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A new generation

von

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Phase 17: Move

Phase 17: Move
 

MISATO KATSURAGIS APARTMENT

„Ich habe eine Überraschung für euch!“, tönte Misato.

Tia betrat, einem Stapel zusammengefalteter Kartons ausweichend, das Wohnzimmer. „Lass’ mich raten: wir ziehen um.“

„Woher weißt du das?“

„Immerhin bin ich gerade fast über die Kartons gestolpert.“

„Och, verdirb mir doch nicht den Spaß“, protestierte die Subkommandantin leicht enttäuscht. „Eigentlich solltest du jetzt völlig ahnungslos und neugierig sein.“

Tia musste lachen. „Na schön.“ Sie ging zurück auf den Flur, betrat das Zimmer erneut und fragte so enthusiastisch wie möglich: „Eine Überraschung? Was denn, Misato?“

David, der gerade ferngesehen hatte, starrte sie an, als sei sie völlig wahnsinnig geworden, und Misato kicherte etwas irritiert. Ein solches Verhalten waren sie von Tia nicht gewöhnt. Riley humpelte aus der Küche; offenbar machten ihm seine während des Kampfs gebrochenen Knochen doch noch mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. „Tia hat ganz Recht“, verkündete Misato. „Wir ziehen um. Der neue EVA- Pilot soll auch bei uns wohnen, und dazu ist diese Wohnung definitiv zu klein. Ehe ihr jetzt die Krise kriegt: wir bleiben hier im Haus. Allerdings beziehen wir das Penthouse.“ David war sofort Feuer und Flamme. „Das Penthouse?! Wahnsinn!“ „Ja, allerdings. Da haben wir dann auch eine Dachterrasse. Das heißt, Tia muss sich nicht mehr ins geöffnete Fenster hängen, sondern kann bei gutem Wetter zum Rauchen nach draußen gehen.“ „Wie schön“, erwiderte das Mädchen unbeeindruckt. „Das Fenster ist doch verdammt unbequem.“ „Wann kommt der neue Pilot nach Japan?“, wollte Riley wissen, der wie immer praktisch dachte. „Das dauert noch – frühestens in einem Monat. Aber ich dachte, wir sollten uns da oben schon etwas eingelebt haben, wenn er zu uns stößt.“ „Er? Wie heißt er denn, und wo kommt er her?“ „Wo ist sein EVA gebaut worden?“ „Wie viel Kampferfahrung hat er?“ „Stop! Ihr werdet alles Notwendige früh genug erfahren. Im Moment könnt ihr schon mal damit anfangen, eure Sachen in die Kartons zu packen, damit wir sie nach und nach hoch schaffen können. Außerdem kommt der Maler heute, um das Design der einzelnen Zimmer mit uns zu besprechen. Macht euch also schon mal Gedanken darüber, wie ihr eure Zimmer gestalten wollt. Aber vorher sollten wir uns wohl einigen, wer welches Zimmer bekommt.“ Sie fuhren gemeinsam mit dem Aufzug ins Penthouse. „Wow“, machte David zutiefst beeindruckt. „Das ist echt Wahnsinn! Und ich dachte immer, japanische Wohnungen sind prinzipiell winzig!“ Das Penthouse war nicht nur sehr geräumig, es verfügte auch noch über ein zweites Bad, das einstimmig zu Pen-Pens Residenz bestimmt wurde. „Großartig“, meinte Tia. „Jetzt kann ich endlich baden, ohne dass der verdammte Pinguin mit in der Wanne sitzt.“ „Das hier wird mein Schlafzimmer“, sagte Misato bestimmt und zeigte ihnen den entsprechenden Raum. „Das ist das Wohnzimmer und das die Küche. Wir haben also noch vier Zimmer übrig; die Verteilung müsst ihr unter euch ausmachen.“ Die Jungen beschlossen edelmütig, Tia das größte und hellste der verbleibenden Zimmer zu überlassen. Begeistert nahm sie es in Augenschein. „Das ist toll! Dann kann ich ja auch meine restlichen Bücher aus dem Keller holen!“ „Du und deine Bücher“, wunderte sich Misato. „Aber ich freue mich, dass dir das Zimmer gefällt. Das tut es doch, oder?“ „Ja. Ich hatte noch nie ein so großes Zimmer!“ Sie sah aus, als wäre sie Misato am liebsten um den Hals gefallen. Die Subkommandantin war seltsam gerührt davon, wie sehr das Mädchen sich über ein größeres Zimmer freuen konnte. Da die restlichen drei Zimmer ungefähr gleich groß waren, gab es bei der Verteilung keine größeren Schwierigkeiten; Riley bekam wie schon in der alten Wohnung das Zimmer links neben Tia, und David wollte ihm gegenüber einziehen. „Warum habe ich euch eigentlich die Wahl gelassen? Die Zimmerverteilung ist doch genau wie in der alten Wohnung!“, beschwerte Misato sich. „Sieh es mal so“, Riley lächelte hintergründig wie immer, „so hat es wenigstens den Anschein einer demokratischen Entscheidung.“ „Du bist ein Ekel!“ „Nein. Ich bin Brite.“
 

