Zum Inhalt der Seite

Am Anfang war das Schulprojekt

JoeyxSeto
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zweite Woche, Sonntag (Teil 1)

Kapitel 14: Zweite Woche, Sonntag
 

Mokuba gähnte herzhaft und wischte sich den Schlaf aus den Augen. Ein Blick auf seinen Wecker verriet ihm, dass es kurz nach Mitternacht war, also schon Sonntag. Er warf die Decke zurück und trottete davon in Richtung Toilette. Als er am Zimmer seines Bruders vorbeikam, hielt er inne, weil er merkwürdige Geräusche hörte. Er schlich auf Zehenspitzen näher, öffnete die Tür einen Spalt weit und linste vorsichtig hindurch. So entdeckte er Joey, der auf den Laken des großen Kaiba‘schen Bettes ausgebreitet lag; Seto beugte sich über ihn. Beide trugen nur ihre Pyjamahosen und waren mit etwas beschäftigt, das man im Allgemeinen als Petting bezeichnete. Der Junge wurde knallrot (was man wegen der Dunkelheit freilich nicht sah) und rannte wie die wilde Jagd ins Bad. Wow....die zwei wurden intim!

„Gott, muss Liebe schön sein...." murmelte der Schwarzhaarige vor sich hin und fragte sich, was zu dieser Szene geführt haben mochte. Die Antwort darauf war höchst einfach. Joey und Seto waren nach dem Striptease noch ausgegangen. Der Blondschopf hatte den Älteren in die „Hölle" eingeladen und ein paar vergnügliche Stunden mit ihm verbracht. Sie hatten viel über gar nichts geredet, wie eben zwei Menschen, die sich vor lauter neu zu erkundender Vertrautheit und Verlegenheit nicht recht zu unterhalten wissen. Als sie gegen halb zwölf endlich in der Villa angekommen waren, wusch sich der Sechzehnjährige in einem der Badezimmer im Erdgeschoss, während der Brünette in dem Raum duschte, der direkt an sein Schlafzimmer angrenzte. Einige Zeit später hatten sie sich ins Bett gekuschelt und waren schweigend nebeneinander gelegen, bis der Firmenleiter sich mit dem Ellbogen auf dem Kissen abgestützt und seinen Schatz betrachtet hatte.

„Du bist wunderschön, Joey. Weißt du das eigentlich....?"
 

„Wenn du das sagst, muss es wohl wahr sein. Aber du bist auch schön, atemberaubend schön. Vor allem deine Augen. Ich liebe diese saphirblaue Farbe....und ihre Kraft und Ausstrahlung. So geheimnisvoll....mein Kater", hatte er mit einem verspielten Grinsen erklärt.

„Hm....mein Hündchen...."

„He?! Ich bin kein Hund!!!"

Der Jüngere hatte sich auf ihn gestürzt und angefangen, ihn zu kitzeln. Sie waren auf der Matratze hin und her gerollt und die Nähe ihrer Körper hatte das Feuer dieses Abends erneut entfacht. In dieser Situation hatte Mokuba sie vorgefunden. Seto küsste sich zärtlich über die Halsbeuge des anderen bis zu einer der rosigen Brustwarzen und streichelte sie sanft, bis sie fest wurde und sich leicht aufrichtete. Er schloss seine Lippen um die Knospe und saugte behutsam an dem heißen Fleisch, was Joey ein Keuchen entlockte. Er strich seinem Liebsten durch das braune Haar, hob sein Kinn an, sodass der Siebzehnjährige sich von der Brustwarze lösen musste und zog ihn zu sich heran, um ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund zu pressen. Ihre Zungen verfingen sich in einem betörenden Kampf und der Blonde schlang seine kräftigen Arme um Kaibas Nacken, um ihm noch näher zu kommen. Schwer atmend trennten sie ihre Lippen voneinander, die Gesichter gerötet. Der Meisterduellant sah ihn intensiv an und flüsterte sehnsuchtsvoll: „Joseph...."

