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Das Zepter des Ra

von

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Das Sorting

Etwa eine halbe Stunde später summte die Große Halle des Schlosses mit Stimmen, als sich die Schüler von ihren Ferien erzählten, alte Freunde sich erfreut begrüßten oder aber ältere Geschwister aufgeregt darüber diskutierten, in welches Haus der Sprechende Hut ihre Geschwister einteilen würde.
 

Auch Harry, Ron und Hermine, welche mit Remus Lupin zusammen mit einer der letzten Kutschen zum Schloß gefahren waren, hatten sich unter ihre Freunde am Gryffindor-Tisch gemischt und harrten voller Erwartung der Sorting-Zeremonie.

Sie sahen, daß Professor Dumbledore wie gewöhnlich in der Mitte des Lehrertisches Platz genommen hatte, während von ihrem neuen, ungewöhnlichen Professor jedoch keine Spur zu sehen war. Das Trio blickte sich fragend an, als sie die Abwesenheit des jungen Mannes bemerkten, während Remus inzwischen am Lehrer-Tisch in eine Unterhaltung mit Professor McGonagall vertieft war - und von Professor Snape mit bösem Blick gemustert wurde.
 

Dann stand der Schulleiter plötzlich auf und es wurde abrupt still. Dumbledores hellblaue Augen blickten mit ihrem gewohnten fröhlichen Funkeln über den Rand seiner Halbmond-Brille, als er seine jährliche Willkommensrede begann.

"Liebe Schüler und Schülerinnen! Ich freue mich, daß ihr so zahlreich aus den Sommerferien nach Hogwarths zurückgekehrt seid - sicher freut ihr euch jetzt ebenso wie unsere Lehrerschaft darauf, wieder in die wunderbare Welt der Verwandlungszauberei, Geschichte der Magie und Zaubertrank-Herstellung eintauchen zu können!" Bei der Erwähnung des letzten Faches war ein vielfaches, leises Aufstöhnen zu hören und nicht wenige unglückliche Blicke schweiften kurz zu Professor Snape, dessen Augen sich verengten und der schwarzhaarige Mann daraufhin noch finsterer aussah.
 

Professor Dumbledore hingegen lächelte nur fröhlich und fuhr fort: "Bevor wir uns also daran machen, die neuesten Schüler auf die Häuser aufzuteilen, hier noch einmal die wichtigsten Regeln: 1. Der Verbotene Wald ist, wie sein Name schon aussagt...verboten.

2. Ab 9 Uhr abends haben sich alle Schüler in ihren Schlafsälen aufzuhalten und werden, sollten sie auf den Gängen der Schule aufgefunden werden, mit Strafarbeiten sowie Punktverlust für ihr Haus bestraft.

3. Mr. Filch hat seine Liste wiederum mit den Dingen erweitert, welche ebenfalls verboten sind - für Interessierte liegt diese Liste in seinem Büro aus. Ich bin sicher, unser geschätzter Hausmeister wird sie euch nur allzu gern zeigen."
 

Dumbledores Lächeln war nun eindeutig amüsiert, als er die Reaktionen der Schüler sah, die mit den Augen rollten und nicht den Eindruck machten, als würden sie je freiwillig das Büro von Filch betreten, geschweige denn diesen darum bitten, ihnen die von ihm erstellte und jährlich erweiterte Liste verbotener Gegenstände zu zeigen.
 

Sich räuspernd, erlangte der weißhaarige Magier die Aufmerksamkeit wieder und fuhr fort: "Da dies nun geklärt ist, möchte ich euch noch zwei weitere Neuigkeiten verkünden. Wie ihr hier an meiner Seite schon sehen konntet, hat sich Professor Lupin freundlicherweise bereit erklärt, dieses Jahr erneut den Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu übernehmen. Begrüßen wir ihn doch mit einem freundlichen Applaus!"
 

Kaum hatte Professor Dumbledore ausgesprochen, erbebte die Große Halle fast unter dem begeisterten Klatschen der Schüler, welche Remus Lupin schon einmal als Lehrer gehabt hatten, bevor er wegen der Beschwerde einiger Eltern, ein Werwolf als Lehrer wäre zu gefährlich, hatte gehen müssen. Doch nun war er wieder da und die Schüler der Häuser Ravenclaw, Hufflepuff und vor allem Gryffindor gaben ihrer Freude darüber lautstark Ausdruck. Nur die meisten Slytherins schienen die Meinung ihres Hauslehrers, dessen Miene inzwischen verkniffen und eindeutig abweisend war, zu teilen, denn sie klatschten nicht mit ihren Mitschülern. Remus war leicht errötet unter der Aufmerksamkeit und dem begeisterten Applaus, doch er schenkte den Schülern ein warmes Lächeln als Dank.
 

