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Die traurige Geschichte des Engels Hans Rudi

von

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Danksagung

Seid mir gegrüßt, verehrter Leser. Ich weiß, dass du -äh ich darf doch du sagen? Ja? Sehr schön!- schon dein ganzes Leben lang sehnsüchtigst darauf gewartet hast, dieses Buch endlich in Händen zu halten, es zu lesen und, was am wichtigsten ist, Geld dafür auszugeben. Bevor sich deine Augen aber an diesem Meisterwerk der Literaturgeschichte, gegen das die Ergüsse von Shakespeare und Dieter Bohlen wie das Geschriebsel von gehirnamputierten Vollidioten* wirken, weiden können, möchte ich noch einige Worte des Dankes loswerden.

Viele Individuen haben mir beim Schreiben dieses Bestsellers geholfen, indem sie mich aufbauten, während ich mental am Boden war, oder mir finanziell beistanden, als ich meinen Job als Anwalt aufgab, um mich ganz aufs Schreiben konzentrieren zu können. Andere haben mich unterstützt, indem sie mir ihr Blut gaben, um meinen Bedarf an Schreibflüssigkeit zu decken, oder indem sie mich ganz einfach mit ihrer penetranten, maltretierenden Art verschont haben. All diese Leute sollen hier Erwähnung finden.
 

Zuerst möchte ich meinen Frauen Johanna, Ruth und Christina danken. Ihr habt mir Mut gemacht, als ich am Verzweifeln war. Nachdem die Verkaufszahlen meines ersten Buches raus waren, war ich am Boden zerstört. Ihr habt mir klar gemacht, dass der Mißerfolg nicht an meinen Schreibkünsten lag. Es war einfach ein unglücklicher Schachzug ein Buch mit dem Titel "Reisanbau leicht gemacht" in Saudi-Arabien herauszubringen. So fand auch ein weiteres Buch von mir, welches ich 1961 in der UdSSR herausbrachte, wenig Gegenliebe, dabei war der Titel "Der schnelle Weg zum großen Geld - Die Ich AG" doch wirklich vielversprechend. Durch diese und andere Tiefen meiner schriftstellerischen Karriere habt ihr mir geholfen, mir beigestanden und mich zum Weitermachen ermutigt. Danke!

Vielen Dank an meine Kinder, die mir in vielfältiger Art und Weise geholfen haben.

Roger, Selma und Luise, ihr habt mich aufgebaut, wenn ich mal wieder eine Schreibblockade hatte.

Dann wäre da noch mein jüngster Sohn Daniel, der mir einen riesigen Gefallen getan hat, indem er mich mit seinem furchtbaren "Gesang" in Ruhe ließ und stattdessen euch Menschen genervt hat.

Großer Dank gebührt auch meinem Verleger, der sich nicht durch die Mißerfolge meiner früheren Bücher abschrecken ließ und immer zu mir gehalten hat. Die Tatsache, dass ich recht gut mit dem Tod befreundet bin und meinem Verleger bei Beendigung unserer Zusammenarbeit die frühzeitige Beendigung seines Lebens in Aussicht gestellt habe könnte damit wohl irgendwie zusammenhängen.

Danke auch an Gott, ohne den dieses Buch niemals möglich gewesen wäre. Erst die Tatsache, dass er mich vor die Himmelspforte gesetzt hat, hat all dies möglich gemacht! Wer will schon die Story eines glücklichen Durchschnittsengels lesen?
 

Nachdem ich nun also den wichtigsten Menschen gedankt habe kann es endlich losgehen. Ich hätte mich natürlich noch bei weiteren Menschen bedanken können! Bei den Papierherstellern, auf deren aus Tropenhölzern gefertigten Blättern dieses Buch gedruckt wurde. Bei den Lastwagenfahrern, welche die Bücher von der Druckerei in die Läden gefahren haben und sich dabei von keinem Reh aus der Bahn werfen ließen.

Die Liste derer, die meinen Dank verdienen, ist endlos, aber ich will meine Leserschaft ja nicht langweilen, also genug der Dankesworte.
 


 


 


 


 


 


 


 

* Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich nichts gegen gehirnamputierte Vollidioten habe!

Vorwort

Nun, da du dich bereits durch meine Danksagung gewühlt hast, kannst du auch noch ein bißchen weiter lesen! Sofern dir dadurch nicht schlecht wird, oder du in, durch exzessive Langeweile ausgelösten, Tiefschlaf verfällst, schaffst du es womöglich sogar, dich bis ans Ende des Buches durchzulesen. Versteh mich nicht falsch, ich sagte bereits, dass dieses Buch seinesgleichen in der Welt der gedruckten Buchstaben sucht, dass es ein Meisterwerk ist, welches alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Daran halte ich auch weiterhin fest, nur weiß ich auch, dass jeder Mensch einen anderen Geschmack hat und nicht jeder das Werk eines Genies erkennt. Manche Menschen würden ein großes Kunstwerk nicht mal erkennen, wenn es sich direkt vor ihrer Nase befände. Natürlich gehe ich nicht von vorn herein davon aus, dass du ein Kunstbanause, oder ein Idiot mit den geistigen Fähigkeiten einer Qualle* bist, ich möchte die Möglichkeit aber auch nicht ausschließen. Wenn du also keinen Gefallen an diesem meinem Buch finden solltest, kennst du jetzt den Grund dafür.
 

Ich hoffe, dass meine Worte niemanden beleidigt haben! Es würde mich doch etwas enttäuschen, wenn auf Grund meiner Äußerungen einige Leute mein Buch verärgert aus dem Fenster schmissen, aber ich sollte das Wichtigste an der Sache nicht außer Acht lassen! Bezahlt ist bezahlt, ob ihr mein Buch nach dem Kauf als Klopapier verwendet ist mir egal, die 29,95€ seid ihr los.

Nein, ich bin keineswegs nur aufs Geld scharf! Nein, ich bin kein raffgieriger Kapitalist! Naja, eigentlich schon, aber das mindert den Wert meines Werkes nicht im geringsten! 29,95€, ein echtes Sonderangebot, das perfekte Geschenk für jedermann, aber genug der Werbung.
 

Das Verlangen dieses Buch zu schreiben kam mir, als ich feststellte, dass meine Umwelt nach meiner Verbannung aus dem Himmel plötzlich recht seltsam auf mich reagierte. Alte Freunde fingen an mich zu meiden, jahrelange Kollegen schienen mich von heute auf Morgen nicht mehr zu kennen. Hinter meinem Rücken hörte ich die Leute tuscheln:" Schaut mal, da ist Hans Rudi, der Verbannte", oder "Haltet euch bloß von Hans Rudi fern!" So was tut echt weh, das könnt ihr mir glauben. Die Meisten verhalten sich nicht mal so, weil sie von Grund auf böse sind, sie haben einfach unbegründete Vorurteile, was gefallene Engel angeht! Durch diese Erlebnisse reifte in mir der Wunsch heran, den Menschen die Augen zu öffnen, ihnen die Wahrheit über uns "Gefallene" zu berichten, außerdem konnte ich mit Hilfe des Schreibens die Langeweile totschlagen, die sich durch den Wegfall aller gesellschaftlichen Aktivitäten, wie meiner heiß geliebten Skatabende, einstellte.
 

