Zum Inhalt der Seite

Alte Rechnungen

Die Vorgeschichte zu "20 Jahre später"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Macht des Millenniumsstabes

"Oh Mann, schon wieder diese Millenniumsgegenstände!", ruft Anzu aufgeregt. Nervös kaut sie auf ihren Fingernägel herum, "Ich bekomme immer eine Gänsehaut wenn sich eines dieser Dinger selbständig macht." "Immer mit der Ruhe, Anzu!", versucht Honda sie zu beruhigen, "Das Ding ist doch nur eine Holographie und Yugi hat es bestimmt völlig unter Kontrolle. Da passiert schon nichts. Mach dir mal keine Sorgen!"

"Hey Leute!", mischt sich Jonouchi ein, der aufgestanden ist und einen Blick in das Labor geworfen hat, "Kommt mal her und seht euch das an!" Eilig kommen sie seiner Aufforderung nach. Doch was sie sehen, versetzt sie in Erstaunen und zugleich Sorge.

Auf dem Sockel im Labor nebenan befindet sich noch immer der echte Millenniumsstab und in eben diesem Moment geht ein hellleuchtendes Licht von ihm aus. Der grelle Schein der von ihm ausgeht und die Gerätschaften des Labors erleuchtet, wirft harte Schatten an die Wände. Doch am beunruhigendsten ist die schimmernde gelbe Aura die ihn in diesem Moment umgibt.

"Soviel zum Thema Holographie", meint Honda trocken. Jonouchi wendet sich seinen Freunden zu: "Ich denke Anzu, du solltest dir doch lieber Sorgen machen! Das sieht nicht gerade vielversprechend aus." Hastig nehmen die drei wieder vor dem Monitor Platz. Um nichts in der Welt wollen sie verpassen, was dort im Cyberspace als nächstes passiert.
 

Nachdem das grelle Licht verschwunden ist, öffnen die vier wieder ihre Augen. Fassungslos blickt Kaiba sich um. Das Zimmer in der Villa seines Stiefvaters hat sich verändert und zwar erheblich. Nun befinden sie sich in einer gewaltigen Halle mit viele, dicken hohen Säulen. An den Wänden befinden sich unzählige altägyptische Hieroglyphen und die gesamte Halle wird ausschließlich durch viele große Fackeln erleuchtet.

Doch was ihn weit mehr in Erstaunen versetzt, ist die Kleidung die er nun anhat. Es ist eine lange antike Robe von kunstvoller Beschaffenheit und auf dem Kopf einen schmuckvollen Kopfputz von eindeutig ägyptischem Stil. "Was... was hat das alles zu bedeuten?", fragt er doch dann fällt sein Blick auf Yami-Yugi.

Yami ist nun ebenfalls in prachtvolle, ägyptische Kleider gewandet und auf dem Kopf trägt er einen majestätisch wirkenden, metallenen Stirnreif. Um seinen Hals hängt das Millenniumspuzzle an einer eleganten Kette und in einer Hand hält er den noch immer leuchtenden Millenniumsstab. Sein fester Blick ist unverwandt auf Kaiba gerichtet und hält ihn gefangen.

"Yugi... was soll das?", will er wissen, "Was hast du mit mir gemacht? Was fällt dir ein einfach mein Aussehen zu verändern?" "Ich war das nicht, Kaiba", sagt Yami ruhig, "Es war die Macht des Millenniumsstabes die uns beide in das verwandelt hat was seit 5000 Jahren unsere Bestimmung ist." "Mach dich nicht lächerlich!", wehrt Kaiba ab, "Das ist nichts weiter als eine Holoprojektion, das hat nicht das Geringste mit Bestimmung zu tun!"

"Du irrst dich!", entgegnet Yami, "Vor 5000 Jahren im alten Ägypten, sind wir beide schon einmal aufeinandergetroffen. Hier in dieser Halle standen wir uns gegenüber und haben um das Schicksal der Welt gekämpft."