Als sich die Aufregung wieder legte und erneut Stille eintrat, sprach Professor Dumbledore weiter.

"Die zweite Neuigkeit werde ich verkünden, sobald die Erstkläßler auf die einzelnen Häuser aufgeteilt wurden. Professor McGonagall, wenn Sie so freundlich wären?", wandte sich der Schulleiter an seine Stellvertreterin, welche zustimmend nickte, aufstand und in die Mitte des Saales trat, wo schon auf einem Stuhl der Sprechende Hut lag.
 

Sie zückte eine Papierrolle und begann mit lauter Stimme, die einzelnen Namen von der Liste abzulesen, woraufhin jedesmal der oder die Genannte auf sie zukam und auf dem Stuhl Platz nahm. Der Sprechende Hut teilte die Kinder somit eines nach dem anderen auf die vier Häuser von Hogwarths auf, nachdem er sein Begrüßungslied gesungen hatte.
 

Das Lied überraschte die Anwesenden, denn der Hut sang von großen Vorkommnissen und erwähnte auch, daß es in diesem Jahr durch den Auserwählten zu einer Veränderung der Beziehungen unter den Häusern kommen würde. Viele Blicke richteten sich automatisch auf Harry bei der Erwähnung eines ,Auserwählten', doch der Gryffindor blinzelte nur genauso überrascht wie alle Anderen und sah dann fragend auf Professor Dumbledore, welcher den Hut hingegen mit einem nachdenklichen Ausdruck in den hellblauen Augen musterte.
 

Schließlich war das Sorting der Erstkläßler vorbei und die Schüler wunderten sich, warum Professor McGonagall trotzdem weiterhin neben dem Sprechenden Hut stehenblieb, als würde sie auf noch jemanden warten, der eingeteilt werden sollte.
 

Diese Vermutung der Schüler bestätigte sich kurz darauf, als sich der Schulleiter wiederum erhob und sagte: "Nun zu meiner zweiten Neuigkeit, die ich erwähnt hatte. Ich habe dieses Jahr einen jungen Mann eingestellt, welcher Professor Binns in "Geschichte der Zauberei" aushelfen soll, da seine Kenntnisse über die Themen, welche auf dem Lehrplan stehen, trotz seiner Jugend schon außergewöhnlich groß sind. Mr. Yuugi Mutou kommt aus Japan und hat die letzten Jahre über Ägyptologie studiert und ist in Fachkreisen hochangesehen.

Er wird euch über die faszinierenden Sitten und Gebräuche des Alten Ägypten erzählen, deren Geschichte und Traditionen er untersucht hat. Ich habe ihm für die Dauer seines Aufenthaltes hier den Status eines Professors verliehen, was für euch bedeutet, daß ihr ihn wie jede andere Lehrkraft auch mit dem nötigen Respekt behandeln werdet.

Um ihm jedoch einen Eindruck vom Leben in einer Magierschule zu vermitteln, habe ich mich gleichzeitig dazu entschlossen, Professor Mutou in eines der vier Häuser einteilen zu lassen, damit er sich in unsere Gemeinschaft einleben kann. Er wird von Zeit zu Zeit an gewissen anderen Unterrichtsstunden teilnehmen, um etwas über Magie zu lernen."
 

Aufgeregtes Flüstern setzte ein, als Dumbledore kurz innehielt. Die Schüler mußten erst einmal verdauen, was der Schulleiter gesagt hatte - doch nach und nach wurden Fragen laut. Vor allem Dumbledores letzte Worte hatten den Verdacht ausgelöst, daß ihr neuer Professor kein Zauberer war, was die meisten doch ziemlich verwunderte.
 

Schließlich, als das Stimmengewirr nicht nachließ, erhob Professor Dumbledore erneut die Stimme und meinte: "Ja, Professor Mutou ist ein Muggel. Jedoch warne ich jeden von euch, ihn deswegen mit weniger Respekt zu behandeln als einen der anderen Professoren." Hier blitzten die hellblauen Augen warnend auf und es wurde deutlich, daß der weißhaarige Schulleiter seine Worte sehr ernst meinte.

