Zum Inhalt der Seite

An Angel's Story

Ein Jahr
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rotauge

Asch-kenn-dorr.

Eigentlich weiß ich nicht genau, was ich von diesem Kap halten soll. Zumindest gibt es einen neuen Chara...
 


 

Bei der Berührung zuckte sie zusammen. Was war los? Was wollte diese Person?

Aber die Worte und die Hand dieser Person beruhigten sie. Nach einiger Zeit drehte sie sich um und sah ihn an.
 

Er war komplett schwarz gekleidet. Auf dem Kopf hatte er einen Helm, der wirkte, als wäre die dahinter verborgene Person nicht gerade nett: Er war fast so wie der Kopf eines Drachens geformt und vor dem Kiefer ragten zwei Spitzen hervor, die man auch mühelos als Zähne bezeichnen konnte. Auf seinen Kopf hatte er eine große Kapuze. Auf den Schultern trug er einen langen Umhang, seine restliche Kleidung war einfach nur schwarz. Ran fühlte sich an ein Piloten-Dress erinnert. Seine Schuhe waren in etwa Wanderschuhe. Auch schwarz.

Sein Erscheinungsbild wirkte auf sie faszinierend. Wie ein schwarzer Ritter...

Was sie aber am meisten faszinierte waren seine Augen.

Das von ihr aus gesehene rechte war blau.

Es war ein Blau, indem sie sich hätte verlieren können...klar und voller Energie. Außerdem konnte sie erkennen, dass er sanft war, denn so schaute er sie mit diesem Auge an.

Das andere Auge war praktisch das Gegenteil.

Es hatte die Farbe rot.

Rot, wie Blut, das vieles Leiden verursacht. Als hätte er schon vieles gesehen, was niemand hätte sehen sollen. Er war erbarmungslos. Kalt.
 

Seine Augen stellten genau zwei Gegenteile dar.
 

"Was willst du?" Ran hoffte, dass er nicht so war, wie er auf den ersten Blick wirkte...

"Ich will dir nichts tun. Dafür schulde ich dir zu viel."

"Wie...?" Ran hatte diese Frage ausgesprochen, bevor sie überhaupt nachgedacht hatte. Wieso sollte so jemand wie er ihr etwas schulden? So jemanden vergisst man nicht. Andererseits war da ja auch ihr beschädigtes Gedächtnis...

Dann lächelte er.

"Ja, du erkennst mich nicht. Aber du hast mir schon einmal geholfen. Denk nach, vielleicht erinnerst du dich dann."

Sie dachte nach. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Klar!

Ein Auge... eine komische Reaktion... mysteriös...

"Du...du warst der auf dem Schrotthaufen?" Ran sprach erneut, ohne zu denken. Warum dachte sie auch nicht nach?

Er fing an zu lachen.

"Der auf dem Schrotthaufen! Was für eine Bezeichnung! Na hoffentlich bekommt kein anderer das mit, ansonsten habe ich einen neuen Spitznamen!"

Er fing sich erstaunlich schnell wieder und sprach ruhig weiter.

"Ja, du hast Recht. Du hast mich damals gefunden. Ich schulde dir viel."

Ran war irgendwie erleichtert.

"Tomoaki hat gesagt, dass du gesagt hast, dass du wiederkommst."

Er setzte sich gemütlich hin. Unter seinem Umhang konnte Ran verschiedene Waffen erkennen, so etwa auch die, die sie auf dem Schrotthaufen zurückgelassen hatte und ein großes Messer.

"Ja, das habe ich. Allerdings ist es noch nicht so weit. Diese Begegnung ist reiner Zufall."

Eine Zeit lang schwiegen sie. Ran hatte sich vollkommen beruhigt.

"Kann ich dich was fragen?"

Er schaute überrascht auf.

"Fragen kannst du alles, es ist aber nicht gewiss, ob du jetzt Antwort erhältst."
 

