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Drowning

+~+Dir en grey+~+
von

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..::DREI::..

Hiiiiiiiiiiii~~~~~ ^-^;;;

Okay.. hier ist Kapitel drei... ^-^;

Mir ist im Moment so langweilig, dass ich den ganzen Tag nur am tippen bin, deshalb lad ich das dritte Kapitel auch jetzt scon hoch... Dauert im Moment ja eh immer was länger, ist bestimmt erst morgen da oO oder so. Vielleicht weil Ferien sind.. Oder so... keine Ahnung ^^;;
 

Uhm, nya, dass mit Kyos und Dies Zankereien da ist mir auch aufgefallen, dass ich das gelegentlich ein bisschen übertrieben habe, aber ich war zu faul das zu ändern.. >.> Abgesehen davon... finde ich, dass es eigentlich zu Kyos Charakter passt [also zu dem, den ich ihm verpasse >.>], aber man hat ja eh noch nciht so viel mitbekommen.. -.-''

Najaaa~~~~~~....

Hm. Dann, hier Kapitel drei ^-^
 

..::Drei::..
 

Kyo schloss die Augen und rieb seine Stirn.

Er war müde.

Er hasste Die.

Und er hasste Kaoru dafür, dass er mit Die befreundet war.
 

Als er die Augen wieder öffnete, konnte er nichts sehen, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
 

Sein Arm schmerzte.

Musste sein Vater immer so fest zupacken?

Kyo stand auf und zog an der Türklinke.

Tatsächlich. Er hatte wirklich die Tür abgeschlossen.

Er seufzte und ließ sich auf sein Bett fallen, bevor er seiner üblichen Beschäftigung nachging und nach seinem Kuli suchte.
 

Er knipste das kleine Licht neben seinem Bett an und schützte seine Augen vor der Helligkeit.

Der Kugelschreiber lag neben der Lampe.

Er streckte die Hand aus und nahm ihn vom Tisch.
 

Er suchte einen freien Fleck an der Wand.
 

Es war seine Therapie. Seine eigene Art der Therapie.

Das einzige, was ihm half, alles zu vergessen.

Und es widerte ihn an, dass er dafür einen Kugelschreiber seine Vaters benutzte...

Seine Schultasche stand noch immer neben der Tür.
 

Kyo stand auf, zog seine Tasche zum Bett und suchte darin nach einem anderen Kuli, bevor er den angefangenen Satz zuende schrieb.
 

Der Therapeut hatte so wenig Ahnung gehabt..

Kyo musste noch immer hin. Eigentlich.

Er hatte versichert, dass es ihm besser ging, woraufhin man ihm erlaubt hatte, wieder zur Schule zu gehen und nicht weiter den Therapeuten besuchen zu müssen.
 

Er wollte schreien.

Seine Hand zitterte, als er weiterschrieb.

Er wusste nicht einmal genau, was er in diesem Moment hasste, alles, was er wusste, war, dass er unglaublich wütend war.
 

Er schlug die Faust mit dem Kugelschreiber gegen die Wand.

"Ihr könnt mich alle mal..", murmelte er und rammte den Stift ein weiteres Mal in den Beton, sodass er durchbrach.

Kyo warf ihn, wie am Abend zuvor, einmal quer durch sein Zimmer und verschränkte dann die Arme vor dem Gesicht, wie um sich zu verstecken.

Diese Welt war so grausam...
 

- - -
 

Kaoru saß auf seinem Tisch und ließ den Blick durch den Klassenraum gleiten.

Außer ihm war noch niemand da - oder zumindest noch nicht in der Klasse.
 

Die Tür ging auf und er wandte den Kopf um.

"Oi..", murmelte Die und ließ sich müde auf dem Platz neben ihm fallen.

"Alles klar?", fragte Kaoru.

Die nickte abwesend. "Immer.", antwortete er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

"Warst du gestern Abend noch mal feiern oder wieso bist du so müde?", fragte Kaoru verwundert.
 

"Nein, konnte nicht schlafen."
 

Kaoru antwortete nichts mehr und warf einen Blick auf die Uhr.

"Und was machst du so früh hier?", fragte er dann, "Du hättest erst in einer Viertelstunde hier sein müssen."
 