"Professor Mutou erhält von mir die Erlaubnis, im Fall ungebührlichen Verhaltens ihm gegenüber auch außerhalb seines Unterrichts von jedem - auch von Vertrauensschülern oder dem Schulsprecher - Hauspunkte abzuziehen. Denkt also daran, euch ordentlich zu benehmen - dann werdet ihr mit ihm sicher keine Schwierigkeiten bekommen. Doch nun sollten wir ihn erst einmal willkommen heißen."
 

Mit diesen Worten drehte sich Professor Dumbledore herum und wandte sich an eine hochgewachsene Person, welche im Schatten der Tür zur Großen Halle gewartet hatte und nun hervortrat, als der Schulleiter ihn mit einem "Yuugi, würdest du bitte auf dem Stuhl Platz nehmen, um dich einteilen zu lassen?" zu sich rief.
 

Die Blicke aller Anwesenden lagen mit sichtlicher Neugier auf dem jungen Mann, welcher nun mit geschmeidigen Schritten auf Professor McGonagall zutrat. Die ungewöhnliche Kleidung des neuen Professors erregte ziemliches Aufsehen, da er mittlerweile seinen dunkelblauen Mantel ausgezogen hatte und ihn über dem Arm trug. Dadurch wurde erkennbar, was er darunter trug.
 

Die schwarze Lederhose schmiegte sich an seine langen Beine wie eine zweite Haut, ebenso das dunkelblaue Shirt, welches seinen kräftigen Oberkörper modellierte. An seinem rechten Oberarm trug der junge Mann ein breites, goldenes Armband mit Hieroglyphen darauf sowie an beiden Handgelenken schmalere Armbänder, ebenfalls aus Gold. Viel Aufmerksamkeit wurde auch der umgekehrt hängenden goldenen Pyramide gewidmet, welche an einer silbernen Kette um den Hals des jungen Professors hing und ihm noch mehr einen geheimnisvollen, mysteriösen Hauch verlieh.
 

Aus mehreren Mädchenkehlen drang ein bewunderndes Seufzen angesichts des attraktiven Professors, der nur wenige Jahre älter zu sein schien als sie und sich so ungewöhnlich, aber äußerst vorteilhaft kleidete. Selbst mehrere Augenpaare der männlichen Bevölkerung von Hogwarths hingen mit sichtlichem Interesse an der schlanken, jedoch muskulösen Gestalt, welche sich mit der geschmeidigen Eleganz eines Panthers fortbewegte.
 

Professor Mutou schien die ihm gewidmete Aufmerksamkeit jedoch überhaupt nicht zu beachten, als er zielstrebig auf Professor McGonagall zuging und schließlich wenige Schritte von ihr entfernt stehenblieb.

Als er den erstaunten Blick bemerkte, mit dem die Hauslehrerin von Gryffindor seine Erscheinung musterte und dann stirnrunzelnd an seinem dreifarbigen Haar hängenblieb, huschte ein humorvolles Lächeln über seine markanten Züge.
 

Sich leicht vor ihr verneigend in der Form einer respekterweisenden japanischen Begrüßung, sagte er zu ihr: "Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, McGonagall-san. Mag es auch unglaublich scheinen, meine Haare sind echt." Waren Yuugis erste Worte noch eindeutig respektvoll gewesen, so hatte er im letzten Satz doch sein Amüsement nicht mehr verbergen können.
 

Professor McGonagall zuckte kaum sichtbar zusammen, da es ihr peinlich war, so offensichtlich auf seine ungewöhnliche Frisur gestarrt zu haben. Doch das freundliche Leuchten in den warmen, violetten Augen zeigte nur Humor und es wurde ihr bewußt, daß Professor Mutou es gewohnt zu sein schien, daß man auf seine Haare starrte.
 

Dann riß sie sich wieder zusammen und erwiderte in ihrer förmlichen, dennoch aber nicht unfreundlichen Art: "Willkommen in Hogwarths, Professor. Würdet Ihr auf dem Stuhl Platz nehmen?"
 

