Das Flackern der Flamme
Ein schwacher Wind zieht langsam über die verbrannte Erde, streift an zerschossenen Leichen und im Staub liegenden Bannern vorbei.
Nach einem langen Weg über das schwarzrote Land kam er zu den Aufgesprengten Toren der Deprois-Zitadelle.
Im innern streiften große schatten umher, scharten unter den Leichen der einstigen Bewohner nach Beute und durchsuchten die Räume nach Schätzen.
Einer der Schatten gehörte einem Mann der in eine vielfarbene Robe gekleidet war. Sein Gewand war anzuschauen wie ein blutbefleckter Paradiesvogel und sein Stab trug ihn als drittes Bein die Korridore entlang.
Niemand stand ihm im Wege, denn keiner wollte sich seinem Zorn aussetzen.
Ja, er war mächtig. Ein mächtiger Hexer des Chaos, namens Akarth.
Seine Schritte hallten durch die leeren Gänge und schallten tief in den Altarraum. Ein Knirschen und Knacken von zerschmetterten Mosaiken und geborstenen Adamantium drang vom gesprungenen Boden.
jungfrauenlutgefüllte Risse zogen sich zur Mitte des Raumes zu einem meterhohen Hügel von Leichen der Schwestern der Zitadelle. Auf diesem schreckenerregenden Hügel ruhte eine hünenhafte Kreatur, in schwere Ceramit-Panzerplatten gehüllt, stillschweigend mit einem abgerissenen Frauenschädel in der Hand.
Der Hexer stellte sich vor den provisorischen Thron und hob die Stimme.
"Herr, die Zitadelle ist nun erobert, wann beginnen wir mit der Opferung?"
Die Rüstung bewegte sich keinen Millimeter, saß nur ruhig da.
Nach einer Weile regte sich die Hand die den Schädel hielt und wurde vor das visier des gehörnten Helms geschoben. es klang eine dunkle Stimme aus dem Helm heraus.
"Sie sind selbst im Tod noch ein Rätsel für mich, diese Sororita, nun... versteh einer die hieligen Frauen."
Die Worte des Hünen verwirrten Akarth wider ihrer Bedeutungslosigkeit gegenüber seiner Frage. Als Akarth die Verwirrung vertrieben hatte, kündigte das Erheben der bulligen Rüstung eine weitere ansprache an.
"All diese Frauen, dahingemetzelt wegen ihres Kampfgeists.Schade das sie nur wegen ihres Vertrauens und ihrem unerschütterlichen Glauben an einen einfachen Menschen, den ach so prachtvollen spalzüngligen Imperator, gegen die einzig wahren Heiligen kämpfen." er schüttelte das Haupt "Nur die Mächte des Warp wissen warum."
Der Hüne erhob sich und zerdrückte beiläufig mit lautem Knacken den Schädel in seiner Hand und ließ ihn zu den anderen unbedeutenden Leichen fallen.
"Sag den Männern sie sollen ihre Beute in die Schiffe schaffen und die Abreise vorbereiten."
Er ging schweigend an Akarth vorbei und setzte seinen Weg durch den Korridor fort, während Akarth unter unheimlichen Gesängen die Feuer des Tzeentch beschwor und meilenhohe Rauchsäulen, dunkle flammen und längst verhallte Schreie löschen die Erinnerung an die zerstörte Zitadelle und ihre verdammten Bewohner aus.