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Abraxas

Die Sehnsucht in mir
von

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Lösungsansätzte

Wah! ich hab zwei Leser^^ Ich bin so glücklich!

tscha... es ist imemr schwer so nach einiger zeit noch an urteil über das damals geschriebene kap. zu finden... ich weiß gar ob euch das interessiert, aber ich persönlich lese immer gerne was der autor von seinem eigenen kram hält... schreib ichs also hin...
 

nya ich glaube das kapitel wird zum ende hin recht verwirrend... und hatte beim schreiben ne menge spaß XD

dummerweise bleibt in meinen "spaßphasen" häufig das verständnis des lesers auf der strecke >,<
 

so nun hoffentlich viel spaß^^
 

*winkz*

dat sinless
 

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Lösungsansätze
 

Schon lange hatte es Abraxas aufgegeben sich die Richtungen merken zu wollen, in denen er und Yuuryon kreuz und quer durch die unterirdischen Gänge der Diebesgilde geführt wurden. Kain schlief, so dass er nur seinen eigenen Geist zur Verfügung hatte und ihre Wächter führten sie mit Sicherheit absichtlich auf solch undurchsichtigen Wegen, dass eine Orientierung an das nahezu Unmöglich grenzte. Sowieso sah jeder Gang gleich aus. Allerdings schien es bei den glitschigen Steingängen, an deren Wänden immer wieder matt flackernde Fackeln angebracht waren, um die Katakomben von Payck zu handeln. Das passte, dass sich die Diebesgilde ausgerechnet hier niedergelassen hatte.

Man hatte darauf verzichtet Abraxas und Yuuryon die Hände zu fesseln, aber obwohl die Diebe nicht in einer derartigen Überzahl waren, dass sie für den Vampir wirklich eine Gefahr dargestellt hätten, war es Abraxas nicht möglich irgendetwas zu unternehmen. Seine Rückgrat schmerzte noch immer bei jedem Schritt und nur indem ihn Yuuryon stützte war es ihm überhaupt möglich sich fortzubewegen, wenn auch relativ langsam. Zu langsam für die Diebe. "Lauf endlich mal hin!",durchbrach einer der Gauner die vorherrschende Stille und stauchte Abraxas grob in den Rücken. Der Vampir stöhnte gequält auf und wäre zu Boden gestürzt, hätte ihn Yuuryon nicht letzten Moment festgehalten. Zitternd krallte sich Abraxas in die Kleidung des Weggefährten und kämpfte darum nicht das Bewusstsein zu verlieren. Was für einen erbärmlichen Anblick er doch bot. Wie mussten sie über ihn lachen - sie, die ihm diese Schmach zugefügt hatten. Aber diese Behandlung würde nicht ungesühnt bleiben. Niemand hatte das Recht ihn zu verspotten und zu verhöhnen, absolut niemand und Abraxas wusste, dass er sie teuer bezahlen lassen würde. Er trug seinen Namen nicht umsonst. Nein, keinesfalls.

Vor ihnen lichteten sich jäh die weiten Fluchten der Gänge und gaben Ausblick auf einen weitaus größer und mächtiger erscheinenden Steinsaal, in dessen Mitte sich drohend ein nachtschwarz schimmernder Thron erhob, auf welchen die kleine Gruppe entschlossen zusteuerte. Unerwartet brachen lang vergrabene Erinnerungen aus den untersten Tiefen Abraxas' Geistes nach oben und ließen seinen Magen krampfhaft zusammenzucken. Der Vampir schluckte, aber es vertrieb weder den bitteren Geschmack noch die unguten Erinnerungen. Wie auch, wo es doch fast identisch war. Anstatt der fehlenden Fenster hatte man kunstvolle Vorhänge und verschiedenste Wappen und Waffen an den Wänden angebracht und tausende Kerze warfen ihr zuckendes Licht unruhig zitternd in die Weite des Saales, verliehen ihm so eine unheimliche surreale Erscheinung. Es waren keine Vampire in schwarzen Gewändern, deren rauschende Geräusche dumpf an sein Ohr hallten, sondern das unterschwellige Wispern aus vielerlei Diebeskehlen, welches sich bei ihrem Anblick neugierig erhob und auch war in der Mitte des Raumes kein blutfarbener Stuhl aufgestellt, sondern eben 'nur' jener nachtfarbene Thron und doch waren die Gefühle, welche all dies in ihm wach riefen die selben.