Yuugi nickte lächelnd und setzte sich mit unbewußter Anmut auf den Stuhl, woraufhin ihm Professor McGonagall den Sprechenden Hut auf das stachelige Haar drückte und dann ein Stück von ihm wegtrat, um ihm die nötige Privatsphäre zu geben. Yuugi hingegen wunderte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Warum wurde ihm ein solch alter Hut aufgesetzt, wenn er auf eines der Häuser aufgeteilt werden sollte?

Professor Dumbledore hatte ihm nur gesagt, daß dies beim Sorting in Hogwarths so üblich war - und nun wurde Yuugi auch bewußt, warum die Augen des alten Magiers so vergnügt gefunkelt hatten, als sich weigerte, weitere Informationen über die Zeremonie preiszugeben.
 

Er hatte Yuugi überraschen wollen...doch als nach mehreren Sekunden nichts passierte, war Yuugi schon fast geneigt, den Hut wieder abzunehmen und um eine Erklärung zu bitten. Er hatte bei dem Sorting der Erstkläßler auf Dumbledores Bitte hin außerhalb der Halle gewartet und so nicht mitbekommen, wie der Sprechende Hut die Schüler aufteilte.
 

Als Yuugi gerade Yami fragen wollte, was sie jetzt tun sollten, ertönte plötzlich eine ihm unbekannte Stimme in seinen Gedanken.
 

{Ein scharfer Verstand, ein warmes Herz und eine reine Seele.}
 

Yuugi schrak innerlich zusammen, überrascht, plötzlich eine andere Stimme als die Yamis in seiner Gedankenwelt zu vernehmen. Auch der ehemalige Pharao blinzelte einen Moment, dann verlangte er mit befehlender Stimme zu wissen: //Wer bist du und was willst du von Yuugi?//
 

{Man nennt mich den Sprechenden Hut}, erwiderte die körperlose Stimme und nun blinzelten sowohl Yami als auch Yuugi erstaunt. Ein Hut, der sprechen konnte.
 

/Diese Welt ist bizarr/, dachte Yuugi an seinen Yami gerichtet.
 

//So ist es, Hikari.//
 

{Darf ich dann fortfahren?}, wollte die Stimme des Hutes wissen, ein wenig amüsiert über die Reaktion, welche seine Präsenz bei Yuugi und Yami provozierte.
 

/Womit?/
 

{Ich teile die Schüler auf die Häuser auf, Auserwählter. Und heute widerfährt mir große Ehre. Ich habe lange darauf gewartet, doch nun ist es an der Zeit, daß das Schicksal endlich den rechten Weg einschlägt.}
 

/Du sprichst gern in Rätseln, nicht wahr?/ Yuugi war nun einerseits ehrlich amüsiert, doch gleichzeitig auch verwirrt über die Worte des Hutes.
 

//Mein Hikari hat Recht. Erkläre dich bitte.//
 

Auch Yami war interessiert, denn der Hut hatte vom Lauf des Schicksals gesprochen und dies bezog sich sicherlich auch auf Yuugi und ihn. Sonst würde ihnen der Hut nicht davon erzählen. Sie hatten also noch eine Rolle zu übernehmen, welche zu ihrem Hiersein geführt hatte.

Das Schicksal wob sein Netz, sinnierte Yami.
 

{Dafür ist es noch nicht an der Zeit, großer Pharao}, begann der Hut, doch Yuugi unterbrach ihn erstaunt: /Du weißt von Yamis Herkunft! Woher? Und du nanntest mich Auserwählter, wie kannst du davon wissen?/
 

{Ich weiß vieles, denn ich bin schon sehr alt. Magie kennt keine Grenzen, weder zeitlich noch kulturell. Natürlich ist mir die Legende um den großen Pharao aus dem Alten Ägypten wohl bekannt. Ich bin geehrt, seine Bekanntschaft zu machen.

Und du, mein junger Freund, bist ebenso bedeutend wie der Geist, mit dem du dir deine Seele teilst. Der Auserwählte, welcher dazu bestimmt ist, Licht und Dunkelheit zu vereinen und damit Gleichgewicht zu schaffen - Frieden in einer Zeit des Krieges.}
 

/Und ich dachte, ich sei hier, um ein paar alte Schriftrollen übersetzen/, meinte Yuugi, eine Augenbraue hebend. Der Sarkasmus in seinen Worten entging Yami nicht und er reichte durch ihr Seelenband zu seinem Aibou, um ihn seiner Unterstützung zu versichern. Als Antwort bekam er ein Gefühl von Dankbarkeit und Liebe, welches den ehemaligen Pharao lächeln ließ. Yuugi war stark. Er würde auch mit dieser Situation fertigwerden.

