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Schnappt Joey!

von

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Teil 10

Titel: Schnappt Joey!

Kapitel: 10/10

Autor: Cat in the web

Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh

Einstufung: PG

Genre: Komödie

Pairing: Yugi/Yami + Joey und Kaiba + Ryou/Bakura

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit.
 

Um hier keine Verwirrung zu stiften, beachtet bitte folgendes:

Ryou Bakura = Ryou

Geist des Millenniumsringes = Bakura
 

"..." = sprechen (Menschen)

,...' = denken (Menschen und Tiere)

<...> = Hundesprache (wenn es mehr ist als nur Wauwau)

//...// Verständigung zwischen den Millenniumsgeistern und ihren Menschen
 

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Schnappt Joey!

von Cat in the web
 

Teil 10
 

Joey lief langsam auf den von Bäumen beschatteten Weg am Seeufer im Stadtpark entlang. Es war herrlich friedlich, und er genoss die Ruhe nach all der Hektik, die der Tag bisher gebracht hatte. Doch gleichzeitig nagte eine kleine Stimme in seinem Kopf an diesem Ruhegefühl und wies darauf hin, dass er noch immer ein Hund war, und das war noch immer ein großes Problem. Es war dieser kleinen Stimme zu verdanken, dass er den seltsamen Geruch, der ihm plötzlich in seine feine Hundenase wehte, nicht einfach überging. Aufmerksam schnüffelte Joey, während er weiterging. Der Geruch kam ihm bekannt vor. Seine Sinne kehrten ins hier und jetzt zurück, gerade rechtzeitig genug, um das verräterische Knacken im Unterholz zu hören. Und jetzt wusste er auch, was das für ein Geruch war, oder besser gesagt, zu wem er gehörte: Bakura!
 

Der Ringgeist sprang aus dem Gebüsch neben Joey und versuchte, ihn zu packen! Es wäre ihm auch sicher gelungen, wenn Joey's Sinne ihn nicht vorgewarnt hätten. Doch auch so war es äußerst knapp! Joey fühlte, wie Bakura's Hände über seinen Rücken strichen, als er versuchte, ihn zu packen. Doch Joey schlüpfte unter seinen Händen hindurch. Lediglich ein paar Haare seines Fells mussten dran glauben und blieben in Bakura's Händen zurück. Joey gab Vollgas! Hinter sich konnte er Bakura wütend fluchen hören. Schnelle Schritte verrieten ihm, dass er sich an die Verfolgung machte. Joey wusste inzwischen aus Erfahrung, dass Bakura ein wirklich schneller Läufer war, aber er wusste genauso gut, dass sein Vier-Pfoten-Antrieb schneller war als Bakura's Zwei-Beine-Antrieb. Solange der Ringgeist kein Ass aus seinem Ärmel schüttelte, konnte Joey ihn abhängen. Doch als Joey um eine Wegbiegung rannte, musste er erkennen, dass der Ringgeist sehr wohl ein Ass im Ärmel hatte, eines namens Seto Kaiba.
 

Kaiba stand mit ausgebreiteten Armen mitten auf dem Weg. "Jetzt haben wir dich, Wheeler!" rief er siegessicher und wollte sich auf Joey stürzen.
 

<Das denkst du vielleicht!> bellte Joey. Er hatte nicht die Absicht, sich zu ergeben. Wer wusste denn schon, was die zwei Psychopathen mit ihm anstellen würden? Nein, danke. Er kannte da einen netten Trick, der auch bei Bakura schon einmal funktioniert hatte.
 

Joey schoss mit gleich bleibend schneller Geschwindigkeit auf Kaiba zu und sprang im letzten Moment vor ihm in die Höhe. Mit den Vorderpfoten traf er seinen Möchtegern-Fänger an der Brust. Sein Gewicht und seine Geschwindigkeit taten das Übrige, um den reichsten Einwohner von Domino City in die Knie zu zwingen, oder besser gesagt nach hinten fallen zu lassen. Mit einem "Uff!!!" landete Kaiba unsanft auf seinem Hintern, während Joey über ihn hinwegsetzte. Doch Kaiba war schneller als Joey vermutet hatte. Er wirbelte um die eigene Achse und griff mit einer Hand nach Joey's rechter Hinterpfote. Joey jaulte schmerzerfüllt auf, als er auf diese Art festgehalten und zum Anhalten gezwungen wurde.

<Willst du mir das Bein ausreißen, oder was?!> kläffte er wütend, während er versuchte, sich zu befreien.
 

Joey bekam unerwartet Hilfe von einer Seite, mit der weder er noch Kaiba gerechnet hatten. Und um ganz ehrlich zu sein, die Person, die die Hilfe leistete, tat dies auch nur gegen ihren Willen. Bakura kam im vollen Lauf um die Wegbiegung geschossen, und da er wegen all dem Gestrüpp, das in diesem Teil des Parks wuchs, nicht hatte sehen können, was sich hinter der Biegung abspielte, sah er es erst im letzten Moment und konnte nicht mehr bremsen. Er rannte mit voller Wucht in Kaiba hinein, der sich bereits wieder halb aufgerichtet hatte, und ging zu Boden. Kaiba selbst wurde durch die Wucht nach vorne katapultiert. Er musste Joey's Bein loslassen, und angetrieben von dem Schwung, den Bakura durch seinen Stoß an ihn weitergegeben hatte, schoss er an Joey vorbei, bis sein Lauf durch die Rückenlehne einer Parkbank gestoppt wurde, über die er prompt fiel.
 

Joey war stinksauer! Nicht nur, dass Kaiba sich mit dem Ringgeist verbündet hatte und ihn gemeinsam mit ihm durch die Gegend jagte, jetzt versuchte er auch noch, ihm das Bein auszukugeln. Gut, es war nichts passiert, der Schmerz war bereits wieder verschwunden, aber das würde Kaiba ihm büßen!!!
 