Damals, war es das selbe klamme Entsetzten gewesen, das ihn in den Grundfesten seiner Seele gepackt und nie wieder losgelassen hatte, welches er nun auch hier spürte. Die Gewissheit, dass sich etwas Grundlegendes in seinem Leben verändern würde, sobald er den verheißungsvollen Mittelpunkt des Saales erreicht hatte. Damals wie heute. Damals - wie am Tag seiner Weihe.

Sämtliche Augen richteten sich auf ihn, als Abraxas stehen blieb. Sogar Yuuryon wand fragend den Kopf in seine Richtung. Die eigene Angst war ihm ins Gesicht geschrieben, aber das war nichts zu den totenstarren Höhlen, welche das Antlitz Abraxas' zierten. Für einen Moment wunderte sich der Flussmensch, warum sie niemand weiter vorantrieb. Dann aber erkannte er, dass auch die Diebe wie gefesselt auf das Gesicht des Vampirs starrten. Es mochte unpassend erscheinen, die heilige Stille des Raumes zu durchbrechen und doch kam das Wort von alleine, bevor es Yuuryon selbst recht fassen konnte. "Abraxas?"

Der Vampir blinzelte und der Bann zerbrach. Der Saal war wieder nur ein dunkler Saal und nicht dieses schreckliche Vorzimmer zur Hölle und die verwirrt tuschelnden Diebe besassen auch nicht mehr die geisterhaften Fratzen diabolischer Gestalten. Das alles hier war nur noch das beweisende Szenario, wie dämlich er sich in der Stadt angestellt hatte. Nur das und nichts weiter. Neben ihm atmetet Yuuryon erleichtert aus und nicht wenige taten es ihm gleich. Abraxas registrierte es mit Genugtuung. Einschüchternder hätte sein erster Eindruck wahrscheinlich gar nicht wirken können. Da niemand mehr Anstalten machte ihn festzuhalten, tat Abraxas ernst einen Schritt nach vorne und sah sich um. Jetzt erst bemerkte er die dunkle Gestalt welche auf dem Thron Platz genommen hatte und ihn neugierig beobachtete. Sein Alter war schwer zu schätzen, jedoch schien der Mann mit den dunklen Haaren und den markant hervortretenden Wangenknochen die Jugendzeit schon lange hinter sich gelassen zu haben. Sein Schultern waren breit, die schaufelartigen Hände grob in den die Thronlehnen gegraben und das stumpfnasige Gesicht in dessen Mittelpunkt zwei kleine Augen hinterhältig funkelten, offenbarten eine niedere, deswegen aber keineswegs zu unterschätzenden, bösartige Intelligenz.

Na das passte.

Zufrieden stellte Abraxas fest, dass sein Rücken kaum noch schmerzte, so verschränkte er die Arme und grinste sein Gegenüber herausfordernd an. Die Gewünschte Reaktion blieb allerdings aus. Der Sitzende schenkte dem Vampir zwar ein undurchsichtiges Lächeln, tat aber sonst nichts weiter. Nach einer kleinen Ewigkeit, wie es Abraxas erschien, räusperte er sich dann aber doch und sagte gehässig feixend: "Du weißt aber schon noch, dass du striktes Handwerksverbot hast?"

Yuuryon erbleichte und setzte einen Schritt zurück, wurde aber sofort gehalten und wieder nach vorne gestoßen. Verwundert sah Abraxas erst zu Yuuryon, dann zu dem Schwarzhaarigen und letztendendes wieder zu Yuuryon. Was war das? Der Vampir war es nicht gewöhnt, nicht der Mittelpunkt der Veranstaltung zu sein. Warum wurde Yuuryon also zuerst angesprochen? Yuuryon senkte bekümmert den Kopf. "Natürlich weiß ich das, Natyrn",murmelte er eingeschüchtert.