Wodurch fielen wir bei Gott in Ungnade und welche Konsequenzen hatte dies für unser Dasein? Die Antworten auf diese Fragen werden den Leuten hoffentlich ein neues, verbessertes Bild von uns "Teufeln", wie wir meist genannt werden, liefern. Unser Charakter hat sich doch nicht geändert! Wir sind nicht plötzlich zu Kinderfressern, oder Finanzbeamten mutiert. Wir leben unser Leben so normal wie möglich weiter, Seelenraub ist keine Aktivität, die uns einen Orgasmus beschert. Was glauben sie, weshalb wir Seelen für die Hölle sammeln? Wir sind ganz einfach einsam! Ist es denn so verwerflich, diesen kleinen Clubraum der Verdammten, den ihr so herablassend Hölle nennt, mit etwas leben zu füllen, Stimmung in die Bude zu bringen? Nein, ist es nicht, außerdem sollte uns Gott dafür dankbar sein, dass wir die größten Idioten und Schweinehunde abfangen, bevor sie in den Himmel kommen! Ja, wir sind so verzweifelt, dass wir die aufnehmen! Gott hat nichts dagegen, sonst würde er eingreifen, was er schon getan hat, als wir einige "weiße Schafe" zu uns holen wollten, aber die sind ja nicht gut genug für uns, die will der Alte für sich haben. Er treibt es halt lieber mit Unschuldigen, wobei ihm Alter und Geschlecht egal sind! Hat das jetzt eueren Glauben ins Wanken gebracht? Was habt ihr denn geglaubt, wieso Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat?! Er hatte keine Lust mehr, es sich selbst besorgen zu müssen. Jetzt schaut nicht so entsetzt, werdet erwachsen! Ich hab jetzt aber genug intime Details über den Alten preisgegeben, zurück zum Buchinhalt.
 

Um euch einen Einblick in die Gründe für den Rauswurf aus dem Himmel zu geben, fange ich ganz von vorn an, bei der Schöpfung. Ich arbeite mich weiter vor zur "Großen Rebellion", als die ersten von uns verbannt wurden, und steuere dann auf meine Entlassung zu. Ich würde mich freuen, wenn sich bis dahin nicht all zu viele Leser als Kulturbanausen geoutet, also den Lesebetrieb eingestellt hätten.
 

Ohne weiter Umschweife, viel Spaß beim Lesen.
 


 


 

*Mir persönlich liegen alle Quallen sehr am Herzen und es war nicht meine Absicht, diese in einem schlechten Licht dastehen zu lassen!

Die Schöpfung - Gottes Werk und Engels Beitrag

Über die Schöpfungslehre wißt ihr, als treue Kirchgänger und gute Christen, sicher gut Bescheid. Die bekannten Ereignisse muß ich an dieser Stelle also nicht wiedergeben (Würde euch und mich nur unnötig langweilen!). Ich gehe hier auf die Aspekte der Schöpfung ein, die weniger bekannt sind, den Teil, den wir Engel dazu beigetragen haben und der leider viel zu wenig gewürdigt wird.
 

1. Über die Erschaffung des blauen Planeten

Am Anfang, also kurz nachdem Gott die Erde erschaffen hatte, sah sie vollkommen anders aus, als der "blaue Planet", den ihr heute kennt. Stellt euch eine riesige Bowlingkugel vor, dann wißt ihr, wie die Erde damals aussah (Die drei Löcher für die Finger müßt ihr euch allerdings wegdenken!)! Total rund, absolut makellos, vollkommen ohne Leben. Die Erde drehte sich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht um ihre eigene Achse, geschweige denn um die Sonne, wodurch es auf einer Seite der Welt ständig Tag war, während es auf der anderen Seite immer Nacht war. Hätten damals schon Menschen auf dem "rosanen Planeten" (Noch so eine Sache, die am Anfang anders war! Gottes Farbgeschmack war einfach gräßlich, zum Glück hat er das später geändert...) gelebt, hätten sie ein schreckliches Leben geführt. Permanenter Tag und damit verbundene Schlafstörungen und Sonnenbrand auf der einen und ständige Nacht und somit ein riesiger Stromverbrauch auf der anderen Seite des Planeten, eine schreckliche Vorstellung.

Es gab auch keinerlei seismische Aktivitäten, keine Vulkanausbrüche, keine Erdbeben, es war absolut nichts los, was wohl ein Grund dafür war, dass niemand in der gesamten Galaxis auf der Erde Urlaub machen wollte. Die Konjunkturflaute der intergalaktischen Tourismusindustrie war allerdings das geringste Problem, welches es damals zu lösen galt, oberste Priorität hatte die Belebung der Erde.

Alles Leben braucht Wasser, doch hätte Gott die "Kugelerde" bewässert, hätte sich ein Meer gebildet, das den gesamten Planeten bedeckt hätte, schließlich war die Oberfläche ja noch total ebenmäßig. Um dieses und andere Problemchen zu lösen, schickte Gott uns Engel auf die Welt. Selbstverständlich hätte er die Probleme auch ohne uns in den Griff bekommen, aber wir Engelchen hatten damals, zumindest in Gottes Augen, zu viel Freizeit, so dass Gott uns mit Hilfe der Aktion "Aufbau Erde - Schaffung blühender Landschaften" eine "sinnvolle" Beschäftigung zukommen lassen wollte. Nun gut, einige hatten etwas Arbeit wirklich nötig, besonders Gabriel war extrem fett geworden, seine Flügel waren schon fast nicht mehr in der Lage, seinen massigen Körper in der Luft zu halten, aber den meisten von uns kam es trotzdem einfach sinnlos vor, diese Hilfsarbeiten ausführen zu müssen. Hey, wir waren keine Gruppe von Wehrdienstleistenden, die man mit blöden Tätigkeiten wie putzen oder Gräben schaufeln davor bewahren mußte, einzuschlafen! Wir waren ENGEL, naja.....teilweise sehr fette und faule Engel, aber immer noch Engel. Und nun sollten wir edlen - naja, diejenigen von uns, die sich rasierten und kämmten sahen zumindest teilweise edel aus - Geschöpfe im Dreck wühlen! Mit Hilfe eines Klappspatens, mit dem jeder von uns ausgerüstet war, schufen wir Berge und Täler, wir hatten für den Fall, dass wir auf Granit stießen auch noch Hammer uns Meißel dabei. So gaben wir der Erde ein neues Gesicht. Sicher werdet ihr den Grand Canyon kennen, den habe ich damals gebuddelt!

Als wir nach einigen tausend Jahren der Arbeit und einigen tausend Gramm verbranntem Fett die Erde endlich umgeformt hatten, ergab sich ein neues Problem. Durch die einsetzende Erosion drohte unsere gesamte Arbeit zunichte gemacht zu werden. Sollten all unsere Mühen etwa umsonst gewesen sein? Der inzwischen abgemagerte Gabriel war den Tränen nahe, doch da hatte ich eine geniale Idee. Ein Geistesblitz durchzuckte mich, in einem visionären Anfall, wie ihn nur wahrhaft brillante Individuen (oder Kiffer) haben, sah ich, wie unserer Hände Arbeit gerettet werden konnte. So erfand ich die Kontinentaldrift. Mit Hilfe der Plattenbewegungen und der damit einher gehenden seismischen Aktivitäten, wurde die Erosion ausgeglichen. Einige meiner Engelkollegen waren später etwas sauer auf mich, sie waren der Ansicht, hätte ich die Idee "etwas" früher gehabt, hätten wir uns das Herumgehampel mit dem Klappspaten ersparen können.

Und weil ich gerade so gut drauf war, erfand ich auch gleich noch die Erdrotation, wodurch ich Tag und Nacht einführte. Diese Kreationen gehören zu den Glanzpunkten meiner Laufbahn als Erfinder. Später entwickelte ich zwar noch einige andere innovative Neuheiten, wie das beidseitig zu verwendende Klopapier, aber diese waren leider nicht so erfolgreich, dabei ging mein Werbeslogan "Verwendet Toilettenpapier beidseitig und der Erfolg liegt auf der Hand" damals um die ganze Welt. Wie dem auch sei, nachdem wir nun also fertig waren (Was haben wir damals geschwitzt! Ich hätte die Erdrotation erfinden sollen, bevor wir die Arbeiten auf der Tagseite aufnahmen!) konnte Gott die Welt bewässern. (Glaubt mir, ihr wollt nicht wissen, wie er dies Bewässerung bewerkstelligte, würde ich es euch sagen, würdet ihr wohl nie wieder baden gehen...)
 

