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Die traurige Geschichte des Engels Hans Rudi

von

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Die Schöpfung - Gottes Werk und Engels Beitrag

Über die Schöpfungslehre wißt ihr, als treue Kirchgänger und gute Christen, sicher gut Bescheid. Die bekannten Ereignisse muß ich an dieser Stelle also nicht wiedergeben (Würde euch und mich nur unnötig langweilen!). Ich gehe hier auf die Aspekte der Schöpfung ein, die weniger bekannt sind, den Teil, den wir Engel dazu beigetragen haben und der leider viel zu wenig gewürdigt wird.
 

1. Über die Erschaffung des blauen Planeten

Am Anfang, also kurz nachdem Gott die Erde erschaffen hatte, sah sie vollkommen anders aus, als der "blaue Planet", den ihr heute kennt. Stellt euch eine riesige Bowlingkugel vor, dann wißt ihr, wie die Erde damals aussah (Die drei Löcher für die Finger müßt ihr euch allerdings wegdenken!)! Total rund, absolut makellos, vollkommen ohne Leben. Die Erde drehte sich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht um ihre eigene Achse, geschweige denn um die Sonne, wodurch es auf einer Seite der Welt ständig Tag war, während es auf der anderen Seite immer Nacht war. Hätten damals schon Menschen auf dem "rosanen Planeten" (Noch so eine Sache, die am Anfang anders war! Gottes Farbgeschmack war einfach gräßlich, zum Glück hat er das später geändert...) gelebt, hätten sie ein schreckliches Leben geführt. Permanenter Tag und damit verbundene Schlafstörungen und Sonnenbrand auf der einen und ständige Nacht und somit ein riesiger Stromverbrauch auf der anderen Seite des Planeten, eine schreckliche Vorstellung.

Es gab auch keinerlei seismische Aktivitäten, keine Vulkanausbrüche, keine Erdbeben, es war absolut nichts los, was wohl ein Grund dafür war, dass niemand in der gesamten Galaxis auf der Erde Urlaub machen wollte. Die Konjunkturflaute der intergalaktischen Tourismusindustrie war allerdings das geringste Problem, welches es damals zu lösen galt, oberste Priorität hatte die Belebung der Erde.

Alles Leben braucht Wasser, doch hätte Gott die "Kugelerde" bewässert, hätte sich ein Meer gebildet, das den gesamten Planeten bedeckt hätte, schließlich war die Oberfläche ja noch total ebenmäßig. Um dieses und andere Problemchen zu lösen, schickte Gott uns Engel auf die Welt. Selbstverständlich hätte er die Probleme auch ohne uns in den Griff bekommen, aber wir Engelchen hatten damals, zumindest in Gottes Augen, zu viel Freizeit, so dass Gott uns mit Hilfe der Aktion "Aufbau Erde - Schaffung blühender Landschaften" eine "sinnvolle" Beschäftigung zukommen lassen wollte. Nun gut, einige hatten etwas Arbeit wirklich nötig, besonders Gabriel war extrem fett geworden, seine Flügel waren schon fast nicht mehr in der Lage, seinen massigen Körper in der Luft zu halten, aber den meisten von uns kam es trotzdem einfach sinnlos vor, diese Hilfsarbeiten ausführen zu müssen. Hey, wir waren keine Gruppe von Wehrdienstleistenden, die man mit blöden Tätigkeiten wie putzen oder Gräben schaufeln davor bewahren mußte, einzuschlafen! Wir waren ENGEL, naja.....teilweise sehr fette und faule Engel, aber immer noch Engel. Und nun sollten wir edlen - naja, diejenigen von uns, die sich rasierten und kämmten sahen zumindest teilweise edel aus - Geschöpfe im Dreck wühlen! Mit Hilfe eines Klappspatens, mit dem jeder von uns ausgerüstet war, schufen wir Berge und Täler, wir hatten für den Fall, dass wir auf Granit stießen auch noch Hammer uns Meißel dabei. So gaben wir der Erde ein neues Gesicht. Sicher werdet ihr den Grand Canyon kennen, den habe ich damals gebuddelt!