"Lächerlich!", schnaubt Kaiba, "Das sind nichts weiter als alte Märchen!" "Das sind keine Märchen", meint Yami, "Diese Millenniumsgegenstände bergen eine uralte Macht. Du hast sie doch selber schon des öfteren zu spüren bekommen. Damals beim Battelcity-Finale haben wir beide die selbe Vision gehabt. Ich bin sicher, dass du dich daran erinnerst."

"Das war nichts weiter als ein Trick!", wert Kaiba ab, "Ein ganz billiger Trick um mich in die Irre zu führen." "Das war kein Trick." Yamis Mine ist ernst. Langsam geht er auf Kaiba zu, den Stab noch immer in der Hand. "Diese Vision wurde durch den Millenniumsstab ausgelöst. Auch in ihm stecken uralte, magische Kräfte. Wie auch in meinem Puzzle. Du hast es doch selbst gesehen.

"Der Pharao und sein Rivale der Hexenmeister, sie beide verfügten über die Macht eines Millenniumsgegenstands. Schon damals trugen sie einen Kampf aus, von dessen Ausgang das Schicksal der Welt abhing. Und heute wiederholt sich dieser Kampf. Wenn du dich weiterhin weigerst die Wahrheit und damit deine Vergangenheit zu akzeptieren, dann setzt du die Sicherheit der gesamten Welt aufs Spiel!"

Kaiba erwidert Yamis Blick mit gleicher Schärfe. "Du solltest dich mal hören, Yugi! Du klammerst dich an einen Mythos, merkst du das gar nicht? Ich habe die Steintafeln auch gesehen. Mag ja sein, dass die Figuren auf dem Stein uns irgendwie ähnlich sehen, aber zu glauben, dass die ganze Sache mehr als eine Legende ist... ich bitte dich! Wach endlich auf! Es bedarf mehr als eine simple Holoprojektion um mir meinen gesunden Menschenverstand zu rauben."

"Das hier ist mehr als eine simple Holoprojektion", sagt Yami, "Vielleicht sind wir hier in einer virtuellen Welt aber der Millenniumsstab sorgt dafür, dass nur die Wahrheit hier bestehen bleibt. Durch seine Macht sehen wir uns wie wir in Wirklichkeit sind." "Und den Unsinn soll ich dir abkaufen?", Kaiba verschränkt die Arme. "Wenn du mir nicht glaubst, dann schau doch mal da rüber!", fordert Yami ihn auf.

Kaiba folgt der angegebenen Richtung. Was er sieht lässt ihn überrascht innehalten. Ein paar Schritte weiter stehen die anderen beiden. Die Konturen der Feuerprinzessin flackert beängstigend. Sie ist auf die Knie gesunken und hat den Kopf gesenkt. Sie wirkt ungeheuer angespannt.

Als sein Blick jedoch auf Noah fällt, reißt er sprachlos die Augen auf. Die gesamte Erscheinung des jungen Mannes vibriert und flackert. Noahs Gesicht ist schmerzverzerrt und schweißüberströmt. Er zittert am ganzen Körper. Immer wieder scheint sich seine Gestalt zu verziehen und verzerren.

Ein warnender Ruf von der Feuerprinzessin schallt zu ihnen herüber: "Bleibt weg von ihm! Ich hatte befürchtet, dass die Macht des Stabes zu stark sein könnte. Unter seinem Einfluss sind wir nicht mehr in der Lage unsere gewünschte Form zu behalten. Ich hatte ihn gewarnt, dass das passieren könnte wenn er den Stab einsetzt, aber er wollte nicht auf mich hören."

Nun ist auch Yami beunruhigt und schaut wachsam zu Noah hinüber. "Was geschieht mit ihm?", will er wissen, doch die Feuerprinzessin krümmt sich erneut zusammen. "Ich... brauche alle Konzentration... für meine Projektion. Das Programm reagiert... auf die Gedanken und... Wünsche. Der Stab... hebt das auf und es bleibt nur noch... die Wahrheit." Dann bringt sie kein weiteres Wort mehr heraus.