"Ich verstehe dich nicht! Sprich mal ein bisschen lauter!",hörte er es lachen.

Yuuryon schluckte und sackte noch mehr in sich zusammen, als er es so schon tat. "Ich weiß es",rief er mit zitternder Stimme und umschlang mit den Händen seinen Oberkörper.

"Dann weißt du doch sicher auch, was die Strafe auf dein Vergehen ist?" Es erfolgte keine Antwort, aber ein Blick in die vor Entsetzten geweiteten Augen Yuuryons, machte Abraxas klar, dass der Flussmensch sehr wohl wusste was ihn erwartete. Des Weiteren wurde Abraxas auch bewusst, dass sich Yuuryon und dieser Natyrn - bei dem es sich höchstwahrscheinlich um den Anführer dieser ganzen Bruderschaft handelte - kannten. Und scheinbar war die letzte Zusammenkunft der Beiden für Yuuryon nicht allzu glimpflich verlaufen. Abraxas hätte einiges darum gegeben zu erfahren was geschehen war. Aber wenn er das wirklich wissen wollte, musste er Yuuryon jetzt wohl erst einmal, wohl oder übel, helfen. Abraxas räusperte sich, stellte sich vor Yuuryon und durchbrach so das unmittelbare Blickfeld Natyrns. Natyrn schürzte verstimmt die Lippen und musterte Abraxas mit einem langen abschätzenden Blick. "Was willst du?",fragte er drohend. "Es heißt, ihr... 'Was wollt ihr?' ",murmelte Abraxas für sich und wiederholte lakonisch die Frage, die ihm Natyrn gestellt hatte.

Das perplexe Gesicht Natyrns wandelte sich zur Grimasse. Abraxas hätte gelacht, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Es ging hier nicht nur um ihn, daran musste er immer denken. Er war für Yuuryon verantwortlich. Natyrns hässliches Maul schnappte nach Luft und schien zu einer Antwort ansetzten zu wollen, aber bevor es so weit kommen konnte, schnitt ihm Abraxas das Wort ab. "Du denkst ich würde nicht ernst meinen, was ich eben gesagt habe?",fragte Abraxas lächelnd, "Oh doch. Ich wiederhole es gerne noch einmal. Was willst du?" Im Saal erhob sich allgemeines Raunen. Abraxas musste sie nicht sehen um die verwirrten Blicke zu spüren, die man ihm zuwarf. Und der Vampir genoss es. Forsch setzte er noch einen weiteren Schritt nach vorne - auf Natyrn zu und hob schelmisch die Schultern. "Ich meine ja nur. Wir haben doch kaum etwas getan. Warum also sind Yuu und ich hier?" Um Natyrns Mundwinkel herum zuckte es bedrohlich. Wahrscheinlich hätte nicht viel gefehlt und er hätte sich auf Abraxas gestürzt, wobei der Vampir keineswegs verstand warum eigentlich. War denn die kleine Unruhe, die er auf dem Markt verursacht hatte, tatsächlich schwerwiegend genug, dass sich hier jetzt sogar der Kopf hinter all dem mit ihnen befasste? Wäre Abraxas in Natyrns Lage gewesen, hätte er sich sicher anders verhalten. Natyrn aber schien sein Handeln als durchaus gerechtfertigt zu sehen. "Yuuryon hat sich zuwider unserer Gesetze verhalten",meinte Natyrn bestimmt. "Das hatten wir schon!",seufzte Abraxas genervt und fügte nach kurzem Überlegen hinzu: "Und selbst wenn... was habe ICH denn damit zu tun?"

"Du hast dich der Bestrafung Yuuryons in den Weg gestellt und des Weiteren fünf meiner Leute zusammengeschlagen." Abraxas hob die Schultern. "Ich habe versucht das Ganze friedlich zu lösen. Sie wollten nicht. Aber das ist doch alles kein Grund! Ihr könnt mir nicht erzählen, dass wir nur deswegen hier! Ihr wollt uns bestrafen? Nur zu, fangt an. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."

