Zum Inhalt der Seite

Episoden

Aus dem Leben einer Mörderin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gedanken einer Mörderin

Disclaimer: Nichts von WK gehört mir.

Warnung: WK-Charas kommen erst ab dem nächsten Kapitel.

Widmung: Der Frau, die ich sein könnte.
 

War ganz in Ordnung, der Job. Lief sauber ab. Wie erwartet.

Kyoko mit ihrem Katana rechts, ich decke von links ihren Rücken.

Habe meine Sais mit den Griffen nach vorn gepackt. Wird immer wieder unterschätzt. Sehen sie keinen scharfen Stahl bedrohlich vor sich, wittern sie leichtes Spiel.
 

Der Idiot hier auch. Will mir sein Messer von unter her ins Herz treiben, attackiert sich selbst in den Tod.

Körperdrehung, seinen Arm höher gedrückt, den stumpfen Stahl in die Achsel gerammt. Klirrend fällt sein Messer. Gelähmter Arm hat keine Kraft.
 

Auf einmal... Zeitlupe. Ästhetik dirigiert den Tanz des Todes.

Wie immer, bin ich voll staunender Bewunderung, wie schön Menschen sterben können. Gönne ihm einen letzten schönen Moment. Vielleicht der einzige seines Lebens.
 

Aus dem Handgelenk die Sais gedreht. 30 cm Stahl erreichen seinen Körper, dringen gut zur Hälfte in sein Herz, gleiten zurück.

Dead man standing.

Ahnt er, dass er gerade stirbt? Weiß er zu schätzen, wie elegant er gebeten wurde, diese Welt zu verlassen?

ICH weiß es, das reicht.
 

Neben mir hat Koyko eine Blutfontäne aufgetan. Es schwallt aus offener Kehle.

Die Geräusche mag ich nicht, mag nicht dieses unkontrollierte Versprudeln.

Mag nicht besudelt werden, trete zurück.

Gefahr droht keine mehr.

Beiläufig Waffe begutachten. Kaum Blut, wirklich guter Job.

Jetzt das große Finale anschauen. Kyoko wird den Eindringling in ihr Revier exemplarisch strafen. Muss sie sogar, muss ihre Dominanz demonstrieren, wie ein Alphatier, sonst folgt das Rudel nicht mehr.
 

Sie ist schnell, präzise, gnadenlos.

Hinterlässt 6 Körperteile. Einen Torso und fünf kleinere Warnungen, in ihrem Gebiet nicht zu wildern.
 

Rückzug zum BMW, ich fahre. Sie ist noch zu stark auf Adrenalin.
 

Vor ihrer Tür sagt sie unvermittelt: "Komm mit rein."

Nein, ich will nicht. Nichts will ich. Nur meine Ruhe.

Auto, Geschwindigkeit, Temporausch.

Der Weg ist das Ziel. Allein. Sein.

Sie kennt keine Gnade.

"Du musst. Du bist in meiner Hand. Du bist mein."

Schließe den Wagen und folge ihr.
 

Muss klar denken, eine Lösung finden. Hast Du es nötig, mich zu erpressen?

Wir beide wissen die Antwort.

" Zieh Dich aus", sagst Du.

Ich tue es. Lege die Lederjacke ordentlich ab, ziehe das schwarze Shirt über den Kopf... und höre Dich scharf zwischen den Zähnen hindurch einatmen.
 

Was willst Du nur von mir? Was siehst Du? Muskeln, Narben oder die beiden Drachen auf meiner Haut? Was macht Dich an? Eigentlich egal.
 

Versuche, zu denken. Muss Deiner Falle entkommen. Darf nicht andere büßen lassen. Michiko hat genug gelitten. Muss sie schützen, noch.

Keine Chance, jetzt nicht.
 

Halte Dir die Hände hin. Du fesselst die Handgelenke, weißt, ich würde Dich instinktiv angreifen. Killerinstinkt.

Du küsst meine Lippen, ich ziehe mich zurück. Du drückst mich runter. Bin jetzt ganz tief in mir, verborgen in meinem Seelenversteck. Lasse Dir nur meinen Körper.
 