Als wir nach einigen tausend Jahren der Arbeit und einigen tausend Gramm verbranntem Fett die Erde endlich umgeformt hatten, ergab sich ein neues Problem. Durch die einsetzende Erosion drohte unsere gesamte Arbeit zunichte gemacht zu werden. Sollten all unsere Mühen etwa umsonst gewesen sein? Der inzwischen abgemagerte Gabriel war den Tränen nahe, doch da hatte ich eine geniale Idee. Ein Geistesblitz durchzuckte mich, in einem visionären Anfall, wie ihn nur wahrhaft brillante Individuen (oder Kiffer) haben, sah ich, wie unserer Hände Arbeit gerettet werden konnte. So erfand ich die Kontinentaldrift. Mit Hilfe der Plattenbewegungen und der damit einher gehenden seismischen Aktivitäten, wurde die Erosion ausgeglichen. Einige meiner Engelkollegen waren später etwas sauer auf mich, sie waren der Ansicht, hätte ich die Idee "etwas" früher gehabt, hätten wir uns das Herumgehampel mit dem Klappspaten ersparen können.

Und weil ich gerade so gut drauf war, erfand ich auch gleich noch die Erdrotation, wodurch ich Tag und Nacht einführte. Diese Kreationen gehören zu den Glanzpunkten meiner Laufbahn als Erfinder. Später entwickelte ich zwar noch einige andere innovative Neuheiten, wie das beidseitig zu verwendende Klopapier, aber diese waren leider nicht so erfolgreich, dabei ging mein Werbeslogan "Verwendet Toilettenpapier beidseitig und der Erfolg liegt auf der Hand" damals um die ganze Welt. Wie dem auch sei, nachdem wir nun also fertig waren (Was haben wir damals geschwitzt! Ich hätte die Erdrotation erfinden sollen, bevor wir die Arbeiten auf der Tagseite aufnahmen!) konnte Gott die Welt bewässern. (Glaubt mir, ihr wollt nicht wissen, wie er dies Bewässerung bewerkstelligte, würde ich es euch sagen, würdet ihr wohl nie wieder baden gehen...)
 

2. Flower Power - Gärtnern leicht gemacht

Nun, da die Grundlagen für das Leben auf der Erde geschaffen waren, konnten wir das erste (und bis heute einzige!) große Terraformingprojekt in der Geschichte beginnen. Wie ihr an dem Wörtchen "wir" unschwer erkennen könnt, haben wir Engel dabei mal wieder den Großteil der Arbeit erledigt, den Gott mit einem Fingerschnippen hätte erledigen können. Wer sich jetzt (durchaus zu Recht!) fragt, was den Allmächtigen dabei geritten hat, uns in mühevoller, Überstunden reicher Kleinarbeit tun zu lassen, was auch in wenigen Sekunden hätte vollbracht werden können, dem kann ich nur antworten, dass Gottes Wege unergründlich sind, manche würden für seine Vorgehensweise wohl andere Worte finden (zum Beispiel "debil"), doch im Grunde das Selbe meinen.

Da man es sich als Engel nicht erlauben kann, Gottes Vorgehensweise zu kritisieren, legten wir also los. Bewaffnet mit Hacke, Schaufel, Gießkanne und anderen Gärtnerutensilien begannen wir, Beete anzulegen, in denen wir sehr anspruchslose Pflanzen (man könnte sie auch als Unkraut bezeichnen) anbauten, welche in der damals noch recht lebensfeindlichen Umgebung überleben konnten. Diese Pioniere unter den Pflanzen sollten den Grundstein für alle anderen Gewächse und natürlich auch die Tiere legen, indem sie der Bodenerosion entgegenwirkten, Sauerstoff produzierten und nach ihrem Ableben den Boden düngten.

Es ist wirklich verblüffend, was Engel, die eigentlich keine Ahnung von Grünzeug hatten, bei denen teilweise selbst ihre Zimmerkakteen verdursteten, für gute Landschaftsarchitekten abgeben konnten. Wir haben gepflanzt und geharkt, gejätet und gegossen, es lief wirklich alles ziemlich problemlos. Nun ja, es kam auch mal vor, dass einer aus Versehen eine giftige Beere aß und danach tagelang Durchfall hatte, doch das waren wirklich nur ausnahmen, zum Glück, denn sonst wäre die Warteschlange vor den wenigen Dixiklos noch länger gewesen, als sie es ohnehin schon war. Ein gar schrecklicher Gedanke! Ein anderes "Problem" war, dass wir uns dauernd an dornigem Gestrüpp stachen, oder uns mit Brennesseln herum ärgern mußten. Der Anblick einer Gruppe Engel, die scheinbar für die Weltmeisterschaften im "Synchronkratzen" üben, ist einfach unbeschreiblich. Dieses Ärgernis wurde jedoch recht schnell von einem meiner damaligen Freunde, dem Holzengel Torben (Es gibt viele, nach Stoffen benannte Engelsgruppen, nicht nur Erzengel! Es gibt zum Beispiel Luftengel, Gummiengel, Wasserengel, Flanellengel usw. ) gelöst. Er erfand die Arbeitshandschuhe, sowie Arbeitsschutzbestimmungen, was uns allen wirklich sehr zu Gute kam, denn danach kam es zu keinen "Verletzungen" beim Unkraut entfernen mehr, die Arbeit machte wirklich Spaß, die Erde wurde grüner und es kamen neue Gewächse.

