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Verwirrte Gedanken

Wer kein Licht in seinem Herzen trägt, verliert sich selbst in der Dunkelheit
von

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Prolog

Sie wanderte leise durch die Gänge des großen Schlosses. Es war mitten in der Nacht, sie war allein. Ihre Freunde schliefen alle. Sie war die einzige, die noch wach war. Unzählige Gedanken hinderten sie an ihrem Schlaf, sie war sehr verwirrt. In der letzten Zeit hatten sich viele Dinge ereignet, alles hatte sich verändert. Sie sah die Welt mit völlig anderen Augen. In der Stille der tiefen Nacht klangen ihre Schritte laut und hohl. Sie wusste nicht, wohin sie ging, ihre Füße schienen sie zu führen. Schließlich kam sie zu einem großen Balkon. Nachdenklich lehnte sie sich gegen das Geländer und sah in die Tiefe. Verwirrt weiteten sich ihre Augen, sie hatte nicht gemerkt, dass sie so hoch gestiegen war. Überhaupt schien sie wie in Trance gewesen zu sein. Das letzte, woran sie sich noch erinnerte, war, dass sie in ihrem Schlafsack eingeschlafen war. Wie war sie in diesen abgelegenen Teil des Schlosses gekommen? Leise seufzte sie. Ihre Gedanken waren noch immer da, sie ließen sich nicht abschütteln. Über ihr und ihren Freunden hing eine schwierige Entscheidung. Sich selber retten oder aber einen ganzen Planeten? Für sie selbst war die Entscheidung bereits gefallen. Niemals könnte sie leben mit dem Gedanken, eine ganze Weltzivilisation auf dem Gewissen zu haben. Und doch musste sie auch an die kleinsten ihrer Gruppe denken. Die jüngsten waren nicht älter als 6 und brauchten noch ihre Eltern. Sie selbst hatte ihre Eltern bereits früh verloren und lebte nun bei Adoptiveltern. Nicht, dass sie sie nicht liebte oder von ihnen geliebt wurde. Aber es war schon anders als wenn es ihre wirklichen Eltern wären. Vielleicht fiel ihr die Entscheidung deswegen so leicht. Sie hatte erst kurz vor dem Ausflug die Wahrheit erfahren und war somit geradewegs in eine Lebenskrise gestürzt. Bis jetzt hatte sie die Gedanken in ihrem Kopf durch das Konzentrieren auf wichtigere Dinge noch unterdrücken können. Doch hier, in der dunklen abgeschiedenen Stille des Schlosses trat alles ins Freie. Ihre Verwirrung, ihre Zweifel.
 

Ihre Angst...
 

zum ersten Mal in ihrem jungen Leben verspürte sie dieses unheimliche Gefühl. Und sie mochte es nicht. Sie hasste es vielmehr. Was würde nun werden, wenn sie wieder zurück in ihre Welt kam? Würde sie einfach so weiter leben können? Oder würde sich alles ändern? Ihre Finger umklammerten das Geländer. Ihre Augen begannen zu zittern während sie in die Tiefe starrten und den weit entfernten Erdboden erst jetzt wirklich wahrnahmen. Sie befand sich wirklich sehr hoch. Die vielen Bäume waren nur winzig kleine Punkte, kaum zu erkennen. Durch ihre Anstrengung verschwammen sie allmählich mit der Dunkelheit der Nacht. Es wäre so einfach, diesem schrecklichen unbekannten Gefühl zu entkommen. Doch war es das wirklich wert? Ihr Atem ging schneller. Sie wollte das nicht mehr. Sie wollte nicht ständig an all diese Dinge denken. Sie wollte all das endlich vergessen. So wie im Schlaf... ein langer, langer Schlaf, der erholend und gleichzeitig wohltuend war... das war es, was sie sich wünschte. Ein Lächeln zog sich durch ihr Gesicht. Ja. Bald war es soweit. Sie würde vor diesem verhassten Gefühl fliehen und sich nicht länger von all den Gedanken quälen lassen. Gedankenverloren und ohne es zu merken öffnete sie ihre Jacke und ließ sie zu Boden gleiten.
 

"Es gibt noch einen anderen Weg, der Angst zu entfliehen."
 

Erschrocken fuhr sie herum. Sie war nicht allein auf diesem großen Balkon. Ihr Gegenüber lächelte sie an. "Ich weiß genau, was in dir gerade vorgeht. Du fragst dich, wer du wirklich bist und was nun, wo du die Wahrheit kennst, aus dir werden wird. Habe ich nicht recht? Du fürchtest dich vor der Zukunft." Sie wich ängstlich zurück, bis sie an das Geländer stieß. Der junge Mann lächelte beruhigend. "Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich will dir nichts tun. Ich möchte dir helfen. Damit du wieder lachen kannst. Und damit du nicht länger leiden musst. Ich verlange auch nichts von dir, nimm meine Hilfe einfach an. Du musst auch nichts dafür tun." Er ging langsam näher auf sie zu. Seine Stimme wurde leiser. "Vertrau mir einfach. Ich verspreche dir, du wirst dich nie wieder fürchten müssen. Vor nichts und vor niemandem. Du wirst wieder Jemand werden. Alles, was du dafür tun musst, ist, meine Hand zu nehmen. Vergiss all deine Sorgen und Ängste und leb in Frieden." Sie biss sich fest auf die Lippe. Da streckte der Mann seine Hand aus und blickte ihr tief in die Augen. "Komm mit mir..." Sie blickte zögernd auf seine angebotene Hand. Sie kannte diesen Mann nicht. Doch sich selber kannte sie auch nicht mehr. Wenn sie also sich selber vertrauen konnte, wieso nicht auch ihm? Langsam streckte sie ihre Hand aus und legte sie in seine. Ein triumphierendes Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit und er hielt ihre Hand fest. "Endlich..." Da überkam sie ein seltsames Gefühl. Angst vermischte sich mit Freude, Licht mit Dunkelheit, Verwirrung mit Wissen. Vor ihren Augen verschwamm alles, sie fühlte sich wie in einem großen Wirbel. Eine Träne stahl sich hervor und fiel lautlos und ungehört auf ihre Jacke.
 

Dann... wurde ihr schwarz vor Augen und sie stürzte in eine tiefe Dunkelheit.
 

Fortgesetzt in Kapitel I: Verwirrung

Verwirrung

Kapitel I: Verwirrung
 


 

Es war spät in der Nacht. Überall herrschte Dunkelheit und absolute Stille, bis ein ohrenbetäubender Lärm diese Stille durchbrach.
 

In einem Teil des Schlosses war ein heftiger Streit entbrannt. Fünf Jugendliche standen um eine große Maschine herum und betrachteten sie geschockt. Sie hatten sie in ihrem Streit ausgelöst und somit vielleicht die einzige Chance verschenkt, den Kometen, der auf den Planeten zuraste, aufzuhalten. Keiner der fünf wagte es, sich zu rühren. Da kamen der Erfinder Dabonta und ihre zehn Freunde zu ihnen gerannt. Der ältere Mann wollte sofort wissen, was geschehen war. Betroffen sahen die Kinder zu Boden. "Ähm... na ja..." Da bemerkte er jedoch schon den Rauch, der aus der Maschine quoll. Entsetzt rannte er zum Schaltpult und betätigte einige Knöpfe. "Ihr habt sie ausgelöst! Das ist das Ende..." Niedergeschlagen beobachteten die Pfadfinder den Erfinder. Schließlich seufzte dieser erleichtert. "Puh... Glück gehabt. Es scheint noch genügend Energie übrig zu sein." Da atmeten alle übrigen ebenfalls auf. Princess stemmte die Hände in die Hüfte und wandte sich an ihren Verlobten God. "Das ist wirklich unverantwortlich von dir, God! Wie kann man nur so egoistisch sein?!" Der blonde Junge grummelte jedoch nur. Allgemeine Erleichterung machte sich breit.
 

Doch schon kurze Zeit später herrschte erneut große Aufregung, denn Eindringlinge waren gemeldet worden. Die Wache salutierte. "Es handelt sich um einen Flugsaurier sowie eine Frau." Die Jugendlichen sahen sich an und rannten der Wache dann geschlossen nach in die Eingangshalle, wo wirklich eine junge Frau stand und versuchte, den Wachen, von denen sie und der Flugsaurier umzingelt wurden, zu erklären, warum sie hier war. "Bitte! Es ist wirklich wichtig! Ich muss mit ihnen reden." Da bemerkte sie die Pfadfinder. Sofort seufzte sie erleichtert. "Gott sei Dank. Da seid ihr ja." Die Augen der Kinder hellten sich erfreut auf. "Manua." Prinzessin Asuka wandte sich an ihre Wachen. "Lasst sie. Sie gehört zu uns." Sofort nahmen diese die Waffen herunter. Silence' Augen erhellten sich. Sofort, als er diesen erkannte, warf er sich um den Hals des Flugsauriers. "Zans!" Dieser lachte und sofort waren beide in tiefe Gespräche vertieft. Boss beobachtete die beiden lächelnd, wandte sich dann aber an Manua. Dass die junge Frau den weiten Weg auf sich genommen hatte konnte nichts gutes bedeuten. "Was führt dich her?" Sie seufzte. "Ich bringe euch sowohl gute, als auch schlechte Nachrichten." Misstrauisch hob Boss die Augenbrauen und deutete den anderen älteren näher zu kommen. "... die da wären?" Sie atmete durch. "Also zuerst die schlechte Nachricht. Der Hohepriester hat seine Armee zusammen gerufen und ist auf den Weg hierher. Er hat von der Zeit- Raum- Maschine erfahren und setzt nun alles daran, sie zu zerstören." Die Kinder sahen sich entsetzt an. "Oh nein..." "Das heißt..." "Sie sind bald..." Manua blickte zu Boden. "... hier, ja." Boss schluckte. "Das ist... schlecht." Princess klammerte sich an ihn, was von God nicht unbemerkt blieb. "Das ist mehr als nur schlecht. Ich hab Angst..." Der Junge legte beruhigend den Arm um ihre Schulter. "Ich glaub, die haben wir alle. Aber mach dir mal keine Sorgen. Ich pass schon auf, dass dir nichts passiert." Sie lächelte und nickte langsam. God beobachtete sie dabei und ballte die Fäuste. Er sagte jedoch nichts. Tank seufzte, wandte sich dann aber wieder an die junge Frau. "Und... die gute Nachricht?" Da lächelte Manua leicht. "Wir bekommen Verstärkung. Bureit hat sich mit Mosar zusammen geschlossen. Ihre beiden Armeen sind bereits auf dem Weg hierher und müssten bald eintreffen. Ich bin mit Zans vorgeflogen, um euch darauf vorzubereiten und erste Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Wir müssen die Maschine beschützen, denn sie ist unsere einzige Hoffnung, den Kometen zu zerstören und den Planeten zu retten." Die Kinder nickten zustimmend. Boss verschränkte die Arme. "Dann sollten wir uns jetzt alle wieder beruhigen. Es hilft uns gar nichts, wenn wir in Panik geraten. Also denn... hat jemand eine Idee, wie wir die Maschine schützen können?" "Tja..."
 

Während alle überlegten, bemerkte Tank, dass der Älteste der Truppe überhaupt nicht bei der Sache zu sein schien, sondern sich abwesend umsah. Verwirrt ging er zu ihm. "Was ist los, President?" Der blonde junge fuhr aus seinen Gedanken. "Was ist?" Tank verschränkte die Arme. "Das wollte ich eigentlich von dir wissen." "Oh..." Sein Freund sah sich wieder um. "Weißt du, wo Tiger steckt? Als ich aufgewacht bin lag sie nicht mehr neben mir und jetzt sehe ich sie nirgends." Tank war überrascht und ließ ebenfalls den Blick über die Gruppe schweifen. "Stimmt... jetzt wo du es sagst... sie ist gar nicht hier." Er wandte sich um. "Hey, Boss! Hast du Tiger irgendwo gesehen?" Der Junge sah auf und blickte sich um. "Wie? Ist sie nicht hier?" Verwirrt fuhr er sich durch die Haare. "Tatsache... komisch." Er verschränkte die Arme. "Na das ist mal wieder typisch für sie. Immer, wenn man sie mal braucht, ist sie nicht da." Er grummelte noch etwas, winkte dann aber ab. "Ach die taucht wohl wieder auf. Spätestens wenn's hier zur Sache geht." Tank fuhr sich durch das kurze Haar. "Ich weiß nicht... egal wo sie ist. Sie muss den Krach, den ihr hier veranstaltet habt, doch gehört haben. Bis jetzt müsste sie mindestens bei uns sein. Da stimmt doch was nicht..." President fuhr sofort herum. "Ich werde sie suchen!" Tank folgte ihm. "Warte! Ich komm mit!" Schon waren beide verschwunden.

Princess hielt sich die Hand vor den Mund. "Hoffentlich ist ihr nichts passiert..." Doch Boss grinste nur und legte ihr erneut den Arm um die Schulter. "Ach was. Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Du kennst doch Tiger. Die streunt garantiert hier irgendwo durch das Gemäuer. So braucht nur wenig Schlaf. Sie ist bestimmt irgendwann aufgewacht und ist nun auf Erkundungstour durch das Schloss unterwegs." Er warf einen Blick auf seine Freunde. "Allerdings wissen wir nicht, wann der Feind uns angreift und brauchen jeden. Gerade Tiger..." Asuka nickte. "Stimmt. Außerdem das Gemäuer ist groß. So werden sie sie niemals finden." Sie wandte sich zu ihren Soldaten um. "Geht und helft ihnen bei der Suche." Der Hauptmann salutierte. "Jawohl." Boss nickte. "Danke. Und jetzt sollten wir mit den Vorbereitungen anfangen." Er wandte sich zu Manua um, die nur nickte.
 

