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Bad Moon

von

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crescent~lost guitar

"Und?" Yoshiki schaute erwartungsvoll in die Runde. "Was haltet ihr davon?"

"Klingt gut", fand Toshi und nickte.

Die anderen stimmten ihm zu. Yoshiki hatte ihnen ein neues Stück vorgespielt, welches er vergangende Nacht geschrieben hatte.

Er lächelte zufrieden, als er die Reaktionen der anderen erhielt. "Prima. Dann können wir ja gleich anfangen dieses Stück zu proben." Er stand auf.

"Was ist eigentlich aus dem geplantem Auftritt geworden, in dieser neuen Kneipe, von der du erzählt hast?" Hide schaute fragend hinauf zu Yoshiki.

"Nichts", seufzte dieser, "die haben doch noch irgendwelche Probleme bekommen mit den Räumlichkeiten. Haben mir jedenfalls abgesagt." Er hasste es, über Niederlagen zu reden... Statt dessen trieb er seine Kollegen lieber an ihre Instrumente und ließ sie so lange dieses Stück einüben, bis ihm die klangliche Wiedergabe seiner Komposition gefiel. Dies dauerte bis tief in die Nacht hinein. Alle waren am Schluß ziemlich müde und erschöpft und erleichtert, als Yoshiki die heutige Probe für Beendet erklärte und sie nach Hause entließ. Toshi ging jedoch nicht zu sich nach Hause; er übernachtete, wie in letzter Zeit immer häufiger, in Yoshikis Kellerwohnung. Seit der heftigen Auseinandersetzung mit seinen Eltern mied er die beiden wo er nur konnte. Yoshiki hatte ihm angeboten, bei ihm bleiben zu können, so lange er wollte. Schließlich waren die Zwei langjährige Freunde. Toshi nahm das Angebot natürlich gerne an. Und so schaute er mitlerweile nur noch bei sich zu Hause vorbei, wenn es unbedingt nötig war.

Pata und Taiji fielen auf dem Heimweg schon beinahe die Augen zu. Beide hatten heute einen ziemlich langen und anstrengenden Schultag hinter sich, das kombiniert mit den Proben-und sie waren fix und alle. Alle Drei, hide, Pata und Taiji, waren froh, als sie die kleine Nebenstraße, geformt zu einem Halbkreis, erreicht hatten und hide die Haustür aufschloss. Wenige Minuten später lagen alle Drei friedlich schlummernd in ihren Betten.
 

Wie ein unschuldiges Kind lag er da. Toshi schlummerte tief und fest auf dem Nachtlager, welches ihm Yoshiki hergerichtet hatte.

Der Drummer ließ seinen Blick ein paar Mal über den friedlich schlafenden Freund gleiten, erhob sich dann lautlos von seiner Schlafgelegenheit und ging, ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen, durch den Raum hinüber zu dem Zimmer, welches er damals als Proberaum eingerichtet hatte. Es lag gleich nebenan. Er brauchte kein Licht an zu machen, er wusste auch so, wo sich was befand.

Auch, wo Patas Gitarre stand.

Der gutmütige Gitarrist nahm seine heißgeliebte Gibson Les Paul immer überall mit hin, ließ sie nie aus den Augen. Doch heute Nacht hatte er sie vor unbendiger Müdigkeit und Erschöpfung das erste Mal vergessen. Hatte sie gegen die weiße Wand gelehnt und stehen gelassen.

Yoshiki ging auf das wertvolle Instrument Patas zu. Seine Lippen formten sich rasch zu einem Grinsen. Seine knochige, leichenblasse Hand griff nach der Gitarre. Ohne lange zu zögern verließ er mit ihr den Proberaum, durchquerte wieder seine Wohnung, warf noch einen kurzen, prüfenden Blick auf Toshi.

Dieser bekam überhaupt nichts mit, so tief war er in seinem Schlaf versunken.

Dann verließ Yoshiki mit der Gitarre den Keller.
 

Graue Wolken zogen über den tiefdunklen Himmel. Wurden sachte vom Wind getragen.

Durch die kahlen Zweige der schwarzen Bäume schien der Sichelmond.

Klar und unscheinbar. Spendete nur wenig Licht. Drängte sich nicht auf. Und war doch da.

Wurde von einigen bauschigen großen Wolken verdeckt von Zeit zu Zeit.

Verbarg sich.

Und kam dann wieder zum Vorschein.

Doch war er die ganze Zeit präsent.

Yoshiki ging durch diese dunkle Nacht, die Gitarre fest im Griff. Ununterbrochen einem Lächeln auf den Lippen. Er trug die Gitarre durch die Nacht, durch die Dunkelheit, in Welcher er nicht entdeckt wurde, die ihm Schutz bat. Der seichte Wind fuhr ihm unentwegt durch die geblichenen Haare. Liebkoste stetig seine kühle Haut. Tief, tief in dieser Nacht wandelte er umher, ließ sich von nichts aufhalten. Er schien unerklärlicherweise der einzige Mensch zu sein, der in dieser Dunkelheit unterwegs war. Niemand, der sein Handeln hätte verhindern können.