2. Flower Power - Gärtnern leicht gemacht

Nun, da die Grundlagen für das Leben auf der Erde geschaffen waren, konnten wir das erste (und bis heute einzige!) große Terraformingprojekt in der Geschichte beginnen. Wie ihr an dem Wörtchen "wir" unschwer erkennen könnt, haben wir Engel dabei mal wieder den Großteil der Arbeit erledigt, den Gott mit einem Fingerschnippen hätte erledigen können. Wer sich jetzt (durchaus zu Recht!) fragt, was den Allmächtigen dabei geritten hat, uns in mühevoller, Überstunden reicher Kleinarbeit tun zu lassen, was auch in wenigen Sekunden hätte vollbracht werden können, dem kann ich nur antworten, dass Gottes Wege unergründlich sind, manche würden für seine Vorgehensweise wohl andere Worte finden (zum Beispiel "debil"), doch im Grunde das Selbe meinen.

Da man es sich als Engel nicht erlauben kann, Gottes Vorgehensweise zu kritisieren, legten wir also los. Bewaffnet mit Hacke, Schaufel, Gießkanne und anderen Gärtnerutensilien begannen wir, Beete anzulegen, in denen wir sehr anspruchslose Pflanzen (man könnte sie auch als Unkraut bezeichnen) anbauten, welche in der damals noch recht lebensfeindlichen Umgebung überleben konnten. Diese Pioniere unter den Pflanzen sollten den Grundstein für alle anderen Gewächse und natürlich auch die Tiere legen, indem sie der Bodenerosion entgegenwirkten, Sauerstoff produzierten und nach ihrem Ableben den Boden düngten.

Es ist wirklich verblüffend, was Engel, die eigentlich keine Ahnung von Grünzeug hatten, bei denen teilweise selbst ihre Zimmerkakteen verdursteten, für gute Landschaftsarchitekten abgeben konnten. Wir haben gepflanzt und geharkt, gejätet und gegossen, es lief wirklich alles ziemlich problemlos. Nun ja, es kam auch mal vor, dass einer aus Versehen eine giftige Beere aß und danach tagelang Durchfall hatte, doch das waren wirklich nur ausnahmen, zum Glück, denn sonst wäre die Warteschlange vor den wenigen Dixiklos noch länger gewesen, als sie es ohnehin schon war. Ein gar schrecklicher Gedanke! Ein anderes "Problem" war, dass wir uns dauernd an dornigem Gestrüpp stachen, oder uns mit Brennesseln herum ärgern mußten. Der Anblick einer Gruppe Engel, die scheinbar für die Weltmeisterschaften im "Synchronkratzen" üben, ist einfach unbeschreiblich. Dieses Ärgernis wurde jedoch recht schnell von einem meiner damaligen Freunde, dem Holzengel Torben (Es gibt viele, nach Stoffen benannte Engelsgruppen, nicht nur Erzengel! Es gibt zum Beispiel Luftengel, Gummiengel, Wasserengel, Flanellengel usw. ) gelöst. Er erfand die Arbeitshandschuhe, sowie Arbeitsschutzbestimmungen, was uns allen wirklich sehr zu Gute kam, denn danach kam es zu keinen "Verletzungen" beim Unkraut entfernen mehr, die Arbeit machte wirklich Spaß, die Erde wurde grüner und es kamen neue Gewächse.

Neben diesen normalen Tätigkeiten, die jeder Gärtner macht, hatten wir noch eine andere, etwas ungewöhnliche Aufgabe. Es gab zur damaligen Zeit noch keine Insekten, was bedeutete, dass die Pflanzen, welche sich nicht durch Windbestäubung fortpflanzten, ein kleines Problem hatten. So mußten wir also die Rolle der "Bestäuber" übernehmen. Dazu gingen wir mit speziellen Anzügen, an denen viele "Klettstreifen" angebracht waren, durch die Felder und trugen so die Pollen von Pflanze zu Pflanze. Eine recht nette Arbeit, besonders für diejenigen, die dabei zusehen konnten.

Es waren damals wirklich herrliche Zeiten. Die Flora erblühte in einem Meer aus Farben, ein grandioser Anblick. Vielleicht war es auch nur so toll und bunt, weil wir das Gras, welches wir anpflanzten teilweise auch rauchten. Ja, die Zeiten waren damals wirklich herrlich, doch jede schöne Zeit geht einmal vorbei. Der Wendepunkt kam, als wir genmanipulierten Mais anbauen wollten. Das Getreide mutierte! Es entwickelte riesige, mit spitzen Zähnen bewaffnete Mäuler und machte es sich zur Angewohnheit, Engel voll zu kotzen! Das Maisexperiment war ein totaler Reinfall, schon bald wurden alle "Kotzstängel", wie wir diese Maissorte nannten, entfernt.

Unsere Gärtnerarbeit war dann auch beendet, denn die Erde war begrünt und die Pflanzen bedurften keiner weiteren Hilfe beim Überleben, wir konnten uns daher neuen Aufgaben zuwenden.
 

Ach ja, eine Sache noch. Ich ärger mich bis heute, dass ich damals kein Gartenfachgeschäft eröffnet habe! Der Bedarf an Schaufeln, etc. war wirklich gewaltig, ich hätte mir ein goldenes Kalb verdienen können!
 

3.Old Mc Hans Rudi hat ' ne Farm - Tierzucht leicht gemacht

Nun, da die Erde endlich kein lebensfeindlicher Ort mehr war, weil die vielen Grünpflanzen fröhlich vor sich hin photosynthetisierten und somit Sauerstoff erzeugt wurde, konnte Gott die Tiere erschaffen, welche jetzt ideale Lebensbedingungen auf unserem Planeten vorfanden. Es lag wahrlich nicht an unserer Gärtnerarbeit, dass der erste "Tierversuch" des Allmächtigen kläglich scheiterte, dieses Ergebnis kam durch Gottes Unwissenheit zustande, denn der Unfehlbare hatte leider recht oft im Biologieunterricht gefehlt, das tragische Ende der Dinosaurier war also vorauszusehen.

Der große Fehler, den mein Chef begangen hatte, war, dass er von jeder Dinosaurierart nur zwei Exemplare schuf, ein Männchen und ein Weibchen, die sich dann auf der Welt vermehren sollten. Was das zur Folge hatte, dürfte jedem klar sein; allein bei dem Gedanken an ein solches Szenario würde es jedem Biologen die Zehennägel hoch rollen!

Viele Arten starben bereits am Tage ihres Erscheinens auf der Erde aus, da eines, oder gar beide der Tiere der Art von Fleischfressern verspeist wurde. (Dies war der Zeitpunkt, als aus Gottes Büro zum ersten Mal ein lautes "Ups" zu hören war.) Die Arten, die nicht gleich am ersten Tag von der Bildfläche verschwanden, hatten aber keineswegs einen Grund, sich zu freuen, denn auch ihr Ende war bereits besiegelt. Zwei, nur zwei Vertreter jeder Art waren vorhanden, die sich miteinander fortpflanzen konnten. Diese Situation sorgte nicht nur dafür, dass die Liste der bedrohten Tierarten extrem lang war, sie sorgte auch dafür, dass Brüder mit ihren Schwestern und Eltern mit ihren Kindern paarten, denn es gab ja keine anderen Fortpflanzungspartner, was dazu führte, dass Erbkrankheiten unter den Dinosauriern extrem verbreitet waren, was schließlich zum langsamen Artensterben führte. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass die Dinosaurier heutzutage nicht gerade für ihren Intellekt bekannt sind, dabei waren sie am Anfang etwa so klug wie Affen.