"Warum, meine Schöne? Meine Löwin ? Warum sind Deine Augen so leer? Ich will Dich ganz. Deinen Körper, Deine Seele, Deine Liebe. Alles.

Wo bist Du jetzt? Wo versteckt Du Deine Seele? Hat sie kein Mitleid mit Deinem Körper? Hat sie kein Mitleid... mit mir?"
 

Von fern höre ich Kyoko schreien. Schluchzt sie? Blutgeschmack im Mund. Wohltuend, bekannt, beruhigend.
 

Langsam kehre ich zurück.

Langsam setzten Schmerzen ein. Sie hat also wieder geschlagen.

Wütend, verzweifelt, gescheitert.

Kapiert sie es nicht? Sie hat keine Chance.

Nein, Kyoko, mich dominierst Du nicht, niemals.

Und eines Tages, Kyoko, werde ich Dich töten.

Elegant, sauber, ästhetisch.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-11-15T19:35:10+00:00 15.11.2007 20:35
Es wird kürzer, schneller, härter. Die altvertraute Distanz baut sich auf.

Gleich zum Auftakt Kampf und Tod, auf eine angenehm nüchterne Art und Weise beschrieben. Kurze Bilder, präzise auf das Wesentliche beschränkt - wie Sais Art zu töten. Schon dieser Einstieg macht deutlich, dass ich es mit einem harten Kapitel zu tun bekomme.

Anders daneben Kyoko. Sie wirkt neben Sai grob, roh, um so vieles weniger elegant. Ich möchte fast sagen plump (wenn es sich jemand in ihrer Position denn erlauben könnte, plump zu sein). Wilder, animalischer, noch betont durch den Umstand, dass Sai das Fahren übernehmen muss. Diese beherrscht ihren Körper.

Und ihren Geist. Ihr Selbst in ein Kästchen zu legen, es abzuschließen und den Schlüssel sicher zu verwahren, während der Angreifer in wilder Wut/ Enttäuschung das attackiert, was man ihm gelassen hat. Nur den Körper und damit im Grunde nichts. Wie sehr Kyoko auch toben mag, sie wird nicht bekommen, was sie will. Geradezu besessen will, wie es scheint. Was sie auch anstellt, Kyoko kann nicht triumphieren. Ich kann ihre unkontrollierte - so will mir scheinen, wenn ich bedenke, wie sie Sai zuvor zugesprochen hat - Raserei nachvollziehen. Sie, das Alphatier, starke Frau und gewohnt, sich erkämpfen zu können was sie haben will, steht plötzlich ihrer eigenen Machtlosigkeit gegenüber. Machtlos gegenüber Sai.

Und zugleich bin ich ein wenig erschrocken. Was muss einem Menschen in so jungen Jahren widerfahren sein, dass er in der Lage ist, sich zum Schutze selbst wegzusperren? Soviel Willenskraft aufbieten zu können?

Genug Willenskraft außerdem, um die Drohung am Ende zu mehr zu machen, als nur ein Versprechen.
> Und eines Tages, Kyoko, werde ich Dich töten.
> Elegant, sauber, ästhetisch.
Eine Tatsache.

Von:  cu123
2007-08-25T12:10:33+00:00 25.08.2007 14:10
Mir gefällt dieser Zirkelschluss. Am Anfang die Beschreibung, wie sie diesen Mann tötet - und zum Schluss der Gedanke, Kyoko auf gleiche Weise umzubringen. Keine leere Drohung, wie einem der Beginn klar gemacht hat, vor allem, weil Sai so konsistent ist, nur in so viel weniger Worten. Von der Beschreibung eines Todes hin zu dem Destillat: 'Und eines Tages, Kyoko, werde ich Dich töten, elegant natürlich, sauber, ästhetisch.'
Du verwendest beeindruckende Bilder, auch wenn ich mich teilweise innerlich von dem Distanzieren muss, was du du malst.

Sais Einstellung zu Kyoko hat mich überrascht, hab es nach dem ersten Kapitel nicht wirklich erwartet gehabt. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen vielleicht nicht so sehr. Das zumindest hattest du ja angedeutet.

