Hope

Titel: Hope

Teil: 2/2

Autor: Morwen

Email: MorwenEledhwen@gmx.de

Fandom: One Piece

Warnungen: SPOILER!!! (immer noch), Lime (endlich ^^), OOC (ähm...), Pathos (irgendwie...) und immer noch eine verplante Rechtschreibung.^^

Disclaimer: Die auftretenden Personen gehören Eiichiro Oda bzw. allen, die Rechte an One Piece haben und ich mache kein Geld damit.

Kommentar: Okay, jetzt kommt der zweite und letzte Teil von "Hope". Ich hoffe mal, dass er nicht als adult eingestuft wird, denn ich habe mir viel Mühe gegeben, mich an die Richtlinien-für-unter-Achtzehnjährige zu halten. ^^ Hoffentlich komme ich damit durch... -_-' Na egal, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, ihr hinterlasst mir ein paar Kommentare. ^^

(Ach so, noch etwas: Ich habe nicht gewusst, dass es bereits eine OP-Fic mit diesem Namen gibt. Es war nicht meine Absicht, die Leser zu irritieren. Ich hoffe, man möge mir verzeihen...^^')
 

Hope - Part 2
 

Müde starrte Viper an die Wände seines Zeltes und versuchte, endlich einzuschlafen. Doch bei den Bewegungen, die der Schwertkämpfer im Schlaf machte, stellte sich dieses Vorhaben als recht schwierig heraus. Zorro wälzte sich ruhelos auf den Decken hin und her und rollte dabei kreuz quer durch das Zelt. Hätte er in einem normalen Bett geschlafen, wäre er wahrscheinlich schon dutzende Male hinausgefallen. Einen so unruhigen Schlaf konnte doch kein Mensch haben!
 

Zorro offenbar schon.
 

Viper fing schon an zu bereuen, dass er den anderen überhaupt mitgenommen hatte, als der Schwertkämpfer plötzlich an ihn heranrollte, und den Kopf an die Schulter des Shandia schmiegte. Dann lag er endlich still.
 

Obwohl ihm diese Position nicht unbedingt gefiel, seufzte Viper doch erleichtert auf und begann in den wohlverdienten Schlaf hinabzugleiten. Bis ihn Zorros Schnarchen aus seinem Halbschlaf riss.
 

Er überlegte, ob er den Schwertkämpfer wachtreten und ihn darauf hinweisen sollte, wo er sich gerade befand, doch er wollte dem Schlafenden nicht so unvermittelt aufwecken. Stattdessen tastete er nach Zorros Gesicht um ihm die Nase zuzuhalten. Nach wenigen Augenblicken hörte er den anderen laut nach Luft schnappen und dann hemmungslos fluchen.

Na prima. Jetzt hatte er ihn doch geweckt.
 

"Wo bin ich?" Zorros ungehaltener Tonfall ließ deutlich erkennen, dass er keine gute Laune hatte.
 

"In meinem Zelt", antwortete der Shandia genervt und drehte sich auf die Seite. "Und jetzt halt endlich die Klappe."
 

"Oh ..." Der Schwertkämpfer schien nachzudenken. "Nett von dir."
 

"Ich sagte, SEI STILL!" sagte Viper gereizt. "Ich hätte dich echt draußen liegenlassen sollen..."
 

"Wieso hast du es dann nicht getan?"
 

"Vielleicht weil ich dich doch besser leiden kann, als ICH gedacht habe und DU es verdient hast. Und jetzt schlaf endlich!" schloß Viper.
 

Zorro antwortete nicht und es kehrte wieder Stille ein. Der Shandia dachte, dass der andere wohl endlich in den Schlaf gefallen war, als plötzlich ein Gewicht auf seine Brust drückte. Zischend stieß er die Luft aus und starrte in die Dunkelheit über sich.
 

"Geh sofort von mir runter!" flüsterte er drohend. "Ich gebe dir drei Sekunden! Drei..."
 

"Jetzt bleib doch mal ruhig", hörte er Zorros Stimme in der Dunkelheit. "Findest du nicht auch, dass wir diese Nacht noch nutzen sollten?" Dann strichen die Hände des Schwertkämpfers sanft über seine Schultern und seine Brust, als Zorro begann, Vipers Verbände zu lösen.
 