DAS PENTHOUSE, eine Woche später

Fluchend rappelte Tia sich auf; sie war mit einem Riesenstapel Bücher auf dem Arm über einen ihrer Umzugskartons gestolpert und ziemlich unsanft zu Boden gegangen.

„Tia? Bist du hingefallen?“

Die EVA- Pilotin unterdrückte den Wunsch, ihren Kollegen auf der Stelle zu erwürgen. „Nein, Dave“, flötete sie honigsüß. „Ich musste nur noch mal den Teppich begutachten. Er ist so schön flauschig.“

David betrachtete sie mit einem ausgesprochen unintelligenten Gesichtsausdruck.

„NATÜRLICH bin ich gefallen, du intellektuelles Hohlmantelgeschoss!“, schnauzte sie.

„Ich wollte doch nur...“

„Kümmere dich gefälligst um deinen eigenen Kram!“

Verletzt schlich er hinaus – und prallte mit Misato zusammen. „Was ist denn mit dir los?“

„Tia hat mich angeschnauzt.“

„Und ich dachte schon, ihre gute Laune wird zum Dauerzustand. Mach‘ dir nichts daraus, Dave – so ist sie eben.“

„Ich weiß. Aber manchmal...“

„Sie hat eine Menge durchgemacht. Glaub mir: sie meint nicht einmal die Hälfte von dem, was sie sagt so, wie es sich anhört. Sie ist im Moment nur ein bisschen überreizt, und außerdem gibt sie nicht gerne Schwächen zu.“

Er sah sie zweifelnd an. „Kann ja sein – aber was glaubst du, wie sie ist, wenn sie mal wirklich ausrastet?“

Misato erwiderte seinen Blick ernst. „Ich hoffe, dass wir das niemals erleben.“

Es polterte erneut, und Tia brüllte einen wirklich üblen Militärfluch.

„Also bitte!“, rief Misato schockiert; DAS war selbst für ihre Begriffe zu extrem.

„Ist doch wahr! Wenn dieser mutterschänderische Bastard von einem Schrank...“

„Tiaiel!“

„Was kann ich denn dafür, wenn dieser Hurensohn zusammenklappt?“

David grinste breit. „Denk‘ dran, Misato: so ist sie nun mal. Und außerdem meint sie es nicht so.“

„Hmpf!“

Noch immer obszöne Flüche murmelnd baute Tia den kollabierten Schrank wieder zusammen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Sie war doch nicht derartig untalentiert, dass sämtliche von ihr zusammengebauten Möbel wieder auseinander fielen! Außerdem war dieses System laut dem Möbel-hausangestellten, der sie vorgestern beim Möbelkauf beraten hatte, angeblich völlig idiotensicher. Idiotensicher, in der Tat. Vermutlich musste man ein völliger Idiot sein, um die Möbel unfallfrei zusammenzusetzen. Vielleicht sollte ich David rufen... Nein, das war unfair. Er ist ja nicht wirklich dumm; er ist bloß ein Junge, und dafür kann er nichts. Jemand klopfte an ihre Tür, und Tia unterdrückte den Impuls, mit einer wirklich gemeinen Beleidigung zu reagieren. „Ja?“

„Teatime!“, verkündete Riley durch die geschlossene Tür hindurch. Sein Glück, sonst hätte er wohl Tolstojs ‚Krieg und Frieden‘ an den Kopf bekommen.