Niemand.

Yoshiki sog die Nachtluft tief ein, ließ seine Lunge mit ihr überfluten. Er war wie verschmolzen mit dieser Nacht. War wie Eins mit ihr. Mit der Dunkelheit, der Kälte, der Mysterie......

Plötzlich stand er vor ihr. Der Schrotthalde. Verwildert, verkommen und verlassen lag sie da. Nur ein paar Berge voller Müll vorzuweisen. Yoshiki ließ seinen Blick einen Moment über den Platz wandern. Dann betrat er die Halde. Begutachtete jeden Schrottberg, an dem er vorbeikam. Den Gitarrenhals fest umgriffen.

Ein Lächeln.
 

Pata ließ seinen verständnislosen Blick quer durch's Zimmer gleiten. Es war später Nachmittag, er wollte zu den Proben gehen. Wollte seine Gitarre holen. Doch die war nicht da. Nicht in diesem Raum. Pata begriff es nicht. Er hatte seine Gitarre bisher doch immer bei sich im Zimmer stehen. Aber so sehr seine Augen auch die Räumlichkeit absuchten-sie erblickten nirgendwo die geliebte und vertraute Gibson.

Pata schüttelte ungläubig den Kopf. Hatte er sie irgendwem geliehen? Hide? Sofort stürmte er in hides Zimmer-doch Dieses war leer. Der Rothaarige war nicht zu Hause und seine Gitarre befand sich auch nicht hier. "Das gibt's doch nicht....", murmelte er völlig verwirrt zu sich selbst. Er war vergangende Nacht zwar sehr müde gewesen, aber Gedächtnisschwund hatte er bisher davon noch nicht erlitten. Er stand noch eine Weile kopfkratzend im Raum, doch da von dieser Tätigkeit seine Gitarre auch nicht wieder herkam, beschloss er bei den Proben aufzutauchen und die anderen zu fragen, ob sie seine Gitarre gesehen hätten. Ein kurzer Griff nach seiner Jacke, ein Zweiter nach den Schlüsseln-und weg war er.
 

Unmengen von Tränen ströhmten über sein Gesicht, gefolgt von immer wieder Neuen.

Hide strich ihm schon sehr lange über die lange, dunkle Lockenmähne, hielt den Kopf des Freundes schützend an seine Brust.

Pata konnte mit dem Schluchtzen nicht mehr aufhören. Spührte immer wieder neuentfachte Verzweiflung in sich aufbäumen, krallte sich hilfesuchend an hide fest, konnte nicht mehr. Seine Gitarre war weder bei Yoshiki im Proberaum, noch hatte er sie irgendjemand anderem gegeben. Und niemand konnte sich daran erinnern, wo sie zuletzt gewesen sein mochte. Sie schien wie spurlos verschwunden.......

Pata zerriss es innerlich das Herz. Die Gibson war sein Baby, sein Ein und Alles. Er hatte sie immer bei sich gehabt, hatte sie gehegt und gepflegt, beinahe so als sei sie lebendig. Und für Pata war sie das wohl auch ein wenig. Sie hatte die Jahre über ihre eigene Seele bekommen, wie er es empfand. Sie hatte ihre Macken und ihre Vorzüge. Für ihn war sie ein absolutes Unikat, ein Einzelstück. Keine einzige Gitarre schien ihm wie Seine. Er liebte sie sehr.....so sehr, dass er sich unendlich schlecht fühlte, jetzt, wo sie offensichtlich verschollen war. Es war gar nicht der Punkt, dass es seine einzige Gitarre war, die er besaß, es war viel mehr der Punkt, dass sie in seinem Herzen so wichtig für ihn war. Aber jetzt.....jetzt schien sie verschwunden......spurlos......und niemand konnte helfen.

Hide wusste langsam auch nicht mehr weiter, hielt immernoch den weinenden Freund im Arm, streichelte ihn unentwegt-doch schien ihm das nicht sonderlich tröstlich für Pata zu sein. Er konnte die Gibson auch nicht wieder herzaubern, obwohl er sich im Moment nichts mehr wünschte als das. Er hatte Pata noch nie so aufgelöst, noch nie so am Boden zerstört, ja, regelrecht noch nie so hoffnungslos erlebt...... Der um so vieles älter Wirkende ließ sich nicht oft von Sachen aus der Bahn werfen. Es war selten, ihn so hilflos zu erblicken. Von daher wusste hide auch nicht so ganz recht mit dieser Situation umzugehen. Er war für ihn da, tröstete ihn....aber genügte das...?