Natürlich gab es Bestrebungen, diese armen Wesen vor ihrem unvermeidbar scheinenden Schicksal zu erretten. Zu diesem Zweck wurde auf einer einsamen Insel eine Zuchtstation eingerichtet, in der durch Klonung neue Dinosaurier geschaffen werden sollten. Ihr werdet euch jetzt sicher Fragen, wie wir an die DNS der Dinos herankamen. Das war eigentlich recht einfach. Es gab damals bereits Blut saugende Insekten, die sich vom roten Lebenssaft der großen Echsen ernährten. Hatte nun zum Beispiel eine Mücke gerade ihre Malzeit eingenommen, konnte es vorkommen, dass es auf einen Baum flog und dort in Harz kleben blieb und von diesem eingeschlossen und konserviert wurde. Millionen Jahre später, nachdem aus dem Harz Bernstein geworden war fanden wir dieses. Unsere Techniker konnten nun die DNS entnehmen und aus dieser neue Dinosaurier klonen.

Ok, ich gebe es zu, das war geflunkert. In Wirklichkeit haben wir uns einfach Dinosaurier gesucht, die noch nicht total verblödet waren und ihnen eine Probe ihres, noch einigermaßen intakten, Genmaterials entnommen.

Leider scheiterte der Zuchtversuch, da es den Klonen gelang, aus ihren Gehegen auszubrechen, und nachdem einige der Engelswerter von Dinosauriern aufgefressen wurden und aus dem Büro Gottes erneut ein lautes "Ups" zu hören war, war das Ende der Riesenechsen besiegelt. In seiner Wut über das Geschehene warf Gott einen seiner Wattebäusche auf die Erde, bei dessen Aufprall so viel Staub aufgewirbelt wurde, dass sich eine riesige Dreckwolke um die Erde legte, die auf Jahre keine Sonnenstrahlen auf den Planeten ließ, der Rest ist bekannt.

Zum Glück ließ sich Gott von diesem Fehlschlag nicht abschrecken, sondern er erschuf die Säugetiere, von denen er aber weit mehr, als nur zwei Startexemplare herstellte. Die Säugetiere waren somit fast fehlerlos. (Eine fehlerhafte Ausnahme ist zum Beispiel das Schnabeltier, bei dem die Fertigungsroboter aus Versehen die falschen teile zusammenfügten) Man kann schon sagen, dass die Säuger einen großen evolutionären Fortschritt darstellten, sie schmeckten viel besser, als Dinos, außerdem war ihr Fleisch zarter.

Hätte Gott die Säuger eher erfunden, hätte Horst (den meisten besser als Luzifer bekannt) seine kleine Rebellion wohl nie gestartet, aber dazu später mehr.

Die Pflanzen waren da, die Tiere waren da, fehlte nur noch eine Kleinigkeit, der Mensch.
 

4. Ein kleiner Schritt für einen Menschen...

Da sie das Meisterstück seiner Schöpfung werden sollte, wollte Gott die Menschheit erst einem kleinen Testlauf unterziehen, bevor er sie endgültig auf die Erde loslassen würde, wodurch Fehler, welche die Version Mensch 1.0 eventuell noch enthielt, erkannt und beseitigt werden sollten. Deshalb entstand der Garten Eden, eine riesige Versuchsanordnung mitten in einer Wüste, in der die zwei menschlichen Versuchskaninchen Adam und Eva ungestört von äußeren Einflüssen von uns überwacht werden konnten. Damit die beiden sich völlig natürlich verhielten und sich nicht gestört fühlten, weil wir sie ständig beobachteten, bauten wir in die Bäume und Büsche des Garten Eden kleine Überwachungskameras ein, mit denen wir das Tun der beiden ersten Menschen auf Schritt und Tritt auf unseren Bildschirmen verfolgen konnten. Wenn ich es mir recht überlege, kann man den Garten Eden als das erste Big Brother Haus bezeichnen, zwei Menschen wurden von Kameras verfolgt und wir Engel schauten uns den Mist täglich an. Der einzige Unterschied bestand darin, dass die Bewohner von Eden keine Wochenaufgabe lösen mussten, statt dessen lebten sie nur in den Tag hinein, freuten sich des Lebens und gaben dem diensthabenden Engelswärter ab und zu eine Einkaufsliste, auf der sie all die Dinge niederschrieben, die sie gerade brauchten, denn da es im Garten Eden keinen Supermarkt gab, mussten wir für sie einkaufen.

Und das Einkaufen war noch lang nicht alles! Wir hatten die ganze Zeit auf sie aufzupassen, sie gesund zu pflegen, wenn sie krank waren und sie zu unterrichten. Da sie sich zu der Zeit gerade in einem äußerst schwierigem Alter befanden, sie waren noch Teenager, bedeutete all dies für uns eine ganze menge Arbeit.

Unter anderem mussten wir die beiden aufklären, denn es gab ja noch keine Bravo, so dass sie ihre Fragen, die Sexualität betreffend nicht einfach an Dr. Sommer stellen konnten. Adam war nach meiner Sexualkundestunde auch recht schnell daran interessiert, das Erlernte in der Praxis an Eva auszuprobieren, doch da er nun wirklich kein Traumtyp war - Gott wollte ihn ursprünglich Quasimodo nennen- stieß dieser Wunsch bei Eva nicht auf Gegenseitigkeit. Und so wurde Eva die Frau, über deren Lippen zum ersten mal der berühmte Satz "Ich würde nicht mal mit dir ins Bett gehen, wenn du der einzige Mann auf der Welt wärst!" kam. Die Sache mit den Bienchen und den Blümchen zu erklären war noch nicht mal die Spitze des Peinlichkeitseisberges.

Ein für mich besonders traumatisches Erlebnis war Evas erste Periode. Nicht nur, dass ich dem armen Mädchen beibringen musste, dass sie das jetzt jeden Monat durchzumachen hatte; ich sollte ihr dann auch noch eine Packung Tampons kaufen. Ich ging also in den Supermarkt und schaute mich auf der Suche nach den Dingern verstohlen um, ich hatte ja vorher nie darauf geachtet, wo die standen. Aus jedem Regal, an dem ich auf meiner Queste vorbeikam, nahm ich noch einige "Alibiprodukte" mit. Irgendwann hatte ich endlich gefunden, wonach ich die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte, schnappte blitzschnell nach meiner Beute und eilte zur Kasse, wo ich meine Waren aufs Band packte. Obst, Fleisch, ein Kasten Bier, Zigaretten, Pizza und irgendwo dazwischen eine Packung Tampons. Die Peinlichkeit, die so was für einen Mann darstellt, könnt ihr euch sicher denken, jedenfalls hatte mein Kopf noch Tage später diese gesunde Gesichtsfarbe, die bei Tomaten signalisiert, dass sie reif sind. Damals schwor ich mir, dass mir nie wieder etwas Vergleichbares widerfahren sollte, was der Grund dafür war, dass ich mich weigerte, den beiden Kondome zu kaufen, als Eva schließlich an Adam Gefallen gefunden hatte, wodurch Eva dann neun Monate lang keine Tampons mehr brauchte.

Eines Tages hatte ich dann endlich Urlaub, den hatte ich mir auch redlich verdient! Leider vergaß ich, meiner Urlaubsvertretung Bescheid zu sagen, dass sie sich jetzt um die beiden kümmern solle, wodurch dann wochenlang kein Engel da war, der sich um die Menschen hätte kümmern können. So kam es dann, dass sich Adam und Eva nach mehreren Tagen des Hungerns, da keiner für sie einkaufen ging, über die Früchte des Baumes hermachten, an denen sie sich nicht hätten vergreifen dürfen.