Nicht „Joey". Die Bedeutung, die in der Verwendung seines vollen Namens zum Ausdruck kam, beglückte den Blondschopf sehr. Er war als ebenbürtig akzeptiert, als der Mann, der er war, mit all seinen Ecken und Kanten.

„Seto....Ich liebe dich...."
 

Der Angesprochene ließ gerade seinen Kopf auf der muskulösen Brust seines koibito ruhen und lauschte seinem Herzschlag. Wohltuende Hitze umgab ihn und er genoss still ihre Zweisamkeit und ihre Intimität. Es war herrlich, Joey zu liebkosen und genauso schön war es, wiederum von ihm berührt zu werden....noch nie zuvor hatte er so etwas Überwältigendes empfunden. Er spürte, wie die schlanken Finger des Jüngeren langsam über seinen makellos geformten Rücken

hinauf und hinab glitten und brennende Spuren auf seiner Haut hinterließen.

»Oh....er ist ganz zärtlich zu mir....Ich bin ihm so nah....so nah wie noch keinem Menschen zuvor. Seine Wärme hüllt mich ein....ich rieche seinen Duft....frisch und ein wenig süß, wie der Sommer. Ich wusste gar nicht, dass man so fühlen kann....«

„Ich liebe dich auch...." hauchte er verführerisch und verteilte glühende Küsse auf dem flachen Bauch seines Schatzes. Der Jüngere stöhnte genüsslich, richtete sich auf und begann, Setos Brustwarzen zu massieren. „Tut das gut....?"

„....Ja....hm....mir ist so....heiß, Joey...."

„Mir auch...."

Ihre Lippen trafen sich in einem weiteren innigen Kuss und die Hand des Firmenchefs wanderte unter den Bund der Pyjamahose und verblieb auf dem knackigen Hintern. Ihre Zungen kosteten und schmeckten sich ohne Unterbrechung, nur zum Luftschöpfen lösten sie sich voneinander.

Als die geschickte Hand des Brünetten Anstalten machte, das Kleidungsstück nach unten zu ziehen, hielt der Blonde ihn zurück.

„Noch....noch nicht....Ich möchte damit noch warten. Ist das....okay?"

„Natürlich. Wir sollten wirklich nicht so schnell....Komm her."

Er streckte die Arme aus und sein Freund kuschelte sich an ihn. Kaiba schmiegte sich ebenfalls an den männlichen Körper, der eine so wunderbare Hitze ausstrahlte und breitete die Decke über ihnen aus. Eng aneinander gedrückt, schliefen sie schließlich ein, bis sie um neun Uhr von Mokuba geweckt wurden.
 

„Guten Morgen, ihr zwei! Wie habt ihr geschlafen?" Er setzte dabei die unschuldigste Engelsmiene der Welt auf, blinzelte zu seinem Onii-san empor und sah überhaupt aus, als wäre er wirklich noch ein vollkommen unbedarftes, naives Kind, was erwiesenermaßen nicht ganz der Wahrheit entsprach.

„Guten Morgen, Ototo. Du bist schon auf? Normalerweise habe ich sonntags meine liebe Not, dich um halb eins aus dem Bett zu befördern!"

„Tja...." Der Zwölfjährige ließ sich nicht anmerken, dass er sich insgeheim gewünscht hatte, das Paar in einer etwas kompromittierteren Situation anzutreffen, vorzugsweise ohne Pyjamahose unter der Decke, aber offensichtlich waren sie doch nicht so weit gegangen wie von ihm angenommen. Das war fast....schade.

