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Amicus Draconis - 2nd Cycle: Cycle of the Snake

Wenn der Rote Löwe und der Grüne Drache miteinander vereint sind, dann ist das Tor zur Ewigkeit geöffnet
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf vielfachen Leserwunsch ändere ich jetzt die Art, wie diese Fanfic geupdated wird. Bisher habe ich die neuen Szenen einfach immer ans alte Kapitel angehängt. Das war für viele Leser verwirrend, weil sie nicht wussten, wo sie mit dem Lesen aufgehört hatten und wo die neuen Szenen begannen. Auch wurden keine Updates angezeigt, weil die Kapitel teilweise so lang werden, dass die Fünf-Prozent-Hürde nicht mehr durchbrochen wird.

Jetzt bekommen die neuen Szenen ihr eigenes Kapitel. Ihr findet im neuesten Kapitel also auch immer nur die neusten Updates. Sobald das Kapitel komplett ist, hat es wieder nur einen Teil und es geht ganz normal mit dem nächsten Kapitel weiter.^^

Das hat auch für die Fanfic-Kontrollen den Vorteil, dass sie immer nur die neuesten Szenen lesen und sich nicht durch seitenweise Text wühlen müsssen.

Das klingt vielleicht wieder verwirrend, aber eigentlich ist es ein ganz einfaches System. Ihr könnt mir gern Bescheid geben, wie ihr es findet und ob ihr damit besser zurecht kommt, als mit dem alten.

Wer regelmäßig über Updates informiert werden will, kann entweder die Fanfic favorisieren oder Yamato's Facebookseite liken.

Weitere Backgroundinfos zur Story gibt’s auch in der Yahoo!Group zu Amicus Draconis

Über eure Kommentare freue ich mich, aber auch mit Schwarzlesern hab' ich keine Probleme. Jeder, der die Geschichte lesen möchte, ist hier willkommen.^^

Übrigens, in den nächsten Wochen erscheint ein Sonderheft zur Konneko, ein Special zu Yaoi und Yuri. Schaut mal rein, sobald ihr's im Laden seht, da ist ein Interview mit mir drin. Als Urgestein in der Fanfiction-Szene kann ich ein bissel was dazu sagen. ;)

Bis dann,
euer Yama Komplett anzeigen

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16. That I Must Love a Loathéd Enemy - Teil B

May 6th, 1995
 

Für eine Frühlingsnacht war das Wetter ungewöhnlich mild. Doch ein sternenklarer Himmel verhieß heraufziehende Kühle und ein riesiger blasser Mond, welcher die Spitzen der Berge umfing, raubte ihm mit seinem geisterhaften Licht den Schlaf. So war es Harry überhaupt nicht schwergefallen, wach zu bleiben, als die Eule lautlos auf seinem Fenstersims gelandet war und der Brief, den sie im Schnabel trug, ihm verkündete, dass er heute Nacht noch etwas vorhatte.
 

Lediglich die Selbstverständlichkeit, die aus Malfoy’s Worten sprach, ärgerte ihn. ‚Das nächste Mal werde ich nicht kommen’, nahm er sich fest vor. ‚Er soll nicht denken, dass...’ – aber wen interessierte es überhaupt, was Malfoy dachte?
 

Nachtluft umflutete ihn, als er die Tür am Ende des Gangs durchschritt und sich unerwartet im Freien wiederfand. Bis jetzt hatte der provisorische Plan gestimmt, den Malfoy ihm aufs Papier gekritzelt hatte. Aber hinter der letzten Tür befand sich kein Raum, wo sie sich hätten treffen können. Lediglich ein schmaler Wehrgang führte an den Zinnen der Burg entlang hinüber zum nächsten großen Gebäude. Die zweite Tür am Ende des Ganges war jedoch verschlossen und ließ sich nicht mit einem einfachen Zauber öffnen.
 

Harry zog den Tarnumhang von den Schultern und trat an die Brüstung heran. Wind schlug ihm ins Gesicht, als er zwischen zwei Wasserspeiern nach unten blickte. Tief unter ihm lag der große Burghof, indem er sein erstes Flugtraining absolviert hatte. Eine Ebene darüber konnte er eine der hohen Brücken erkennen, welche die einzelnen Gebäudeteile des Schlosses miteinander verbanden. Folgte man ihr weiter, würde man auf schnellstem Wege zu Hagrid’s Hütte gelangen. Viele Male war er diesen Weg schon gegangen und auch jetzt entlockte ihm der Gedanke daran ein Lächeln. Dort hatten seine Freunde und er, Buckbeak vor dem Henker gerettet.
 

„Träumst du, Potter?“
 

Harry fuhr herum. Er hatte Malfoy’s Stimme so deutlich gehört, als stünde dieser direkt hinter ihm. Doch da war nur die Burgmauer, halb verborgen unter einer Dachschräge. Nirgendwo eine Nische, in der er sich hätte verstecken können.
 

Wieder einmal vermisste Harry die Marauder’s Map. Sie hätte ihm genau zeigen können, wo Malfoy sich aufhielt. Doch die Karte befand sich immer noch in Professor Moody’s Besitz und danach fragen wollte er nicht. Ein Auror und Jäger von Schwarzmagiern konnte diese Karte sicherlich besser verwenden, als ein normaler Schuljunge wie er.
 

Normaler Schuljunge... warum konnte dies nicht einfach zutreffen?
 

Harry erlaubte sich nur einen einzigen flüchtigen Gedanken während seine Augen das Dach absuchten. Dann stieg er ohne zu zögern auf die Brüstung, hielt sich an einem der Wasserspeier fest und setzte seinen Fuß in eine kleine Einbuchtung in der Mauer. Mit den Armen griff er nach der Dachschräge und zog sich ohne größere Probleme daran hoch. Es gab nur eine Möglichkeit, wo Malfoy sich verstecken konnte.
 

Dennoch sah er ihn nicht sofort, auch nicht als er vorsichtig auf dem Dach nach oben lief. Nur weitere Steinstatuen umringten ihn, reglos und kühl.
 

„Ich dachte schon, du würdest nicht kommen“, empfing ihn die spöttische Stimme. „Aber nein, du kommst ja immer nur das nächste Mal nicht.“
 

Malfoy stand genau vor einem steinernen Engel, umfangen vom schwarzseidenen Nachthimmel, der sich in düsterer Unendlichkeit über das Dach des Schlosses wölbte. Seine schmale Gestalt schien gleichsam mit der Marmorstatute verwoben, es war, als wüchsen die mächtigen weißen Schwingen aus seinen eigenen Schulterblättern und er bräuchte sie nur zu spreizen, um im nächsten Augenblick davon zu fliegen.
 

Einen Moment lang erschien er Harry wie ein magisches Wesen, geheimnisvoll und fremdartig, ein Seraphim, der durch ein Sternentor zur Erde gestiegen war. Selbst sein kühler, herablassender Blick entsprach der Manier eines Himmelsbewohners. Sein vom Wind zerzaustes Haar fing das Funkeln des Sternenlichts auf und seine grauen Augen betrachteten Harry mit einer Mischung aus Neugier und Überheblichkeit.
 

Gefangen im Zauber des Moments blieb Harry stehen. Der Anblick raubte ihm buchstäblich den Atem, ließ sein Herz zuerst erstarren, danach in wilder Beschleunigung weiterhämmern. Mit angehaltenem Atem und wild schlagendem Herzen stand er da, machte einen zaghaften weiteren Schritt, ballte die Fäuste und zwang sich stehen zu bleiben, damit er nicht wie wildes Tier nach vorne stürzte und sich auf Malfoy warf.
 