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Suchend wanderten President und Tank durch das Schloss. Sie schwiegen bis Tank seinen Freund neugierig ansah. "Sag doch mal, President..." Der blonde Junge fuhr aus seinen Gedanken. "Ja? Was denn?" Tank druckste ein wenig herum, sah ihn dann aber offen an. "Als du mit Tiger in dem Schneesturm verschollen warst... was genau ist da zwischen euch gelaufen?" President wurde dunkelrot und sah zu Boden. "Wie... wie kommst du denn darauf, dass... irgendwas gelaufen ist?" Tank grinste. "Na ja... so wie ihr hinterher drauf wart..." President wandte sich zu ihm um. "So? Wie waren wir denn drauf?" "Verlegen, schweigsam, knallrot,..." President lachte. "Ja ja. Ist ja schon gut. Hab's verstanden." Er sah wieder zu Boden. "Aber gelaufen ist trotzdem nichts. Wir waren ja viel zu sehr mit Rennen beschäftigt. Red Nail war uns ja dicht auf den Fersen..." "Stimmt... da bleibt keine Zeit für... andere Dinge." Das Grinsen wollte nicht aus Tanks Gesicht verschwinden. "Aber ich frage mich trotzdem, wie ihr in der Eiseskälte überleben konntet. Stundenlanges Rennen passt zu Tiger, aber ganz bestimmt nicht zu dir." Presidents Rot vertiefte sich. "Ja..." "Aber du magst sie. Nicht wahr?" "...ja... na klar. Du doch auch. Oder? Wer mag sie nicht?" Tank schlug seinem Freund lachend auf die Schulter. "Ja ja. Is' ja schon gut. Hab's schon verstanden. Aber du machst dir Sorgen um sie. Hab ich nicht Recht?" Da wurde die Miene des älteren Jungen wieder ernst. "Ja. Es passt doch überhaupt nicht zu ihr, so einen Trubel zu verpassen. Sie wäre normalerweise doch die Erste dort gewesen." Tank wurde nachdenklich. "Ja. Stimmt eigentlich. Aber vielleicht ist sie ja nur nach draußen gegangen und sieht sich dort um. Sie kundschaftet gerne die Gegend aus, in der sie schläft." "Das glaube ich nicht. Als ich noch wach war schlief sie schon." Tank musste erneut grinsen. "Ach ja... ihr lagt ja nebeneinander." President wurde erneut rot. "Ja, lagen wir. Und? Was dagegen?" "Nein. Hab ich nicht. Solange du sie gut behandelst." "Hörst du jetzt bald mal auf? Wir haben hier 'ne wichtige Aufgabe zu erfüllen." "Ja. Das haben wir." Sie gingen weiter; Tank mit einem breiten Grinsen, President mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht. Dabei riefen sie immer wieder den Namen des Mädchens.
 

Schließlich blieb der jüngere der Beiden stehen. "Das ist doch hoffnungslos. Dieser Klotz ist riesig. Sie könnte überall sein. Und wenn sie draußen ist, dann suchen wir uns hier eh dumm und duselig." President wandte sich zu ihm um. Er zögerte, sah sich dann um und fuhr sich durch seine kurzen blonden Haare. Seufzend ließ er die Schulter hängen. "Vielleicht hast du ja Recht..." Tank legte ihm die Hand auf die Schulter. "Mach dir mal keine Sorgen. Tiger taucht schon wieder auf. Wahrscheinlich ist sie schon längst wieder bei den anderen und lacht uns aus, wenn wir mit solchen Gesichtern wieder ankommen." President nickte nur. Sie wollte gerade wieder gehen als einer der Soldaten zu ihnen rannte. "Wartet mal, Kinder!" Beide blieben stehen und wandten sich um. "Ja?" "Was denn?" Der Soldat blieb schwer atmend vor ihnen stehen. "Das hier wurde gerade gefunden. Gehört die eurer Freundin?" Überrascht betrachteten beide die rosa Jacke, die der Wächter in der Hand hielt. Tank nahm sie in die Hand. "Die gehört eindeutig Tiger." Presidents Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. "Wo habt ihr sie gefunden?" Der Soldat zeigt aus dem Fenster. "Dort oben. Auf dem Balkon des höchsten Turmes." Die beiden Jungen folgten dem Fingerzeig. "Da oben?" "Wie kommt sie denn dahin?" President fuhr herum. "Lag nur ihre Jacke dort oben?" "Ja." Der junge überlegte. Plötzlich verdunkelten sich sein eisblauen Augen. "Oh Gott... was wenn sie darunter gefallen ist? Wenn sie die Sterne sehen wollte, dabei zu nah an den Rand gegangen ist und dann..." Da stieß Tank ihn an. "Hör auf! So was passiert Tiger doch nicht!" Der Soldat nickte. "Außerdem ist dort oben ein Geländer. Wenn sie also nicht selbst gesprungen ist, dann kann ihr auch nichts passiert sein." Tank nickte beruhigt. "Na siehst du? Du bist echt ein Pessimist." Er wandte sich an den Soldaten. "Könntet ihr wohl weiter suchen? Dann besprechen wir die Lage mit den anderen." "Natürlich." Er salutierte, wandte sich um und rannte wieder davon. Tank nickte, warf ihm noch ein "Danke" hinterher und wandte sich dann wieder zu President um, der den Blick nicht von dem Turm genommen hatte. "Na los. Wir gehen zu den anderen zurück und sagen es ihnen." Beunruhigt nickte der Ältere. "...ja..."
 

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Die anderen Kinder der Truppe waren gerade dabei, einen Lageplan mit Manua zu entwerfen, als die beiden Suchenden zurückkamen. Boss ging sofort zu ihnen. "Und?" Er sah den Gang, den sie gekommen waren, hinunter. "Ihr habt sie nicht gefunden?" Tank atmete schwer. "Nein... nur... nur... ihre Jacke..." Zum Beweis hielt er das Kleidungsstück hoch. Boss nahm sie ihm ab. "Mehr nicht?" Tank schüttelte den Kopf. Da wurde auch Boss misstrauisch. "Komisch... wieso lässt sie denn ihre Jacke liegen?" President ballte die Fäuste. "Na bitte... ich hab doch gleich gewusst, dass da was nicht stimmt." Tank seufzte. "Jetzt mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand. Irgendwo muss sie doch sein. Wir finden sie schon."
 

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Doch auch einige Stunden später war Tiger immer noch nicht gefunden. Asuka trat zu ihren Freunden, die auf einigen Stühlen saßen und mittlerweile alle angespannt waren. Sie seufzte schwer. "Also. Ich habe gerade mit den Wachen gesprochen." President, der die ganze Zeit auf und ab gegangen war, fuhr herum. "Und?" Sie schluckte. "Sie haben alles abgesucht, aber nirgendwo eine Spur von ihr gefunden." Der blonde Junge wurde blass. "Oh Gott..." Boss stand auf, fuhr sich durch seine brünetten Haare und blickte in die Runde. "Aber das kann doch gar nicht sein. Irgendwo muss sie doch stecken. Niemand verschwindet einfach so, ohne auch nur irgendeine Spur zu hinterlassen!" Princess seufzte und warf einen Blick auf die Jacke. "Wir haben eine Spur..." Doc nickte. "Stimmt. Aber die nützt uns nicht viel." Gatcha, die als eine einziges der kleinen Kinder nicht wieder eingeschlafen war, klammerte sich ängstlich an Princess. "Und wenn Tiger gefangen wurde?" Sie zuckte zusammen als alle Blicke zu ihr flogen und Boss die Fäuste ballte. "Red keinen Stuss! Tiger lässt sich doch nicht gefangen nehmen! Dafür ist sie viel zu gerissen!" Das kleine Mädchen erschrak und verbarg das Gesicht in Princess' Kleid. Diese legte ihr beruhigend den Arm um die Schulter und sah Boss vorwurfsvoll an. "Beruhige dich. Immerhin weiß keiner, ob die Armeen des Hohepriesters nicht schon hier sind. Irgendeinen Grund muss es schließlich für ihr Verschwinden geben." "JA! Aber nicht den!" Damit wandte sich der Junge um und verschränkte wütend die Arme. "Wenn ich die erwische... Die treibt sich doch irgendwo in den Büschen rum und lacht sich kaputt, weil wir uns hier Sorgen machen!" Zweifelnd sahen sich die anderen an, sagten jedoch nichts. President seufzte. "Was machen wir denn jetzt?"
 

Ratlose Blicke waren die Antwort.
 

Fortgesetzt in Kapitel II: Dunkelheit

Dunkelheit

Kapitel II: Dunkelheit
 

Stille...
 

Der Raum war leer, voller Nichts. Kein Geräusch war zu hören. Doch er war hell erleuchtet und durch und durch weiß.
 

Sie wusste nicht, wo sie war, und doch kümmerte es sie nicht. Dort, wo sie jetzt war, war sie glücklich. Denn hier empfand sie nichts. All die Angst und Trostlosigkeit, die sie verspürt hatte, waren fort. Hier konnte sie wieder ganz sie selbst sein. Sie musste niemandem etwas vormachen, sie musste nicht mehr die Starke spielen. An diesem sonderbaren Ort war niemand, kein Leben.
 

Nur sie.
 

Langsam schwebte sie durch den Raum. Es war ein seltsames Gefühl, dass sie durchströmte. Der Mann hatte sie nicht angelogen. Sie fürchtete sich nicht mehr. Hier stellte ihr niemand dumme Fragen. Denn sie war allein.

Auch musste sie sich keine Gedanken mehr machen, was mit ihr in der Zukunft geschehen würde. An diesem Ort war die Zeit relativ, es gab sie gar nicht. Hier konnte sie bleiben. All die Gefühle, die sie so lange gequält hatten, waren verschwunden. All die unbekannten Gedanken, Dinge, die sie noch nie zuvor empfunden hatte, die sie nicht kannte, die sie nicht einmal verstand... sie waren fort. Vergessen.
 

Vergessen...
 

Alles war vergessen. Es gab nichts mehr. Nur noch sie. Sie und die Leere. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht.
 

"Bist du jetzt wieder glücklich?"
 

Sie seufzte leise und nickte, als sie die Stimme des Mannes in ihrem Kopf hörte.
 

"Sind die grauenhaften Gefühle und Gedanken, die dich so lange gequält haben, endlich fort?"
 

Wieder nickte sie und schloss glücklich die Augen.
 

"Dies ist der Ort, an dem du wieder ganz du selbst sein kannst. Hier wird dir nichts geschehen. Du musst nicht länger traurig sein. Niemand wird dich mit sinnlosen Fragen quälen. Denn dieser Ort ist für andere nicht erreichbar. Nur ich kenne ihn... und jetzt du. Du wirst ihn doch nicht verraten. Oder?"
 

Dieses Mal schüttelte sie den Kopf. Dieses Paradies war ihr Geheimversteck. Niemals würde sie ihn jemandem preisgeben.
 

"Gut. Denn er ist einzigartig in dieser Welt. Es gibt diese Ruhe und den Frieden kein zweites Mal. Es wäre doch schade, wenn auch er verschwinden würde. Nicht wahr?"
 

Ihr Nicken war die Antwort. Sie wollte ihn nicht verlieren, diesen Ort des Glückes. Ihre Zuflucht...
 

"Wäre es nicht traurig, wenn hier jeder her kommen würde? Dann wärest du nicht mehr allein hier. Dann würden sie dir wieder dumme Fragen stellen. Du müsstest dich wieder mit ihnen herum quälen. Würdest du dann nicht wieder leiden?"
 

Sie seufzte leise. Nein, das wollte sie nicht. Sie wollte nie wieder leiden müssen, nie wieder weinen. Denn weinen zeugte von Schwäche und sie wollte nicht mehr schwach sein. Nie wieder. Schwache Menschen gingen in einer solch grausamen Welt unter. Sie konnten nicht bestehen gegen die Übermacht der Starken. Sie versanken in der Menge. Und so wollte sie niemals enden.

Sie wollte sich niemals verlieren.
 

"Leider kannst du nicht für immer an diesem Ort bleiben. Sie würden ihn irgendwann finden und dich mitnehmen."
 

Enttäuschung machte sich in ihr breit. Sie wollte doch nicht fort. Und gefunden werden wollte sie schon gar nicht. Sie war doch endlich wieder zufrieden.
 

"Soll ich dir noch einen Ort zeigen? Einen, von dem du nie wieder fort musst? Einen, den dir niemand nehmen kann? Wo niemand hinkommen kann?"
 

Sie horchte auf. Von dem sie nie wieder fort musste? Hieß das, sie konnte immer dort bleiben? Ohne Furcht, ihn irgendwann verlassen zu müssen?
 

"Ja. Das kannst du. Es ist ganz allein deine Entscheidung. Niemand kann dich zu irgendetwas zwingen, was du nicht auch willst."
 

Das zauberte ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht. Ihre eigene Entscheidung... Sie hatte eine Wahl...
 

"... möchtest du bei mir bleiben? Für immer?"
 

Sie zögerte nicht lange. Er hatte ihr schon einmal geholfen und auch jetzt spürte sie, dass er es gut mit ihr meinte. Er hatte sie vor sich selbst gerettet. Sie konnte ihm vertrauen. So nickte sie und schloss wieder glücklich lächelnd die Augen.
 

Doch so merkte sie nicht, wie sich der einst hell leuchtende Raum langsam verfinsterte und sich eine pechschwarze Dunkelheit auf sie zuschlich.
 

Vergessen.......

Angst.....

Einsamkeit.....

Licht......

Freude......

Trauer.......

Freundschaft......

Hoffnung......
 

Alles verschwamm, wurde eins. Sie konnte Licht nicht mehr von Dunkelheit unterscheiden. Es war ihr auch egal, solange es nur die Erlösung von ihrer Schwäche bedeutete.

Und Schließlich, ohne dass sie es jemals merkte, wurde sie von der Dunkelheit verschlungen.
 

Es herrschte Stille.
 

Fortgesetzt in Kapitel III: Angst

Angst

Kapitel III: Angst
 

Im Schloss herrschte große Aufregung. Es war mittlerweile Morgen und Tiger war noch immer nicht wieder aufgetaucht. Ihre Freunde waren in großer Sorge.