"Was tust du da?" fragte der Shandia leise, aber die Aggression in seiner Stimme wich und machte langsam Verwirrung Platz. Merkte der junge Mann überhaupt, was er da tat? Aber er wollte ihn auch nicht von sich stoßen. Zorros Hände, die so vorsichtig Stück für Stück seinen Oberkörper freilegten, fühlten sich gut an. Sie zupften an seinen empfindlichen Flügeln und kitzelten auf angenehme Weise seine nackte Haut, was ihm einen leichten Schauer versetzte.

Er war noch nie so berührt worden ...
 

Was dachte er da überhaupt? Er konnte sich doch nicht von diesem Blaumeerer verführen lassen!
 

Hart packte er Zorros Handgelenke und hielt sie fest. "Hör sofort auf damit", wiederholte er gereizt. "Auch wenn du ziemlich viel getrunken hast, lasse ich dir das nicht durchgehen!" Und etwas leiser fügte er hinzu: "Ich will dir wirklich nicht wehtun..."
 

Der Schwertkämpfer hielt inne. "Vielleicht werde ich es bereuen, wenn ich es nicht tue...", murmelte er, dann beugte er sich zu dem Shandia hinab und biss ihn leicht in die Schulter. Viper stöhnte auf und lockerte seinen Griff. "Wie... Wieso?"
 

Zorro küsste sanft seinen Hals und sein Kinn. "Weil unser Kapitän schon wieder ganz hibbelig ist. Ich bin mir sicher, dass wir bald wieder aufbrechen werden, vielleicht sogar schon morgen..." Seine Finger glitten wieder über Vipers Oberkörper und fuhren sanft den Verlauf seiner Muskeln nach.

"Ja, vielleicht werde ich morgen früh bereuen, was ich jetzt tue, aber wenn ich es nicht mache, bekomme ich wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit dazu...", flüsterte er.
 

"Du denkst also, dass ich mich auf die Aktion einlasse, nur weil du es gerade nötig hast, oder was?" entgegnete der Shandia, der sich nur noch mühsam beherrschen konnte. Langsam machten ihn die Berührungen des Schwertkämpfers verrückt! Aber innerlich war ihm schon längst klar, dass er es auch wollte. Vielleicht sogar schon, seitdem er dem anderen das erste Mal begegnet war...

"Nur weil ihr morgen schon wieder verschwunden sein könntet... Glaubst du etwa, ich würde dir auch nur eine Träne nachheulen?"
 

"Das ist mir egal", raunte Zorro, "aber vielleicht treffe ich nie wieder jemanden wie dich..." Dann verschloss er Vipers Lippen mit einem Kuss, bevor dieser noch etwas entgegnen konnte. Sein Atem war heiß und hatte den süßlich-scharfen Beigeschmack des Rums, und sein Kuss war so leidenschaftlich, dass der Shandia alles andere um sich herum vergaß. Er schlang die Arme um den Rücken des Schwertkämpfers und zog ihn an sich. Eng umschlungen rollten sie über die Decken, und pressten ihre heißen Körper aneinander.
 

Dann wichen beide mit einem leisen Aufstöhnen wieder voreinander zurück. Im Eifer des Gefechts hatten sie ihre ganzen Wunden und Prellungen vergessen, die sich jetzt schmerzhaft bemerkbar machten.
 

"Au, verdammt!" rief der Schwertkämpfer leise. "So macht das doch keinen Spaß..."
 

"Ignorier den Schmerz einfach", entgegnete Viper, dann nahm er Zorros Gesicht in die Hände und küßte ihn, bevor er wieder von ihm abließ und den anderen mit sanfter Gewalt in die Unterlippe biss. "Ich dachte, du wärst ein Kämpfer", sagte er spöttisch. "Oder hast du es dir etwa anders überlegt?"
 

Zorro grinste leicht in der Dunkelheit. "Natürlich nicht..."
 

Es sollten für die nächste Zeit ihre letzten Worte sein, da nun beide der Leidenschaft freien Lauf ließen. Ihre zahllosen Küsse heizten ihre Erregung noch mehr an und der Schweiß brach ihnen aus.
 