„Eines Tages werde ich dich in deinem verdammten Tee ersäufen“, zischte sie übellaunig.

„Für dich ist auch Kaffee da!“

Andererseits war er trotz seiner Teemanie manchmal doch echt lieb. Seufzend verließ sie ihr Zimmer und ging in die Küche, um ihren Frust über den widerspenstigen Schrank in Kaffee zu ertränken. Allerdings hatte sie bestimmt nicht mit dem gerechnet, was nun auf sie zukam.

Misato lächelte mütterlich und fragte: „Wer ist eigentlich Takuro Yamamoto?“

„Er ist im Fußballteam unserer Schule. Warum?“

„Er hat gestern zweimal angerufen und wollte dich sprechen. Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?“ „Nein. Definitiv nicht. Woher hat er überhaupt unsere Nummer?“

„Keine Ahnung. Auf jeden Fall klang er ziemlich schüchtern. Wie niedlich!“

Tia grummelte ein unflätiges Schimpfwort und steckte die Nase in ihre Kaffeetasse, damit niemand etwas bemerkte, falls sie wider Erwarten rot werden sollte. So ungern sie es zugab: Takuro Yamamoto war genau der Typ Mann, der ihr gefiel. Groß, sportlich, dunkle Haare und relativ helle Augen. Takuros Haar war dunkelbraun, und seine Augen waren blau – eine ungewöhnliche Kombination. Außerdem hatte er ein sehr nettes Lächeln... Aber das beantwortete nicht die Frage, wie er an ihre Telefonnummer gekommen war. Plötzlich dämmerte es ihr. Dafür bringe ich dich um, du kleines Miststück![/ i] Sakura war mit dem Libero des Schulteams zusammen. Vermutlich hatte sie sich berufen gefühlt, Amor zu spielen.

„Ein verliebter Mann überwindet jedes Hindernis“, meinte Misato weise.

„Schwachsinn!“, schnappte Tia. „Wie kann er in mich verliebt sein, wenn er mich gar nicht kennt?“

„Na ja, du bist ein hübsches Mädchen. Du bist klug, und...“

„Ich bin EVA- Pilotin. Schon klar.“

„Ich glaube nicht, dass es ihm darauf ankommt...“

„Es ist mir völlig egal, worauf es ihm ankommt! Er hat mich nur ein paar Mal gesehen! Wie kommt er auf die Idee, einfach hier anzurufen? Wir haben ja noch nicht einmal miteinander gesprochen.“

„Nun ja, wie ich schon sagte: er ist verliebt.“

„Gut, aber ich nicht. Können wir dieses Thema jetzt bitte beenden?“

„Natürlich. Wenn du darauf bestehst...“

„Und ob“, knirschte Tia.

„Ich finde es trotzdem total süß!“

„MISATO!“ Takuro Yamamoto konnte froh sein, dass er sich zur Zeit nicht in Tias Reichweite befand, sonst hätte er wohl wirklich leiden müssen.

„Wie niedlich!“, höhnte das Mädchen, während sie ihre Wäsche in den mittlerweile korrekt montierten Schrank einräumte. „Takuro wird noch wesentlich schüchterner sein, wenn ich mit ihm fertig bin! Was bildet der Typ sich eigentlich ein? Und was bildet Sakura sich ein? Wie kommt sie auf die Idee, mich mit Yamamoto verkuppeln zu wollen?“ Sie warf dem Foto ihrer Mutter einen halb hilflosen, halb wütenden Blick zu. „Dir ist so was bestimmt nie passiert. Du wolltest immer nur Shinji Ikari... Obwohl ich auch nicht verstehen kann, was du ausgerechnet von DEM wolltest. Er ist eine feige Memme.“

Was bei allen Teufeln der Hölle tat sie da eigentlich? Warum sprach sie mit einem Foto? Ihre Mutter war tot. T-O-T. Warum nur konnte sie das nicht endgültig akzeptieren? Warum musste sie immer so tun, als sei Asuka lediglich weit weg? Na ja, sie WAR ja auch weit weg. Sehr, sehr weit weg. Auch wenn ihre Mutter sie meistens unter Druck gesetzt oder mit Verachtung behandelt hatte: Tia vermisste sie. Seufzend hielt sie inne, noch immer auf das Foto schauend. „Ich weiß nicht, warum du mich nicht lieben konntest, aber ich habe dich geliebt. Ich liebe dich immer noch. Trotzdem: wer ist mein Vater?“