Boss wanderte aufgebracht durch den Raum. "Ich glaub das alles nicht! Erst kommt der Hohepriester mit seiner tausend- Mann- Armee und dann verschwindet auch noch Tiger spurlos! Wo sind wir denn hier?!" Die anderen schwiegen. Princess und Doc kümmerten sich um die Kinder, die mit der neuen Situation vollkommen überfordert waren. Schließlich wandte sich President an Boss. "Wir müssen irgendetwas unternehmen." Boss blieb endlich stehen. "Natürlich." Asuka stand von ihrem Thron auf. "Die Frage ist nur, was wichtiger ist." "Was schon? Die Suche nach Tiger natürlich." "Aber wir müssen auch verhindern, dass der Hohepriester die Maschine entdeckt." "Das ist schließlich unsere einzige Chance, diesen Planeten zu retten." "Das wollte Tiger doch auch." "Schon... aber ihr muss doch etwas passiert sein. Sie ist niemand, der einfach ohne ein Wort verschwindet." Boss, der nachdenklich geschwiegen hatte, seufzte. "Stimmt schon. Wir müssen uns zu aller erst um den Hohepriester kümmern." "Was?!" President ballte die Fäuste. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Und was wird aus Tiger? Wir können sie doch nicht im Stich lassen!" "Hat ja auch keiner vor! Aber ich glaube nicht, dass ihr irgendetwas passiert ist. Sie braucht manchmal einfach ein bisschen Zeit, um nachzudenken." "Ach... und was ist mit ihrer Jacke? Die lässt sie doch nicht einfach liegen!" "Stimmt auch wieder..." Boss ballte die Fäuste. "Wir werden uns um den Hohepriester kümmern und auch um Tiger. Asuka, durch Bureit und seine Leute habt ihr hier ja genügend Kämpfer. Princess, kümmer dich um die Kleinen. Tank, du und ich, wir werden Tiger suchen." "Ich komme auch mit." Alle sahen President überrascht an, doch niemand sagte etwas. Boss nickte. "Alles klar. Macht euch mal keine Sorgen. Wir finden unsere Ausreißerin schon wieder." An seine beiden Freunde gewandt meinte er nur: "Lasst uns am besten sofort aufbrechen." Die beiden anderen Jungen nickten. "Ja. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

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Während sich nun der Rebell Bureit und seine Männer um die drohende Gefahr durch den Hohepriester und dessen Armee kümmerten, wanderten Boss, Tank und President suchend durch die langen Gänge. Es herrschte Schweigen unter ihnen. Schließlich seufzte President niedergeschlagen. "Wisst ihr... das hat doch so überhaupt keinen Sinn. Wir haben doch schon alles doppelt und dreifach abgesucht. Wir müssen der Wahrheit ins Auge blicken. Sie ist nicht mehr im Schloss. Sonst hätten wir sie schon längst gefunden." Seine beiden Freunde sahen ihn an und mussten ihm, so schwer es ihnen auch fiel, Recht geben. Tanks Blick wanderte zu einem der vielen Fenster. "Vielleicht sollten wir draußen weitersuchen. Auch wenn ich's für unwahrscheinlich halte, kann es ja sein, dass sie einen Nachtspaziergang gemacht hat und sich dabei den Fuß verstaucht hat... oder so was in der Art." President runzelte besorgt die Stirn. "Meinst du? Dann müssen wir sie schnell finden." "Stimmt." Die Jungen gingen schweigend weiter. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich kamen sie in einen großen Raum. Es war ein leerer Raum, der von einigen Steinsäulen gestützt wurde. Boss seufzte. "Na fein. Dann lasst es uns mal anfangen. Da hinten ist die Ausgangstür." Seine Freunde nickten. Gemeinsam gingen sie auf den Ausgang zu.

Plötzlich blieb Boss stehen. Die beiden anderen blickten ihn verwirrt an. "Was ist?" "Was hast du? Warum bleibst du stehen?" Boss sah sie nicht an. "Irgendetwas stimmt hier nicht." "Was?" Tank sah sich nun ebenfalls um. President, der nicht ganz so mutig wie seine Freunde war, lachte nervös. "Jetzt spinnt hier mal nicht rum. Habt ihr etwa vergessen, weswegen wir hier sind?" Boss wandte sich immer noch nicht um, schüttelte aber den Kopf. "Natürlich nicht. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir nicht allein hier sind." Und wirklich löste sich da eine Gestalt aus dem Schatten einer der Steinsäulen. Sie trug einen schwarzen Umhang, der ihre Formen verdeckte und auch das Gesicht war durch eine Kapuze nicht zu erkennen. Boss bemerkte die Gestalt als erster. Sofort ging er in Verteidigungsposition. "Wer ist da?" Die Gestalt rührte sich nicht, blickte die Freunde stumm an. Tank und President folgten dem Blick des Brünetten. President wich überrascht einen Schritt zurück während Tank die Fäuste ballte. "Wer bist du?!" Langsam ging die Figur einen Schritt auf die Pfadfinder zu. Noch immer gab sie sich nicht zu erkennen, doch Boss spürte innerlich, dass sie nichts Gutes vorhaben konnte. Instinktiv ergriff er seine Waffe. "Verdammt, rede endlich! Wer bist du und was willst du?" Seine Augen verengten sich. "Hast du vielleicht irgendetwas mit Tigers Verschwinden zu tun?! Rede endlich!" Die Gestalt tat einen weiteren Schritt. Während sie ging, nahm sie ihre rechte Hand hervor, die bislang unter dem langen Umhang verborgen gewesen war. Die Jungen wichen geschockt zurück, als sie das Schwert erblickten, dass die Gestalt in der Hand hielt. Das Licht, das durch die Fenster fiel, ließ es gefährlich strahlen. Plötzlich beschleunigte die Figur ihr Tempo und rannte auf Boss zu. Dieser war von dem Geschehen so überrascht, dass er erst im letzten Augenblick seine Waffe hochreißen konnte, um den gegnerischen Angriff abblocken zu können. Das Schwert traf auf die Pistole und verfehlte so ihr eigentliches Ziel. Boss musste all seine Kraft aufbringen, um dem Schlag stand halten zu können. So plötzlich wie sie ihn erreicht hatte, schwang die Gestalt sich wieder zurück und blieb mit bedrohlich erhobenem Schwert vor den Teenagern stehen. Boss, der mit diesem plötzlichem Rückzug nicht gerechnet hatte, verlor durch den Verlust der Gegenkraft das Gleichgewicht und stürzte nach vorn. Tank war sofort an seiner Seite. Alle drei blickten die Gestalt an. President zitterte. "Also doch. Ich wusste es..." Boss schüttelte wütend den Kopf und sprang wieder auf. Er versuchte gar nicht erst, seine Wut zu unterdrücken. "Wer bist du?! Warum greifst du uns an?! Und vor allem..." Seine Fäuste zitterten. "Was hast du mit Tiger gemacht?!"

Die Gestalt reagierte nicht, schien ihn nicht einmal gehört zu haben. Sie betrachtete die drei nur unter der schwarzen Kapuze hervor. Das Schwert, das sie hielt, funkelte gefährlich. Tank, der die Wut seines Freundes spürte, legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und blickte die Gestalt mit finsteren Augen an. Auch er vermutete, dass sie etwas mit Tigers Verschwinden zu tun haben musste. Allerdings wusste er auch, dass sie nicht voreilig handeln durften. Deswegen versuchte er, soviel Ruhe wie möglich in seine Stimme zu legen. "Hör zu! Es ist uns egal, was du hier machst. Wir wollen nur unsere Freundin wieder haben."

Da schien etwas in der Gestalt vor sich zu gehen. Sie zuckte zusammen und schien zu zögern. Der Griff um ihr Schwert verstärkte sich. Überrascht beobachteten die drei Jungen diesen Vorgang. Boss runzelte verwirrt die Stirn und wandte sich zu Tank um, der nur mit der Schulter zuckte. Da schrie die Gestalt auf und stürzte erneut auf die Jugendlichen zu. Überrascht sprangen die Drei aus dem Weg. President stürzte zu Boden. Von Natur aus eher ängstlich, zuckte er zusammen und hielt sich schützend die Hand vors Gesicht. Doch der Angreifer kümmerte sich nicht um ihn, auch nicht um Tank, der neben ihn gestürzt war. Er konzentrierte sich ganz auf Boss, der den gefährlichen Schlägen nur immer wieder ausweichen konnte, da er sein Gewehr verloren hatte. Seine beiden Freunde konnten nur vom Boden aus zusehen. Sie wollten ihm helfen, wussten jedoch nicht, wie sie das anstellen sollten. Boss derweil bekam arge Schwierigkeiten. Sein Gegner war ihm nicht nur durch seine scharfe Waffe überlegen, sondern auch an Schnelligkeit, Wendigkeit und Ausdauer. Schließlich stürzte er völlig entkräftet zu Boden. Er atmete schwer und versuchte, sich wieder aufzuraffen, schaffte es jedoch nicht. Entsetzt mussten Tank und President dabei zu sehen, wie die Gestalt auf ihn zuging und ihr Schwert hob. Sie zeigte kein Zögern, kein Mitleid, als sie die Waffe hob und auf den zitternden Jungen unter sich erbarmungslos herabsausen ließ. Boss riss die Augen geschockt weit auf. In seiner Panik suchte er instinktiv mit den Händen den Boden ab, nach irgendetwas, womit er sich wehren konnte. Er hatte Glück; Seine rechte Hand fand etwas passendes, bekam sein Gewehr zu fassen. Er konnte es kaum glauben. Sofort verstärkte sich sein Griff, er hob die Waffe und blockierte so erneut den Angriff. Mit seinem letzten bisschen Kraft und dem Mut der Verzweiflung gelange es ihm, sein Gewehr herum zu reißen, so dass die Gestalt ihr Schwert verlor. Geistesgegenwertig nutzte Boss diese Chance, wandte das Gewehr geschickt herum und traf dabei seinen Gegner am Kopf, so dass dieser es nun war, der zu Boden stürzte. Sofort stürzte Boss zu seinen Freunden. President betrachtete ihn besorgt. "Alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt?" Boss schüttelte nur den Kopf. "Bei mir ist alles bestens. Aber dieser Typ hat echt was drauf... man... fast schon nicht mehr menschlich..." Leicht benommen hielt er sich den Kopf. Als er seine Freunde wieder ansah runzelte er verwirrt die Stirn, denn sie hatten auf einmal ihre Augen weit aufgerissen. "Was ist?" Tank schluckte nur schwer während President geschockt den Kopf schüttelte. "Nein... das... das kann nicht sein..." Boss verstand gar nichts. Also wandte er sich ebenfalls in die Richtung, in die President und Tank blickten, und... erstarrte ebenfalls.
 

Die ganze Zeit über, in der sie sich unterhalten hatten, hatte ihr Gegner am Boden gelegen. Boss hatte hart zugeschlagen. Mittlerweile schien sich die Gestalt jedoch erholt zu haben. Sie setzte sich erst auf, um sich dann langsam aufzurappeln. Dabei war ihre Kapuze herunter gerutscht und gab den Blick auf ihr Gesicht frei. Den drei Jungen stockte schier der Atem, denn sie blickten geradewegs in das Gesicht des Mädchens, nach dem sie so lange nun schon verzweifelt gesucht hatten. Boss schluckte schwer. "...Tiger..."

Das Mädchen stand nun wieder auf den Beinen. Diese wackelten jedoch. Auf ihrer Stirn zeigte sich ein Riss, aus dem ein wenig Blut heraustrat und über die Wange lief. Es war zwar nicht viel, dennoch warf Boss sofort seine Waffe fort. President hatte sich wieder gefasst. Ein glückliches Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit. "Tiger! Gott sei dank ist dir nichts passiert. Wir haben überall nach dir gesucht." Er wollte auf sie zugehen, wurde jedoch von Tank zurückgehalten. Verwirrt wandte der Blonde sich zu ihm um. Tank hatte die Augen nicht von Tiger genommen. Seine Stimme klang warnend. "Da stimmt was nicht..." President stutzte, sah sich dann wieder um. Auch Boss wirkte angespannt. Da fiel es ihm auch auf. Tiger wirkte verändert, schließlich hatte sie die drei angegriffen. Was President und wohl auch seine beiden Freunde jedoch am meisten verwirrte, waren ihre Augen. Sie schienen ihren üblichen Glanz verloren zu haben. Ihre gesamte Statur war anders.
 

Sie wirkte wie eine Besiegte, mit hängenden Schultern, gesenktem Blick und leeren Augen. Ihre Bewegungen wirkten auf einmal steif, als sie sich langsam bewegte und ihr Schwert wieder aufnahm. Kaum hatten ihre Hände es umschlungen, da wurde ihr Griff wieder fest. Langsam, wie in Zeitlupe, wandte sie sich zu den Jugendlichen um und ging erneut in Kampfstellung. Als sich ihre Augen verengten, die kleine Gruppe förmlich anvisierte, fuhr Boss aus seiner Starre. Angespannt ballte er die Fäuste. "Tiger! Was ist mit dir? Warum greifst du uns an?!" Seine Fragen blieben unbeantwortet. Stattdessen ging das Mädchen langsam auf sie zu, beschleunigte dann und rannte schließlich. Mit einem geradezu wütenden Aufschrei riss sie die Waffe hoch.

Die Jungen erschraken, waren jedoch nicht in der Lage etwas zu unternehmen. Sie hatten es schließlich nicht mit irgendeinem Gegner zu tun, sondern mit ihrer Freundin. Doch bevor sie sie erreicht hatte hielt sie plötzlich inne. Ihre Augen schienen zu zittern, schwankten zwischen den dreien hin und her, als könne sie sich für keinen als Gegner entscheiden. Eine angespannte Stille machte sich breit. Den Jungen stieg Schweiß auf die Stirn; auch wenn es keiner von ihnen zugegeben hätte, sie fürchteten sich. Mit solch einer Situation hatte keiner gerechnet. Tigers Augen flackerten, schienen sich nicht auf einen Punkt konzentrieren zu können. Plötzlich sah sie auf, an die Decke, blickte zurück, und ließ ihre Waffe sinken. Bevor auch nur einer der Jungen reagieren konnte, war sie mit einem Schritt hinter eine der Säulen getreten. Verwirrt sahen sich die drei Pfadfinder an. Boss atmete tief durch und ging dann langsam auf die Säule zu. Tank schluckte erneut. "Boss, warte! Du weißt nicht, was sie vorhat." Sein Freund nickte, ohne sich umzusehen. "Ich weiß. Aber wir müssen doch rausfinden, was mit ihr passiert ist! Sie muss doch einen Grund haben..." Mittlerweile war er bei der Säule angekommen. Unsicher blieb er stehen. Er schlich langsam weiter, war stets alarmiert, zu fliehen. In diesem Teil des Raumes war es dunkeler, die Sonne die durch die Fenster schien, erreichte ihn nicht mehr. Boss' Anspannung wuchs. Seine Augen suchten die ganze Gegend ab. Als ihm nichts weiter auffiel, nahm er all seinen Mut zusammen und seine Hände zu Hilfe. Und sie fanden... nichts...
 

"Boss? Was ist?"
 

Er runzelte misstrauisch die Stirn und wandte sich dann zu seinen Freunden um.

"Sie ist fort."
 