»Warum beschleicht mich gerade das Gefühl, dass mein kleiner Bruder es faustdick hinter den Ohren hat?«

»Ich finde, es wird Zeit, dass du das merkst!«

»Dich gibt‘s immer noch!?«

»Bilde ich mir das ein oder ist da eine Spur von Entsetzen in deiner Stimme?«

»Nur eine Spur??«

»Ach Seto-Baby, ich weiß doch, dass du mich magst! Versuch nicht, es zu verleugnen!«

»Ich verleugne nicht das geringste!!!«

»Aber klar doch, Zuckerhase! Übrigens ist Klein-Moki wirklich recht frühreif....«

»Hör zu, ich hasse es, mich zu wiederholen: Nenn mich nicht Zuckerhase!!! Und woher willst du beurteilen können, wie frühreif Mokuba tatsächlich ist?«

»Ich will Zuckerhase zu dir sagen dürfen! Wenn schon nicht Zuckerhase, dann vielleicht Knuddelbär???«

Sein Gewissen umzubringen war juristisch keine strafbare Handlung, oder?

»Ich habe mich mittlerweile an dein albernes ‚Seto-Baby‘ gewöhnt, also spar dir irgendwelche weiteren Spitznamen! Kein Zuckerhase - und erst recht nicht Knuddelbär!!!!«

»Du bist so schrecklich humorlos, Seto-Baby! *schnief* Und wie frühreif dein Brüderchen ist, kann ich sehr wohl beurteilen, denn im Gegensatz zu dir kann ich die Gestalt sehen, die seine innere Stimme besitzt! Du würdest unter Garantie in Ohnmacht fallen!«

»Er hat auch eine innere Stimme?«

»Natürlich, wie jeder andere Mensch auf der Welt. Als Gewissen zu arbeiten, ist zwar ein verdammt lausiger Job, aber man kann‘s nun mal nicht ändern....Ach ja, was ich eigentlich sagen wollte: Warum hast du ihn nicht vernascht?!?! Das war doch die Chance!!! Gott, ich bin Achterbahn gefahren auf deiner Hormon-Rodelbahn und war total megahappy und dann....dann macht ihr einfach Schluss!!! Das ist Grausamkeit!!!«
 

Kaiba betrachtete es als unter seiner Würde, darauf zu antworten. Joey war noch nicht bereit gewesen und er akzeptierte dies, zumal er im Nachhinein zu der Einsicht gekommen war, dass er im Grunde auch noch nicht so weit war. Zwar hatte er sich vorgewagt und die Initiative ergriffen, aber hauptsächlich deshalb, weil er seinen Liebsten so gerne überall berühren, ihn bis in jede Einzelheit erkunden wollte. Er lächelte leicht. Warum sollten sie es überstürzen? Sie hatten viel Zeit....Er blinzelte, als samtene Lippen die seinen küssten.

„Guten Morgen, mein Schatz", nuschelte der Blondschopf, der erst jetzt richtig wach geworden war. Er begrüßte Mokuba und gähnte herzhaft. „Hast du was von Frühstück gesagt, Kleiner? Mit Tee und Brötchen und Erdbeermarmelade?"

„Ja, genau, wie du es magst! Und Seto bekommt seinen starken Kaffee!"

»Komm zum Punkt, Mensch!!«

»Auf welchen Punkt?« fragte der Schwarzhaarige die mentale Stimme in seinem Kopf, die der seinen nicht sonderlich ähnlich war, denn sie klang männlicher als man erwarten würde.

»Wolltest du sie nicht nach den Ereignissen von letzer Nacht ausquetschen?«

»Hä?! NEIN!! Selbstverständlich nicht! Das ist ihre Privatsphäre und geht niemanden sonst was an!!«

»Du bist manchmal so ein Heuchler....Wer ist denn hier enttäuscht, dass die beiden bloß Petting gemacht haben? Es tut euch Kindern einfach nicht gut, dass man euch schon in diesem zarten Alter aufklärt....und sowas nennen die Pädagogen anständigen Biologie-Unterricht!«

»Abgesehen davon, dass ich mich mit Riesenschritten der Pubertät nähere, halte ich eine solche Art von Biologie für höchst nützlich. Erstens erspart das Seto die peinliche Aufgabe, die Erklärung selbst zu übernehmen und zweitens kann mich sowieso nichts erschüttern, seit ich weiß, dass ich einen schwulen Bruder habe!«