"Warum hast du im Krankenhaus nicht gesprochen?"

Er drehte sich zur Straße und schaute über diese hinweg zu den Dächern der anderen Häusern.

"Ich wollte nicht erkannt werden. Wenn ich gesprochen hätte, wäre aufgeflogen, was bei dem Aussehen wegen meines Zustandes schlecht ging. Und ich kann jetzt mit dir sprechen, weil meine Stimme verzerrt ist."

Ran schwieg nach dieser Antwort. Der Wind pfiff über das Dach und wehte dem Fremden die Haare ins Gesicht.

Ihr kam das seltsamerweise bekannt vor...

Aber ja doch!

"Irgendwie muss ich an eine Person aus einem Theaterstück denken...", erzählte sie ihm.

Er blickte zu ihr zurück. Was er jetzt wohl von ihr denken mag?

"Ach ja. Und welche?"

"Es handelt sich um ein Theaterstück, bei dem es darum ging, dass ein unbekannter schwarzer Ritter eine Prinzessin rettet. Ironischerweise habe ich die Prinzessin gespielt..."

Sie lächelte. ,Und du bist dann der schwarze Ritter...', dachte sie zu Ende.

"Tja, die Farbe passt. Vielleicht kann man mich ja mit dem Ritter vergleichen, aber ich glaube kaum, dass alles zutrifft..."

"Ja, vielleicht..."

Ran schaute ihn sich noch einmal genauer an, wie er da im Mondlicht vor ihr hockte. Seine beiden Augen, die einen gegenteiligen Charakter widerspiegelten... seine mysteriöse Erscheinung... Eigentlich wusste sie nichts über ihn und sein Aussehen war auch nicht gerade beruhigend... aber sie fühlte sich in seiner Gegenwart sehr wohl, das Loch verschwand...

"Wie soll ich dich eigentlich nennen?", fragte sie. Dabei ging es ihr nicht darum, seinen Namen zu erfahren, sie wollte nur einen Namen, den sie mit ihm in Verbindung bringen konnte. Sie wollte, dass er sich einen aussuchte.

Er schaute sie mit beiden Augen durchdringend an. Das Blaue schien zu lächeln, während das Rote etwas von seinem Schrecken verlor.

"Du kannst mich Rotauge nennen. Den Namen hat man mir gegeben, als man mein zweites Auge nach der Behandlung gesehen hat."

"Rotauge...", murmelte sie ihm nach. Der Name passte irgendwie. Man hatte eines seiner Merkmale und trotzdem konnte man nicht wissen, was sich genau dahinter verbarg. Er klang mysteriös, als hätte man es mit einer besonderen Person zu tun. Der Name war gut.

Eine weile sagten sie nichts. Ran saß einfach nur da und war froh, dass jemand da war, auch wenn es nur Rotauge war. Sie mochte ihn.

Nach einer Weile fing sie an zu zittern.

"Ist dir kalt?"
 

Sie schaute zu ihm auf. Dann nickte sie langsam.

"Warum gehst du dann nicht rein?"

Er schien sich wohl sorgen um sie zu machen. Oder mochte er sie? Nein, sie kannten sich ja so gut wie gar nicht.

"Ich will noch etwas draußen bleiben. Die Nacht ist schön..."

"Dann kannst du doch reingehen, dir was Warmes anziehen und danach wieder rausgehen..."

"Aber dann wecke ich die anderen..."

Er schien etwas überrascht von ihrem Kontra zu sein. Er dachte nach. Woher sie das wusste, wusste sie nicht. Sie wusste bloß, dass er nachdachte.

Dann hob er seine Hände zu den Schultern. Jetzt konnte sie auch erkennen, dass es keine gewöhnlichen Handschuhe waren. Es handelte sich hier eher um stählerne Klauen.

Rotauge löste seinen Umhang von den Schultern und reichte ihn Ran.

"Hier. Wenn du niemandem davon erzählst, kannst du ihn behalten."