Malfoy lehnte die Arme zurück und ließ das offene Hemd von seinen Schultern gleiten. Sein bloßer Torso schimmerte im bleichen Mondlicht, seine zarte Haut kaum dunkler, als die kühle Blässe des Marmors. Erst als ein erneuter Windstoss über die Dächer jagte und ein fröstelndes Zittern durch seinen Körper fuhr, zerbrach die Illusion und der Engel wurde wieder zu einem Menschen, einem Jungen, der gegen Wind und Kälte nicht gefeit war.
 

Harry trat zu ihm heran und legte seinen Umhang um ihrer beider Schultern. Trotz des zarten, nahezu durchsichtigen Stoffs hielt der Tarnumhang die Kälte ab. Verwunderung zeichnete sich auf Malfoy’s feinen Gesichtszügen ab, als er den filigranen Stoff durch seine Finger gleiten ließ. Erst als die Erkenntnis in den sturmgrauen Augen aufblitzte, wurde Harry bewusst, dass er seinem Feind soeben ein wichtiges Geheimnis preisgegeben hatte.
 

In der Stimmung des Augenblicks hatte er überhaupt nicht daran gedacht. Er war einem einfachen Impuls gefolgt. Malfoy fror und er hatte etwas dagegen unternommen.
 

“Du weißt nicht, wie viele Abende wir darüber spekuliert haben, wie es dir gelingt, dich unsichtbar zu machen.“ Malfoy lächelte böse und unverkennbarer Triumph schwang in seiner Stimme mit. “Wir hatten vermutet, es wäre einer von den Weasley-Tricks, aber darauf wäre selbst ich nicht gekommen – Familienerbstück?“ Das letzte Wort hauchte er leise an Harry’s Ohr, so dass ihm sein Atem über den Nacken strich. Harry konnte förmlich spüren, wie sich die zarten Härchen auf seiner Haut aufrichteten. Er presste die Lippen zusammen, um einen Seufzer zu unterdrücken. Das ganze Geheimnis dieses Umhangs kannte er selbst nicht und das Wenige, was er darüber wusste, würde er für sich behalten.
 

Malfoy jedoch schien gar keine Antwort zu erwarten. Stattdessen blickte er Harry an, fixierte ihn mit dem hypnotisierenden Blick eines Jagdfalken. Etwas Forderndes, etwas Besitzergreifendes lag in diesem Blick, ein unverhohlenes Interesse, welches Harry erschauern ließ. Dennoch wandte er die Augen nicht als Erster ab. Er spürte die Herausforderung und würde sich nicht geschlagen geben.
 

Im nächsten Moment umfasste Malfoy seine Schultern, drehte ihn und sich selbst herum, presste Harry’s Unterleib mit seinem eigenen gegen den glatten kühlen Marmor. Verlangen erwachte in seinem Körper, tief in seinem Innersten spürte er die Hitze und das Pulsieren des Blutes.
 

Harry erschauerte, als Malfoy ihn nach hinten bog, ihn zurückschob in die starre Umarmung des steinernen Engels. Eine Hand wanderte auf Harry’s Rücken, um ihn zu stützen, die andere griff sich den Umhang und hängte ihn über den Marmorstab, den der Engel in der Rechten trug. So blieben sie weiterhin vor dem Wind und möglichen Blicken verborgen.
 

Harry bekämpfte seine erwachende Lust, indem er sein Gesicht von Malfoy abwandte, von der Versuchung, die sein Feind für ihn darstellte. Doch dieser ließ es nicht zu. Mit festem Griff umfasste er Harry’s Kinn, zog seinen Kopf zu sich heran und einen schrecklichen Moment lang befürchtete Harry, er versuche ihn zu küssen.
 

Das ging zu weit, das würde er Malfoy niemals gestatten, unabhängig von allem, was bisher zwischen ihnen geschehen war. Seinen ersten Kuss würde er sich nicht rauben lassen.
 

Ob es Harry’s Entschlossenheit war, die Malfoy innehalten ließ, oder ob es von Anfang an nur ein Ablenkungsmanöver für sein eigentliches Vorhaben gewesen war, vermochte Harry nicht zu sagen. Doch während sich die Lippen von seinem Gesicht entfernten und ihre hauchzarte Berührung stattdessen die Neigung seines Halses hinunterwanderte, waren flinke Hände schon damit beschäftigt, ihm das Hemd aufzuknüpfen. Fingerkuppen glitten über seine Haut, Fingernägel ließen winzige Schauer darüber tanzen und der Druck auf seine Hüften verstärkte sich. Seine eigenen Hände wanderten nach unten, kämpften mit den Schnürungen von Malfoy’s Hose. Warum, verdammt noch mal, überzeugte niemand diese stolzen Reinblüter davon, dass Reißverschlüsse im 20.Jahrhundert eine wirklich gute Idee waren?
 

“Hab’ ich dir das erlaubt?“ Unerwartet fand sich Harry einem gezückten Zauberstand gegenüber. Seine Hand fuhr zurück zum Gürtel, doch es war zu spät. Bevor er seinen eigenen Zauberstab ziehen konnte, wurden seine Hände mit Schwung nach oben gerissen. Ein Lichtblitz, dunkle Bänder ringelten sich daraus hervor und fesselten ihm die Hände an die Statue. “Besser. Viel besser.“
 

“Verdammt, damit kommst du nicht durch!” fauchte Harry ihn an. Er wand sich, zerrte an seinen Fesseln und hätte Malfoy am liebsten das höhnische Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. “Das lass’ ich nicht mit mir machen!“
 

Eine plötzliche Angst durchzuckte ihn. War dies nur ein dummer Streich oder hatte Malfoy ihn tatsächlich in eine Falle gelockt, um ihm etwas anzutun oder ihn schlimmstenfalls sogar an die Todesser auszuliefern? Blitzschnell ging er im Kopf seine Möglichkeiten durch. Schreien war keine Option, bis jemand hier hoch kam, würde es garantiert eine Weile dauern. Er musste sich selbst aus dieser misslichen Lage retten.
 

Sein Kopf schoss nach vorne, um Malfoy zu beißen, um ihn abzulenken, damit er seine Beine befreien konnte. Doch Malfoy hatte es kommen sehen und wich ihm aus. “Ich könnte dich einfach hier zurücklassen“ spottete er und löste Harry’s Gürtel, so dass ihm die Hose von den Hüften glitt. “Oder schlimmer noch, ich könnte dies hier tun...“ – Harry stöhnte unter seiner Berührung auf – “bis du kurz davor bist und dich dann hier zurücklassen.“
 

Harry wollte diese Gefühle nicht haben. Nicht diese Hitze, nicht diese Begierde, nicht dieses Verlangen, welches erneut in ihm zu tosen begann. Sein eigener Körper wurde unter Malfoy’s Hand zum Verräter. Mittlerweile war ihm klar, wie lächerlich seine Angst gewesen war, Malfoy war doch nichts anderes als ein Schuljunge, der einen Triumph über einen Rivalen auskostete. Trotzdem – wie hatte er nur so dumm und unvorsichtig sein können?
 

