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Millennium

von

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Verwirrt sahen sich J und Sugizo an, als ein Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene an ihnen vorbei fuhr.

Der Bassist zog eine Augenbraue hoch. "Hast du irgendwas angestellt, von dem ich nichts weiß?"

"Eigentlich nicht... wieso fragst du?"

"Weil es ganz so aussieht, als würde er zu dir fahren."

Sugizo legte die Stirn in Falten und reckte den Hals, in der Hoffnung, so vielleicht mehr sehen zu können. "Wieso sollte er?"

"Woher soll ich das denn wissen? Ist das mein Haus oder deins?"

"Ist ja schon gut!" Der Gitarrist schmollte. "Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, warum -" Er brach mitten im Satz ab und wurde kreidebleich.

"Was ist los?", fragte J leicht beunruhigt. "War doch was?"

"Kuso!", fluchte Sugi und trat auf das Gaspedal.

"Was denn, verdammt?!"

"Das Fenster..."

"Was für ein... Mensch, Sugi! Fahr langsamer! Willst du uns beide umbringen?!"

"Gomen...", murmelte Sugizo gepresst und ging ein wenig vom Gas, was ihre Geschwindigkeit nur unwesentlich verringerte.

"Was für ein Fenster?", wollte der Bassist von ihm wissen.

"Mein Schlafzimmerfenster..."

J bedachte ihn mit einem halb genervten, halb ungeduldigen Blick. "Was ist mit deinem Schlafzimmerfenster?"

"Kaputt", antwortete Sugi knapp. Er wollte nicht zu viel reden, er musste sich aufs Fahren konzentrieren, damit er keinen Unfall baute.

Der Bassist seufzte, fragte aber nicht weiter nach, sondern machte sich seine eigenen Gedanken dazu. Wenn Sugizo in einem Wutanfall sein Fenster zerdeppert hatte, war es nicht auszuschließen, dass sich jemand an den Scherben verletzt hatte. Oder vielleicht hatte das auch jemand als willkommene Einladung betrachtet, um einzubrechen. Oder jemand hatte gedacht, es wäre etwas passiert und daher den Notdienst gerufen...

Als der Gitarrist mit quietschenden Reifen vor seinem Haus parkte, waren bereits zwei Leute in Uniform dabei, seine Tür aufzubrechen.

"Hey!", schrie Sugi, stieg aus und lief auf die beiden zu. "Lasst gefälligst meine Tür ganz!"

"Ist das Ihr Haus?"

"Natürlich!"

"Also kam der Notruf von Ihnen?"

"Welcher Notruf? Ich habe nur einen Freund abgeholt!"

"Wären Sie bitte so freundlich, die Tür zu öffnen, damit wir der Sache nachgehen können? Wir machen schließlich auch nur unsere Arbeit."

"Wären Sie dann bitte so freundlich, uns erstmal zu erklären, was hier überhaupt los ist?", entgegnete J, der nun auch ausgestiegen war und sich neben den Gitarristen stellte. Er hielt Sugi sein Schlüsselbund vor die Nase, das dieser in seiner Hektik im Auto vergessen hatte. "Hier, ohne kommst du wohl schlecht rein."

Sugizo nahm den Schlüssel dankend entgegen. Auffordernd sah er den Polizisten an, der vor ihm stand. Den Streifenwagen vor seinem Haus bemerkte er erst jetzt.

"Jetzt spucken Sie's schon aus!", brummte J. "Schließlich hat Sugi ein Recht darauf zu erfahren, was hier passiert ist. Es ist schließlich seine Tür, die Sie gerade aufbrechen wollten."

Der Polizist sah von J zu Sugizo und wieder zurück, bevor er schließlich antwortete. "Wir haben einen Notruf erhalten, dass hier eingebrochen wurde... natürlich müssen wir dem nachgehen."

"Und von wem kam dieser Notruf?", fragte Sugizo verwirrt.

Der Beamte warf seiner Kollegin einen fragenden Blick zu.

"Er hieß... ich konnte ihn nicht genau verstehen... er stammelte nur etwas davon, dass hier eingebrochen wurde... und etwas von einem Verletzten... sein Name war irgendetwas mit 'kawa'..."