Kaiba lag über der Rückenlehne der Bank, die Beine auf der einen Seite, den Oberkörper auf der anderen und den Hintern in die Höhe gestreckt. Während er versuchte, sich wieder aufzurichten und sich so aus seiner misslichen Lage zu befreien, schoss Joey nach vorne und schnappte zu! Kaiba schrie überrascht auf und fiel endgültig über die Parkbank. Man hörte das Reißen von Stoff, und kurz darauf machte sich ein siegreicher Golden Retriever mit einem Fetzen Stoff im Maul davon, während sein Feind hinter ihm fluchend im Dreck vor einer Parkbank lag.
 

Bakura sprang wütend auf die Beine und wollte Joey hinterherlaufen, aber beschloss dann doch, erst mal nach Kaiba zu sehen. Er hatte gesehen, dass Joey Richtung Kaiba gerannt war, bevor er erneut abhaute, und er hatte den Aufschrei von Kaiba gehört. Er lehnte sich über die Bank und blickte auf den davor liegenden Kaiba. Und dann fing er an zu lachen!
 

Kaiba lag vor der Bank auf dem Bauch. Da er wegen des warmen Wetters seinen Trenchcoat ausnahmsweise einmal nicht trug, hatte man freie Sicht auf seinen Hosenboden, oder was noch davon übrig war. Joey hatte Kaiba nicht selbst erwischt, doch er hatte ein großes Stück Stoff aus seiner Hose direkt über seinem Hintern gerissen. Darunter sah man dunkelblaue Seidenboxer hervorschimmern, die ebenfalls einen breiten Riss aufwiesen, durch den die nackte Haut seines Hinterns schimmerte. Wohlgeformt und knackig, wie Bakura im Stillen für sich vermerkte.
 

Kaiba sprang auf und betastete mit beiden Händen seinen Hintern. Er konnte einfach nicht glauben, dass Joey das tatsächlich gewagt hatte! Und dann auch noch in der Gegenwart von Bakura!

"Wheeler! Das wirst du mir büßen!" zischte er wütend und zerrte sein Seidenhemd aus seiner Hose heraus, damit es über dieser hing und den Schaden an seinem Hosenboden gnädig verdeckte. Dann wandte er sich an Bakura, der immer noch lachte, und schnauzte: "Hör auf zu lachen! Du hättest schon längst hinter ihm her sein können!"
 

Überraschenderweise blieb der Ringgeist völlig gelassen, obwohl er es gar nicht mochte, wenn man ihn in diesem Ton ansprach. "Nur die Ruhe, für deinen Hintern brauchst du dich nicht zu schämen." sagte Bakura, und sein Blick glitt über den nun durch das Hemd bedeckten besagten Körperteil. In seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, fast wie ein Glühen. Kaiba schluckte, als er diesen Blick sah, und eine leichte Röte überzog seine Wangen. Bakura sah für einen kurzen Moment in Kaiba's Augen, und auf seinem Gesicht lag ein wölfisches Grinsen, wie ein Raubtier, das seine Beute musterte. Doch dann wandte er sich von Kaiba ab, um Joey zu folgen.

"Wenn du deine Rache noch haben willst, sollten wir uns beeilen, sonst entkommt der Flohbeutel noch." sagte er über seine Schulter hinweg.
 

Mit einem leisen Seufzen folgte Kaiba Bakura. So langsam fragte er sich, worauf er sich hier eingelassen hatte. Er hatte irgendwie den Eindruck, dass Joey Wheeler das kleinste seiner Probleme war, auch wenn er ohne Zweifel das größte Ärgernis darstellte. Sicher, er konnte sich jederzeit verabschieden und nach Hause gehen, aber damit würde er seine Niederlage eingestehen, und er hatte nicht die Absicht, irgendeinen Kampf zu verlieren, schon gar nicht gegen diesen Köter Wheeler. Außerdem würde er dann auch Bakura's Gesellschaft aufgeben müssen, und aus irgendeinem seltsamen Grund hatte Kaiba überhaupt keine Lust, auf die Gesellschaft dieses arroganten Ringgeistes zu verzichten.
 

***
 

Joey spuckte den Stofffetzen in ein Gebüsch und warf einen Blick in die Richtung, aus der er gekommen war. Oh Mann, da waren die Beiden ja schon wieder! Gaben die denn niemals auf? Wahrscheinlich nicht, immerhin handelte es sich um Bakura und Kaiba, und die waren viel zu Stolz, als dass sie eine Niederlage eingestanden hätten, selbst dann, wenn sie besagte Niederlage in den Hintern biss.
 

,Nun gut, Jungs, ich hab noch mehr Tricks auf Lager.' dachte Joey. In seinem Kopf formte sich auch bereits eine gute Idee, aber dafür musste er die Beiden hinter sich herlocken. Sie dürften aber keinen Verdacht schöpfen. Hm, wie machte er das am Besten? Joey fiel eine Tierdokumentation ein, die er mal im Biologie-Unterricht hatte ansehen müssen. Da war von irgendwelchen Vögeln die Rede, die Raubtiere, wie zum Beispiel Füchse, von ihrem Gelege weglockten, in dem sie so taten, als wären sie verletzt. Joey hielt das für eine gute Idee, und nachdem Kaiba so an seinem Bein gezerrt hatte, konnte er das gewiss auch glaubhaft rüberbringen.
 

Er trabte zum Seeufer hinunter. Hier war eine Stelle, wo sich das Ufer steil erhob. Kinder oder ein paar andere abenteuerlustige Leute hatten einen schmalen Weg dort angelegt, mehr ein Trampelpfad, der direkt neben dem Wasser entlang lief. Joey besah sich die Stelle genau. Wenn er es richtig machte, war hier der perfekte Ort für eine Falle. Und wenn das klappte, war er die Beiden bestimmt für eine ganze Weile los.
 