Die seufzte.

"Ich weiß, ich weiß.. Aber mir war danach. Weiß auch nicht."

Kaoru betrachtete ihn noch einen Moment, dann setzte er sich auf seinen Stuhl und holte seine Deutschsachen aus seiner Tasche.
 

In den nächsten fünfzehn Minuten trudelten langsam alle anderen ein und setzten sich, teils müde und miesgelaunt, auf ihre Plätze - nur einer blieb leer.

Als ihre Deutschlehrerin den Raum betrat, schaute Kaoru sich noch einmal um und stupste dann Die in die Seite.

Er schaute auf.
 

"Sag mal, hast du 'ne Ahnung wo Kyo ist?", fragte er, doch Die zuckte die Achseln.

"Wieso fragst du da gerade mich? Du bist doch mit ihm befreundet, nicht ich."
 

Kaoru hielt inne, als Die sich schon wieder nach vorn gedreht hatte.

Dies Worte hatten so hart geklungen..

Aber irgendwo hatte er recht.

Die war nicht wirklich mit Kyo befreundet, aber sie kannten sich ja auch erst einen Tag...

Kaoru zupfte geistesabwesend an seinem Ärmel.

Aber war er denn mit Kyo befreundet?
 

- - -
 

Kyo drehte sich müde um und öffnete langsam die Augen.

Er stockte, als das Zifferblatt seines Weckers ihn hässlich angrinste und ihm klarmachte, dass er, gerade an seinem zweiten Schultag, verschlafen hatte.
 

Er schloss die Augen wieder und seufzte.

,Fünf Minuten...', dachte er und vergrub sich wieder in der Decke.

Er war ohnehin schon zu spät, dann kam es auf ein paar Minuten mehr oder weniger eh nicht mehr an.
 

- - -
 

Er schlurfte den Flur entlang, während er die Hand an der Tapete herzog.

Seine schulterlangen, schwarzen Haare fielen ihm strähnenweise ins Gesicht und er strich sie nervös zurück.
 

Vor einer Tür blieb er stehen und atmete einmal tief durch.

Warum mussten sie nur immer ihn schicken?!

Er wollte nicht, er wollte nicht, er wollte nicht, er wollte nicht.. Er hob die Hand und klopfte zögerlich.
 

Erleichtert stellte er fest, dass das "Herein" von der Person stammte, die er suchte.

Er öffnete die Tür und trat ein. Sein Blick haftete auf der letzten Reihe.

Er hatte nicht gewusst...
 

Er schluckte und wandte seinen Blick ab.

"Eh... Entschuldigen Sie die Störung, Yamamoto-sensei, a-aber.. Kinoshita-san möchte Sie kurz sprechen.", sagte er, glücklich, dass er den Satz ohne großes Stottern auf die Reihe gekriegt hatte.
 

"Hat er gesagt, worum es geht?", fragte Frau Yamamoto verwundert und legte die Kreide weg, mit der sie kurz zuvor noch etwas an die Tafel geschrieben hatte.
 

"Nein, er hat mit nur gesagt, ich solle Ihnen ausrichten, dass er Sie kurz sprechen möchte.."

Sein Blick wanderte unauffällig in die letzte Reihe.

Da saß er.
 

Er hatte nicht gewusst, dass er in diesem Kurs sein würde...
 

"Gut, dann.. Verhaltet euch ruhig und lest den Abschnitt zuende. Ich bin in fünf Minuten wieder da.", sagte sie an ihre Klasse gewandt und ging zur Tür.
 

Er folgte ihr aus dem Raum und schloss langsam die Tür hinter sich.

Einen Moment blieb er noch vor der geschlossenen Tür stehen.

"Hara-san? Haben Sie keinen Unterricht?"

Die schrille Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er nickte nur, während er den Korridor zurück zu seinem Klassenraum hinunterlief.
 

- - -
 

"Kannst du mir mal sagen, wieso der dich so angestarrt hat?", fragte Die Kaoru, doch der zuckte nur die Achseln.

"Ich hab keine Ahnung...", murmelte er verwundert.

"Kennst du den denn?", fragte Die weiter.