Vipers Finger und Lippen entdeckten und erkundeten Stellen am Körper des Schwertkämpfers, die er noch nicht mal an sich selbst berührt hatte. Zorros leises Stöhnen, das als Antwort darauf erklang, trieb ihn dazu, in seinen Streicheleinheiten fortzufahren und ihn schließlich in Besitz zu nehmen. Der andere keuchte leise auf, bevor er seine Finger in Vipers Rücken bohrte und sich dichter an ihn drängte.

Der Shandia bewegte sich anfangs noch langsam, doch Zorros heiße Küsse und seine ungeduldigen Gegenbewegungen ließen ihn seine Vorsicht bald vergessen, und er beschleunigte den Rhythmus. Das Gefühl, dass er bei der Vereinigung empfand, war so unglaublich intensiv, dass er dem Schwertkämpfer in die Schulter biss, um nicht laut aufzuschreien. Zorro gab ein kehliges Geräusch von sich, dass der süße Schmerz ihm entlockt hatte und presste sich noch enger an den Shandia, dann bäumte er sich auf und vergrub sein Gesicht in dem langen Haar des anderen, als der Höhepunkt seinen Geist hinwegspülte.

Auch Viper konnte sich bald nicht mehr zurückhalten und ein heiserer Schrei entrang sich seiner trockenen Kehle, als er endlich Erlösung fand.

Keuchend barg er seinen Kopf an dem Hals des Schwertkämpfers und wartete, bis das letzte Beben seines Körpers nachgelassen hatte, bevor er sich wieder von dem anderen löste und dessen schwitzenden Körper mit Küssen bedeckte.

Auch Zorros Atem beruhigte sich langsam wieder, und er legte die Arme um Vipers Nacken und zog ihn zu sich.
 

"Das war nicht schlecht", flüsterte er und küsste den anderen hungrig. "Aber ich habe noch lange nicht genug..." Er rollte mit dem Shandia im Arm herum, bis er auf ihm zu liegen kam, dann schob er seinen Kopf dicht an Vipers Ohr und flüsterte: "Jetzt bin ich dran..."
 

Nichts lag Viper ferner, als dem Schwertkämpfer zu widersprechen, und bald brachten ihn die geschickten Fingern des anderen zum Keuchen...
 

Die Nacht versprach noch sehr interessant zu werden...
 

********
 

Während einer Pause, als sie ruhig nebeneinander lagen und ihren erhitzten Körpern für einen Augenblick Ruhe gönnten, starrte Viper nachdenklich in die Dunkelheit, in der der Schwertkämpfer lag und ihm den Rücken zugewandt hatte. Er streckte eine Hand aus und strich sanft über Zorros Schulterblätter, auf denen sich am nächsten Morgen wahrscheinlich die roten Abdrücke und Kratzspuren von Fingernägeln zeigen würden. Oh ja, sie hatten sich wirklich nicht zurückgehalten...
 

"Und du bist dir sicher, dass ihr nicht mehr zurückkehren werdet?" fragte er leise.
 

"Ich denke schon", entgegnete der andere ruhig. Zu gerne hätte der Shandia sein Gesicht bei diesen Worten gesehen, aber die Dunkelheit machte das unmöglich. "Es war schon glatter Selbstmord gewesen, überhaupt nach Skypia zu gelangen; ich glaube nicht, dass wir da noch einmal wiederkommen werden..."
 

Viper rückte näher an den anderen heran und küsste seinen Hals, während seine Hände Zorros Seiten entlangstrichen. Eine leichte Gänsehaut lief über den Nacken des Grünhaarigen, aber er gab keinen Ton von sich.
 

"Und was ist mit dir?" fragte der Shandia.
 

Zorro schwieg eine Weile, bevor er antwortete. "Wenn ich Ruffy bis zu seinem Ziel begleitet habe, nochmal gegen Falkenauge angetreten UND dann immer noch am Leben bin... Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich kann es dir nicht sagen. Aber... ich würde noch einmal wiederkehren wollen..."
 

"Ich werde die Glocke für dich läuten", sagte Viper leise. "Damit du hierher zurückfindest. So wie es mein Vorfahre einst getan hat... Aber wie kann ich wissen, dass du überhaupt noch am Leben bist?"
 

Es raschelte leise, dann drehte sich der Schwertkämpfer in seinen Armen um und sah ihn an.
 

"Hope", sagte er.
 

"Was?" erwiderte der Shandia irritiert.
 