Joey trottete auf den Trampelpfad. Nur ein paar handbreit neben ihm schwappte das Wasser des Sees an das Ufer, auf seiner anderen Seite erhob sich ein kleiner aber dafür steiler Hügel, der mit Gras bewachsen war. Joey fing an zu hinken und tat gleichzeitig so, als hätte er es verdammt eilig. Er hoffte nur, das reichte aus, um Bakura und Kaiba auf den Pfad zu locken und gleichzeitig unvorsichtig werden zu lassen.
 

Bakura sah Joey den schmalen Weg am See entlang humpeln, und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Bestens! Jetzt haben wir den Köter endlich! Er kann nicht mehr entkommen!"
 

Der Ringgeist und Kaiba rannten weiter, und obwohl Joey ihnen hinkend nicht entkommen konnte, beschleunigten sie ihre Schritte sogar noch. Bakura konnte den süßen Geschmack des Triumphes bereits auf der Zunge schmecken. Lange genug hatte Joey ihn an der Nase herumgeführt. Wenn er nur daran dachte, wie er von diesem Dobermann auf den Baum gejagt und dort dann auch noch von Kaiba entdeckt worden war... Nun ja, das hatte sich letzten Endes als gar nicht so schlecht herausgestellt. Bakura empfand die Gesellschaft anderer normalerweise nur als lästig, aber Kaiba war eine Ausnahme. Der Ringgeist konnte jetzt ganz gut verstehen, warum Ryou so für Kaiba schwärmte. Seine Gesellschaft war irgendwie recht angenehm.
 

Kaiba beobachtete, wie Joey sich hinkend den Pfad entlang quälte, und er hatte für einen Moment ein schlechtes Gewissen. Er hätte nicht so an dem Bein zerren sollen. Aber dann dachte er daran, wie er von der Hundemeute durch die Stadt und auf den Baum gejagt worden war. Kaiba's schlechtes Gewissen verschwand daraufhin wieder. Von dieser Sache dürfte nie jemand erfahren, vor allem nicht Bakura! Nachdem er sich über den Ringgeist lustig gemacht hatte, weil dieser wegen eines Hundes auf einem Baum gehockt hatte, würde er nie das Ende von dieser Geschichte hören, falls Bakura davon erfuhr. Der Ringgeist würde ihn bis an sein Lebensende damit aufziehen. Hm, bis an sein Lebensende mit Bakura zusammen zu sein, wäre vielleicht gar nicht mal schlecht...

Kaiba schüttelte den Kopf. In welche Richtungen wanderten seine Gedanken in letzter Zeit eigentlich? Er sollte sich besser auf seine Aufgabe konzentrieren, und die bestand darin, Joey zu fangen. Er beschleunigte seine Schritte und rannte nun vor Bakura her auf den schmalen Pfad.
 

Genau darauf hatte Joey gewartet. Nachdem Kaiba und hinter ihm Bakura den Pfad entlang rannten, gab er seine Schauspielerei auf und rannte so schnell er nur konnte den Pfad entlang bis zu einer Biegung, von wo der Pfad wieder vom See weg zu einem breiten Weg führte. Kaiba und Bakura schrieen wütend auf, als sie begriffen, dass sie hereingelegt worden waren, und beschleunigten ihre Schritte noch mehr. Aber Joey hatte gar nicht die Absicht, davonzulaufen. Er machte unmittelbar hinter der Biegung kehrt, sprang den Hügel hinauf, und von dort rannte er die Seite des Hügels hinunter zurück zum Pfad, wo Kaiba und Bakura sich beeilten, ihn einzuholen. Sie sahen nicht, dass er direkt auf sie zukam, und zwar vom Hügel her. Als Kaiba eine Bewegung schräg vor sich auf dem Hügel sah, war es schon zu spät! Joey sprang und traf Kaiba erneut an der Brust. Es war ein harter Aufprall für sie beide, doch Joey behielt mit seinem Schwung und seiner Geschwindigkeit die Oberhand. Kaiba taumelte zurück und prallte gegen den unmittelbar hinter ihm laufenden Bakura. Und während Joey sich von Kaiba wieder abstieß und einigermaßen sicher, allerdings ziemlich durchgeschüttelt, halb auf dem Pfad und mit den Vorderpfoten im See landete, verloren Kaiba und Bakura ihr Gleichgewicht und purzelten in den See. Obwohl das Wasser hier nicht sehr tief war, spritzte es in beeindruckenden Fontänen auf, als die beiden jungen Männer im See landeten.
 

Joey zog seine Vorderpfoten aus dem See und schüttelte sich kurz, als er von mehreren Wasserspritzern getroffen wurde. Das Wasser des Sees war relativ kalt im Vergleich zu dem schönen Wetter, wie er feststellte, und er hoffte nur, dass es das Temperament der Beiden erfolgreich abkühlen würde. Wenn er allerdings nach dem Wutgebrüll und den zugegebenermaßen recht originellen Flüchen ging, die die Beiden von sich gaben, war das wohl nicht der Fall. Joey gab erneut Fersengeld. Wenn sie ihn jetzt erwischten, würden sie ihm wirklich das Fell gerben.
 

Zufrieden mit sich rannte er den Pfad erneut hinauf und dann den breiten Weg entlang weiter in den Park hinein. Er war ziemlich ratlos, was er jetzt machen sollte. Während er noch überlegte, was er jetzt am Besten tun sollte, hörte er plötzlich eine Stimme rufen: "Joey!"
 

Joey drehte sich um und glaubte für einen Moment zu träumen. Da kam Yugi über den Weg gerannt, genau auf ihn zu! Hatte sein Freund ihn wirklich bei seinem Namen gerufen, obwohl er doch noch immer die Gestalt eines Hundes hatte? Erneut öffnete Yugi seinen Mund und rief: "Joey! Komm her zu mir!"
 