Als ich aus meinem Urlaub zurückkam, hatte Gott die beiden bereits in die Wüste gejagt, oder um mal beim Big Brother Vergleich zu bleiben, er hatte sie raus gewählt. Und da die Menschheit nicht das selbe traurige Schicksal wie die Dinosaurier ereilen sollte (Verblödung auf Grund durch Inzest bedingter Erbkrankheiten), erschuf Gott noch schnell einige andere Menschen. So begann sich Homo Sapiens über die ganze Welt auszubreiten ohne, dass wir die letzten Konstruktionsfehler ausmerzen konnten.

Gar biblische Ereignisse!

Im Laufe der Geschichte vollbrachten Vertreter der Spezies Homo sapiens immer wieder ganz erstaunliche Leistungen, wie zum Beispiel den Bau der Pyramiden, den Flug zum Mond oder die Erfindung des Buchdrucks und der Tasse für Linkshänder. Außerdem widerfuhren den Menschen recht häufig sehr außergewöhnliche Dinge, wozu unter anderem diverse UFO-Begegnungen, Naturkatastrophen und Dieter Bohlen zählen. Einige dieser bemerkenswerten Taten und Begebenheiten finden sogar in der Bibel Erwähnung. Natürlich wird die Rolle, die Engel dabei gespielt haben, kaum erwähnt, doch es sein euch versichert, dass wir bei den meisten der Geschichten, die im Alten Testament stehen, mitwirkten. Von den gigantischen Leistungen, die ich dabei erbracht habe, könnt ihr euch nun selbst ein Bild machen.
 

1. Sodom & Gomorrha - Die Geschichte zweier Städte

Einer der einfachsten, aber auch der traurigsten Eingriffe in die Geschicke der Menschen war für mich die "Abrissaktion" in Sodom und Gomorrha. Als ich meinen Einsatzbefehl zur Vernichtung der beiden Städte bekam, war ich sehr traurig (dazu später mehr!). Ich beschloss, die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und so machte ich mich am Morgen des nächsten Tages, direkt nach dem Frühstück, 14:37 Uhr auf den Weg. Ich floge gemächlich aus dem Himmelstor, schaltete mein Navigationssystem ein und düste ab Richtung Sodom. Leider geriet ich mitten in den Berufsverkehr, weswegen ich für die Strecke über 4 Stunden benötigte! Endlich angekommen brachte ich , um bei den Einwohnern etwas Aufmerksamkeit zu erregen, sofort das größte Gebäude der Stadt zum Einsturz. Der riesige, in den Himmel ragende Turm - ein Musterbeispiel menschlicher Architekturkunst - brach durch meine Einwirkung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Da bekam ich plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend und holte meinen Touristenführer heraus. Mein Verdacht wurde leider bestätigt. In Sodom gab es überhaupt keinen großen Turm! Durch eine Fehlfunktion im Navigationssystem war ich in der falschen Stadt gelandet. Ich konnte nur hoffen, dass dieser kleine Fehler keine all zu großen Nebenwirkungen für die Weltgeschichte haben würde.

Nachdem ich die Macke im Navigationssytem behoben hatte, konnte ich endlich zum echten Sodom aufbrechen, wo ich meine Arbeit, wie kurze Zeit später auch in Gomorrha, ohne Probleme erledigte. (Die Details plaudere ich an dieser Stelle nicht aus, da einiges davon recht unappetitlich ist.)

Die Zerstörung Gomorrhas tat mir wahnsinnig leid, denn die Stadt lag mir sehr am Herzen. Erst eine Woche vorher hatte ich beim Reiseveranstalter Engeltour einen zweiwöchigen Erholungsurlaub in Gomorrha gebucht. Nicht davor gewarnt, dass dieser Gegend Gefahr durch den Zorn Gottes drohen würde, lehnte ich die Reiserücktrittsversicherung dankend ab! Mein Urlaub und mein Geld waren damit unwiederbringlich flöten gegangen. Ich hatte mir meinen eigenen Urlaub ruinieren müssen und war noch Wochen später sehr deprimiert deswegen.
 

2. Moses - Meere teilen leicht gemacht!

Um das Rote Meer zu teilen, mußte Moses nur seine Arme heben. Das war alles! Damit diese kleine Geste jedoch zu dem uns allseits bekannten Resultat führen konnte, bedurfte es einiger Anstrengungen der himmlischen Mächte. Andernfalls hätte Moses mit seinen Armen in der Luft herumfuchteln können, bis er alt und grau gewesen wäre, es wäre nicht das Geringste geschehen.

Da Gott nun zu dieser Zeit gerade mit einer schlimmen Verstopfung auf der Toilette festsaß, mußten meine Kollegen und ich mal wieder dafür sorgen, dass alles planmäßig verlief. Dazu mußten wir uns aber erst einmal eine Methode überlegen, mit der das Meer geteilt werden konnte. Das war recht zeitaufwendig, denn es mußten viele mehr oder weniger sinnvolle Vorschläge auf ihre Durchführbarkeit hin untersucht werden. Kurt hatte die Idee, dass man einfach zwei riesige Glasscheiben ins Meer rammen und diese dann auseinander drücken sollte, wodurch sich das Meer teilen müßte. Die Idee war sehr gut, hatte jedoch einen Hacken. Das Glas war zu der Zeit noch nicht erfunden worden. Dieter meinte, es ginge , wenn man genügen Engel über dem Wasser postierte, die dann das Meer auseinander bliesen. Diese Idee war absolut bekloppt, inspirierte mich aber zu meinem grandiosen Plan. Nicht Engel sollten die Wassermassen pustender Weise beiseite drücken, sondern zweihundert leistungsstarke Turbinen. Da sich keiner von uns so richtig sicher war, welche Leistung die Turbinen haben müßten, um den erwünschten Effekt zu erzielen, starten wir einige Versuche auf dem Mars, dem Planeten mit dem größten und schönsten Ozean, den Gott jemals erschuf. Bei den Tests stellte sich raus, dass eintausend PS viel zu wenig waren. Diese Leistung reichte gerade einmal aus, um sehr hohe Wellen zu erzeugen. Dann probierten wir es mit einer Million PS. Was geschah, als wir die Turbinen mit dieser Leistung laufen ließen war einfach atemberaubend. Durch den riesigen Druck, den die Turbinen erzeugten, kam das Meer in Bewegung, teilte sich und wurde innerhalb weniger Sekunden hinaus ins Weltall geblasen. Ob dieses Ergebnisses standen wir alle erst etwas verdutzt in der gegen herum, einigten uns dann aber auf einhunderttausend PS. Diese sollten laut unseren Schätzungen ausreichend sein.
 

Am Morgen des Tages, an dem Moses am Roten Meer aufkreuzen sollte, bereiteten wir alles vor. Die Turbinen waren in Position gebracht, die Hometrainerfahrräder auch. (Was hattet ihr denn gedacht, woher wir den Strom bekommen würden?) Dann schalteten wir die Dynamos zu, mit deren Hilfe wir die Kraft unserer Beine auf die "elektrischen Blasebälge" übertragen wollten. Die zweihundert besten Radfahrer des Himmels, fast alles Postboten, bestiegen die Geräte und warteten auf den großen Moment. Als Moses kam und das Startsignal gab, traten wir wie wild in die Pedale, dabei immer darauf bedacht, genau einhunderttausend PS einzuhalten!

Die Turbinen setzten sich in Bewegung und ein ohrenbetäubendes Tosen schallte uns entgegen. Für die Menschen waren dieser himmlische Lärm zum Glück nicht wahrnehmbar, sonst wären sie, genau wie einige Engel, die nicht auf mich hören wollten und ihre Ohrenstöpsel nicht benutzten, taub geworden.