»Stimmt, du bist erblich vorbelastet....vielleicht wirst du auch mal ein Homo?«

»Wer weiß....«

»Quetschst du sie jetzt aus?«

»Wonach?«

»Frag nicht so blöd - nach dem Striptease!«

»Du bist wirklich pervers....«
 

Die innere Stimme von Mokuba Kaiba rümpfte ihre Nase und erwiderte nichts darauf. Als geistige Instanz war sie für jeden außer ihrem Besitzer unsichtbar und das war eine sehr positive Tatsache, denn wie das Gewissen des Firmenchefs ganz korrekt vermerkt hatte, hätte so manch einen der Schlag getroffen, da die Gestalt von Mokis mentalem Ich nicht die eine Kindes war. Das junge Paar hatte inzwischen die jeweiligen Schlafanzughemden aufgesammelt, die neben dem Bett lagen, waren in ihre Hausschuhe geschlüpft und begaben sich Richtung Esszimmer. »Au Backe....«

Wunderbar. Diese Merkwürdigkeit seines Bewusstseins hätte das Model beinahe vergessen. Warum konnte es....er....es - was immer - ihn nicht endlich in Ruhe lassen?!

»Oh Gott!« Klang das wie ein Stoßseufzer? Aber nein, woher denn!

»Joey-Schätzchen, es genügt vollauf, wenn du ‚du‘ zu mir sagst. Obwohl ich die Anrede als Gott äußerst schmeichelhaft finde!«

»Das war anders gemeint....«

»Komisch....irgendwie klingst du so resigniert....«

»Ach nee! Was meintest du eigentlich mit ‚Au Backe‘?«

»Mokis Gewissen. Der Junge hat‘s wirklich faustdick hinter den Ohren! Der wird später mal ein absoluter tougher Kerl....und süß obendrein!«

»Woher willst du das jetzt schon wissen?!«

»Ich sehe aus wie du und das Gewissen deines Geliebten sieht auch aus wie er. Das von Mokuba ist allerdings mindestens sechzehn!«

»HÄ?!?!«

»Nun bist du platt, was?«
 

Sie setzten sich um den Tisch, wo ein reichhaltiges Frühstück seinem Verzehr harrte. Seto war ganz Gentleman und rückte seinem koibito den Stuhl zurecht. Sie aßen eine Weile schweigend und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, insbesondere der Brünette. Obgleich er sie verdrängt hatte, nagte die Eifersucht wegen des Schauspielkollegen nach wie vor an ihm und er bevorzugte klare Verhältnisse. So belanglos wie möglich erkundigte er sich: „Wie war eigentlich deine Verabredung mit diesem Kollegen?"

„Eh? Die mit André?"

»Aha....er nennt ihn also beim Vornamen....«

„Ja. Er scheint viel Geld zu haben, wenn er es sich leisten kann, dich in die ‚Hölle‘ einzuladen."

„Er ist in seinem Heimatland ein berühmter und gefragter Jungschauspieler. Er hat als Model angefangen, deswegen ist er bei uns in der Modelszene auch relativ bekannt. Er hat einen exzellenten Geschmack und ist sehr nett. Hinreißendes Lächeln und viel Charme. Kein Wunder, dass ein Haufen Mädels auf ihn fliegen! Die Ärmsten! Er hat sich in Frankreich noch nicht in der Öffentlichkeit geoutet....das wird für seine Verehrerinnen ein schwerer Schock sein, falls er es tatsächlich macht. Bei seiner Rückkehr aus Japan wollte er das tun. Ziemlich mutig von ihm, aber bewundernswert."

„Weniger bewundernswert, da man im Westen die Homosexualität zwar mit argwöhnischen Augen betrachtet, aber längst nicht so konservativ ist wie bei uns. In den USA ist so etwas zum Beispiel schon fast alltäglich."

Joey hob eine seiner elegant geschwungenen Brauen und verstrich Marmelade auf seinem Brötchen. Er biss ab, kaute, schluckte und leckte sich in einer absichtlich verführerischen Geste den Rest der Marmelade von den Lippen.

