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Larva's Abschiedsbrief

..seine letzten Worte...
von

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Seine letzten Worte...

Durchs Fenster sah ich zu ihr hinein,

sie lag im Bett- so schön und rein.

Ihr prächtig Haar floss über die Kissen,

oh Gott- wie tat mein Herz sie missen.

Gegen Fensterglas presst ich die Hände,

wenn ich zu ihr den Weg nur fände.

Doch konnt ich nicht mehr bei ihr sein,

mir blieb nur die Nacht allein.
 

Damals waren so glücklich wir

und ich schenkte mein Herz nur ihr.

Wir tanzten froh im Mondesschein

und bald sollte unsere Hochzeit sein.

Ein schönes paar! Sagten sie alle,

während wir schwebten durch die Halle.

Dies war bis jetzt mein schönster Ball,

Raketen knallten laut mit Hall.

Der Himmel erstrahlte hell vor Farben,

und keiner musste von uns darben.

Sie war das schönste Mädchen hier,

sie und die Zukunft gehörten mir!
 

Die Zeit verging, sei wollt zu Bett,

das fanden meine Freunde nett.

Denn diese hatten was geplant,

wovon ich hatte nichts geahnt.

Die letzte Nacht als Junggesell',

sollt für mich vergehen schnell.

So schleiften sie vom Fest mich fort

und führten mit zu fremdem Ort.

Dort fanden wir in dunkler Gasse,

eine Dame voller Rasse.

Ihr schwarzes Haar war wie die Nacht,

ihr Körper eine wahre Pracht.

Die roten Lippen, feucht und prall-

Mich durchfuhr ein heißer Schwall.

Die Freunde kicherten und lachten,

als sie zu der Frau mich brachten.

Und immer wieder riefen sie:

Diese Nacht vergisst du nie!

Denn dies Nacht sei ich noch frei

und das Morgen wär vorbei.

Denn Morgen sei ich ein treuer Gatte,

der solches nicht zu tuen hatte.
 

Der Wein machte mich wohl verrückt,

und von dem Weib war ich entzückt.

Verzaubert hatte mich ihr Blick

und für mich gabs kein zurück.

ich trank noch schnell die Flasche aus,

dann folgte ich ihr in das Haus.

Dunkel wars und nicht geheuer

doch brannt der Wein in mir wie Feuer.
 

Die pure Lust und niedre Triebe,

ließen vergessen mich die Liebe.

In jener Nacht sank ich so tief

während Daheim die Liebste schlief!

Doch an diese dacht ich kaum,

als ich betrat den dunklen Raum,

in welchen mich die Schöne führte

und wo ich ihre Küsse spürte.
 

Sei zog sich aus und sprach kein Wort

auch ich warf meine Kleider fort.

Sie küsste mich so sanft und zart

und gleich drauf fordernd, hart.

Und schließlich schwanden mir die Sinne,

und ich verlor mich ganz in ihr.

Die Wolllust hielt mich fest gepackt.

Ich lag bei ihr, verschwitzt und nackt.

Und gliech darauf wurd mir ganz schlecht,

denn was ich getan, das war nicht Recht.
 

Die Liebste hatte ich betrogen!

Ich hatte sie und mich belogen!

Und in mir staute Wut sich an,

die ich an Jener ausließ dann,

zu der Freunde mich geführt

und ohne die, wärs nicht passiert.
 

Ich schimpfte und schrie sie an,

als sie zu ändern sich begann.

Die Augen vormals sanft und braun,

weckten nun in mir das Grau'n!

Denn blutig rot glühten sie bald,

während ich heftig noch sie schallt.

Die Fingernägel wurden lang,

und ich verstummte endlich bang.

Ich wollt fort- nur weg von ihr,

doch versagten meine Beine mir.
 

Und als sie erstmals etwas sagte,

und ich sie anzuschauen wagte,

erblickte ich in voller Länge,

ihre scharfen spitzen Fänge.

Sie sprach so sanft und ohne Zorn,

darüber das ich sei verlorn',

das meine Wut sei ungerecht

und das ich böse sei und schlecht.

Denn meine Braut hätt ich betrogen,

nicht sie hät mich ins Bett gezogen.

Sondern meine eignen Triebe,

hätten gesiegt über die Liebe.

Denn schließlich hätt ich sie besucht

und wäre darum jetzt verflucht.

Dann packte sie mich fest am Schopf

bog mir nach hinten meinen Kopf.

Ihr Mund berührte meine Kehle,

dann raubte sie mir meine Seele.

Durch meine Haut drangen ihre Zähne,

dabei sah ich die rote Träne,

die über ihre Wange rann,

während zu trinken sie begann.

Sie trank mein blut mit wilder Lust,

das Herz blieb stehn in meiner Brust.

Die Seele wollt auf Reisen gehn,

es war vorbei, da half kein flehn.