Besorgt schauen Kaiba und Yugi auf die verzerrte Gestalt von Noah, der offenbar einen inneren, schmerzhaften Kampf austrägt. "Was hat das zu bedeuten Noah?", ruft Kaiba. Ruckartig fährt Noahs Kopf herum. In seinen Augen lodert urplötzlich grimmiger Hass und sein Gesicht verzieht sich zu einer Fratze. Doch einen Sekundenbruchteil später schlägt der Ausdruck wieder in ein leidenvolle Mine um. "Ich... kann ihn... nicht länger... unterdrücken!", stößt er hervor, "Ich... halte das... nicht aus! Es tut mir leid, Seto! Bitte... hilf mir!"

Kritisch beobachtet Kaiba was mit Noah geschieht. Scheinbar versucht er sich noch immer gegen etwas zu wehren. Das Flackern wir immer stärker. "Siehst du es jetzt ein, Kaiba?", ruft Yami, " Der Millenniumsstab besitzt Mächte die unser normales Verständnis übersteigen. Und damals im alten Ägypten warst du sein Hüter. Hör endlich auf deine Vergangenheit zu leugnen! Wenn dich das noch nicht überzeugt, was dann?"

Vor Kaibas innerem Auge erscheint auf einmal wieder die Abbildung des geflügelten Drachen des Ra. Warum nur kann ich diesen ägyptischen Text lesen?, fragt er sich erneut. Yugis Geschichte würde das Ganze zwar erklären, aber... das kann einfach unmöglich sein! Zuzugeben, dass an der Sache was Wahres dran sein könnte, würde sein gesamtes Weltbild über den Haufen werfen. Nein, diese Blöße wird er sich auf keinen Fall geben! Und gerade jetzt muss er unbedingt seinen klaren Verstand bei sich behalten. Zu viel hat ihn heute schon zum Nachgrübeln gebracht; Dinge, die er am liebsten für immer aus seinem Gedächtnis gestrichen hätte. Aber er wird nicht zulassen, dass ihn noch irgendetwas durcheinanderbringt. Das wäre doch gelacht!

Ärgerlich fährt Kaiba herum: "Ich weiß nicht was hier geschieht, und im Grunde will ich es auch nicht wissen. Aber mit Magie hat das nichts zu tun, eher mit einem Softwarefehler." Dann macht er einen Schritt auf Yami zu. "Du meinst ich wäre der Hüter dieses Stabes? Ich wünschte wirklich ich wäre es, dann könnte ich jetzt nämlich dieses Ding nehmen und dem ganzen Theater endlich ein Ende machen!" Mit diesen Worten packt er ärgerlich den Millenniumsstab und mit einem raschen Griff reißt er ihn Yami aus der Hand.

In genau diesem Moment leuchtet der Stab erneut auf und die strahlende Aura hüllt Kaiba augenblicklich ein. "Was zum...?", bringt er entgeistert hervor. Im gleichen Moment ist ein Stöhnen von der Feuerprinzessin zu hören und von Noah her ertönt ein lauter Schrei.

Noahs Gestalt beginnt nun sich vollständig zu verzerren. Sein Körper wird in die Länge gezogen und nimmt an Masse zu. Die hässliche Fratze kehrt auf sein Gesicht zurück. Seine grünen Haare streben in alle Richtungen ab und seine Gliedmassen werden zu gewaltigen, rötlichen Klauen. Sein gesamter Körper wirkt wie ein gewaltiger Programmfehler und es ist unmöglich zu erkennen wo die Kleidung aufhört und seine Haut anhängt. Kalte Wut liegt in seinem Blick und seine Mine hat etwas abscheulich bedrohliches bekommen. Mit glühenden Augen funkelt er Kaiba an.