Ende von Kapitel III
 

Fortgesetzt in Kapitel IV: Wahrheit
 

Anm.: Puh. Endlich habe ich es geschafft, weiter zu schreiben. Tut mir leid,

dass es so lange dauert... ich glaube auch nicht, dass dieses Kapitel so

gut geworden ist. Kampfszenen muss ich wohl noch üben... ;-)

Wahrheit

Kapitel IV: Wahrheit
 

"Sie hat was?!" Nicht nur Princess' Mund stand weit offen. Auch die anderen Pfadfinder konnten und wollten ihren Ohren nicht trauen. Sie alle starrten die drei Jungen an, die ihnen gerade eben die wohl unglaublichste Geschichte erzählt hatten, die sie je gehört hatten. Princess' fasste sich relativ schnell wieder. Sie schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Das glaube ich nicht. So etwas würde Tiger nie tun!" Boss ballte die Fäuste. Er war noch immer leicht geschockt von der unheimlichen Begegnung, was man seiner zitternden Stimme auch anmerkte. "Das dachte ich bisher ja auch! Tatsache ist aber, dass sie uns angegriffen hat! Hier!" Er deutete auf seinen Arm, an dem sich eine kleine Schnittwunde befand. "An der Stelle hat sie mich erwischt." Princess runzelte besorgt die Stirn, doch Doc, die sich die Verletzung angesehen hatte, lächelte beruhigend. "Keine Angst, ist nur ein Kratzer." God, der mit etwas Abstand zu den anderen an einer Wand lehnte, hatte die Szene mit Argwohn beobachtet und rümpfte nun verächtlich die Nase. "Heulsuse... wegen 'nem kleinen Kratzer so rumzuflennen..." Boss, der ohne hin schon angespannt genug war, fuhr aufgebracht herum. "Du...!" Bevor er sich jedoch auf den Blonden stürzen konnte, trat Tank dazwischen. Der stämmige Junge machte ein ernstes Gesicht. "Bitte, Leute. Das ist nun wirklich nicht der richtige Moment zum Streiten. Wir sollten uns lieber überlegen, was wir jetzt machen." Sein Ton brachte Boss wieder zur Ruhe. Er grummelte noch etwas in Richtung von God, wandte sich dann aber ab und verschränkte die Arme. "Stimmt. Wir müssen was unternehmen." President hatte bis dahin geschwiegen. Jetzt jedoch blickte er Boss unsicher an. "Ihr wollt was unternehmen? Ja aber was denn, bitte schön?! Wir reden hier immer hin von Tiger! Sie ist doch eine von uns!" Boss seufzte und ließ sich auf einen Stuhl nieder. "Natürlich ist sie das! Und genau deswegen verstehe ich das Ganze nicht. Warum hat sie uns angegriffen?" "Ist euch gar nichts aufgefallen? Sie war überhaupt nicht wie sonst..." Boss hatte eine finstere Miene aufgelegt. "Ha! Sonst greift sie uns auch nicht an!" "Eben! Aber da war noch etwas..." Alle Augen wanderten zu Tank, in dessen Stimme noch immer Ernst schwang. "Sie wirkte doch insgesamt... anders... du kannst mir doch nicht sagen, dass dir das nicht aufgefallen ist!" Boss seufzte und blickte zu Boden. "... doch... natürlich. Ihr Kampfstil war anders. Sie hat sich mich gezielt rausgesucht. Normalerweise greift sie einfach um sich und schlägt dabei alles kurz und klein." Tank nickte. "Genau das meinte ich. Und deswegen bin ich der Meinung...", er zögerte, bevor er leise fortfuhr, "dass das gar nicht Tiger war." Die anderen schwiegen, bevor Boss ebenso leise zurückgab: "Aber sie sah ihr sehr ähnlich. Nein, nein. Da besteht kein Zweifel. Es war Tiger." Daraufhin trat Stille ein. Die Jugendlichen hingen jeder ihren eigenen Gedanken nach.
 

Da wurden plötzlich die Türen zu dem Raum geöffnet, in dem sie sich befanden. Die Pfadfinder sahen auf, als Asuka hereinstürmte und schwer atmend vor ihnen stehen blieb. Boss sprang sofort wieder auf und beugte sich besorgt zu dem Mädchen herab. "Asuka! Ist irgendwas passiert?" Die Prinzessin atmete tief ein, bevor sie sich wieder fasste und den Brünetten unsicher ansah. "Das kann man wohl sagen. Es ist furchtbar." President, der nach wie vor geschockt war von den vergangenen Ereignissen, war mittlerweile leichenblass geworden und fühlte sich nicht mehr in der Lage, noch weitere schlechte Neuigkeiten hören zu müssen. Vor allem, weil er befürchten musste, dass es sich bei dieser schlechten Nachricht um Tiger handeln musste. Und so wandte er sich nun direkt schon verzweifelt an Asuka. "Ja was denn jetzt schon wieder?" Das Mädchen seufzte und blickte niedergeschlagen zu Boden. " ... die Armee des Hohepriester ist hier." Boss fluchte, nachdem er begriffen hatte, was das bedeutete. "Oh shit! Nicht das auch noch..." Asuka seufzte erneut. "Doch, leider." President stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er wollte endlich eine Antwort und so vergass er seine Übliche Gefasstheit, stürzte zur Prinzessin und blickte sie direkt verzweifelt an. "Tiger... was ist mit Tiger?" Asuka zuckte zusammen, fasste sich jedoch schnell wieder. Sie blinzelte entschuldigend. "Tut mir leid... aber wenn sie gefangen wurde, wissen wir leider nicht, wo er sie festhält." Die eisblauen Augen des Jungen zitterten, bevor er sie schloss. "Mist..." Boss' Stimme zitterte. "Sie wurde nicht gefangen." President ballte die Fäuste. "Woher willst du das wissen?!" "Weil sie gerade eben noch direkt vor uns stand! Falls ich dich erinnern darf... sie hat uns angegriffen!" "Aber... aber..." President blickte sich unsicher im Raum um, bevor sein Blick auf Tank fiel, der betroffen auf den Boden starrte und tief in Gedanken versunken schien. "Vielleicht... vielleicht war das ja... eine Doppelgängerin... ein Klon... oder so..." "Das glaubst du doch wohl selber nicht..." "Ja aber..." Hilflos fuhr sich der Älteste durch die Haare. "Irgendetwas kann da doch nicht stimmen! Sie ist doch gar nicht so! Sie ist nicht so..." Seine Stimme wurde leiser und er blickte hilflos zu Boden. Boss seufzte und fuhr sich durch seine kurzen brünetten Haare. "Ich weiß doch selber, dass dieses Verhalten absolut nicht normal für Tiger ist. Ich kenne sie schließlich schon seit wir Kinder waren. So war sie noch nie drauf..." Der Raum verfiel wieder in eine unangenehme Stille. Asuka betrachtete betroffen die Pfadfinder, die allesamt, die einen mehr, die anderen weniger, niedergeschlagen waren. Sie fühlte sich sehr unwohl. Schließlich waren es ihre Freunde. Sie hatten ihr schon oft geholfen. Und nun, da sie einmal ihre Hilfe brauchten, konnte sie nichts weiter tun als ein paar aufmunternde Worte zu sagen. Und selbst das wollte ihr im Augenblick nicht gelingen. Als sie Tank leise murmeln hörte: "Was ist bloß mit ihr passiert?" begann sie, nachzudenken. Sie wollte ihren Freunden wenigstens dabei helfen, herauszufinden, warum sich das kämpferischste Mitglied der Gruppe so sehr gewandelt hatte. Plötzlich, als sie die entfernten Kampfgeräusche vernahm, kam ihr ein Gedanke, der sie leicht schockierte, jedoch durchaus plausibel schien. Jedoch zögerte sie; Den Gedanken auszusprechen würde die Teenager vermutlich nur noch mehr beunruhigen. Nach einem erneuten Blick in die Runde jedoch zeigte ihr, dass sie es sagen musste. "Ähm... was, wenn... der Hohepriester etwas... damit zu tun hat?" Trotz ihrer leisen Stimme hatten die anderen sie gehört. Alle Blicke schossen zu ihr. Boss sprang sofort auf. "Was meinst du damit?" Die Prinzessin zuckte zusammen. "Ähm... na ja... er... er hat es doch auch geschafft, meinen Vater zu hypnotisieren." "Ja richtig!" President hatte neue Hoffnung geschöpft. In seinen blauen Augen funkelte Hoffnung. "Dieser Kerl verfügt doch über... magische Kräfte... oder so..." Er fuchtelte wild mit den Armen, schüttelte dann aber den Kopf. "Was, wenn er auch Tiger hypnotisiert hat? Das würde ihre Veränderung erklären." Tank überlegte. "Hm... stimmt... wenn ich ehrlich bin, dann wirkte sie sowieso fast wie eine Marionette auf mich... ganz ohne eigenen Willen." Boss knurrte leise. "Wenn der Typ wirklich irgendetwas damit zu tun hat, dann kann der jetzt was erleben!" Damit wandte er sich um und rannte aus dem Raum, Tank und seltsamerweise auch President waren ihm dicht auf den Fersen. Princess erschrak. "Boss! Warte!" Sie beeilte sich, ihm nachzulaufen. Das wiederum brachte God auf die Palme. "Princess! Bleib hier!" Auch er verließ hektisch den Raum, gefolgt von seinem kleinen Bruder Nerd und Snake. Die übrig gebliebenen Jugendlichen sahen sich unsicher an, bevor auch sie losliefen.
 

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Im Thronsaal herrschte derweil ein regelrechtes Chaos. Die Armee des Hohepriesters war zahlreich. Neben Soldaten griffen auch furchterregende Dinosaurier an. Gegen diese Übermacht hatten die Rebellen nicht die geringste Chance. Bureit fluchte leise und schlug einen Soldaten nieder. Dabei übersah er jedoch einen Dinosaurier, der ihn ins Visier nahm und mit seinem Schwanz davon schleuderte. Bureit schrie auf und landete hart auf dem Boden. "Bureit!" Manua war sofort an seiner Seite. Besorgt fuhr sie durch seine Haare. "Bist du in Ordnung?" Der Mann verzog schmerzhaft das Gesicht, rappelte sich dann aber mit Manuas Hilfe auf. Beruhigend lächelte er seine Freundin an. "Geht schon. Ich bin einiges gewohnt." Manua lächelte leicht. "Ja... ich weiß..." Sie unterdrückte den Drang, ihm einen erleichterten Kuss zu geben, und wandte stattdessen ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Kampfgeschehen. Sie biss die Zähne zusammen. "Es sieht nicht gut für uns aus, oder?" Er griff nach seiner Waffe, die neben ihn gefallen war. "Wenn ich ehrlich bin... nein. Es sind einfach viel zu viele. Und gegen die Dinos haben wir sowieso keine Chance." Manua schluckte schwer. Doch in dem Gesicht des Anführers machte sich ein entschlossenes Grinsen breit. "Aber wir wären keine Rebellen, wenn wir jetzt einfach so aufgeben würden. Nicht wahr?" Sie blickte ihn an, lächelte dann aber ebenfalls und nickte. "Wir kämpfen weiter." "So mag ich dich." Manua wurde rot. Gemeinsam stürzten sie sich wieder in das Kampfgeschehen.

Jedoch war ihre Situation mehr als nur aussichtslos. Die Feinde schienen stetige Verstärkung zu erhalten, so dass die Rebellen bald schon in die Enge getrieben worden waren. Bureit stellte sich schützend vor Manua und knurrte leise. "Mist..." Die Feinde kamen näher auf sie zu, so dass sie zurückwichen. Plötzlich wichen die Soldaten und Dinosaurier zur Seite und bildeten eine Gasse. Die Rebellen warteten angespannt, was nun geschehen würde. Ein geschocktes Raunen ging durch die Menge, als der Hohepriester den Raum betrat. Mit ruhigen, geradezu majestätischen Schritten marschierte er über den Weg, den seine Gefolgsleute für ihn gebildet hatten. Vor dem Anführer der Rebellen blieb er stehen. Verächtlich blickte er auf ihn herab. "Du bist es also, der mir ständig Schwierigkeiten macht. Wenn mir die Frage gestattet ist... warum widersetzt du dich mir?" Bureits Augen blitzten. "Weil ich es nicht richtig finde, andere Lebewesen, ganz gleich ob Menschen oder Tiere, zu unterwerfen. Jeder hat das Recht auf ein freies Leben. Und ich bin auch nicht der einzige, der so denkt." Während Manua und die anderen Rebellen zustimmend nickten, rümpfte der Hohepriester höhnisch die Nase. "Freiheit... pah! Das ist doch alles nutzlos! Was wollt ihr denn mit "Freiheit", wenn sie doch stets von anderen bedroht ist?" Manua wurde es zuviel. Wütend ballte sie die Fäuste. "Na und?! Lieber kämpfen wir für unsere Freiheit, und die der anderen, als uns dir zu unterwerfen!" Der Hohepriester zeigte keine Emotion. "Nun gut. Wenn das euer Wunsch ist... den kann ich euch gerne erfüllen." Er schnipste mit den Fingern, woraufhin seine Soldaten ihre Waffen ergriffen und sie auf die Rebellen richteten. Diese zuckten zusammen und erwarteten das Ende. Das kam jedoch nicht. Denn in diesem Augenblick stürzten die Pfadfinder in den Raum. In der darauffolgenden Verwirrung gelang es Bureit und seinen Leuten, wieder die Oberhand zu gewinnen und der Kampf entbrannte neu. Der Hohepriester erhielt jedoch keine Gelegenheit, einen neuen Plan zu fassen, denn schon stand Boss vor ihm. Seine blauen Augen blitzten vor Wut, als er ausholte und dem älteren Mann einen Kinnhaken verpasste. Dieser war so gewaltig, dass er einige Meter weit flog und anschließend hart auf dem Boden landete. Boss war jedoch noch nicht fertig. Er lief ihm sofort nach, ergriff seinen Kragen und zwang ihn so wieder auf die Beine. Er gab sich keine Mühe, seinen Zorn zu verbergen. "Was haben Sie mit Tiger gemacht?! Reden Sie schon!" Der Hohepriester betrachtete den Jugendlichen mit kalten Augen, bevor er geradezu sanft lächelte. "Warum fragst du sie das nicht selber, mein Junge?" "Was?" Boss runzelte verwirrt die Stirn, spürte dann aber plötzlich einen harten Schlag im Nacken. Überrascht ließ er den Hohepriester los, nur um kurz darauf einen Tritt in den Magen zu kassieren, der ihn einige Meter fortschleuderte. Mit einem Aufschrei schlug er auf dem Boden auf. "Boss!" Princess war sofort an seiner Seite und schloss ihn besorgt in die Arme. "Bist du in Ordnung?" Der brünette Junge verzog vor Schmerzen das Gesicht und hielt sich kurz den Bauch, bevor er ein schwaches Lächeln zustande brachte. "Ja ja... geht schon..." Auch ihre anderen Freunde kamen angestürzt. Denn in dem großen Saal herrschte bereits das reinste Chaos. Vor lauter Kämpfern erkannte der eine den anderen nicht mehr. Da wollten sie nicht voneinander getrennt werden, gerade weil auch die Jüngsten der Gruppe noch bei ihnen waren. Boss nickte dem hübschen Mädchen noch einmal beruhigend zu, rappelte sich dann aber auf und wandte sich wieder zu dem Hohepriester um. Wie er erwartet hatte, stand wie aus dem Nichts Tiger bei ihm. In ihrer Hand hielt sie wieder ihr Schwert und ihre Augen waren nach wie vor wie leblos. Boss' Herzschlag setzte bei diesem Anblick kurz aus. Auch die anderen schienen geschockt zu sein, denn ihre Blicke waren auf das Paar gerichtet, dass einige Meter vor ihnen stand. Einige Momente vergingen, in denen niemand in der Lage war, etwas zu sagen. Schließlich gelang es Boss, den Blick von seiner besten Freundin aus Kindheitstagen zu reißen und ihn wieder auf den Hohepriester zu richten. Aufgebracht ballte er die Fäuste. "Sie Mistkerl! Was haben Sie ihr angetan?!" Der Mann lächelte jedoch nur. "Ich habe ihr nichts getan. Ganz im Gegenteil..." Sein Lächeln wurde dunkler, böser. "Ich habe sie gerettet." Boss' Augen begannen zu zittern. Auch die anderen schienen nicht weniger geschockt. President schüttelte langsam den Kopf. "... wovor?" "Vor sich selbst." "Was?" Nicht nur der Blonde verstand kein Wort. Boss nahm den Blick nicht von seinem Gegner. "Wie meinen Sie das?!" "Nun...", der Hohepriester lächelte weiterhin, legte nun aber eine Hand auf die Schulter des jungen Mädchens neben sich. "Ganz einfach. Im Grunde solltet ihr mir dankbar sein. Ohne mich wäre eure Freundin hier schon längst tot." Boss hielt es kaum mehr aus. "Was reden Sie da nur?! Jetzt aber mal Klartext!" Der Hohepriester schien sich nicht um ihn zu kümmern, er fuhr ruhig fort. " ... sie wollte sich vom Dach dieses Schlosses stürzen, weil sie ihr Leben nicht mehr ausgehalten hat. Ja ja..." Sein Blick wanderte auf Tiger herab. "Sie hatte ihre Identität verloren und wurde darum von nervigen Fragen und Gefühlen gequält." Seine Augen richteten sich wieder auf die Pfadfindergruppe, die ihm scheinbar nicht folgen konnten und von dem Gehörten völlig geschockt waren. Seine Stimme wurde leiser. "Ich habe nichts weiter getan als ihr ein Angebot vorzuschlagen. Und das hat sie angenommen." "Was für ein Angebot?" "Ganz einfach." Der Hohepriester zögerte, blickte die Jugendlichen vor sich nur unentwegt an.