Obwohl weder sein Hikari noch er damit gerechnet hatten, sofort bei ihrer Ankunft eine neue Verantwortung aufgeladen zu bekommen. Yuugis Träume die Nächte zuvor wurden auf einmal noch wichtiger.
 

{Die Schicksalslinien laufen zusammen und verbinden sich. Großes wird geschehen, also seid auf der Hut}, warnte die Stimme des Hutes, bevor sie plötzlich meinte: {Doch zuerst sollte ich entscheiden, in welches Haus ich dich stecke, junger Auserwählter.

Deine Eigenschaften sind vielfältig, doch stets vom Wunsch zu helfen und zu beschützen bestimmt. Das Licht deiner Seele strahlt hell, Auserwählter, ebenso wie das deiner 'dunklen' Hälfte. Daher wäre das Haus des Löwen, Gryffindor, sicher das richtige für euch.

Doch um den Lauf des Schicksals zu unterstützen, stecke ich dich in ein anderes Haus. Deine Hilfe, junger Yuugi, wird benötigt, um Licht und Dunkelheit einander näherzubringen. Dazu erlaube mir, dich entgegen deiner Eigenschaften in das Haus mit dem schlechtesten Ruf hier zu stecken. Du wirst es dort nicht leicht haben, aber vielleicht bist du dazu in der Lage, das Licht in ihnen wecken. Ich schicke dich nach...}
 

"SLYTHERIN", verkündete der Sprechende Hut auf einmal laut.
 

Yuugi setzte den Sprechenden Hut nach dieser Entscheidung ab, stand auf und wandte den Blick dem Slytherin-Tisch zu. Angesichts der abweisenden Mienen dort konnte er ein unhörbares Aufseufzen nicht unterdrücken.
 

/Na wunderbar. Yami, das wird spannend./
 

//Das sehe ich auch so, Yuugi. Doch ich bin bei dir, mein Hikari. Niemand wird dir schaden, das schwöre ich.//
 

/Danke, Yami. Wir werden uns Mühe geben müssen, um dieser neuen Verantwortung gerecht zu werden. Ich hatte nicht geahnt, daß wir noch eine weitere Aufgabe bekommen würden, wenn ich Onkel Albus helfe, diese Schriftrollen zu übersetzen./
 

//Unser Schicksal nähert sich einem bedeutenden Punkt, Aibou. Vielleicht sogar dem Punkt, von dem Ishizu damals sprach, als wir gegen Maliks Yami antreten mußten, um die Welt vor seinem falschen Herrschaftsanspruch zu bewahren. Es kann kein Zufall sein, daß wir gerade jetzt hierher kamen, Yuugi.

Es war so vorherbestimmt...und wenn jemand diese Aufgabe, von welcher der Hut sprach, bewältigen kann, dann bist du es, mein Hikari.//
 

/Doch ich werde deine Hilfe dabei benötigen, Yami. Nur gemeinsam können wir unser Schicksal erfüllen...und ich würde es anders auch gar nicht haben wollen. Mit dir an meiner Seite stelle ich mich jedem Hindernis, itoshii./ Diese Worte voller Liebe und Vertrauen in den ehemaligen Pharao ließen diesen über ihr Seelenband reichen, um Yuugi mit einer Welle an Wärme und tiefer Zuneigung, aber auch Unterstützung zu überschütten.
 

Yuugi lächelte innerlich, bevor er sich zu Professor McGonagall umwandte und ihr den Hut in die Hand drückte. In ihren grauen Augen sah er leichte Überraschung und größere Reserviertheit als zuvor, doch ihr Gesicht drückte keines ihrer Gefühle aus.

Einem Instinkt folgend, reichte Yuugi mental nach ihrer Aura und sah ein leuchtendes Gelb-Braun, ähnlich dem von Remus Lupin. Sie war eine Person mit einem guten, weichen Herzen, fühlte der Hikari und lächelte die ältere Professorin warm an.
 

Seine violetten Augen blickten sie voll ehrlicher Güte für einen Moment direkt an und Professor McGonagall spürte, wie ihr Mißtrauen gegenüber dem neuen Lehrer schwand. Obwohl er nach Slytherin eingeteilt worden war, war sie sich auf einmal sicher, daß der junge Aushilfsprofessor eine reine Seele hatte und nichts Böses im Sinn hatte. ,Eigentlich gehört er in mein Haus', fuhr es McGonagall durch den Sinn.
 