Neben diesen normalen Tätigkeiten, die jeder Gärtner macht, hatten wir noch eine andere, etwas ungewöhnliche Aufgabe. Es gab zur damaligen Zeit noch keine Insekten, was bedeutete, dass die Pflanzen, welche sich nicht durch Windbestäubung fortpflanzten, ein kleines Problem hatten. So mußten wir also die Rolle der "Bestäuber" übernehmen. Dazu gingen wir mit speziellen Anzügen, an denen viele "Klettstreifen" angebracht waren, durch die Felder und trugen so die Pollen von Pflanze zu Pflanze. Eine recht nette Arbeit, besonders für diejenigen, die dabei zusehen konnten.

Es waren damals wirklich herrliche Zeiten. Die Flora erblühte in einem Meer aus Farben, ein grandioser Anblick. Vielleicht war es auch nur so toll und bunt, weil wir das Gras, welches wir anpflanzten teilweise auch rauchten. Ja, die Zeiten waren damals wirklich herrlich, doch jede schöne Zeit geht einmal vorbei. Der Wendepunkt kam, als wir genmanipulierten Mais anbauen wollten. Das Getreide mutierte! Es entwickelte riesige, mit spitzen Zähnen bewaffnete Mäuler und machte es sich zur Angewohnheit, Engel voll zu kotzen! Das Maisexperiment war ein totaler Reinfall, schon bald wurden alle "Kotzstängel", wie wir diese Maissorte nannten, entfernt.

Unsere Gärtnerarbeit war dann auch beendet, denn die Erde war begrünt und die Pflanzen bedurften keiner weiteren Hilfe beim Überleben, wir konnten uns daher neuen Aufgaben zuwenden.
 

Ach ja, eine Sache noch. Ich ärger mich bis heute, dass ich damals kein Gartenfachgeschäft eröffnet habe! Der Bedarf an Schaufeln, etc. war wirklich gewaltig, ich hätte mir ein goldenes Kalb verdienen können!
 

3.Old Mc Hans Rudi hat ' ne Farm - Tierzucht leicht gemacht

Nun, da die Erde endlich kein lebensfeindlicher Ort mehr war, weil die vielen Grünpflanzen fröhlich vor sich hin photosynthetisierten und somit Sauerstoff erzeugt wurde, konnte Gott die Tiere erschaffen, welche jetzt ideale Lebensbedingungen auf unserem Planeten vorfanden. Es lag wahrlich nicht an unserer Gärtnerarbeit, dass der erste "Tierversuch" des Allmächtigen kläglich scheiterte, dieses Ergebnis kam durch Gottes Unwissenheit zustande, denn der Unfehlbare hatte leider recht oft im Biologieunterricht gefehlt, das tragische Ende der Dinosaurier war also vorauszusehen.

Der große Fehler, den mein Chef begangen hatte, war, dass er von jeder Dinosaurierart nur zwei Exemplare schuf, ein Männchen und ein Weibchen, die sich dann auf der Welt vermehren sollten. Was das zur Folge hatte, dürfte jedem klar sein; allein bei dem Gedanken an ein solches Szenario würde es jedem Biologen die Zehennägel hoch rollen!

Viele Arten starben bereits am Tage ihres Erscheinens auf der Erde aus, da eines, oder gar beide der Tiere der Art von Fleischfressern verspeist wurde. (Dies war der Zeitpunkt, als aus Gottes Büro zum ersten Mal ein lautes "Ups" zu hören war.) Die Arten, die nicht gleich am ersten Tag von der Bildfläche verschwanden, hatten aber keineswegs einen Grund, sich zu freuen, denn auch ihr Ende war bereits besiegelt. Zwei, nur zwei Vertreter jeder Art waren vorhanden, die sich miteinander fortpflanzen konnten. Diese Situation sorgte nicht nur dafür, dass die Liste der bedrohten Tierarten extrem lang war, sie sorgte auch dafür, dass Brüder mit ihren Schwestern und Eltern mit ihren Kindern paarten, denn es gab ja keine anderen Fortpflanzungspartner, was dazu führte, dass Erbkrankheiten unter den Dinosauriern extrem verbreitet waren, was schließlich zum langsamen Artensterben führte. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass die Dinosaurier heutzutage nicht gerade für ihren Intellekt bekannt sind, dabei waren sie am Anfang etwa so klug wie Affen.