Boss knirschte mit den Zähnen. Seine Augen wanderten stetig von Tiger zu dem gefährlichen Mann neben ihr und wieder zurück. Ihm fiel es nach wie vor schwer, zu glauben, dass seine beste Freundin nun auf der Seite des Gegners war und ihn sogar schon mehrmals angegriffen hatte.

Princess, die neben ihm stand, hatte sich an seinen Arm geklammert und blickte ihn unruhig an. Ihr gefiel die gesamte Situation nicht. In den letzten Tagen war so viel geschehen, dass sie bisher einfach nicht die Zeit gefunden hatte, die einzelnen Ereignisse zu verarbeiten. Und jeder Tag schien schrecklicher zu sein als der vorangegangene. Außerdem nagte seit kurzem noch eine andere Angst an ihr. Verzweifelt schloss sie die Augen und schmiegte sich an Boss' Arm, der dies jedoch nicht bemerkte.

Auch den anderen ging es nicht viel besser. Sie alle hatten mit den Ereignissen zu kämpfen, mit den Angriffen gefährlicher Gegner, hektischen Fluchten, einer Hitzewelle, gefolgt von einer Beinah-Eiszeit und jetzt auch noch der scheinbare Verrat ihrer Freundin. Auch in Tanks Augen zeigte sich Wut. President hingegen konnte seine Augen nicht von dem Mädchen nehmen. Er schien wie hypnotisiert.

Boss platzte derweil der Kragen, er wollte die Wahrheit endlich erfahren. "Reden Sie schon!" Der Hohepriester lächelte wieder. "Ich habe eurer Freundin ein Angebot gemacht. Ihre Seele war in Unruhe. Sie wollte nicht länger von den unbekannten Gefühlen und Fragen gequält werden. Also habe ich ihr einen Ort gezeigt, an dem sie endlich Ruhe findet und wieder glücklich sein kann." Auf die verwirrten Blicke der Pfadfinder legte er Tiger eine Hand auf die Schulter. "Und jetzt fragt ihr euch, wie sie dann dennoch vor euch stehen kann. Nun..." Sein Lächeln wurde dunkler. "Ohne Seele ist ihr Körper ohne freien Willen. Ich habe ihn unter Kontrolle. Und das heißt, sie kämpft jetzt für mich." Wie um das Gesagte zu bestätigen, verstärkte das Mädchen seinen Griff um das Schwert. Ihre leblosen Augen waren auf die Gruppe gerichtet und doch schienen sie sie nicht zu sehen. Eine unglaubliche Spannung entstand im Raum.

Die Rebellen und die Soldaten hatten im Kampf inne gehalten, als die Pfadfinder und mit ihnen die Prinzessin in den Raum gestürmt waren. Jetzt beobachteten sie das Geschehen mit großen Augen. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen.
 

Da wandte sich der Hohepriester um. "Kommt, meine Kinder. Für heute war das Kampf genug." Gemeinsam mit seinen Soldaten marschierte er auf das große Loch in der Wand zu, durch das sie in das Schloss eingedrungen waren. In seinem Gesicht machte sich ein triumphierendes Lächeln breit.

Tiger schien zu zögern, steckte dann aber ihr Schwert zurück und sprang an die Seite des Hohepriesters. Da erwachte endlich President aus seinem Schock. Er streckte verzweifelt die Hand aus. "Tiger! Warte!" Er machte Anstalten, ihr zu folgen, wurde aber von Tank daran gehindert. Dessen Stimme klang beruhigend. "Lass es, President. Du kannst im Augenblick doch nichts tun." Die blauen Augen seines Freundes zitterten. "Ja aber..." Tank schüttelte den Kopf. "Wenn es wirklich stimmt, was der Alte gesagt hat, dann sind wir alle machtlos. Wir brauchen einen Plan." Sein Blick wurde ernst. "Und zwar schnell..."
 

Ende von Kapitel IV
 

Fortgesetzt in Kapitel V: Gedanken
 

Anm.: Uff... das war ganz schön schwer zu schreiben. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Und falls mir eine der Personen OoC geraten ist, verzeiht's mir bitte. Und danke für die vielen lieben kommis. HEL! ;-)

Gedanken

Kapitel V: Gedanken
 

Mittlerweile war es Nacht geworden. Nach dem überraschenden Verschwinden des Hohepriesters und seiner Armee waren alle mehr als nur verwirrt. Das, was sie über ihre Freundin erfahren hatten, hatte sie alle geschockt. Nachdem sie noch lange Zeit zusammen gesessen und über die Ereignisse gesprochen hatten, hatten sie beschlossen, zu Bett zu gehen. Die Kleinen waren bereits sofort eingeschlafen, ebenso Young Lady, Cry Baby, Doc, sowie God und seine Gang.
 

Die einzigen, die noch keine Ruhe finden konnten, waren Boss, Princess, President und Tank. Die vier Jugendlichen saßen auf dem Balkon des Schlafsaales, der ihnen zugeteilt worden war, und blickten in die Nacht hinaus. Es war ein langer Tag gewesen. Erst war Tiger einfach so verschwunden, nur um dann an der Seite ihres größten Feindes wieder aufzutauchen. Sie hatte die Gruppe angegriffen und hätte auch vor Schlimmeren nicht Halt gemacht.
 

Tank seufzte. Ihm ließ ein Gedanke keine Ruhe. „Wie konnte der Hohepriester Tiger nur dazu bringen, gegen uns zu kämpfen?“ Boss’ Augen verfinsterten sich. „Er hat sie hypnotisiert, genau wie Asukas Vater... so ein Feigling!“ „Stimmt... aber dann die nächste Frage: Wie konnte er sie hypnotisieren? So weit ich weiß, muss der andere das doch zulassen? Oder liege ich da falsch?“ Princess schüttelte den Kopf. „Nein, du hast Recht. Asuka hat mir mal erzählt, dass ihr Vater sehr unglücklich gewesen ist. Der Tod von Asukas Mutter hat ihm sehr zu schaffen gemacht.“ Der Älteste der Gruppe, der seit dem Zusammentreffen kein Wort mehr gesagt hatte, fuhr aus seinen Gedanken. „Heißt das, Tiger war auch unglücklich? Aber warum haben wir das denn nicht gemerkt?“ Boss runzelte die Stirn. „Sie ist eigentlich immer gut drauf. Wenn ich es mir recht überlege, dann habe ich sie noch nie weinen sehen, oder sonst wie traurig.“ Tank nickte. „Stimmt. Aber andererseits kann sie mit solchen Gefühlen auch nicht besonders gut umgehen. Sie zeigt doch nie, wie sie wirklich drauf ist, sondern verstellt sich. Das meistens sogar ziemlich gut.“ President ballte die Fäuste. „Aber was kann denn, bitte schön, so schlimm sein, dass sie deswegen gleich vom Dach springen will?“ Princess schmiegte sich an Boss, der neben ihr saß. Ein kalter Wind wehte durch die Nacht. „Hat er nicht gesagt, dass sie ihre „Identität verloren“ habe? Was bedeutet das? Wie kann man denn seine Identität verlieren? Das geht doch gar nicht...“ Der brünette Junge seufzte. „So viele Fragen... und keine Antworten. Wie sollen wir ihr denn helfen, wenn wir noch nicht einmal wissen, was sie für ein Problem hat?“ „Und so wie sie zur Zeit drauf ist, können wir sie auch nicht fragen...“ Princess war vollkommen in Gedanken versunken. Ihr lag ein anderes Problem am Herzen.

President runzelte nachdenklich die Stirn. „Identität... was genau ist das eigentlich?“ Tank blickte ihn kurz an, überlegte dann aber ebenfalls. „Mh... ein Name... Herkunft... Familie... Charakter... Können...“ Boss vergrub das Gesicht in den Händen. „Ach... verdammt! Das alles hat sie doch! Sie hat einen Namen und eine Familie, wenn auch nur einen Vater, und damit eine Herkunft. Einen Charakter hat doch wohl jeder und Können...“, er grinste bei den Erinnerungen, „ ... dazu brauch ich ja wohl nichts zu sagen.“ Tank verschränkte die Arme. Die Stimme des stämmigen Jugendlichen klang ernst. „Also eins ist sicher, Leute. Wenn wir nicht bald hinter ihr Problem kommen, haben wir bald ein noch größeres. Der Hohepriester wird nicht aufgeben. Er wird wieder kommen und sich dann die Zeitmaschine vornehmen. Und da wäre immer noch der Komet. Der hält schließlich nicht einfach so an, nur damit wir genügend Zeit haben, uns einen Plan zu überlegen. Wir müssen jetzt handeln. Sonst ist es bald zu spät.“

Seine Freunde sahen sich unwohl an, schwiegen aber. Sie alle begannen, sich Gedanken zu machen. Die Probleme schienen sich zu häufen.
 

Tank versuchte nach wie vor, die Frage zu klären, was der Begriff „Identität“ nun überhaupt besagte, um so zu verstehen, was Tiger nun eigentlich verloren hatte.
 

President blickte auf seine Hände. Ihm ging das Mädchen nicht mehr aus dem Kopf. Seit dem sie beide im Schneesturm verschüttet gewesen waren, nein, eigentlich auch schon vorher, fühlte er sich anders, wenn Tiger in der Nähe war. Durch sie fühlte er sich irgendwie stärker, mutiger, selbstbewusster. Das waren Gefühle, die er noch nie zuvor empfunden hatte. Als sie von dem Dinosaurier Red Nail angegriffen worden waren, da hatte er zum ersten Mal nicht den Wunsch verspürt, einfach davon zu laufen. Er hatte kämpfen wollen. Um jemanden anderes beschützen zu können. Und noch dazu ein Mädchen, das eigentlich sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte. Besser, als er selbst vermutlich. In diesen wenigen Momenten in der Höhle hatte er nichts weiter gewollt, als das Mädchen weiter in seinen Armen halten, um ihr so ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Ihr Verhältnis hatte sich sehr verändert. Und er hatte gehofft, dass es sich noch weiter verändern würde. Bevor es dazu jedoch hatte kommen können, war Tiger auf mysteriöse Weise verschwunden. Und dann musste er auch noch erfahren, dass sie unglücklich war, so unglücklich, dass sie sich auf die Seite des Feindes gestellt hatte. Verzweifelt suchte er nach einer Möglichkeit, einem Weg, sie zurück zu holen. Es musste einen geben.
 

Boss’ Gedanken waren ähnlicher Natur, jedoch nicht ganz so romantisch. Solange er sich zurück erinnern konnte, waren er, Tiger und Tank schon die besten Freunde. Selbst als Kleinkinder hatten sie etwas unternommen. Tiger hatte noch nie viel für andere Mädchen übrig gehabt, sondern war viel lieber mit den beiden Jungen durch die Stadt gelaufen. Sie waren auf alles geklettert, hatten die gesamte Nachbarschaft ausgekundschaftet und überall Blödsinn angestellt. Sie war immer schon seine beste Freundin gewesen und das einzige Mädchen, das er sich nicht zu ärgern traute. Ihr größtes Hobby war Sport, dementsprechend gut war sie. Sie hatten sich stets gut verstanden, nie gestritten. Zwar ein wenig gekabbelt, aber nie ernsthaft. Mit der Zeit waren sie sogar mehr geworden... fast wie Bruder und Schwester. Er konnte immer auf sie zählen, sie hatte stets ein offenes Ohr für ihn. Und nun benötigte sie seine Hilfe, einmal nur, und er war vollkommen hilflos, denn er wusste nicht, was genau es war, das seiner Freundin schadete. Irgendetwas musste er tun, sonst würde er bald schon explodieren. Sein Körper begann, zu zittern, vor Wut und Anspannung.
 