“Mir war langweilig und ich wollte etwas Neues ausprobieren.“ Malfoy ließ ihn los, er drehte immer noch den Zauberstab zwischen den Fingern seiner anderen Hand. “Pass auf... vielleicht bring’ ich es dir später bei...“ Der Stab glitt langsam über Harry’s Brust, ohne ihn zu berühren. Nur Millimeter schienen zwischen Haut und Holz zu sein.
 

Ein Zittern durchfuhr ihn. Erst war es nur ein feines Kribbeln, als ob ein Lufthauch über seinen Körper wehte. Das Kribbeln verstärkte sich, die Spitzen seiner Brust richteten sich wie von selbst auf, wurden zu harten schmerzenden Knospen. “Malfoy, du weißt nicht, womit du da spielst,“ keuchte er.
 

“Weißt du was das Beste daran ist?“ Die Hand senkte sich langsam nach unten. Harry’s Bauchmuskeln spannten sich an, seine Schenkel begannen zu beben. “Der Zauber verstärkt nur das, was tatsächlich da ist. Wo nichts ist, kann er auch nichts ausrichten. Na, was meinst du, Potter? Soll ich weitermachen oder aufhören? Deine Entscheidung...“
 

“Komm her und benimm’ dich nicht wie ein Feigling, du verdammter Mistkerl!“ fauchte Harry. Es ärgerte ihn, dass Malfoy mit ihm spielte, sich selbst aber außer Reichweite befand. Diese Ungerechtigkeit machte ihn wütend, doch die Wut trug nichts dazu bei, um sein Verlangen zu stillen.
 

Das Beben in seinem Unterleib verstärkte sich, genauso musste sich Elektrizität anfühlen, wenn sie durch den Körper floss. Aber dies hier war etwas anderes, eine Kraft, die ihm nicht geheuer war. Er verlor sich darin, passte sich ihrem Rhythmus an. Immer schneller, immer härter fuhr sie durch ihn hindurch, wirbelnd wie ein Tornado, drängte ihn dem Abgrund entgegen...
 

Das Wirbeln verstummte und er schrie auf, so mächtig war das Gefühl, einen Verlust zu erleiden. Die Beine gaben unter ihm nach und er drohte zu fallen, doch ein schmerzhafter Ruck an seinen Handgelenken machte ihm klar, dass dies keine gute Idee war. Bevor der Schmerz jedoch die Lust ersticken konnte, war Malfoy da, fing ihn ab und zog ihn zu sich heran. Sein Gegenzauber löste ihm die Arme, welche sich wie von selbst um Malfoy’s Körper schlangen, als Harry sich auf ihn niedersenkte.
 

Seine Zähne gruben sich in Malfoy’s Haut, ob es Rache war oder einfach nur blinde Leidenschaft vermochte er nicht zu sagen. Malfoy schrie auf, aber er macht keinen Versuch, Harry fortzustoßen, sondern verstärkte nur seine Bewegungen. Sein Schrei verlor sich im Wind und dem endlosen Nachthimmel über ihnen.
 

Blitze explodierten in seinem Innersten und der Sturm toste durch sie beide.
 


 

* * *
 

May 10th, 1995
 

“Ich will ganz offen sprechen.“ Mit einem lauten Klonk krachte Moodys Holzbein auf den Boden. “Ich vertraue Ihnen nicht soweit, wie ich Sie werfen kann, Snape. Sie sind in meinen Augen ein Wendehals, der sich dorthin dreht, wo der Wind am günstigsten steht und ich würde Sie am liebsten in eine Zelle in Azkaban werfen und dort bei den Dementoren verrotten lassen. Aber Albus vertraut Ihnen und ich vertraue Albus, und solange ich keinen eindeutigen Beweis finden kann, dass dieses Vertrauen ungerechtfertigt ist, bin ich notgedrungen bereit, mit Ihnen in dieser Sache zusammenzuarbeiten. Aber das bedeutet nicht, dass ich es gern tue.“
 

Er schwieg einen Moment lang und starrte Severus durchdringend aus verschiedenfarbigen Augen an, bevor er fortfuhr: “Nun, nachdem wir das geklärt haben, kommen wir zur Tagesordnung. Welche neuen Erkenntnisse haben wir?“
 

Severus zog es vor, zu schweigen und auf Dumbledore’s Erscheinen zu warten. Zwar konnte er nichts gegen Moody’s Anwesenheit bei ihrem “Kriegsrat“ (wie er es insgeheim nannte) ausrichten, aber das hieß noch lange nicht, dass er sich von Moody herumscheuchen lassen würde. In seinen Augen war es keine gute Idee, das Ministerium in die Sache miteinzubeziehen, und auch wenn Moody offiziell pensioniert war, hieß das noch lange nicht, dass er seinen Regeln und Prinzipien als Auror untreu werden würde. Und dazu gehörte mit Sicherheit auch, andere Aurori vor der drohenden Gefahr zu warnen und somit vielleicht alles aufs Spiel zu setzen.
 

Einige Minuten vergingen, in denen keiner der beiden Männer sprach und auch keiner die Augen als erster abwandte. Es wäre wohl noch eine Weile so weitergegangen, hätte sich nicht unvermittelt die Tür geöffnet und Severus’ Aufmerksamkeit auf Dumbledore gelenkt, welcher soeben den Raum betrat. “Entschuldigen Sie die Verspätung, meine Herren, ich fürchte, die Sitzung mit Miss Weasley hat ein wenig länger gedauert.“
 

“Wie geht’s dem Mädchen denn?“ erkundigte sich Moody besorgt.
 

“Nun, den Umständen entsprechend, fürchte ich.“ Dumbledore faltete die langen dürren Finger über seiner Robe zusammen. „Wie Sie wissen, alter Freund, hat sie vieles durchgemacht. Sie wird Zeit brauchen, bis sie sich davon erholt hat.“
 

“Wenn ich irgendwas tun kann, um zu helfen, dann lassen Sie’s mich wissen, Albus.“ Moody’s Stimme klang voller Besorgnis, und sein normales Auge blickte mitfühlend in Dumbledore’s Richtung. Das magische jedoch hatte sich abgewandt. „Zu meiner Zeit als Auror hab’ ich gelernt, mit den Leidtragenden von Todesserangriffen umzugehen. Was die Kleine jetzt braucht ist Mitgefühl, aber nicht die Art von Mitleid, die sie als hilfloses Opfer dastehen lässt. Sie muss wieder lernen, auf ihre eigene Stärke zu vertrauen.“
 

“Durchaus, Alastor, aber wenn ich mich nicht irre, haben Sie Miss Weasley bereits angeboten, ihr als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. Ich denke, sie wird selbst entscheiden, ob sie das möchte oder nicht.“ Dumbledore klang immer noch freundlich, aber sein Tonfall hatte etwas Endgültiges an sich. Das Thema war für ihn beendet.
 

Severus fragte sich, ob Moodys Interesse tatsächlich nur von Mitgefühl geleitet wurde, oder ob da nicht auch eine Spur von Neugier mitschwang. Immerhin hatte die kleine Weasley mit einer Form von Voldemort gesprochen und genau wie Dumbledore gehörte Moody derjenigen Fraktion an, die von einer Rückkehr des Dunklen Lords ausging.
 

“Wie Sie meinen, Albus, beschäftigen wir uns also mit den Dingen, die wir wissen. Ich nehme an, Snape ist in alles eingeweiht?“ Moody gab sich gar nicht erst die Mühe, sein Missfallen zu unterdrücken.
 