In diesem Moment schob Sugizo die Polizisten zur Seite, schloss so schnell wie möglich die Tür auf und rannte ins Haus. "Ryu!", schrie er. "Bist du hier?"

Suchend sah er sich um. Ohne sich dessen bewusst zu sein, lief er als erstes ins Schlafzimmer. Kein Ryuichi zu sehen. Sein Blick glitt über das Chaos, das er selbst zuvor hinterlassen hatte. Als er sich noch einmal genauer umsah, fiel ihm auf, dass eine Blutspur durch den ganzen Raum lief, die wohl am Fenster anfing.

"Nein...", flüsterte er heiser, drehte sich um und wollte aus dem Zimmer laufen, um in den anderen Räumen nach Ryu zu suchen. An der Tür prallte er mit J zusammen.

"Großer Gott!", rief der Bassist erschrocken aus. "Ist hier 'ne Bombe eingeschlagen?! Hast du hier so herumgewütet?"

Ohne ihm zu antworten drängelte sich Sugi an J vorbei und lief in die Küche. Auch hier war der Sänger nicht.

"Sugi?", rief J ihm nach. "Wonach suchst du eigentlich überhaupt?"

Der Gitarrist ging wieder in den Flur zurück, den Blick auf den Boden gerichtet. Die Blutspur führte die Treppe hoch.

Nun betrat auch der Bassist den Flur, folgte Sugizo's Blick - und wurde ebenfalls blass. "Was zum...?"

"Ryu...", murmelte der Gitarrist.

"Shit!"

Sugizo warf J einen flehenden Blick zu.

Der nickte. "Such ihn. Ich kümmere mich hier unten um alles."

"Danke!" Schon rannte Sugi die Treppen hoch.

Oben angekommen sah er, dass die Spur direkt zum Badezimmer führte. Sofort lief er hin und riss die Tür auf. Erschrocken blieb er stehen und riss die Augen weit auf.

Ryuichi saß an die Wand gelehnt neben der Dusche. Neben ihm hatte sich eine kleine Blutlache gebildet. Das Verbandszeug, das er versucht hatte behelfsmäßig um seine Hände und das rechte Bein zu binden, war blutdurchtränkt. Der geöffnete Verbandskasten aus Sugizo's Erste-Hilfe-Schränkchen lag zwischen seinen Füßen, der restliche Inhalt lag überall auf dem Fußboden verstreut.

Der Sänger sah auf. "Sugi?", flüsterte er ungläubig.

Das riss den Gitarristen aus seiner Lethargie. "Ryu!", schrie er wieder und stürzte auf den Sänger zu.

Ryuichi lächelte matt. "Du bist in Ordnung... Gott sei Dank..."

Es grenzte an blanke Ironie, das von ihm zu hören, wo doch er derjenige von ihnen beiden war, der verletzt war... und nicht Sugizo.

"Was redest du da?! Du bist verletzt! Was hast du dir nur gedacht?!"

"Ich hatte Angst, dir könnte... was passiert sein, als ich das kaputte Fenster sah..."

"Baka!", schimpfte Sugi. "Das hab ich in einem Anfall selbst kaputt gemacht! Dafür solltest du mich mittlerweile gut genug kennen!" Zitternd nahm er den Sänger in den Arm. "Ich bin nur froh, dass du dich nicht noch schlimmer verletzt hast... Warte, ich hole den Notarzt... er muss hier irgendwo sein, nachdem er vorhin noch wie ein Irrer an mir vorbei gerast ist..."

Doch Ryuichi hielt ihn am Handgelenk fest. "Bitte... lass mich nicht allein... nicht schon wieder..."

Sugizo traten Tränen in die Augen, als er seinen Freund so sah. Mit einem Mal bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er Ryuichi vor ein paar Tagen noch so bedrängt und schließlich verlassen hatte... "Ich bleibe bei dir... versprochen...", schniefte er. "Ich lass dich nicht mehr allein!"

