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Regression: Zurück zu Lucius

Aus dem Leben einer Killerbarbie
von

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Die Strafe

Regression: Zurück zu Lucius
 

Die Strafe
 

Disclaimer, Warnung und Zeit: siehe Teil 1

~*~

Es bedurfte keiner sonderlichen Intelligenz, sich vorzustellen, was Snape von dem Vorfall halten würde. Sogar die Gryffindors wußten, was Draco bevorstand, als sein Hauslehrer ihn am Kragen seiner Robe packte, von Zabini herunter und nach draußen zerrte; demzufolge waren sie froh, mit der nervösen Professorin alleingelassen zu sein.

Draco hätte offengestanden aber etwas schlimmeres erwartet, als nur auf dem Flur zusammengestaucht und für die restlichen zwei Tage unter spezielle Überwachung gestellt zu werden. Natürlich war auch das nicht angenehm, aber besser, als wenn Snape seinen Vater informiert hätte.

Während er an den darauffolgenden Tagen unter persönlicher Aufsicht seines Hauslehrers an dem Trank arbeitete und die Gryffindors ihre dummen Kommentare dazu abgaben, sagte er sich immer wieder, daß er es schließlich nicht allzu schlimm getroffen hatte. Potter und Granger waren nicht da, was die Situation maßgeblich verbesserte, er hatte keine Strafe von zu Hause aus zu befürchten und die Arbeit an der komischen, blubbernden Brühe ging auch gut voran.

Das waren doch eine ganze Menge Gründe, optimistisch zu sein - auch wenn Snape mit seiner Beurteilung von Professor Preaspix leider recht gehabt hatte. Die Frau konnte einfach nichts, egal wie man es drehte. Bei mehreren Schülern wurden unter ihrer Anleitung Tränke unbrauchbar, kochten über, und so weiter - in Longbottoms Fall explodierte das Zeug sogar und bespritzte die ganze vordere Reihe inklusive der beiden Lehrer, was Snapes Stimmung auch nicht gerade entscheidend verbesserte.

Wenn man es von diesem Punkt aus betrachtete, war Draco noch vergleichsweise gut dran: er hatte einen Profi an seiner Seite, der mit Adleraugen überwachte, was er mit seinem Kessel anstellte - und sollte irgendeine belanglose Kleinigkeit schiefgehen, würde Snape im Handumdrehen damit fertigwerden; denn das war schließlich sein Job.

Gerade als er begann, sich mit seinem Schicksal anzufreunden, schlug es zurück.

Er war eben dabei, noch ein paar Zutaten zu schneiden, als ihm das Messer ausrutschte. Nicht, daß es ein besonders gefährliches Exemplar gewesen wäre; schließlich ging es nur darum, ein paar Kräuter kleinzukriegen. Aber ein Schnitt war ein Schnitt.

Und Draco hatte sich nicht geirrt, was Snapes Beobachtungsgabe betraf: er erhielt nicht einmal Gelegenheit, aufzuschreien, da hatte der Lehrer auch schon seinen Arm gepackt und ihn vom Stuhl gezogen.

"Mister Malfoy!" Er sah angemessen schockiert aus.

Draco ging gleich in Verteidigungsstellung: "Ich... ich bin... es blutet gar nicht stark!"

"Schon allein DASS es blutet, genügt mir!" zischte Snape und schubste ihn zur Tür. "In mein Büro!"

"A-aber - Madame Pomfrey...?" schlug Draco verwirrt vor.

"Wollen Sie eine Krankenschwester, die nun wirklich besseres zu tun hat, mit so einem Kratzer belästigen?!"

-Und dann auch noch eine Krankenschwester, die mich nicht besonders mag,- fügte Draco in Gedanken hinzu, bevor er antwortete: "Ok, Ihr Büro..." Die Hand auf den Schnitt an seinem linken Unterarm gepreßt marschierte er gehorsam voran, während Snape sich bei seiner Kollegin abmeldete und ihr noch den guten Rat gab, nicht zu hyperventilieren und die Klappe zu halten.

Insgeheim verfluchte Draco das blöde Seminar. Er kam einfach nicht dahinter, was seinen Vater dazu gebracht haben könnte, ihm diesen Müll aufzuhalsen! Andererseits... er hatte auch den Sinn eines Nähkurses oder des Ausmistens von Drachenställen nicht begriffen und es trotzdem tun müssen, auf Wunsch seines Vaters.

So langsam verwandelte sich die ständig in seinem Magen grummelnde Wut auf Lucius Malfoy in etwas anderes, stärkeres, das ausbrechen wollte. Zum Teufel, immerhin war er siebzehn, er konnte sich nicht ewig alles gefallen lassen!

-Nach dieser Stunde lasse ich das Seminar sausen, soviel steht fest!- schwor er sich, als er Snapes Büro betrat und sich auf einen Stuhl am Schreibtisch fallenließ. -Zum Denken hat man Personal - wozu soll ICH mich da an irgendetwas erinnern können?!-

"Trinken Sie das!"

Dracos Kopf fuhr hoch. Er hatte gar nicht bemerkt, wie Snape eine seiner ominösen Flaschen herausgesucht und vor seiner Nase entkorkt hatte. "Was ist das?"

"Das braucht Sie nicht zu interessieren.

Es hilft, die Wunde zu schließen."

Resigniert nahm Draco den Trank entgegen. "Alles?"