"Nein, nicht wirklich. Alles, was ich weiß, ist, dass er eine Stufe unter uns ist. Läuft einem doch gelegentlich über den Weg."
 

"Hat richtig gegafft... Kao, hast du vielleicht was im Gesicht? Schau mich mal an.."

Die grinste.

"Lass den Scheiß.", murmelte Kaoru und wandte sich seinem Buch zu, dass offen und ausladend vor ihm lag.
 

"Sag mal.. Kao..?" "Hmm..", brummte er als Antwort und hob den Kopf.

"Was.. ich meine.. was ist eigentlich mit Kyos Familie? Du hast gesagt, sein Vater schlägt ihn und seine Mutter ist labil und.."

Als er Kaorus Grinsen bemerkte, hielt er inne.

"Stimmt was nicht?"

"Du machst dir ja Gedanken, Diiie..", grinste Kaoru.

Die verdrehte die Augen.

"Du hast selbst gesagt, ich soll mir Mühe geben. Also will ich auch wissen, wie's bei ihm zuhause aussieht. Ist das jetzt so schlimm?"
 

Kaoru schüttelte den Kopf. "Nein, sag ich ja gar nicht. Find's nett, dass du dir Gedanken machst."

Die schaute ihn auffodernd an.

"..... Und?"

Kaoru überlegte kurz.

"Sein Vater arbeitet bei einer Zeitung.. Ist da, glaub ich, ein ziemlich hohes Tier und verdient jede Menge Geld. Kyos Mutter sitzt den ganzen Tag zuhause, langweilt sich vermutlich. Ich glaube, sein Vater will auch gar nicht, dass sie arbeiten geht.. Naja, und Kyo hängt irgendwo dazwischen. Ich weiß es ja nicht, aber ich werd das Gefühl nicht los, dass seine Eltern mit ihm total überfordert sind. Ich glaube, sein Vater hat ein Problem mit ihm, weil er nicht der höfliche Vorzeigesohn ist.. Das kann man ja von Kyo wirklich nicht behaupten, ne." Er lächelte schief.
 

"Kyo hat mir mal erzählt, dass sein Vater ihn geschlagen hat, als er kleiner war. Aber ich weiß nicht, ob er das immer noch tut. Ich glaube, selbst Kyos Mutter leidet manchmal unter seinem Vater... Ich weiß nicht, wie die Situation im Moment aussieht. Das hier ist schließlich alles ein paar Monate alt, ne. Aber mit Kyo über sowas zu reden ist schwer. Hast du ja, glaub ich, gemerkt."
 

Die nickte. "Dann ist er deshalb so komisch, weil sein Vater so ein Arschloch ist?"

"Was weiß ich..."

"Und was war das mit der Schule und dieser Therapie..?", fragte Die und stützte den Kopf auf die Hände, während er Kaoru beobachtete.

Kaoru seufzte.

"Kyo ist im Unterricht eingeschlafen und als er geweckt wurde, war er total angepisst und hat unseren Chemielehrer angepflaumt.. Dann ist er rausgerannt, hat im Vorbeigehen noch einem in der vorderen Reihe eine reingeschlagen und hat dann die Toilette demoliert. Sein Vater hat ihn nicht von der Schule nehmen wollen und das alles auf seinen psychischen Zustand geschoben, weshalb sie ihn nicht gekickt haben, sondern therapieren lassen. Ende der Geschichte."
 

Die zog die Augenbrauen hoch. "Aha.", machte er nur.

Kaoru lächelte über seinen Gesichtsausdruck.
 

- - -
 

Als Kyo die Augen zum zweiten Mal öffnete, war es halb zwölf.

Er starrte auf das Zifferblatt der Uhr, obwohl er es eigentlich nicht sah.

Unten war es still.

Sein Vater musste zur Arbeit gefahren sein...
 

Lohnte es sich jetzt noch, aufzustehen und seine Sachen zu packen nur um zur Schule zu gehen?

Nein, entschied Kyo, legte sich auf den Rücken und starrte die Decke an.

Auch sie war weiß gestrichen, genau wie seine Wände...

Viel Platz.

In diesem Moment wünschte er sich, er hätte ein Regal oder einen großen Schrank, auf den er hätte klettern können.