Das ließ sich Joey nicht noch mal sagen. <Yugi, du hast mich erkannt!> jubelte er bellend und raste auf seinen Freund zu. Yugi ließ sich auf die Knie nieder und umarmte seinen Freund. Yami hatte ihm erzählt, dass es sich bei diesem Hund wohl um Joey handeln musste, und obwohl der Geist des Millenniumspuzzles sich nicht völlig sicher gewesen war, hatte es Yugi bereits gereicht. Er war sich sicher, dass es sich bei dem Golden Retriever um Joey handeln musste.
 

Yami betrachtete durch Yugi's Augen den Hund und nutzte die Macht seines Millenniumspuzzles, um die Aura des Golden Retriever zu überprüfen. Eine Welle von Erleichterung durchflutete ihn, als er erkannte, dass er sich nicht geirrt hatte. Es war Joey's Aura, ganz eindeutig. Yami lächelte und flüsterte Yugi über die gedankliche Verbindung zu: //Er ist es, Yugi, er ist es ohne Zweifel.//
 

//Ja.// antwortete Yugi freudig und umarmte Joey ganz fest, der vor Freude winselte und seine Wange leckte, ohne sich bewusst zu sein, dass er Yugi gerade eine Menge Hundeküsse verpasste. Ein paar ältere Leute, die in der Nähe auf einer Bank saßen, beobachteten die Szene und freuten sich, dass der niedliche Junge seinen anscheinend weggelaufenen Hund wieder gefunden hatte. Eine der Damen war so gerührt, dass sie in ihr Taschentuch schnäuzen musste.
 

***
 

Auf der Kuppe eines kleinen mit Gras bewachsenen Hügels, dessen eine Seite steil zum See abfiel, lagen zwei triefnasse Gestalten und beobachteten das Wiedersehen von Yugi/Yami und Joey ebenfalls, allerdings mit sehr viel weniger Begeisterung.
 

"Wie süß." knurrte Bakura, "So süß, dass ich mir meine Zähne ruiniere, wenn ich noch lange zuschaue." Wütend robbte er zurück Richtung Ufer, damit ihn Yugi oder Yami nicht zu Gesicht bekamen. Ärger mit dem Pharao und diesem immer freundlichen Zwerg, das hätte ihm gerade noch gefehlt. Der Tag war auch so nicht gerade der Knaller gewesen. Und jetzt, wo der Pharao wusste, um wen es sich bei diesem Hund handelte, konnte er diesen Plan wohl auch aufgeben. Schmollend setzte er sich an das Ufer des Sees.
 

Kaiba warf einen letzten Blick auf Joey und flüsterte: "Der Punkt geht an dich, Köter." Dann robbte er hinter Bakura her. Als er am Seeufer stand, versuchte er, die Grashalme von seiner Kleidung zu wischen, allerdings vergeblich. Das Gras haftete an seiner nassen Kleidung als wäre es dort festgeklebt worden. Sein einziger Trost war, dass Bakura genauso aussah.

"Willst du noch weiter machen, oder ist die Sache erledigt?" fragte er und setzte sich neben den Ringgeist, "Ich finde jedenfalls, dass Wheeler den ganzen Ärger nicht wert ist."
 

Bakura warf Kaiba einen schlechtgelaunten Blick zu und grummelte: "Ich will den verdammten Köter nie wieder sehen."
 

"Dann nehme ich wohl zu Recht an, dass du diese Sache aufgibst. Tja, du hättest das besser planen sollen." sagte Kaiba und bemerkte für sich, dass Bakura niedlich aussah, wenn er schmollte.
 

"Mein Plan war perfekt!" schnappte Bakura, "Wenn dieser blöde Wheeler nicht gewesen wäre, wäre alles Bestens gelaufen!"
 

"Keiner deiner Pläne hat funktioniert." erwiderte Kaiba.
 

"Dein Plan hat ja auch nicht funktioniert." verteidigte sich Bakura, "Und jetzt sitzt du klatschnass im Stadtpark!"
 

"Du bist genauso nass wie ich." konterte Kaiba.
 

Auf Bakura's Gesicht schlich sich ein amüsiertes Grinsen, und er erwiderte: "Ja, aber immerhin sitze ich nicht auf meinem nackten Hintern."
 

Kaiba's Gesicht rötete sich wieder ein wenig. Er konnte die Erde an seinem Hintern spüren, durch den Riss in seiner Hose hindurch. Verdammter Wheeler! Bakura würde ihn wohl noch öfter an diesen Vorfall erinnern. Er wandte sein Gesicht Bakura zu und betrachtete den arroganten und stolzen Ringgeist. Der Wind spielte mit den weißen seidigen Haarsträhnen, und die braunen Augen waren in die Ferne gerichtet. Ohne das er wusste, was ihn dazu trieb, sagte Kaiba: "Hey, Bakura, hast du Lust, mit zu mir nach Hause zu kommen? Wir könnten einen Film ansehen oder so."
 

Bakura sah Kaiba überrascht an, doch dann verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, und er fragte keck: "Oder so, hm? Was verstehst du denn unter oder so?"
 

Kaiba's Gesicht zeigte wieder seinen gewohnt arroganten Ausdruck, als er erwiderte: "Nun, was würde dir denn gefallen?"
 

"Dich auf Händen und Knien vor mir zu sehen."
 

"Was?" fragte Kaiba überrascht, doch weiter kam er nicht. Bakura beugte sich blitzschnell über ihn, drückte ihn auf den Boden, um sich auf ihn zu legen, und presste seine Lippen auf die von Kaiba. Der Kuss war leidenschaftlich und dominant. Der Ringgeist war niemand, der sich unterwarf, doch auch Kaiba gab nicht so schnell auf. Ihre Zungen kämpften um Dominanz, doch keiner gewann diesen Kampf. Sie mussten den Kuss unterbrechen, um Luft zu holen, lange bevor eine Entscheidung fiel.
 