Yuugi wandte sich von ihr ab und blickte hinauf zum Lehrertisch. Professor Lupin, den er vorher schon kennengelernt hatte, schien ehrlich überrascht über seine Einteilung und sah ihn mit einem leichten, ungläubigen Stirnrunzeln an.

Neben ihm saß Dumbledore, welcher für einen Sekundenbruchteil ebenfalls sein Erstaunen nicht hatte unterdrücken können, doch dann nachdenklich auf den Sprechenden Hut in Professor McGonagalls Händen schaute, als wäre er einem Rätsel auf der Spur.
 

Der schwarzhaarige, finster blickende Mann an Dumbledores anderer Seite hingegen unterzog Yuugi einer ausgiebigen Musterung aus onyxfarbenen, kalten Augen. Er verbarg seinen Unmut und Ärger nicht, wobei Yuugi sich nicht sicher war, worüber der ältere Mann so aufgebracht war. Aber auch das würde er sicher noch herausfinden.
 

Jetzt war es jedoch erst einmal Zeit zu gehen, denn die Blicke der Schüler hafteten weiterhin wie magnetisch angezogen an ihm und Yuugi wurde dies immer unangenehmer. Die Blicke waren außerdem nicht alle sehr freundlicher Natur und Yami verschmolz seine Wahrnehmung ein wenig mehr mit der Yuugis, als er dessen spürbares Unwohlsein bemerkte. Der ehemalige Herrscher suchte nach möglichen Feinden, die seinem Aibou Schaden zufügen könnten und erkannte bald, daß die meisten der abweisenden Schwingungen von ihren neuen Hauskameraden kamen.

Wirklich keine leichte Aufgabe stand ihnen da bevor.
 

//Laß uns gehen, Aibou. Die Stimmung hier ist nicht gerade freundlich zu nennen...außerdem müssen wir uns über diese neue Aufgabe unterhalten, welche uns gerade offenbart wurde. Dies sollten wir klären, bevor wir mit dem Freund deines Großvaters wegen der Schriftrollen sprechen, oder was meinst du, Yuugi?//
 

/Du hast Recht, Yami. Die Slytherins scheinen wirklich nicht gerade erbaut darüber, einen neuen Hauskameraden zu bekommen. Ihre Blicke sind eiskalt...einige jedenfalls. Andere sind eher abwartend, wenn auch überrascht. Ich hoffe, sie werden uns unsere Aufgabe nicht zu schwer machen - ich habe nämlich das Gefühl, daß wir ihre Hilfe brauchen werden. Doch jetzt ist es Zeit für einen Spaziergang, denn der Hunger ist mir gerade vergangen./

Nach diesen Worten fühlte Yuugi Yami schweigend nicken.
 

Daher richtete er seinen Blick auf Professor Dumbledore und verbeugte sich respektvoll vor dem alten Freund seines Großvaters. Dann drehte er sich herum und schritt mit geschmeidiger Eleganz zwischen den Tischen hindurch dem Ausgang entgegen, während er seinen langen Mantel wieder überwarf. Der weiche Stoff des dunkelblauen Mantels bauschte sich wirkungsvoll hinter ihm und verlieh seinem Abgang etwas Dramatisches. Yuugis Freunde hätten sich aufgrund seiner Geste an Seto Kaiba erinnert gefühlt, doch die anwesenden Schüler blinzelten aufgrund der Ähnlichkeit mit Professor Snapes wallenden Roben, wenn dieser durch die Gänge eilte.
 

Als die großen Türen mit einem Klacken hinter Yuugi wieder ins Schloß fielen, herrschte noch einige Augenblicke lang überraschte Stille. Doch dann explodierte die Halle förmlich mit Stimmengewirr, als sich die Schüler mit ihren Freunden und Hauskameraden über den seltsamen neuen Professor zu unterhalten begannen.
 

Viele hatten bei seinem Anblick angenommen - und die Mädchen hatten es sich gewünscht - daß der Professor in eines der drei ,lichten' Häuser kommen würde. Die meisten hatten ihn instinktiv so eingeschätzt, daß er entweder nach Ravenclaw oder Gryffindor kommen würde.