Sie verstand nicht, warum ihr das so wichtig war. Sie hatte niemals einen Vater gehabt; warum konnte sie es nicht dabei belassen? „Na ja, wenigstens kann ich nicht den angeblich für uns Frauen typischen Fehler machen, mir einen Typen zu suchen, der so ist wie mein Vater.“ Sie wandte sich um und starrte dem Abbild ihrer Mutter in die blauen Augen. „Aber, verdammt, ich wünschte, du hättest mir wenigstens die Wahl gelassen!“
 

OBERSCHULE NORD, NEO-TOKYO 4

„Stümper.“

Das war alles, was Tia einfiel, wenn sie dem Fußballteam der Schule beim Training zusah. „Das war kein Kopfball, das war eine Zumutung! Warum sagt der Trainer denn nichts?“

Sakura warf ihr einen verunsicherten Seitenblick zu, schwieg jedoch. Gerade noch rechtzeitig besann Tia sich auf die pure Höflichkeit. „Yutaka ist wirklich der einzige, der weiß, was er tut.“

Sofort hellte sich Sakuras Miene auf, und sie sah wieder zu ihrem Freund hinüber.

So was nennt man dann wohl 'Notlüge'...

Die beiden Mädchen saßen am Rand des schuleigenen Schwimmbeckens und beobachteten das auf dem Platz nebenan trainierende Fußballteam. Tia verstand nicht ganz, warum Turmspringen hier als geeignete Disziplin für den Schulsport angesehen wurde. Es brachte weder Kondition, noch baute es die Muskeln auf – ihrer Ansicht nach also völlige Zeitverschwendung. Was bitte brachte eine Disziplin, in der man nur elegant aussehen und auch noch lächeln musste, wenn man nach einem jämmerlich gezierten Sprung wie eine ersoffene Ratte wieder auftauchte? Es war nicht so, dass Tia nicht gerne schwamm – vorzugsweise in voller Kampfmontur – aber das hier war einfach nur lächerlich.

Als Sakura aufgerufen wurde, machten die Jungs gerade eine Pause. Natürlich hatten sie nichts besseres zu tun, als die Mädchen anzustarren. Yutaka Naoe, Sakuras Freund, kassierte ein paar derbe Knüffe und einige nicht weniger krude Anspielungen, woraufhin der Ärmste tomatenrot anlief. Nicht, dass Tia wirklich Mitgefühl mit ihm gehabt hätte... So etwas blockte man einfach mit einer entsprechenden Antwort ab. Aber dazu schien das Weichei nicht den Mut zu haben. Na ja, wenigstens fiel es Sakura leicht, in der Beziehung ihren Willen durchzusetzen...

Die Lehrerin rief Tia auf; hocherhobenen Hauptes ging die EVA-Pilotin zum Sprungbrett, die tuschelnden Jungen ignorierend. Auch Takuro, der schüchtern die Hand hob und ihr zuwinkte, wurde mit Nichtbeachtug gestraft. Tia kam sich vor wie ein Tier im Zoo, als sie auf den Turm stieg und schließlich auf dem Brett stand. Ein vager Anflug von Unwohlsein machte sich in ihrer Magengegend bemerkbar; sie wusste schon, warum sie Sprungtürme sonst mied. Hoffentlich bemerkte niemand von denen da unten, dass sie einen Moment länger als üblich innehielt...

Mit einem tiefen Atemzug nahm sie Anlauf und sprang, vollführte einen eleganten Salto und tauchte fast völlig gerade ins Wasser ein. Auch wenn sie dieses Affentheater nicht mochte: auch hier würde sie sich keine Blöße geben.

Womit wir wieder beim Thema wären...

Unwirsch versuchte sie, die leise Stimme in ihren Gedanken zum Schweigen zu bringen, als sie aus dem Becken stieg und ihr Handtuch von Miyuki entgegennahm.

„Er hat dir die ganze Zeit zugesehen!“, flüsterte Megumi ihr aufgeregt zu.