"Erstaunlich." schnurrte Bakura, merklich besser gelaunt als vorher, "Und ich dachte immer, Ryou wäre eher dein Typ. Du bist jedenfalls gewiss der seine."
 

"Ich mag Ryou durchaus. Ich mag euch beide." gestand Kaiba, während er wieder zu Atem kam, "So, ich bin also genau Ryou's Typ?"
 

Bakura's Augen funkelten amüsiert. "Du kannst ihn gleich selbst mal danach fragen." Er ließ eine Hand durch Kaiba's weiches Haar gleiten. "Ich sehe dich dann heute Abend. Schick Ryou nicht nach Hause, verstanden? Sein Vater ist mal wieder auf einer Ausgrabung irgendwo in Ägypten. Wir können also das ganze Wochenende zu Dritt verbringen."
 

Bakura zog sich in seinen Seelenraum zurück und überließ Ryou das Feld. Er hatte keine Lust, noch länger in den nassen Klamotten herumzuhängen. Außerdem freute er sich diebisch auf Ryou's Reaktion, wenn er sich in dieser Situation wieder fand.

Ryou war in der Tat überrascht, als er sich völlig durchnässt im Park wieder fand. Noch überraschter war er allerdings, als er feststellte, dass er auf Seto Kaiba lag! Das Blut schoss ihm ins Gesicht, und er versuchte verlegen, von Kaiba herunter zu gleiten, ohne allzu viel von seinem Körper zu berühren. Eine Sache der Unmöglichkeit, da er auf ihm drauf lag. Schließlich saßen sich Kaiba und Ryou gegenüber, und Ryou strich sich nervös das nasse Haar aus dem Gesicht, während er sich fragte, was sein Ringgeist jetzt schon wieder angestellt hatte.

"T-tut mir leid, Kaiba." stotterte er verlegen. "Ich hoffe, Bakura hat dir nicht so viel Ärger gemacht."
 

"Nicht im Geringsten." schnurrte Kaiba, und er klang dabei genauso verführerisch wie Bakura, als dieser schnurrte, "Wir hatten sehr viel Spaß miteinander."
 

"Oh, tatsächlich?" fragte Ryou überrascht. Normalerweise hatten die Leute nicht sehr viel Spaß mit dem Geist seines Millenniumsringes, das konnte er schon allein an den Beschwerdebriefen erkennen, die ihm manchmal ins Haus flatterten.
 

"Oh ja." antwortete Kaiba ihm, "Bakura kann ganz ausgezeichnet küssen."
 

"K-k-küssen???" Ryou war sich gar nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Gleichzeitig fühlte er so etwas wie einen kleinen Stich im Herzen. Bakura wusste doch ganz genau, wie verliebt er in Kaiba war! Warum küsste er ihn dann?
 

Kaiba beugte sich ein wenig näher zu Ryou. "Kannst du auch so gut küssen wie er?"
 

Bevor Ryou eine Antwort darauf finden konnte, hatte Kaiba die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückt und küsste Ryou auf den Mund. Seine Zunge schlüpfte zwischen die weichen Lippen des sanften Jungen und erkundete hungrig die feucht-heiße Höhle dahinter. Ryou gab einen überraschten Laut von sich und riss für einen Moment die Augen auf. Aber kurz darauf schloss er sie wieder und gab sich dem herrischen Kuss von Kaiba hin. Und Kaiba genoss Ryou's folgsame Unterwerfung ihm gegenüber genauso, wie er Bakura's Dominanz genossen hatte.
 

Nach einer Weile unterbrach Kaiba den Kuss. Er stand auf und zog Ryou, der von dem Kuss ein wenig benommen war, mit auf die Füße. "Lass uns zu mir nach Hause fahren. Meine Limousine parkt nicht weit von hier. Und dann verbringst du das Wochenende bei mir."
 

Ryou war mehr als glücklich, diese Worte zu hören, aber eine Sache machte ihm doch etwas Sorgen. "Ich weiß nicht, ob Bakura damit einverstanden ist." bemerkte er ein wenig bedrückt. Falls sein Ringgeist nein sagte... Nun, Bakura war verdammt stur.
 

Aber Kaiba sagte dazu nur: "Mit Bakura ist schon alles geregelt. Tatsächlich war es seine Idee, dass du bei mir übernachtest. Allerdings wirst du meine Gesellschaft mit ihm teilen müssen."
 

"Das ist schon in Ordnung." sagte Ryou, und er meinte es auch so. Auch wenn Bakura manchmal ziemlich herrisch ihm gegenüber war, mochte Ryou seinen Ringgeist sehr. Er hatte nichts dagegen, Kaiba mit ihm zu teilen. Hand in Hand gingen Ryou und Kaiba zum Parkplatz. Der Chauffeur hob überrascht die Augenbrauen, als er seinen Chef und dessen Freund völlig durchnässt auf die Limousine zuschreiten sah, aber er sagte nichts. Kurz darauf fuhr die Limousine zu Kaiba's Villa.
 

***
 

Joey lief neben Yugi die Straße entlang und lauschte freudig dessen Worten: "Oh, Joey, ich bin ja so froh, dass wir dich wieder haben. Yami und ich haben uns solche Sorgen gemacht, als du zum Mittagessen nicht aufgetaucht bist. Ach, halt, du bist ja aufgetaucht, aber wir haben dich einfach zuerst nicht erkannt. Und als wir dann deine Kleider in der Gasse fanden... Ich dachte, mein Herz bleibt stehen!" Yugi plapperte munter drauflos, während er immer wieder Joey's Fell streichelte, wie um sich zu überzeugen, dass er auch wirklich da war. "Ich weiß wirklich nicht, was ich gemacht hätte, wenn wir dich nicht doch noch gefunden hätten. Yami und ich haben dich nämlich furchtbar gern, Joey." Yugi zögerte einen Moment, dann fügte er hinzu: "Mehr noch als Tea."
 