Bis auf die Hörschäden verlief aber alles nach Plan. Das Rote Meer teilte sich und Moses führte sein Volk in die Freiheit.
 

3. Die Sintflut

Die schrecklichste Strafe, welche sich der Herr jemals für die Menschheit ausdachte, hatte nicht nur für die Erdenbewohner wahrhaft grausige Folgen, sondern auch für uns, die wir das Gottesurteil zu vollstrecken hatten. Die katastrophalen Auswirkungen der großen Flut auf die Menschen liegen klar auf der Hand. Es gab Millionen Tote, die Infrastruktur brach, abgesehen von der Schiffahrt, völlig zusammen und die Weltwirtschaft stürzte in eine tiefe Krise - besonders schlimm traf es die Versicherungsgesellschaften, die die Schadensersatzforderungen, die wirklich ein biblisches Ausmaß annahmen, nicht begleichen konnten. Das war jedoch noch nicht alles. Mit dem Wasser stiegen auch die Bodenpreise, so dass sich gewiefte Spekulanten eine goldene Nase verdienten, während die meisten Menschen in bitterer Armut lebten. Es dauerte nicht lange und das gesamte Sozialsystem brach zusammen, da es fast nur noch Bedürftige gab. Und als wäre das alles nicht schon genug gewesen, fiel aufgrund der lang anhaltenden Regenfälle auch noch Wimbledon aus!

Im Gegensatz zu diesen meist schon bekannten Sachen, fand unser Leid in der Bibel nie Erwähnung. Das Martyrium der Engel unterteilte sich in zwei Phasen - Sintflut und Nach-Sintflut. Während der Sintflutphase setzten wir unsere ganze Kraft dafür ein, Gottes Willen in die Tat umzusetzen, auch wenn uns der Plan, den der Allmächtige zu diesem Zweck ausgetüftelt hatte, etwas seltsam vorkam.

Über ein Röhrensystem sollte das Wasser aus riesigen, im Himmel stationierten Behältern auf die Erde geleitet werden. Ein wirklich guter Plan, dessen einziger Haken in der Füllung der Wassertanks bestand. Ich werden den Anblick meiner Engelskollegen, die mit mir im Fitneßstudio Liter um Liter ihres Schweißes ließen, nie vergessen. Wir gingen bis an die Grenzen unserer Belastbarkeit - ich persönlich hatte noch Monate nach diesem Kraftakt Muskelkater - um den Tank mit unseren Körperflüssigkeiten zu füllen, einige gingen sogar darüber hinaus. Zuzusehen, wie jemand wegen extremen Schweißverlusts ausdörrt wie eine Rosine, ist ein Erlebnis, auf das ich gut hätte verzichten können.

Etwas später beschloß Gott die Erde zu entwässern, wobei wir wieder die Drecksarbeit erledigen durften. Durch kilometerlange, bis in den Himmel hinaufreichende Strohhalme sollten wir den Planeten entwässern. Eine Arbeit, die erstens nicht sehr appetitlich war und zweitens sehr anstrengend! Wer schon einmal versucht hat, eine große Menge Flüssigkeit durch ein dünnes Röhrchen zu saugen, weiß, wovon ich spreche. Wir saugten also los. Dabei nahm ein jeder von uns so viel Flüssigkeit an einem Tag zu sich wie sonst in einem ganzen Jahr. Kein Wunder also, dass viele Engel nach dieser sehr traumatischen Erfahrung jahrelang nicht mehr in die Nähe von Wasser kommen konnten, ohne dass ihnen schlecht wurde. Dies führte dazu, dass sich einige wirklich sehr lang nicht wuschen, wodurch es bei uns zeitweise zum Himmel stank. Ihr seht also, auch wir haben unter der Sintflut wirklich sehr gelitten!
 

4. Jesus - Retortenbaby zeugen leicht gemacht!

Jesus - König der Juden, Erlöser der Menschheit, Kind von Maria und Josef. Verzeihung, natürlich Kind von Maria und Gott. Über den kleinen, bärtigen, Ökosandalen tragenden Unruhestifter gibt es viel zu berichten. Von vielen geliebt, von noch mehr Leuten gehaßt, polarisierte er die Massen; sogar in der eigenen Familie! Während Maria ihn abgöttisch liebte, hegte Josef vom Tag seiner Geburt an einen tiefen Groll gegen dieses Kuckuckskind, welches ihm da in die Wiege gelegt wurde. Er hatte jahrelang um Maria gefreit, er ist ihren Eltern in den Hintern gekrochen, um sie heiraten zu können. Und das nur, weil er unbedingt mit ihr ins Bett wollte, doch dann geschah so etwas. Der arme Mann hatte noch nicht einmal mit seiner Frau gepimpert und schon durfte er Unterhalt zahlen, welch göttliches Geschenk. Kein Wunder, dass er "seinen Sohn" des Öfteren geschlagen hat.
 

An der jungfräulichen Bestäubung, die zu dieser kleinen Familientragödie führte war auch ich beteiligt.

Nachdem der Schöpfer einigen Engeln - darunter auch ich - den Befehl erteilt hatte, die Menschheit mit Hilfe seines noch zu zeugenden Sohnes zu erlösen, machten wir uns wie fleißige Bienchen an die Arbeit. Alles, was wir brauchten, war eine Leihmutter, ein kleines Laboratorium und etwas von Gottes Samen. Die zukünftige Mutter war schnell gefunden, per Losentscheid aus allen geschlechtsreifen Jungfrauen wurde die Eine erwählt, der das Glück zu Teil werden sollte, die unbefleckte Empfängnis am eigenen Körper erleben zu dürfen. Die Empfängnis mußte unbefleckt sein, um keinen Zweifel an der Göttlichkeit dieses Ereignisses aufkommen zu lassen.

Das Laboratorium, in dem das "Wunder von Betlehem" vorbereitet werden sollte, war auch schnell gefunden, die Forschungseinrichtungen der Skylabs. In diesem High-Tech Labor standen uns die modernsten Gerätschaften der damaligen Zeit zur Verfügung. Faustkeile, Steinäxte und der Babymaker3000, eine Maschine, die so außergewöhnlich ist, dass ein Mensch mindestens 248 Jahre brauchen würde, um sie zu verstehen. Deswegen erspare ich es mir und euch, an dieser Stelle einen Erklärungsabsatz einzuschieben. Nur so viel. Man nehme eine Jungfrau, Gottes Samen und eine Zitronenscheibe, kippe alles in den Babymaker3000 und heraus kommt eine unbefleckt geschwängerte Frau. Da wir die Jungfrau, die Zitronenscheibe und den Babymaker3000 bereits hatten, brauchten wir also nur noch Gottes Samen. Da sich der Allmächtige nicht zu einer Samenspende zur Verfügung stellen wollte - das läge unter seiner Würde - mußten wir die Samenzellen aus einer seiner frisch besudelten Playgirlausgaben extrahieren, die wir auf der Toilette gefunden hatten. Aus all dem Sperma (Gottes Ejakulationsmenge liegt deutlich über den wenigen Millilitern des Menschen), entnahmen wir dann die perfekte Samenzelle. Das Beste war gerade gut genug. Dann flogen wir mit einem mobilem Minilabor zu Marias Haus und transportierten sie an Bord. Diesen Vorgang bezeichnen wir als "Beamen". Mittels des Babymaker3000 befruchteten wir schließlich die Jungfrau. Die erste UFO-Entführung - inklusive Schwängerung - der Geschichte war somit erfolgreich beendet. Nun ja, fast 100%ig erfolgreich, denn als wir wieder zurück in den Skylabs waren, bemerkten wir, dass sich das Reagenzglas, in dem sich die perfekte Samenzelle befand, noch an seinem Platz aufhielt! Welches Spermium hatten wir dann Maria eingepflanzt?

