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Aus dem Leben einer Mörderin
von

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Fremdes Terrain - Stille Invasion

Disclaimer : Projekt Weiß - und ich

Warnung : WK-Charas getarnt

Erklärung : ist manchmal nötig - auf fremdem Terrain

Widmumg : kitty!
 


 

Fremdes Terrain – stille Invasion
 

Andy ignoriert meinen longline geschlagenen Ball und lässt seinen Schläger achtlos fallen. Nickt nur knapp rüber. „Sorry, mein Handy.“

Keine zehn Sekunden später steht er neben mir. „Pause, Süße. Hab gerade erfahren, dass der Star des heutigen Tages im Anmarsch ist. Los, komm mit, das dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“

Schläger schnell in die Tasche und schon haste ich mit ihm Richtung Hauptgebäude.

Für einen normalerweise stinkfaulen Hund kann der Typ ernorme Geschwindigkeit entwickeln, jedenfalls wenn er einen Vorteil wittert.

„Was soll die Panik? Hat Dir eine der Quallen nen Lamborghini versprochen?“

Eine selten dreckige Lache hat der Kerl. „Schön wär’s. Komm, wir gehen ins Foyer. Vor der Rezeption aus hat man den besten Blick, ohne als Gaffer zu gelten.“

Wie ausgewechselt durchquert er das Gebäude. Routiniert täuscht er den Gästen vor, sie hätten seine Aufmerksamkeit.

„Ah, da ist er. Mein Informant hat nicht übertrieben.“

Vor dem Haupteingang hält ein cremefarbener Bentley Arnage RL mit goldfarbenen Zierleisten, Radkappen, Scheinwerfern und Türgriffen. Andy lässt ein Keuchen hören. Hoffentlich läuft ihm kein Geifer aus dem Mundwinkel.

Die fast Sechsmeterkarosse ist kaum zum Stehen gekommen, da öffnet sich die Fahrertür. Der Mann im dunkelblauen Anzug stoppt den Hoteldiener mit einer einzigen, autoritären Handbewegung. Anscheinend will er seinem Fahrgast persönlich die Tür zum Fond aufhalten. Andy hat sich wieder im Griff. „Ich platze bald vor Neugier. Das Kerlchen dort in dem Bentley ist von Beruf Sohn. Der Papa soll ein Waffenschieber aus Osteuropa sein. Offizielle Version ist, er wäre im Erdgasgeschäft. Und wenn dieser Fahrer nicht mindestens ne Achtunddreißiger unter der linken Achsel hat, fresse ich meinen Tennisschläger.“
 

Nun, jedenfalls ist der Anzug maßgeschneidert, denn von einer Waffe ist nichts zu sehen. Auch die Sonnenbrille ist ein Designerstück im Pilotenstil. Sie verdeckt einen Teil des extrem gebräunten Gesichts. Tadellose Figur, gute Bewegungsaktion.

Wow, wenn der Fahrer schon so aussieht, bin ich auf den Besitzer des Bentleys gespannt.

Ein kleiner Rundblick verrät, dass selbst hier, im Beau Rivage, allgemeines Interesse an Bentleys herrscht.

Zuerst sehe ich einen Stiefel. Cognacfarbenes Wildleder, halb verhüllt von einem Hosenbein. Eine ausgewaschene Blue Jeans. Na das hat was. Dann wird ein Aktenkoffer herausgehalten. Am Handgelenk ein Meisterstück der Uhrmacherkunst,

Schwarzwald oder hier aus der Schweiz. Wieder ein Keuchen von rechts.

„Krieg Dich ein, Andy. Wenn der nicht schwul ist, hast Du ja eh keine Chance.“

„Aber wenn, Jenny-Baby, dann habe ich ausgesorgt für den Rest meines Lebens.“

Der Kerl meint das anscheinend ernst. Hoffentlich kippt er jetzt nicht komplett aus den Latschen. Der Fahrer nimmt das Köfferchen und stellt sich neben dem Wagen in

Position. Er checkt den Eingangsbereich, während sein Boss ganz sichtbar wird.