Natürlich gab es Bestrebungen, diese armen Wesen vor ihrem unvermeidbar scheinenden Schicksal zu erretten. Zu diesem Zweck wurde auf einer einsamen Insel eine Zuchtstation eingerichtet, in der durch Klonung neue Dinosaurier geschaffen werden sollten. Ihr werdet euch jetzt sicher Fragen, wie wir an die DNS der Dinos herankamen. Das war eigentlich recht einfach. Es gab damals bereits Blut saugende Insekten, die sich vom roten Lebenssaft der großen Echsen ernährten. Hatte nun zum Beispiel eine Mücke gerade ihre Malzeit eingenommen, konnte es vorkommen, dass es auf einen Baum flog und dort in Harz kleben blieb und von diesem eingeschlossen und konserviert wurde. Millionen Jahre später, nachdem aus dem Harz Bernstein geworden war fanden wir dieses. Unsere Techniker konnten nun die DNS entnehmen und aus dieser neue Dinosaurier klonen.

Ok, ich gebe es zu, das war geflunkert. In Wirklichkeit haben wir uns einfach Dinosaurier gesucht, die noch nicht total verblödet waren und ihnen eine Probe ihres, noch einigermaßen intakten, Genmaterials entnommen.

Leider scheiterte der Zuchtversuch, da es den Klonen gelang, aus ihren Gehegen auszubrechen, und nachdem einige der Engelswerter von Dinosauriern aufgefressen wurden und aus dem Büro Gottes erneut ein lautes "Ups" zu hören war, war das Ende der Riesenechsen besiegelt. In seiner Wut über das Geschehene warf Gott einen seiner Wattebäusche auf die Erde, bei dessen Aufprall so viel Staub aufgewirbelt wurde, dass sich eine riesige Dreckwolke um die Erde legte, die auf Jahre keine Sonnenstrahlen auf den Planeten ließ, der Rest ist bekannt.

Zum Glück ließ sich Gott von diesem Fehlschlag nicht abschrecken, sondern er erschuf die Säugetiere, von denen er aber weit mehr, als nur zwei Startexemplare herstellte. Die Säugetiere waren somit fast fehlerlos. (Eine fehlerhafte Ausnahme ist zum Beispiel das Schnabeltier, bei dem die Fertigungsroboter aus Versehen die falschen teile zusammenfügten) Man kann schon sagen, dass die Säuger einen großen evolutionären Fortschritt darstellten, sie schmeckten viel besser, als Dinos, außerdem war ihr Fleisch zarter.

Hätte Gott die Säuger eher erfunden, hätte Horst (den meisten besser als Luzifer bekannt) seine kleine Rebellion wohl nie gestartet, aber dazu später mehr.

Die Pflanzen waren da, die Tiere waren da, fehlte nur noch eine Kleinigkeit, der Mensch.
 

4. Ein kleiner Schritt für einen Menschen...

Da sie das Meisterstück seiner Schöpfung werden sollte, wollte Gott die Menschheit erst einem kleinen Testlauf unterziehen, bevor er sie endgültig auf die Erde loslassen würde, wodurch Fehler, welche die Version Mensch 1.0 eventuell noch enthielt, erkannt und beseitigt werden sollten. Deshalb entstand der Garten Eden, eine riesige Versuchsanordnung mitten in einer Wüste, in der die zwei menschlichen Versuchskaninchen Adam und Eva ungestört von äußeren Einflüssen von uns überwacht werden konnten. Damit die beiden sich völlig natürlich verhielten und sich nicht gestört fühlten, weil wir sie ständig beobachteten, bauten wir in die Bäume und Büsche des Garten Eden kleine Überwachungskameras ein, mit denen wir das Tun der beiden ersten Menschen auf Schritt und Tritt auf unseren Bildschirmen verfolgen konnten. Wenn ich es mir recht überlege, kann man den Garten Eden als das erste Big Brother Haus bezeichnen, zwei Menschen wurden von Kameras verfolgt und wir Engel schauten uns den Mist täglich an. Der einzige Unterschied bestand darin, dass die Bewohner von Eden keine Wochenaufgabe lösen mussten, statt dessen lebten sie nur in den Tag hinein, freuten sich des Lebens und gaben dem diensthabenden Engelswärter ab und zu eine Einkaufsliste, auf der sie all die Dinge niederschrieben, die sie gerade brauchten, denn da es im Garten Eden keinen Supermarkt gab, mussten wir für sie einkaufen.