(Mehr zum Leben Jesu erfahren Sie in meinem anderen Buch, "Jesus - Sein Leben, seine Milliarden", erhältlich beim LOKI Verlag für 19,95€)
 

Natürlich war ich nicht der einzige Flügelträger, der Anteil an der Historie der Menschheit hatte, aber da mir die Anderen Engel die Veröffentlichungsrechte an ihren Storys nicht abtreten wollten, konnte ich hier leider nur von meinen Taten berichten.

Die große Rebellion

Treuer Leser, sofern du bis hier her vorgedrungen bist, hast du die Wahrheit über die Schöpfung und einige andere Bibelstorys erfahren. Nun bist du auf bestem Wege dazu, zu begreifen, weshalb sich ein Engel, mehr oder weniger freiwillig, von Gott lossagten, da dir die Ausgangslage (Wir schuften, Gott spielt Golf) bereits ausführlich dargelegt wurde. An dieser Stelle berichte ich nun von der großen Rebellion im Himmelreich, als der verzweifelte Engel Horst ( aka TAFKAL, the angel formerly known as Luzifer, aka Luzifer) seine Truppen gegen die Getreuen des Herren in die Schlacht führte, um einen gerechten, aber dennoch aussichtslosen Kampf zu führen und am Ende für immer aus dem Himmelreich verbannt zu werden. Dazu möchte ich noch anmerken, dass diese Geschichte noch weit vor der Erschaffung der Menschen spielt (dem aufmerksamen Leser wird das sicher auffallen), ich erzähle sie aber ganz bewußt erst an dieser Stelle.
 

Am Anfang hätte niemand gedacht, dass Horst zu so etwas fähig sei, was wohl daran lag, dass er ein sanftmütiger, ruhiger, immer freundlicher Engel war. Er hatte die Stellung des Oberkochs inne. In der großen, mit Marmor und Gold verzierten Himmelsküche versuchte er Tag für Tag, mit Hilfe seiner Untergebenen, ein leckeres Menü zuzubereiten. Er gab sein Bestes, rackerte sich ab und empfand jede Menge Freude bei seiner Arbeit, oder besser gesagt, er versuchte bei seiner Arbeit Freude zu empfinden, denn etwas nagte schon seit langer Zeit an ihm.

Die ersten paar Millionen Jahre ging noch alles gut. Horst ging jeden Morgen gut gelaunt zur Arbeit, denn kochen war seine Bestimmung. Niemand wußte genau, zu welchem Zeitpunkt ihn die Frustration über die vorherrschende Situation übermannte, aber irgendwann machte ihm seine Arbeit keinen Spaß mehr, er fing sogar an, sie zu hassen. Versteht mich nicht falsch, er liebte das Kochen immer noch, aber die Zeiten waren für Köche damals so miserabel, so dass ihn sein Job nur noch nervte.

Erinnert ihr euch noch an die Geschichte über die Schaffung der Tiere? Wenn nicht, dann lest sie gefälligst noch mal, ich bin schließlich nicht hier, um alles zweimal zu erzählen!
 

-short intermission-
 

Ich nehme an, ihr habt die Tierstory jetzt gelesen , also kann ich endlich dazu kommen, wieso Horst zum großen Rebell wurde. Wie schon erwähnt waren die Zeiten für einen Gourmet wie Horst wirklich hart. Das Angebot an Lebensmitteln, war extrem eingeschränkt. So gab es die ersten paar Millionen Jahre jeden Tag nur Ursuppe zu essen, für einen anspruchsvollen Koch eine echte Katastrophe! Dann kamen die Dinosaurier, aber wie bereits erwähnt schmeckte ihr zähes Fleisch schrecklich. Horst gab sich alle Mühe diesen Widrigkeiten zu trotzen und kochte so gut er konnte. Und für lange Zeit ließ er all die Pein - seine Unzufriedenheit und die Unzufriedenheit der anderen Engel, die sich dauernd über das Essen beschwerten - über sich ergehen. Irgendwann platzte ihm allerdings der Kragen! Er schmiß seinen Kochlöffel in die Ecke und ging recht zornig ins Büro von Gott, um ihn zu bitten, endlich neue, schmackhafte Lebewesen zu schaffen, doch der Herr lehnte ab. Horst fühlte sich verarscht! Er sollte gutes Essen zubereiten, hatte aber nicht die Zutaten dazu. Er sah keinen Sinn mehr in seiner Arbeit. Viele Engel weigerten sich schon seine Gerichte zu verspeisen und riefen statt dessen den Pizzaservice an!
 

Und so kam es, dass Horst nur noch einen Ausweg sah. Wenn Gott nicht freiwillig auf seine Forderungen hören wollte, mußte man ihn dazu zwingen! Horst sammelte seine Hilfsköche um sich, die genau so unzufrieden waren wie er, und überzeugte sie davon, für ihre Ideale zu kämpfen. Sie bewaffneten sich mit Löffeln, Küchenmessern und Bratpfannen.

Doch leider drohte der Aufstand im Keim erstickt zu werden, denn Horst wurde wegen Himmelsverrates verbannt, noch bevor der Kampf überhaupt begann. Die übrigen Köche sollten begnadigt werden, wenn sie dem Schöpfer ihre Treue schworen. Zu diesem Zweck sammelten sie sich unter der Führung des neuen Oberkochs Erich auf dem Schlachtfeld. Bald darauf erschien die Armee der getreuen Gottesanhänger, gehüllt in prächtige, golden und silbrig glänzende Rüstungen, um vom Anführer der Aufständischen, dem Oberkoch, den Treueschwur entgegenzunehmen -alles ein rein symbolischer Akt. Erich änderte jedoch im letzten Moment seine Meinung! Seine Wort, die er in diesem Augenblick an das Kochgefolge richtete, gingen in die Geschichte ein!

"Ihr habt mit Horst gekocht, nun kocht mit mir!"

Ein Koch warf der Armee Gottes demonstrativ seine Waffe, eine Schöpfkelle, entgegen und das Kriegsgeschrei, das die unterdrückten Köche daraufhin ausriefen, brachte den Himmel zu erbeben.

So kam es, dass sich im Jahre 70 Mio v.Chr. eine kleine Gruppe halb verhungerter Köche einer ekligen Übermacht entgegenstellte. Sie kämpften wie Helden, wie Kriegerproleten und erlangten ihre Freiheit.

Naja, sie wurden rausgeschmissen und gesellte sich zu Horst, aber das sind nur unwichtige Details.
 

Kurze Zeit später erfand Gott dann die Säugetiere. Seit dem brutzeln Horst und seine in der Hölle die leckersten Speisen, die man sich vorstellen kann.

Die Hölle ist eine riesige Küche. Überall stehen Herde und Öfen und aus den Kochtöpfen und Pfannen steigen gar köstliche Düfte empor. Und weil an jeder Ecke gekocht wird, ist es in der Hölle so wahnsinnig heiß. Aber das hat alles nicht mehr das Geringste mit der Geschichte um die Rebellion zu tun, weswegen ich an dieser Stelle auch abbreche.

Mein trauriger Fall

Das erschauerliche Schicksal von Horst und seinen Getreuen schockierte alle Engel. Wir konnten einfach nicht fassen, dass Gott so wenig Kritik vertrug. Mit einer Mischung aus Trauer, Schmerz und Furcht vor Gottes Zorn brachten wir die nächsten Jahre hinter uns, ohne ein Wort über Horst und seine Taten zu verlieren. Doch mit der Zeit normalisierte sich die Lage und wir trauten uns wieder, Kritik zu äußern. Zuerst nur zaghaft, doch mit der Zeit immer lauter. So hatte auch ich eines Tages eine innovative, leicht kritische Idee, die das Gesicht des Himmels für immer hätte verändern können. Es ging mir dabei um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für uns.