“Professor Snape genießt mein volles Vertrauen.“ Dumbledore trat an eines seiner Bücherregale heran, welches sich hinter seinem Schreibtisch befand und zog seinen Zauberstab hervor. “Finite.“
 

Er hatte auf das unauffällige Buch eines zeitgenössischen Muggle-Philosophen gedeutet, das dort irgendwo zwischen Kierkegaard und Schopenhauer im Regal stand. Irgendetwas Französisches mit Simulacres oder Simulation. Severus hatte sich nicht näher damit beschäftigt.
 

Im nächsten Moment begann sich der Einband jedoch zu verformen und zu verfärben. Zehn kreisförmige Sphären erschienen auf einem schwarzen Hintergrund, verbunden durch die zweiundzwanzig Pfade des Tarots, umringt von den vier Symbolen der Elemente. Das Schwert für das Feuer, der Zauberstab für die Luft, der Kessel für das Wasser und das Amulett für die Erde
 

Moody zog überrascht die Augenbrauen hoch. “Ich muss schon sagen, eine äußerst kreative Methode, ein Buch zu verstecken.“
 

Dumbledore lächelte. „Ich könnte es natürlich auch in einer geheimen unsichtbaren Kiste in einem geheimen unsichtbaren Geheimfach verstecken, aber dort würde doch jeder danach suchen, nicht wahr?“ Mit einem weiteren Wink seines Zauberstabes ließ er das Buch auf seinen Schreibtisch schweben. “Gentlemen, ich präsentiere: Das Buch der Geheimnisse.“
 

“Das echte?“ fragte Moody zweifelnd. “Oder ist es eine der beiden Kopien? Sie sagten, keiner wisse, wem Voldemort das Original anvertraut hat.“
 

Severus spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief und nur seine meisterhafte Selbstbeherrschung hielt ihn davon ab, zusammenzuzucken oder gar nach dem Buch zu greifen. Er konnte nicht sagen, ob seine Sinne ihn trogen, doch es schien eine üble magische Aura von diesem dunklen Machtwerk auszugehen.
 

“Ob es wirklich das Original ist, oder eine der Kopien, kann ich leider nicht sagen.“ Bedauernd zuckte Dumbledore die Achseln. “Auch ich müsste erst alle drei Bücher im Vergleich sehen, um festzustellen, welches davon das echte ist. Aber die Beschreibung des Rituals zur Auferstehung scheint mir jedenfalls ziemlich akkurat. Der Knochen, das Fleisch, das Blut, die notwendigen Zauberformeln – alles wird genau beschrieben.“
 

“Aber wie ist so etwas möglich?“ grollte Moody. “Jemanden vom Tode auferstehen zu lassen, widerspricht sämtlichen Regeln der Magie.“
 

“Nicht, wenn die betreffende Person bereits vorher Vorkehrungen getroffen hat, um gar nicht erst zu sterben,“ bemerkte Snape trocken. “Darauf hätten Sie eigentlich von selbst kommen können.“
 

“Ich bin durchaus in der Lage, mich in die Denkweise eines Schwarzmagiers hineinzuversetzen, vielen Dank auch.“ Moody verzog das furchige Gesicht in Falten. “Selbst, wenn ich nicht über dieselben praktischen Erfahrungen wie Sie verfüge.“
 

“Ich denke, es war voreilig von mir, in diesem Zusammenhang von einem Auferstehungsritual zu sprechen,“ unterbrach Dumbledore die beginnende Stichelei. “Zwar wird es im Buch als solches bezeichnet, aber eigentlich ist das ein Trugschluss. Genaugenommen geht es in diesem Teil der Schrift darum, Geschöpfe aus unbelebter Materie zu erschaffen, wie beispielsweise Inferi oder Golems. Diese Geschöpfe besitzen keinen eigenen Willen, sondern sind dem Willen ihres Meisters unterworfen.“
 

“Der entscheidende Unterschied ist aber,“ fuhr Dumbledore fort, “dass Inferi aus reanimierten toten Körpern bestehen und ihre Erschaffung deswegen schon immer der Schwarzmagie zugerechnet wurde. Golems dagegen wurden aus Lehm geformt und durften über lange Zeit von Magiern für körperliche Arbeiten eingesetzt werden. Der Grund, warum das Ministerium auch diese Magie schließlich verbot, war, dass zu viele Magier sie für Verbrechen und Kriege missbrauchten.“
 

“Wollen Sie damit andeuten, dass dieser Körper, den Voldemort für sich erschaffen will, in dieselbe Kategorie fällt wie ein Inferius oder ein Golem?“ Ungläubig zog Moody die Brauen zusammen. “Aber ich dachte, er braucht den Körper nicht als Diener, sondern will ihn für sich selbst. Um seinem unruhigen Geist einen Anker zu geben.“
 

“Ja, das ist richtig, Alastor. Und genau deswegen ist es auch keine Auferstehung von den Toten. Durch magische Vorkehrungen hat Voldemort gesorgt, dass sein Geist nicht stirbt, wenn er vom Körper getrennt wird. Er will sich nun einen künstlichen Körper erschaffen, um diesen wieder an seinen Geist zu binden. Vermutlich wird er danach erneut Vorkehrungen gegen den Tod treffen, aber diesmal wird es nicht so einfach sein. Der künstliche Körper folgt ja nicht denselben Gesetzen wie ein natürlicher Körper, und auch die Verbindung zwischen Geist und Körper ist eine andere.“
 

Der Alte hatte recht...
 

Der Dunkle Lord würde erneut Vorkehrungen gegen den Tod treffen müssen, sobald er das Ritual durchgeführt hatte. Er würde zwar wieder einen Körper besitzen, aber einen Körper konnte man zerstören. Ein Körper war angreifbar.
 

“Ich verstehe,“ nickte Moody. “Aber jetzt, da wir Voldemort’s Pläne kennen, werden wir sie zu verhindern wissen. Er mag zwar die ersten beiden Komponenten für sein scheußliches Ritual haben, aber noch fehlt ihm die dritte. Harry Potter’s Blut.“
 

Moody ließ seine Faust auf den Tisch krachen. “Und Potter wird er nicht in die Finger kriegen. Der Junge ist hier in Sicherheit und wir werden dafür sorgen, dass es auch so bleibt.“
 

“Große Worte.“ Kaum zu glauben, dass ein alter Auror wie Moody dermaßen naiv sein konnte. “Und was, wenn sich Voldemort dann einfach einen anderen Feind für das Blut sucht? Die Auswahl an Feinden ist ja nicht gerade gering. Und was, wenn er seinen jetzigen Plan wieder verwirft und sich auf andere Weise einen Körper beschafft? Ein zweites Mal werden wir wohl kaum herausfinden, was er vorhat. Als Geist hat er alle Zeit der Welt. Wir nicht. Wir können uns nicht zurücklehnen und uns die Gelegenheit entgehen lassen, ihn endgültig zu vernichten.“
 

“Ach, und was schlägt der große Experte auf dem Gebiet der Schwarzmagie vor?“ fragte Moody spöttisch. “Wollen Sie etwa zulassen, dass er den kleinen Potter ausblutet, um sich einen neuen Körper zu basteln? Das könnte Ihnen so passen!“
 

“Voldemort würde Potter nicht töten, um an sein Blut zu kommen,“ sagte Snape langsam. “Noch nicht.“
 

“Bitte erklären Sie diese Theorie genauer.“ Dumbledore blickte Snape durchdringend an.
 