Die Wand über seinem Bett war so vollgeschrieben...

Könnte er da oben drankommen, hätte er viel, sehr viel Platz zum Schreiben.
 

Er setzte sich in seinem Bett auf und stellte sich dann hin.

Er streckte die Arme aus, doch nicht einmal seine Fingerspitzen berührten die Decke.

Er seufzte und ließ die Arme wieder hängen.

Wenn er ein Hochbett hätte, wäre das einfacher.

Dann hätte er sich einfach hinlegen, die Arme strecken und aufschreiben können, was ihm durch den Kopf ging, aber so...
 

Sein Blick wanderte zum Fenster.

Die Vorhänge waren zugezogen, aber trotzdem fiel das Licht der Mittagssonne in sein Zimmer.

Kyo verharrte einen kurzen Moment auf seinem Bett, dann stand er auf, nahm die Bettdecke und ging zum Fenster.
 

Er wollte kein Licht in seinem Zimmer...

Er stellte sich auf seinen Schreibtischstuhl und befestigte die Bettdecke an der Gardinenstange.

Sicher, ob das auch so halten würde, war er nicht.

Dann rollte er sich in seinem Stuhl zusammen und schloss die Augen.

Die Stille war so angenehm...

Und wieder driftete er in Gedanken ab; den Kopf auf den Knien und unter den Armen schlief er schließlich wieder ein.
 

- - -
 

"Und was machst du jetzt mit Kyo?", fragte Die, als sie nach dem Unterricht vor dem Schultor standen.

Die musste in eine andere Richtung als Kaoru, weshalb sie nach der Schule immer noch am Tor standen und sich unterhielten.
 

Kaoru rieb sich nachdenklich die Stirn.

"Keine Ahnung. Ich schätze, ich geh heute Nachmittag mal vorbei und sag ihm, was wir aufhaben.. und nebenbei frag ich ihn dann, warum er nicht in der Schule war." Er seufzte.
 

"Es ist noch immer wie früher. Die sechs Monate Auszeit haben rein gar nichts geändert. Er schwänzt noch immer, passt nicht auf, macht keine Hausaufgaben.. ist ohnehin ein Wunder, dass er gestern da war."
 

"Seltsam, dass er noch nicht sitzen geblieben ist.", meinte Die sarkastisch und fing sich damit einen strafenden Blick von Kaoru ein.
 

Der scharrte mit dem Fuß auf dem Boden und sah schließlich auf die Uhr.

"Du, ich muss los. Vielleicht ruf ich dich nachher nochmal an."

Die nickte.

"Okay, bis dann.", sagte er. "Bye."

Kaoru drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort.

Die verdrehte die Augen und trabte seinerseits lustlos in Richtung nach Hause.
 

- - -
 

"Die?"

Kaorus Stimme drang durch den Hörer.

"Ja?", antwortete er und schlurfte mit dem Telefon im Kreis in seinem Zimmer.

"Kannst du mir 'nen Riesengefallen tun?"

Kaoru klang so zweifelnd... Es musste was schlimmes sein.

Die schluckte.

"Klar. .... Ahm.. was denn?"

"Kannst du bei Kyo vorbeigehen?"

Die zog eine Augenbraue hoch.

"Was?", fragte er nach, nur sicherheitshalber, falls er sich verhört hatte.

"Bitte, Die. Ich komm hier nicht weg, meine Mutter hat sich den Knöchel gebrochen oder was weiß ich, jedenfalls kann sie nicht auftreten und mein Vater ist noch nicht da. Weißt du ja. Bitte."

Die knirschte mit den Zähnen. Eigentlich hatte er ja keine Lust sich an dem Abend noch eine reinschlagen zu lassen... Aber hey, Kaoru bat ihn so lieb...
 

"Bittebittebittebitte."

"Muss da denn überhaupt wer vorbeigehen? Ist der nicht verkorkst genug? Dem kann doch eh keiner mehr helfen."

Kaoru schnaubte.

"Hab ich dir gerade ein Date versaut oder wieso bist du so'n Arschloch?"

"Nein, ich... Blah, ja ist gut. Sag deiner Mutter gute Besserung von mir. Ich geh vorbei. Okay?"