"'Hoffe'", übersetzte Zorro und biss ihn auf eine Weise ins Ohrläppchen, dass es dem anderen heiß den Rücken hinunterlief. "Vielleicht werde ich sterben. Ich weiß es nicht. Das Leben ist unvorhersehbar... Verliere einfach nie die Hoffnung."
 

Viper lächelte zum ersten Mal seit langem wieder ein leichtes Lächeln.

"Das werde ich nicht...", versprach er, dann versanken sie wieder in leidenschaftlichen Küssen.
 

********
 

Diese Nacht sollte den beiden noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Sie waren wie im Rausch und konnten nicht genug voneinander bekommen, und erst als bereits die ersten Sterne am Nachthimmel verblassten, lagen sie still nebeneinander.
 

Zorro hatte seinen Körper an Vipers Rücken geschmiegt und schlief, während der Shandia nachdenklich in die Finsternis starrte, die sich mit der Zeit langsam aufzuhellen begann. Ihm war klar, dass er zu nüchtern gewesen war, um die Ereignisse der letzten Stunden auf den Alkohol schieben zu können. Es war auch nicht der beinahe unwiderstehliche Sexappeal des Schwertkämpfer gewesen, der ihn dazu gebracht hatte - jedenfalls nicht nur, korrigierte er in Gedanken. Nein, es war ganz allein seine Entscheidung gewesen.
 

Er war jemandem begegnet, der ihn verstand wie kein anderer, und er hatte erkannt, dass ihr tiefes Vertrauen zueinander darauf beruhte, dass sie sich so unglaublich ähnlich waren. Zorro war vielleicht der Einzige, der sein wahres Wesen jemals begreifen würde. Und nun würde ihn dieser außergewöhnliche Mensch bald wieder verlassen...

Irgendwie verursachte dieser Gedanke einen dumpfen Schmerz in seinem Inneren.
 

Wieder alleine...
 

"Aber noch nicht heute...", murmelte er, dann drehte er sich um und küsste den Schwertkämpfer sanft auf die geschlossenen Lider. "Nicht heute..." Er schlang die Arme um die Taille des anderen und zog ihn an sich.
 

Das regelmäßige Pochen ihrer im Gleichklang schlagenden Herzen beruhigte ihn, und er schlief bald darauf ein.
 

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Noch bevor er am nächsten Morgen wieder die Augen öffnete, wusste er, dass sich sein Wunsch nicht erfüllt hatte. Und als er sich umsah, wurde er in seiner Vermutung bestätigt. Er war allein in seinem Zelt und die letzte Nacht erschien ihm beinahe wie ein Traum, wenn er nicht dieses angenehme Pulsieren in seinem Inneren gespürt hätte, die letzte Nachwirkung des gestrigen Abends. Die abgestreiften Verbände waren ein weiteres Indiz dafür und er musste sich nur konzentrieren, um wieder die zahlreichen Berührungen und Küsse des Schwertkämpfers auf seiner Haut zu spüren. Allein die Erinnerung daran ließ ihn wohlig schaudern.

Nein, er hatte ganz sicher nicht geträumt.
 

Plötzlich wurde der Zelteingang zurückgeschlagen und helles Sonnenlicht strömte herein. Geblendet schloß er die Augen, als er auch schon eine aufgeregte Stimme hörte.
 

"Viper, Viper, komm schnell! Die Blaumeerer sind eben gerade aufgebrochen, einfach so! Sie wollten sich noch nicht einmal von allen verabschieden! Ich habe ihnen gesagt, sie sollen noch warten, aber sie haben gesagt-"
 

"Aissa", unterbrach er ruhig den Redefluss des kleinen Mädchens. "Ich komme gleich raus. Dürfte ich mich aber bitte noch vorher anziehen?"
 

"Na- Natürlich!" stammelte das Mädchen mit rotem Kopf, und dann war es auch schon wieder weg. Seufzend schleuderte der Shandia die Decken zur Seite, setzte sich auf und stützte den Kopf in die Hände.
 

'Ich bin mir sicher, dass wir bald wieder aufbrechen werden, vielleicht sogar schon morgen...'

Leise hallten Zorros Worte in seinem Geist wider. Ja, es hatte so kommen müssen. Der andere war gegangen, ohne ein Wort des Abschieds.

Aber was hatte er eigentlich erwartet?
 