Die Jeans sitzen perfekt an langen, muskulösen Beinen. Schmale Hüften haben beide Männer. Aber der professionelle Sohn ist größer. Dafür etwas zierlicher im Gesamteindruck. Sein kobaltblaues Hemd steht halb offen. Fein modellierte Brustmuskulatur, nur leicht gebräunte Haut. Ein Gesicht wie eine Statue von Michelangelo. Männlich-schön. Lange, blonde Haare, mit einem Kupferstich.

Gelangweilt schaut er sich um.

Erst auf ein Nicken des Fahrers hin setzt er sich in Bewegung. Da ist ein eingespieltes Team am Start. Und kommt auf uns zu.

„Mr. Romanescu möchte seine Suite beziehen. Ist alles vorbereitet, wie wir es erwarten dürfen?“ Der Chauffeur scheint auch den persönlichen Assistenten zu geben. Den teuren Füller des Angestellten ignoriert er, zieht etwas Goldenes aus der Brusttasche und trägt sich und den Sohn ein.

„Darf ich vermuten, dass Sie die Sporttrainer sind?“ Jetzt haben wir die Aufmerksamkeit des Multitalents. Ein paar schwarze Haarsträhnen reichen bis über den Brillenrand, der Rest ist kurz.

Andy stellt uns gekonnt vor. „Was können wir für Sie tun?“

„Mr. Romanescu möchte mittags einen Court mit Trainer. Gelegentlich spielt er gerne ein Doppel. Am besten stehen Sie dann beide zur Verfügung. Ich persönlich trainiere gern abends im Kraftraum. Gibt es da ein Problem?“

„Kein Problem. Der Kraftraum ist meine Domäne, Mr. …?“

„Dacascos.“

Sein Englisch klingt flüssig, mit hartem Akzent, wie man hier in Mitteleuropa von einem Osteuropäer erwarten würde. Er nimmt die Brille ab. Vermutlich ist er Kasache, oder aus einer der vielen ehemaligen asiatischen Sowjetrepubliken.

Er lächelt charmant, aber seine Augen blicken unpersönlich und hart.

„Also acht Uhr. Okay?“ „Okay, Mr. Dacascos.“ „Boris. Nennen Sie mich Boris.“
 

Inmitten einer Schar von Kofferschleppern entschwinden die Beiden Richtung Lift.

„Puh. Das war ja eine glückliche Fügung des Schicksals. Du kannst heute Abend noch dem Bodyguard beim Eisenstemmen zusehen. Versuch rauszukriegen, auf was sein Chef so steht. Und morgen Mittag will ich dann perfektes Aussehen, auch bei Dir.

Wäre doch gelacht, wenn nicht wenigstens einer von uns seinen Vorstellungen entspricht. Hey Francis. Mach mir mal nen Friseurtermin klar für morgen früh.“
 

Randy-Andy ist so aufgeregt, dass er mich einfach stehen lässt. Aber ich bin nicht lange allein. „Miss West, kann ich Sie einen Moment sprechen? Mein Name ist Davenport. Lucius Davenport. Aus Maine. Sie sind auch Amerikanerin? Woher kommen Sie denn, meine Liebe?“

Der groß gewachsene Mann schaut neugierig und kurzsichtig zu mir herab.

„Westküste. San Diego. Nennen Sie mich einfach Jenny. Was kann ich für Sie tun, Mr. Davenport?“

Der Mittdreißiger hat schon graue Schläfen und eine denkbar schlechte Haltung.

Wie kann ein Mann nur seine Schultern so hängen lassen. Er könnte sonst glatt um Jahre jünger wirken. Und dieses Tweedjackett mit den Lederflicken macht ihn noch blasser. Das soll der Typ sein, der sich einen Verlag gekauft hat, weil sonst kein Mensch seinen Mist drucken wollte?

„Nun, eigentlich bin ich ein Mann des Geistes, aber wie heißt es so schön? Gesunder Geist in gesundem Körper. Also habe ich mich entschlossen, etwas Fitnesstraining zu betreiben. Meinen Neffen lasse ich ja schon Tennisstunden nehmen, aber für mich ist die Lauferei nichts. Ich dachte eher an Muskeltraining. Was meinen Sie? Könnten Sie mir ein paar Übungen zeigen?“

„Aber gern. Passt es Ihnen um sechs Uhr? Ich würde vorher gern einen kleinen Fitnesscheck mit Ihnen machen.“

Ja, darauf freue ich mich ganz besonders. Kann mich noch gut erinnern, wie ich getestet wurde. Brutale Tempoläufe wechselten mit Liegestützen, bis ich zusammenbrach. Da kanntest Du keinen Pardon, Crawford. Mal sehen, wie Du Dich auf dem Laufband hälst.