“Wenn dieser Mann eine Schwäche besitzt, dann ist es sein Narzissmus. Potter hat ihn besiegt, ihn gedemütigt, ihn seiner Macht beraubt. Voldemort kann nicht zulassen, dass ein solcher Gegner still und heimlich von einem Lakaien getötet wird, um an eine Ritualkomponente zu kommen. Er will ihn selbst töten, mit seinen eigenen Händen.
 

Und er wird wollen, dass Potter seine Wiederkehr miterlebt. Er wird wollen, dass diese Wiederkehr das Letzte ist, was Potter sieht. Damit er schließlich in dem Bewusstsein stirbt, dass Voldemort ihn ganz und gar vernichtet hat.“
 

“Sie sind widerwärtig,“ sagte Moody kopfschüttelnd. “Einfach nur widerwärtig.“
 

“Nichtsdestotrotz,“ setzte Snape seine Ausführungen fort, ohne auf Moody’s Einwand zu achten, “gibt es keinerlei Grund, Potter einer solchen Gefahr auszusetzen. Es genügt vollkommen, wenn ich Voldemort etwas von Potter’s Blut beschaffe und ihm auf diese Weise meine Loyalität vortäusche. Und dann, wenn er sich seinen neuen Körper geschaffen hat, vernichten wir ihn.“
 

“Diese Idee ist vollkommen lächerlich,“ ereiferte sich Moody. “Voldemort wird Ihnen niemals genug vertrauen, um ausgerechnet Sie in seine Pläne einzuweihen.“
 

“Warum nicht? Offenbar sind Sie doch nicht so gut, wenn es darum geht, die Denkweise von Schwarzmagiern zu verstehen...“
 

Dumbledore hob eine Hand und sie schwiegen alle beide.
 

Doch der Alte ließ sich Zeit, bis er sprach. Lange Zeit stand er einfach nur am Fenster und starrte in die Nacht hinaus. Und als er sich ihnen wieder zuwandte, schienen seine Gedanken immer noch weit fort zu sein.
 

“Ich fürchte, dieser Plan ist nicht durchführbar, Severus, wenn auch aus anderen Gründen. Ein Körper, der durch solch ein Ritual geschaffen wurde, kann nicht einfach durch Magie oder Waffengewalt wieder zerstört werden. Dazu wäre es notwendig, das Ritual zu seiner Erschaffung wieder aufzuheben.“
 

“Gibt es dazu kein Gegenritual?“ fragte Severus und blickte auf das Buch, welches immer noch auf dem Schreibtisch lag.
 

“Doch, ich fürchte, das gibt es. Das Gegenritual wird hier ziemlich genau beschrieben. Ich werde euch die Stelle aus dem Buch vorlesen, meine Freunde. Und dann werdet ihr beide erkennen, dass dieser Plan undurchführbar ist und dass wir nie wieder davon sprechen wollen.
 

Es muss eine andere Möglichkeit geben. Wir werden einen Weg finden. Und wenn wir keinen finden, so werden wir ihn schaffen.
 


 

Streu in den Wind

Die Gebeine des Vaters,

Der Körper des Sohnes

Zerfällt zu Staub!

Wirf in das Feuer

Das Fleisch des Dieners,

Der Körper des Herren

Verglüht – nur Asche bleibt!

Vergieß auf der Erde

Das Herzblut des Feindes,

Den Körper der Nemesis

Flieht das Leben!

Schwarz ist der Zauber,

Der Tote zum Licht erweckt!

Die Kraft ihn zu brechen

Ist so viel schwärzer noch.
 


 

* * *
 

May 20th, 1995
 

Lieber Sirius,
 

eigentlich schreibe ich nur, um dir zu sagen, dass in den letzten Wochen nicht viel passiert ist. Seit Percy’s Brief an Ostern haben wir nichts Neues über Mr. Crouch und seine angebliche Krankheit rausfinden können. Wir haben noch einmal versucht, mit Winky zu sprechen, aber auch da kam nichts dabei raus.
 

Ein Plan nimmt in deinen Gedanken Gestalt an: Was wäre, wenn du dir einfach deinen Besen schnappst, zu dem Haus von Mr. Crouch fliegst und selbst nachsiehst, was mit dem Minister los ist? Natürlich ist das vollkommen lächerlich, denn selbst wenn du herausfinden könntest, wo er lebt und die magischen Barrieren überwinden könntest, die sein Haus umgeben, so würdest du damit das Vertrauen von Sirius, Dumbledore und allen anderen enttäuschen, die ihr Bestes geben, um dich zu schützen. Im Moment kannst du nichts weiter tun als das, was du am allerwenigsten leiden kannst: Abwarten.
 

Ich bin deinem Rat gefolgt und konzentriere mich auf die dritte Aufgabe. Noch haben sie uns nichts Genaues dazu gesagt, aber wir werden hoffentlich bald mehr erfahren. Hermione übt verschiedene Zauber mit mir, die mir “auf keinen Fall schaden können“, wie sie es ausdrückt. Im Unterricht hätte ich diese Zauber jedenfalls nicht alle kennen gelernt.
 

Das Training ist eine gute Sache. Es beschäftigt dich, macht die Warterei erträglicher. Und die Zauber könnten wirklich einmal nützlich sein. Ein neuer Plan nimmt Gestalt an, was wäre, wenn du tatsächlich Auror wirst? Nein, es ist jetzt noch zu früh, sich über so etwas Gedanken zu machen. Berufliche Pläne werden erst mit den Fünftklässlern besprochen und du musst erst einmal dieses Turnier bestehen. Aber vielleicht…
 

Es gibt da etwas, was mich ein bisschen verwirrt und ich weiß nicht so genau, wie ich’s erklären soll, aber ich treffe mich seit einiger Zeit mit jemandem. Jetzt wirst du sagen, dass das ganz normal ist, aber eigentlich ist es ziemlich kompliziert. Es ist jemand, den ich eigentlich gar nicht mag...
 

Du hältst inne, als deine Hand beim Schreiben zu zittern beginnt. Was in aller Welt machst du da? Du willst Sirius doch nicht ernsthaft von Malfoy erzählen? Bist du bescheuert? Sirius hat doch ganz andere Sorgen, als diesen Teenager-Kram!
 

Andererseits, mit wem kannst du sonst darüber reden? Ron und Hermione fallen weg, sie würden Fragen stellen, denen du nur schwer ausweichen kannst. Früher oder später würden sie herausfinden, wer es ist und dann wäre die Hölle los. Und du willst nicht schon wieder Streit mit Ron. Gerade jetzt nicht, wo du seine Hilfe brauchst.
 

Bei Sirius kannst du den Fragen ausweichen, wenn er dir schreibt. Aber wird er dicht halten? Oder wird er Dumbledore davon erzählen und dieser wird es dir verbieten? Es gefällt ihm sicher nicht, wenn du nachts im Schloss rumschleichst. Selbst wenn du dich an die Vorgabe hältst, das Hogwarts-Gelände nicht zu verlassen.
 

So sehr du die Sache mit Malfoy beenden willst, dir gefällt der Gedanke nicht, dass ein anderer es für dich tun könnte. Es ist immer noch deine Entscheidung mit wem du dich triffst und die Erwachsenen haben kein Recht, sich in dein Privatleben einzumischen. Wenigstens das soll dir gehören. Wenigstens das.
 

Langsam zerreißt du das Pergament zwischen den Fingern und machst dich daran, einen neuen Brief aufzusetzen.
 