Wie auf ein geheimes Kommando hin, traten zwei der Wachen hinter Yuuryon, packten ihn und schleuderten ihn brutal auf den Boden. Bevor der Flussmensch wusste was ihm geschah, spürte er auch schon wie er an den Haaren nach hinten gezogen wurde und ein anderer seinen Arm derb nach vorne streckte. Ein eiskaltes Sirren durchschnitt die Luft als scharf glitzernder Stahl aus einer Scheide gezogen wurde. Abraxas hob erstaunt eine Augenbraue. "Was tut ihr?", fragte er irritiert. Das gehässige Lachen, welches Natyrn nun erhob und in welches alle anderen Diebe prompt einstimmten, jagte dem Vampir einen kalten Schauer über den Rücken. Der Laut wurde von den Wänden absorbiert und halte noch tausendfach verstärkt immer wieder durch den weiten Saal. Als das Echo endlich verklang, wagte es Abraxas wieder das Wort zu ergreifen. Noch war Yuuryon nichts passiert. Aber er konnte die panischen Blicke, welche ihm der Flussmensch zuwarf, spüren. Auch hörte er, wie ihm das Blut trommelwirbelnd durch die Adern peitschte und sich im Rhythmus des kurz vorm zerbersten stehenden Herzens einen taumelnden, losgelösten Opfertanz lieferte. Noch war nichts geschehen, aber Yuuryon stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. "Was tut ihr?",wiederholte Abraxas beschwörend, während er nach den Augen Natyrns suchte - er fand sie nicht.

Natyrns hässliches Gesicht verzog sich noch weiter und nahm nun wahrhaft dämonische Züge an. "Wir führen nur deinen Wunsch aus",lachte er gehässig. "Wie bitte?"

"Wir bestrafen euch. Zuerst Yuuryon. Weißt du was die Strafe auf Diebstahl ist?" Abraxas seufzte und ließ die Schultern hängen. "Ihr schlagt ihm die Hand ab?",fragte er desinteressiert. Das dreckige Maul Natyrns formte ein noch dreckigeres Grinsen. "Genau"

Es zischte als Abraxas seine Krallen ausfuhr, auf dem Absatz herumwirbelte und die Diebe um Yuuryon herum finster anlächelte. Seine Mantelausläufe fielen im sanften Luftzug der Bewegung lautlos zu Boden und die roten Augen funkelten dämonisch. Und wenn das noch nicht reichte, war es spätestens die eisige Schärfe seiner Stimme, die das Blut in den Adern gefrieren ließ und auch dem letzten Ungläubigen die Illusion raubte es nicht mit dem Leibhaftigen zu tun zu haben. "Der erste, der ihn anfasst, stirbt!" Es lag keine Drohung in seiner Stimme. Aber es war diese gelangweilte Gleichgültigkeit, die allen klar machte - Er meinte es ernst. Allen, bis auf Natyrn.

"Wenn auch nur einer meiner Leute stirbt, ist Yuuryon der erste, der ihm folgt." Abraxas ließ den Arm sinken. Was sollte er tun? Bevor er an Yuuryon heran sein würde, hätten sie ihm schon etwas getan. Oder sollte er es riskieren, dass der Flussmensch verletzt wurde, sie deswegen aber trotzdem fliehen konnten? Sicher die Diebe waren vielfach in der Überzahl. Aber es waren eben nur Diebe, keine Krieger. Und die wenigen Dämonen unter ihnen machten auch nicht den Eindruck, als ob sie sonderlich stark wären. Er konnte es durchaus schaffen. Schließlich war er ein Vampir - DER Vampir. Fast schon wollte er es darauf ankommen lassen, als er Yuuryons Blick auffing. Er kannte diesen Blick, voller Verzweiflung und Angst. Es waren dieselben Augen, die auch seine Opfer hatten, wenn ihnen aufging, dass es vorbei war. "Welche Alternative gibt es?" Natyrn lachte. "Wir kommst du darauf, dass du eine hättest?" Abraxas drehte sich langsam zu Natyrn um. Sein nächster Schritt musste wohl überlegt sein. "Ich will ehrlich sein. Du und deine ganzen Leute. Ihr seid keine wirkliche Bedrohung für mich. Das muss dir klar sein. Das einzige Druckmittel, welches ihr habt ist Yuuryon und nicht einmal das ist dir sicher. Woher willst du wissen, dass ich ihn nicht einfach ausliefere. Es wäre so einfach und ich könnte gehen." Natyrns Lächeln verstärkte sich noch. "Da hast du wohl recht. Aber du lässt ihn nicht liegen. Sonst wäre das schon längst geschehen. Du versuchst immer noch zu verhandeln."