Tia warf ihrer Freundin einen betont ausdruckslosen Blick zu. „Wer?“

„Na, Takuro natürlich. Ich glaube, er steht auf dich...“

„Oh bitte. Wahrscheinlich ist er nur notgeil.“

„Tia-chan!“ Quietschend und kichernd drängten die Mädchen zur Umkleidekabine; nur Tia sah, dass Takuro ihr zulächelte.
 

MISATO KATSURAGIS APARTMENT

„Tia! Du hast Besuch!“

Mehr überrascht als genervt schlängelte Tia sich zwischen den restlichen Umzugskartons hindurch in die Diele und zur Wohnungstür, wo Misato sich bereits angeregt mit dem Besucher unterhielt. Das ist aber jetzt nicht wahr, oder? Der Gesprächspartner der Subkommandantin war – Takuro Yamamoto! Als er sie sah, schienen seine Augen regelrecht aufzuleuchten. Nein... Bitte nicht...

„Komban wa, Tia.“

„Äh... Hallo...“

„Ich bin Takuro Yamamoto.“

„Ja... Ich weiß.“

„Ich... ähm...“ Er stockte; verlegen hielt er ihr einen Blumenstrauß unter die Nase.

Nelken – hübsch, aber einfallslos. „Danke.“ Verdammt noch mal, was will er hier?

„Möchtest du nicht hereinkommen?“, fragte Misato in einem Ton, für den Tia ihr am liebsten auf der Stelle den Hals umgedreht hätte.

„Oh... Nein, danke... Ich wollte nur...“

Nun spuck’ s schon aus! „Sag mal, Misato, wolltest du nicht noch die Videos sortieren?“

„Ja, natürlich. Auf Wiedersehen, Takuro!“

„Äh... auf Wiedersehen, Katsuragi-san.“ Wenigstens konnte Misato jetzt keinen Schaden mehr anrichten. „Also...“ Er schien seinen gesamten Mut zusammenzunehmen; den würde er auch bald brauchen, wenn er so weitermachte. „Tia, ich weiß, dass wir uns eigentlich gar nicht kennen, aber... Ich würde das gerne ändern. Was ich damit meine, ist... ähm...“

„Ja?“ Komm zur Sache!

„Würdest du mit mir zum Schultanz gehen?“

„Was?“ Und deswegen macht er einen derartigen Aufstand?

„Na ja... Der Schultanz. Freitag in zwei Wochen.“

Tias erster Gedanke war, dass er mit seinen Freunden eine Wette abgeschlossen hatte. Wenn das der Fall war, sollte sie ihm eigentlich die Tür vor der Nase zuknallen und ihn fortan nie wieder eines Blickes würdigen. „Eigentlich hatte ich nicht vor, hinzugehen...“

Seine schönen blauen Augen weiteten sich etwas; er schien ernsthaft erstaunt zu sein. „Warum denn nicht?“

Entweder, sie bekannte jetzt Farbe, oder sie erzählte ihm etwas von Arbeit und EVA-Tests... „So was ist nicht mein Ding.“

Wieder lächelte er sie an; für einen Sportler sah er unverschämt gut aus... „Und wenn ich dich darum bitte? Ich würde dich gerne kennenlernen, Tia.“

Kennenlernen oder flachlegen? Lief das nicht auf dasselbe hinaus? Sie war schon dabei, ihn abzuwimmeln, als sie an Hitomi und die anderen dachte. Sie würden ihr die Hölle heißmachen, wenn sie nicht bei dieser stumpfsinnigen Veranstaltung erschien... Es würde aussehen, als habe sie Angst... Abgesehen davon konnte sie sich ja wohl noch einen Schüler vom Hals halten, wenn es sein musste... „Gut. In Ordnung.“

„War das gerade ein ‚ja‘?“, erkundigte Takuro sich vorsichtig.

Idiot... „Ich denke schon.“

„Ist es dir recht, wenn ich dich um halb acht abhole?“

„Ja. Aber bis dahin sind wir wahrscheinlich ins Penthouse umgezogen. Nicht, dass du nachher hier klingelst und dich wunderst, dass keiner aufmacht.“

„Gut...“ Er verabschiedete sich höflich und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Dein Sprung heute war echt toll.“

„Danke.“ Irgendwie war er ja doch ganz niedlich.



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