Das einzige Mädchen in der Runde, Princess, zuckte zusammen, als sie spürte, wie der Junge neben ihr plötzlich zitterte. Ihr Verdacht schien sich zu bestätigen. Schon lange hatte sie dieses ungute Gefühl, diese Angst, die sich in ihr breit machte, ihre Gedanken lähmte. In der Nacht raubte es ihr sogar den Schlaf. Noch nie zuvor hatte sie so empfunden. Sie warf einen unsicheren Blick auf den Jungen neben sich. Es war wieder einmal so typisch für Boss. Warum sagte er ihr immer wieder, dass er sie gern hatte, dass er sie gar mochte, wenn dem doch gar nicht so war? Ihr Blick verfinsterte sich. Er spielte also doch nur mit ihr, er meinte es gar nicht ernst! Er war ein Macho, ein Cassanova. Mehr nicht. Wie hatte sie nur so blöd sein können, zu glauben, dass sie sein Verhalten beeinflussen, ja sogar verändern konnte! Ihr stiegen Tränen in die Augen, doch sie weigerte sich, sie fallen zu lassen. So ein Typ war es doch überhaupt nicht wert, dass sie seinetwegen nun auch noch weinte. Trotz all der guten Vorsätze... wieso hatte sie sich ausgerechnet in ihn verliebt? Warum nicht in Tank? Auch wenn der Junge ein wenig übergewichtig war, so hatte er doch ein Herz aus Gold. Oder in President? Der Älteste der Gruppe war zwar ein Feigling, behandelte Frauen aber mit Respekt! Aber nein... ihr Herz hatte sich ausgerechnet für den größten Aufreißer der Gruppe entschieden. Er war mindestens so schlimm wie God, wenn nicht sogar noch schlimmer. Immerhin machte er ihr Gefühle vor, die er so gar nicht empfand. Und das nur um ein bisschen Spaß zu haben. Typisch Mann...

Auf einmal spürte sie die alte Wut wieder in sich. Lange war es schon her... Mit einem kleinen Aufschrei sprang sie auf und gab dem Brünetten eine laute Ohrfeige. Dieser und auch die anderen beiden starrten sie verdutzt an. Boss hielt sich verwirrt die Wange und blinzelte. „Wofür war das denn?“ Princess’ Augen waren starr auf ihre Hand gerichtet. Als Boss sie ansprach fuhr sie aus ihren Gedanken. Die Tränen, die ihr noch immer in den Augen standen, fielen nun doch. Sie schluckte schwer, fuhr dann herum und stürzte davon. Die Jungen waren überrascht. „Princess!“ Boss fuhr sich durch die Haare. „Was ist denn mit der auf einmal los?“ Tank runzelte die Stirn. „Willst du ihr nicht nach? So wie’s aussieht, hat sie irgendein Problem mit dir... schon wieder...“ Boss fluchte. „Nicht das auch noch!“, sprang dann aber doch auf und lief dem Mädchen nach.

Tank blieb mit President zurück. Die beiden schwiegen noch eine Weile, bevor der Jüngere die Stille durchbrach. Mit einem aufmunterndem Lächeln im Gesicht stieß er den anderen sacht an. „Ob die beiden es wohl noch mal schaffen? Ist ja nicht mehr auszuhalten, dieses ständige Hin und Her...“ President schwieg jedoch weiterhin. Daraufhin seufzte Tank. „Entschuldige. War ein blöder Spruch.“ Sein Blick wurde ernst. „Wir machen uns alle Sorgen um sie, President. Es muss einen Weg geben, sie aus den Klauen des Priesters zu befreien. Und ich verspreche dir, wir werden ihn finden. Irgendwie...“
 

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Irgendwo an einem unbekannten Ort. Ein älterer Mann blickte aus einem der vielen Fenster seiner riesigen Burg auf das Land unter ihm. Er war seinem Ziel sehr nah, so nah wie noch nie zuvor. Bald schon hätte er alles erreicht, was er erreichen wollte. Seine Feinde würden bald schon vernichtet sein, ganz gleich, wie sehr sie sich auch anstrengten, wie sehr sie sich ihm auch widersetzten. All ihre Versuche hatten überhaupt keinen Sinn, Widerstand war zwecklos. Seine Armee war gut auf den Kampf vorbereitet, ja, mittlerweile war sie nahezu unbesiegbar. Und mit seiner neusten Untergebenen würden diese Rebellen es nicht länger wagen, gegen ihn zu kämpfen. Sein Blick wanderte zu dem jungen Mädchen, das mit leblosem Blick neben der Tür stand. Sein Lächeln wurde hinterhältig.

Es war wirklich sehr einfach gewesen, sie zu manipulieren und ihr den Geist zu rauben. Menschen waren so dumm und naiv... sie glaubten wirklich alles, wenn es ihnen nur half. Dieses Mädchen war einst die Freundin dieser Eindringlinge gewesen. Nun stand sie auf seiner Seite. Ihr Geist, ihre Seele waren gefangen in ihrem eigenen Körper. Sie fühlte nichts, ganz so wie sie es sich gewünscht hatte. Der Preis dafür war jedoch, ihren Willen aufzugeben. Das hatte er ihr verschwiegen, gut... aber wie hieß es doch so schön? Im Krieg und in der Liebe war alles erlaubt. Und nun stand sie vollkommen unter seiner Kontrolle. Er hatte seine starke Kämpferin und sie hatte endlich ihre Ruhe. Seine Pläne waren perfekt und sein Ziel fast erreicht. Alles lief, wie er es voraus geahnt hatte. Bald schon würde der perfekte Zeitpunkt kommen, an dem er zuschlagen konnte. Und dann würde sich ihm niemand mehr widersetzen können.

Dunkles Lachen erfüllte die Nacht.
 

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„Princess! Princess, warte! Jetzt warte doch!” Boss hatte das Mädchen fast erreicht. Beherzt ergriff er ihr Handgelenk. Princess jedoch fuhr herum und holte erneut aus. Boss konnte dieser Ohrfeige gerade noch ausweichen. „Lass mich in Ruhe, Boss! Ich will nicht mit dir reden!“ Boss runzelte verwirrt die Stirn und fuhr sich durch seine brünetten Haare. „Was... was ist denn los mit dir? Warum weinst du auf einmal? Hab ich dir was getan?“ Seine Freundin schluchzte, ballte wütend die Fäuste. „Ob du was getan hast?! Gott... du bist so kaltherzig!“ Boss verstand immer weniger. „Kaltherzig? Ich? Warum?“ Sie schloss die Augen, um ihn nicht länger ansehen zu müssen. „Wie konnte ich nur... du bedeutest mir so viel... und dabei... dabei... spielst du nur mit mir!“ Da zuckte der Junge zusammen. Seine braunen Augen weiteten sich geschockt. „Was?“ Wieder versuchte Princess sich aus dem Griff des Jungen zu befreien. Da fasste sich dieser jedoch wieder und ergriff ihre Schulter. Sachte, aber bestimmt schüttelte er sie. „Ich soll mit dir spielen? Wie kommst du nur auf diesen Blödsinn?“ Sein Blick wurde ernst, durchdringend. „Hat dir God das erzählt? Der lässt auch wirklich nichts unversucht...“ Er wandte sich kurz ab, bevor er das Mädchen an sich zog. „Hör zu, Princess. Was immer er dir auch gesagt hat... er lügt. Er ist ein arroganter Großkotz, der es einfach nicht verkraften kann, wenn er mal verliert. Du...“ Weiter kam er jedoch nicht, denn das Mädchen riss sich von ihm los. „Mit God hat das gar nichts zu tun! Hör auf, ihn für deine Fehler verantwortlich zu machen!“ Sie wollte erneut davon stürmen, doch wieder wurde sie von dem Jungen aufgehalten. „Was habe ich denn bloß getan? Wie kommst du darauf, dass ich nur mit dir spiele?! Herr Gott, Princess… Mir war es noch nie so ernst! Hörst du? Noch nie!“ Mit aller Kraft riss sie sich los. „Und warum denkst du dann ständig nur an andere Mädchen?! Warum flirtest du mit anderen?!“ Der Brünette erstarrte. Langsam, nur sehr langsam, verstand er das wirkliche Problem. Überrascht weiteten sich seine Augen. „Geht’s hierbei etwa um Tiger? Weil ich so oft von ihr rede? Bist du... bist du etwa eifersüchtig?“ Princess zuckte zusammen, was seinen Verdacht bestätigte. Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Verdammt! Sie ist meine beste Freundin! Ist doch wohl klar, dass ich mir da Sorgen mache! Aber das heißt noch lange nicht, dass ich sie liebe! Princess...“ Er ergriff erneut ihre Schulter und blickte ihr eindringlich in die Augen. „Tiger ist mir sehr wichtig. Sie ist... wie meine kleine Schwester. Aber lieben... ich... ich liebe nur dich...“ Der letzte Teil war nur noch ein Flüstern. Diesmal war Princess diejenige, die erstarrte. Sie hatte diese Worte noch nie aus seinem Mund gehört. Vor allem aber sagten ihr seine Augen, dass er es ernst meinte. Sie schluckte schwer. Boss deutete dies als ein Zeichen ihres Missverstehens und so entschloss er sich, es ihr zu beweisen. Mit einem plötzlichen Ruck zog er sie an sich und presste seine Lippen auf ihre. Princess’ Blick weitete sich geschockt bei dem Gefühl des plötzlichen Kontaktes. Sie wollte ihn instinktiv von sich stoßen, doch ihr Freund hielt sie fest an sich. Langsam schmolz ihr Widerstand und sie gab sich ganz dem Gefühl hin, trotz der Widersprüche ihres Gewissens. Eine Weile verharrten sie so, bevor Boss sich langsam von ihr löste. Seine Augen funkelten ernst. „Ich weiß nicht, wie ich es dir beweisen soll, aber ich liebe dich, Princess. Und ich hoffe, dass du es mir irgendwann glauben kannst.“ Damit ließ er sie endgültig los, wandte sich um und ging den Gang hinunter. Princess war noch immer viel zu geschockt, um etwas zu unternehmen. Erst, als er aus ihrer Sicht verschwunden war, fuhr sie auf. „Boss! Warte!“ Jedoch hörte er sie nicht mehr. Hilflos schloss sie die Augen. Sie war noch immer wütend. Dieses Mal jedoch auf sich selbst. In einer solchen Situation ihrer Eifersucht nachzugeben, noch dazu auf ein Mädchen, das scheinbar in Schwierigkeiten war, war nun wirklich mehr als nur egoistisch. Sie verfluchte ihre Gefühle, ihre Unbeherrschtheit. Mit einem leisen Seufzen folgte sie dem Jungen.
 

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Boss war derweil im Schlafsaal angekommen. Er bemerkte, dass die anderen beiden Jungen sich ebenfalls hingelegt hatten und nun endlich ein wenig Ruhe erhielten. Auch wenn Presidents Schlaf ziemlich unruhig schien, so schlief er doch wenigstens fest. Er seufzte leise. Diese Erfahrung, die er soeben erlebt hatte, lastete auf seinem Gewissen. Auch wenn Princess’ Ausbruch ziemlich unpassend gewesen war, so kam er dennoch nicht von irgendwoher. Wenn er eine ernsthafte Beziehung mit dem hübschen, wenn auch etwas eingebildeten Mädchen eingehen wollte, so musste er ihr diese Unsicherheit nehmen. Doch dafür war später noch Zeit. Jetzt gab es wichtigere Probleme, die zuerst angegangen werden wollten. In Zeiten des Kampfes war es viel zu unsicher, sich den Gefühlen zu ergeben. Mit einem leisen Seufzen legte der Teenager sich ebenfalls auf sein Lager und deutete Princess, die gerade den Raum betreten hatte, es ihm gleich zu tun.

Sie würden sich am nächsten Tag um all die Schwierigkeiten, all die Fragen kümmern, wenn sie alle ausgeruht waren und ihre Gedanken wieder die Kraft fanden, nach einer Lösung zu suchen.
 

Ende von Kapitel V
 

Fortgesetzt in Kapitel VI: Hoffnung
 


 

Anm.: Wow... endlich habe ich es geschafft, weiter zu schreiben. Hab zur Zeit viel Stress, darum sorry wegen der Verspätung. Ich hoffe, es hat euch gefallen. In diesem Kapitel ist zwar nicht besonders viel spannendes passiert aber ich dachte mir, unsere Helden haben auch einmal eine Pause verdient. ;-)

Danke fürs Lesen und eure Kommis. Das baut mich immer wieder auf und motiviert mich, weiter zu schreiben. Bis zum nächsten Mal!