Und das Einkaufen war noch lang nicht alles! Wir hatten die ganze Zeit auf sie aufzupassen, sie gesund zu pflegen, wenn sie krank waren und sie zu unterrichten. Da sie sich zu der Zeit gerade in einem äußerst schwierigem Alter befanden, sie waren noch Teenager, bedeutete all dies für uns eine ganze menge Arbeit.

Unter anderem mussten wir die beiden aufklären, denn es gab ja noch keine Bravo, so dass sie ihre Fragen, die Sexualität betreffend nicht einfach an Dr. Sommer stellen konnten. Adam war nach meiner Sexualkundestunde auch recht schnell daran interessiert, das Erlernte in der Praxis an Eva auszuprobieren, doch da er nun wirklich kein Traumtyp war - Gott wollte ihn ursprünglich Quasimodo nennen- stieß dieser Wunsch bei Eva nicht auf Gegenseitigkeit. Und so wurde Eva die Frau, über deren Lippen zum ersten mal der berühmte Satz "Ich würde nicht mal mit dir ins Bett gehen, wenn du der einzige Mann auf der Welt wärst!" kam. Die Sache mit den Bienchen und den Blümchen zu erklären war noch nicht mal die Spitze des Peinlichkeitseisberges.

Ein für mich besonders traumatisches Erlebnis war Evas erste Periode. Nicht nur, dass ich dem armen Mädchen beibringen musste, dass sie das jetzt jeden Monat durchzumachen hatte; ich sollte ihr dann auch noch eine Packung Tampons kaufen. Ich ging also in den Supermarkt und schaute mich auf der Suche nach den Dingern verstohlen um, ich hatte ja vorher nie darauf geachtet, wo die standen. Aus jedem Regal, an dem ich auf meiner Queste vorbeikam, nahm ich noch einige "Alibiprodukte" mit. Irgendwann hatte ich endlich gefunden, wonach ich die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte, schnappte blitzschnell nach meiner Beute und eilte zur Kasse, wo ich meine Waren aufs Band packte. Obst, Fleisch, ein Kasten Bier, Zigaretten, Pizza und irgendwo dazwischen eine Packung Tampons. Die Peinlichkeit, die so was für einen Mann darstellt, könnt ihr euch sicher denken, jedenfalls hatte mein Kopf noch Tage später diese gesunde Gesichtsfarbe, die bei Tomaten signalisiert, dass sie reif sind. Damals schwor ich mir, dass mir nie wieder etwas Vergleichbares widerfahren sollte, was der Grund dafür war, dass ich mich weigerte, den beiden Kondome zu kaufen, als Eva schließlich an Adam Gefallen gefunden hatte, wodurch Eva dann neun Monate lang keine Tampons mehr brauchte.

Eines Tages hatte ich dann endlich Urlaub, den hatte ich mir auch redlich verdient! Leider vergaß ich, meiner Urlaubsvertretung Bescheid zu sagen, dass sie sich jetzt um die beiden kümmern solle, wodurch dann wochenlang kein Engel da war, der sich um die Menschen hätte kümmern können. So kam es dann, dass sich Adam und Eva nach mehreren Tagen des Hungerns, da keiner für sie einkaufen ging, über die Früchte des Baumes hermachten, an denen sie sich nicht hätten vergreifen dürfen.

Als ich aus meinem Urlaub zurückkam, hatte Gott die beiden bereits in die Wüste gejagt, oder um mal beim Big Brother Vergleich zu bleiben, er hatte sie raus gewählt. Und da die Menschheit nicht das selbe traurige Schicksal wie die Dinosaurier ereilen sollte (Verblödung auf Grund durch Inzest bedingter Erbkrankheiten), erschuf Gott noch schnell einige andere Menschen. So begann sich Homo Sapiens über die ganze Welt auszubreiten ohne, dass wir die letzten Konstruktionsfehler ausmerzen konnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-09-28T06:15:42+00:00 28.09.2004 08:15
Huhu, die Erste. ^-^
Deine Geschichte hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen, vorallem wie du schreibst ist toll ... es läßt sich richtig gut lesen. ^-^b
Bin schon gespannt wie es weiter geht, bin einer der wenigen Leute denen Religion erspart blieb ;) und die Bibel noch nie gelesen haben *Schande über mich* ... am besten gefiel mir die Vorstellung der Engel in ihren Bestäuberoutfits ^.^ und die Nebenkommentare sind richtig lustig, also schreib bald weiter einen treuen leser hast du jetzt jedenfalls. ^-^


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