"Ich weiß...", murmelte Ryu. Dann legte er dem Gitarristen schwach eine Hand unter dessen Kinn und hob seinen Kopf ein wenig. Nachdem sie sich einige Augenblicke lang in die Augen gesehen hatten, legte er vorsichtig seine Lippen über Sugi's.

Sugizo blinzelte verwirrt, zuckte aber nicht zurück, sondern schloss die Augen und erwiderte den Kuss...
 


 

~ owari ~
 


 

A/N: ~grummel~ mir gefällt das Ende immer noch nicht...aber irgendwie habe ich es nicht auf die Reihe gekriegt, das umzuschreiben -.- also hab ich es einfach gelassen...mal sehen, vielleicht schaffe ich es ja wenigstens, einen Epilog zu schreiben -.- auch wenn ich das ehrlich gesagt bezweifle...ich hoffe, die Story hat euch gefallen..auch wenn das Ende Mist ist -.- gomen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  queermatcha
2011-01-26T22:58:30+00:00 26.01.2011 23:58
Tolle Fiction!
Dein Schreibstil ist echt klasse, ich war die ganze Zeit äußerst gefesselt von deiner Geschichte.
Von:  RedSky
2010-04-14T10:09:52+00:00 14.04.2010 12:09
Man ey, und nochmal Spannungsaufbau mit Hilfe der Blutspur! ö.ö;; Richtig geil geschildert! *______* Ich hatte ja ehrlich gesagt schon befürchtet, Ryu hätte sich in einem Anfall von Selbstmitleid und Depressionen die Pulsadern aufgeschlitzt oder so, als die Blutspur immer mehr zunahm. <D Da war ich über das "Happy End" regelrecht erleichtert.^^;;; Auch wenn ich zugeben muss, dass mir die Schlußszene fast schon wieder ein wenig _zu_ kitschig rüberkam. o,o, Naja, du meintest ja selbst, dass du mit dem Ende nicht so ganz zufrieden bist. Aber trotzdem, alles in allem eine echt tolle Fanfic! ^-^b
Von:  Noiyama
2008-06-10T08:53:15+00:00 10.06.2008 10:53
Dein pacing is klasse, vorallem wie dus hinkriegst das chaos so auf papier zu bannen dasses nicht unorganisiert wirkt.
Die character und storyentwicklung find ich auch klasse, kann man sich gut reinfühlen.
Alles in allem klasse arbeit, weiter so :)
Von:  Gedankenchaotin
2007-10-29T21:32:04+00:00 29.10.2007 22:32
Hai, ich schliess mich allen anderen vor mir an.. es ist eine schöne Story und du bringst die Gefühle der beiden richtig gut rüber.
Mata ne
Aki
Von:  Kasu
2005-01-31T11:57:34+00:00 31.01.2005 12:57
Aaaalso, zum zweiten mal nun versuch ich mal hier ein Kommentar abzugeben! ^^
Also ich fand die Idee schon echt geil und das mit dem Blut hatte echt was herzzereißendes und dramatisches aber diese Ende...-.- *seufz*
Es geht zu schnell! Nach den ganzen Gedanken die sie bis jetzt hatten und nach dem was alles passiert ist, deutete alles auf ein spannendes Finale hin, doch dann wechseln sie nur zwei Worte und alles ist vorbei...
Willst du es nicht doch nochmal überarbeiten?? ^^°
Es klang so als wenn du so schnell wie möglich zum Ende kommen wolltest und das ist irgendwie schade! ICh brauch doch noch meine extra Portion Schnulz! XDDDDDDDDDD
*knuff*
Trotzdem mag ich die Story sehr! ^^
Von: abgemeldet
2004-12-15T23:01:15+00:00 16.12.2004 00:01
Hey, so schlecht is das doch nicht! o.0 Ich weiß gar nicht was du hast! Ging zwar etwas flott aufeinmal, aber schlecht isses nicht! *likes the story a lot* Well done! ^_____^
Von:  Kotono
2004-12-15T19:13:11+00:00 15.12.2004 20:13
Schön, dass du die Geschichte weitergeschrieben hast!!^^
Ich finde zwar, wie du, dass das Ende ein bißchen schnell kam, aber die Szene im Badezimmer war wirklich süß!!^^


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