Seine violetten Augen hatten bei aller Wärme in ihnen unübersehbare Intelligenz enthalten, während seine ganze Haltung eine gebändigte Kraft und geheimnisvolle Macht ausstrahlte. Keiner hätte jedoch gedacht, daß der Sprechende Hut ihn nach Slytherin einteilen würde - schon deshalb nicht, da er ein Muggel war.
 

Doch nun war das Unvorhergesehene geschehen und die Schüler wußten nicht, was sie nun von ihrem neuen Professor halten sollten. Er schien auf den ersten Blick so freundlich zu sein, doch ein Slytherin war kein guter Mensch. So war jedenfalls die vorherrschende Meinung in Hogwarths, da die Schüler in Slytherin oftmals arrogant, überheblich und manchmal sogar durchaus sehr gefährlich ihren Mitschülern gegenüber werden konnten. Die Verwirrung der Schüler war daher perfekt.
 

Auch das Gryffindor-Trio blickte erstaunt auf die großen Flügeltüren, die sich hinter Yuugi wieder geschlossen hatten. Hermine wirkte aus der Bahn geworfen, als sie ihre Meinung über den jungen Mann, den sie sofort sympathisch gefunden hatte, mit der Tatsache in Einklang zu bringen versuchte, daß er nunmehr in Slytherin war. Die Gryffindor konnte sich nicht vorstellen, daß sie so falsch gelegen hatte, als sie ihn für einen warmherzigen, freundlichen Menschen hielt...seine Augen waren ohne Falsch gewesen, warm und offen.
 

Stirnrunzelnd blickte Hermine von der Tür zu Professor Dumbledore und bemerkte dabei, daß auch Harry Blickkontakt zu dem weißbärtigen Magier herzustellen versuchte. Als es dem Schwarzhaarigen gelang und der Schulleiter den Kopf zu ihnen wandte, erschien ein beruhigendes Lächeln auf den Zügen Dumbledores. Es wurde den zwei Freunden deutlich, daß er Yuugi trotz der Tatsache, daß er nach Slytherin eingeteilt worden war, vertraute. Es erleichterte Hermine, die dies als eine Unterstützung ihrer Instinkte ansah, daß Dumbledore den neuen Professor trotz dieser offensichtlichen Überraschung für vertrauenswürdig hielt. Daher entschied sie sich, abzuwarten und Yuugi weiterhin zu beobachten. Dann würde es sich ja schnell herausstellen, wie es wirklich um dessen Charakter bestellt war.
 

Harry gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Auch er hatte einen positiven Eindruck von Yuugi gehabt, obwohl er noch kein Wort mit ihm gewechselt hatte. Doch das Sorting überraschte ihn sehr, wobei er sich jedoch plötzlich an seine eigene Auswahlzeremonie erinnerte. Damals hatte der Sprechende Hut auch ihn nach Slytherin stecken wollen und war nur durch intensives Bitten davon abgehalten worden - doch Yuugi wußte wahrscheinlich nichts von den dunklen Machenschaften, für die das Haus Salazar Slytherins berüchtigt war. Daher hatte der junge Professor sich auch nicht gegen die Einteilung gewehrt, doch Harry war sich der Tatsache bewußt, daß er es in Slytherin alles andere als einfach haben würde. Und auch die anderen Häuser würde ihn von nun an mit Mißtrauen und Vorsicht behandeln.
 

Aus einem Instinkt heraus - und weil Hermine ihn offensichtlich sympathisch gefunden hatte - entschied sich auch Harry dafür, dem ungewöhnlichen Professor eine Chance zu geben. Er wußte, wie schwer Vorurteile wiegen konnten und wollte für's Erste unparteiisch bleiben - auch, da er sich auf Hermines Menschenkenntnis bis jetzt stets gut verlassen konnte.
 

Ron hingegen wußte nicht, was er denken sollte. Ihn hatte der junge Mann schon verwirrt, als er ihn mit Hermine auf dem Bahnsteig in Kings Cross hatte sprechen sehen. Normalerweise konnte er Menschen ebenfalls ganz gut einschätzen, doch bei Hermine wurde Ron meist sofort eifersüchtig.

Seine Gefühle für die Braunhaarige waren zur Zeit sehr konfus und der Gryffindor wußte nicht, ob er in ihr mehr als nur eine gute Freundin sah oder ob er für sie den Beschützerinstinkt entwickelt hatte, der immer zutage trat, wenn Ginny in Gefahr war. Liebte er Hermine als erwachsen werdende Frau oder als Schwester?, fragte sich Ron oftmals.
 