Wir Engel ackerten rund um die Uhr. Eine 170 Stunden Woche war für uns keine Seltenheit. Begriffe wie Freizeit, Urlaub oder Schlaf waren uns fremd. Ggen diese katastrophalen Zustände mußte etwas getan werden, also beschloß ich, eine Gewerkschaft zu gründen. Es gelang mir recht schnell, meine Arbeitskollegen von meiner Idee zu überzeugen, und so riefen wir vor etwa 1000 Jahren die HGE (Himmelsgewerkschaft Engel) ins Leben. Die Zukunft schien rosig zu sein und unsere Vision von blühenden Erholungslandschaften war greifbar nahe.

Da ich der Vorsitzende der Gewerkschaft war, wurde ich mit einer Forderungsliste zu Gott geschickt. Wichtigste Punkte dieses Schriftstücks waren die Einführung der 35 Stunden Woche, eine Lohnerhöhung um 7%, Schaffung eines funktionierenden Sozialsystems (Urlaub, Zahlung von Krankengeld, Krankenversicherung, etc. vielen unter diesen Punkt), bessere und abwechslungsreichere Speisen in der Cafeteria und die Einführung eines Vielfliegerbonus. Natürlich waren auch weniger wichtige Forderungen in diesem Papier enthalten, wie zum Beispiel, weichere Wolken für alle, größere Bemühungen zum Schutz der Umwelt, sowie die Senkung der Mineralölsteuer.
 

Der Allmächtige war von diesen Wünschen jedoch alles andere als begeistert. Er sagte uns, dass die Erfüllung all dieser Dinge ein rapides Absinken des Aktienkurses nach sich ziehen würde, außerdem war er unter keinen Umständen dazu bereit, auf seine billigen Arbeitskräfte zu verzichten. Da wir alle keine Wirtschaftsexperten waren, konnten wir seinen marktanalytischen Ausführungen nicht wirklich folgen, aber wir entschlossen uns dennoch dazu zu streiken, um unsere Forderungen durchzusetzen. Die Arbeitsniederlegung war für das Unternehmen Himmel tatsächlich alles andere als gut. Innerhalb eines Monats hatte sich der Wert der Aktien halbiert, was dazu führte, dass ein ausländischer Unternehmer einen feindlichen Übernahmeversuch startete. Seine Name war Buddha, oder so. Um die Produktion anzukurbeln und sein Unternehmen zu retten, war Gott dazu gezwungen, unsere Forderungen zu erfüllen, allerdings machte er die Bedingung, dass wir dafür die Gewerkschaft auflösten und zukünftig darauf verzichteten weitere Forderungen zu stellen.

Wir waren nur allzu gern bereit darauf einzugehen, denn erstens sahen wir unsere Ziele erreicht und zweitens hatten wir Angst davor, bei einer Übernahme durch Buddha unsere Jobs zu verlieren.
 

Alles in Butter könnte man meinen, wieso bin ich also verbannt worden? Tja, der Herr hat nicht nur ein gutes Gedächtnis, er ist auch nachtragend! Ich als Führer der Arbeiterbewegung bekam deshalb seinen Groll zu spüren. Ich wurde ein Jahr später, im Zuge einer Rationalisierungsmaßnahme gefeuert. Und das nach all dem, was ich geleistet hatte! Ich war dem Ende nah, am Boden zerstört. Alles, was ich mir aufgebaut hatte ging den Bach runter und so landete ich schließlich in der Hölle bei den anderen gefallenen Engeln.

Wenigstens ist hier das Essen besser.
 

Ich muß nun Schluß machen. Denn erstens gibt es eh nichts mehr zu erzählen und zweitens werde ich mal schauen, wo meine Frau abgeblieben ist. Sie ist einkaufen gegangen und noch nicht zurück. Dabei wollte sie nur eine halbe Stunde wegbleiben. Sie ist etwas überfällig. 2 Jahre, 54 Tage, 6 Stunden und 21 Minuten, um genau zu sein. So langsam mache ich mir wirklich Sorgen um sie.
 

PS

Ach ja, mir ist noch etwas eingefallen, was ich loswerden wollte, bevor ich mich auf den Weg mache.

Ein weiterer Grund, wieso ich rausgeworfen wurde, könnte auch die Tatsache sein, dass ich gerne Streiche spiele und dabei auch vor Gott nicht halt machte. Ich bin in der tat der Erfinder einiger der Welt berühmtesten Streiche! Kennt ihr den Scherz, bei dem man Hundekot in eine Papiertüte füllt, diese vor eine Haustür legt, anzündet, klingelt und sich schnell versteckt, worauf hin der Hausbesitzer raus kommt usw. Müßte eigentlich allseits bekannt sein. Ja genau, den Scherz hab ich erfunden! Ich hab das auch mal mit Gott gemacht, dass war übrigens zufälliger Weise genau an dem Tag, als ich aus dem Himmel raus geflogen bin! Wißt ihr, was das wirklich Lustige dabei war?

Gott geht immer Barfuß!!!
 


 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  beautiful_Nightmare
2008-05-04T15:32:21+00:00 04.05.2008 17:32
ich find die ganze story echt zum schießen :D
super gemacht!
ich les es mir immer wieder gerne durch :)
Von:  masayume
2005-01-20T16:27:59+00:00 20.01.2005 17:27
Ah! Die Story ist ja echt süß und sowas von zum totlachen XD
Wirklich super! Horst alias Lucifer! Ich hab mich weggeschmissen vor lachen! XD
Einfach nur genial!

bina-chan o^_^o
Von: abgemeldet
2004-11-04T13:23:49+00:00 04.11.2004 14:23
Huhu ... ein neues Kapitel und das war wirklich gut. ^-^b
Bin schon auf die weiteren Abenteuer von Rudi gespannt.
Von: abgemeldet
2004-10-13T10:39:04+00:00 13.10.2004 12:39
Huhu, da bin ich wieder ^-^ ... das Kapitel hat mir gut gefallen, vorallem die Idee dass die Hölle eine Küche ist *schmatz*.
Es ist ein klein wenig anders als die vorigen Kapitel, aber mir gefällts. ^-^b
Von:  LOKInst
2004-09-30T08:18:16+00:00 30.09.2004 10:18
Naja, das geht nur so schnell, weil die Geschichte schon lange fertig ist. ^^
Derzeit schreib' ich an der "Vortsetzung"...da ist Hans Rudi nicht der erzähler, sondern handelnder Charakter :)

Find ich toll, dass ich hier so eine treue Leserin habe (und dass es dir gefällt). :) Danke!

PS
Sollten dir Fehler auffallen, wäre es nett vin dir, mir diese zu nennen. ^^
Von: abgemeldet
2004-09-30T06:35:35+00:00 30.09.2004 08:35
Das ging aber schnell mit der Fortsetzung ^-^ ... und die Wortwitze waren wieder toll. Vorallem der Teil mit dem kaputtem Navigationssystem gefällt mir gut ^-^b ... dein Engel ist aber auch zu komisch.
Von: abgemeldet
2004-09-28T06:15:42+00:00 28.09.2004 08:15
Huhu, die Erste. ^-^
Deine Geschichte hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen, vorallem wie du schreibst ist toll ... es läßt sich richtig gut lesen. ^-^b
Bin schon gespannt wie es weiter geht, bin einer der wenigen Leute denen Religion erspart blieb ;) und die Bibel noch nie gelesen haben *Schande über mich* ... am besten gefiel mir die Vorstellung der Engel in ihren Bestäuberoutfits ^.^ und die Nebenkommentare sind richtig lustig, also schreib bald weiter einen treuen leser hast du jetzt jedenfalls. ^-^


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