Früh am Morgen - du wartest gespannt darauf, dass zwei liebe Leute zueinander gefunden haben. Du siehst, wie sie sich küssen. Dann kommt ER dir entgegen und wischt sich den Mund ab, bevor er ins Klassenzimmer geht. Du lächelst, weil du dich für ihn freust.
Erst große Pause - du sitzt auf einer Bank und siehst, wie sich die beiden in den Armen liegen und lächeln. Du selbst tust dies auch ein wenig, weil du dich für die beiden freust.
Zweite große Pause - du musst immer daran denken, dass du alleine bist und dich an ihre Zärtlichkeiten gewöhnen musst. Dann fangen andere Leute an, zu reden und dich zu nerven. Du gehst weg und setzt dich auf eine Bank. Wer kommt dazu? Die beiden...
Wieder diese zärtlichen Berührungen. Jeder in der Runde freut sich; nur deine eigenen Mundwinkel wollen sich nicht nach oben ziehen. Du schaust weg und denkst nach, wie es wohl wäre, mit jemandem zusammen zu sein.
Wenn du angesprochen wirst, schreist du sinnlose Dinge und rennst davon. Du freust dich wirklich für die beiden, aber deine eigenen Einsamkeit hat dir das Lächeln verlernt.
Nachmittags. SIE kommt dir entgegen. Du sagst nur, dass ihr Freund gegangen sei und deutest auf die Richtung, in die er läuft. Du hörst ein "Dankeschön", wirst verabschiedet und siehst hinterher, wie sie zu ihm läuft.
Du stehst alleine da und fragst dich, was zur Hölle dich an einem einzigen Tag dazu gebracht hat, jetzt nicht einmal mehr die Personen anzulächeln, wenn sie alleine sind.