Für einen Moment bleibt Kaiba verwundert der Mund offen stehen und auch Yami starrt fassungslos auf die riesige Gestalt vor ihnen. "Was um alles in der Welt ist das?", stößt Kaiba hervor. Da öffnet die grausige Gestalt den Mund und sagt: "Was denn Seto, erkennst du mich etwa nicht? Du dachtest wohl, du wärst mich endgültig losgeworden, oft genug versucht hast du es ja. Du solltest aber eigentlich wissen, dass du mich niemals los wirst." Einen Augenblick lang stutzt Kaiba dann verfinstert sich seine Mine. "Gozaburo!", grollt er, "Du elender Kerl! Offenbar bist du selbst zum krepieren zu unfähig."

"Ganz recht, ich bin es. Das was von mir noch übrig ist. Du hast mir alles genommen was ich hatte, aber dennoch werde ich es sein der letztendlich triumphiert. Mit Hilfe dieses Millenniumsstabes wird es mir gelingen wieder zu meiner einstigen Macht zurückzugelangen. Und nicht nur das, meine Macht wird durch diese magischen Millenniumsgegenstände noch um einiges wachsen!"

Geringschätzig verschränkt Kaiba die Arme. "Als ich dich das letzte Mal sah, war von dir nicht mehr als eine kranke Computerdatei übrig. Du bist ein Nichts, und der klägliche Rest der von dir noch übrig ist, ist kaum noch einer Erwähnung wert. Ich weiß nicht wie du die Explosion überlebt hast, aber es interessiert mich auch nicht. Glaubst du allen Ernstes, dass du in diesem Zustand noch irgendetwas zustande bringen kannst? Mach dir doch nichts vor! Kaiba-Corp gehört nun mir und ich bin ohnehin der bessere Leiter dafür. Ein lausiger Virus wie du hingegen verdient nur noch eine Behandlung: er gehört schnellstens gelöscht!"

Die verzerrte Gestalt lacht laut auf. "Glaubst du das wäre nicht bereits geschehen, wenn das so einfach wäre? Man kann mich nicht löschen. Ich bin unsterblich! Zwar hat mein jämmerlicher Sohn alles versucht um dagegen etwas zu unternehmen, ja er hat sogar dich hierher gelockt, doch ich fand es viel interessanter zu sehen, dass er auch deinen kleinen Freund hierher geholt hat, denn dadurch sind die mystischen Millenniumsgegenstände endlich in greifbare Nähe für mich gerückt."

Kaiba hebt den Millenniumsstab. "Das Ding hier willst du haben? Du bist ja ein noch hoffnungsloserer Fall als ich dachte." Seine Hand krampft sich um den Griff. "Seid ihr denn alle miteinander übergeschnappt? Bin ich hier der einzige der noch so vernünftig ist um zu erkennen, dass das alles ein riesiger Blödsinn ist?" Wütend richtet er sich auf: " Dieses unsinnige Märchen ist pure Fiktion und weiter nichts! Und ich werde mich niemals vom Gegenteil überzeugen lassen! Niemals, verstanden? Ich habe es endgültig satt! Dieses Theater endet jetzt und zwar auf der Stelle!"

Mit einer wütenden Geste schleudert er den Millenniumsstab zu Boden. Doch noch ehe er den Boden erreicht, leuchtet er noch einmal auf, ebenso wie Yamis Millenniumspuzzle. Der ganze Raum wird erneut in ein grelles Licht getaucht. Im gleichen Augenblick ertönt ein lauter Aufschrei von der riesigen Gestalt vor ihm, ein Schrei der immer schriller und dünner wird und schließlich ganz verhallt. Dann herrscht Stille.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-30T06:57:50+00:00 30.07.2005 08:57
WOW!!!
Bin noch immer völlog sprachlos.
Das wird immer besser.
^^


Zurück