Ich glaube, mein Lächeln ist gerade besonders warmherzig.
 

...tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  cu123
2007-09-04T16:21:32+00:00 04.09.2007 18:21
Was ich beim letzten Kapitel vergessen hab: Andy ist ja so ein Arsch. ^___^ Ich sage nur, Nutte bleibt Nutte. Selbst wenn sie männlich ist und eine andere Jobbezeichnung hat. *grins*
Ich liebe Sais Nick für ihn. Der bringt es so sehr auf den Punkt.

Hm, du versammelst immer mehr Charaktere. Mal sehen, was du mit ihnen anzustellen gedenkst. Tolle Beschreibung des Neuankömmlings. Die Szene hätte ich gerne persönlich gesehen, aber es zu lesen war gleich das zweitbeste danach. ^^

Crawford und ein Fitnesscheck? Ich kann mir vorstellen, woher Sais Gesichtsausdruck kommt. *snicker* Bin gespannt, ob sie wirklich ein bisschen Rache nehmen kann oder ob das ein Wunschtraum bleibt.

Auch wenn ich deine bisherigen Kapitel sehr mochte, weil du generell eine interessante Atmosphäre aufbauen kannst und einen ganz eigenen Stil besitzt (Einzelheiten spar ich mir, ich hoffe, du konntest die meinen bisherigen Commis entnehmen ^.~), gefallen mir die letzten beiden besonders aufgrund der sich aufbauenden Handlung. Ich finde so etwas selten langweilig und bei dir ist es ausgesprochen unterhaltsam.

Von: abgemeldet
2007-01-19T22:52:56+00:00 19.01.2007 23:52
Soviele Beschreibungen^^ irgendwie find ichs toll~
man bekommt mehr von der Umgebung mit, wenn du dich nicht ao auf die Kämpfe konzentrierst. Vielleicht ist es ein wenig ödeer als der rest, aber was solls~ irgendwie könnt ich mich dran gewöhnen~
Die personen, die hier vorkommen, sind mir fast alle unsympathisch, doch ich bin gespannt, was es mit diesem Boris auf sich hat~
Der Name gefällt mir ja schonmal. *smile*
Echt interessant so die Outfits der einzelnen leute. Crawford und so~ irgendwie weiß ich noch net ganz wie wer getarnt ist, daber deren Anwesenheit ist doch präsent. *nick*
Bin gespannt. Aber vielleicht hör ich für heute auf. meine Kommies haben keinen wirklichen Sinn mehr. +seufz*
Also^^ ich schau morgen nochmal rein und widme mich den letzten kaps~

gruß jenki
Von:  JinShin
2006-09-04T09:26:32+00:00 04.09.2006 11:26
Wie schön! Solche Kapitel von dir mag ich viel lieber als die Kampfszenen. Deine Beschreiben – sowohl Örtlichkeiten als auch Charas – lassen ein klares Bild entstehen, ohne die Phantasie des Lesers einzuschränken. Super!
Und die Schlusssätze der letzten beiden Kapitel sind absolute Extra-Klasse! Witzig und machen neugierig, wie’s weiter geht!
Auf jeden Fall: Weiter so!
Hochachtungsvolle Grüße
von
Shinyo!
Von:  Ai_no_Hikari
2006-07-25T19:28:41+00:00 25.07.2006 21:28
Oho, ich bin auch schon gespannt wie er sich auf dem Laufband und so schlägt. Aber ehrlich gesagt denk ich, er macht das sehr gut. Schliesslich ist er ja eigentlich trainiert. *gg* Aber wenn das wichtig für die Tarnung ist, denk ich, das er so tun wird als würde er nichts können. Mh, bin echt gespannt welche Variante du wählt.
Also, diese beiden Namen kommen mir unheimlich bekannt vor. Hast du die vielleicht bei irgendwem "geborgt"?! Denn ich weiß, das es z.B. einen Schauspieler mit dem Namen Marc Dacascos gibt. ^^""
Deine Fanfic gefällt mir immer wieder gut. Mach weiter! ^^

aino *knuddel* ^.^
Von: abgemeldet
2006-07-12T13:50:19+00:00 12.07.2006 15:50
ich hatte beim lesen ein stätiges grinsen auf den lippen... ^^
nur beim letzten satz... da kam die dreckige lache... *fg*

mal was ganz anderes, wenn man an vorherige kapitel denkt.
und zeigt, mal wieder, dein herausragendes schreibtalent.