Ein Resultat seines Gefühlswirrwarrs war es jedoch, daß er männliche Personen in Hermines Nähe mit großem Mißtrauen betrachtete - und nun kam noch hinzu, daß eine jener Personen ein Slytherin war, gegen die Ron von Anfang an eine heftige Abneigung gehegt hatte. Der Rothaarige beschloß, den neuen Professor sehr aufmerksam im Auge zu behalten - und Hermine notfalls vor ihm zu beschützen.
 

So endete das Sorting von Yuugi Mutou mit einer Überraschung, welche die verschiedensten Auswirkungen auf die Schüler- und Lehrerschaft von Hogwarths haben sollte. Und das neue Jahr hatte doch gerade erst begonnen...
 

Das war mal wieder ein neuer Teil - hoffe, er hat euch gefallen! Tja, ich habe viel vor mit Yuugi und auch den Slytherins, daher kam der Gute nicht nach Gryffindor! Freut euch auf die nächsten Kapitel, denn dann wird Hogwarths' Schülerschaft (und auch die Professoren) noch weitere Überraschungen mit ihrem neuen Lehrer erleben! (*grins*)

Bis dahin erst einmal Tschüß!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2008-11-12T16:41:29+00:00 12.11.2008 17:41
Echt cool^^. Ich dachte echt er kommt nach Griffindor^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Monny^^.
Von: abgemeldet
2008-11-05T18:05:41+00:00 05.11.2008 19:05
Ein sehr intressantes Kapitel.
Und eine sehr schlaue Sache mit dem Sorting.
Yuugi wird immer geheimnisvller^^
Sehr gelungen.
Weiter so.
JLP
Von:  Sakurajima
2005-03-31T20:16:11+00:00 31.03.2005 22:16
*quitsch* *Krach* *schmetter*
*Tür eintret und hineingeschlittert komm* *nich mehr bremsen kann und gegen Wand schmetter*
outsch.... WWWWAAAAAAAAAAAAAAAA ist das genial!!
Mei mei, wie hab ich aufgejauchzt, als ich sah, dass es weitergeht ^o^
Hach ich freu mich diebisch auf kommende Ereignisse ^^
Wird Professor Mutou auf ägyptische Weise zaubern? Wird das Trio sein Geheimnis erfahren und wie reagieren sie?
Wird Draco Malfoy bekehrt? Wird Mutou Duellmonsters nach Hogwarts bringen? Und die Frage, die wir uns alle stellen, wird das Chaos erstrecht seinen Lauf nehmen, in dem Yugis alte Freunde nach Hogwarts "eingeladen" werden?
MEI MEI, das wärs noch, wenn Seto, Katsuya und Co. auch noch auf Hogwarts auftauchen. YEAH, das MUSST du noch schreiben!!
Bis dahin, wünsche ich dir geruhsame Nächte und fleißige Tage. Zudem bin ich gewillt, dir noch freundlich zu sagen: SCHREIB JAA SCHNELL WEITER!!!!! ^o^
( kannst meinetwegen ruhig die Klapse anrufen. Die vermissen mich schon... -_- )
Von: abgemeldet
2005-03-29T16:36:15+00:00 29.03.2005 18:36
Hallo ^^
Sodele also ich muss schon sagen ich les deine neuen Kapi jedesmal mit totaler Begeisterung *gg* find du beschreibst einfach alles so genial ^^
Yugi und nach Slytherin? o.O Oje, der Arme tut mir jetzt schon leid v.v aber wenigstens hat er ja Yami und ich glaube auch nicht das alle in dem Haus so 'böse' sind.
Na dann bin ich mal gespannt wies weitergeht,
mata ne
Meli ^^
Von: abgemeldet
2005-03-24T19:06:08+00:00 24.03.2005 20:06
Wo sind die Duellmonsters? *tob*
Ich will Duellmonsters-Duelle in Hoghwarts^^
Natürlich darf dann niemand wissen dass Yuugi der Meister ist *grins* *sich auf Dumme Gesichter freu*
Bitte schreib schnell weiter, deine FF ist echt ober genial... sag mal, er kann doch auch Zaubern, nur eben die Ägyptische Magie, oder?


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