Hoffnung

Kapitel VI: Hoffnung
 

Am nächsten Morgen waren alle Pfadfinder gut ausgeschlafen. Selbst President hatte nach all den Ereignissen irgendwann einschlafen können. Nun saßen alle beim Frühstück. Es herrschte Schweigen. Princess, die neben Boss saß, kam nicht daran vorbei ihm immer wieder Seitenblicke zuzuwerfen. Sie hatte nach wie vor ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Eifersucht. Im gesamten Raum herrschte eine eigenartige Stimmung, was nicht nur daran lag, dass neben President ein Platz unbesetzt war. Schließlich hielt es Doc nicht mehr aus. Die gesamte Situation war auch an ihr nicht spurlos vorbei gegangen. „Sollten wir uns nicht langsam mal einen Plan überlegen? Die Zeit drängt...“

Alle anderen sahen sie an, wandten sich dann aber wieder um. Das Mädchen seufzte. Erneut trat Schweigen ein, die kurz darauf von Boss durchbrochen wurde, indem er, äußerst gekonnt, sein Besteck auf den Teller fallen ließ. Das ansonsten kaum hörbare Klirren durchschnitt die Stille wie ein Messer. Wieder sahen alle auf. Der brünette Junge hatte die Arme verschränkt und die Augen geschlossen. „Ich hab langsam wirklich genug. Die Probleme wachsen uns doch über den Kopf! Wir müssen den Kometen vernichten, den Hohepriester aufhalten und nebenbei auch noch Tiger aus seinem Bann befreien! Jemand eine Idee?“ Doc seufzte. Hatte sie nicht gerade genau dasselbe gefragt? Wieso hörte ihr nur nie jemand zu? Frustriert stemmte sie ihren Kopf auf die Hand. „Vielleicht sollten wir erst einmal Prioritäten setzen? Was ist das wichtigste? Und was können wir erst einmal zurückstellen?“ Dieser Vorschlag gewann sofort Boss’ Aufmerksamkeit. „Gute Idee. Wenn es zu viele Probleme gibt, sollte man sich erst das größte vornehmen. Richtig?“ Er blickte in die Runde und erntete einstimmiges Kopfnicken. Selbst God und seine Gang schienen ihre Arroganz vergessen zu haben. Vorerst jedenfalls. Tank verschränkte die Arme. „Da frag ich mich nur... was ist wichtiger? Sollen wir uns erst um den Hohepriester und seine Armee kümmern oder um den Kometen?“ „Bleibt ja auch immer noch die Frage... Wollen wir unsere einzige Hoffnung opfern, nach Hause zu kommen? Ich bin nicht besonders scharf darauf, mein Lebtag hier zu verbringen.“ God, und die anderen auch, zuckte zusammen, als Presidents Hand auf die Tischplatte schlug. „Die Frage ist schon längst beantwortet! Wenn wir jetzt gehen, müssten wir Tiger hier lassen! Und das werden wir nicht tun! Klar?!“ Dieser Ausbruch brachte ihm mehr als nur einen verwunderten Blick seiner Freunde ein. Einen solchen Ausbruch kannte niemand von dem sonst ruhigen Jugendlichen. Erneute Stille trat ein.
 

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Ihre Schritte hallten laut durch die leeren Gänge. Der Blick der Prinzessin war auf den Boden gerichtet. Sie fühlte sich mies. Sehr mies sogar. Sie fühlte sich verantwortlich für all das, was geschehen war. Diese Gruppe von Pfadfindern hatte doch nichts weiter gewollt als ein paar Tage mit Spaß zu verbringen, nichtahnend, dass sie bald schon in größter Gefahr schweben würden. Sie hatten doch gar nicht herkommen wollen, waren ohne ihre Zustimmung einfach hergebracht worden. Sie waren zum Opfer der Wissenschaft dieses Planeten geworden. Und jetzt sollten sie auch noch ihre letzte Hoffnung aufgeben, wieder nach Hause, auf ihren eigenen Planeten zurückzukehren.

Asuka seufzte.

Ja. Sie konnte God mit seiner Ansicht gut verstehen. Es war sein gutes Recht, empört zu sein. Niemand hatte das Recht, sie davon abzuhalten, wieder nach Hause zu kehren, oder sie gar für diese Entscheidung zu verurteilen. Auch wenn es den Tod für ihren Planeten bedeutete, sie musste die Entscheidung der Pfadfinder respektieren. Einige von ihnen waren noch so klein... was sollten sie ohne ihre Eltern anfangen? Und die anderen...
 

Plötzlich hielten ihre Schritte inne. Vor ihr war ein zweites Paar Füße erschienen. Überrascht sah sie auf... und wich sofort zurück. „Tiger! Was... was willst du?“ Das rothaarige Mädchen mit den leblosen Augen stand ihr einfach gegenüber, regte sich nicht. Ängstlich wich die Prinzessin noch einen weiteren Schritt zurück. Es konnte nichts gutes bedeuten, dass Tiger wieder aufgetaucht war. Es konnte im Grunde nur eins bedeuten. Der Hohepriester musste sie geschickt haben... aber warum?

Eine Weile standen sie sich so gegenüber, Tiger vollkommen reglos, Asuka ebenfalls, jedoch aus Furcht. Schließlich kam leben in das kurzhaarige Mädchen. Ihre Hand griff nach hinten, unter ihr Gewand, und zog das Schwert hervor. Asuka keuchte auf, als die scharfe Klinge der Waffe im Licht funkelte. „Tiger! Was...“ Nur langsam wurde ihr bewusst, was das alles bedeutete, und das sie laufen musste, fliehen! Schließlich war sie keine Kämpferin. Selbst wenn sie eine Waffe gehabt hätte, hätte sie nicht gewusst, wie sie damit umgehen musste. Langsam kam Tiger ihr näher, Schritt für Schritt, die Waffe noch immer erhoben. Asuka jedoch konnte sich nicht rühren, ihre Beine versagten ihr den Dienst. So blieb ihr nichts weiter übrig als zu schreien.
 

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Boss stand an einem der Fenster und blickte nachdenklich hinaus. Sie hatten gerade erst das Frühstück beendet. Sie hatten sich dazu entschieden, zuallererst den Kometen zu vernichten. Seltsamerweise war dieser Vorschlag von God gekommen. Scheinbar hatte Presidents Ausbruch doch etwas bei dem egoistischen Blondschopf ausgelöst. So waren die anderen losgegangen, um Bescheid zu geben. Er selbst war zurück geblieben. Zu viele Gedanken wanderten durch seinen Kopf.

Warum war alles nur so weit gekommen? Hätte er das Ganze vielleicht verhindern können? Warum hatte er nur nicht gemerkt, wie es wirklich um seine Freundin stand? Er war ein schlechter Freund, stets nur mit sich selbst beschäftigt. Da hatte Princess Recht gehabt. Er war mindestens genauso egoistisch wie God.

Da spürte er, wie sich zwei blasse Arme um seine Hüfte schlangen und sich etwas warmes an ihn schmiegte. Überrascht hielt er inne, wandte sich jedoch nicht um. „Was ist mit dir, Boss?“ Er lächelte leicht, als er Princess’ sanften Atem an seinem Ohr vernahm. „Zu viele Gedanken.“ Das Mädchen seufzte leise, ließ ihn dann aber los und stellte sich neben ihn, um ebenfalls aus dem Fenster zu sehen. „Tiger?“ Als Boss nur nickte, seufzte sie erneut leise, bevor sie ihn ernst ansah. „Es tut mir leid, was ich da gestern gesagt habe. Ich... ich war egoistisch. In einer solch ernsten Situation nur an meine Eifersucht zu denken...“ Da musste der Junge leicht lächeln. „Du warst eifersüchtig?“ Sie wurde rot und blickte wieder aus dem Fenster. „... ja. Aber das war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, dir das zu sagen. Immerhin braucht Tiger uns jetzt. Wir müssen ihr irgendwie helfen. Vor allem jetzt, da wir ja anscheinend hier bleiben... für immer...“ Boss nickte erneut, ergriff dann aber ihren Arm und wandte sie zu sich um. „Danke, dass du mir das gesagt hast, Princess. Ich hätte es sonst nie gemerkt. Genauso wenig wie ich gemerkt habe, dass Tiger Hilfe braucht.“ Princess legte ihm sanft ihre Hand an die Wange. „Das hat niemand von uns. Mach dir bitte keine Vorwürfe.“ Er nickte nur. Ihre Blicke blieben aneinander hängen. Langsam, nur ganz langsam, näherte Boss seinem Gesicht dem seiner Freundin. Ihre Lippen streiften sich... da ließ ein lauter Schrei sie auseinander fahren. Geschockt fuhr Princess herum. „War das nicht Asuka?!“ Boss nickte nur, ergriff dann aber ihre Hand. „Komm! Wir sehen nach, was mit ihr ist!“ Sofort liefen beide los. „Ich glaube, es kam von da drüben!“ Schon nach kurzer Zeit konnten sie die Prinzessin sehen. Asuka stand mit dem Rücken zu ihnen und hielt sich den Arm. Beim Näherkommen erkannten beide, dass sie nicht allein war. Vor ihr stand eine schwarze Gestalt, die ein Schwert im festen Griff hielt. Boss erkannte sie sofort. Er hielt Princess zurück. „Warte hier!“ Besorgt beobachtete sie, wie er sich das Schwert einer Rüstung nahm und auf die beiden Mädchen zuging. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund, als die Gestalt erneut ihr Schwert herabsausen ließ. Boss reagierte sofort. „Tiger!“ Beide Mädchen hielten inne und sahen auf, als sie seine Stimme vernahmen. Tiger ließ ihr Schwert sinken, erlaubte es Princess, Asuka beim Arm zu ergreifen und sie mit sich zu ziehen. Mit ausdruckslosen Augen beobachtete sie, wie die Mädchen in einiger Entfernung stehen blieben und sich festhielten. Langsam wanderte ihr Blick zurück zu Boss, der mittlerweile vor ihr stehen geblieben war. Die Hand, die sein Schwert umklammerte, zitterte. „Tiger! Wenn du schon gegen jemanden kämpfen willst, dann gegen mich!“ Sie erwiderte nichts, verzog keine Miene, erhob jedoch ihr eigenes Schwert zum Zeichen, dass sie einverstanden war. Boss schluckte, nickte aber.
 

Princess beobachtete die beiden, wandte sich dann aber um. „Sie werden kämpfen! Lass uns schnell die anderen holen! Boss braucht sicher Hilfe!“ Asuka war noch immer blass, nickte aber. Gemeinsam liefen sie los.
 

Boss derweil bemerkte nicht, wie die Mädchen davon liefen. Sein Blick ruhte auf Tiger, die ebenfalls nur ihn im Blickfeld hatte. Niemand rührte sich, beide schienen auf den Angriff des anderen zu warten. Boss jedoch war fest entschlossen. Wenn er schon gegen seine beste Freundin kämpfen musste, dann würde er garantiert nicht den ersten Schritt wagen. Vielleicht konnte er ja Zeit gewinnen und in der Zeit eine Lösung finden, wie er den Bann des Hohepriesters brechen konnte... zu spät. Das Mädchen lief bereits mit erhobener Waffe auf ihn zu. Er schloss resignierend die Augen, erhob dann wie in Zeitlupe seine Hand und konterte den Angriff. Er fühlte sich anders als bei sonstigen Kämpfen. Vermutlich weil er hauptsächlich konterte statt anzugreifen. Innerlich hoffte er, irgendwie diese Situation zu entschärfen.
 

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Doc beugte sich über Dabontas Schulter. Der Wissenschaftler saß vor der Maschine und war dabei, die letzte Batterie einzusetzen. „Das ist wirklich sehr großzügig von euch, uns eure Batterie zu überlassen.“ Doc lächelte. „Das ist wirklich kein Problem. Wir sind uns alle einig, dass es wichtiger ist, diesen Planeten zu retten.“ Silence, der neben Sense stand nickte. „Genau. Wir sind hier ja fast schon zu Hause.“ „Außerdem finden wir bestimmt irgendwann einen anderen Weg, um zurück nach Hause zu kommen. Irgendeinen Weg gibt es doch immer.“ Dabonta wandte sich zu den Jugendlichen um und nickte lächelnd, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. Da stürmten Princess und Asuka in den Raum. Beide waren schwer außer Atem. Überrascht wandten sich die anderen zu ihnen um. Tank legte Princess besorgt eine Hand auf die Schulter. „Was ist passiert? Ich dachte, du wolltest bei Boss bleiben?“ Das Mädchen nickte heftig und brachte ein paar Worte zustande. „... er kämpft... mit Tiger...“ Tank wich geschockt zurück. „Was?!“ Auch President horchte auf. „Sie ist wieder da?“ Beide Jungen sahen sich an, bevor Tank sich an die Gruppe wandte. „Wartet hier! Und passt auf die Kleinen auf.“ Doc nickte nur. Sofort wandte sich Tank wieder an Princess. „Zeig uns wo.“ Das Mädchen nickte und lief den Weg zurück, den sie mit Asuka gekommen waren. Bereits aus einiger Entfernung konnten sie die Kampfgeräusche, das Klirren der Schwerter hören. Sie blieben stehen, als sie die beiden fast erreicht hatten. Princess hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund als sie sah, dass Boss vom Kampf gezeichnet war. Tiger wies keinerlei Spuren auf. Lediglich auf ihrer Stirn war noch immer der Kratzer von Boss’ Waffe zu erkennen. Scheinbar hatte der Junge keinen erneuten Angriff gewagt.

Beim nächsten Angriff landete der Junge auf dem Boden. Dabei glitt ihm das Schwert aus der Hand und landete klirrend auf dem Grund. Benommen schüttelte Boss sich den Kopf und sah dann auf. Tiger stand vor ihm, ihre Waffe erhoben. Als die Hand des Mädchens herabschoss, schloss er die Augen und erwartete den Schmerz. Der kam jedoch nicht. Obwohl er Princess geschockt einatmen hörte, spürte er nichts. So sah er wieder auf.

Und erstarrte ebenfalls.

Tigers Schwert hatte angehalten, bevor es ihn erreichen konnte. Jedoch nicht, weil das Mädchen selbst beschlossen hatte, ihn nicht zu töten, sondern es war von einem anderen Schwert gestoppt worden. Boss stutzte und blickte dann langsam auf. Er staunte nicht schlecht. Statt, wie erwartet Tank stand President vor ihm. Seine Hand, die Boss’ Schwert hielt, zitterte zwar, hielt dem des Mädchens aber stand, was vermutlich auch daran lag, dass Tiger keinerlei Kraft mehr aufwand. Sie schien, ebenso wie die anderen, von dem Eingreifen des Blonden vollkommen überrascht zu sein. Langsam ließ sie ihre Waffe sinken. Blickte von einem Jungen zum anderen. Darauf hatte President nur gewartet, vielmehr gehofft. Auch er ließ das Schwert sinken, warf es sogar fort. Er war schon immer gegen Waffen und Gewalt gewesen, hatte stets einen demokratischen Weg gewählt. Das war auch jetzt nicht anders. Er blickte auf Tiger herab, versuchte, ihr in die Augen zu sehen und sprach mit ruhiger Stimme. „Warum machst du das, Tiger? Wir sind doch deine Freunde. Und nicht deine Gegner. Sag uns doch, was dir fehlt. Dann können wir dir helfen.“ Er blickte ihr weiter in die Augen, um eine Reaktion zu erkennen. Auch die anderen hielten den Atem an. Sie erwarteten jeden Moment einen Angriff seitens ihrer einstigen Freundin. Doch diese regte sich nicht, starrte den Jungen vor sich nur an. Princess nutzte diese Gelegenheit und lief zu Boss, der noch immer auf dem Boden lag. Besorgt schloss sie ihn in die Arme. Mit klopfendem Herzen warteten sie angespannt, was nun geschehen würde. Gab es tatsächlich Hoffnung? Konnten sie zu der wahren Tiger durchdringen? Den Bann des Hohepriesters brechen?
 