Joey fühlte sich, als könnte er Luftsprünge machen vor Freude! Yami und Yugi, die zwei Leute, die für ihn was ganz besonderes waren, hatten ihn auch besonders gern! Na, wenn das nicht ein Grund zur Freude war.

<Ich hab euch auch furchtbar gern!> bellte Joey und rannte einmal vor lauter Freude im Kreis um Yugi herum.
 

Die Gestalt von Yugi veränderte sich leicht, schien ein wenig größer zu werden und erwachsener. Yami kniete sich nieder und hielt Joey's Kopf mit beiden Händen fest, um ihm in die Augen zu blicken. Ernst sagte er: "Yugi hat dich lieb, Joey, und ich habe dich auch lieb." Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Ich dachte, das solltest du wissen." Gleich drauf sah Joey wieder in die freundlichen unschuldigen Augen von Yugi. "Yami hat ganz Recht, weißt du." Ein wenig verlegen richtete sich Yugi wieder auf und sagte: "Wir sollten zu mir nach Hause gehen."
 

"Wuff!" stimmte Joey zu, und dicht nebeneinander laufend gingen sie in Richtung von Yugi's Zuhause.
 

//Yami, wie verwandeln wir Joey eigentlich zurück?// fragte Yugi über ihre gedankliche Verbindung.
 

//Das weiß ich leider noch nicht, Yugi.// antwortete Yami, //Ich müsste erst mal herausfinden, was für eine Art von Magie ihn überhaupt in einen Hund verwandeln konnte. Aber ich denke, mit Hilfe des Millenniumspuzzles müsste ich das raus finden können.//
 

Während Yami und Yugi sich gedanklich miteinander unterhielten, hatte Joey ein anderes Problem bekommen. Er musste dringend mal auf die Toilette! Joey verfluchte sein Pech. Den ganzen Tag lang hatte er nicht einmal gemusst, und jetzt musste er sogar noch groß! Und keine öffentliche Toilette weit und breit! Es war nicht mehr weit bis zu Yugi nach Hause. Vielleicht hielt er ja noch so lange durch.
 

Joey hatte Pech. Das Gefühl wurde immer dringender, und Joey selbst immer unruhiger. Als sich schon die ersten Krämpfe ankündigten, weil er sich weigerte, dem Ruf der Natur zu folgen, sah Joey etwas, was die Rettung für ihn bedeutete. Am Wegesrand war ein breiter Grünstreifen mit einem dichten Gebüsch. Hurra! Joey wetzte los und verschwand in dem Gewirr von grünen Blättern.
 

"Joey?" fragte Yugi irritiert. Er trat an das Gebüsch heran und bog ein paar Zweige zur Seite. Was er sah, trieb ihm die Röte in die Wangen. Joey saß in dem Gebüsch, den Rücken leicht in die Höhe gekrümmt und schickte sich offensichtlich an, ein gewisses Geschäft zu verrichten. Seine braunen Augen blickten Yugi wegen der Unterbrechung vorwurfsvoll an. Yugi stieß hastig eine Entschuldigung hervor und ließ die Zweige los. Dann drehte er dem Gebüsch den Rücken zu und wartete.
 

Es dauerte nicht lange. Joey streckte sich erleichtert und kam wieder aus dem Gebüsch hervor, als er plötzlich einen Schwindelanfall erlitt. Die Welt drehte sich um ihn herum, und sein ganzer Körper schien zu pulsieren. Joey gab ein Wimmern von sich, dann fiel er um.
 

"Joey!" rief Yugi erschrocken, als er sah, wie sein Freund zusammenbrach. Er wollte auf ihn zuspringen, als er in seinen Bewegungen erstarrte und ungläubig auf den Hundekörper vor ihm blickte. Der Körper fing an, sich zu verändern! Er streckte sich und wurde größer, das Fell zog sich zurück und zeigte wieder die Haut, die Schnauze bildete sich zurück, die Pfoten spreizten sich und wurden zu Händen und Füßen, bis schließlich wieder ein Mensch vor Yugi lag. Joey Wheeler blieb noch einen Moment reglos liegen, dann öffneten sich seine Augen. Verwirrt blickte er zu Yugi auf, der vor ihm stand. "Wa- was?" stotterte er.
 

"Joey, du bist wieder ein Mensch!" sagte Yugi, der noch immer über die beobachtete Verwandlung staunte.
 

"Was?" fragte Joey und blickte auf seine Hände, die vor seinem Gesicht ausgestreckt auf der Erde lagen. Hände wohlgemerkt, keine Pfoten! Joey sprang begeistert auf! "Tatsächlich! Ich bin wieder ein ganz normaler Junge!"
 

"WAAAHHHH!!!" schrie Yugi plötzlich los. Mit knallrotem Gesicht stand er vor Joey und wedelte mit den Händen aufgeregt auf und ab wie ein Huhn, das geschlachtet werden sollte. "JOEY, DU HAST NICHTS AN!!!"
 

Das wurde Joey in diesem Moment auch klar. Mit einem Satz sprang er zurück ins Gebüsch und schaute vorsichtig zwischen den Blättern hervor, um sich zu überzeugen, dass ihn auch niemand gesehen hatte. Zumindest niemand außer Yugi und Yami.

"Pst, sei leiser, Yugi." flüsterte er beschwörend, "Das wäre ja echt noch die Krönung dieses Tages, wenn ich als Exhibitionist verhaftet würde."
 

"Entschuldige, Joey." Yugi presste sich erschrocken die Hand auf den Mund. Dann atmete er einmal tief durch und sagte: "Ich hole dir was zum Anziehen. Es ist nicht mehr weit bis zu mir nach Hause. Du wartest hier."
 

Joey grinste schwach. "Tja, was anderes kann ich ja auch schlecht tun, wenn ich nicht verhaftet werden will."
 