Doch dann spürt ich ihren Arm,

an meinem Mund so süß und warm,

ihr Blut in meinen Mund mir floß,

oh Gott- wie sehr ich das genoss.

Ich schlcukte was sie mir gegeben

und ward veflucht zu ewgem Leben.

Denn hiernach sprach sie dann zu mir:

Das ewige Leben schenk ich dir!

Doch wisse- bis zum jüngsten Gericht,

siehst du nie wieder Sonnenlicht.

Denn wenn sie scheint am Himmelszelt,

dann bist du tot für diese Welt.

Nie mehr lernst du die Sonne kennen,

denn sie würde die verbrennen!
 

Hör mir zu und merks dir gut,

als Nahrung dient dir nur noch blut.

Und wenn beherrscht der Hunger dichm,

dann denk voll Reue stets an mich,

die du beschimpft hast ungerecht,

weil du warst schwach, treulos und schlecht!

Und halt dich fern von deiner Braut,

denn wenn sie dir ins Auge schaut,

ist sie verlfucht genau wie du

und kommt dann niemals mehr zu Ruh!

Sie wird dich nie mehr lassen gehn

und sie wird bitten, betteln, flehn

bis du gibst was ich dir gab,

und sie mitnimmst ins ewige Grab,

in dem sie jedes Mal erwacht,

wenn draußen kommt die dunkle Nacht.

In ihr dann auch der Hunger nagt,

der sie treibt zur Jagd.

Dann wird auch sie Blut trinken müssen

wird töten mir ihren süßen Küssen.

Beute schlagen wie ein Tier,

und ewig jagen als Vampir!
 

Seitdem geh ich allein auf Jagd

und tief in mir die Trauer nagt.

Denn nie vergass ich meine Braut,

hab sie Nachts oft angeschaut.

Durchs Fensterglas sah ich dann immer,

wie sie lag in diesem Zimmer.

Wie sie träumte, schlief und weinte,

da sie mich verloren meinte.

Und ich war verloren wohl-

Mein Dasein war voll Schmerz und hohl.

Und es zerriss mir schier das Herz,

wenn ich sie sah in ihrem Schmerz.

Doch ich blieb stark, ging nicht hinein,

ließ sie dort weinen stets allein.

Denn eins wusst ich tief in mir,

tät ich's wär sie ein Vampir!
 

Dann wäre sie wie ich verflucht,

wär böse, grausam und verrucht.

Dann wär zerstört was mir geblieben,

dann könnte ich sie nicht mehr lieben.

Auch würde sie mich bald verdammen,

nie würden wir glücklich sein zusammen.

So sah ich sie an in jener Nacht

und hab mich dann davon gemacht.

Nie wieder ging ich danach zu ihr

und schrieb nur diese Verse hier,

denn mittlerweile ist sie tot,

und ihre Seel' nun ohne Not.
 

Sie ging dahin vor langer Zeit

und auch für mich ist's bald soweit.

Jahrhunderte zogen ins Land,

seit meine Braut ihr Ende fand.

Doch vergessen konnte ich sie nie,

ich denke immerzu an sie.

Im Traum ich oft sie weinen hörte,

weil ich uns beide wohl zerstörte.

Ich hoffe auf Vergebung nun,

kann nicht mehr länger Buße tun.

Mag nicht mehr töten für das Blut,

und setzt mich aus der Sonnenglut.
 

Bald wird es hell, dann ist's zu Ende,

warum nur zittern meine Hände?

Kaum kann ich noch die Fede halten,

und doch- Gerechtigkeit muss walten.

Der Horizont färbt sich schon rot,

mich ereilt schon bald der Tod.

Wie jeden Morgen wird es kommen,

ich fühle mich schon ganz benommen.

ich seh' mich um nach meinem Sarg,

der sonstens mich tagsüber barg.

Doch der ist fern soweit von hier,

nichts kann bieten Schutz noch mir.

Hoch auf den Berg bin ich gestiegen,

um meinen Fluch nun zu besiegen.

Keine Höhlen, harter Stein,

am Horizont der helle Schein!

die Sonne kommt, es brennt mein Herz,

mein ganzer Körper- nur noch Schmerz.

Es brennt die Feder in der Hand

und meine Haut riecht schon verbrannt.

Es wird so hell- es tut so weh!
 

Glücklich schreib ich euch: Ade....
 


 


 

( by Nhamo_Pharag)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-08-13T12:32:45+00:00 13.08.2006 14:32
Das war fantastisch.
Kompliment.


Malika
Von:  june-flower
2006-08-11T19:09:25+00:00 11.08.2006 21:09
Oh.........
WOW!!!!!!!!!
Das ist echt toll!
Mein Kompliment!
Von: abgemeldet
2006-07-11T16:15:08+00:00 11.07.2006 18:15
Es war so schööööööööööööööööööööööööööööööööööön und so Romantisch. weiter so :-)


Malika


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