"Danke." Die hörte, dass Kaoru lächelte. "Und sei nett zu ihm, ne."

"Wenn er nett zu mir ist...", murmelte Die.

"Komm schon, ich weiß, dass du eigentlich nicht so ein Arschloch bist."

"Dann wurd es anscheinend Zeit."

Kaoru lachte.

"Wo ist der freundliche Die, der Schränke verprügelt um einem Mädchen zu helfen?"

Die knurrte. "Fang bloß nicht wieder damit an, ich kann nichts dafür, dass du rumgelaufen bist wie'n Mädchen. UND es war dunkel."

Die verzog beleidigt den Mund.

"Jaja, sagt man dann. Okay. Danke, jedenfalls. Muss gehen."

"Hmm.. gern geschehen... Dafür spendierst du mir mal'n Bier."

"Mal sehen."

"Nix mal sehen."

"Mal sehen. Ich muss jetzt. Bye."

"Jaaa.... ja na."

Es tutete.

Die nahm das Telefon vom Ohr und drückte den kleinen, grünen Knopf.
 

Er hatte sich seinen Abend eigentlich dezent anders vorgestellt...

Und jetzt musste er zu diesem Giftzwerg, der ihm wahrscheinlich eine reinschlug, bevor er die Tür aufgemacht hatte.

Die zog die Augenbrauen zusammen und während er sich die Schuhe anzog, dachte er darüber nach, ob es möglich war, jemandem durch eine Tür hindurch eine rein zu schlagen.
 

- - -
 

Es war dunkel, sein Kopf lag gegen die am Fenster hängende Bettdecke gedrückt und sein Körper war noch immer so klein zusammengerollt wie möglich.

Es war kalt und er öffnete die Augen, als sich die Geräusche von vorbeifahrenden Autos mit dem eines leisen Klopfens vermischten.

Er antwortete nicht und starrte auf die Tür.

Wer um Himmels Willen würde so zaghaft an seine Tür klopfen?

Seine Mutter würde sein Zimmer niemals betreten und falls sein Vater es einmal tat, klopfte er entweder gar nicht oder so fest, dass man fürchten musste, dass die Tür aus den Angeln fällt...
 

Die Türklinke wurde heruntergedrückt und die Tür einen Spalt aufgeschoben.

Licht fiel in sein Zimmer und er kniff die Augen zusammen.
 

"K-kyo..?" Er hielt sich die Hände vor das Gesicht und öffnete zögernd die Augen.

Hatte er es sich eingebildet oder hatte er gerade tatsächlich die Stimme dieses Vollidioten gehört..?
 

Jemand betrat sein Zimmer und schloss die Tür von innen.

"Nicht das Licht!", fauchte er, als er merkte, dass Die nach dem Lichtschalter suchte.

"Was?"

"Hast du mich nicht gehört?! Lass gefälligst das Licht aus und sag mir was du hier willst!"
 

Die kniff die Augen zusammen, um wenigstens etwas zu erkennen.

Kyos Zimmer war nicht besonders groß... Und Kyo saß auf einem Stuhl, sein kleiner Körper zusammengefaltet, sodass er direkt total verletzlich und verloren aussah.

Die schluckte.

Hatte er den ganzen Tag so verbracht..? Auf diesem Stuhl, in seinem verdunkelten Zimmer...?
 

"Kyo.. du... wieso hast du das Fenster.. zugehängt..?", fragte er leise und suchte seinen Blick in der Dunkelheit.

"Weil ich will.", war die kurze und barsche Antwort.
 

Kyo umklammerte seine Knie mit den Armen und schaute Die feindselig an.

"Und.. wieso.. willst du das?", fragte Die weiter, nicht sicher, ob Kyo ihn dafür umbringen würde oder nicht.

"Geht dich nichts an."

Kyos Augenbrauen wanderten noch ein Stück weiter zusammen, als er merkte, dass Die sich ihm unsicher ein Stück näherte.

"Was willst du hier?", fragte er.
 

"Kaoru hat mich geschickt."

"Schon wieder? Kann der Kerl nichts selbst machen?!"