"Dann verhandeln wir! Was willst du?" Natyrn seufzte. Er schien dem Spiel müde zu sein. "Im Westen von Payck, vielleicht drei Tagesreisen entfernt, liegt ein Tempel.",erklärte er und wartete für einen kurzen Moment Abraxas Reaktion ab. Als der Vampir aber nicht reagierte fuhr er fort:"Dieser Tempel ist der Hort riesiger Schätze und magischer Artefakte mit schier unerschöpflicher Macht. Ganz im Innersten des Tempels wird ein kostbarer Stein aufbewahrt. Das Auge des Drachen oder besser bekannt als Blutkristall. Den will ich haben." Abraxas lupfte eine Augenbraue und verlagerte lässig sein Gewicht. "Ja und? Habe ich irgendwas verwechselt oder war das hier nicht die Diebesgilde? Für euch sollte es doch kein Problem darstellen so einen läppischen Stein zu stehlen!" Natyrn lächelte wissend. "Das dachte ich zuerst auch. Aber als keiner meiner Leute je zu mir zurückkehrte, begann ich zu zweifeln. Wir sind zwar viele aber unsere Kampfkraft ist nur gering, wie dir bereits aufgefallen sein dürfte." Der Vampir brubbelte irgendetwas unverständliches, was man aber mit etwas gutem Willen durchaus als Zustimmung interpretieren konnte. "Du weißt was du tun sollst?"

Ein spöttisches Lächeln zog sich über Abraxas Lippen. "Wie kommst du darauf, dass ich stark genug wäre um in diesen Tempel einzudringen?"

"Könntest du diese Vielzahl von Dieben hier besiegen?"

"Ja",antwortete Abraxas und ergänzte arrogant,"Mit Leichtigkeit!"

"Ich will, dass du mir diesen Stein bringst. Wie ist mir egal."

Stille. Alles hielt den Atem an. Nachdenklich schwenkte Abraxas Blick zu dem immer noch am Boden kauernden Yuuryon hinüber. Natyrn dachte, dass er ihn nicht hängen lassen würde? Wahrscheinlich. Aber es war nicht seine Aufgabe hier irgendwelche Botengänge zu erledigen. Er hatte ein klares Ziel vor Augen. Er war ein Rächer und nichts durfte ihn davon abbringen. "Das würde zu lange dauern",stellte Abraxas bedauernd fest. "Schlagt ihm die Hand ab!"