Der Schwertkämpfer war ein Pirat, ein Gesetzloser der Meere. Er hatte kein Gespür für Pflicht und Traditionen; in der Welt der Himmelsbewohner würde er sich auf Dauer nur langweilen. Er musste frei sein, und zusammen mit seinen Freunden weiterhin das Meer unsicher machen. Und vielleicht würde sich irgendwann sein Traum erfüllen, Falkenauge doch noch zu schlagen...
 

Und Viper selbst konnte sein Volk nicht verlassen. Er war der Anführer der Krieger, und auch wenn der Krieg nun vorbei war, gab es noch viele Dinge, die es zu bewältigen galt. Er musste sich um den Wiederaufbau kümmern und um die große Glocke, die wieder zurück nach Shandora gebracht werden sollte. Es würde noch viele Verhandlungen mit den Engeln geben, und davon einmal abgesehen gab es noch so viel anderes zu tun...
 

Nein, es war gut so, wie es war.
 

Er stand auf und zog sich schnell an, dann lief er zu den Ruinen Shandoras, wo bereits zahlreiche Shandia und Himmelsbewohner versammelt waren.
 

"Was ist los?" fragte er die Herumstehenden.
 

"Sie sind einfach so los", sagte einer der Engel. "Und wir haben noch nicht einmal die Möglichkeit gefunden, ihnen für alles zu danken ..."
 

"Natürlich können wir sie noch erreichen!" brauste Viper auf. "Es gibt eine Möglichkeit, ihnen unseren Dank und unsere Abschiedsgrüße zukommen zu lassen!"
 

Alle Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet.
 

"Läutet die Glocke!"
 

In Windeseile hatten sich viele kräftige, junge Männer, Shandia und Engel, an der goldenen Glocke eingefunden und brachten mit ihren vereinten Kräften das gewaltige Gebilde zum Schwingen.
 

Die Glocke gab einen hellen, klaren Ton von sich, der weithin gut zu hören war, und alle, die ihn vernahmen, starrten verzückt zum Himmel.
 

Viper waren die anderen jedoch egal, er hoffte nur, dass ein bestimmter Mensch draußen auf dem Meer diesen Ton hören konnte und ihn nie wieder vergessen würde - so wie er auch den Shandia selbst nie vergessen sollte.
 

Er lehnte mit verschränkten Armen am Sockel der Glocke und blickte auf das schneeweiße Meer, als ihn plötzlich etwas zaghaft am Arm berührte. Er sah hinab und auf Aissa, die ihm einen Zettel hinhielt.
 

"Das hat mir einer von Ruffys Freunden gegeben. Er sagte, ich soll ihn dir geben, wenn die Glocke geläutet wird..."
 

Viper nickte ihr dankend zu und nahm den Zettel entgegen. Er hegte keinen Zweifel daran, wer ihn geschrieben hatte, doch er fragte sich, was ihm der Schwertkämpfer noch mitzuteilen hatte.
 

Er entfaltete das Papier, das schon mehrfach geknickt worden war, und las, was darauf stand. Es war nur ein einziges Wort, doch es berührte ihn mehr, als es tausend getan hätten:
 

"Hope"
 

Schweigend starrte er auf das Stück Papier in seinen Händen, dann sank er auf die Knie. Seine zitternden Beine hatten ihn nicht halten können. Zorros Worte vom vergangenen Abend waren ihm wieder eingefallen.
 

'Vielleicht werde ich sterben. Ich weiß es nicht. Das Leben ist unvorhersehbar...'
 

Aissa sah besorgt auf ihn herab. "Viper ..."
 

'Glaubst du etwa, ich würde dir auch nur eine Träne nachheulen?'
 

Die umstehenden Shandia bemerkten verwundert die plötzliche Schwäche ihres größten Kämpfers, doch sie verzogen keine Miene und hüllten sich in respektvolles Schweigen, während über ihnen die riesige Goldglocke hin- und herschwang.
 

'Bist du denn nicht verletzlich?'
 

Erst jetzt verstand er, was der andere mit seinen Worten gemeint hatte, und es war, als würde der Damm, der seine Gefühle bisher so lange zurückgehalten hatte, endlich brechen.
 

Viper barg das Gesicht in den Händen und es sollte das erste und letzte Mal sein, dass die Krieger von Shandora ihren Anführer weinen sahen.
 

Ende