"Seine Mutter hat sich den Knöchel gebrochen und er muss sich um sie kümmern. Sonst wäre er selbst gekommen und glaub mir, das wäre mir auch lieber gewesen. Aber ich hab ihm den Gefallen getan..."
 

"Du bist dämlich.", sagte Kyo direkt.

"Lässt dich von ihm rumschubsen wie sonstwas. Wenn Kaoru was will, hat er es gefälligst selbst zu machen und soll nicht immer seine Lakaien schicken."

"Soll ich ihm das ausrichten?", fragte Die und lächelte vorsichtig, als er sich auf Kyos Bett niederließ.
 

"Mach, was du willst."

"Du warst nicht in der Schule.", fing Die an.

"Und?"

"Kaoru hat sich Sorgen gemacht, deshalb sollte ich auch herkommen."

"Mir geht's gut. Siehst du ja."

Die schaute ihn zweifelnd an.

Konnte es jemandem gut gehen, der sein Fenster mit der Bettdecke zuhängte, sich in einem Stuhl zusammenrollte und so seinen Tag verbrachte..?
 

"Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragte er aber nur.

"Was interessiert dich das eigentlich?! Du hast mir zu verstehen gegeben, dass du mich nicht leiden kannst und das ist in Ordnung, weil ich dich auch nicht mag."

Kyo sah ihn vernichtend an.
 

"Kyo.. es ist ziemlich dunkel hier drin..", murmelte Die.

"Das weiß ich."

"Meinst du, ich könnte das Licht anmachen..?"

"Wozu?"

"Weil ich mich besser fühle, wenn es heller ist..", antwortete Die und verdrehte insgeheim die Augen.

"Das Problem kannst du ganz leicht lösen, indem du deinen Arsch von meinem Bett hebst und da geradeaus durch die Tür nach draußen gehst."
 

"Du bist ein Arschloch, weißt du das?", fragte Die geradeheraus.

"Ja, das ist mein Sinn des Lebens, weißt du?", antwortete Kyo sarkastisch und zeigte auf die Tür.
 

"Ist das nicht ein langweiliger Sinn des Lebens..?"

"Was ist denn deiner? Bist du dafür zuständig, den Menschen, denen es gut geht, wieder und wieder den Tag zu versauen?"
 

"Geht nicht, das ist ja schon deine Aufgabe.", antwortete Die und grinste.

"Hast du eine Ahnung...", murmelte Kyo und zog seine Knie enger an seinen Körper.

"Wenn du das Fenster zumachst, ist es nicht mehr so kalt.", sagte Die und zog eine Augenbraue nach oben.
 

"Das Fenster ist zu."

"Und warum ist dir dann kalt?"

"Weil mir immer kalt ist."

Die starte ihn nachdenklich an.

"Was?!", fauchte Kyo und seine Augen blitzten böse.

"Kommst du morgen wieder zur Schule?"

"Wozu interessiert dich das?"

"Damit ich Kao wenigstens ein Ergebnis dieses hirnlosen Gesprächs vorweisen kann."

"Hier ist nur eine Sache hirnlos, und das bist du."

"Der war schlecht, Kyo."

"Er sollte auch gar nicht gut sein.", zischte er und vergrub sich noch ein Stück tiefer im Stuhl.
 

Die stand auf und ging zur Tür.

"Du solltest morgen besser kommen, sonst fliegst du früher oder später doch noch."

"Kaoru dieser Arsch.", knurrte Kyo.

"Ich geh jetzt."

"Wird auch Zeit."
 

Die blieb noch einen Moment stehen, dann warf er einen letzten Blick auf das kleine Bündel Kyo und verließ das Haus..

Er hatte eigentlich gehofft, einen kleinen Eindruck von Kyos Zimmer gewinnen zu können, aber daraus war jetzt nichts geworden...

Dafür hatte er jetzt einiges zum nachdenken.

Er wurde das Gefühl nicht los, dass es Kyo alles andere als gut ging.

Er fragte sich, wieso Kyo sich so versteckte - und wovor.

Hatte sich die Situation zwischen ihm und seinem Vater gebessert?
 

Kyos Mutter hatte Die hereingelassen und sie entsprach ziemlich dem Bild, das er von ihr gehabt hatte; klein, eingefallen, trübsinnig durch die Gegend schauend und nicht ganz auf der Höhe der Ereignisse.
 