 

* * *
 

May 22nd, 1995
 

Kalt glitzernde Felswände. Flirrendes Lichtspiel auf dem dunklen Wasser.
 

Schattenschwarz.
 

Wieder einmal war er der Skizze auf der Rückseite eines Briefs gefolgt. Nur, dass sie ihn diesmal nicht nach oben führte, sondern nach unten.
 

Einen Moment lang hatte er doch tatsächlich geglaubt, Malfoy wolle ihn in die Räume der Slytherins locken. Es wäre ihm durchaus zuzutrauen, dass er ihrem ohnehin schon gefährlichem Spiel noch eine Note Risiko hinzufügen wollte. Aber ohne das richtige Passwort wäre Harry ohnehin nicht durchs Portal gekommen und Malfoy würde den Teufel tun, ihm dieses zu verraten. Stattdessen durchschritt Harry ein schmiedeeisernes Tor zwischen den Felswänden. Ein Tor, welches alt und rostig wirkte, dabei jedoch spürbare Wogen einer äußerst mächtigen, ihm unbekannten Magie aussandte. Und sicherlich hätte abgesperrt sein müssen.
 

Dahinter folgte er einer grob gehauenen Steintreppe nach unten... und wäre um ein Haar mit dem Fuß im Wasser gelandet.
 

Die Stufen endeten an einem unterirdischen Fluss, der nur spärlich durch einige magische Fackeln an den Wänden erleuchtet wurde. Ihr schwacher Schein verklang schon nach wenigen Metern in der Finsternis. Nun erkannte Harry auch, wo er sich befand, in der Höhle unter dem Schloss. Hier waren sie vor drei Jahren mit den Booten in Hogwarts angekommen.
 

Eine Erinnerung stieg in ihm auf, ein kleiner elfjähriger Junge, der staunend seinen ersten Blick auf die prächtige Silhouette des Schlosses warf. Die hohen Türme, die über ihm in den Nachthimmel ragten. Die spiegelnden Fenster, die wie unzählige warme Lichter in die Dunkelheit hinaus leuchteten, um ihn in seinem neuen Zuhause willkommen zu heißen.
 

Er lächelte, als er sich selbst gestattete, sich für einen Moment lang darin zu verlieren. Doch dann kehrte er mit seinen Gedanken in die Gegenwart zurück. Malfoy musste irgendwo hier sein, er würde sich wohl kaum im Wasser verstecken.
 

“Potter.“
 

Seine Stimme war kühl wie immer, sie schien etwas von der Kühle des Wassers zu tragen, welches dort unten dahinplätscherte. Und doch fehlte ihr die Häme, die sich sonst darin verbarg. Angestrengt sah Harry in die Dunkelheit, sein Blick suchte nach ihm.
 

Einen Moment lang schien es tatsächlich, als schwebe seine schlanke Gestalt aus dem Schatten heraus über den Fluss. Doch dann erkannte Harry, dass das schwarze Dreieck zu seinen Füßen die Spitze eines Bootes darstellte. Malfoy stand aufrecht in der Barke, stolz und standhaft wie ein venezianischer Gondoliere. Er benutzte seinen Zauberstab, um das Boot zu steuern, ein Paddel war ihm wohl zu muggle-lastig gewesen.
 

Als er sich dem Ufer näherte, steckte er den Zauberstab ein, streckte eine Hand aus und bot sie Harry dar.
 

Er zögerte. Eigentlich wollte er Malfoy nicht anfassen, außerdem erinnerte es ihn unweigerlich an ihre damalige Begegnung im Zug, als Malfoy ihm schon einmal die Hand angeboten und er sie ausgeschlagen hatte. Mit einem großen Schritt und etwas Balance sollte die Distanz eigentlich zu schaffen sein. Und schließlich war es ihm schon ein paar Mal gelungen, in vollem Flug auf einem Besen zu stehen.
 

Er streckte das Bein aus und stieß sich vom Ufer ab. Malfoy’s Augen verengten sich, als er sah, dass Harry keine Anstalten machte, seine Hand ergreifen. Mit einem winzigen Stoß brachte er das Boot zum Schwanken, gerade als Harry seinen Fuß hineinstellte. Harry stolperte – direkt in Malfoy’s Arme. Soviel also zum Thema Nicht anfassen.
 

Doch auch Malfoy hatte den Schwung unterschätzt. Einen Wimpernschlag lang hielt er Harry an sich gedrückt und grinste ihn siegessicher an. Dann stolperte er ebenfalls und riss ihn mit sich zu Boden, Körper an Körper. Sein Haar, seine Nase, sein Atem... alles viel zu nah und es kribbelte...
 

Nein. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein, oder? Entsetzt starrte Harry in das Gesicht über ihm.
 

Es gelang ihm nicht sofort, sich unter Malfoy herauszuwinden, aber zumindest schaffte er es, seine Lippen von ihm zu lösen. Es war auch kein richtiger Kuss gewesen, zumindest keiner der zählte. Nur ein Unfall. Und Malfoy war schuld. Er hätte ja diesen Blödsinn mit dem Stoß nicht machen müssen, der verdammte Mistkerl. “Igitt!“ Mit einem Laut des Ekels verzog er das Gesicht.
 

“Wenn hier einer Grund hat, sich zu beschweren, Potter, dann bin das wohl ich.“ Malfoy rollte sich von ihm herunter und stützte sich auf dem Ellenbogen auf. “Du stinkst nach Muggle und Muggle-Parfum und Knoblauch vom Abendessen.“
 

“Erstens nennt man das Deo, du Banause, zweitens habe ich überhaupt keinen Knoblauch gegessen und drittens stinken Muggles nicht. Das einzige, was hier stinkt, ist dein lächerlicher Reinblüterrassismus. Und... ah... wenn du glaubst, du kannst mich zum Schweigen bringen, indem du an mir herumfummelst, dann bist du noch dämlicher als ein... ah...“
 

Er packte Malfoys Hand und versuchte dessen Finger zu öffnen, ohne sich dabei selbst Schmerzen zuzufügen. Die Berührungen erregten ihn, machten ihn benommen und das in einem Moment, indem er unbedingt bei klarem Verstand bleiben wollte. Malfoy schaffte es immer wieder, jedwedes mögliche Gespräch zwischen ihnen im Keim zu ersticken. Diesmal nicht. “Malfoy, ich rede mit dir!“
 

“Mal ehrlich, Potter, zum Reden sind wir nicht hier.“ Malfoy grinste, ließ ihn endlich los und lehnte sich wieder nach vorne, um sanft mit der Zungenspitze über die Konturen von Harry’s Ohr zu fahren. Dann setzte er sich auf. “Außerdem, was hätten wir uns schon zu sagen? Beleidigungen an den Kopf werfen, können wir uns auch im Unterricht. Da gibt’s wenigstens Publikum.“
 

“Ich bin nicht derjenige, der damit angefangen hat,“ murrte Harry. Aber Malfoy hatte recht, sie hatten einander wirklich nichts zu sagen. Es gab Momente, da fragte er sich, ob Malfoy wirklich nur ein eingebildeter verzogener Reinblüter war, der Spaß daran hatte, andere fertigzumachen. Oder ob vielleicht doch mehr hinter ihm steckte. Ob er Loyalität gegenüber seinen Freunden empfand, ob er seine Familie liebte, ob unter seiner Maske aus Gleichgültigkeit und Arroganz auch irgendwelche guten Seiten zu finden waren.
 