wieder kommen zwei weitere charas ins spiel.
so verdammt gut in szene gesetzt...
weißt ja wen ich da mein, ne? *zwinker*

super, wie du langsam alles an licht kommen lässt und stück für stück alles aufbaust. das macht verdammte lust auf mehr!!!
bin gespannt wie der "nette urlaub" ausgeht... ^^
und wie crawford den fitnesscheck überlebt... *g*

greetz
kitty
Von: abgemeldet
2006-07-04T17:22:04+00:00 04.07.2006 19:22
*begeistert ist*

ich hab mir eben deine story durchgelesen und ich finde sie echt klasse. es gibt ja auch von anderen autoren versuche eine story zu schreiben in der weiß und schwarz partner sind. aber ich finde deine am besten weil du noch ein neues element (sai und co) eingebracht hast. das macht die sache spannender und sorgt für abwechslung.
auch gefällt mir, dass du dich nicht mit unwichtigen kleinigkeiten aufhälst und dene kapitel nicht monoton aufbaust, sondern uns auch vor vollendete tatsachen stellst um diese im nachhinein zu erklären.
am besten finde ich deine darstellung von schuldig und ken.
*schu/ken wimpel schwenk*
du lässt schu nicht wie viele seiner fans in ein extrem abrutschen, sondern stellst ihn so da wie ich ihn mir vorstelle. und ich finde auch ken hast du ziemlich gut getroffen.
ich freu mich schon auf das nächste kapitel!!! *g*

cao

PS: danke dass du "Strafe-Urteil-Schuldig" auch als 'nicht-adult' kapitel reingestellt hast.
*smile*
Von: abgemeldet
2006-06-29T06:48:24+00:00 29.06.2006 08:48
Arrgh ... wie ich Andy an die Gurgel gehen könnte, diesem testosterossagetunten Autofetischisten ...

Ich stell mir bei deinen Szenen immer genüßlich vor, was mit dem Quallenjäger passieren würde, wenn Sai ihn sich zur Brust nehmen könnte ... *grins*

Der Mittdreißiger im Tweedjacket, ich könnt mir vorstellen, dass ihm das irre Spaß macht, darf sie ihn quälen oder nicht? Könnt ja jederzeit einer reinkommen *gehässiges Lachen*, ich bin ja für Sai. Crawfi verdient es, obwohl ... bei diesem Neffen ... *hö*

Und Romanescu? Der Name kommt mir bekannt vor, hab aber bis jetzt noch nicht nachgeschaut im Net ... und ... ich bin verwirrt, es würde alles auf Schu und Ken passen, aber ... aber hast du Ken die Haare geschnitten? Oder wie? Meine eigenen Überlegungen verwirren mich da grad selber und ich lasse mich überraschen ...

Das Tempo in dem du die Schweiz übernimmst ( das musste jetzt sein *lach*), ist rasant und wunderbar getroffen. Ich lechze nach den Fortführungen (Tatsache!). Noch geht es 'nur' um die Beschreibungen, die Infos und du baust eine richtiggehende hohe Spannungskurve mit ein.
Von:  abranka
2006-06-28T12:48:55+00:00 28.06.2006 14:48
*sichgradcrawfordbeimfitnesstestvorstellt* XD Ich glaube nicht, dass er es mitmacht - und wenn, dann wird er wahrscheinlich perfekt alles bestehen... *ihmalleszutraut*

Ich mag, wie du den Hintergrund aufbaust. Dieses leicht-lässige Erstellen der ganzen Zusammenhänge, die detaillierten Beschreibungen, die trotzdem Spielraum lassen.
Es passt alles zusammen. So perfekt, wie das Outfit des Osteuropäers. ;-)


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