„Es gefällt dir wohl nicht, wenn ich dir was von anderen Männern vorschwärme, he? Du warst doch nicht etwa eifersüchtig, Darling?"

Dem Älteren schoss ungewollt das Blut in die Wangen. Er schüttelte den Kopf und gab schroff zurück: „Natürlich nicht!! Es hat mich lediglich interessiert, was für ein Typ dein Kollege ist, sonst nichts. Es ist ja nicht verboten, ein bisschen über deinen Umgang zu erfahren, immerhin bin ich dein fester Freund."
 

Die Betonung, die Kaiba auf die Worte „fester Freund" legte, brachte den Jüngeren zum Schmunzeln. Er durchschaute den anderen ohne große Anstrengung und erkannte deutlich, dass dieser entgegen seiner Beteuerung eifersüchtig gewesen war. Für ihn ein neuerlicher Beweis seiner Liebe zu ihm, denn man wurde nicht eifersüchtig, wenn einem die betreffende Person, um die es sich handelte, nicht viel bedeutete. Ein wenig versonnen erinnerte er sich an den Sonntag vor einer Woche, an dem sie sich gestritten hatten und dann einander im Schwimmbad begegnet waren. Damals hatte er sich eingestanden, dass er in den Jungmillionär verliebt war - und nun waren sie ein Paar!

»Jawoll! Los, das ist die Gelegenheit! Marschier rüber zu ihm und küss ihm den Verstand weg! Er hat schließlich zugegeben, eifersüchtig gewesen zu sein, indem er es nicht zugegeben hat!«

»Deine Logik ist katastrophal unnachvollziehbar, weißt du das?«

»Meine Logik ist bloß zu hoch für dich!«

»Ich bin du! Willst du mich beleidigen?«

»Mist, das hab ich vergessen....Also, ich meine, diese Art von Rechtfertigung lässt automatisch auf‘s Gegenteil schließen! Das ist absolut süß, darum solltest du ihn küssen!«

»Vor Mokuba?? Bist du verrückt?!«

»Wo liegt das Problem? Der verkraftet das schon, immerhin weiß er, dass ihr beide vom anderen Ufer seid! Let‘s kiss, Baby!«

»Du denkst nur an das eine....«

»Gar nicht wahr! Ich denke nicht nur ans Küssen, sondern auch an Se....«

»....to.«

»????«

»Du denkst an Seto. Das wolltest du doch hoffentlich sagen?!?!« Die Tonlage verriet, das eine anders geartete Antwort von dem Sechzehnjährigen nicht erwünscht war.

»Äh....gibt es für deinen Mörderblick in meine Richtung irgendeinen Grund? *schwitz*«

»Wie kommst du darauf....?«

Joey beendete den Disput mit seinem Gewissen und überlegte. Na ja, gegen ein kleines Küsschen war nichts einzuwenden....Er erhob sich von seinem Platz, schwang sich auf den Schoss des Meisterduellanten und flüsterte zärtlich: „Du warst eifersüchtig, habe ich nicht recht? Deine Augen haben es mir bewiesen. In ihnen war nämlich die Wahrheit zu lesen. Hast du vergessen, dass du deine Maske mir gegenüber nicht mehr trägst? Ich kenne dich." Er neigte sich vor und liebkoste diesen betörenden Mund, dessen samtene Weichheit ihn jedesmal aufs Neue überraschte. Kaiba ließ sich nicht lange bitten und brachte seine Zunge ins Spiel. Der Blonde war ein bisschen überrumpelt, beteiligte sich aber bald an dem leidenschaftlichen Kampf zwischen ihnen, was sein Innerstes zum Jubilieren animierte.

»YEAH!! Gut so, Joey-Schätzchen, gut so!«
 

»Oh Mann, jetzt wird‘s schmalzig....« murmelte Mokuba mental, was er wohl hätte unterlassen sollen, da sein äußerlich sechzehnjähriges Gewissen sofort darauf ansprang.

