016 16:34
Okay also bei diesem Kapitel, ging es nun auch wieder rauf und runter. Erst hab ich die Luft angehalten, als Sessi Kagome so bedroht hat und dann hab ich gegen Ende einen zugegeben etwas erleichternden Lachkrampf gehabt. XD
Also wirklich, da zeigt sich mal wieder, dass du echt Spaß daran hast deine Leute schön zu quälen. Immer wenn man glaubt, mehr geht nicht mehr, gibts noch was obendrauf. hehe
Armes Sessilein, tja kommt eben doch nicht gegen alles an. Das kommt mir momentan irgendwie vor, als wäre Kagome keine Reisegefährtin sondern die Mama der beiden, die ihre Jungs mit ganz eigenen Methoden mal richtig zu erziehen versucht. Und irgendwie schafft sie´s ja auch zum Teil. *g*
Na gut, jetzt ist ja alles soweit wieder zurecht gerückt.
Dann mal auf zum nächsten Kapi.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-21T15:04:14+00:00 21.01.2016 16:04
Ai ai, das ist ja wirklich schön verzwickt alles. Und Kagome und Inuyasha..thehe also da kann man doch manchmal nur den Kopf schütteln. Um den heißen Brei reden weil sie sich nicht trauen zu sagen, was wirklich los ist und sich dann wieder so verzetteln, dass sie in Streit geraten.
Und ich finde, Kagome hat genau richtig gehandelt damit, Sess zu beschützen. Auch wenn sie ihn nicht wirklich mag, Mitgefühl sollte es eben verbieten dabei zu zu sehen, wenn jemand angegriffen wird der zu diesem Zeitpunkt deutlich im Nachteil ist. Ich kann auch verstehen, dass Inuyasha das weh tut aber auch nur weil er von etwas völlig anderem ausgeht.
So und jetzt denke ich, hat der gute Inu auch mal klipp und klar aufgezeigt bekommen, was wäre wenn er ein echter Dämon wäre bzw. bleiben würde und das es doch nicht nur Vorteile bringt.
Und Sess wiederum kriegt jetzt mal hautnah mit wie Inuyasha immer leben muss und nicht nur kurze Zeit.
Wirklich gut überlegt und supi geschrieben.
Na dann sehen wir mal weiter.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-20T14:09:33+00:00 20.01.2016 15:09
So, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Oder...auch der Hund. XD
Armes Sessilein...*seufz* Aber auch wenn er mir wieder ein bisschen leid tut, finde ich diese Rache Gedanken gar nicht gut. Inuyasha hat sich ja schließlich nicht ausgesucht ein Halbdämon zu sein und kann gar nichts dafür.
Naja...und arme Kagome sollte ich wohl auch sagen, jetzt wo der Inu Körper die Kette los geworden ist. Dann hat Inuyasha wenigstens einen berechtigten Grund sich Sorgen zu machen und zurück zu kommen.
Na gut, mal sehen wie es jetzt weiter geht.
Bis zum nächsten Kapi.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-20T13:52:14+00:00 20.01.2016 14:52
Thihihi....es ist doch zu niedlich. Diese beiden....
Jetzt sitze ich hier und kichere die ganze Zeit vor mich hin. Tja, was zusammen gehört, kann auch so ein verflixter Wunsch nicht trennen. Und Inuyasha scheint langsam wieder etwas mehr der Alte zu werden. Ja auf das was passiert, wenn der Neumond aufgeht, bin ich auch gespannt. Dann werden wohl auch Sango und Miroku alles erfahren. Das hat Inu dabei dann wohl nicht bedacht. Wobei, das hätten sie wohl so oder so.
Wie auch immer, auf zum nächsten Kapi.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-20T13:32:36+00:00 20.01.2016 14:32
Ohweh, na da ist wohl jemandem die neue Macht gehörig zu Kopf gestiegen, wie man so sagt. Ganz in Sess-Manier der liebe Inuyasha. Gott sei dank, hat er noch die Kurve gekriegt. Das hat ja mal so gar nicht zu ihm gepasst, Menschen töten wollen anstatt sie zu beschützen. Und wieder war indirekt Kagome die Rettung. Man was täten die bloß ohne das Mädchen. Da sieht man mal, was sie doch für einen großen Einfluss, vor allem auf Inuyasha hat. *g*
Na ich denke, jetzt wird er vielleicht aufgewacht sein und das Ganze auch wieder rückgängig machen wollen, bevor ihm sowas nochmal passiert. Aber ich finde es dennoch gut, dass er damit mal erfahren hat, wie es wohl Sesshomaru ständig geht und was der für einen eisernen Willen haben muss, sich immer so unter Kontrolle zu haben, dass er nicht austickt.