Während Die, die Hände in den Hosentaschen und die Schultern hochgezogen, um sich wenigstens ein bisschen zu wärmen, den Weg zu sich nach Hause zurücktrottete, stellte er fest, dass er eigentlich - eigentlich - überhaupt nichts gegen Kyo hatte.

Viel mehr interssierte er sich für ihn, seine Art, sein Charakter, sein Leben, einfach alles. Er hatte noch nie so viel über einen Menschen wissen wollen und er hatte keine Ahnung, woher dieser Wissensdurst kam.
 

Kyo war so verschlossen und schien so einsam und verletzlich, dass Die mittlerweile mehr als einmal das Gefühl verspürt hatte, ihn umarmen zu wollen, einfach, um ihm zu zeigen, dass er nicht allein war...

In seinem Kopf schlug er sich für diesen Gedanken.

Vielleicht hatte er einfach zu viel Zeit.

Seine Gedanken wanderten zu dem Berg an Hausaufgaben, die er noch machen musste und er seufzte tief.
 

- - -
 

Er strich gedankenverloren über die Saiten seines Basses.

Den ganzen Tag schon war er so abwesend.

Nein - halt. Erst, seit er Kaoru gesehen hatte.
 

Er hatte einfach da gesessen, in der letzten Reihe dieses Klassenraums, und schaute.

Er wusste nicht, ob Kaoru ihn angesehen hatte oder nicht.

Bei dem Gedanken daran musste er lächeln.

Er warf einen Blick auf die Uhr an seiner Wand und seufzte.

Er wollte keine Hausaufgaben machen....
 

Er stand auf, legte den Bass auf sein Bett und streckte sich.

"Toshimasa?" Seine Mutter...

"Ja?", antwortete er.

"Kommst du? Es gibt Essen!", rief sie von unten.

Er nickte langsam und gähnte.

Vielleicht war es doch nicht so schlecht, gelegentlich von Lehrern durch die Schule geschickt zu werden..

Wieder lächelte er bei dem Gedanken an Kaoru und er machte sich auf den Weg nach unten, sich insgeheim auf den nächsten Tag freuend.
 


 

Uhm.. die Frage, ob sich die Story nur auf die drei beschränkt dürfte sich doch jetzt geklärt haben, oder? ^^;; Ich kann ja nicht totchi und shinshin da rauslassen ^^;;; hab ich ja in der anderen zu genüge getan..>.>]

Hmm.. okay.... bis daaa~~nn.. ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2004-09-08T13:23:34+00:00 08.09.2004 15:23
ich komm grad von "a silence" und ich muss sagen, diese ff gefällt mir auch verdammt gut. du hast kyos gefühle und gedanken sehr gut beschrieben und ich bin schon gespannt wies weitergeht. X3
lg
Von: abgemeldet
2004-09-02T17:44:41+00:00 02.09.2004 19:44
ya toshiya kommt auch mal vor *_____*''
*kicher*
aehm ich finds toll *______*''
weiter..? :3
Von:  Ahega
2004-09-02T11:44:50+00:00 02.09.2004 13:44
oi *-* das war ein tolles Kapitel!
Die Szene, in der Kyo an die Decke schaut und bemerkt, dass er sie nicht vollschreiben kann hat mich irgendwie beeindruckt o.o überhaupt, so wie du ihn charakterlich darstellst...respekt ...mh...das er die Wände vollschreibt kann ich mir sogar irgendwie vorstelln ^^'' das erinnert mich immer ein wenig an das PV zu 304
Yay~ ^-^ Toto ist jetzt auch mit dabei *schon auf den Auftritt von Shin wart* So wie sich die Dinge entickeln scheint das ja ne längere Geschichte zu werden *-* *freu*
Nya...aber irgendwie hab ich beim lesen, auch wenn ich die Geschichte sehr mag, das Gefl, dass ertwas fehlt >.< ...ich kann dir nichtmal sagen, was es ist..ich denke, das Mitfühlen mit den Personen.. mh uû .. hör einfach net drauf was ich schreib XD''
Freu mich auf die Fortsetzung ^.^
Mata ne~ to ganbatte yo!


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