»Tu doch nicht so, Moki! Dir gefällt das! Du hast dir doch immer gewünscht, dass dein Bruder jemanden findet, der ihn glücklich macht!«

»Habe ich dich um deine Meinung gebeten?«

»Nein. Wann hättest du das je getan? Du brauchst mich nicht darum zu bitten, du kriegst meine Meinung auch so zu hören!«

»Halleluja....«

»Weißt du, Moki-chan, für einen Zwölfjährigen bist du viel zu sarkastisch. Liegt wohl in der Familie....Musst du dich unbedingt wie Seto benehmen?!«

»He, ich bin immer noch ein Kaiba!«

»Armes Kind....«

»Kann man dich nicht abschalten?!«

„Mmmm....ein Kuss, der nach Erdbeermarmelade schmeckt. Aber ich sollte mich allmählich um dieses lästige Problem mit Miller kümmern. Allerdings habe ich immer noch keinen Plan. Dennoch wäre ein erster Gegenschlag nicht schlecht...."

„Das ist aber gar nicht mehr nötig. Ich habe nämlich bereits einen ersten Gegenschlag in die Tat umgesetzt, mein Schatz!"

„Du....hast was?"

Lachend berichtete Joey von seiner Räumungsaktion und Seto lauschte ihm interessiert. Sein Ototo hockte daneben, mampfte ein mit Nussnougatcreme bestrichenes Brot und bekam immer größere Augen, während der Blonde erzählte. Als er fertig war, applaudierte der Braunhaarige mit zufriedenem Gesichtsausdruck.

„Ich bin sehr überrascht, positiv überrascht, natürlich. Ich wusste ja, dass man dir eine Menge zutrauen kann, aber das....Ich bin beeindruckt, wirklich. Wohin hast du die ganzen Möbel und das übrige Interieur bringen lassen?"

„Vorläufig mal in deine Ferienresidenz. Der Sohnemann und sein Herr Papa waren nicht sonderlich entzückt von meinem Auftauchen. Vielleicht klingt das albern, doch es hat Spaß gemacht, diesem Widerling eins auszuwischen! Du hättest sein Gesicht sehen sollen! Er war total fassungslos! Einfach fabelhaft!"

„Er hat dich unterschätzt. Ein Fehler, den auch andere begangen haben....ich zum Beispiel. Es gab eine Zeit, da warst du für mich nicht mehr als ein nervtötendes Insekt, das man zertreten kann, damit man seine Ruhe hat....aber du hast mir immer wieder getrotzt. Deine Willenskraft war unglaublich und ein ziemliches Ärgernis für mich. Ich habe dich ebenfalls unterschätzt und dachte, mit dir könne ich leicht fertig werden. Ich habe mich getäuscht - sehr sogar. Ich glaube, du könntest mir im Kampf gegen Miller & Miller tatsächlich eine echte Hilfe sein."
 

„Das ist nett von dir, danke. Weißt du....ich habe mich auch in dir getäuscht. Klar, da ist einmal der kalte, unnahbare und harte Geschäftsmann, aber dass sich dahinter ein Mensch verbirgt, der so viel Liebe verdient hat wie du....du bist so einsam gewesen, Seto. Den Mann zu begreifen, der du bist und deine verborgenen guten Seiten kennen zu lernen, das ist eine Erfahrung, die mir äußerst wertvoll ist. Ich verstehe nichts von Aktien und Marketing, aber ich besitze gesunden Menschenverstand. Ich will versuchen, dir eine Hilfe zu sein."

„Jaja, aber jetzt will ich nichts mehr von der Firma hören!" mischte sich Mokuba energisch ein. „Heute ist Sonntag! Unternehmen wir doch was zusammen! Es ist so schönes Wetter draußen! Ich hab‘s! Können wir nicht Serenity anrufen und sie einladen? Und dann machen wir ein Picknick im Park, alle gemeinsam! Ist das eine Idee? Bitte, bitte!"