Okay also mal sehen wie´s weiter geht...^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-20T13:17:17+00:00 20.01.2016 14:17
Also ich finde es wirklich interessant zu lesen, wie sich die ganze Situation auf die beiden Jungs auswirkt. Wie sie sich jetzt jeweils verändern. Bin gespannt was da noch so alles passiert. Mir hat Sessi auch ein klein wenig leid getan. Aber er könnte es ja leichter haben, wenn er nicht so stur wäre. *g* Und Kagome ist echt goldig und irgendwie auch zu bewundern. Sie versucht immer das Beste aus jeder Situation zu machen und ist trotz allem nett und freundlich oder zumindest darum bemüht. Sie hat es auch nicht unbedingt leicht, egal mit welchem der Brüder. XD
Bis zum nächsten Kapi denn.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-19T18:23:59+00:00 19.01.2016 19:23
Uff, das war jetzt wieder ein gewohnt laaaanges Kapitel. XD
Und ich kann nicht verstehen, warum das kein einziges Kommi bekommen hat! o.O
Ich fand es echt toll und hab mal wieder so gelacht! Wie ich schon öfter erwähnt hab: Ich liebe deinen Humor! *g*
Alles so schön beschrieben. Da gehen die Emotionen wieder rauf und runter.
Ich dachte mir auch schon, dass genau das passiert, was passiert ist, noch bevor ich´s gelesen hab.
Die "Umstände" passen wohl wie die Faust auf´s Auge. Jetzt hat jeder der beiden was er wollte. XD
Aber wie so oft im Leben, wenn man erst einmal erreicht hat, was man wollte, stellt man schnell fest: So toll wie man dachte ist es doch nicht!
Ai ai, das kann was werden jetzt. Bin wirklich sehr neugierig drauf wie es weiter verläuft und natürlich hoffe ich, dass die ganze Angelegenheit doch wieder ausgebügelt bzw. die Wünsche wieder rückgängig gemacht werden können.
Ich glaube, das wäre wohl auch allen Beteiligten am liebsten! (Die Leser eingeschlossen XD)
Schließlich haben wir die beiden Jungs doch gerade deshalb so gern, weil sie sind, wie sie nun mal sind und nicht anders. ^-^
Aber bis dahin ist es, denk ich trotz allem auch mal eine nützliche Erfahrung für´s Leben.
Bis zum nächsten Kapi denn.
Yvi
Von:  Yvibel
2016-01-19T17:18:49+00:00 19.01.2016 18:18
Sieh an, sieh an...nicht mal Sesshomaru bleibt von dieser Aussicht auf einen erfüllten Wunsch verschont. ^^
Hört sich sehr entschlossen an, der Gute. Ja verbissen möcht ich sagen. Und Jaken...ja wie immer. Der redet einfach viel zu viel.
Und je mehr, desto schlimmer wird die Wirkung. XD
So nun sind also die Geschwister beide auf dem Weg. Na da sehe ich schon ein Gewitter aufziehen...
Bis zum nächsten Kapi denn.
Yvi


Von:  Yvibel
2016-01-19T17:04:50+00:00 19.01.2016 18:04
Ein guter Einstieg, in die Geschichte. Genau mein Geschmack, nämlich sehr gemütlich.^^
Und dazu eine sehr vertraute Situation. Man findet sich schnell in alles hinein.
Ich denke auch, ich weiß, warum Inuyasha so grummelig ist. Altbekannte Motive würde ich sagen. XD
Ja, so ruhig wird es ja sicher nicht bleiben. Wer würde sich nicht gerne einen Wunsch erfüllen? Egal ob wahr oder nicht, allein die Aussicht darauf reicht schon das wohl jeder los rennen würde. *g*
Ich bin schon sehr gespannt wie das nun weiter geht.
Yvi


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