Aber er brauchte nur diesen spöttischen Blick und dieses höhnische Grinsen zu sehen, damit solche Gedanken in Windeseile wieder in der Versenkung verschwanden.
 

Malfoy zuckte mit den Schultern. “Ich hab’ dir meine Freundschaft angeboten. Du hast abgelehnt. Eine zweite Chance gibt’s nicht – auch nicht für Dumbledore’s ach-so-berühmten Stiefellecker Harry Potter.“
 

Harry schnaubte verächtlich. “Kann ich gut drauf verzichten.“
 

“Schön, dass wir uns einig sind,“ spottete Malfoy. Mit festem Griff schlossen sich seine Finger um Harry’s Kinn. “Also, wo waren wir stehengeblieben?“
 

Diesmal wehrte er sich nicht dagegen. Ließ die Berührungen zu, die entfachte Hitze, das erwachende Verlangen in seinem Körper. Begierde. Sehnsucht. Leidenschaft mit einem zarten Hauch von Melancholie. Um sie herum an den Felsen flimmerte die Spiegelung der Wellen. Feuerfunken brachen sich auf düsterem Stein, während das Boot weiter durchs schwarze Wasser glitt.
 

Das Schaukeln der Barke hatte etwas Beruhigendes, beinahe Meditatives, ein Rhythmus, der sich ihnen anglich, sie für sich einnahm. Malfoy ließ eine Hand am Bootsrand hinabgleiten und hob sie wieder heraus, ließ kaltes Silberlicht auf Harry’s Haut regnen. Schimmernde Tropfen liebkosten seine Brust, seinen Bauch, seine bebenden Schenkel. Eine wilde Woge der Lust brandete durch seinen Körper, Hitze verschmolz mit Kühle, Sehnsucht mit Erfüllung. Malfoy beugte sich über ihn, als die Welle ihn forttrug, fing mit der Zungenspitze eine schimmernde Perle auf. Harry schlang die Arme um seinen Hals, zog ihn auf sich hinunter.
 

Eine Weile verharrten sie reglos, Leib an Leib, Stirn an Stirn, selbst ihr Atem schien stillzustehen. Schweigen umhüllte sie, bis auf das Plätschern des Wassers, welches sanft gegen den Bootsrumpf schlug. Erst als Malfoy sich erneut zu bewegen begann, trafen sich ihre Blicke, fanden einander inmitten von Silber und Schwärze.
 

Schattengleich glitt die Barke dahin, ein Relikt aus längst vergangenen Legenden. Doch diese Reise würde nicht in der Welt hinter dem Schleier enden – noch nicht.
 


 

* * *
 

May 31st, 1995
 

“Viel Glück bei der dritten Aufgabe.“
 

Dumbledore’s Worte hallen in deinem Geist wieder, als du die Stufen seines Büros hinuntergehst. Der steinerne Wächter-Gargoyle blickt dich mit leerem Blick an. Dein eigener Blick muss ähnlich leer sein, denn dein Kopf schwirrt noch von all den Dingen, die du in Dumbledore’s Pensieve gesehen hast.
 

Neville’s Eltern.. ihr furchtbares Leid. Die Verurteilung der Todesserfamilie Lestrange. Minister Crouch, der seinen eigenen Sohn den Dementoren vorgeworfen hat… vor den Augen seiner Mutter...
 

Und Angst… überall diese Angst.
 

Tragödien aus einer anderen Zeit. Menschliche Schicksale. Menschen, die geliebt und gehasst, gekämpft und verraten haben.
 

Oder verraten wurden.
 

So vieles ist damals geschehen, als Voldemort an der Macht war und du, der du im Frieden aufgewachsen bist, kannst es nicht einmal erahnen. Wie klein sind dagegen deine Probleme mit den Dursleys, wie unwichtig Onkel Vernon’s Herumgebrülle, Tante Petunia’s Gemäkel und die Kabbeleien mit Dudley.
 

Aber ohne Voldemort hättest auch du ein anderes Leben geführt. Du kannst nur erahnen wie es hätte sein können. Eine richtige Familie. Eltern, die dich lieben und sich um dich kümmern. Sirius als Patenonkel. Und vielleicht auch einen Bruder oder eine Schwester. Deine Eltern hätten sich sicher noch mehr Kinder gewünscht.
 

Manchmal denkst du darüber nach. Siehst in Gedanken ihre Gesichter, wie sie dich aus dem Spiegel Erised heraus anblicken. Ihr Lächeln, das so nahe scheint und doch so unerreichbar fern.
 

Ein Traum, der ein Traum bleiben muss.
 

Dumbledore hat so alt ausgesehen, als er über dem Pensieve stand. So verbraucht, so müde und so traurig. Hat auch er an all die Menschen gedacht, die er verloren hat? Bestimmt sind es viele gewesen. Wie kann er das nur ertragen, so alt zu werden und das alles mit anzusehen?
 

Du darfst nicht im Schmerz versinken. Kopf hoch, du darfst deinen Mut nicht verlieren. Gerade weil dir immer mehr bewusst wird, wie viel Schmerz Voldemort anrichtet, musst du dich ihm entgegenstellen. So wie es deine Eltern getan haben. So wie es Neville’s Eltern getan haben. Dumbledore mag müde und traurig sein, doch ebenso ist er weise und mächtig.
 

Er wird dir immer zur Seite stehen...
 


 

* * *
 

June 1st, 1995
 

Mitternächtliche Stille hatte sich über Godric’s Hollow gesenkt. Der Holunder stand in voller Blüte und sein betörender Duft folgte dem einsamen Wanderer durch die Straßen. Vorbei an den grünen Gärten, den gemütlichen Cottages, und den Laternen, welche den Weg säumten und ein sanftes warmes Licht verbreiteten.
 

Dumbledore atmete schwer. In einer anderen Welt, einem anderen Leben würde Harry friedlich in einem dieser Häuser schlafen. Zu Bett gebracht von liebevollen Eltern, die ihm vielleicht noch ein Lied oder eine Geschichte mit auf die Reise ins Land der Träume gegeben hätten.
 

Aber es hatte nicht sein sollen und es half nichts, sich in Wunschvorstellungen zu verlieren.
 

Alles, was er tun konnte, war, zu verhindern, dass noch andere Kinder Harry’s Schicksal teilen würden. Voldemort durfte nicht zurückkehren. Sie mussten es um jeden Preis verhindern und dieser Preis würde hoch sein, soviel war sicher.
 

Wir werden einen Weg finden. Und wenn wir keinen finden, so werden wir einen schaffen.
 

Er kannte den Weg zum Friedhof gut, war ihn bereits viele Male gegangen. Wenn auch niemals mit einem solch schweren Herzen wie heute Nacht.
 

Er hatte versagt...
 

Er, der sonst so geschickt darin war, Wege im Unwegsamen zu finden, hatte auf ganzer Linie versagt. Heute Nacht, nach Kopfzermartern, schlaflosen Nächten und endlosen Grübelein hatte seine Weisheit ihr Ende gefunden.
 

Mondlicht glitzerte auf dem düsteren Mauerwerk, als er durch das Tor trat. Vor ihm ragten die Bäume wie stumme Riesen empor, lebende Schatten, die sich anklagend in der Dunkelheit erhoben. Dumbledore hielt den Blick gesenkt, seine Stiefel knirschten auf dem Kiesweg, der zwischen den Reihen und Reihen an Grabsteinen entlangführte. Auch wenn er in Gedanken weit fort war, so hielten ihn seine Füße doch auf dem richtigen Weg.
 