Ende von Kap. VI

Verzweiflung

Kapitel VII: Verzweiflung
 

Noch immer standen sie sich gegenüber. President blickte geradewegs in Tigers Augen. Während sich in seinen Flehen und auch Hoffnung wieder spiegelten waren die des Mädchen trostlos und leer. Sie hielt noch immer ihre Waffe in der Hand, diese war jedoch gesenkt. Auch die anderen Jugendlichen wagten nicht, sich zu rühren. Die Spannung, die in der Luft lag, war regelrecht zu fühlen.
 

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In einem anderen Teil des Schlosses war man nicht ganz so angespannt. Dabonta gab einige letzte Befehle ein. Während Doc ihm dabei half, kümmerten sich CryBaby und Young Lady um die kleineren der Gruppe. Inzwischen war auch Mint eingetroffen, der sich rührend um Asuka kümmerte, die noch immer einen leichten Schock hatte.

Endlich trat Dabonta einen Schritt zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Puh... das war’s. Ich bin fertig.“ Das blauhaarige Mädchen nickte. „Gott sei Dank. Dann müssen wir sie ja nur noch aktivieren.“ Sie seufzte leise. „Dann wäre immerhin das Problem mit dem Kometen gelöst.“ Dabonta nickte und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Mach dir mal keine Sorgen, Mädchen. Wir werden schon einen Weg finden, eure Freundin aus dem Bann des Hohepriesters zu befreien. Genauso wie unseren König.“ Doc lächelte schwach. Der Wissenschaftler nickte ihr noch einmal aufmunternd zu, bevor er sich wieder umwandte. „So. Dann wollen wir mal...“ Er wollte gerade den alles rettenden Schalter umlegen, als er plötzlich inne hielt.

Die Kampfgeräusche, die von den Auseinandersetzungen von Bureits Rebellen sowie der Armee des Hohepriesters ausgingen, waren die ganze Zeit über nur sehr gedämpft zu hören gewesen. Mit der Zeit waren sie jedoch immer lauter geworden. Und nun erschütterte eine große Explosion den steinigen Raum. Die Kinder stießen erschrockene Schreie aus und drängten sich an Young Lady, die ihrerseits von CryBaby gestützt wurde. Doc war durch die Erschütterungen auf den Boden geschleudert worden und ihre Brille war ihr von der Nase gerutscht. Hektisch suchte sie danach. Asuka drückte sich verzweifelt an Mint. „Was war das?“ Der Junge jedoch, zuckte nur mit der Schulter. Eine Weile geschah nichts. Dann jedoch erklangen in der Ferne Schritte, die schnell lauter wurden. Kurze Zeit später stürmten schon die Rebellen in den Raum. Bureit wandte sich an die Prinzessin. „Es tut mir leid, Hoheit. Wir haben unser Bestes gegeben. Aber jetzt können wir sie nicht länger aufhalten. Es sind einfach zu viele. Sie haben das Schloss umstellt und dringen nun immer weiter vor!“ Asuka hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Oh Gott!“ Sie wandte sich an Mint. „Was machen wir denn jetzt?“ „Ich weiß es nicht... Dabonta?“ Der Wissenschaftler fuhr herum und griff erneut nach dem Schalter. Bevor er die Maschine jedoch aktivieren konnte, ließ ihn eine scharfe Stimme erneut inne halten. „Lassen sie das.“ Alle Anwesenden fuhren herum. Vor ihnen stand der Hohepriester, von seiner Armee umgeben. Als ein lautes Klicken durch den Raum hallte, grinste er triumphierend.
 

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Auch die fünf Jugendlichen auf dem Gang hatten die Erschütterungen gespürt. Ängstlich klammerte sich Princess an Boss. „Was ist da los?!“ Tiger hatte den Kopf ebenfalls in die Richtung des Tumults gewandt. President sah seine Chance und streckte langsam seine Hand nach ihr aus. Da jedoch kehrte Leben zurück in das Mädchen. Sie fuhr herum und rammte ihr Knie geradewegs in den Bauch des Älteren. Dieser wurde durch die Wucht des Trittes zurückgeschleudert und landete geradewegs auf Boss. Sofort fuhr Tiger herum und rannte in die Richtung, aus der Minuten zuvor Princess die beiden Jungen hergeführt hatte und aus der nun laute Kampfgeräusche drangen. Tank war sofort an der Seite seiner Freunde. „Alles in Ordnung?“ Beide Jungen stöhnten, nickten aber. Boss lächelte dankbar, als Princess ihm aufhalf. „Danke. Es geht schon.“ Tank betrachtete President. „Und bei dir? Sie hat dich ganz schön erwischt...“ Der Blonde hielt sich jedoch nur geistesabwesend den Bauch und blickte dem Mädchen nach. „Habt ihr das gesehen?“ Boss nickte finster. „Sicher doch. Erst vermöbelt sie mich und dann dich.“ President schüttelte den Kopf und rappelte sich mit Tanks Hilfe langsam auf. „Das mein ich nicht. Sie hat gezögert. Fast, als wolle sie gar nicht kämpfen.“ Er zögerte, bevor er Boss leicht anlächelte. „Sie ist noch sie selbst. Irgendwo... wir können sie zurück holen.“ Boss schüttelte noch leicht benommen den Kopf. „Ich hoffe, du hast recht. Aber jetzt sollten wir erst einmal nachsehen, was da los ist.“ Tank nickte zustimmend. „Ich hab irgendwie ein ungutes Gefühl. Wir sollten uns beeilen.“ Gemeinsam liefen sie dem Mädchen nach.
 

Als sie in den großen Saal kamen stockte ihnen der Atem. Eine gewaltige Spannung lag in der Luft. Auf der einen Seite des Raumes hatten sich Bureit und seine Rebellen schützend vor den anderen Pfadfindern aufgebaut, auf der anderen Seite standen der Hohepriester und seine Armee, Tiger stand an ihrer Spitze. Princess erschrak. „Oh je. Das löst wohl unser Problem, um wen wir uns zuerst kümmern.“ Boss runzelte die Stirn, verschaffte sich schnell einen Überblick und fasste einen Entschluss. Er wandte sich an Princess. „Schnell! Kümmer dich um die anderen und bringe sie in Sicherheit! Hier wird’s gleich ziemlich gefährlich.“ „Aber... aber...“ Princess seufzte, nickte aber. So gerne sie auch bei ihrem Freund geblieben wäre, sie wusste, dass er recht hatte. Schnell lief sie zu den jüngeren Pfadfindern und führte sie mit sich, raus aus dem Saal. Nach einigem Zögern folgten ihr auch Mint und Asuka. Lediglich Dabonta blieb wo er war. Er war hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Instinkt. Boss wies die beiden anderen Jungen dazu an, ihm zu folgen. Gemeinsam gingen sie langsam zu Bureit, der den Hohepriester nicht aus den Augen ließ. Boss stellte sich an die Seite des Anführers. „Das sieht nicht gut aus, oder?“ Die Augen des Mannes verengten sich. „Nicht wirklich. Das sind verdammt viele.“ Boss nickte, wandte sich dann aber an den Wissenschaftler, der noch immer zu geschockt war, um sich zu rühren. „Dabonta! Schnell! Aktivier die Maschine! Dann sind wir den Kometen wenigstens schon einmal los.“
 

„Wagt das nicht!“
 

Die Rebellen zuckten beim dunklen Klang der Stimme zusammen. Der Hohepriester blickte sie mit finsterem Blick an. „Sollte einer von euch es wagen, auch nur einen Finger zu krümmen, wird er es bereuen.“ Wie zur Bestätigung luden seine Soldaten ihre Waffen und richteten sie auf die Rebellen. Boss fluchte leise. Sein Blick wanderte von der feindlichen Armee vor ihm zu Dabonta, der nach wie vor bei seiner Maschine stand und sichtlich nicht wusste, was er nun tun sollte. Leise wandte er sich an Bureit, der ebenso angespannt war wie er. „Wir werden kämpfen müssen. Nicht wahr?“ Der ältere Mann knurrte. „Es führt kein Weg daran vorbei. Wir müssen die Maschine aktivieren. Sonst ist der Planet verloren.“ Boss seufzte, nickte aber. Sein Ausdruck wurde trauriger, als er zu dem Mädchen blickte, das einst seine beste Freundin gewesen war. „Tut mir leid, Tiger. Aber wir haben keine andere Wahl.“ President fuhr zu ihm herum. „Du willst doch nicht etwa...“ Sein Freund konnte ihn nicht ansehen. „Wir können nicht anders. Diesen Planeten zu retten ist wichtiger.“ Er zögerte, fügte dann aber noch hinzu: „Sie hat doch auch gewollt, dass wir den Kometen aufhalten.“ Der Ältere zuckte bei der Erinnerung an ihr Gespräch zusammen, nickte aber. „Stimmt. Aber...“ Sein Blick wanderte ebenfalls zu dem rothaarigen Mädchen. „Es muss doch einen anderen Weg geben...“ „Ich bin offen für jeden Vorschlag.“ Doch niemandem fiel etwas ein. Boss seufzte. „Wäre ja auch zu schön gewesen...“ Mit leerem Blick wandte er sich zu President um. „Tut mir leid, mir fällt das auch nicht leicht. Aber wir haben nun mal keine andere Wahl...“ Der Blonde blickte zu Boden. Boss atmete tief durch bevor er sich zu Dabonta umwandte. „Na los, jetzt aktivier sie schon. Sonst ist der Komet bald schon zu dicht. Dann ist eh alles verloren!“ Der Wissenschaftler riss seine Aufmerksamkeit von der feindlichen Armee und konzentrierte sich auf seine Maschine. Seine Hände zitterten zwar, doch er gab sich Mühe, die richtigen Knöpfe zu betätigen.
 

Dem Hohepriester gefiel es nicht, derart übergangen zu werden. Sofort gab er seiner Armee den Befehl zum Angriff. Die Soldaten und Dinosaurier stürmten vorwärts, mit lautem Geschrei und erhobenen Waffen. Bureit reagierte sofort. „Angriff! Wir müssen die Maschine beschützen!“ Er wartete nicht, sondern stürmte als erster los und streckte einen großen Saurier nieder. Seine Leute, hiervon bestärkt, verloren ihre Angst vor der Übermacht der Armee und folgten ihrem Anführer. Boss, Tank und President blieben bei Dabonta. In Boss’ Augen schimmerte eine seltsame Entschlossenheit, als sie auf Tiger fielen, die sich als einzige nicht gerührt hatte. Ganz gleich, was es ihn kosten würde, er würde seine Freundin aus dem feindlichen Bann befreien. Er würde nicht zulassen, dass sie als menschliche Marionette endete.
 

Der letzte, alles entscheidende Kampf hatte begonnen.
 

Ende von Kap. VII
 

Anm.: Hallöchen! Ich weiß, ist ein Weilchen her, dass ich was von mir habe hören lassen. Tatsache ist, dass mein Leben zur Zeit sehr turbolent zugeht. Ich werde mir Mühe geben, meine Geschichtn und euch auf dem Laufenden zu halten, vor allem meine neue Geschichte. Sie ist die erste, die ich ohne Hintergrundserie aufgebaut habe.

Also, verzeiht mir bitte meine Verspätung und bleibt mir treu. Danke.

Eure Silent



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  kisune
2009-10-20T09:33:52+00:00 20.10.2009 11:33
wo ich find deine story toll und ich schließ mich den anderen an...is voll spannend =)
ich freu mich schon wenns weitergeht
Von:  MTL-neko
2007-11-01T16:31:36+00:00 01.11.2007 17:31
WOW
das ist ja wieder mal spannend ^^
Von: abgemeldet
2007-01-21T18:41:58+00:00 21.01.2007 19:41
endlich hast du weiter geschrieben. konnte es schon kaum erwarten bis es weiter geht. wow, der teil war ja wieder der hammer. so spannend und gut geschrieben. da würde man am liebsten gar nicht mehr aufhören zu lesen. bin schon gespannt wie es wieter geht. ich hoffe, du schreibst trotzdem so schnell wie möglich weiter. lg, melina-chan
Von: abgemeldet
2007-01-05T23:03:11+00:00 06.01.2007 00:03
Yey, endlich hast du weiter geschrieben <3 ^^ Fand das Kapitel sehr gut (und spannend x.x) bin schon gespannt wie es weitergeht^^
Von:  MTL-neko
2006-12-09T19:20:05+00:00 09.12.2006 20:20
Cooooooooooolll

wow ich wusst ja das tiger ein gute kämpferin ist aber so gut wow gibt es nich eine Kapitel oder ist das das ende
Von: abgemeldet
2006-10-21T23:19:22+00:00 22.10.2006 01:19
Ich hoffe sehr du schreibst weiter, ich mag deine Fanfic, bin ein großer Fan von dieser Serie, und warte gespannt auf ne Fortsetzung. Gefällt mir gut.
Liebe Grüße
Von: abgemeldet
2006-10-20T15:24:54+00:00 20.10.2006 17:24
Hi!
Wow, wirklich super, die neuen Teile. Bin ja schon gespannt, wie Tiger reagiert. Ich hoffe, du schreibst bald weiter. Die Kampfszenen finde ich immer noch sehr gut und die beschreibung der Gefühle ist dir echt sehr gelungen. Mank kann sich gut in die Personen hineinversetzen. Schreib bitte bald weiter. Ich freu mich schon ^^
Liebe Grüße, Melina-chan
Von:  Phae
2006-08-23T15:46:37+00:00 23.08.2006 17:46
Supi!*vorfreudeimkreishüpf* freut mich das es noch weitergeht dachte schon du hast aufgehört an der Geschichte zu schreiben. freu mich auf den nächsten Teil. Ich hoffe du schreibst weiter, auch wenn ich im Moment die einzige bin die nen Komi schreibt. Ich find du schreibst super. Grüßle Hexe-1986
Von:  Phae
2006-06-29T20:46:08+00:00 29.06.2006 22:46
hihi!!! Wie gehts denn nu weiter??? neugierig bin und schon ganz unruhig auf meinem stuhl hin und her rutsch.... Liebe grüße
Von:  Phae
2006-05-27T21:43:13+00:00 27.05.2006 23:43
Juhu!! hatte schon befürchtet du schreibst nicht mehr weiter. Wie immer super geschrieben. freu mich schon wieder auf den nächsten teil. die anderen sicher auch. Gruß von mir :-)


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