»Okay, Moki! Augen rund und groß machen....ein bisschen mit der Lippe zittern....perfekt! Das ist der treuherzige Hundeblick! Attacke starten!«

»Wer bist du, ein Feldwebel?«

»Frag nicht! Tu, was ich dir sage! Du weißt genau, dass dieser Blick einfach jeden weich kocht!«

Und zu Recht. Nachdem der Schwarzhaarige die beiden Älteren mit seiner Geheimwaffe attackiert hatte, war der Ausflug beschlossene Sache.

»Der kriegt dich doch jedesmal rum, Seto-Baby!«

»Das ist mir auch klar! Ich bin einfach machtlos gegen diese Augen....«

»Hundeaugen, he? Die Assoziation mit Joey drängt sich auf! Kein Wunder, dass du davon weich wirst wie Butter in der Sonne, mein Zuckerhase!«

»NENN MICH NICHT ‚ZUCKERHASE‘!!!!«
 


 


 

Kaiba: *deathglare*

Autumn: Äh...stimmt was nicht, Seto? *schwitz*

Kaiba: Erklär's mir nochmal, in der Stunde muss ich gefehlt haben. Warum haben wir ein Gewissen?!

Autumn: Um den Unterschied zwischen dem aufzuzeigen, was ihr sagt und was ihr fühlt. Ganz einfach. Du darfst dir dein Gewissen übrigens als eigenständigen - wenn auch unsichtbaren - Charakter vorstellen, der eben nur zufällig genauso aussieht wie du! Er erscheint immer dann, wenn er es für nötig hält!^^

Kaiba: Und wenn ich es NICHT für nötig halte?!

Setos Gewissen: Du wirst gar nicht gefragt, Baby!^^ Übrigens, wer mehr über mich und meine Kollegen im Geiste erfahren möchte, schaut bitte in den Charakterguide!

Autumn: Jungs, seid ihr fertig? Ich möchte noch ein Kapitel hochladen...

Kaiba: Das verbiete ich!

Autumn: Wieso???

Kaiba: Es endet...*Setos Gewissen ihm den Mund zukleb*

Autumn: Das geht noch niemanden was an! *nächstes Kappi holen geht*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-07-19T23:04:44+00:00 20.07.2013 01:04
Hey ^_^

LOL der kleine Moki mit einem beinahe Erwachsenen gewissen ^^

Ich finde es auch nicht schlimm, das beide sich erst mal gegenseitig erkundet haben ... Da hat mokuba halt Pech gehabt >.< das Frühstück und die Unterhaltungen mit ihren gewissen war witzig ;)

CuCu Jyorie

Von:  ReiRei-chan
2007-06-03T08:45:05+00:00 03.06.2007 10:45
Jetzt hat also auch Moki sein Gewissen xDD
Sehr nettes Kapi *loool* Die drei kleinen Quälgeister in Soe sind echt ne Wucht, ist wirklich ne geniale Idee die du da hattest ^^ Auf in den Kampf!
Von:  Swaja
2007-02-23T17:42:03+00:00 23.02.2007 18:42
Huhc... * in eine leere kOmmi-Halle komm*
Nur ein weiterer Schreiber? Was ist passiert?
Nun, dann lass ich eben eines hier. Ein echt schönes Kappi. die Beiden werden also langsam warm miteinander, das ist super.^^
Ich freu mich schon auf das Picknick und wie es nach den zwei Wochen Projekt weitergeht.

Hdl, Swaja
Von:  Chicha
2007-02-20T23:32:43+00:00 21.02.2007 00:32
*_____*
tolliqes Kapitel ^^
auch wenn es super kitschig war *lach*

nur so nebenbei ^^' schreib bitte demnächst mal ab un zu, wer da mit wem spricht xD -immer erst eine ganze Weile später endlich verstanden hat, wer da gerade spricht- ><
das war nicht immer unbedingt das beste xD


gez. June ^^


Zurück