Dann blieb er stehen.
 

Die beiden Grabsteine lagen unweit des Flusses, unter einer großen Kastanie. Sie waren schlicht gehalten, in Form zweier Brückenpfeiler mit den Ansätzen einer Brücke auf der jeweiligen Innenseite. Die Brücke selbst, die die beiden Steine verbinden sollte, existierte nur in der Phantasie des Betrachters. Sie war ein untrügliches Zeichen dafür, dass nicht alles, worauf ankam, sichtbar und erklärbar sein musste. Auch Liebe und Freundschaft waren nicht sichtbar und so stellten sie doch die stärksten zwischenmenschlichen Verbindungen dar, Brücken, die man mit dem Auge nicht sehen konnte.
 

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.. .
 

Die einzige Verzierung bildete die eingravierte Lilie auf Lily’s Grabstein. Er strich mit den Fingern darüber, erlaubte sich einen Gedanken an die Zeiten, als Lily und James noch durch die Gänge seiner Schule streiften, sich lachend mit Freunden unterhielten, jung und abenteuerlustig, ihr ganzes Leben noch vor sich. Die Zeiten waren düster gewesen, doch sie hatten niemals ihren Mut verloren. Er hätte Harry mehr von ihnen erzählen sollen. Hätte ihn schon längst hierherbringen und ihm die Gräber seiner Eltern zeigen sollen.
 

Hätte... hätte...
 

“Lily. James.“ Er sank vor den beiden Grabsteinen auf die Knie, achtete nicht auf die harten Baumwurzeln, die gegen seine Schienbeine drückten. “Die Zeit ist gekommen, Voldemort wird zurückkehren. Euer treues und tapferes Opfer hat uns vierzehn Jahre erkauft, doch wir wussten immer, dass wir nicht ewig sicher sein würden.“
 

Lily und James hatten ihr Leben gegeben, um Harry zu schützen. Als er den Jungen damals in Sicherheit brachte, hatte er sich geschworen, diese Aufgabe weiterzuführen, alles zu tun, damit ihr Opfer nicht umsonst gewesen war. Doch nun stand er am Scheideweg. Wenn ein, nein zwei Leben gegen viele standen, was war dann die richtige Wahl? Gab es überhaupt eine richtige Wahl? Konnte man in einer solchen Situation überhaupt handeln, ohne Schuld auf sich zu laden?
 

“Er wird zurückkehren und ich kann nicht zulassen, dass es geschieht. Ich kann nicht zulassen, dass er erneut die Macht ergreift, dass er die Zaubererwelt in dasselbe Unglück stürzt wie damals. Niemand von uns will solche Zeiten noch einmal erleben.“
 

Er holte tief Luft. “Deswegen musste ich eine Entscheidung treffen und ich habe sie getroffen.“
 

Er wollte weitersprechen, doch die Stimme versagte ihm. Mühsam richtete er sich auf. Er war hier hergekommen, um Lily und James um Vergebung zu bitten, aber das, was er im Begriff war zu tun, konnte nicht vergeben werden. Durfte nicht vergeben werden. Keine Absolution. Diese Schuld würde ihn für den Rest seines Lebens begleiten und jeden einzelnen Tag auf seine Schultern drücken. Jeden einzelnen Tag würde er den Schmerz spüren und es war richtig, dass dies so geschah. Er hatte es nicht anders verdient.
 

Ein Leben durfte niemals leichtfertig geopfert werden. Schon gar nicht das Leben eines Unschuldigen.
 

Wenn sein Plan funktionierte, würde es eine Welt ohne Voldemort geben. Ohne seinen alles zerfressenden Hass, ohne die Angst und das Leid, das der geflügelte Tod über die Menschen brachte.
 

Eine Welt des Friedens.
 

Für ihn selbst jedoch würde in dieser Welt kein Platz mehr sein.
 

Tsuzuku…. to be continued


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, Yama hat zur Zeit wieder einen Potterflash und arbeitet gerade an der Geschichte weiter. Außerdem hat es mich irgendwie angespornt, dass ich gerade in letzter Zeit wieder einige Reviews und Anfragen bekommen habe, ob und wann es endlich weitergeht. ^^

Meine Shingeki no Kyôjin Stories laufen natürlich auch weiter. Digimon und Yu-Gi-Oh pausiert grad wieder ein bißchen, wird aber auch irgendwann weitergeführt. Nichts ist entgültig abgebrochen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pogopuschel
2014-11-25T13:42:32+00:00 25.11.2014 14:42
Hey
Endlich geht es weiter juhu. Super Fortsetzung. Hoffentlich geht es schnell weiter. @ Lady_ocean ich denke es fehlt die zeit Angabe vor dem Teil. So wie es sich für mich abhört müsste der Teil in Harrys 2. Schuljahr spielen kurz nach dem er aus der Kammer der Mysterien wieder raus ist. Und Dumbledore festgestellt worum es sich bei riddles Tagebuch gehandelt hat.
Von:  Lady_Ocean
2014-11-21T11:45:04+00:00 21.11.2014 12:45
Oooooh, ein neues Kapitel! Ich habe auch immer ganz geduldig darauf gewartet, dass es weitergeht und die Hoffnung nie aufgegeben. Es ist ja auch ein episches Projekt und Epen brauchen ihre Zeit. Gut Ding will Weile haben. :)
Jetzt hab ich mich gleich voller Eifer ins neue Kapitel gestürzt und dabei allerdings festgestellt, dass ich nach der langen Pause zumindest ins letzte Kapitel noch mal reinlesen sollte. Meine letzte Erinnerung reichen noch an die gemeinsamen Erinnerungen mit Harry zurück, die Draco eine nach der anderen ins Pensieve verbannt hat. Und dass Hermine durch die zufällig gefundene "Radioscheibe" herausgefunden hat, dass die vom Avada Kedavra getroffene Mutter dieses Mädchens noch am Leben war, woraufhin sie augenblicklich nach Ginny gesucht und diese aus ihrem Grab befreit hat (und Ron ist ja vor Wut und Trauer Hals über Kopf davongestürmt und keiner weiß bis jetzt, wo er ist). Und Harry ist Draco in die Hände gefallen/ gelaufen und wurde von diesem nun auf dessen Besen zum schwarzen Lord gebracht.
Das war so mein Stand der Dinge. Daher war ich jetzt erst mal erstaunt, als plötzlich diese Personenkonstellation auftrat. Wenn ich nichts Wichtiges zwischendrin vergesen habe, müsste Snape (und damit auch die anderen) nichts davon wissen, was inzwischen mit Harry passiert ist. Und dass er und Draco generell ihre eigenen Pläne gesponnen hatten, um Voldemort aufzuhalten. Snape ging ja hier fest davon aus, dass Harry sicher ist. - Allerdings wissen sie, dass Ginny gerettet wurde. Irgendwo dazwischen ist in meinem Kopf die zeitliche Reihenfolge etwas abhanden gekommen. Aber das werd ich auf jeden Fall nachbessern. ^^

Amicus Draconis ist sowieso die einzige Fanfic, die ich jemals zweimal gelesen habe. Beim zweiten Mal in ausgedruckter Form. Gott, das war ein Papierstapel. Da war auf einen Schlag ein ganzer (dünner) Ordner voll. ^^° Die Mythologie, die Magie und generell der ganze Plott, die hier drin stecken, haben es mir unheimlich angetan. Daher freue ich mich sehr, dass es weiter geht!


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