Yugi lächelte ihn aufmunternd an, dann fasste er plötzlich einen Entschluss. Er trat auf Joey zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. "Bis gleich." sagte er, dann wandte er sich um und rannte davon.
 

Joey strich sich mit einem Finger verblüfft über die Lippen. Sie prickelten angenehm von Yugi's Kuss. Seine Verblüffung hielt nicht lange an, und ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Na, wer sagt's denn! Ist ja doch noch ein guter Tag geworden!"
 

Es dauerte nur ein paar Minuten, und Yugi kam mit Joey's Kleidern zurück, die er heute Nachmittag aus der Gasse geholt und zu sich nach Hause gebracht hatte. Das heißt, es handelte sich um Yami, weil der schneller laufen konnte als Yugi. Während Joey sich im Gebüsch schnell anzog, bemerkte Yami, dass sein Millenniumspuzzle auf irgendetwas reagierte. Neugierig geworden folgte er dem Ruf des Puzzles.
 

Als Joey aus dem Gebüsch trat, sah er verblüfft, wie Yami mit einem Stock in seinem... nun ja, in seinem Hundehaufen herum stocherte. "Yami, was machst du denn da?" fragte er erstaunt.
 

"Ich habe gefunden, was dich in einen Hund verwandelt hat." sagte Yami und deutete auf etwas in dem Haufen.
 

Joey trat näher und erblickte eine kleine Kugel. "Das kleine Teil hat das bewirkt?"
 

"Ja. Sie enthält einen Zauberspruch, der sich im Magen des Opfers entfaltet. Du musst sie geschluckt haben."
 

Joey überlegte, dann fiel es ihm ein. "Heute Morgen, als ich mich mit Yugi traf und von der Fanta getrunken habe! In dem Getränk war irgendwas drin, und kurz danach habe ich mich verwandelt."
 

Yami's Gesichtszüge verhärteten sich. "Kurz bevor du kamst, war Ryou da. Oder besser gesagt, Yugi und ich dachten, es wäre Ryou, aber es muss der Geist des Millenniumsringes gewesen sein. Der Zauber sollte Yugi treffen, und nicht dich." Yami streckte die Hand aus und hielt die Handfläche in Richtung der Kugel. Ein helles Leuchten ging für einen Moment vom Millenniumspuzzle aus, glitt bis zu seiner Hand und sprang von da als leuchtender Ball auf die kleine Kugel. Sie zerfiel in tausend winzige Teile, als das Licht sie traf. "Das wäre erledigt." sagte Yami, dann sah er Joey entschuldigend an. "Tut uns ehrlich leid, Joey. Du bist wieder einmal nur wegen uns in Schwierigkeiten geraten."
 

Joey winkte fröhlich ab. "Ach, vergiss es, Mann! Der Tag war irgendwie auch sehr lustig. Ich hab euch 'ne Menge zu erzählen. Und der Kuss von Yugi entschädigt mich völlig."
 

In Yami's Augen trat ein Funkeln, und er sagte: "Der Kuss von Yugi war vielleicht noch ein wenig schwach. Ich würde es eher so machen." Und damit trat Yami auf Joey zu und zeigte ihm, was er unter einem Kuss verstand. Als sie sich endlich wieder voneinander trennten, war Joey's Gesicht gerötet, und sein Atem ging merklich schneller. Yami zwinkerte ihm zu und sagte: "Ich schlage vor, du bringst Yugi bei, so zu küssen. Und wenn du noch ein paar weitere Tricks lernen willst, die du Yugi dann zeigen kannst, ich stehe gerne jederzeit zur Verfügung, Joey." Dann zog sich Yami in seinen Seelenraum zurück und überließ Yugi wieder seinen Körper.
 

Yugi blickte fragend auf Joey, registrierte die leichte Röte im Gesicht und den beschleunigten Atem, und fragte neugierig: "Was haben Yami und du denn gemacht?"
 

Joey sah Yugi einen Moment lang mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an, dann lächelte er breit und antwortete: "Yami hat mir gezeigt, wie man etwas richtig macht. Komm, ich zeig es dir auch." Und damit schnappte sich Joey seinen Freund und küsste ihn genauso wie Yami ihn geküsst hatte. Als sie sich wieder trennten, war auch Yugi's Gesicht gerötet, und sein Atem ging schneller.
 

Joey zwinkerte Yugi zu. "Wie wäre es, wenn wir jetzt zu dir nach Hause gehen und weiter fleißig üben. Und heute Abend schauen wir mal, wer von uns dreien es am Besten kann."
 

***
 

Epilog:
 

Zwei Tage später, am Montag in der Schule, waren zwei Pärchen praktisch untrennbar: Yugi und Joey, was allerdings nicht so sehr auffiel, da die Beiden normalerweise sowieso miteinander rumhingen, sowie Kaiba und Ryou. Auch Yami und Bakura ließen sich ab und zu sehen, doch glücklicherweise gingen diese Beiden einander nicht an die Gurgel, auch wenn sie sich drohende Blicke zuwarfen, wann immer sie sich begegneten.
 

Es gab nur zwei Zwischenfälle, wo es fast Streit gegeben hätte. Einmal wollten beide Pärchen die Besenkammer in der großen Pause als Aufenthaltsort beanspruchen, um ein wenig für sich allein zu sein, und weder Joey noch Kaiba wollten nachgeben. Aber dank dem Eingreifen von Yugi und Ryou, die tapfer das Gezeter ihrer Millenniumsgeister in ihrem Kopf ignorierten (es klang etwa wie: "Lass dir nur nichts gefallen, Joey!" "Gib dem Köter eins auf die Nase, Seto!"), trennten sich die Beiden dann doch friedlich.
 