"Ja. Zur Sicherheit," bemerkte Snape. Er sah ungewöhnlich bleich aus, selbst für seine Verhältnisse, und schien wegen irgendetwas angespannt.

-Wahrscheinlich überlegt er sich, was für einen Ärger er bekommt, wenn mein Vater von meinem kleinen >Unfall< hört... Der wird doch denken, ich hätte versucht, mich umzubringen, wenn er rauskriegt, daß ich mich in den Arm geschnitten habe!- dachte Draco halb belustigt, halb wütend und setzte die Flasche auf. Das Zeug war lila und schmeckte wie Parfüm - und er mußte es wissen: er hatte als Kind einmal einen Flakon vom Schminktisch seiner Mutter genommen und die lustige bunte Flüssigkeit probiert.

Nach dem letzten Schluck fühlte er sich etwas benommen und hätte beinahe die Flasche fallenlassen, doch Snape nahm sie ihm rechtzeitig ab und verschwand damit zwischen seinen Regalreihen. Draco starrte nur auf seinen Arm, auf den krummen, nicht besonders tiefen Schnitt an der Innenseite. Er war etwa zehn Zentimeter lang und weit genug vom Handgelenk entfernt, daß hoffentlich niemand dumme Fragen stellen würde, der ihn damit gesehen hatte.

Unter dem Einfluß der lila Flüssigkeit begann der schwach blutende Riß sich langsam zusammenzuziehen, bis nur noch ein schmaler roter Strich auf der nun geschlossenen Haut zu sehen war. Doch dieser Strich verschwand nicht.

"Professor, ähm...?" setzte Draco an.

"Ja?"

"Der Trank... also... meine Wunde geht nicht weg! Sie ist jetzt zu, aber man kann noch immer sehen wo sie war! Ist das normal?!"

Snape erschien wieder aus der Versenkung seines Regalwalds und setzte sich an seinen Schreibtisch. "Völlig.

Der Trank, den ich Ihnen verabreicht habe, ist keine konventionelle Medizin. Sie ersetzt Nadel, Faden und Verband, aber sobald die Wunde geschlossen ist, überläßt sie es dem Körper, den Rest aus eigener Kraft zu heilen."

"Ist das nicht ziemlich ineffektiv?"

"Haben Sie ein Wörterbuch gelesen?" fragte Snape gewohnt sarkastisch zurück. Dann nahm er sich zusammen. "Die Heilung dauert mit diesem Trank länger, aber sie ist auf lange Sicht gesehen sicherer. Wenn Sie sich immer nur mit diesen Magischen Keulen bombardieren lassen, wie Madame Pomfrey sie verschreibt, verliert Ihr Körper irgendwann die Fähigkeit zur Selbstheilung.

Sie können sich vielleicht vorstellen, was dann los ist, wenn Sie vom Besen fallen und gerade keine Krankenschwester da ist! Lassen Sie sich auf keinen Fall abhängig machen; das kann nur schädlich sein."

Überrascht von dieser ungewohnten Fürsorge stammelte Draco: "D-danke, Professor!

Soll ich jetzt nach Slytherin zurückkehren?"

"Nein," entschied Snape. "Wie schon gesagt: es ist nur ein Kratzer. Sie nehmen weiter am Unterricht teil.

Sie haben immerhin noch ein bißchen was abzuleiden für Ihren Ausbruch Zabini betreffend!"

"Ich dachte, ich hätte für heute genug gelitten..." maulte Draco.

Sein Hauslehrer musterte ihn aufmerksam. "Sie haben nicht wirklich vor, dieses Seminar zu beenden, richtig?"

Einen Moment lang schwieg er, bevor er herausplatzte: "Natürlich nicht!"

"Und Ihr Vater?"

"Der ist mir egal!

Ich habe keine Lust mehr, mich ständig herumkommandieren zu lassen! Ich mache da nicht weiter mit! Ab heute ist Schluß mit diesem Unsinn!"

Snape nickte langsam. "Gut. Das verstehe ich."

"WIRKLICH?" entfuhr es Draco vollkommen ungläubig.

"Ja.

Ich will allerdings, daß Sie wenigstens einen Versuch machen. Sie stellen den Trank fertig und werfen einen Blick in die Vergangenheit. Danach werde ich die Sache mit Zabini als erledigt betrachten und Sie aus dem Seminar entlassen.

Einverstanden?"

"Ja!" meinte Draco, etwas perplex. Warum war Snape neuerdings so nett und... menschlich? Das paßte gar nicht zu ihm! "Also... wenn ich den Trank fertighabe..."

"Dann probieren Sie etwas davon, ich gebe Ihnen einen bestimmten Zeitabschnitt als Aufgabe und anschließend können Sie gehen."

"Und wenn ich es HEUTE fertigkriege?" hakte Draco nach.

"Dann können Sie HEUTE gehen."

Draco traute der Sache zwar nicht ganz, aber er atmete zumindest ein wenig auf. Wenn er schnell arbeitete, war der Alptraum in einer Stunde vorbei und er konnte sich seinem Zauberschach widmen.

Abrupt stand er auf. "Gehen wir also."
 

Ff...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-10-23T19:05:47+00:00 23.10.2004 21:05
So, dann schaffe ich es also jetzt auch mal zu lesen und zu kommentieren.
Interessanter Anfang, dieses Seminar. Ich kann mir schon in etwa vorstellen, was noch auf Draco zukommt, mal sehen ob ich da richtig liege.
Snapes Motive gefallen mir. *g*
Also bis zum nächsten Kap,
Ellys


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