Ran war überrascht. Wieso gab er ihr seinen Umhang?

Sie nahm ihn an.

"Aber du musst ihn verstecken und du darfst niemandem davon erzählen, denn dann wissen manche, dass wir uns schon begegnet sind. Und das kann leider tödlich enden. Also musst du aufpassen!"

Die Warnung wurde sehr eindringlich Ausgesprochen.

Obwohl es sehr riskant schien, nickte sie.

Der Fremde stand auf und musterte sie noch einmal.

Nun konnte die Oberschülerin erkennen, dass er fast überall am Körper irgendwelche Ausrüstung trug. Das meiste waren Waffen oder Kletterausrüstung. Manches konnte sie aber auch nicht identifizieren.

"Ich muss langsam los. Ich bin eh schon zu spät..."

Dann blickte er auf das nächste Haus.

Ran umhüllte sich mit seinem Umhang und stand auch auf. Er war herrlich warm.

"Frierst du auch nicht?"

"Nein, diese Kleidung ist auch sehr warm."

Dann gingen sie zusammen zum Rand des Daches. Er nahm sich eine Armbrust und spannte einen Haken ein, an dessen Ende ein Dünnes Seil angebracht war.

"Der Umhang ist kein gewöhnlicher. Du kannst ihn ruhig benutzen, wenn du in Gefahr bist. Aber bedenke immer: Wenn andere ihn sehen, kann es schon zu spät sein. Dann werden sie dich suchen und finden. Frag besser nicht, was dann passiert. Auf jeden Fall kann ich dann für nichts garantieren. Aber wenn du denkst, dass es auf keinen Fall schlimmer kommen kann, ist dieser Mantel immer eine gute Wahl."

Nach dieser abschließenden Warnung schoss der auf die andere Seite und verschwand. Ran konnte noch erkennen, dass er sich weiter von Dach zu Dach bewegte.

Er verschwand in der Nacht.
 

Zu gerne hätte sie gewusst, wer er wirklich war. Aber sie hatte das Gefühl, dass sie das noch früh genug herausfinden würde. Der Wind ließ seinen Umhang sanft hin und her wehen, aber er wehte nicht völlig hoch, so dass er noch Schutz bot. Und sie war sich sicher, dass er aus einem besonderen Material war, welches noch mehr zu bieten hatte.

Sie sah wieder nach unten. Der Verkehr hatte immer noch nicht aufgehört, man konnte die Autos leise brummen hören. Und hie und da wieder ein Hupen.

Der Wind wehte ihr die Haare aus dem Gesicht, als sie wieder nach oben zu den Sternen blickte. Eine schwarze Wolke hatte sich vor dem Mond geschoben, die meisten Sternen waren schon nicht mehr zu sehen. Morgen würde es wahrscheinlich Regen geben...

Sie seufzte. Warum hatte er denn nicht einfach bleiben können? Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass er für eine Illegale Sache eintrat. Nein, das glaubte sie nicht. Aber wissen konnte sie es nicht...

War er schizophren?

Ach, was dachte sie denn jetzt schon wieder? Nur weil Einer zwei verschiedene Augenfarben wegen einem Unfall hatte, hieß das noch lange nicht, dass er Schizophren war. Sie stand noch etwas auf dem Dach, dann begab sie sich ins Haus. Den Umhang versteckte sie im Kleiderschrank bei einem Kleid, als wäre es ein dazu passendes Assecoir. Auch wenn die anderen dann über ihren modischen Geschmack meckern würde...das war ihr egal. Es gab eigentlich kein besseres Versteck!
 

Asch-kenn-dorr.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-02-20T14:53:16+00:00 20.02.2005 15:53
*arg* *aufreg**
ich hab zwar ne ahnung oder erher ne vermutumg, wer wer ist, aber ich will es jetzt endlich wissen =)
ich werd sonst noch verrückt *löl*
büdde schreib schnell weiter!
xxx Ran


Zurück