Das entsetzte Japsen Yuuryons war das letzte, was Abraxas bewusst wahrnahm, dann begann sich die Welt zu verändern. Das Spiel hatte begonnen. Der Dieb neben Yuuryon zögerte nur einen Moment in dem er seine Verwirrung über die seltsame Anweisung Abraxas' voll auskostete, versuchte dann aber selbige doch auszuführen. Er zögerte nur einen Moment, einen Moment zu lange. Noch während der kalte Stahl hinab sauste, war der Vampir an ihn heran, ergriff seinen Arm und riss ihn samt Schwert hinauf dem Angreifer selbst in das widerwärtige Gesicht hinein. Knochen brachen, Blut spritzte, jemand schrie. Er fing Yuuryons erstarrten Blick auf, in dem sich Unglaube und pures Entsetzten zu etwas viel Schlimmeren paarten und quittierte es mit einem zufriedenen Lächeln. Der Dämon war erwacht. Nein, halt. Nicht Ganz. Etwas - Jemand - etwas fehlte noch. Abraxas brach dem zweiten Wächter spielerisch das Genick und zog Yuuryon zu sich und während sich die Diebe nach der anfänglichen Verwirrung wieder sammelten, sich fasten und neu formatierten um dann auf den Wahnsinnigen einzustürmen, während Natyrns aufgebrachte Schreie durch den Saal halten und als Echo tausendfach zurückgeworfen wurden, schloss Abraxas die Augen. Um ihn herum wurde es ganz still. Dunkelheit umfing ihn und er begann nach den Spuren des Sandes zu suchen. Ein leises Rieseln, ein ferner Laut. Gefunden! Blutige Krallen senkten sich in das reine Fleisch, zerrten es nach oben und warfen es brüllend in die Wirklichkeit zurück. Kain schlug die Augen auf, rot glühend, zornentbrannt. Der Andere lächelte zufrieden und die Bestie begann zu toben.

Ob die Diebe wussten was mit ihnen geschah? Ob sie den Schmerz spürten? Die Angst im Bewusstsein des letzten Augenblickes? Die Ersten, die fielen bemerkten es wahrscheinlich nicht, aber die anderen, jene die langsam begriffen was sie entfesselt hatten. Ja, die vielleicht und auch Yuuryon begriff. Hilflos wurde er von Abraxas hinter ihm her gezerrt, unfähig sich zu wehren oder die Flucht zu ergreifen, aber wohin sollte er auch fliehen? Hier war niemand sein Freund. Wo war er nur hineingeraten? So blieb ihm nichts anderes als hinter dem mordenden Ungeheuer hinter herzueilen. Aber während der Vampir im Blutrausch tobte, sah er nicht, was Yuuryon sah und hörte. Er wusste nicht was es gewesen war, das ihn veranlasste noch einmal einen Blick über die Schulter hinweg zu Natyrns Thron zu werfen. Etwas wie ein leiser Ton, eine traurige Melodie war es gewesen und da - Natyrn sass noch immer wieder versteinert auf seinem Thron unfähig sich zu rühren, bei dem blutigen Schauspiel das sich ihm bot. Aber neben ihm rührte sich etwas. Ein hochgewachsene Gestalt ganz in schwarz gekleidet nur mit den silberglänzenden Haaren dazu im Kontrast. Die dunklen Augen lächelten ihm freundlich zu und Yuuryon war ganz verzaubert von der wunderschönen Gestalt, bei der er nicht sagen konnte ob es sich um Mann oder Frau handelte. Dann aber wand die Lichtgestalt ihren Blick Abraxas zu und der freundliche Ausdruck wandelte sich jäh. Für einen kurzen Moment spiegelte sich Zorn in den Augen des Fremden und Yuuryon prallte dumpf auf den Rücken Abraxas, welcher stehen geblieben war. Abraxas Hände ließen von seinen Opfern ab und griffen zitternd nach den eigenen Schläfen. Seine Finger fuhren blutige Spuren über die makellos weiße Haut und bildeten einen unheimlichen, dämonischen Kontrast. Unwillkürlich wich Yuuryon vor ihm zurück, aber der Vampir sank nur zitternd zu Boden. Immer wieder strich er sich über die Ohren, versuchte die Schreie zu ersticken, aber - "Es hört nicht auf",flüsterte Abraxas und brach endgültig zusammen. Yuuryon wollte zurückweichen, fliehen aber eine sanfter Druck hielt ihn zurück. Die fremde Gestalt war neben ihm getreten und hatte Yuuryon beruhigend eine Hand auf die Schulter gelegt. Der Flussmensch sah auf und musterte ihn verwundert. Jetzt in der Nähe wurde es klar. Ein Mann. Der Fremde sah kopfschüttelnd auf den bewusstlosen Abraxas hinab. "Er hätte ihn nicht wecken sollen",hörte man ihn seufzen.



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