Prolog
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Angeklagter, treten sie vor!
Euer Ehren.
Angeklagter, sind sie Carino Sancto Amico, genannt Caro, Himmelsbote dritter Klasse im Dienste des Höchsten
Ja, Euer Ehren!
Sie stehen vor dem hohen Rat des Sinai, angeklagt der ernsten Nachlässigkeit im Dienst. Wie plädieren sie?
Nicht schuldig, euer Ehren.
Ist es wahr, dass sie mehrfach ihre Botengänge im Dienste des Höchstens vernachlässigt und verzögert haben?
Nein, euer Ehren.
Es stimmt also nicht, dass sie Zeit damit vergeudet haben, den Ausblick auf die Erde zu betrachten?
Nein, euer Ehren.
Würden sie dem Rat dann bitte erklären, wie es kommt, das mehrere Diener des Lichts unnötig lang auf wichtige Botschaften warten mussten, die durch sie überbracht werden mussten? Sie haben fünf Minuten, um sich zu rechtfertigen.
Euer Ehren. Ich BIN nur ein Himmelsbote dritter Klasse, aber steht nicht im Buch unsrer Gesetze, dass das Wohlsein und das Studium unserer Schützlinge das oberste Ziel unseres Daseins ist. Wir bestehen nur, um sie zu schützen und zu leiten auf dem Weg zum Licht. "Unsere Kraft für Ihre Schwäche! Unsere Weissheit für ihr Unwissen! Unsere Liebe für ihre Einsamkeit!" So steht es geschrieben. Ich liebe die Menschen. Ich liebe sie so, wie nur wir Engel lieben können, vorbehaltlos und ohne Zweifel. Darum habe ich auf meinen Botengängen mitunter wenige Minuten benutzt um mich dem Studium ihres Lebens zu widmen, eine Tätigkeit, die uns Boten der dritten Klasse ebenso wichtig ist wie den Obersten des Hohen Rates. Ich will ihnen dienen, wie ihr es tut, meine Kraft für ihre Schwäche! Meine Weisheit...
Genug! Schämmt ihr euch nicht? Wisst ihr nicht, dass ihr den Menschen am besten dient, indem ihr eure Pflicht tut und nicht zögert um irgendwelche Hausfrauen bei der Arbeit zu beobachten. Die wahre Hilfe liegt in Händen der Erzengel, die in Kontakt mit der Kirche stehen.
Aber euer Ehren! Ich habe...
Gesündigt im Angesicht des Höchsten. Und das ist eine menschliche Schwäche, die wir ihnen nicht erlauben können.
Euer Ehren. Ist der hohe Rat denn blind geworden für das Leid der Menschen, an dem auch die Kirche nichts ändern kann. Warum steigen wir nicht hinab zu ihnen, wie wir es in den Uralten Zeiten Taten, da sie uns als Geister kannten und auf unseren Rat hörten. Seit der hohe Rat sichg zusammengeschlossen hat und die Kirche sich gebildet hat, ist das Leben auf der Erde stets weiter aus den Händen des Himmel geglitten. Wir haben...
Angeklagter, mässigen sie ihre Worte!
Nein! Sind wir so weit gekommen, dass nicht einmal wir, die Hüter der Menschheit, ehrlich und offen unsere Meinung sagen können?! Dann ist unsere Welt dem Untergang geweiht! Ich mag nur ein niederer Diener sein, aber ich profezeihe euch, ihr Höchsten unserer Art: Ihr vernichtet euch selbst mit eurer Aroganz und und eurer Eitelkeit. Ihr seid nicht länger Hüter der Menschen, nur noch einer Gruppe von aufgeblasenen... AH!
Gut so, Sango! Hebt ihn auf, damit er aufrecht steht, wenn ich nun das Urteil verlese.
Der Angeklagte Carino Sancto Amico, Himmelsbote dritter Klasse, ist schuldig befunden in allen Punkten der Anklage und darüber hinaus in der Beleidigung des Allerhöchsten Regimes. Er wird hiermit verurteilt zur Entheiligung und ewigen Verbannung auf die Welt der Menschen. Wie einer von ihnen hat er gehandelt, einer von ihnen soll er werden. Dass ist das Urteil des hohen Rates.
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