Von:  kissos
2007-01-21T16:32:40+00:00 21.01.2007 17:32
Kurzes, hartes Kapitel, das einem einiges über Sai verrät.

>Ahnt er, dass er gerade stirbt? Weiß er zu schätzen, wie elegant er gebeten wurde, diese Welt zu
>verlassen? ICH weiß es, das reicht.

Für sie ist das Töten Routine, im gleichen Moment schätzt sie die Ästhetik ihrer Arbeit. Keine Gnade, kein Mitleid, aber sie schenkt dem Opfer einen schönen (elegant herbeigeführten) Tod - gesehen durch die Augen eines Künstlers - aber nicht um des Opfers Willen sodnern nur für sich allein.

>Und eines Tages, Kyoko, werde ich Dich töten, elegant natürlich, sauber, ästhetisch.

Ein Versprechen, von dem man jetzt schon annehmen kann, dass Sai es halten wird. Ich glaube, dass auch Kyoko dies instinktiv wissen muss. Und trotzdem kann sie es nicht lassen. . .
Von: abgemeldet
2007-01-16T16:49:47+00:00 16.01.2007 17:49
Wow~
Kyoko erscheint mir sehr unberechenbar. Erst kämpft sie Sais Seite - nein... Sai an ihrer, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie die so zu dominieren versucht. Leidenschaft, Sex oder etwas anderes?
Keine Ahnung. Ich fühl mich zu Frauen hingezogen, die weniger dominant sind als ich. Doch keine von beiden scheint hier mehr oder weniger zu sein. Sie sind beide gleich.... in etwas vielleicht.
*grübel*
Undurchsichtiges Kap. Ich denk später nochmal drüber nach.
Jedenfalls gefiel mir dieser indirekt beschriebene kampf sehr. Ich mag solche Szenen, in denen elegant gemordert wird, wo wenig blut fließt. Eben so, wie Sai es tut. Das mag ich so an ihr. Diese Eleganz. *nick*
Von:  JinShin
2006-05-26T22:00:35+00:00 27.05.2006 00:00
...und ich bin „voll staunender Bewunderung“, wie schön du Kampfszenen beschreiben kannst!
Der Rest des Kapitels – sehr ungewöhnlich. Auch das ist sehr spannend. Und auch hier: Gewalt, Gewalt, Gewalt – arme Sai!
(Ich weiß, bushido, kein Mitleid! Mitgefühl bekommt sie trotzdem!!)
Von:  Onichanjo
2006-02-05T11:42:29+00:00 05.02.2006 12:42
"Weiß er zu schätzen, wie elegant er gebeten wurde, diese Welt zu verlassen?" <- lieblings Satz bisher *hehehehe*
dumme angewohnheit, die suche ich mir immer in Büchern *drop*

Kennst du Crying Freeman? Teilweise erinnern mich die Kampfbeschreibungen an die Kämpfe in diesem Manga. Einfach. Gefühlvoll. Schnell. Tötlich.
Von:  abranka
2005-12-31T10:07:42+00:00 31.12.2005 11:07
Meine Verwirrung bleibt. Aber dieser Zustand ist nicht unangenehm - eher das Gegenteil. Er hält mehr als eh schon bei der Stange und drängt zum Weiterlesen. Immer weiter, bis alles zu einem klaren Bild wird...

Verwirrung, Unklarheit, Mangel an Informationen als Methode Spannung zu erzeugen, sehr interessant. Und ich lese sie zum ersten Mal. Sie hat was und ist extrem effektiv. So effektiv wie deine beiden Kämpferinnen.
Von: abgemeldet
2005-03-07T20:45:35+00:00 07.03.2005 21:45
Tough!
.......................
Von:  Ai_no_Hikari
2005-02-23T12:27:10+00:00 23.02.2005 13:27
Zwar ist dieses Kapitel etwas kürzer, aber das macht es nicht schlechter. Mach weiter so! ^_^

aino *knuddel* ^.^

P.S.: Wieder Erste! Yeah! *gg* XD


Zurück