Der zweite Zwischenfall ereignete sich während des Unterrichts, als Joey sich in seinem Sitz zu Kaiba umdrehte und grinsend mit einem Fetzen Stoff herumspielte. Kaiba verlor daraufhin bereits nach einer Minute die Fassung und fing mitten in der Klasse an zu toben! Er wurde zur Strafe auf den Flur gesandt, wo er weiter tobte. Er beruhigte sich erst, als Ryou Bauchschmerzen vortäuschte und ebenfalls den Klassenraum verließ. Später beichtete Joey Yugi, um was für einen Fetzen Stoff es sich handelte - um ein Stück von Kaiba's Hosenboden! Joey war noch mal in den Park zurückgegangen und hatte sich den Stofffetzen als persönlichen Glücksbringer geholt - und um Kaiba zu ärgern.
 

Mit der Beziehung zwischen den zwei neuen Pärchen kamen ihre Freunde nach anfänglicher Überraschung sehr gut klar. Lediglich Tea und Mai brauchten ein wenig länger, um die Neuigkeiten zu verdauen. Tja, es ist halt nicht leicht für Mädels, wenn man in einem Anime voller Bishounen lebt, und diese Welt dann in die Hände einer Yaoi-Fanfic-Autorin fällt.
 

*** ENDE ***
 

kleine Anmerkung von Cat in the web:

Nun ist eine weitere meiner Fanfics beendet, und wieder einmal ist sie viel länger geworden als eigentlich geplant, aber das macht ja nichts. Ich bedanke mich bei allen meinen Lesern für die Kommentare, die ich für diese Fanfic erhalten habe. Und ich freue mich natürlich auch über alle Kommentare, die ich vielleicht noch für diese Fanfic (oder auch für meine anderen Fanfics) erhalten werde.

Also dann, man liest sich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jyorie
2013-01-07T20:00:47+00:00 07.01.2013 21:00
Hallo ^^

XD ein schönes Ende^^ Hab ich schon mal gesagt, das ich Ryou und Bakura besonders mag? Daher freu ich mich sehr, das Ryou jetzt glücklich ist, aber die 3er Beziehung mit Kaiba wird sicher interessant *ggg*
Auch das Joey „am Ziel“ ist freut mich, und das sogar beide ihn ebenso mögen. Also die Möglichkeit von einer derartigen 3er Beziehung habe ich auch noch nicht gekannt. (Okay mal bei Odion x Malik / Mariku geplant, aber da war es eher nur vorgetäuscht)

Mir hat deine FF total gut gefallen, auch das du mehr wert auf Komödie gelegt hast als auf Slash war hier nicht zum Nachteil. Bin rundum zufrieden – ein tolles Werk!

Aber der Schluß natürlich war mal wieder der Hammer. Also als du erwähnt hast, warum/wie sich die neuen Pärchen in die Haare gekommen sind. Aber am meisten habe ich brüllen müssen, als Joey mit dem Stoff gewedelt hat und Kaiba aus der Klasse fliegt, das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen!

Liebe Grüße Jyorie

Von:  feuerregen
2007-11-08T19:07:18+00:00 08.11.2007 20:07
sehr süß! ^^

die idee ist wirklich knuffig und bei einigen passagen hab ich mich weggeschmissen vor lachen (z.B. joeys schluckauf in der bahn).

der wechsel zwischen yamis und hikaris war auch gut gemacht, ebenso, wie du kaibas verhalten gut hingekriegt hast.
(das pairing ryou x kaiba gefällt mir sowieso sehr gut, aber an das pairing joey x yugi werd ich mich wohl nie gewöhnen........ ^^")

lg, feuerregen
Von:  AngyAngel
2006-07-21T09:53:48+00:00 21.07.2006 11:53
Hy^^

Ich hab gerade deine Story gelesen, auch wenn sie schon ein bisschen älter ist, denke ich du freust dich trotzdem über einen Komi.

Ab und an hast du rechtschreibfehler drin, aber das ist nicht weiter wichtig, macht jeder und selber findet man sie auch so schlecht ^^

Es war wirklich sehr sehr Amüsant wie sich der Blonde behaupten mußte, allerdings hätte ich auch nichts dagegen gehabt wenn Bakura seine eigene Medizin zu schlucken bekommen hätte ^^ und als Ratte aufgetaucht währe *lach*

Mach weiter so
AngyAngel
Von:  Homoto-Chan
2005-11-05T16:19:39+00:00 05.11.2005 17:19
I LOVE THIS FF!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!(:)
Von:  kawaii_kamy
2005-10-26T12:23:31+00:00 26.10.2005 14:23
Das war echt klasse! Hab schon lange keine Ff mehr gelesen die so super lustig war!!! Die empfehle ich gleich mal weiter ^-~ außer dem werde ich jetzt wohl auch mal deine anderen Ffs 'durchschnüffeln'. Kleine Anmerkung: wenn ich Yami wäre hätte ich beim lesen der Nachricht gedacht Joey wehre der Sandhaufen.
Von:  Kenshin
2005-09-06T18:46:32+00:00 06.09.2005 20:46
*wegkringel*

Nein ist das genial. Ich hab elange nicht so sehr gelacht über ne Story.

In der Mitte der Story habe ich nur gedacht: Wenn Joey wieder ein Mensch ist würde ich Kura udn Kaiba so verprügeln des sie nie wieder stehen könne *räusper*
Aber dnen kam ja di ercaheaktion mit dme See und voralldem mit seto´s Hose. genial. Stell man sich da smal vor wie Seto Kaiba so herum laufen müsste *fiebs*

Einfach nur klasse. Mach nur weiter so^^
*flausch* Dat streunende Jouno
Von: abgemeldet
2005-05-24T10:04:45+00:00 24.05.2005 12:04
Yippi erster!
das war wieder ein klasse kapi!! schade das es net weitergeht, aba so is es auch geil! *gg*
bakura is aber auch zu fies! eonfach den armen ryou ohne vorwarnung in so ne lage bringen. ok, es war ja schön für ihn... aba ich fands trotzdem gemein!
ich freu mich schon auf weitere FF von dir! und viel spaß noch beim schreiben!

ciao your cherry02


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