"Hideee~......." Ein herzzerreissendes Schluchtzen. Pata wühlte seine Finger in den Stoff von hides Klamotten, wollte sich an ihm festhalten, fühlte sich so schwach, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen entrissen; oder mehr noch, als hätte man ihm seine Seele geraubt.

Hide konnte daraufhin auch nur wieder mit hilflosem Streicheln und Flüstern versuchen, ein wenig Trost zu spenden. Ließ seine langen Finger durch Patas braune Locken gleiten. Presste den zitternden und bebenden dünnen Körper noch etwas dichter an sich. Doch seine Trauer nehmen konnte er nicht.
 

"Ich kann dir das Geld für eine neue Gitarre leihen", schlug Yoshiki vor, blickte Pata direkt in's Gesicht, wartete auf seine Reaktion.

Pata schaute ihn mehrere Sekunden mit einem Blick an, der nicht zu deuten war. Eine neue Gitarre......er wollte seine Alte wieder haben, seine geliebte Gibson Les Paul und keine Neue ... Doch er musste einsehen, dass er als Gitarrist in einer Band schon eine Gitarre zur Verfügung haben sollte. Und obwohl er immernoch die Hoffnung hatte, sein geliebtes Stück würde doch noch auf mysteriöse Weise wieder auftauchen, nahm er Yoshikis Angebot an.

"Du kannst es mir zurück zahlen, sobald du das Geld zusamen hast", meinte er in einem großzügigem Tonfall.

"Das kann bei mir nur 'ne Weile dauern...bis ich das Geld zusammen hab...." Sein trüber Blick wurde noch eine Spur trüber.

Yoshiki tätschelte freundschaftlich Patas Schulter. "Das macht überhaupt nichts. Lass dir Zeit. Hauptsache du kannst wieder spielen, alles andere ist im Moment zweitrangig." Aufmunternd blickte er ihm in die Augen.

Pata nickte, nach kurzem Zögern.

Yoshiki holte sein Geld hervor, zählte es ab und reichte Pata ein Bündel Scheine.

Dieser nahm es an und zwei Stunden später stand er mit hide zusammen auch schon in einem großen Musikgeschäft. In den Fenstern und an den Wänden hingen Massen von Gitarren, die unterschiedlichsten Marken in den unterschiedlichsten Farben und Formen.

Hide war sofort Begeistert von diesem Paradies und versuchte sogleich, Pata mit seiner Begeisterung anzustecken.

Dieser blieb jedoch recht skeptisch, schaute sich immer nur vereinzelte Stücke an, hatte noch keine Einzige in die Hand genommen, um drauf Probe zu spielen. In Gedanken hing er immernoch seinem Baby nach. Doch er war nun hier, hatte das Geld von Yoshiki und eine Unmenge Gitarren um sich herrum. Irgendwann, beim sachten Herrumschländern, fiel sein Blick plötzlich auf eine Gibson, goldgelb gefärbt. Pata blieb in der Bewegung still stehen, betrachtete sie sich einige Momente stumm, nahm sie dann aus der Halterung an der Wand. Hielt sie in seinen Händen. Sie fühlte sich gut an, für's erste Mal......



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-01-22T20:59:42+00:00 22.01.2005 21:59
yoshiki is ne sau. der gehört doch echt geschlagen. sowas hintervotziges >< wie kann man wissend sowas tun ><
grad pata sowas anzutun... der is sowat von gutmütig >< der würd doch keinem was tun....
warum versucht yoshiki alle von sich abhängig zu machen Ôo
Von: abgemeldet
2005-01-21T15:19:01+00:00 21.01.2005 16:19
ICH HASE DIESEN VERDAMMTEN PSYCHO!!!! mach ihn weg! *auf Yo deutet* Lass den am Ende bitte elendich sterben! Er hats verdient!!!!
Von: abgemeldet
2005-01-18T19:55:03+00:00 18.01.2005 20:55
XD naja Pata tut auch gerade so als wenn eine gitarre ein lebender Mensch wäre....etwas übertrieben aber okay XD
Von: abgemeldet
2005-01-18T16:51:07+00:00 18.01.2005 17:51
>_____________>
Also das ist echt fies... und der soll noch fieser werden?
=.= So ein Arsch... der arme Pata v.v
Von:  sleepin-forest
2005-01-18T13:32:44+00:00 18.01.2005 14:32
>__________________________________________________________<
DAS IS JETZT ECHT DAS NIEDERTRÄCHTIGSTE, WAS ICH JE GEHÖRT HAB!!! <__________________________<
man kann Pata-Pata doch nich seine geliebte Gitarre stehlen und verschrotten lassen!!!!!!!!! OK, DAS verzeih ich Psycho nie <______________< was'n Arsch, dazu kann ich nix mehr sagen...-.-
Pata-Patas Gibson ;________________________;


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